Text: Mag. Martin Holzinger - GÖD
Text: Mag. Martin Holzinger - GÖD Text: Mag. Martin Holzinger - GÖD
Der öffentliche Dienst aktuell inFormAtion Aus erster hAnD I n f o r m a t I o n a u s e r s t e r GÖD H a n d wIe dIe uno-mIllenIumszIele dIe welt verändern sollen euro 08 faIrness global Ausgabe 4/2008 7 1,09 Das Match um die SIchErhEIt P.b.b. ◆ Erscheinungsort Wien ◆ Verlagspostamt 3100 St. Pölten ◆ GZ 03Z035300 GÖD +++ olympIa JustizbetreuungsAgentur 2006 +++ medaIllenregen – FremDkörper im beI Justizsystem Heeressportlern +++ Fotos: Mihail Glushakov, SteadyLens – Fotolia.com / BMI – Michael Dietrich, Egon Weissheimer
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Der öffentliche Dienst aktuell<br />
inFormAtion Aus erster hAnD<br />
I n f o r m a t I o n a u s e r s t e r<br />
<strong>GÖD</strong><br />
H a n d<br />
wIe dIe uno-mIllenIumszIele<br />
dIe welt verändern sollen<br />
euro 08<br />
faIrness global<br />
Ausgabe 4/2008 7 1,09<br />
Das Match um die SIchErhEIt<br />
P.b.b. ◆ Erscheinungsort Wien ◆ Verlagspostamt 3100 St. Pölten ◆ GZ 03Z035300 <strong>GÖD</strong><br />
+++ olympIa JustizbetreuungsAgentur 2006 +++ medaIllenregen – FremDkörper im beI Justizsystem Heeressportlern +++<br />
Fotos: Mihail Glushakov, SteadyLens – Fotolia.com / BMI – Michael Dietrich, Egon Weissheimer
ÖBV Zukunftsvorsorge ’08<br />
13,5% vom<br />
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* Die zukünftige Höhe der staatlichen Förderung wird jährlich neu festgelegt und liegt zwischen 8,5% und 13,5%.<br />
Mit der ÖBV durchs Leben
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
Editorial<br />
Ein GEwinn<br />
Für österreich<br />
Die einen zählen die Stunden bis zum Anpfiff, die anderen sind froh, wenn<br />
sie vorbei ist. So oder so wird sie kommen, die EURO 2008, und unser Land<br />
kräftig aufmischen. während Freunde des runden Leders die Stadien und<br />
Fanmeilen stürmen oder es sich vor dem Fernseher bequem machen werden,<br />
bedeuten die kommenden Tage – wie schon die wochen und Monate<br />
zuvor – für Österreichs Exekutivbeamtinnen nur eines: harte Arbeit und<br />
bedingungslosen Einsatz. Das aber, im Gegensatz zu den Stars der EURO,<br />
nicht unter dem tosenden Applaus eines Millionenpublikums, sondern, von<br />
der Öffentlichkeit unbemerkt, hinter den Kulissen.<br />
Unbedankt ist er in jedem Fall, dieser Job, und nicht nur das, wie etwa der<br />
dramatische Zwischenfall mit der Rumänen-Bande in Schwechat beweist.<br />
wir alle wollen Sicherheit, doch kaum üben Beamte ihren Dienst aus, geraten<br />
sie unter Beschuss.Ein Blick über den Tellerrand wirft den Verdacht auf, dass<br />
es sich bei dieser Ambivalenz in der öffentlichen oder auch veröffentlichten<br />
Meinung wieder einmal um ein typisch österreichisches Phänomen handelt.<br />
während Exekutivbeamte hierzulande im Ernstfall Häme und Anfeindungen<br />
über sich ergehen lassen müssen, werden in anderen Ländern der welt Menschen,<br />
die die Gefahr aufsuchen, um andere zu retten, öffentlich ausgezeichnet<br />
und geehrt. in den USA etwa wurde unter www.americanheroes.cc eine<br />
eigene Hall of Heroes für die Polizei eingerichtet; der Prince of wales selbst<br />
kürt Großbritanniens tapfersten Polizisten bei den alljährlichen Police Bravery<br />
Awards; in der deutschen Fernsehserie „KDD – Kriminaldauerdienst“<br />
werden sie wörtlich als „Helden der Straße“ bezeichnet – nur bei uns werden<br />
Exekutivbeamte, die in Ausübung ihres Dienstes die waffe benützen, schnell<br />
als Verbrecher abgestempelt.<br />
natürlich soll das jetzt nicht bedeuten, dass diese Vorgänge in jedem Einzelfall<br />
nicht sorgfältig geprüft werden müssen. Doch lassen Sie uns eines<br />
einmal öffentlich klarstellen: Exekutivbeamte riskieren Tag für Tag ihr Leben<br />
im Einsatz für andere. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Sicherheit und<br />
Lebensqualität in Österreich so hoch sind wie in keinem anderen Land der<br />
welt („world Competitiveness Yearbook“ 2007). Und da es, um mit den worten<br />
des deutschen wissenschafters und Philosophen wilhelm von Humboldt<br />
zu sprechen, ohne Sicherheit keine Freiheit gibt, haben wir allen Grund, den<br />
dafür zuständigen Exekutivbeamtinnen endlich einmal unser Lob und unsere<br />
Anerkennung auszusprechen: wir sind stolz auf euch!<br />
Foto: Andi Bruckner<br />
„Es ist höchst an<br />
der Zeit, unseren<br />
ExekutivbeamtInnen<br />
Lob und Anerkennung<br />
zu zollen:<br />
Wir sind stolz<br />
auf euch!“
Inhalt<br />
RubRIken<br />
PanoRama �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 6<br />
kolumne �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 11<br />
bV 22 PensIonIsten �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 26<br />
seRVICe<br />
ReCht �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 30<br />
bVa �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 39<br />
ZImmeRböRse �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 40<br />
wbV wohnen �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 41<br />
GöD-hotels �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 42<br />
GöD-CaRD �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 44<br />
mItGlIeDeRaktIon �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 45<br />
GeweRksChaft<br />
bV 2 wIRtsChaftsVeRwaltunG �� �� �� �� �� �� �� �� 46<br />
GeweRksChaft aktuell �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� 47<br />
tItelGesChIChte<br />
12<br />
aus DeR ReDaktIon<br />
„Hier gilt es, Schütze, deine Kunst zu zeigen:<br />
Das Ziel ist würdig, und der Preis ist groß.“<br />
Friedrich Schiller<br />
Wenn im Juni die Spiele der EURO 2008 beginnen, werden unsere Kicker<br />
(hoffentlich) alles geben, um den großen Preis zu gewinnen.<br />
Allerdings nicht nur sie.Auch unsere Exekutive steht vor einer echten Herausforderung.Seit<br />
Monaten rüsten sich PolizistInnen unseres Landes für die<br />
vierWochen „Ausnahmezustand“. Das Ziel ist noch würdiger und der Preis<br />
viel größer als ein glänzender Pokal:Schutz zu bieten für eine friedliche und<br />
sichere EURO 2008, die Spaß macht und allen in guter Erinnerung bleibt.<br />
Welche Vorbereitungen zu treffen sind, um Großveranstaltungen dieses<br />
Ausmaßes zu schützen, erfahren Sie ab Seite 12 in diesem Heft.<br />
Neues und leider wenig Erfreuliches aus der Welt der Justiz präsentiert<br />
Dr. Wilhelm Gloss, stellvertretender Vorsitzender der <strong>GÖD</strong>. Das neue<br />
Justizbetreuungsgesetz,dasAnfang Mai von der Bundesregierung beschlossen<br />
wurde, erfährt harte Kritik von Seiten der <strong>GÖD</strong>.<br />
Über „Frauen. Bildung. Zukunft.“ wurde bei der diesjährigen Frauenenquete<br />
diskutiert. Nur durch umfangreiche Bildung können Frauen die<br />
„gläserne Decke“ zu denToppositionen durchbrechen. Lesen Sie alles über<br />
dieVeranstaltung ab Seite 20.<br />
Viel Spaß mit unserem Fußballfieber-Heft wünscht Die Redaktion<br />
euRo 2008<br />
„DIe exekutIVe waR noCh nIe so Gut ausGeRüstet wIe jetZt“ 12<br />
Nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
ist die EURO 2008 die drittgrößte Sportveranstaltung derWelt.<br />
In Österreich rüstet man sich für denAnsturm von zweieinhalb<br />
Millionen Gästen. Für die Sicherheit sorgt die österreichische<br />
Exekutive, die im Juni alle Hände voll zu tun haben wird.<br />
Ein Hintergrundbericht von Emanuel Lampert.<br />
„beReIt füR Das fussballfest“ 17<br />
„<strong>GÖD</strong>-aktuell“ sprach mit BM Günther Platter über die organisatorischen<br />
Herausforderungen, die eine Europameisterschaft im<br />
eigenen Land mit sich bringt.<br />
Das matCh um DIe sICheRheIt 18<br />
Was geht in den Köpfen derjenigen vor, die vor Ort ihren Mann<br />
oder ihre Frau stehen müssen? <strong>Mag</strong>. Katharina Steiner sprach mit<br />
Gerhard Zauner, DA-Vorsitzender des Stadtpolizeikommandos<br />
Josefstadt, überAnspannung und gemischte Gefühle.<br />
Impressum „<strong>GÖD</strong> – Der öffentliche Dienst aktuell“ ist das mitgliedermagazin der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und erscheint im 62. Jahrgang.<br />
HerausGeber: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Fritz Neugebauer. meDIeNINHaber: <strong>GÖD</strong> Wirtschaftsbetriebe GmbH, a-1010 Wien, Teinfaltstraße 7.<br />
CHeFreDakTeur: Hermann Feiner, a-1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54-233, Fax: DW 326. Internet: www.goed.at. e-mail: goed@goed.at.<br />
reDakTIoNsleITuNG: Dr. michaela baumgartner. CHeFIN vom DIeNsT: mag. katharina steiner. mITarbeITer/INNeN TexT: Dr. otto benesch, Hermann<br />
Feiner, Dr. Wilhelm Gloss, Hannes Gruber, mag. martin <strong>Holzinger</strong>, Judith Humer, Ing. alfred kantner, reg.-rat kurt kumhofer, emanuel lampert, Dr. manfred mögele, mag.<br />
Helmut mooslechner, barbara perndl, Hannes Taborsky, Dr. Johannes Trauner, michael Winhofer, mag. edgar Wojta. GraFIsCHe leITuNG & layouT: andrea Donesch.<br />
layouT: mag. robert scheifler koNzepTIoN, aNzeIGeN: modern Times media verlagsgesmbH, a-4111 Walding. büro Wien: a-1030 Wien, lagergasse 6/2/35,<br />
Tel.: 01/513 15-50, Fax: DW 21. HersTeller: Niederösterreichisches pressehaus Druck- und verlagsges. m. b. H., a-3100 st. pölten, Gutenbergstraße 12. verlagsort:<br />
Wien. HersTelluNGsorT: st. pölten. Dvr-Nr.: 0046655. Die redaktion behält sich das ausschließliche recht auf vervielfältigung und vertrieb der zum abdruck<br />
gelangenden beiträge sowie ihre verwendung für andere ausgaben vor. Namentlich gekennzeichnete beiträge stellen die meinung des autors dar, die sich nicht mit<br />
der meinung der <strong>GÖD</strong> decken muss.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe _2008
Fotos: sandra Cunningham, steFan germer – Fotolia.Com / Kunstart.net – pixelio.de / andi bruCKner<br />
20<br />
32<br />
HABEN SIE EINEN NEUENARBEITGEBER ODER<br />
STEHEN SIEVOR IHRER PENSIONIERUNG?<br />
IN DIESEN FÄLLEN RUFEN SIE BITTE<br />
01/53 5 -131 BZW. -132 (EVIDENZ DER <strong>GÖD</strong>),<br />
ODER SENDEN SIE UNS EIN E-MAIL:<br />
GOED@GOED.AT.<br />
22<br />
Inhalt<br />
bildung<br />
fRauenPoweR maCht kaRRIeRe<br />
Die heurige Frauenenquete stand unter dem<br />
Motto „Frauen. Bildung. Zukunft.“. Denn nur<br />
eine verstärkte Investition in Bildung ermöglicht<br />
Frauen die echte Gleichberechtigung im Job.<br />
justiz<br />
justIZbetReuunGsaGentuR –<br />
eIn fRemDköRPeR Im justIZsystem<br />
Das Justizbetreuungsagenturgesetz birgt die<br />
Gefahr der Privatisierung bzw.Teilprivatisierung<br />
öffentlicher Dienste. Dr.Wilhelm Gloss zeigt die<br />
Kritikpunkte der <strong>GÖD</strong>.<br />
penspower<br />
seRVICe<br />
Im großen Serviceteil finden Sie Änderungen für<br />
den Pensionisten-Ratgeber und Infos zu Impfung,<br />
Witwerversorgungsbezug, Rezeptgebühr und<br />
Bildungsförderung.<br />
Recht<br />
GöD-ReChtssChutZ ImmeR attRaktIV<br />
Fast fünf Millionen Euro erstritt die Rechtsabteilung<br />
der <strong>GÖD</strong> für Mitglieder, die im vergangenen<br />
Jahr Hilfe in Justizbelangen brauchten.<br />
Eine Erfolgsbilanz von Dr. Manfred Mögele.<br />
Recht<br />
wenn eIne klaGe Zum „eIGentoR“ fühRt<br />
<strong>Mag</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Holzinger</strong> berichtet über eine<br />
OGH-Entscheidung, in der es um die Rechtsfrage<br />
ging, wann von einem „Betrieb“ gesprochen<br />
werden kann.<br />
Recht<br />
DIe sChaDeneRsatZPflICht Im DIenstVeRhältnIs<br />
Was tun, wenn Schaden bei der Arbeit im öffentlichen<br />
Dienst entsteht? <strong>Mag</strong>. Edgar Wojta erklärt<br />
die drei verschiedenen Materiengesetze, die zur<br />
Anwendung kommen können.<br />
Gewerkschaft aktuell<br />
lehRlInGe haben Zukunft<br />
Fritz Neugebauer, Hannes Taborsky, Albert Arzt<br />
und Walter Preissl von der <strong>GÖD</strong> besuchten<br />
gemeinsam mit BM Doris Bures und AK-Präsident<br />
Herbert Tumpel die Verwaltungsassistentenlehrlinge<br />
des öffentlichen Dienstes.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe _2008 5<br />
20<br />
22<br />
26<br />
30<br />
32<br />
35<br />
47
Panorama<br />
I wead naarisch...!<br />
glosse<br />
Jetzt geht‘s los!<br />
Die Europameisterschaft startet.<br />
Millionen von Menschen wird dieses Ereignis in<br />
seinen Bann ziehen: die (wenigen) Glücklichen<br />
in den Stadien, die eine Karte gekauft, bekommen<br />
oder erkämpft haben, genauso wie die<br />
Millionen Menschen auf den Fanmeilen, in den<br />
Gasthöfen, Bars oder vor den eigenen Fernsehschirmen.<br />
Eine Europameisterschaft in Österreich (und vor<br />
allem mit Österreich) kommt so schnell nicht<br />
wieder.<br />
Für Spannung und Unterhaltung ist also gesorgt.<br />
Für die Sicherheit auch?<br />
Ja, sicher!<br />
Wieder einmal müssen, ja dürfen wir uns alle<br />
auf unsere Exekutive verlassen.<br />
Lange, logistisch schwierige und umfangreiche<br />
Vorbereitungen garantieren für unsere Sicherheit!<br />
Dazu kommt eine Vielzahl von Kolleginnen<br />
und Kollegen, die letztlich ihren Kopf oder<br />
zumindest ihre Gesundheit in diesen Tagen riskieren<br />
– eben für unsere Sicherheit!<br />
Dafür sage ich schlicht und einfach ein Danke.<br />
Denn sie alle sorgen durch ihren Einsatz so<br />
ganz selbstverständlich für unsere Sicherheit<br />
– in den Zeiten der EM genauso wie das ganze<br />
Jahr über.<br />
Jetzt hoffen wir alle gespannt, ob wir wie seinerzeit<br />
mit Edi Finger brüllen dürfen:<br />
„I wead naarisch...!“<br />
Darauf freut sich mit einem nochmaligen Dank,<br />
Ihr/euer<br />
Helmut Mooslechner<br />
Sehr geehrte Frau Kollegin!<br />
Sehr geehrter Herr Kollege!<br />
Im November 2007 hat die Gewerkschaft<br />
Öffentlicher Dienst – <strong>GÖD</strong> mit der Bundesregierung<br />
und den Vertretern der Länder das<br />
Gehaltsabkommen für 2008 geschlossen.<br />
Darin wurde vereinbart:<br />
Erhöhung der Gehälter, Zulagen, Nebengebühren<br />
und der Auslandsverwendungszulage<br />
staffelwirksam um 2,7 Prozent PLUS eine Einmalzahlung<br />
von 175 Euro, die im Mai 2008 zur<br />
Auszahlung gelangen wird. Dieser Betrag von<br />
175 Euro wird Ihnen im Laufe des Monats Mai<br />
2008 von Ihrer bezugsauszahlenden Stelle<br />
nunmehr angewiesen.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Ihr Hermann Feiner<br />
Für alle, die vom match um das runde leder<br />
