Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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22.02.2013 Aufrufe

Resolution der Teilnehmer des Workshops im Mai 2001: Ergebnisse und Schlußfolgerungen 1) Die Karte der natürlichen Vegetation Europas (1:2,5 Mio. in 9 Blättern und Übersichtskarte 1:10 Mio.) ist das Ergebnis mehr als zwanzigjähriger Zusammenarbeit von in der Vegetations- geographie, -ökologie und -kartographie führenden Wissenschaftlern und Institutionen aus 31 euro- päischen Ländern. Da die Karte Gesamteuropa in seinen geographischen Grenzen – bis zum Ural und einschließlich der Kaukasusländer – abdeckt, stellt sie erstmalig wichtiges ökologisches Basismaterial für die EU-Osterweiterung und die Kooperation mit Rußland bereit, das international wissenschaft- lich abgestimmt ist. Die internationale Zusammenarbeit hat nicht nur zur Diskussion und zum Aus- gleich unterschiedlicher wissenschaftlicher Standpunkte und Methoden geführt, sondern durch die ständigen kollegialen Kontakte zwischen Ost und West – namentlich in der Zeit des „Kalten Krieges“ – auch zur politischen Entspannung und zum Einigungsprozeß in Europa beigetragen. 2) Die Teilnehmer des Workshops und das gesamte internationale Team würdigen es als großen Fort- schritt, daß nun die Karte dank der Koordination und finanziellen Unterstützung durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) sowie infolge finanzieller Förderung durch die Europäische Kommission in Brüssel, das Europäische Zentrum für Naturschutz und Biodiversität (ETC/NPB) in Paris und die Europäische Umweltagentur (EEA) in Kopenhagen digital und gedruckt vorliegt und damit für eine vielfältige Auswertung und Anwendung zur Verfügung steht. 3) Die Tagung hat ein breites Spektrum von Anwendungsbeispielen und -möglichkeiten aufgezeigt; hier sind insbesondere hervorzuheben: • ökologische Raumgliederung (auf europäischer bis regionaler Ebene) • Darstellung der natürlichen Biodiversität und des Naturraumpotentials • Bewertung der anthropogenen Abwandlungen und des Erhaltungszustandes der natürlichen Vegetation sowie ihrer Repräsentanz in Schutzgebieten • Gezielte Schutzgebietsplanung auf europäischer bis regionaler Ebene • Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen und von Kulturlandschaften • Anwendung für eine nachhaltige Forstwirtschaft und naturnahen Waldbau • Steuerung von Kohlenstoff- und Wasserhaushalt • Einschätzung und Darstellung der Auswirkungen von Klimaänderungen 4) Die Fertigstellung der Karte bedeutet somit nicht das Ende der internationalen, gesamteuropäischen Zusammenarbeit, sondern sie eröffnet eine neue Phase der Kooperation zur umfassenden Nutzung und Auswertung der Vegetationskarte vor allem für den Naturschutz, die Erhaltung der Biologischen Vielfalt, eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen und eine umweltgerechte Planung auf europäischer Ebene. 5) Als wichtigste Aufgaben für die nächste Zeit werden angesehen: 8 • Abschluß und Veröffentlichung des Erläuterungsbandes mit grundlegenden und detaillierten Informationen über den Karteninhalt und die Kartierungseinheiten (inzwischen/2003 erfolgt); • Information der Fachwelt und der Öffentlichkeit über das Kartenwerk, seinen Inhalt und seine wissenschaftliche sowie praktische Bedeutung; • Information der nationalen und internationalen Institutionen über die vielseitigen Anwendungs-

möglichkeiten (Veröffentlichung des Tagungsbandes); • Herstellen einer breiten Zugänglichkeit der digitalen Daten der Karte und der ca. 700 Kartierungseinheiten in 19 Vegetationsformationen über CD-ROM und Internet für die europaweite Anwendung sowie in einzelnen Ländern und Regionen (Interaktive CD-ROM 2004 veröffentlicht); • Aufbereitung der Vegetationsdaten zur Verknüpfung mit anderen biologischen, ökologischen und administrativen Daten (vgl. Projekt SYNBIOSYS Europa der internationalen Arbeitgruppe European Vegetation Survey; NATURA 2000); • Kapazitäten erhalten bzw. schaffen, um die Bedienung der Öffentlichkeit und von Dienststellen mit entsprechenden Daten zu gewährleisten sowie die Fortführung und Aktualisierung der Datenbank am BfN zu sichern; • Erarbeitung einer europäischen Landschaftsgliederung zum Zwecke einer natur- und umweltgerechten Planung und Landnutzung sowie für die Umweltberichterstattung; • gemeinsame und möglichst international abgestimmte Auswertung z. B. für den Naturschutz vorantreiben (u. a. einheitliche Bearbeitung und Darstellung des Erhaltungszustandes und Schutzstatus der natürlichen Vegetation durch einzelne Länder); • je nach Bedarf Folgeveranstaltungen durchführen, um Fortschritte vorzustellen und zu diskutieren, sich gegenseitig anzuregen und zu unterstützen. Die Tagungsteilnehmer und alle Mitarbeiter des gesamteuropäischen Teams danken dem BfN für die bis- her geleistete enorme Arbeit. Sie halten es – in Anbetracht der hier vorliegenden Erfahrungen und engen Verbindungen zu den nationalen Mitarbeitern und europäischen Institutionen – für erforderlich, daß die fachlich-inhaltliche Verantwortung für die Datenbank dort verbleibt und die Koordinierungsaufgaben in der Auswerte- und Anwendungsphase der Vegetationskarte Europas zunächst weiterhin vom BfN wahrge- nommen werden. 9

