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Die Glasplattennegativsammlung der AEG-Turbinenfabrig

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Betrachtung ist gehalten, diesen Optimismus auf das richtige Mass zurückzuschrauben.<br />

In <strong>der</strong> Einleitung wird gesagt, welches Ziel Prof. Stauber mit seiner Turbine verfolgt:<br />

nämlich eine so einfache Kraftmaschine zu schaffen, dass die Betriebssicherheit von<br />

Wasserturbinen erreicht wird und dass die Anlagenkosten höchstens � <strong>der</strong>jenigen von<br />

Kolbengasmaschinen betragen. Man muss nach den bisherigen Erfahrungen bezweifeln,<br />

dass dies in vollem Umfange erreicht werden kann … Wer die Maschine mit eigenen<br />

Augen im Betrieb gesehen hat und das Gesehene kritisch wertet, kann nicht den<br />

Eindruck gewonnen haben, dass wir kurz vor einem Erfolge in dieser Richtung stehen<br />

… M. E. sind wir von einem sicheren Erfolg von auch nur bescheidenem Ausmass noch<br />

weit entfernt. Es ist daher zuviel gesagt, wenn Prof. Stauber erklärt, die von ihm entworfene<br />

neue Form enthält baulich nicht mehr die geringsten Schwierigkeiten, und<br />

wenn er es so darstellt, als ob mit <strong>der</strong> neuen Maschine <strong>der</strong> Erfolg ganz sicher sei. Das<br />

haben wir früher schon oft gehört, und es war ein Fehler, dass man bisher immer auf<br />

den vollen En<strong>der</strong>folg hinarbeitete und eine ›fertige‹, d. h. bis in alle Einzelheiten entwickelte<br />

Maschine auf den Versuchsstand stellte, bei <strong>der</strong>en Erprobung dann ein unentwirrbares<br />

Knäuel von Schwierigkeiten auftrat … Zusammenfassend möchte ich zu dem<br />

Problem ›Stauber Turbine‹ sagen, dass noch ein unendlich langer, mühsamer Weg zu<br />

gehen ist bis <strong>der</strong> erzielte Erfolg in Gestalt einer betriebssicheren Turbine da ist; aber es<br />

fragt sich, ob <strong>der</strong> Einsatz diesen Erfolg unmittelbar lohnt. Denn offenbar ist das<br />

Anwendungsgebiet <strong>der</strong> St. T. sehr beschränkt, und es fragt sich, ob <strong>der</strong> weitere Fortschritt<br />

<strong>der</strong> Technik auf an<strong>der</strong>en Gebieten nicht inzwischen bessere Lösungen bringt.<br />

An<strong>der</strong>erseits wäre es vom Standpunkte technischer Forschung zu begrüssen, wenn das<br />

einmal aufgegriffene Problem weiter verfolgt würde, da sich erst bei weiterer<br />

Durchdringung Möglichkeiten und Lösungen ergeben können, an die man im gegenwärtigen<br />

Zustand <strong>der</strong> Entwicklung noch nicht denkt. Der Vortrag von Prof. Stauber<br />

enthält an mehreren Stellen persönliche Bemerkungen (Oberflächlichkeit, Unverstand,<br />

Gedankenlosigkeit), die sich auf diejenigen beziehen, die seinem Gedanken nicht voll<br />

zustimmten bezw. ihn ablehnten. Es gehört bei seiner Selbstherrlichkeit nicht viel dazu,<br />

um einer solchen Kritik teilhaftig zu werden, denn je<strong>der</strong> <strong>der</strong> auch nur eine abweichende<br />

Meinung, einen ihm bisher fremden Gedanken äusserte o<strong>der</strong> irgendwie Zweifel<br />

hegte, war nach seiner Ansicht nicht vollwertig und schädigte ihn und sein Werk. Der<br />

Sinn für gemeinschaftliches Arbeiten unter gerechter Würdigung auch an<strong>der</strong>er<br />

Ansichten und Vorschläge war ihm fremd. Infolgedessen vermisst man in seinem<br />

Vortrag auch jeglichen Hinweis auf die an <strong>der</strong> bisherigen Entwicklung beteiligten<br />

Mitarbeiter …« 167<br />

167 Bericht von Dr. Köhler (Siemens-Archiv SAA 11 Lf 487)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Glasplattennegativsammlung</strong> <strong>der</strong> <strong>AEG</strong>-Turbinenfabrik – ein Erschließungsprojekt<br />

Exkurs: Gasturbinenexperimente in den 20er Jahren<br />

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