einFach nicht genug kriegen können:<br />
ausstellungen, theater, oPern und<br />
vieles mehr zum thema FussBall!<br />
Ein Herz<br />
für FussbAll<br />
Liebe und Hass, Verbrüderung<br />
und Feindschaft: Große Gefühle<br />
sind es, die Fußballspieler und ihre Fans<br />
miteinander verbinden. Im Wiener Künstlerhaus<br />
widmet sich die Ausstellung „herz:rasen<br />
– die Fußballausstellung“ den Hochs und Tiefs des<br />
Sports, der weltweit die Gefühle in Wallung bringt.<br />
In dieser interaktiven Schau ist ganzer Einsatz von den<br />
Besuchern gefragt, Auf dem 2000 Quadratmeter großen<br />
Areal können BesucherInnen ihre Eignung als ProfispielerIn testen und sich mit<br />
anderen Kickern messen. Richtiges „Fallen“ will ebenfalls geübt sein, die perfekte<br />
„Schwalbe“ kann hier trainiert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die Geschichte<br />
für einen Moment neu zu schreiben: Ballathleten haben die Chance, mit Einsatz und<br />
Können die 0:1-Niederlage der österreichischen Nationalmannschaft beim Fußball-Länderspiel<br />
gegen Färöer im Jahr 1990 in einen fulminanten Sieg umzuwandeln. Insgesamt<br />
20 internationale KünstlerInnen setzen sich in „herz:rasen“ mit der gesellschaftlichen<br />
Bedeutung von Fußball auseinander. Neben den Stars auf dem grünen Rasen wird die<br />
Rolle des 12. Spielers – des Fußballfans – thematisiert. Auf der Tribüne begegnet man<br />
den unterschiedlichsten Fantypen, mit den unterschiedlichsten Merkmalen. Kleidung<br />
und körperliches Aussehen spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Rituale und<br />
Handlungen, die die Gruppen zusammenschweißen und den Mann Nr. 12 formen.<br />
Bis 6. Juli 2008 können Fußballbegeisterte und jene, die es werden wollen, im<br />
Künstlerhaus Wien die Ausstellung besuchen. Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–18<br />
Uhr, Mi 9–21 Uhr, Sa, So, Feiertag 10–18 Uhr. Nähere Infos finden Sie auf<br />
http://www.k-haus.at.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Fotos: technisches MuseuM Wien (2) / Bregenzer Festspiele, andereart (1)<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
1:0 für die<br />
opEr<br />
Zwei<br />
Abende<br />
lang gastiert<br />
die EURO 2008 in<br />
St. Pölten: Die Oper<br />
„Playing away“ des<br />
erfolgreichen englischen<br />
Komponisten Benedict<br />
Mason bringt die Faszination<br />
um das runde Leder auf die<br />
Musiktheaterbühne. In einer<br />
Inszenierung von Regisseur<br />
David Pountney erleben Sie<br />
ein spannendes Match, das über das Leben eines Kickerstars samt Anhang<br />
– Managern, Beratern und Verehrerinnen – entscheidet. Der musikalische<br />
Cheftrainer Rossen Gergov wird dem orchestralen Nationalteam<br />
der Tonkünstler die Sieg bringende Taktik aus Masons zündenden<br />
Rhythmen und Melodien verraten. Das große Spiel findet am<br />
5. und 6. Juni 2008, um 19.30 Uhr, im Festspielhaus<br />
St. Pölten statt. Karten unter Tel.: 02742/90 80 80-<br />
222, Infos auf www. festspielhaus.at.<br />
Entlang<br />
der Achse<br />
Zürich – Wien<br />
zeigen 16 Theatergruppen<br />
auf 14 Bühnen in 11 Städten<br />
mit über 90 Vorstellungen, was aktuelle<br />
darstellende Kunst zum Thema Fußball zu sagen hat.<br />
Begonnen hat der „Fanzug“ im März in Zürich, das Finale<br />
findet passenderweise einen Tag vor dem Euro-Finalspiel am<br />
28. Juni 2008 in Wien statt. Kinder, Jugendliche und Ewigjunge<br />
informieren sich auf www.dschun-<br />
Nachwuchs-<br />
FÖrDErunG<br />
gelwien.at/kick&stage.<br />
Für die kleinen Wienerinnen und<br />
Wiener hat das Zoom Kindermuseum<br />
ein besonderes Programm:<br />
„Rund um den Ball“ ist eine Mitmachausstellung für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren. In Experimenten und Computeranimationen<br />
erfahren sie, warum das runde Leder eine Kurve<br />
fliegen kann oder dass ein Schuss mit 130 Stundenkilometern<br />
in zehn Metern Entfernung wie der Zusammenstoß<br />
mit einer 200 Kilo schweren Kuh wirkt. Öffnungszeiten:<br />
Beginnzeiten für PrivatbesucherInnen:<br />
Mo 8.30, 10.30 Uhr; Di–Fr 8.30, 10.30, 14, 15.30<br />
Uhr, Sa, So, Feiertag und Ferien: durchgehend<br />
von 10–17.30 Uhr. Infos auf<br />
www.kindermuseum.at.<br />
gewerkschaFt international<br />
Panorama<br />
EuropA<br />
polEn. GEsunDHEit. Der Erhalt der Gesundheit<br />
könnte in Polen bald in einem 2-Klassen-<br />
System abgewickelt werden. Die Administration<br />
unter Premier Tusk plant die Privatisierung der<br />
Krankenhäuser sowie die Möglichkeit, eine private<br />
Zusatzversicherung zu erwerben. Dem überwiegenden<br />
Teil der Patienten, die nicht für den bis<br />
zu 400 Euro teuren Beitrag aufkommen können,<br />
bliebe auf diese Weise der Zugang zu Leistungen<br />
wie komfortablere Krankenhausunterbringung und<br />
Konsultation von Spezialisten verwehrt.<br />
FrAnkrEicH.wiDErstAnD. Für die Tageszeitung<br />
„Le Monde“ war es eine schwierige Woche,<br />
denn gleich an zwei Tagen wurde ihr Erscheinen<br />
durch einen Streik der Belegschaft verhindert.<br />
Dieser ist die Antwort auf einen Sparplan der<br />
Geschäftsleitung, dem ein Viertel der Redaktionsposten<br />
zum Opfer fallen würde. Weiters beabsichtigt<br />
die hoch verschuldete Verlagsgruppe, einige<br />
ihrer <strong>Mag</strong>azine abzustoßen, was bei den Angestellten<br />
Angst vor der Zerschlagung der Gesellschaft<br />
auslöste.<br />
intErnAtionAl<br />
HAiti. HunGEr. Das Nach-oben-Schnellen<br />
der Lebensmittelpreise hat in Haiti schon fatale<br />
Folgen nach sich gezogen. Mit dem Ziel, Aufmerksamkeit<br />
auf ihre Lage zu lenken, umrundeten<br />
mehr als 3000 Demonstranten das UNO-Gelände,<br />
woraufhin die dort stationierten uruguayischen<br />
Truppen das Feuer eröffneten. Tags darauf setzten<br />
5000 Protestierende das Zentrum von Les Cayes<br />
in Flammen und stoppten zwei mit Reis beladene<br />
Lastwägen, um die Ladung danach an die Massen<br />
zu verteilen.<br />
usA. konGrEss. Bei einem Gewerkschaftskongress<br />
der Zeitschrift „Labour Notes“ trafen<br />
mehr als 1000 internationale Teilnehmer unter dem<br />
Motto „Gewerkschaften von unten stärken“ zusammen.<br />
Vertreter der verschiedensten Branchen<br />
diskutierten unter anderem über die Bedeutung<br />
internationaler Solidaritätskampagnen, erarbeiteten<br />
Strategien der Organisation und behandelten<br />
Themen wie Gewerkschaftskonkurrenz. Letzteres<br />
spielt besonders in den USA eine wichtige Rolle,<br />
wo eine Auseinandersetzung zwischen den beiden<br />
größten Gewerkschaften kürzlich in einer Presseschlacht<br />
gipfelte.
Panorama<br />
kärntner<br />
kunstrasen<br />
Die Kärntner Kicker<br />
und Fußballfans erleben<br />
bis Ende Juni ihre Stadt einmal<br />
ganz anders: Ein virtuelles Spielfeld<br />
legt sich über die Innenstadt und wird durch<br />
Linien auf Gehwegen, Straßen und öffentlichen<br />
Plätzen begrenzt. Die Cornerstangen werden vom Künstler<br />
Werner Feiersinger gestaltet und schaffen Kunsträume, die vor allem<br />
von Kärntner Künstlern interaktiv bespielt werden. Im Museum Moderner Kunst<br />
Kärnten zeigt die Ausstellung „Kunst im Spiel“ Arbeiten, Filme und Installationen,<br />
die sich mit dem Thema Fußball auseinander setzen. Die eingeladenen<br />
KünstlerInnen sind einerseits international anerkannt, andererseits werden<br />
mit Blick auf den Austragungsort Klagenfurt auch die Arbeiten der österreichischen,<br />
insbesondere der Kärntner Positionen präsentiert. Bis<br />
29. Juni 2008 können BesucherInnen durch das Museum und<br />
das Innenstadt-Spielfeld wandern. Öffnungszeiten:<br />
Di–Do 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, feiertags bis<br />
18 Uhr. Infos auf www.mmkk.<br />
Hat sich Ihr nAmE oder<br />
Ihre ADrEssE geändert?<br />
In diesen Fällen rufen Sie bitte die<br />
Evidenz der <strong>GÖD</strong>: 01/534 54-131 oder -132,<br />
oder senden Sie uns ein<br />
E-Mail: goed.evidenz@goed.at.<br />
Humor<br />
siegt immEr!<br />
Man soll ja nicht<br />
immer alles so ernst nehmen.<br />
Beim Verlängerungselfmeter, den<br />
die Lieblingsmannschaft vergeigt, muss man<br />
sich das aber ganz bewusst vor Augen führen. Als<br />
kleine Hilfestellung für den mentalen Weg zur Gelassenheit<br />
kann vielleicht das Karikaturmuseum Krems dienen: Dort<br />
finden Fußballfans, die ihren Sport einmal von der humorvollen<br />
Seite sehen wollen, in der Ausstellung „Rund um den Ball“ allerhand<br />
Lustiges, Satirisches und Kritisches. 42 KarikaturistInnen aus<br />
Österreich und der Schweiz zeigen bis 29. Juni 2008 die tragikomischen<br />
Facetten des Fußballs. Die Zeichnungen von Gerhard Haderer,<br />
Oskar Weiss, Ironimus, Thomas Wizany u. v. a. sind täglich von<br />
10 bis 18 Uhr im Karikaturmuseum Krems (www.karikaturmuseum.at)<br />
zu sehen.<br />
Gesundheit!<br />
Mit einem reichhaltigen Informationsangebot<br />
rund um das Thema Gesundheit wartete die BV 3<br />
am 16. und 17. April bei ihren Gesundheitstagen<br />
in Wien auf – Gesundheitscheck und anschließende<br />
ärztliche Beurteilung inklusive. Zusätzlich<br />
standen Gewinnspiele auf dem Programm. Als<br />
Partner mit an Bord waren BVA, ÖBV, Erste Bank,<br />
die Reiseagentur Wolkenlos sowie eine Reihe von<br />
Experten. BV-3-Vorsitzende Monika Jantschitsch:<br />
„Gewerkschaft bedeutet für uns, auch die gesundheitlichen<br />
Interessen unserer Mitglieder in den<br />
Vordergrund zu rücken.“<br />
8 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Fotos: ManFred deix 2008 / VBK. Wien 2008 / adi, MariKa: saBine hausWirth / siMon WerBedesign<br />
ZuFriEDEnE bunDEsDiEnstmitArbEitErinnEn<br />
80 Prozent der im Bundesdienst Beschäftigten sind mit<br />
ihrer Arbeit zufrieden: Das ergab eine 2007 durchgeführte<br />
Befragung, bei der fast 20.000 MitarbeiterInnen<br />
ihre Meinung kundtaten. Mehr als drei Viertel finden ihre<br />
Tätigkeit abwechslungsreich und fühlen sich ihren Stärken<br />
und Kompetenzen entsprechend eingesetzt. Ebenso<br />
viele sind mit ihrer Arbeitszeitregelung einverstanden.<br />
Teilzeitarbeit ist vor allem bei den Frauen ein Thema,<br />
weshalb in Zukunft verstärkt auch die Männer über die<br />
Möglichkeiten der Karenz informiert werden sollten.<br />
Beim Thema Gehalt scheiden sich allerdings die Geister:<br />
Vor allem die jüngeren KollegInnen zwischen 30 und 39<br />
Jahren würden gerne mehr verdienen. Die Befragung<br />
dient als Grundlage für das neue Besoldungsschema, in<br />
dem die Gehälter abgeflacht werden sollten.<br />
http://oeffentlicher-dienst.intra.gv.at/erg_mab_2007.htm<br />
linz im<br />
bAllFiEbEr<br />
In Oberösterreich, in Linz, wurde mehrfach<br />
Fußballgeschichte geschrieben – Österreichischer<br />
Meister, Cupsieger, die Wiener Dominanz<br />
wurde hier gebrochen. Ein Grund mehr, anlässlich der<br />
EURO 2008 dem Fußballsport zu huldigen. Dabei wird im<br />
Schlossmuseum das kulturelle Phänomen Fußball in den<br />
Mittelpunkt gerückt. Die Ausstellung „Fußball. Geschichten<br />
und Geschichte“ zeigt den Weg vom Sport der Intellektuellen<br />
und Adeligen im 19. Jahrhundert zum Massenphänomen<br />
in unserer Zeit. Gemälde wie das berühmte „Wunderteam“-Bild<br />
von Paul Meissner, Zeichnungen, Karikaturen, Literatur, Gedichte<br />
von Friedrich Torberg, Bertolt Brecht und Peter Handke rücken den<br />
Fußball aus der Sicht der Kunst in den Mittelpunkt. Der Besucher<br />
durchwandert einige Stationen: Oberösterreichs Fußball, Österreichs<br />
Entwicklung, Matthias Sindelar, „Bimbo“ Binder, Helmut<br />
Köglberger, Hans Krankl, „Didi“ Kühbauer und wie sie alle heißen.<br />
Stars sind schließlich heute die modernen Helden der Gesellschaft.<br />
Ein Medienbereich gibt die Möglichkeit, wichtige Matches anzusehen,<br />
Interviews oder auch Kabinenpredigten zu erleben, wie<br />
die berühmte „Ich habe fertig“-Rede von Giovanni Trapatoni.<br />
Für jene, die selbst aktiv werden wollen, ist eine Spielecke<br />
eingerichtet, in der man auf einer Schulbank „zicken“, den<br />
Wutzler rotieren oder dem digitalen Spiel frönen kann.<br />
Bis 20. Juli 2008 im Schlossmuseum Linz. Öffnungszeiten:<br />
Di–Do 9–18 Uhr, Sa, So und Feiertag 10–17<br />
Uhr, montags geschlossen. Infos unter www.<br />
schlossmuseum.at.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
piranhas als<br />
EHEbErAtEr<br />
Panorama<br />
Bei den Komödienspielen Mödling hofft Intendant<br />
Andreas Steppan, mit dem Stück „Piranhas im<br />
Wasserbett“ an den Erfolg der beiden Vorjahre anzuknüpfen.<br />
Die Vorlage für die Geschichte zweier Ehepaare, die der<br />
Midlifecrisis mit schlotternden Knien entgegenblicken, lieferte der<br />
Autor Peter Limburg. Komplettiert wird dieses verheißungsvolle Duett<br />
durch Erfolgsregisseurin Nicole Fendesack, Andreas Steppan glänzt nicht<br />
nur durch seine Arbeit jenseits des Vorhangs, sondern auch durch seinen<br />
Auftritt auf der Bühne. Mit viel Humor deckt Limburg das Leben der Paare<br />
hinter den Kulissen auf, wo es natürlich ganz anders zugeht, als es scheint.<br />
Die unter Terminen begrabenen Feuer der Leidenschaft sollen mitmilfe von<br />
weisen Beziehungsratgebern und aufregenden Wasserbetten wieder entfacht<br />
werden, was die eine oder andere Schwierigkeit mit sich bringt. Wer<br />
nicht selbst 15 Ehejahre abwarten möchte, kann zwischen 24. Juli und<br />
16. August einen humor- vollen Blick in die Zukunft werfen.<br />
Infos zu Terminen und Karten unter<br />
Tel.: 02236/267 27.<br />
neuer lärm<br />
um nicHts<br />
Im Laxenburger Kultursommer<br />
kommt Shakespeare einmal anders: Leonato,<br />
der Gouverneur von Messina aus der Komödie<br />
„Viel Lärm um nichts“ verwandelt sich hier in Leonhard<br />
König (Rainer Spechtl), den Bürgermeister von Laxenburg.<br />
Dieser möchte die sanfte Hermine (Tina Nitsche) und die um keine<br />
Antwort verlegene Beatrice (Lucia Nistler / Marika Lichter) unter<br />
die Haube bringen. Der edle Claudio (Kurt Hexmann) und Benedikt<br />
von Tuchent (Adi Hirschal) werben<br />
um die Gunst der Damen. Die Premiere<br />
findet am 28. Juni 2008 in der<br />
Franzensburg statt. Ab dann haben<br />
Zuseher bis zum 31. August die<br />
Möglichkeit, den Wortgefechten<br />
der Verliebten beizuwohnen.<br />
Infos unter http://www.laxenburgerkultursommer.at.