Resolution der Teilnehmer des Workshops im Mai 2001: Ergebnisse <strong>und</strong> Schlußfolgerungen<br />

1) Die Karte der natürlichen Vegetation Europas (1:2,5 Mio. in 9 Blättern <strong>und</strong> Übersichtskarte<br />

1:10 Mio.) ist das Ergebnis mehr als zwanzigjähriger Zusammenarbeit von in der Vegetations-<br />

geographie, -ökologie <strong>und</strong> -kartographie führenden Wissenschaftlern <strong>und</strong> Institutionen aus 31 euro-<br />

päischen Ländern. Da die Karte Gesamteuropa in seinen geographischen Grenzen – bis zum Ural <strong>und</strong><br />

einschließlich der Kaukasusländer – abdeckt, stellt sie erstmalig wichtiges ökologisches Basismaterial<br />

für die EU-Osterweiterung <strong>und</strong> die Kooperation mit Rußland bereit, das international wissenschaft-<br />

lich abgestimmt ist. Die internationale Zusammenarbeit hat nicht nur zur Diskussion <strong>und</strong> zum Aus-<br />

gleich unterschiedlicher wissenschaftlicher Standpunkte <strong>und</strong> Methoden geführt, sondern durch die<br />

ständigen kollegialen Kontakte zwischen Ost <strong>und</strong> West – namentlich in der Zeit des „Kalten Krieges“<br />

– auch zur politischen Entspannung <strong>und</strong> zum Einigungsprozeß in Europa beigetragen.<br />

2) Die Teilnehmer des Workshops <strong>und</strong> das gesamte internationale Team würdigen es als großen Fort-<br />

schritt, daß nun die Karte dank der Koordination <strong>und</strong> finanziellen Unterstützung durch das B<strong>und</strong>esamt<br />

für Naturschutz (BfN) sowie infolge finanzieller Förderung durch die Europäische Kommission<br />

in Brüssel, das Europäische Zentrum für Naturschutz <strong>und</strong> Biodiversität (ETC/NPB) in Paris <strong>und</strong> die<br />

Europäische Umweltagentur (EEA) in Kopenhagen digital <strong>und</strong> gedruckt vorliegt <strong>und</strong> damit für eine<br />

vielfältige Auswertung <strong>und</strong> Anwendung zur Verfügung steht.<br />

3) Die Tagung hat ein breites Spektrum von Anwendungsbeispielen <strong>und</strong> -möglichkeiten aufgezeigt; hier<br />

sind insbesondere hervorzuheben:<br />

• ökologische Raumgliederung (auf europäischer bis regionaler Ebene)<br />

• Darstellung der natürlichen Biodiversität <strong>und</strong> des Naturraumpotentials<br />

• Bewertung der anthropogenen Abwandlungen <strong>und</strong> des Erhaltungszustandes der natürlichen<br />

Vegetation sowie ihrer Repräsentanz in Schutzgebieten<br />

• Gezielte Schutzgebietsplanung auf europäischer bis regionaler Ebene<br />

• Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen <strong>und</strong> von Kulturlandschaften<br />

• Anwendung für eine nachhaltige Forstwirtschaft <strong>und</strong> naturnahen Waldbau<br />

• Steuerung von Kohlenstoff- <strong>und</strong> Wasserhaushalt<br />

• Einschätzung <strong>und</strong> Darstellung der Auswirkungen von Klimaänderungen<br />

4) Die Fertigstellung der Karte bedeutet somit nicht das Ende der internationalen, gesamteuropäischen<br />

Zusammenarbeit, sondern sie eröffnet eine neue Phase der Kooperation zur umfassenden Nutzung<br />

<strong>und</strong> Auswertung der Vegetationskarte vor allem für den Naturschutz, die Erhaltung der Biologischen<br />

Vielfalt, eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> eine umweltgerechte Planung auf<br />

europäischer Ebene.<br />

5) Als wichtigste Aufgaben für die nächste Zeit werden angesehen:<br />

8<br />

• Abschluß <strong>und</strong> Veröffentlichung des Erläuterungsbandes mit gr<strong>und</strong>legenden <strong>und</strong> detaillierten<br />

Informationen über den Karteninhalt <strong>und</strong> die Kartierungseinheiten (inzwischen/2003 erfolgt);<br />

• Information der Fachwelt <strong>und</strong> der Öffentlichkeit über das Kartenwerk, seinen Inhalt <strong>und</strong> seine<br />

wissenschaftliche sowie praktische Bedeutung;<br />

• Information der nationalen <strong>und</strong> internationalen Institutionen über die vielseitigen Anwendungs-

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