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Die Glasplattennegativsammlung der AEG-Turbinenfabrig

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2. <strong>Die</strong> Werksphotographie <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> zwischen 1898 und 1945 – eine Skizze<br />

»Momentaufnahmen sind im Freien tunlichst, im Innern immer zu vermeiden.« 6<br />

Literarisches Bureau <strong>der</strong> <strong>AEG</strong><br />

Als die <strong>AEG</strong> 1887 aus <strong>der</strong> Deutschen Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität<br />

(DEU) 7 hervorging, hatte <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Gesellschaften, <strong>der</strong> Ingenieur Emil<br />

Rathenau (1838-1915), sein ehrgeizig verfolgtes Ziel erreicht, ein unabhängiges<br />

Unternehmen aufzubauen, das sich neben in- und ausländischen Konkurrenten wie<br />

beispielsweise Siemens & Halske und General Electric Company behaupten konnte. Der<br />

nachfolgend sensationell schnelle, von <strong>AEG</strong>-Vorstandsmitglied Felix Deutsch<br />

(1858-1928) als geradezu »märchenhaft« 8 etikettierte Aufstieg des jungen<br />

Unternehmens vom Inititator des Berliner Kraftwerks- bzw. Zentralstationenbaus sowie<br />

Glühlampenproduzenten zum weltweit operierenden Elektrokonzern 9 war das Ergebnis<br />

einer gleichermaßen erfolgreichen, risikobereiten und visionären Geschäftspolitik, zu<br />

<strong>der</strong>en erkannten Notwendigkeiten und Selbstverständlichkeiten von Beginn an eine intensiv<br />

betriebene Öffentlichkeitsarbeit – im zeitgenössischen Sprachgebrauch »Propaganda«<br />

– gehörte.<br />

Um die Betätigungsfel<strong>der</strong> und Erzeugnisse <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> einem möglichst breiten Fach- und<br />

Laienpublikum vorzustellen, bediente sich das Unternehmen in <strong>der</strong> Frühphase seines<br />

Bestehens <strong>der</strong> gängigen Praktiken: Es wurden Kataloge, Broschüren und Informationsblätter<br />

herausgegeben, Werbeanzeigen geschaltet, Vorträge gehalten, Ausstellungsmöglichkeiten<br />

wahrgenommen und Verkaufsbüros eröffnet. Ab 1894 erhielten die<br />

Drucksachen und Briefbögen <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> ihre graphisch »individuelle Note« durch die<br />

Verwendung <strong>der</strong> sogenannten »Göttin des Lichts«, die im Mai des Folgejahres als offizielles<br />

<strong>AEG</strong>-Warenzeichen registriert wurde. <strong>Die</strong> Entscheidung für dieses Warenzeichen<br />

entsprang und entsprach im übrigen dem »tiefe[n] Bedürfnis, technische Vorgänge<br />

auch innerhalb wirtschaftlicher Nutzung als mythischen und symbolischen Ursprungs<br />

6 Winke für die Anweisungen photographischer Aufnahmen. – In: <strong>AEG</strong>-Zeitung, Berlin 10(1907/08)3.<br />

– S. 70<br />

7 <strong>Die</strong> DEU wurde 1883 gegründet, erwarb die ausschließlichen Nutzungsrechte in Deutschland für die<br />

Patente von Thomas Alva Edison (1847-1931) und konnte infolgedessen den Grundstein <strong>der</strong><br />

Versorgung Berlins mit elektrischem Strom legen.<br />

8 Felix Deutsch zit. in: Rogge, Henning: Fabrikwelt um die Jahrhun<strong>der</strong>twende am Beispiel <strong>der</strong> <strong>AEG</strong><br />

Maschinenfabrik in Berlin-Wedding. – Köln: DuMont Buchverlag, 1983. – S. 15<br />

9 Zur Geschichte <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> vgl. u. a.: Fürst, Artur: Emil Rathenau. Der Mann und sein Werk. – Berlin-<br />

Charlottenburg: Vita Deutsches Verlagshaus, 1915; 50 Jahre <strong>AEG</strong> / hrsg. von <strong>der</strong> <strong>AEG</strong>. – Berlin: <strong>AEG</strong>,<br />

1956; Pohl, Manfred: Emil Rathenau und die <strong>AEG</strong>. – Berlin, Frankfurt am Main: JCS v. Hase &<br />

Koehler, 1988; Strunk, Peter: <strong>Die</strong> <strong>AEG</strong>. Aufstieg und Nie<strong>der</strong>gang einer Industrielegende.<br />

– Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 2002<br />

<strong>Die</strong> Werksphotographie <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> zwischen 1898 und 1945 – eine Skizze<br />

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