Panorama<br />
BuchtiPPs<br />
DiE verbotene FrucHt<br />
Der mittlerweile siebente Roman des<br />
österreichischen Autors Karl Plepelits,<br />
in dessen Zentrum eine verbotene Liebe<br />
steht, lädt seine Leser auf eine erlebnisreiche<br />
Tour mit einem Grazer Reiseleiter<br />
ein. Zusätzlich werden globale<br />
Themen eingeflochten, die vom Attentat<br />
des 11. September bis zu den Marienerscheinungen<br />
in Fatima reichen und sich<br />
nicht auf eine bloße Darstellung dieser<br />
beschränken, sondern auch deren Botschaften ergründen wollen.<br />
Der Autor schlägt eine Brücke zwischen Christentum und Islam,<br />
Europa und dem Orient und versucht die kulturelle Bedeutung jener<br />
Machtpole näher zu ergründen. In einer Liebesgeschichte verpackt,<br />
werden diese Inhalte auf eine schwerelose Art und Weise vermittelt.<br />
Karl Plepelits: Die verbotene Frucht. Eine west-östliche Liebesgeschichte.<br />
Wien: Verlag Liber Libri 2008, ISBN 978-3-85481-042-1,<br />
Preis: 6 19,80.<br />
scHAtZkAmmErGut<br />
oder Das Schwert des heiligen Petrus<br />
rot-weiß-roter rock<br />
In „nachspielzeit“ toben sich Lehrer und Schüler aus Wien musikalisch aus:<br />
Matthias Hammer und Christoph Klempa spielen mit ihren Schulchören die Hits<br />
zur EURO 2008. Gemeinsam schlagen sie eine rockige Brücke von Jugend und<br />
Schule über Sport und Musik zur positiven Unterstützung unseres ÖFB-Teams.<br />
Das engagierte Projekt wird von der Sportunion Österreich sowie von der MA<br />
13, Jugend und Sport medial gefördert.<br />
Mit dem Kauf einer CD wird die Initiative „Sporthilfe Förder-Euro“ der Österreichischen<br />
Sporthilfe unterstützt, indem ein Teil des Reinerlöses jungen, österreichischen<br />
SportlerInnen zugute kommt. Ab sofort im Handel erhältlich.<br />
Ab sofort lostanzen.<br />
ArbEitsZEitGEsEtZ<br />
Was macht ein Wiener im Ausseerland? Nein, keineswegs Sommerfrische im Fall von Privatdetektiv<br />
Karl Carl aus Wien 1. Er soll das Zeremonienschwert der Petersritter von Dublin, das<br />
knapp vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gestohlen worden ist, wiederfinden. War dieses<br />
Schwert unter den Kulturschätzen, welche die Nazis im Altausseer Salzbergwerk gelagert hatten?<br />
Warum wollen die Petersritter ihr Schwert um jeden Preis wieder haben und beauftragen<br />
deswegen den Wiener Privatdetektiv Karl Carl mit der Suche?<br />
Ein spannender Mystery-Krimi, dem der Tatort Salzkammergut besonderen Charme verleiht.<br />
Helmut Korherr: Schatzkammergut oder Das Schwert des heiligen Petrus. 160 Seiten, erschienen<br />
im Weishaupt Verlag, ISBN 978-3-7059-0269-5, Preis: 6 19,50.<br />
Wohl kaum ein anderes Teilgebiet des Arbeitsrechts ist für<br />
die praktische Rechtsanwendung so schwer zugänglich wie<br />
das Arbeitszeitrecht. Andererseits spielt die Gestaltung der<br />
Arbeitszeit für die Betroffenen eine ganz entscheidende Rolle.<br />
Klarheit und ausreichende Information über die Rechtsgrundlagen<br />
sind für sie deshalb besonders wichtig. Die AutorInnen<br />
sind in der Darstellung zum Teil neue Wege gegangen. An der<br />
Form des „Fußnotenkommentars“ wurde festgehalten, aber<br />
die strikt numerische Reihenfolge<br />
zugunsten einer übersichtlicheren<br />
Systematik mitunter verlassen.<br />
UNTER WWW. OEGBVERLAG.AT KÖNNEN SIE ALLE VORGESTELLTEN BüCHER ONLINE BESTELLEN!<br />
Josef Cerny, Gerda Heilegger (u.a.):<br />
Arbeitszeitgesetz<br />
672 Seiten, erschienen im ÖGB-<br />
Verlag 2008, ISBN 978-3-7035-<br />
1113-4, Preis: 6 45,–<br />
10 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
kolumne<br />
Die BunDesverwaltung 2008:<br />
ZAHlEn, DAtEn, FAktEn<br />
Es ist ein hoch interessantes Datenmaterial, das das „Hr-controlling“ des<br />
bundeskanzleramtes kürzlich über den bundesdienst veröffentlicht hat.<br />
Anschaulich werden die Größenordnung, die Dienstverhältnisse, die<br />
Altersstruktur, das bildungsniveau des öffentlichen Dienstes und die planstellenverteilung<br />
im öffentlichen Dienst dargestellt.<br />
mit stichtag 31.Dezember 200 beschäftigen der bund 132. 31,die länder 140. 00<br />
und die 2358 Gemeinden 3.400 menschen, in Vollzeitäquivalenten gerechnet. Der<br />
personal- und sachaufwand des staatlichen sektors umfasst 13,8 prozent des bip.Damit<br />
hat Österreich im Vergleich aller industrialisierten länder einen sehr kleinen öffentlichen<br />
Dienst. Dies ist besonders wichtig zu wissen, wenn Vertreter aus politik und<br />
wirtschaft wiederholt von immensen Einsparpotenzialen von mehreren milliarden<br />
Euro im öffentlichen Dienst schwadronieren. Angemerkt sei zudem, dass allein im<br />
Zeitraum von 1 5 bis 200 in der bundesverwaltung rund 40.000 Arbeitsplätze eingespart<br />
wurden.<br />
rund zwei Drittel der 132. 31 bediensteten des bundes sind beamte (8 .5 1) und<br />
rund ein DrittelVertragsbedienstete (4 .138).Das bildungsniveau der bediensteten ist<br />
bereits beim Eintritt in das Dienstverhältnis imVergleich mit der privatwirtschaft außerordentlich<br />
hoch: Der Anteil der maturanten und Akademiker beträgt beim bund 4 ,4<br />
und in der privatwirtschaft 2 ,5 prozent.und daswissen und können der bediensteten<br />
wird in der Folge weiter gesteigert: so müssen alle neueintretenden einen Grundausbildungslehrgang<br />
entweder an derVerwaltungsakademie des bundes oder in einem der<br />
bildungszentren des innen-, Finanz- oder landesverteidigungsministeriums machen.<br />
Hinzu kommen unterrichts-,Verwaltungs- oder rechtspraktika.<br />
Der bund ist einer der größten lehrlingsausbildner in Österreich. rund 3000 junge<br />
menschen – davon 1000 direkt im bundesdienst und 2000 in den ausgegliederten<br />
Einrichtungen des bundes – werden gegenwärtig zu Verwaltungsassistenten oder in<br />
lehrbereichen der luftfahrzeugtechnik, der weinbau- und kellerwirtschaft oder der<br />
molkereiwirtschaft ausgebildet.<br />
Dramatisch ist die Altersstruktur der bundesbediensteten. so wird rund ein Drittel<br />
aller 132. 31 bediensteten des bundes in den nächsten etwa zehn Jahren in den ruhestand<br />
bzw.in die pension eintreten.Damit geht viel Erfahrung undwissen verloren.Der<br />
Altersanteil der über 50-Jährigen beträgt mittlerweile 30,4 prozent und lag 1 5 noch<br />
bei 22,2 prozent.Ebenfalls explodiert ist im Zeitraum von 1 5 bis 200 derAnteil der<br />
40- bis 4 -Jährigen von 2 ,3 auf 3 ,3 prozent.Dagegen ist derAnteil der 30- bis 3 -Jährigen<br />
von 33,4 auf 22, und derAnteil der unter 2 -Jährigen von 1 ,1 auf , prozent<br />
in diesem Zeitraum zurückgegangen.Aus diesen demografischen Zahlen lassen sich vor<br />
allem zwei schlussfolgerungen ziehen: Her mit einem personalentwicklungsplan und<br />
her mit einem attraktiven neuen Dienst- und Gehaltsrecht für bundesbedienstete!<br />
mit einer schimäre räumt die vorliegende statistik auch noch auf, dass nämlich die<br />
bediensteten bürgerfern in zentralen tintenburgen säßen:Von den 132. 31 bediensteten<br />
arbeiten lediglich 312 in Zentralstellen. Damit ist die „Verwaltung“ der bundesverwaltung<br />
in sich äußerst schlank.<br />
Hermann Feiner<br />
„Her mit einem<br />
Personalentwicklungsplan<br />
und her mit einem<br />
attraktiven neuen<br />
Dienst- und Gehaltsrecht<br />
für Bundesbedienstete!“<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 11<br />
Foto: andi BrucKner
Wenige Tage vor dem Anpfiff ist Österreichs Exekutive für das<br />
größte Sportereignis in der Geschichte des Landes gerüstet.<br />
EURO-Projektleiter Günther Marek: „Die Mitarbeiter in den<br />
Stäben und bei der Polizei haben sich lange und intensiv vorbereitet,<br />
sind topmotiviert und können neuestes Material einsetzen.“<br />
<strong>Text</strong>: Emanuel Lampert<br />
titelgeschichte<br />
„Die Exekutive war noch nie<br />
so gut ausgerüstet wie jetzt“<br />
Sicherheitscheck: Innenminister Günther Platter beim<br />
Länderspiel Österreich – Tschechien im Ernst-Happel-Stadion.<br />
12 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Fotos: titelio – Fotolia.com / Bmi – egon weissheimer / Bmi – michael Dietrich<br />
16<br />
M a n n s c h a f t e n<br />
werden vom 7. bis 29.<br />
Juni in Österreich und der<br />
Schweiz um den Europameister-Titel rittern. 31-mal wird<br />
der Fußball über das Feld rollen,16-mal allein in Österreich.Hunderttausende<br />
Zuschauer werden in den Stadien und Fanmeilen ihren<br />
Teams zujubeln.Die „EURO 2008“ ist nach den Olympischen Spielen und der<br />
Fußball-Weltmeisterschaft das drittgrößte Sport-Event derWelt und das größte<br />
Sportereignis,das das Land je ausgetragen hat – und eine entsprechend große Herausforderung<br />
für die österreichischen Sicherheitskräfte.<br />
Angesichts dessen hat das Bundesministerium für Inneres (BMI) einen eigenen Stab unter der<br />
Leitung des Generaldirektors für die öffentliche Sicherheit, Dr. Erik Buxbaum, eingerichtet.<br />
Dr. Günther Marek, als Projektleiter der EURO für die operative Umsetzung verantwortlich,<br />
beschreibt die enormen Dimensionen der dreiwöchigenVeranstaltung:„Für jeden<br />
Besucher in einem Stadion rechnen wir mit vier weiteren Besuchern auf<br />
öffentlichen Plätzen, wo zum Beispiel Matches auf Großleinwänden<br />
verfolgt werden können.“ Dabei wurden in Österreich 550.000<br />
Tickets für Stadionplätze ausgegeben.„Das heißt,dass außerhalb<br />
der Stadien nochmals rund 2,2 Millionen Fans unterwegs sein<br />
werden.“ Die inländischen Gäste sind in dieser Zahl noch<br />
nicht mit einbezogen.<br />
Im Bereich des Stabs sorgt eine eigene Stelle mit<br />
einem „Police Information & Coordination Center<br />
(PICC)“ als Lagezentrum und Informationsdrehscheibe<br />
für die Sammlung, Bewertung, Weitergabe<br />
und Steuerung aller EM-relevanten<br />
Informationen aus dem In- und Ausland.<br />
„DAS HEISST,<br />
DASS AUSSERHALB DER<br />
STADIEn nOCHMALS RUnD<br />
2,2 MILLIOnEn FAnS<br />
UnTERWEGS SEIn WERDEn.“<br />
In den<br />
vier Spielorten Wien,<br />
Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg<br />
wurden außerdem integrierte Führungs- und<br />
Einsatzstäbe in den Sicherheitsdirektionen und Landespolizeikommanden<br />
mit Vertretern der Exekutive,<br />
der anderen Blaulichtorganisationen sowie von Ländern<br />
und Gemeinden installiert. Die Errichtung solcher gemeinsamer<br />
Stäbe erging auch als Empfehlung an die anderen fünf<br />
Bundesländer. „Durch eine enge Einbindung des BMI-Stabs mit<br />
dem ihm angeschlossenen PICC in die Gesamtorganisation des<br />
Bundes wird ein einfacher und umfassender Kommunikationsweg<br />
gewährleistet“, erklärt Marek.<br />
Hilfreich sind die Erfahrungswerte, die Deutschland während<br />
der Fußball-WM 2006 sammeln konnte. „Unsere deutschen<br />
Kollegen haben eine Menge an Dokumentationsmaterial zur<br />
Verfügung gestellt. Das erleichtert uns die Einschätzung, wo<br />
Probleme auftreten können und welche Logistik erforderlich<br />
ist“, erläutert der stellvertretende Vorsitzende der österreichischen<br />
Polizeigewerkschaft, Leopold Keiblinger.<br />
Darauf allein will er sich aber nicht verlassen: „Jedes<br />
Match ist anders. Man muss sich bei jedem Spiel<br />
gesondert ansehen, wie das Risiko zu<br />
beurteilen ist.“<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 13
So will die Polizei etwa<br />
wegen der Auslosungsergebnisse<br />
denSpielenderGruppeBinWienundKlagenfurt<br />
erhöhte Aufmerksamkeit widmen.Vor<br />
allem bei den Spielen von Deutschland und Kroatien<br />
werden aufgrund der geografischen nähe zahlreiche<br />
Fans der beidenTeams im Individualreiseverkehr erwartet.<br />
ÄhnlichesgiltfürdiepolnischenFans.SowohldieErfahrungen<br />
aus Deutschland als auch eigene Erfahrungen beim Länderspiel<br />
Österreich – Polen im Jahr 2004 zeigten, dass es zu Zwischenfällen<br />
kommen könne, weil auch Problemklientel anreise, heißt es im<br />
Innenministerium.<br />
Um „Problemfans“ aber gar nicht erst in die nähe der Spielstätten gelangen<br />
zu lassen, wird es in Abstimmung mit der EU-Grenzschutzagentur<br />
Frontex ab Anfang Juni vorübergehend wieder Grenzkontrollen geben,<br />
verbunden mit einem entsprechenden<br />
Informations- und<br />
Datenaustausch der nationalen<br />
Sicherheitsbehörden.Durchdie<br />
Wiederaufnahme der Grenzkontrollen<br />
– Reisedokumente<br />
nicht vergessen! – kann es<br />
zwar zu Verkehrsbehinderungen<br />
kommen, allerdings hat die<br />
Maßnahme gute Gründe: Auf<br />
diese Weise sollen so genannte<br />
„Gefährder“ – das sind Personen,<br />
die schon einmal bei einer<br />
großen Sportveranstaltung<br />
straffällig geworden sind und<br />
von denen man annimmt, dass sie wieder Straftaten begehen könnten<br />
– an der Einreise gehindert werden. Sollte es solchen Gefährdern<br />
trotzdem gelingen,nach Österreich zu kommen,so ist die<br />
Chance groß, dass sie von den Einsatzkräften aufgeschnappt<br />
werden: Erstens werden auch Polizeikräfte aus anderen<br />
Ländern vor Ort sein und amtsbekannte Landsleute<br />
leichteridentifizierenkönnen.DadieseindenUniformen<br />
ihres Landes Dienst tun, sehen eventuelle<br />
Gewalttäter zudem sofort,dass sie<br />
Gefahr laufen, schnell erkannt zu<br />
werden.<br />
„ÖSTERREICHS<br />
ExEKUTIVE SIEHT SICH<br />
DAMIT FÜR DEn<br />
ERnSTFALL GERÜSTET.“<br />
Zweitens<br />
wird die Polizeidichte<br />
sehr<br />
hoch sein:Insgesamt<br />
werden zirka 4000 Beamte im<br />
Überwachungs- und Streifendienst<br />
etwa in Stadionbereichen, an den Fanmeilen<br />
und anderen öffentlichen Veranstaltungsorten,<br />
an Flughäfen, Bahnhöfen und<br />
wichtigen Straßenverkehrspunkten präsent sein<br />
(„Kleiner Sicherheits- und Ordnungsdienst“).Weitere<br />
2200 bundesweit verschiebbare, speziell ausgerüstete<br />
Einsatzbeamte, die von allen Landespolizeikommanden<br />
abgestellt werden, treten bei massiven Störfällen auf den<br />
Plan („Großer Sicherheits- und Ordnungsdienst“). Dazu kommen<br />
etwa 170 österreichische und 65 ausländische „szenekundige<br />
Beamte“, 45 ausländische uniformierte Polizisten, 140 ausländische<br />
Grenzpolizisten in Österreich und 60 österreichische Grenzpolizisten an<br />
den EU-Außengrenzen.Deutschland entsendet außerdem 850 Polizisten,die wie<br />
ihre österreichischen Kollegen mit hoheitlichen Befugnissen ausgestattet sind.<br />
Österreichs Exekutive sieht sich damit für den Ernstfall gerüstet, setzt aber zuallererst auf<br />
Prävention und die „3-D-Philosophie“. Dabei steht das erste D für Dialog und soll durch<br />
Information und Hilfestellungen verhindern, dass überhaupt Probleme auftreten.<br />
Falls es bereits zu einer Konfliktsituation gekommen ist, sollen Identitätsfeststellung<br />
und Gespräche zwecks Streitschlichtung zur – das ist<br />
das zweite D – Deeskalation beitragen. „Wir haben bei<br />
derAdjustierungWert darauf gelegt, dass<br />
im Ordnungs-<br />
14 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Schulungen und Planspiele bereiten<br />
die Exekutive auf den Einsatz in den Host-<br />
Citys und Public-Viewing-Bereichen vor.<br />
nICHT ZULETZT<br />
WURDEn DIE EInSATZKRÄFTE In<br />
MASSEnPSyCHOLOGIE UnD IM<br />
UMGAnG MIT MASSEnHySTERIE<br />
UnTERRICHTET.“<br />
titelgeschichte<br />
dienst die<br />
übliche Uniformierung zur<br />
Anwendung kommt, damit die Kommunikation<br />
zwischen Einsatzkräften und<br />
Fans nicht unnötig erschwert wird“, stellt<br />
Keiblinger in diesem Zusammenhang fest.<br />
Wenn es nicht mehr „im Guten“ geht,schreiten<br />
die Beamten schließlich zur Durchsetzung<br />
der erforderlichen Maßnahmen.Dabei<br />
haben sie neuestes Material zur Verfügung,<br />
denn in die Ausrüstung wurde kräftig investiert:<br />
Auf der Liste der neu beschafften<br />
Gegenstände stehen unter anderem 26.000<br />
Helmunterziehhauben, 1000 Schilde, 2000<br />
Tiefschutze, 820 Körperschlagschutze und 8800 flammhemmende<br />
Overalls.Außerdemwerden180Kleintransporterausgeliefert,womit<br />
die Polizei über den höchsten Fuhrparkstand in der Zweiten Republik<br />
