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Die Glasplattennegativsammlung der AEG-Turbinenfabrig

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<strong>Die</strong> <strong>AEG</strong> beschäftigte sich bisherigen Recherchen zufolge erst wie<strong>der</strong> 1939 mit <strong>der</strong><br />

Frage, ob sie den Bau von Gasturbinen aufnehmen sollte, wobei <strong>der</strong>en Bejahung an die<br />

Köhlersche Argumentation vom Frühjahr 1925 erinnert: »… Bei <strong>der</strong> Stellungnahme zu<br />

dieser Frage, dürfen natürlich nicht sofort Gewinne o<strong>der</strong> Leistungen erwartet werden<br />

wie von Maschinen, die auf eine lange Entwicklungszeit zurückblicken. Auch <strong>der</strong><br />

Umstand, dass feste Brennstoffe vielleicht noch auf lange Zeit hinaus nicht verwertbar<br />

sind, darf nicht überschätzt werden … <strong>Die</strong> Entwicklung ist bereits so weit fortgeschritten,<br />

und das Interesse <strong>der</strong> Öffentlichkeit an Gasturbinen ist so groß, dass, wenn die<br />

<strong>AEG</strong> ihren Bau jetzt aufnimmt, ein Erfolg wahrscheinlicher als ein Misserfolg ist. <strong>Die</strong><br />

durch Aufnahme <strong>der</strong> Fabrikation <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> erwachsende Belastung wiegt ferner nicht so<br />

schwer wie die Nachteile, die ihr entstehen könnten, wenn sie sich weiter abwartend<br />

verhält … Nimmt die <strong>AEG</strong> am Gasturbinenbau aber nicht teil, so würde das Gebiet<br />

immer stärker durch fremde Patente verbaut und ein Anschluss <strong>der</strong> <strong>AEG</strong> an die<br />

Entwicklung immer schwieriger werden. Zudem drängen so vielfältige Bedürfnisse auf<br />

den Bau von Gasturbinen, dass man mit Überraschungen rechnen muss, die<br />

Gasturbinen mit einem Schlage eine überragende Bedeutung verschaffen können. ›Aus<br />

allen diesen Gründen sollte die <strong>AEG</strong> den Bau von Gasturbinen ungesäumt aufnehmen.‹«<br />

174<br />

Zu einer Fortsetzung <strong>der</strong> Zusammenarbeit von <strong>AEG</strong> und Siemens auf dem Gebiet des<br />

Gasturbinenbaus kam es schließlich 1969, als beide Unternehmen ihre Kraftwerksaktivitäten<br />

in <strong>der</strong> Kraftwerks Union AG (KWU) zusammenschlossen und die Turbinenfabrik<br />

den Auftrag erhielt, ihr bisheriges Fertigungsspektrum um Gasturbinen zu erweitern.<br />

<strong>Die</strong> erste Gasturbine wurde 1972 ausgeliefert, die letzten Dampfturbinen verließen<br />

Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre das Werk. <strong>Die</strong> <strong>AEG</strong>-Ära <strong>der</strong> Fabrik endete, wie bereits angesprochen,<br />

1977 mit dem vollständigen Verkauf <strong>der</strong> KWU-Anteile an die Siemens AG. 175<br />

174<strong>AEG</strong>. Abteilung für Wärmetechnik. Bericht Nr. 627 vom 1. August 1939 (unveröffentlichter Bericht<br />

zur Frage: Soll die <strong>AEG</strong> den Bau von Gasturbinen aufnehmen?)<br />

175Zu den Hintergründen des Verkaufs vgl. Strunk, Peter: <strong>Die</strong> <strong>AEG</strong>. Aufstieg und Nie<strong>der</strong>gang einer<br />

Industrielegende. – a. a. O., S. 104-111<br />

<strong>Die</strong> <strong>Glasplattennegativsammlung</strong> <strong>der</strong> <strong>AEG</strong>-Turbinenfabrik – ein Erschließungsprojekt<br />

Exkurs: Gasturbinenexperimente in den 20er Jahren<br />

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