verfügt.„Alle notwendigenAnschaffungen wurden getätigt.Die österreichische<br />
Exekutive war noch nie so gut ausgerüstet wie jetzt“, fasst<br />
EURO-Projektleiter Marek zusammen.<br />
Investiert wurde auch in dieAusbildung. Einerseits kommt nämlich<br />
Material zum Einsatz, das im üblichen Sicherheitsdienst nicht verwendet<br />
wird und dessen Gebrauch geübt werden muss,beispiels-<br />
weise Teleskopeinsatzstöcke. Andererseits entwickeln Großereignisse<br />
vom Kaliber einer EM ihre eigene Dynamik, weshalb<br />
spezifischeSchulungen–insbesondereFremdsprachenschulungen<br />
– und Planspiele an allen vier Austragungsorten<br />
abgehalten wurden. nicht<br />
zuletzt wurden die Einsatzkräfte<br />
in Massenpsychologie<br />
und im<br />
Umgang mit Massenhysterie<br />
unterrichtet. „Es gibt im<br />
Ordnungsdienst keinen Kollegen, der nicht<br />
einer mehrtägigen Schulung unterzogen worden<br />
ist“,resümiert Keiblinger und glaubt,dass das wesentlich<br />
zurVerhütung von Konflikten beitragen wird:„Unsere Polizei<br />
ist so gut ausgebildet,dass sie das nicht aufkommen lassen wird.“<br />
Generell spricht er sich dafür aus, keine Angstszenarien zu zeichnen.<br />
„Es ist schwer einzuschätzen, wie die EM genau ablaufen wird.<br />
Wir gehen jedenfalls positiv an die Sache heran.“ Als Beispiel dafür,<br />
dass auch Großveranstaltungen „normal“ vonstatten gehen können,<br />
nennt er das jährliche Donauinselfest inWien. „Und da kommen für<br />
gewöhnlich immerhin zwei Millionen Menschen zusammen.“<br />
Auch Konrad Kogler vom PR-Team des Innenministeriums für<br />
die EURO ist zuversichtlich. Vor Zusammenstößen der Fans<br />
fürchtetersichnicht.ImGegenteil:DiePolizeinehmemehr<br />
undmehrdavonAbstand,dieFansvoneinanderabzuriegeln,<br />
und setze stattdessen auf dasVölker verbindende<br />
Element des Sports. „Die meisten<br />
Fans sind friedliebende Fans.<br />
Dr. Günther<br />
Marek, EURO-<br />
Projektleiter<br />
im BMI, Franz<br />
Pail, Vorsitzender<br />
der Polizeigewerkschaft,<br />
und Leopold<br />
Keiblinger,<br />
Vorsitzender-Stv.<br />
der<br />
Polizeigewerkschaft<br />
(von<br />
oben nach<br />
unten).<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 15
Das konnten wir bei derWM<br />
in Deutschland sehr schön sehen“, so<br />
Kogler. Die imVorfeld erfolgten Schulungen<br />
und Übungen in den Stäben und bei den Einsatzkräften<br />
würden das Ihre dazu beitragen.<br />
„Aus polizeilicher Sicht gilt es, die Lagebilder<br />
laufendzuaktualisieren.Diesekönnensichnämlich<br />
rasch ändern“,sagt Kogler und verweist beispielhaftaufdenKarikaturenstreitinDänemark.<br />
„So etwas kann auch in Österreich passieren.<br />
Deshalb müssen wir allfällige Entwicklungen<br />
wachsam beobachten.“ Derzeit sieht das BMI<br />
jedoch keine konkreten Gefährdungen, weder<br />
imterroristischennochimextremistischenoder<br />
im kriminalpolizeilichen Bereich.<br />
Franz Pail,Vorsitzender der Polizeigewerkschaft,teilt den positiven Blick auf<br />
dieEuropameisterschaftundbetontdie„konstruktiveZusammenarbeit“aller<br />
an derVorbereitung Beteiligten. „Die ganzeWelt blickt nach Österreich, und<br />
die Exekutive wird großen Anteil daran haben, wie gut die EURO gelingt.<br />
Darüber hinaus hat die EM schließlich nicht nur sportlichen, sondern auch<br />
repräsentativen Charakter. Da wird die Polizei dreiWochen lang dieVisitenkarte<br />
Österreichs sein.“<br />
DieVorbereitungen selbst sieht er auf gutemWeg. „Die Personalvertretung<br />
hatrechtzeitigbeimGeneraldirektorfürdieöffentlicheSicherheitvorgesprochen<br />
und dargelegt, welcheVorstellungen sie in Bezug auf Ausrüstungsge-<br />
genstände,Verpflegung, Unterbringung und Ausbildung der Einsatzkräfte<br />
hat. Die Ressortverantwortlichen haben zugesagt, den Forderungen der<br />
Personalvertretung Rechnung zu tragen.“ Das betrifft etwa die Urlaubssperre,<br />
wo es der Personalvertretung gelungen sei, deren Dauer um<br />
eine Woche zu verkürzen und im Wesentlichen auf die Zeitspanne<br />
der EM zu beschränken, sowie die Quartiere. Für die Beamten<br />
sind rund 6000 Betten,großteils in Kasernen oder gewerblichen<br />
Beherbergungsbetrieben, reserviert. Die Unterkünfte wurden<br />
gemeinsam von Personalvertretung und Dienstgeber<br />
ausgewählt und besichtigt.<br />
BesonderswichtigsindPailzweiDinge:zumeinen,<br />
dassdieSpielefriedlichverlaufenunddieKollegen<br />
unversehrt vom Einsatz zurückkommen;<br />
zum anderen, dass<br />
Wir spielen mit!<br />
Österreichs Einsatzkräfte gehen gut<br />
gerüstet in die Europameisterschaft.<br />
„DIE GAnZE WELT<br />
BLICKT nACH ÖSTERREICH,<br />
UnD DIE ExEKUTIVE WIRD<br />
GROSSEn AnTEIL DARAn<br />
HABEn,WIE GUT DIE EURO<br />
GELInGT.“<br />
die Bundesregierung<br />
die finanziellen Mittel zur Verfügung<br />
stellt, wobei Pail bereits an die Zeit<br />
nach der Meisterschaft denkt: „Es darf nicht nach<br />
derEMaufKostenderSicherheitvonBevölkerungund<br />
Polizei der Sparstift angesetzt werden, indem beispielsweise<br />
bei den Überstunden gespart wird. Dagegen würden<br />
wir uns wehren.“<br />
Mit Rat und Tat will die Gewerkschaft den Sicherheitskräften<br />
auch während der EM zur Seite stehen. So habe man seitens der<br />
Polizeigewerkschaftinder<strong>GÖD</strong>angesichtsderEUROeineigenes<br />
Paket für jene Kollegen geschnürt,die noch nicht Mitglied<br />
sind, berichtet Keiblinger: „Wir richten eine Hotline ein,<br />
um eine Verbindung zu den Entscheidungsträgern herzustellen,<br />
falls es irgendwo zu Konflikten kommen<br />
sollte. In solchen Fällen stehen wir natürlich zur<br />
Verfügung.“<br />
Senden Sie uns Ihr bestes Foto zum<br />
Thema „MEInE EURO 2008“!<br />
Egal ob Sie beruflich oder privat teilnehmen:<br />
Spannende Augenblicke sollten auf<br />
jeden Fall festgehalten werden.<br />
Mitmachen zahlt sich aus: Die originellsten<br />
Fotos werden auf der Homepage und im<br />
„<strong>GÖD</strong>-aktuell“ veröffentlicht. Als Hauptpreis<br />
winkt eine einwöchige Reise nach Ägypten!<br />
Senden Sie Ihre Fotos digital mit mindestens<br />
300 dpi an euro2008@goed.at oder an:<br />
Hannes Taborsky<br />
(Bereich Mitgliederbetreuung)<br />
Stichwort „EURO 2008“<br />
Teinfaltstraße 7, 1010 Wien<br />
16 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
„BEREIT für das<br />
fussballfEst“<br />
Alle Zeichen stehen auf Grün: BM Günther Platter zieht<br />
ein positives Resümee über die Vorbereitungen auf<br />
die EURO 2008. Interview: Dr. Michaela Baumgartner<br />
Herr Minister, die EURO 2008 steht vor der<br />
Tür, der Countdown läuft. Was ist erledigt, wo<br />
drückt der Schuh?<br />
Wir sind sehr gut vorbereitet, das Polizeiteam<br />
ist durchtrainiert und bestens aufgestellt. Mitte<br />
Mai unterzog eine internationale Evaluierungskommission<br />
unsereVorbereitungen einer genauen<br />
Prüfung und stellte uns ein ausgezeichnetes<br />
Zeugnis aus.<br />
Die Vorbereitungen der Exekutive laufen seit<br />
Monaten auf Hochtouren. Wie sicher können<br />
sich Fans und Anrainer fühlen?<br />
Wir haben weitreichende polizeiliche Maßnahmen<br />
gesetzt – vom internationalen Datenaustausch<br />
betreffend Risikofans überdietemporäre,<br />
lagebedingteWiedereinführung von Grenzkontrollen<br />
bis hin zur Begleitung von Fangruppen<br />
durch szenekundige Beamte, die die Fans persönlich<br />
kennen. Die Polizei wird durch Gespräche<br />
und deeskalierende Maßnahmen vor allem<br />
auf ein freundliches und friedliches Miteinander<br />
hinwirken. Im Ernstfall wird die Polizei jedoch<br />
auch die „rote Karte“ zeigen und konsequent die<br />
erforderlichen Maßnahmen setzen.Auch darauf<br />
sind wir vorbereitet.<br />
Was waren Ihrer Meinung nach die größten<br />
Herausforderungen?<br />
Die EURO 2008 ist die bisher größte Sportveranstaltung<br />
in Österreich und die drittgrößte der<br />
Welt. Es werden zwischen zwei und drei Millionen<br />
Besucherinnen und Besucher erwartet.<br />
Da bedarf es in den verschiedensten Bereichen<br />
einesbesonderenEngagements,vondenEinsatzkonzepten<br />
bis hin zur Logistik. neben unseren<br />
intensivenVorbereitungen, die seit 2003 laufen,<br />
werden deshalb während der Europameisterschaftalleknapp27.000PolizistinnenundPolizisten<br />
sowie 1100 ausländischen Kolleginnen und<br />
Kollegen im Einsatz sein.<br />
Wie sieht Ihr vorläufiges Resümee aus?<br />
Ich bin hoch zufrieden und freue mich schon auf<br />
die Europameisterschaft. Wir alle werden das<br />
Bestmögliche tun, damit die EURO 2008 ein<br />
unvergessliches, friedvolles Fußballfest wird.<br />
Denn es ist das Fest, das imVordergrund stehen<br />
soll.<br />
Gibt es etwas, worauf Sie besonders stolz sind?<br />
Ja.Allenvoran auf die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter<br />
der Polizei und des Innenministeriums.<br />
Sie leisten imVorfeld mit beispielhaftem Engagement<br />
und ihrer positiven Einstellung zur EURO<br />
2008 den wichtigsten Beitrag. Ich bin aber auch<br />
stolz auf die breite internationale Zusammenarbeit,aufdieengeAbstimmung,dievonBeginnan<br />
mit der Schweiz stattgefunden hat, sowie auf die<br />
nationale Kooperation mit wichtigen Organisationen<br />
wie etwa derWirtschaftskammer Österreich,<br />
den Österreichischen Bundesbahnen und<br />
vielen mehr. Dafür an dieser Stelle auch mein<br />
Dank an alle.<br />
Was hat Ihnen am meisten Kopfzerbrechen<br />
bereitet?<br />
Wir haben uns alle relevanten Sicherheitsbereiche<br />
genau angesehen. Seit 2003 wurden in insgesamt<br />
15 speziellen Arbeitsgruppen die relevanten<br />
Fragestellungen gesammelt, analysiert,<br />
diskutiert und entsprechende Konzepte erarbeitet.<br />
Heute sind wir unmittelbar vor Beginn der<br />
EURO 2008 bestmöglich vorbereitet.<br />
Wie beurteilen Sie als Ressortverantwortlicher<br />
die Leistungen Ihrer Mitarbeiter im<br />
Zusammenhang mit der EURO und darüber<br />
hinaus?<br />
IchwürdeeinerömischeIgeben.Wasdageleistet<br />
wird, ist beispielhaft und nicht selbstverständlich.Ein<br />
aufrichtiges und herzliches Dankeschön<br />
dafür!<br />
titelgeschichte<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 17
Das Match um die<br />
Sicherheit<br />
Der Countdown läuft: Am 8. Juni 2008<br />
starten in Österreich die ersten Spiele<br />
der EURO 2008. Eine Riesenherausforderung<br />
für die Exekutive, die den<br />
Großandrang von hunderttausenden Fans<br />
bewerkstelligen muss. Im Stadtpolizeikommando<br />
Wien Josefstadt bereitet man<br />
sich seit Monaten darauf vor.<br />
<strong>Text</strong>: <strong>Mag</strong>. Katharina Steiner<br />
18 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Ein bisschen angespannt sind sie alle. Schließlich gilt es, auf<br />
Unvorhergesehenes perfekt vorbereitet zu sein.Am Julius-<br />
Tandler-Platz im 9. Bezirk ist eine Dienststelle des Stadtpolizeikommandos<br />
Wien Josefstadt untergebracht. Drei<br />
Viertel der hier tätigen PolizistInnen werden bei der EURO<br />
2008 im Einsatz sein. Seit Ende letzten Jahres gibt es für alle Einheiten<br />
spezielleTrainings,in denen geübt wird,was man als Ordnungshüter bei<br />
Massenveranstaltungen so brauchen könnte:Sperrketten,Einsatztechnik<br />
und -taktik, Befreiungsgriffe und andere praktische Kurse.<br />
Informationen zu einem gelungenen Sportereignis holt man sich bei<br />
denNachbarninDeutschland.DieErfolgsstoryderWM2006hatgezeigt,<br />
dass friedliche Fußballveranstaltungen sehr wohl möglich sind.<br />
Schutz für und vor Fans<br />
Bedenken gibt es vor Ort in den Polizeiinspektionen aber dennoch.„Wir<br />
sindbeunruhigt,weilwirbisjetztnurunsereösterreichischenFanskennen.<br />
Wie sich allerdings polnische oder kroatische Fußballanhänger der Polizei<br />
gegenüber verhalten, wissen wir nicht“, erzählt Gerhard Zauner, DA-<br />
Vorsitzender des SPK Josefstadt. Er hofft, dass sie auch wirklich eingreifen<br />
dürfen, wenn es zu Aggressionen größeren Ausmaßes kommt. Schließlich<br />
spricht sich sonst unter den Hooligans herum, dass sie Narrenfreiheit<br />
besitzen.<br />
DieVorbereitungstrainings werden auf seiner Dienststelle unterschiedlicheingeschätzt:Mancheglauben,dasssieausreichendsind,anderewieder<br />
wünschten sich eine noch umfangreichere Ausbildung. Der Dienstgeber<br />
zeigtaufalleFälleseinBemühen,diePolizistInnenmitderHerausforderung<br />
nicht allein zu lassen, meint Zauner.<br />
Hot Spot Fanmeile<br />
Grundsätzlich sollen Österreichs PolizistInnen zwar immer vor Ort<br />
sein, wo es Probleme geben könnte, andererseits aber auch nicht zu stark<br />
in Erscheinung treten. Die Wiener Fanmeile, die zwischen Rathaus und<br />
Heldenplatz der Aufenthaltsort für täglich etwa 100.000 Fans sein wird,<br />
ist ein Hot Spot der EURO 2008. Hier werden mehrere Sicherheitsinseln<br />
errichtet, die Polizei, Feuerwehr und Sanitäter beherbergen. Mitten im<br />
Getümmel sollen sich die OrdnungshüterInnen nicht aufhalten, wenn es<br />
nicht unbedingt notwendig ist.Schließlich will man den BesucherInnen die<br />
Ungezwungenheit nicht nehmen.Allerdings wird dort vielAlkohol konsumiert<br />
werden, was vielArbeit für die Sicherheitskräfte bedeuten könnte.<br />
Privatleben im Abseits<br />
Mit Überstunden rechnen Zauner und seine KollegInnen sowieso.<br />
Wahrscheinlich können wir uns zu Hause mehr oder weniger abmelden,<br />
erzählt er augenzwinkernd. Wünschenswert wäre für diesen anstrengenden<br />
Monat, dass die Versorgung auch wirklich passt. Eine Knackwurst<br />
oder Ähnliches zwischendurch, wie sonst üblich, wird da nicht<br />
ausreichen.<br />
In einigenTagen wird sich zeigen, wie es wirklich ist, wennWien zur<br />
Fußballstadt Europas wird. Die gemischten Gefühle werden bis dahin<br />
bleiben. Bis zum Anpfiff, wenn es so richtig losgeht.<br />
1 Tag miT …<br />
Gerhard Zauner,<br />
DA-Vorsitzender des SPK<br />
Josefstadt.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 19<br />
Fotos: olga alexandrova – Fotolia.com
frauenenquete<br />
1 2 3<br />
Frauenpower MACHt KARRiERE<br />
Mehr als die Hälfte der öffentlich Bediensteten in Österreich sind<br />
Frauen. Das heißt aber nicht, dass sie auch in den top-Positionen<br />
entsprechend vertreten sind. in der heurigen Frauenenquete wurde<br />
diskutiert, wie sich Frauen besser positionieren können.<br />
<strong>Text</strong>: <strong>Mag</strong>. Katharina Steiner<br />
Unter dem Motto „Frauen. Bildung.<br />
Zukunft.“ stand die diesjährige<br />
Frauenenquete, die von<br />
den <strong>GÖD</strong>-Frauen unter der<br />
Leitung ihrer Vorsitzenden Dir.<br />
Christine Gubitzer organisiert wurde.<br />
„Die Veranstaltung beweist wieder einmal, dass<br />
Bildung seit Entstehen der Gewerkschaften eine<br />
ihrer vornehmlichsten Aufgaben ist. Auch wenn<br />
manche meinen, dass wir uns nur auf die vermeintlichen<br />
Kernthemen Besoldung und Dienstrecht<br />
konzentrieren sollten“, stellte <strong>GÖD</strong>-Vorsitzender<br />
Fritz Neugebauer zu Beginn klar.<br />
Eröffnet wurde die gut besuchte Veranstaltung<br />
von den drei Staatssekretärinnen Heidrun Silhavy,<br />
Christine Marek und Christa Kranzl, die von ihren<br />
Bestrebungen, Frauen zu fördern, berichteten.<br />
Die Spitze der <strong>GÖD</strong>, die Vorsitzenden-Stellvertreter<br />
Dr. Wilhelm Gloss und Dr. Hans Freiler sowie<br />
Hans Gansberger, Dr. Josef Pammer, Hannes<br />
Gruber und Zentralsekretärin <strong>Mag</strong>. Regina Bauer-<br />
Albrecht, waren vor Ort, um sich aus erster Hand<br />
über die Situation der Frauen zu informieren.<br />
Es gibt nämlich sehr wohl eine gläserne Decke<br />
im öffentlichen Dienst: Frauen sind mit mehr als<br />
50 Prozent zwar stark vertreten, in Führungspositionen<br />
finden sich aber wenige weibliche<br />
Chefs. Ein neues Dienstrecht muss deshalb auch<br />
ein umfassendes Aus- und Weiterbildungskonzept<br />
beinhalten, um Ausgleich zu schaffen. Die Frauen<br />
der <strong>GÖD</strong> fordern im Zuge dessen eine Woche Bildungsfreistellung<br />
pro Jahr für alle Bediensteten.<br />
Damit nicht nur die Männer zum Zug kommen,<br />
soll sichergestellt werden, dass Frauen im gleichen<br />
Ausmaß wie ihre männlichen Kollegen Zugang zu<br />
den Bildungslehrgängen erhalten, die Aufstieg und<br />
Karriere fördern.<br />
Liebe reicht nicht!<br />
Die bekannte Psychotherapeutin Univ.-Prof. Dr.<br />
Rotraud A. Perner thematisierte in ihrem Vortrag<br />
„Bildung im 3. Jahrtausend“ die besondere Stellung<br />
der Frauen im Prozess der Wissensvermittlung. Der<br />
weiblichen Bevölkerung wurde Bildung schließlich<br />
jahrhundertelang vorenthalten, um die für den<br />
Mann so bequeme Aufteilung Mann/Beruf, Frau<br />
/ Kindererziehung und Haushalt nicht zu gefährden.<br />
Frauen sollten ihr eigenes kindliches Verhalten<br />
nicht verlieren, um mit den Kindern gut umgehen<br />
20 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
zu können. Dabei müssen Mütter natürlich auch über<br />
die nötige Bildung verfügen, um ihre Kinder auf die<br />
Welt da draußen vorzubereiten. „Liebhaben allein<br />
reicht heute nicht mehr. Man muss den Kindern sehr<br />
viel vermitteln, damit sie sich in unserer komplexen<br />
Welt zurechtfinden. Dazu ist Herz und Hirn nötig“,<br />
meinte Perner. Auf die Verbindung von Denken und<br />
Fühlen ging die Bildungsexpertin genauer ein: Erst<br />
die Verbindung von kognitivem Denken und intuition<br />
macht die Ganzheit des Lebens aus. Schon C. G.<br />
Jung wies auf die verschiedenen Formen des Denkens<br />
und Lernens – kognitiv, emotional, intuitiv und<br />
körperlich – hin. Alle Bereiche des Erfahrens und<br />
Begreifens sollten berücksichtigt werden, nicht nur<br />
vernunftbasierte Gedanken.<br />
Gefühle im Job ernst nehmen<br />
Auch am Arbeitsplatz ist es wichtig, auf unsere<br />
intuitionen zu hören. Menschlicher Kontakt sollte<br />
deshalb trotz der schnellen elektronischen Kommunikation<br />
nicht vernachlässigt werden. „Qualitative<br />
Leistungen sind nicht quantifizierbar. Das gilt auch<br />
für den öffentlichen Dienst, denn hinter den Akten<br />
stehen schließlich immer Menschen“, so Perner.<br />
4 5 6<br />
1) Ein voll besetzter Saal beweist: Bildung interessiert.<br />
2) Christine Gubitzer, Vors.-Stv. und Frauenbereichsleiterin, führt durch die Veranstaltung.<br />
3) Der Vorstand berät: Dr. Josef Pammer, Dr. Hans Freiler, Fritz Neugebauer, Zentralsekretärin <strong>Mag</strong>. Regina<br />
Bauer-Albrecht und Hans Gansberger (v. l. n. r.).<br />
4) Univ.-Prof. Dr. Rotraud A. Perner, Monika Jantschitsch, Dir. Christine Gubitzer, Staatssekretärin Christine Marek,<br />
Staatssekretärin Christa Kranzl, Fritz Neugebauer und Korinna Schumann (v. l. n. r.).<br />
5) Univ.-Prof. Dr. Rotraud A. Perner spricht über den Stellenwert der Bildung im 3. Jahrtausend – speziell für<br />
Frauen.<br />
6) Die drei Staatsekretärinnen: Christine Marek, Christa Kranzl und Heidrun Silhavy.<br />
Staatsgewalt, die eine männliche Note hat, sollte auch<br />
weiblich sichtbar werden. Dann könnte sich auch eine<br />
andere Kultur des Miteinandersprechens entwickeln,<br />
ist Perner überzeugt.<br />
neues Jobprofil im Schulwesen<br />
Auch auf die Situation der Lehrerinnen kam die<br />
Bildungsexpertin zu sprechen. Diejenigen, die<br />
Österreichs Nachwuchs ausbilden, haben es im<br />
Moment nicht leicht. Von den Medien stiefmütterlich<br />
behandelt, fühlen sich viele Lehrende allein<br />
gelassen mit der überwiegend negativen Kritik.<br />
Perner sieht die Lösung vieler Schulprobleme in<br />
der Bildung eines neuen Berufs: Schule soll zwar<br />
nicht Sozialarbeit aufgebürdet bekommen, aber<br />
leider erledigen manche Eltern ihre erzieherische<br />
Arbeit unzureichend. Deshalb plädiert Univ.-Prof.<br />
Dr. Perner für die Ausbildung von Sozialarbeiterinnen,<br />
die sehr eng mit den Schulen zusammenarbeiten<br />
und vor Ort sind, wenn es nötig ist.<br />
in der anschließenden Diskussion gab Frau Univ.-<br />
Prof. Dr. Perner noch wertvolle Literaturtipps, um<br />
sich im Eigenstudium in die von ihr angeschnittenen<br />
themen einzulesen.<br />
Fotos: andi bruckner<br />
„Qualitative<br />
Leistungen sind<br />
nicht<br />
quantifizierbar.<br />
Das gilt auch für<br />
den öffentlichen<br />
Dienst, denn hinter<br />
den Akten stehen<br />
schließlich immer<br />
Menschen.“<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 21
Justizbetreuungsagentur<br />
ein Fremdkörper im Justizsystem<br />
Das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Justizbetreuungsagenturgesetz<br />
hat zahlreiche negative Auswirkungen<br />
auf den Strafvollzug. Für die <strong>GÖD</strong> bedeutet es den ersten<br />
Schritt in Richtung Privatisierung bzw. Teilprivatisierung.<br />
<strong>Text</strong>: Dr. Wilhelm Gloss, Vorsitzender-Stellvertreter der <strong>GÖD</strong><br />
Im Ministerrat wurde am 7. Mai 2008 der<br />
Entwurf eines Bundesgesetzes beschlossen,<br />
„mit dem ein Bundesgesetz über die<br />
Errichtung einer Justizbetreuungsagentur<br />
erlassen wird (Justizbetreuungsagentur-<br />
Gesetz – JBA-G)“.<br />
„Mit dem Justizbetreuungsagentur-Gesetz soll<br />
eine Agentur in der Rechtsform einer Anstalt<br />
öffentlichen Rechts errichtet werden; Ziel des<br />
Vorhabens ist es, eine kostengünstige, qualitätsvolle<br />
und differenzierte Betreuung der Insassen<br />
bzw. Untergebrachten im Straf- und Maßnahmenvollzug<br />
sicherzustellen. Die zu errichtende<br />
Justizbetreuungsagentur ist nicht auf Gewinn<br />
gerichtet und mit schlanken Verwaltungs- und<br />
Managementstrukturen ausgestattet. Sie bietet<br />
die Möglichkeit, Betreuungspersonal aus den verschiedensten<br />
Berufsgruppen anzustellen und den<br />
Justizanstalten zur Verfügung zu stellen.<br />
Besonders der Aufwand für die externe medizinische<br />
Versorgung von zurechnungsunfähigen geistig<br />
abnormen Rechtsbrechern gemäß § 21 Abs. 1<br />
StGB könnte durch eine Unterbringung in justiz-<br />
eigenen Einrichtungen wesentlich kostengünstiger<br />
erfolgen. Insbesondere für die neu zu errichtende<br />
Außenstelle „Maßnahmenvollzug Asten“ in<br />
Oberösterreich und für die neu zu errichtende<br />
Justizanstalt in Wien Baumgasse soll damit das<br />
erforderliche Betreuungspersonal zur Verfügung<br />
gestellt werden können. Weiters sollen schon bisher<br />
fremdvergebene Leistungen unter der koordinierenden<br />
Aufsicht des Bundesministeriums für<br />
Justiz unter einheitlichen Bedingungen für die<br />
Ausbildungsstandards, die Preise und die sonstigen<br />
Vertragsverhältnisse – sohin zu optimierten<br />
Transaktionskosten – zugekauft werden. Die Verrechnung<br />
soll auf Basis der erbrachten Leistungen<br />
(Stundensatz je Betreuungsleistung) erfolgen.<br />
Die Details werden in einer Rahmenvereinbarung<br />
zwischen dem Justizressort und der Betreuungsagentur<br />
zu regeln sein. Am hoheitlichen Vollzug<br />
des Strafvollzugs ändert der vorliegende Entwurf<br />
nichts. Er ist damit auch kein Schritt in Richtung<br />
„Privatisierung des Strafvollzugs“.<br />
So weit der wohl klingende Wortlaut des Ministerratsvortrags.<br />
22 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
Foto: Peter reinäcker – Pixelio.de
Die Kritik<br />
Die <strong>GÖD</strong> hat dieses Projekt des Justizministeriums<br />
bereits im Begutachtungsverfahren schriftlich<br />
abgelehnt und diese Ablehnung in einer<br />
Besprechung am 18. April 2008 wiederholt. Die<br />
ablehnende Position der <strong>GÖD</strong> ist gemeinsam mit<br />
der Justizwachegewerkschaft und dem Zentralausschuss<br />
der Personalvertretung „für die nicht<br />
dem Exekutivdienst zugeordneten Bediensteten<br />
des Planstellenbereiches Justizanstalten und die<br />
Beamten der Bewährungshilfe“ erarbeitet und den<br />
Vertretern des Justizministeriums erklärt worden.<br />
Die <strong>GÖD</strong> hat die Gründe für die Ablehnung folgendermaßen<br />
zusammengefasst:<br />
„Neben der Bewachung der Gefangenen, die<br />
zweifelsfrei als hoheitliche Aufgabe des Staates<br />
betrachtet wird, hat der Strafvollzug auch die<br />
Aufgabe der Resozialisierung. Mit der beabsichtigten<br />
Übertragung der Betreuungsaufgaben an eine<br />
externe Justizbetreuungsgesellschaft scheint sich<br />
nun ein Paradigmenwechsel zu vollziehen, in dem<br />
der Bund diese Verantwortung delegiert. Wir halten<br />
diese Entwicklung für problematisch.<br />
Für die <strong>GÖD</strong> ist dieses Gesetz der Startschuss<br />
zu einer Privatisierung bzw. Teilprivatisierung der<br />
Justizanstalten. Wenn eine Justizanstalt Fremdleistungen<br />
zukaufen muss, dann kann sie das im Einzelfall<br />
auch ohne dieses Gesetzesvorhaben machen.“<br />
Dass die <strong>GÖD</strong> mit ihrer Kritik nicht alleine ist,<br />
ist in den „Salzburger Nachrichten“ vom 15. April<br />
2008, Seite 7, nachzulesen:<br />
Der grüne Justizsprecher Albert Steinhauser<br />
kritisiert das Gesetzesvorhaben als „schleichende<br />
Privatisierung“, der Verfassungsexperte Theo<br />
Öhlinger sieht einen „Grenzfall“, und der von der<br />
SPÖ nominierte Volksanwalt Peter Kostelka ortet<br />
einen „kontrollfreien Raum“.<br />
Weitere Kritikpunkte<br />
a) Reduktion von Planstellen als Verschleierung<br />
von Kosten:<br />
Die „externe“ Anstellung von Betreuungspersonal<br />
über eine Justizbetreuungsagentur ist<br />
eine „kosmetische Maßnahme“, eine Art Umgehungshandlung<br />
in Bezug auf den Stellenplan des<br />
Justizministeriums beziehungsweise des Bundes.<br />
Weder die Verantwortung für die Erfüllung der<br />
Aufgaben nach dem Strafvollzugsgesetz und der<br />
Vollzugsordnung noch die Kosten hiefür können<br />
ausgelagert werden.<br />
Es wird negative Auswirkungen auf die Qualität<br />
des Strafvollzugs, besonders auf die Resozialisierungsleistung<br />
und damit auf die Sicherheit der<br />
Bevölkerung, zur Folge haben. In den Justizanstalten<br />
wird das Gesamtgefüge durch einen erhöhten<br />
Koordinations- und Integrationsbedarf und die<br />
ungleiche Stellung der Bediensteten beeinträchtigt.<br />
Während die Bedeutung der Fachdienste für die<br />
Führung und Organisation des Strafvollzugs ständig<br />
gestiegen ist, würden die Exponenten dieser<br />
Berufe in ihrer Stellung geschwächt. Die beruflichen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten der Bediensteten<br />
der Betreuungsdienste und damit der Frauen<br />
im Strafvollzug würden drastisch sinken.<br />
b) Neue Organisationskosten:<br />
Die Agentur erhält eine Geschäftsführung,<br />
sogar die Bestellung von Prokuristen ist zulässig,<br />
sowie einen Aufsichtsrat, dessen Mitglieder<br />
Anspruch auf eine dem Zeit- und Arbeitsaufwand<br />
Foto: kunstart.net – Pixelio.de<br />
entsprechende Vergütung haben. Es entstehen<br />
somit zusätzliche „Overheadkosten“, die bisher<br />
nicht vorhanden waren.<br />
c) Dem Loblied der Einsparung von 400 auf<br />
200 Euro pro Tag steht ein beträchtlicher<br />
Investitionsbedarf gegenüber:<br />
Für in öffentlichen psychiatrischen Krankenhäusern<br />
untergebrachten geistig abnorme<br />
Rechtsbrecher gem. § 21 Abs. 1 StGB entstehen<br />
dem Justizressort derzeit Ausgaben von durchschnittlich<br />
etwas über 400 Euro pro Person und<br />
Tag. Die Betreuung in der Justizanstalt Göllers-<br />
Justiz<br />
„Wenn eine<br />
JuSTizanSTalT<br />
Fremdleistungen<br />
zukaufen muss,<br />
dann kann sie<br />
das im Einzelfall<br />
auch ohnE dieses<br />
Gesetzesvorhaben<br />
machen.“<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 23
„Für<br />
arbeitsverhältnisse<br />
zur Justizbetreuungsagentur<br />
sind das<br />
anGESTEllTEnGE-<br />
SETz und die übrigen<br />
für private arbeitgeber<br />
geltenden Vorschriften<br />
anzuwenden.<br />
Das Vertragsbedienstetenrecht<br />
hat somit<br />
ausgedient.“<br />
dorf kostet dagegen (bei Vollkostenberechnung)<br />
durchschnittlich nur etwa 200 Euro pro Person<br />
und Tag.<br />
Wenn eine weitere Sonderanstalt für geistig<br />
abnorme Rechtsbrecher zur Verfügung stehen<br />
wird und durch die Justizbetreuungsagentur<br />
mit medizinischem und therapeutischem Personal<br />
sowie Pflegepersonal versorgt werden kann,<br />
ergibt sich laut Bundesministerium für Justiz<br />
ein Einsparungspotenzial im Jahr 2009 von bis<br />
zu zwei Millionen Euro. Ab dem Jahr 2010 würde<br />
die Kostenersparnis rund acht Millionen Euro<br />
pro Jahr betragen. Verschwiegen werden darf<br />
jedoch nicht, dass dieser Kostensenkung ein<br />
Investitionsbedarf in Höhe von insgesamt rund<br />
zwölf Millionen Euro für die Errichtung und<br />
bauliche Ausstattung einer solchen Sonderanstalt<br />
gegenübersteht.<br />
d) Entgeltlichkeit der Leistungen:<br />
Die Justizbetreuungsagentur erbringt ihre<br />
Leistungen gegen Entgelt, dessen Grundsätze<br />
in einer Rahmenvereinbarung mit dem Justizministerium<br />
festzulegen sind. Der Bund finanziert<br />
und ersetzt entsprechend dem Bedarf – es<br />
gilt der Grundsatz der Kostendeckung – Aufwendungen<br />
und Investitionen im Rahmen der<br />
Errichtung der Justizbetreuungsagentur im<br />
Gesamtausmaß von bis zu 320.000 Euro (einmalige<br />
Gründungs- und Vorlaufkosten).<br />
Weiters leistet der Bund für die Ausstattung<br />
der Agentur eine Bareinlage in Höhe von 35.000<br />
Euro. Soweit es für den Betrieb und eine angemessene<br />
Kapitalausstattung erforderlich ist, ist<br />
die Bundesministerin für Justiz ermächtigt, sonstiges<br />
Zubehör und damit zusammenhängende<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten in die Agentur<br />
einzubringen.<br />
e) Arbeitsrechtliche Bestimmungen:<br />
Für Arbeitsverhältnisse zur Justizbetreuungsagentur<br />
sind das Angestelltengesetz und die<br />
übrigen für private Arbeitgeber geltenden<br />
arbeitsrechtlichen Vorschriften anzuwenden.<br />
(Der Auftrag an die Geschäftsführung, unverzüglich<br />
die notwendigen Verhandlungen zum<br />
Abschluss eines Kollektivvertrages zu führen, ist<br />
als gewerkschaftliche Forderung in den Gesetzestext<br />
aufgenommen worden.) Das Vertragsbedienstetenrecht<br />
hat somit „ausgedient“.<br />
f) „Verfassungsrechtliche Kosten“:<br />
Diese treten bei jeder Ausgliederung auf. Sie<br />
bestehen darin, dass mit der Lockerung des Leitungszusammenhanges<br />
auch eine gleich laufende<br />
Lockerung des Verantwortungszusammenhanges<br />
zwischen ausgliedernder Gebietskörperschaft<br />
(Bund) und ausgegliedertem Rechtsträger<br />
verbunden ist. Dies hängt mit der Tatsache<br />
zusammen, dass die nicht hoheitliche Tätigkeit<br />
ausgegliederter Rechtsträger nicht mehr als<br />
„Verwaltung“ im Sinne der Bundesverfassung<br />
zu qualifizieren ist. Das bedeutet insbesondere,<br />
dass die Tätigkeit der Justizbetreuungsagentur<br />
nur mehr in sehr eingeschränktem Maße der<br />
parlamentarischen Kontrolle unterliegt, eine<br />
Art „Flucht aus der parlamentarischen Verantwortung“<br />
vorliegt. Eine gleiche Feststellung<br />
lässt sich bezüglich der Kontrollfunktion der<br />
Volksanwaltschaft treffen.<br />
Die <strong>GÖD</strong> wird im Rahmen der parlamentarischen<br />
Behandlung die Abgeordneten auf die<br />
aufgezeigten kritischen Momente des Gesetzesvorhabens<br />
in persönlichen Gesprächen direkt<br />
aufmerksam machen. Wir werden in die gewerkschaftliche<br />
Überzeugungsarbeit alle an der Sache<br />
interessierten und involvierten Kolleginnen und<br />
Kollegen einbeziehen.<br />
24 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
Fotos: dirk schmidt – Pixelio.de
IDEENFINDUNG<br />
APPLAUS<br />
Claudia Oster gewann zusammen mit ihrer Team-Kollegin<br />
Verena Lugmayr den Microsoft Imagine Cup 2007. Das<br />
brachte ihr nicht nur Selbstvertrauen und Anerkennung,<br />
sondern auch eine große Zukunft. Und all das startete<br />
mit einer einzigen guten Idee. Der Microsoft Imagine Cup<br />
fördert die nächste Generation von großen Denkern und<br />
Erfindern auf der ganzen Welt. Claudias ganze Geschichte<br />
und andere Informationen gibt es auf www.onmyway.at.
MEINUNG<br />
des Vorsitzenden<br />
Ich wünsche Ihnen für die nächste Zeit, dass Sie zum<br />
viel zitierten Mittelstand gehören mögen und von der<br />
Steuerreform zumindest so viel profitieren, dass Sie die<br />
nächste Pensionserhöhung im November tatsächlich als<br />
eine solche betrachten können.<br />
Wir alle wissen aus der Vergangenheit, wie viele Köche<br />
reformieren werden und dass wir von ihnen nicht unbedingt<br />
geschätzt werden. Daher tauchen auch schon die absurdesten<br />
Ideen auf, wie das bisschen Erleichterung, das sich der so<br />
genannte Mittelstand in Form von Eigentum oder Sparen in<br />
vielfältigen Spielarten geschaffen hat, für die Gegenfinanzierung<br />
der Steuerreform nutzbar gemacht werden kann.<br />
Pensionsbezieher, die den Budgettopf leeren – einerseits<br />
durch das Beziehen der Pension selbst, andererseits auf dem<br />
Sozialsektor durch Arztbesuch, durch Untersuchungskosten,<br />
durch Verbrauch von Medikamenten etc. –, sind daher<br />
suspekt. Da sich die aktiv im Berufsleben Stehenden aus<br />
Furcht, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, nicht trauen, krank<br />
zu werden, müssen doch die Pensionisten schuld daran sein,<br />
dass die Krankenkassen pleite sind – von zwei Ausnahmen<br />
abgesehen, zu der auch unsere BVA gehört. Sicherlich trägt<br />
zur Ausnahmestellung der BVA auch der Selbstbehalt bei, den<br />
wir im Gegensatz zu den Mitgliedern der übrigen Kassen zu<br />
leisten haben.<br />
Ich möchte dabei aber nicht verabsäumen, darauf hinzuweisen,<br />
dass auch Vertragsbedienstete des Bundes in der BVA<br />
versichert sind und diesen Selbstbehalt haben. Wie wir sehen,<br />
funktioniert das sehr wohl, während in den übrigen ASVG<br />
Versicherungsbereichen allein das Nachdenken über den<br />
Selbstbehalt großes Geschrei und Wehklagen hervorruft.<br />
Es sind also zwei große Brocken innerhalb jener 15 Punkte,<br />
die die Bundesregierung erledigen will. Für die Beratungen<br />
sind Fachleute gefragt und keine Wahrsager, am wenigsten<br />
jedoch sensationell aufgemachte unwahre Presseaussagen.<br />
Wir haben zu den beiden Problempunkten unsere Wünsche<br />
formuliert und werden sie, sobald uns konkrete Pläne<br />
vorliegen, deponieren. Jetzt schon mit großen Sprüchen zu<br />
glänzen, halte ich für unseriös, auch wenn heutzutage gern<br />
mit der Vergesslichkeit spekuliert und uns Pensionisten<br />
zumindest leichte Demenz unterstellt wird, weil wir uns<br />
unterstehen, etwas zu fordern.<br />
Apropos Demenz: Ganz im Gegenteil huldigen wir schon<br />
deswegen dem lebenslangen Lernen, weil wir uns sonst nur<br />
mehr eingeschränkt bewegen könnten, besonders im rasant<br />
wachsenden EDVBereich mit seinen vielfältigen Anwendungen.<br />
Für EDVKurse wurde übrigens der Bildungsförderungsbeitrag,<br />
wie Sie an anderer Stelle ersehen können, erhöht.<br />
Dafür sei dem Präsidium ein herzliches Dankeschön gesagt.<br />
Zum Abschluss eine Feststellung: Wir wollen mit unseren<br />
Forderungen in Zukunft weiterhin nur Fairness uns gegenüber<br />
und sicherlich keine „Rentnerrepublik“.<br />
Aber denen, denen wir angeblich die Zukunft durch<br />
unser Dasein und die damit verbundenen finanziellen Belastungen<br />
vermauern, sei in ihr Generationenvertragsstammbuch<br />
geschrieben, dass sie uns etwas schuldig sind: nämlich<br />
Kinder.<br />
Dr. Otto Benesch<br />
Altern in Würde – GESUND UND AKtIV bleiben!<br />
Diese Wünsche tragen wir Pensionisten in unserem Herzen,<br />
dennoch kommt es manchmal anders. Und trotzdem möchte<br />
jeder, solange es möglich ist, in seiner vertrauten Umgebung<br />
bleiben.<br />
Die demografische Entwicklung bringt es mit sich, dass<br />
zurzeit viele Organisationen an verschiedenen Modellen<br />
arbeiten. Es gibt einen Markt, und viele wollen diesen nützen.<br />
Modelle von Tageszentren bis zu Pflegeanstalten (ein<br />
schlimmer Begriff) werden angeboten. Es ist schwer, die<br />
richtige Entscheidung zu treffen. Gehe ich wirklich zum<br />
richtigen Zeitpunkt? Habe ich die Möglichkeit, in meiner<br />
bisherigen Wohnumgebung zu bleiben? Und wie mobil bin<br />
ich noch, wenn es so weit ist? Was ist, wenn ich plötzlich in<br />
ein Krankenhaus muss und nach meiner Entlassung nicht<br />
mehr allein in meiner Wohnung sein kann?<br />
Eines von vielen Angeboten bietet Kursana Österreich. Kursana-Residenzen<br />
gibt es in Österreich in Wien, Linz, Villach<br />
und Wörgl. Das Leistungsangebot reicht von „Selbstständiges<br />
Wohnen“, „Betreutes Wohnen“, „Pflegewohnen“ bis zum<br />
„Urlaubswohnen“.<br />
Weiters besteht für den Fall, dass Sie nach einer Entlassung<br />
aus einem Krankenhaus bis zum Antritt eines Genesungsaufenthalts<br />
nicht allein in Ihrer Wohnung leben können, die<br />
Möglichkeit zu befristetem Wohnen. Besonders wichtig ist<br />
die Frage, ob man sich das alles leisten kann. Zur wirtschaftlichen<br />
Situation der Pensionisten des öffentlichen Dienstes<br />
lesen Sie bitte die Meinung des Vorsitzenden.<br />
Über die Angebote von Kursana Österreich können Sie sich<br />
unter Tel.: 0732/78 19 51 oder www.kursana.at informieren.<br />
Kurt Kumhofer
RAtGEBER für<br />
PENSIONIStEN<br />
6. Auflage – Änderungen 2008<br />
Nachstehend bringen wir die bis<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
(24. 4. 2008) eingetretenen Änderungen<br />
und Ergänzungen in unserer<br />
Broschüre „Ratgeber für Pensionisten“.<br />
Die jeweils zutreffenden Seiten sind in<br />
der Zusammenstellung angeführt. Wir<br />
ersuchen Sie, diese Änderungen bzw.<br />
Ergänzungen in geeigneter Form in<br />
Ihrem Exemplar einzutragen.<br />
Ing. Alfred Kantner<br />
seite 10<br />
Adresse ÖGB, 1010 Wien, Laurenzerberg 2 – gleiche<br />
Änderungen an allen zutreffenden Stellen. Rechtsberatung<br />
der Solidarität, Di und Do 16.30–17.30 Uhr, Tel.<br />
Terminvereinbarung 01/534 44-361 (Koll. Christoph<br />
Höllrigl).<br />
seite 21<br />
Bildungsförderungsbeitrag: Anhebung auf<br />
6 43,60, jedoch eingeschränkt auf EDV-Kurse.<br />
seite 42<br />
Ausgleichszulagenrichtsatz für Ehepaare<br />
(6 1.120,– für das Jahr 2008) Rezeptgebühr: 2008 –<br />
6 4,80 – Befreiung von der Rezeptgebühr für Beamte<br />
auf Antrag bei der zuständigen Krankenkasse – 2008 –<br />
6 747,– für Alleinstehende, 6 1.120,– für Ehepaare,<br />
6 78,29 für jedes Kind.<br />
seite 43<br />
Für Personen mit Leiden oder Gebrechen – 2008 –<br />
6 859,05 für Alleinstehende, 6 1.288,– für Ehepaare,<br />
6 78,29 für jedes mitversicherte Kind. Befreiung von der<br />
Rezeptgebühr für Pensionisten nach dem ASVG: Nettogrenzbeträge<br />
6 747,– für Alleinstehende, 6 1.120,– für<br />
Ehepaare, 6 78,29 für jedes Kind. Für Personen mit Leiden<br />
oder Gebrechen: 6 859,05 für Alleinstehende,<br />
6 1.288,– für Ehepaare, 6 78,29 für jedes Kind.<br />
SerVice<br />
BV 22 Pensionisten<br />
seite 44<br />
Rehabilitationsaufenthalt: 6 6,83 pro Tag<br />
Seite 45<br />
Kuraufenthalt: Tagesgebühr bei Bruttoeinkommen bis<br />
6 1.328,38 – 6 6,83, bei Bruttoeinkommen bis<br />
6 1.909,77 – 6 12,08, bei darüber liegenden Bruttoeinkommen<br />
6 17,38. Heilbehelfe: Kostenanteil mindestens<br />
6 26,20. Für Sehbehelfe mindestens 6 78,60.<br />
seite 46<br />
Höchstbeitragsgrundlage 6 2.620,– Obergrenze<br />
6 1.048,–<br />
Seite 50<br />
Per 1. 1. 2008 Höchstsatz des Haushalts-Nettoeinkommens:<br />
Haushalt mit 1 Person: 6 836,64, Haushalt<br />
mit zwei Personen: 6 1.254,40, für jede weitere Person<br />
Erhöhung um 6 87,68.<br />
seite 70<br />
Neu: Steuerberatung der <strong>GÖD</strong>: 1010 Wien, Teinfaltstraße<br />
7, Montag von 15–16 Uhr, Tel. Anmeldung:<br />
01/534 54-246 oder 253 DW.<br />
seite 78<br />
Pensionsservicestelle der BVA (statt Bundespensionsamt),<br />
Adresse und Tel.-Nr. unverändert. Versicherungsanstalt<br />
Öffentl. Bediensteter (BVA) und Landesstelle<br />
für Wien, Niederösterreich und Burgenland:<br />
Tel.: 01/050 405, Adresse unverändert.<br />
seite 82<br />
Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen (statt<br />
Bundessozialämter). Gleiche Änderung für alle Landesstellen.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 27<br />
foto: www.Jenafoto24.de – pixelio.com
BV 22 Pensionisten<br />
SerVice<br />
MeRKBLAtt zuM WitWen-/WitWeR-<br />
VeRsoRGunGsBezuG<br />
Ing. Alfred Kantner<br />
Das Pensionsservice der BVA hat ein Merkblatt zum<br />
Witwen-/Witwerversorgungsbezug herausgegeben,<br />
das für den zutreffenden Fall alle notwendigen Hinweise<br />
enthält. Die wesentlichsten Hinweise werden<br />
nachstehend angeführt:<br />
Das BVA-Pensionsservice ist Pensionsbehörde erster<br />
Instanz, der Wirkungsbereich umfasst auch Zahlung<br />
und Verrechnung. Auskünfte erteilen in Rechtsfragen<br />
die Abteilung Pensionsbemessung, in Fragen der Zahlung<br />
die Abteilung Pensionsverrechnung. Die an das<br />
Pensionsservice gerichteten Eingaben haben Namen,<br />
Anschrift und den Ordnungsbegriff zu enthalten.<br />
Die den Eingaben beizuschließenden Nachweise<br />
und Urkunden sind entweder im Original oder in<br />
gerichtlich oder notariell beglaubigten Ablichtungen<br />
(Abschriften) vorzulegen.<br />
Die Empfänger von Versorgungsbezügen haben jede<br />
ihnen bekannte Veränderung in den Voraussetzungen,<br />
die Verlust oder Minderung der Ansprüche oder<br />
das Ruhen der Leistung begründet, insbesondere die<br />
Wiederverehelichung und jede rechtskräftige strafgerichtliche<br />
Verurteilung binnen eines Monats dem BVA-<br />
Pensionsservice zu melden.<br />
Jede Wohnsitzänderung ist dem Pensionsservice<br />
umgehend bekannt zu geben. Das bisher zuständige<br />
Postamt ist um Nachsendung der dort noch einlangenden<br />
Bezüge zu ersuchen.<br />
Das Merkblatt kann aus ganz Österreich zum günstigen<br />
Tarif der Lokal- bzw. 50-km-Zone unter der Telefonnummer<br />
050 405-1 bzw. E-Mail: pensionsservice@<br />
bva.sozvers.at angefordert werden. Dort können Sie<br />
auch alle weiteren Hinweise, die sich auf den Versorgungsbezug<br />
beziehen, entnehmen.<br />
oBeRGRenze FÜR RezePtGeBÜHRen<br />
Mit 1. 1. 2008 wurde eine zusätzliche Möglichkeit für<br />
die Befreiung von der Rezeptgebühr geschaffen. Wenn<br />
die Rezeptgebühren für Versicherte in einem Jahr zwei<br />
Prozent ihres Jahresnettoeinkommens überschreiten,<br />
sind sie für den Rest des Kalenderjahres ohne Antrag<br />
von der Rezeptgebühr befreit. Die bisher geltenden<br />
Bestimmungen für die Rezeptgebührenbefreiung bleiben<br />
unverändert bestehen.<br />
Die Umsetzung der Befreiung erfolgt in der Form, dass<br />
beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />
ein Rezeptgebührenkonto eingerichtet<br />
ist, auf dem sowohl die vom Versicherten als auch von<br />
seinen anspruchsberechtigten Angehörigen bezahlten<br />
Rezeptgebühren vorgemerkt werden. Ist auf diesem<br />
Konto die Obergrenze erreicht, wird die Rezeptgebührenbefreiung<br />
für den Arzt beim Ausstellen des Rezeptes<br />
über das E-Card-System ersichtlich.<br />
Ausführliche Informationen zu diesem Thema erhalten<br />
Sie unter Tel.: 050 124-3360 (österreichweit zum<br />
Ortstarif) sowie unter www.bva.at und in jeder Landes-<br />
oder Außenstelle der BVA).<br />
zusCHuss zuR FsMe-iMPFunG<br />
In ganz Österreich sind die Zecken wieder da. Die<br />
einzige Möglichkeit, sich vor der Frühsommermeningoenzephalitis<br />
(FSME) zu schützen, ist eine<br />
Impfung. Notwendig sind drei Impfungen innerhalb<br />
eines Jahres, eine erste Auffrischungsimpfung<br />
nach drei Jahren und weitere Auffrischungsimpfungen<br />
im Fünfjahresabstand.<br />
Die BVA hat als Leistungsverbesserung mit<br />
1. 1. 2008 den Zuschuss zur Zeckenschutzimpfung<br />
deutlich erhöht. Belief sich der Zuschuss pro Teilimpfung<br />
bisher auf 6 7,27, so werden nun 6 16 pro<br />
Teilimpfung bezahlt. Der Zuschuss wird entweder<br />
beim Kauf des Impfstoffes abgezogen oder in Form<br />
einer Kostenerstattung gewährt.<br />
BiLDunGsFÖRDeRunGsBeitRAG eRHÖHt<br />
Das Präsidium der <strong>GÖD</strong> hat, eingeschränkt auf EDV-<br />
Kurse, den Bildungsförderungsbeitrag auf 6 43,60<br />
erhöht. Für andere Kurse gilt weiterhin der Bildungsförderungsbeitrag<br />
in Höhe von 6 29,10 pro Jahr.<br />
www.goed.penspower.at<br />
Tel.: 01/534 54-311 oder -312 • Fax: 01/534 54-388 • E-Mail: office.bs22@goed.at<br />
28 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
VAV KFZ-VERSICHERUNGEN<br />
[<br />
Der Verein für<br />
Konsumenteninformation bestätigt:<br />
[Gut aufgehoben]<br />
]<br />
VAV ist Testsieger bei<br />
KFZ-Versicherungen<br />
VAV Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />
Münzgasse 6 & Beatrixgasse 1 • 1030 Wien • Telefon: 01/716 07-0 • Fax: 01/716 07-100<br />
E-Mail: info@vav.at • www.vav.at<br />
Vertriebspartnerportal www.vavonline.at
Dr. Manfred Mögele<br />
Leiter der <strong>GÖD</strong>-<br />
Rechtsabteilung.<br />
Foto: Andi Bruckner<br />
<strong>GÖD</strong>-RECHTSSCHUTZ<br />
IMMER AM BALL<br />
Eine stolze Erfolgsbilanz präsentiert auch heuer wieder der jährlich<br />
erstellte Bericht über die Rechtsschutztätigkeit der <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung<br />
für 2007. Die erstrittene Erfolgssumme beträgt fast fünf<br />
Millionen Euro.<br />
<strong>Text</strong>: Dr. Manfred MÖGELE<br />
Der von der <strong>GÖD</strong> seinen Mitgliedern<br />
angebotene Rechtsschutz, der die<br />
professionelle rechtliche Beratung<br />
und Vertretung unserer Mitglieder<br />
durch die <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung beinhaltet,<br />
erfreut sich großer Beliebtheit und findet hohe<br />
Anerkennung. Einer von vielen guten Gründen,<br />
sich für die <strong>GÖD</strong> zu entscheiden.<br />
Vorab sei festgestellt, dass die Grundlage<br />
für die Gewährung des gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutzes das Rechtsschutzregulativ des<br />
Österreichischen Gewerkschaftsbundes und<br />
die Durchführungsbestimmungen der Gewerkschaft<br />
Öffentlicher Dienst darstellen. Unter<br />
den dort genannten Voraussetzungen können<br />
Gewerkschaftsmitglieder unentgeltlichen<br />
Rechtsschutz in allen Angelegenheiten, die mit<br />
dem Lehr- und Arbeits- oder Dienstverhältnis<br />
oder der Ausübung einer gewerkschaftlichen<br />
bzw. betriebsrechtlichen Funktion (die Tätigkeit<br />
als Mandatar der Personalvertretung ist<br />
gleichgestellt) unmittelbar im Zusammenhang<br />
stehen, erhalten.<br />
Nach sechsmonatiger Mitgliedschaft kann<br />
Rechtsschutz für die Vertretung in verschiedenen<br />
noch zu erwähnenden Verfahren in Betracht<br />
kommen. Voraussetzung ist allerdings, dass der<br />
Rechtsschutzfall nicht vor dem vollendeten<br />
sechsten Monat der Mitgliedschaft entstanden<br />
ist. Rechtsauskünfte und Rechtsberatungen<br />
können allerdings sofort nach dem Beitritt zur<br />
Gewerkschaft durch die JuristInnen der <strong>GÖD</strong>-<br />
Rechtsabteilung erfolgen.<br />
Vertretung vor den Arbeits- und Sozialgerichten<br />
Der Schwerpunkt der <strong>GÖD</strong>-Rechtsschutztätigkeit<br />
ist die Führung von Arbeits- und Sozialgerichtsprozessen<br />
in allen Bundesländern Österreichs.<br />
Diese Prozesstätigkeit wird ausschließlich<br />
von den JustistInnen der <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung<br />
wahrgenommen. Im Jahr 2007 wurden insgesamt<br />
173 Klagen bei den Sozialgerichten und 26 bei den<br />
Arbeitsgerichten eingebracht, also insgesamt 199<br />
(2006: 190) Klagen. Von acht im Jahr 2007 beendeten<br />
Arbeitsgerichtsprozessen konnten sieben<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Bei den Erfolgen<br />
der Prozesse vor den Sozialgerichten aus ganz<br />
Österreich konnten die JuristInnen der <strong>GÖD</strong>-<br />
Rechtsabteilung 2007 für eine große Anzahl von<br />
Mitgliedern eine Nachzahlung von 2.031.311,78<br />
Euro erreichen.<br />
Rechtsschutz für den Beamten<br />
Während der Vertragsbedienstete (Vertragslehrer)<br />
im Rahmen eines Arbeitsgerichtsverfahrens<br />
seine Ansprüche geltend machen kann, ist der<br />
Beamte auf das Dienstrechtsverfahren verwiesen<br />
und kann Bescheide der Zentralstellen – sofern auf<br />
Grund der Judikatur zu dieser Rechtsfrage nicht<br />
von rechtlicher Aussichtslosigkeit auszugehen ist<br />
– mit gewerkschaftlichem Rechtsschutz beim<br />
Verwaltungsgerichtshof bzw. beim Verfassungsgerichtshof<br />
mittels Beschwerde anfechten.<br />
Im Berichtsjahr 2007 wurden insgesamt 85<br />
Beschwerden beim Verwaltungsgerichtshof und<br />
19 Beschwerden beim Verfassungsgerichtshof eingebracht.<br />
30 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Von den im Jahr 2007 beim Verwaltungsgerichtshof<br />
abgeschlossenen 38 Beschwerden hatten<br />
14 Beschwerden keinen Erfolg. Das bedeutet, dass<br />
über 60 Prozent der eingebrachten Beschwerden<br />
zum Erfolg führten. Diese Erfolgsquote konnte<br />
im Durchschnitt in den letzten Jahren durchgehend<br />
erzielt werden.<br />
Im Jahr 2007 wurde in 19 Fällen der Verfassungsgerichtshof<br />
angerufen, während es 2006 zu<br />
46 Beschwerden kam. Dies erklärt sich daraus,<br />
dass die <strong>GÖD</strong> seinerzeit nichts unversucht ließ,<br />
eine Änderung der verschlechternden Bestimmungen<br />
im Pensions- und Dienstrecht im Wege<br />
der Prüfung der Verfassungskonformität durch<br />
den Verfassungsgerichtshof herbeizuführen. Im<br />
Jahr 2007 wurde vom Verfassungsgerichtshof<br />
in zwölf von der <strong>GÖD</strong> an ihn herangetragenen<br />
Fällen entschieden, und es ergingen drei positive<br />
und neun negative Entscheidungen. Die zentrale<br />
Bearbeitung aller Beschwerden durch die <strong>GÖD</strong>-<br />
Rechtsabteilung garantiert unseren Mitgliedern<br />
die bestmöglichen Erfolgschancen bei der<br />
Vertretung in Dienstrechtsverfahren. Die richtungsweisenden,<br />
von der <strong>GÖD</strong> herbeigeführten<br />
Entscheidungen der Höchstgerichte werden in<br />
den von der Rechtsabteilung herausgegebenen<br />
„Mitteilungen dienstrechtlicher Entscheidungen“<br />
veröffentlicht. Diese sind auch unter www.goed.<br />
at abrufbar.<br />
Rechtsschutz in Straf- bzw.<br />
Disziplinarverfahren und Zivilprozessen<br />
In Straf- und Disziplinarverfahren sowie für<br />
Zivilprozesse wurden 627 Mitgliedern Rechtsanwälte,<br />
davon in vielen Fällen für mehrere<br />
Instanzen, kostenlos beigestellt. In sämtlichen<br />
Fällen liegt selbstverständlich der vom Rechtsschutzregulativ<br />
des ÖGB geforderte unmittelbare<br />
Zusammenhang mit dem Dienstverhältnis<br />
vor.<br />
Beachtlich ist auch die große Zahl der Zivilprozesse,<br />
die zur Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen<br />
(z. B. Schmerzengeld, Verdienstentgang)<br />
geführt wurden. Besonders betroffen sind<br />
die KollegInnen der Exekutive, die im Rahmen<br />
von Amtshandlungen besonderen Gefahren ausgesetzt<br />
sind und dabei Schädigungen erleiden<br />
bzw. in Disziplinar- oder Strafverfahren verwickelt<br />
werden können.<br />
Bei der Feststellung des Erfolges für die im Jahr<br />
2007 erledigten Strafprozesse zeigt sich das günstige<br />
Ergebnis, dass von 104 Verfahren in 90 Fällen<br />
(das sind 87 Prozent) Freisprüche oder die Ein-<br />
stellung der Verfahren erreicht werden konnten.<br />
Von 86 abgeschlossenen Disziplinarverfahren<br />
endeten 39 durch Freispruch oder Einstellung<br />
des Verfahrens.<br />
Rechtsabteilung stets präsent<br />
Die <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung betreut eine große<br />
Anzahl offener Verfahren, welche teils von unseren<br />
Rechtsanwälten, teils von den JuristInnen<br />
der Rechtsabteilung selbst geführt werden.<br />
Zur Haupttätigkeit der Rechtsabteilung gehört<br />
neben der Führung der Arbeits- und Sozialgerichtsprozesse<br />
in allen Bundesländern auch die<br />
Vertretung in Dienstrechtsverfahren, weiters<br />
die Erteilung mündlicher und schriftlicher<br />
Rechtsauskünfte, die Durchführung rechtlicher<br />
Interventionen zur Vermeidung gerichtlicher<br />
Auseinandersetzungen sowie die Ausarbeitung<br />
von Rechtsgutachten und Stellungnahmen zu<br />
Gesetzesentwürfen. Weiters werden über allgemein<br />
gültige gerichtliche Entscheidungen im<br />
Rahmen von dienstrechtlichen Mitteilungen<br />
und auch in Artikeln in unserem Zentralorgan<br />
„<strong>GÖD</strong>-aktuell“ berichtet.<br />
Überdies beinhaltet die Mitgliedschaft zur<br />
<strong>GÖD</strong> auch die Schulung der Personalvertreter<br />
und Betriebsräte in Kursen und Seminaren zur<br />
Vermittlung des für diese Funktionen erforderlichen<br />
Spezialwissens.<br />
Neu ist auch die Hilfeleistung bei Mobbing. Bis<br />
zu 200 Euro jährlich werden die Kosten einer<br />
anwaltlichen oder psychologischen Beratung<br />
übernommen, wenn ein Gewerkschaftsmitglied<br />
Opfer von Mobbing, sexueller Belästigung oder<br />
Diskriminierung am Arbeitsplatz wurde.<br />
<strong>GÖD</strong>-Mitgliedschaft lohnt sich<br />
Die im Jahr 2007 für GÖG-Mitglieder erstrittene<br />
ansehnliche Summe von<br />
4.913.995,55 Euro<br />
bedeutet eine erfolgreiche Bilanz der Rechtsschutztätigkeit<br />
der <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung.<br />
Das breite Angebot der Serviceleistungen der<br />
<strong>GÖD</strong> macht deutlich, dass der <strong>GÖD</strong>-Rechtsschutz<br />
ein sehr umfassender ist und unseren<br />
Mitgliedern den bestmöglichen Schutz für das<br />
Berufsleben bietet. Ein erfahrenes Team von Juristinnen<br />
und Juristen der <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung<br />
steht unseren Mitgliedern für die Rechtsberatung<br />
und Vertretung zur Verfügung, und schon vielen<br />
Mitgliedern konnte zu ihrem Recht verholfen<br />
werden.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 31<br />
§<br />
recht<br />
„In Straf- und<br />
Disziplinarverfahren<br />
sowie<br />
für Zivilprozesse<br />
wurden<br />
627 Mitgliedern<br />
Rechtsanwälte<br />
kostenlos<br />
beigestellt.“
<strong>Mag</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Holzinger</strong><br />
Der Autor ist Leiter<br />
der Abteilung<br />
Kollektivvertrags-<br />
und Arbeitsverfassungsrecht.<br />
§<br />
Wenn eine KLAGE zum<br />
„Eigentor“ führt<br />
Wer eine Klage bei Gericht erhebt, wird zuvor versuchen, die Erfolgsaussichten<br />
einzuschätzen. Dabei ist es nicht nur wichtig, sich den erwarteten<br />
Erfolg im Falle des Obsiegens vor Augen zu führen, sondern man<br />
muss auch allfällige Konsequenzen bei Prozessverlust durchkalkulieren.<br />
In diesem Artikel wird eine OGH-Entscheidung dargestellt, wo es um<br />
die Rechtsfrage ging, wann vom Bestehen eines Betriebes gesprochen<br />
werden kann.<strong>Text</strong>: <strong>Mag</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Holzinger</strong><br />
Dieser „Weisheit“ liegen aktuelle<br />
Fälle der <strong>GÖD</strong> zugrunde, deren<br />
Sachverhalte als vergleichbar zu<br />
qualifizieren sind, wobei der<br />
Oberste Gerichtshof (OGH)<br />
jeweils Entscheidungen der Oberlandesgerichte<br />
aufhob und die Klagen abwies 1 : Landesdienststellen<br />
wurden mittels Zuweisungsgesetz bzw.<br />
Vertrag der jeweiligen Landesregierung in ein<br />
bestehendes österreichisches (bundesländerübergreifendes)<br />
Unternehmen eingegliedert.<br />
Die Diensthoheit über die nun zugewiesenen<br />
Landesbediensteten wurde weiterhin über die<br />
Landesregierung ausgeübt. Bisher waren an den<br />
betroffenen Landesdienststellen Personalvertretungen<br />
(Dienststellenausschüsse) nach den<br />
jeweiligen Landesgesetzen eingerichtet. Mit der<br />
Eingliederung war das Landesrecht betreffend<br />
der Personalvertretung auf Dienststellenebene<br />
nicht mehr anwendbar.<br />
An diesen ehemaligen Dienststellen (im Folgenden<br />
„Arbeitsstätten“) wurden nun Betriebsratswahlen<br />
organisiert und durchgeführt, um die gewohnte<br />
Arbeitsstättenbezogenheit der innerbetrieblichen<br />
Interessenvertretung beizubehalten. Ohne Zweifel<br />
war das Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG)<br />
anzuwenden. In jedem Betrieb, in dem dauernd<br />
mindestens fünf stimmberechtigte Arbeitnehmer<br />
(AN) beschäftigt werden, sind von der Arbeitnehmerschaft<br />
Organe – unter anderem Betriebsräte<br />
(BR) – zu bilden. 2 Nachdem Betriebsversammlun-<br />
gen vom jeweils ältesten AN einberufen wurden,<br />
sind Wahlvorstände bestellt worden, welche die<br />
Betriebsratswahlen organisiert und durchgeführt<br />
haben.<br />
Anfechtung der Betriebsratswahlen<br />
An einem der letzten Tage der Anfechtungsfrist 3<br />
wurden die Wahlen vom Betriebsinhaber/Arbeitgeber<br />
(AG) mittels Klagen bekämpft. Dabei wurden<br />
die BR-Wahlen angefochten 4 , teilweise wurde<br />
auch die Nichtigkeit 5 der Wahlen geltend gemacht.<br />
Anfechtbarkeit einer BR-Wahl liegt dann vor,<br />
wenn wesentliche Bestimmungen des Wahlverfahrens<br />
verletzt wurden. Eine Wahl ist dann nichtig,<br />
wenn elementarste Grundsätze einer Wahl außer<br />
Acht gelassen werden, beispielsweise beim Verstoß<br />
gegen das geheime, gleiche und unmittelbare<br />
Wahlrecht, oder Neuwahlen während der Amtsperiode<br />
eines bestehenden BR erfolgen. Bei beiden<br />
Normen hat der Gesetzgeber bewusst eine detaillierte<br />
Aufzählung von „Bekämpfungstatbeständen“<br />
unterlassen, weil dadurch die Anwendbarkeit dieser<br />
Normen eingeschränkt worden wäre. Da die<br />
Abgrenzung zwischen Anfechtungs- und Nichtigkeitsgründen<br />
manchmal nicht exakt durchführbar<br />
ist, hat die klagende Partei beide Gesetzesverletzungen<br />
geltend gemacht. Begründet wurden die<br />
Klagen im Wesentlichen damit, dass die klagende<br />
Partei selbst bereits einen einheitlichen Betrieb<br />
(mehrere Bundesländer übergreifend) darstellt<br />
und den ehemaligen Landesdienststellen keine<br />
32 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Betriebseigenschaft zukommt. Betriebsratswahlen<br />
können schon begrifflich nur dort stattfinden,<br />
wo ein Betrieb 6 gegeben ist, in welchem dauernd<br />
mindestens fünf stimmberechtigte AN beschäftigt<br />
werden. 7 Der Konzern bestehe aus mehreren<br />
Tochtergesellschaften (eine davon ist hier die klagende<br />
Partei), wesentliche Unternehmensfunktionen<br />
wie Buchhaltung, Rechts- sowie Personalabteilung<br />
sind zentral bei der Muttergesellschaft<br />
geführt. Konzernrichtlinien binden die derzeit<br />
bestehenden Tochtergesellschaften in ihrer selbstständigen<br />
Entscheidungsbefugnis.<br />
Dem jeweiligen Leiter der Arbeitsstätten<br />
kommt nicht einmal die Kompetenz eines Abteilungsleiters<br />
zu, er ist am ehesten als Vorgesetzter<br />
von Vorarbeitern zu bewerten. Auch im Hinblick<br />
auf den Betriebsablauf steht diesem keinerlei Führungsfunktion<br />
zu. Für die alleinige Entscheidung<br />
über Investitionen besteht eine betragsmäßig<br />
festgelegte Obergrenze von geringer Höhe. Die<br />
Arbeitsstätte ist kein Betrieb, weshalb BR-Wahlen<br />
unzulässig, weil rechtswidrig sind. Die Nichtigkeit<br />
der BR-Wahlen wurde damit begründet, dass<br />
diese während der aufrechten Funktionsperiode<br />
eines bei der klagenden Partei zuvor gewählten<br />
BR erfolgte.<br />
Arbeitsstätten mangels abgegrenztem<br />
Arbeitsergebnis kein Betrieb<br />
Zu Beginn der mündlichen Tagsatzungen<br />
wurde aus prozessökonomischen Gründen die<br />
Verbindung der Verfahren vereinbart. Da jedoch<br />
zwei der Tochtergesellschaften in unterschiedlichen<br />
Bundesländern geklagt haben, wurden<br />
zwei Prozesse geführt (weshalb auch zwei Entscheidungen<br />
des OGH vorliegen). Da die beiden<br />
Verfahren an sich vergleichbar waren, wird<br />
in der Folge nur auf eines der beiden Verfahren<br />
eingegangen. Vom Erstgericht wurde der Klage<br />
stattgegeben. Begründet wurde diese Entscheidung<br />
im Wesentlichen damit, dass diese Arbeitsstätten<br />
zwar über ein gewisses Maß an Selbstständigkeit<br />
verfügen, mangels eines entsprechend<br />
abgegrenzten Arbeitsergebnisses jedoch<br />
keine selbstständigen Betriebe darstellen. 8 Die<br />
Erbringung von Teilleistungen ist zu wenig, um<br />
von einem Betrieb sprechen zu können. Die<br />
Arbeitsstätten in ihrer Gesamtheit bilden trotz<br />
ihrer räumlichen Entfernung einen einheitlichen<br />
Betrieb. Mit der Aufnahme der Landesdienststellen<br />
in den bestehenden Betrieb der klagenden<br />
Partei war der zuvor auf Tochtergesellschaftsebene<br />
gewählte BR weiterhin für den gesamten<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 33<br />
Foto: SteFan Germer – Fotolia.com<br />
recht<br />
1) OGH vom 28. 11. 2007,<br />
9 ObA 147/07v sowie<br />
9 ObA 152/07d.<br />
2) § 40 ArbVG.<br />
3) Der Betriebsinhaber<br />
kann gemäß § 59 Abs. 2<br />
ArbVG binnen Monatsfrist<br />
vom Tag der Mitteilung<br />
des Wahlergebnisses<br />
die Wahl beim<br />
zuständigen Arbeitsgericht<br />
anfechten.<br />
4) § 59 ArbVG.<br />
5) § 60 ArbVG, Nichtigkeit<br />
kann während der<br />
gesamten Funktionsperiode<br />
geltend gemacht<br />
werden.<br />
6) § 34 ArbVG beinhaltet<br />
die Definition des<br />
Betriebsbegriffes.<br />
7) § 40 Abs. 1 ArbVG.<br />
8) Mit Verweis auf das<br />
Judikat zur Austro Control,<br />
OGH 9 ObA 143/95 =<br />
DRdA 1996, 297.
§<br />
9) Arb 10.525.<br />
10) OGH 9 ObA 143/95.<br />
11) § 81 ArbVG.<br />
Betrieb zuständig. Da bereits ein BR bestand, liegt<br />
Nichtigkeit der Wahl vor (im parallel geführten<br />
Verfahren wurde dem Anfechtungsantrag mangels<br />
Betriebseigenschaft stattgegeben).<br />
<strong>GÖD</strong> brachte Rechtsmittel ein<br />
Diese Entscheidungen wurden von der <strong>GÖD</strong><br />
bekämpft. Unter anderem wurde vorgebracht,<br />
dass eine Reihe von Aufgaben in selbstständiger<br />
Verantwortung des Arbeitsstättenleiters von<br />
den dort Beschäftigten erledigt werden, dass die<br />
konkrete Urlaubs- und Arbeitszeiteinteilung vom<br />
Vorgesetzten durchgeführt wird und überdies<br />
diesem ein Mitspracherecht bei der Aufnahme<br />
neuer AN zukommt. Weiters wurde argumentiert,<br />
das Erstgericht verkenne den Betriebszweck.<br />
Das Oberlandesgericht hat jedoch diese<br />
Berufung abgewiesen und das erstinstanzliche<br />
Urteil bestätigt. Gleichzeitig wurde ausgesprochen,<br />
dass das ordentliche Rechtsmittel an den<br />
OGH, die Revision, unzulässig sei, weil der Entscheidung<br />
keine über den Einzelfall hinausgehende<br />
Bedeutung zukomme.<br />
Dagegen erhob die <strong>GÖD</strong> eine außerordentliche<br />
Revision. Mit dieser musste zunächst der OGH<br />
davon überzeugt werden, dass das Verfahren eine<br />
über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung<br />
hat. Weiters wurden die Revisionsgründe der<br />
Mangelhaftigkeit des Verfahrens sowie unrichtige<br />
rechtliche Beurteilung geltend gemacht.<br />
Der OGH hat ausgesprochen, dass die Revision<br />
zulässig und auch berechtigt ist. Weiters hat er<br />
sämtliche Klagebegehren abgewiesen. Die BR-<br />
Wahlen waren somit zulässig. Nach herrschender<br />
Lehre und Rechtsprechung ist wesentliches<br />
Merkmal des Betriebsbegriffes die organisatorische<br />
Einheit, die in der Einheit des Betriebsinhabers,<br />
des Betriebszwecks und der Organisation<br />
zum Ausdruck kommen muss.<br />
Um von einem Betrieb als Bestandteil des<br />
Unternehmens sprechen zu können, muss also<br />
einer organisatorischen Einheit ein gewisses Maß<br />
an Selbstständigkeit, insbesondere in technischer<br />
Hinsicht, eingeräumt sein, und ebenso muss das<br />
Arbeitsergebnis eine zumindest beschränkte<br />
Abgeschlossenheit oder Unabhängigkeit von<br />
anderen Betriebsvorgängen aufweisen. Nach<br />
Ansicht des OGH kommt entgegen der Auffassung<br />
der Vorinstanzen diesen Arbeitsstätten ein<br />
konkreter sowohl sachlich als auch örtlich abgegrenzter<br />
Wirkungsbereich zu.<br />
Die zuvor von den Vorinstanzen für den Standpunkt<br />
der klagenden Partei herangezogene OGH-<br />
Entscheidung 8 zur „Flugsicherung“ wurde nun<br />
– dem von der <strong>GÖD</strong> in der Revision zum Ausdruck<br />
gebrachten Standpunkt folgend – gegen<br />
die Klägerin verwendet.<br />
Die rechtliche Beschaffenheit des über die<br />
Arbeitsstätte Verfügungsberechtigten ist ebenso<br />
irrelevant wie die Beschaffenheit der unternehmerischen<br />
Zielsetzung. So schadet es nicht,<br />
wenn etwa Einstellungen oder Kündigungen<br />
durch die Geschäftsführer oder die Personalverrechnung<br />
und Buchhaltung durch eine Zentralstelle<br />
erfolgt. 9 Im konkreten Fall hat der<br />
„Arbeitsstättenleiter“ wesentliche Kompetenzen<br />
wie die konkrete Dienst- und Urlaubseinteilung.<br />
Er ist mit einem Fachdienstleiter vergleichbar. 10<br />
Zusammenfassend kam der OGH zu dem Ergebnis,<br />
dass diese Arbeitsstätten Betriebe sind und<br />
BR-Wahlen daher zulässig waren.<br />
Entscheidung: Gilt als Betrieb<br />
Mit dieser höchstgerichtlichen Judikatur ist<br />
nun rechtsverbindlich entschieden, dass sämtliche<br />
dieser ehemaligen Landesdienststellen<br />
Betriebe sind und BR-Wahlen durchgeführt werden<br />
können und nach dem Wortlaut des Gesetzes<br />
sogar müssen.<br />
Da die Kompetenzen all dieser Arbeitsstätten<br />
vergleichbar sind, ist diese Rechtsprechung für<br />
hunderte Landesbedienstete anwendbar. Wenn<br />
nun aber hier Landesdienststellen zu Betrieben<br />
wurden, dann kann aufgrund der Organisationsstruktur<br />
des AG davon ausgegangen werden, dass<br />
in Zukunft ein Zentralbetriebsrat aus dem Kreis<br />
der BR-Mandatare 11 dort zu wählen sein wird, wo<br />
derzeit „nur“ ein BR eingerichtet wurde. Diese<br />
höchstgerichtlichen Entscheidungen haben somit<br />
nicht nur auf den unmittelbaren Klagsgegenstand,<br />
sondern darüber hinaus weit reichende Aus-<br />
wirkungen.<br />
Wesentliches Interesse der <strong>GÖD</strong> war es, dass<br />
die gewählte innerbetriebliche Interessenvertretung<br />
vor und nach der Ausgliederung aus dem<br />
Landesdienst auf der Ebene dieser „Arbeitsstätte“<br />
angesiedelt ist (zuvor Personalvertretung, danach<br />
Betriebsrat). Arbeitsstätten, wo zum Teil über 50<br />
Bedienstete beschäftigt sind, brauchen einen BR,<br />
der ihre Interessen gegenüber dem Vorgesetzten<br />
vertritt, wenn gewisse Arbeitgeberfunktionen<br />
selbstständig von der Führungskraft ausgeübt<br />
werden. Mit der Beschreitung des gesamten<br />
Instanzenzuges im Arbeitsgerichtsverfahren<br />
konnte eine wesentliche Weichenstellung zum<br />
Wohl der Arbeitnehmerschaft erreicht werden.<br />
34 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Die Schadenersatzpflicht im<br />
DiEnstvERhältnis<br />
Schaden ist nicht<br />
gleich Schaden. Für den<br />
Bereich des öffentlichen<br />
Dienstes sind drei Materiengesetze<br />
relevant, die zum<br />
Teil unterschiedliche Regelungen<br />
beinhalten.<br />
<strong>Text</strong>: <strong>Mag</strong>. Edgar Wojta<br />
1. Einleitung<br />
Jedermann ist berechtigt, von einem Schädiger<br />
den Ersatz des Schadens, welcher dieser ihm aus<br />
Verschulden zugefügt hat, zu fordern (§ 1295 Abs.<br />
1 ABGB). Diese Norm des Allgemeinen Bürgerlichen<br />
Gesetzbuches regelt generell die Schadenersatzverpflichtung<br />
für rechtsgeschäftliches oder faktisches<br />
Handeln in Österreich und wird sicherlich<br />
von jedermann als selbstverständlich vorausgesetzt<br />
und gutgeheißen. Wie verhält es sich aber in der<br />
Arbeitswelt? Würde man diesen Grundsatz nämlich<br />
1:1 auf diese übertragen, so wäre jeder Kellner<br />
seinem Dienstgeber für zu Bruch gegangene Teller<br />
bzw. einem Gast für dessen allfällig beschädigte<br />
Kleidung voll ersatzpflichtig. Ebenso erginge es<br />
aber auch einem Polizisten, der aus Unachtsamkeit<br />
das Dienst-Kfz beschädigt oder bei einem<br />
Schusswaffengebrauch über das Ziel hinausschießt<br />
und Unbeteiligte verletzt. Es würde folglich bedeuten,<br />
dass jeder Dienstnehmer für den Schaden, den<br />
er seinem Dienstgeber oder einem Dritten zufügt,<br />
in voller Höhe verantwortlich wäre, obwohl er das<br />
Schaden auslösende Verhalten nicht im Eigeninteresse,<br />
sondern vielmehr im Zuge der Ausübung seiner<br />
Dienstpflichten gesetzt hat.<br />
§<br />
2. Drei Rechtsquellen<br />
Um eine gerechte Risikoverteilung zu gewährleisten,<br />
hat der Gesetzgeber für den Bereich der<br />
Arbeitswelt, zusätzlich zu den einschlägigen Schadenersatzregeln<br />
des ABGB, haftungsmodifizierende<br />
bzw. -begrenzende Normen erlassen und<br />
diese in drei Materiengesetzen zusammengefasst.<br />
Es sind dies das Amtshaftungsgesetz (AHG), das<br />
Organhaftpflichtgesetz (OrgHG) und das Dienstnehmerhaftpflichtgesetz<br />
(DHG). Für den Bereich<br />
der Privatwirtschaft gilt ausschließlich das DHG,<br />
für den Bereich des öffentlichen Dienstes treten,<br />
neben das DHG für den Bereich der Privatwirtschaftsverwaltung,<br />
noch das AHG und das OrgHG<br />
für den Bereich der Hoheitsverwaltung hinzu. Für<br />
alle drei Materiengesetze gilt, dass sie die Regeln<br />
des ABGB nicht gänzlich ausschließen, sondern auf<br />
diesen aufbauen und diese spezifizieren.<br />
Wichtig ist, dass es nicht auf die Art des Dienstverhältnisses,<br />
sei es privatrechtlicher (VB) oder<br />
öffentlich-rechtlicher (Beamter) Natur ankommt,<br />
sondern auf die Frage, in welcher Funktion der<br />
Bedienstete tätig geworden ist, unter welchen<br />
Bereich des Verwaltungshandelns seine Tätigkeit<br />
zu subsumieren ist.<br />
<strong>Mag</strong>. Edgar Wojta<br />
Der Autor ist<br />
Mitarbeiter<br />
in der <strong>GÖD</strong>-<br />
Rechtsabteilung.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 35<br />
Foto: SS-SereGa – Fotolia.com<br />
recht
§<br />
3. hoheitsverwaltung vs.<br />
Privatwirtschaftsverwaltung<br />
Die Hoheitsverwaltung ist von der so genannten<br />
Privatwirtschaftsverwaltung zu unterscheiden. Die<br />
Abgrenzung ist oft diffizil und nicht einfach zu treffen.<br />
Auch in der Rechtsdogmatik werden verschiedene<br />
Ansätze diskutiert. Im Folgenden wird versucht,<br />
den Unterschied zwischen Hoheits- und Privatwirtschaftsverwaltung<br />
in vereinfachender Weise verständlich<br />
zu machen. Diese Differenzierung ist insbesondere<br />
in Haftungsfragen von eminenter Bedeutung, da<br />
diese auch eine unterschiedliche rechtliche Qualifikation<br />
des Handelns der Organe bzw. der Bediensteten<br />
folgt. Im Rahmen der Hoheitsverwaltung handelt ein<br />
Bediensteter als Organ eines Rechtsträgers „in Vollziehung<br />
der Gesetze“, d. h. „hoheitlich“. Soweit der<br />
juristische Fachjargon. Einen Anhaltspunkt für ein<br />
besseres Verständnis liefert folgendes Beispiel: Der<br />
Staat kann ein Grundstück mit Zwang enteignen, er<br />
kann aber auch in das Kleid eines Privatrechtssubjekts<br />
schlüpfen und ein Grundstück käuflich erwerben.<br />
Ersteres ist ein klassisches Beispiel für den Bereich<br />
der Hoheitsverwaltung, in dem uns der Staat als übergeordnetes<br />
Rechtssubjekt gegenübertritt und seinen<br />
„Willen“ bei Vorliegen gewisser Voraussetzungen auch<br />
mit Zwang durchsetzen kann. Im zweiten Fall schließt<br />
er im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung einen<br />
ganz normalen Kaufvertrag und ist dabei selbstverständlich<br />
auf die Zustimmung des Verkäufers angewiesen.<br />
In beiden Fällen kann der Staat aber immer nur<br />
durch seine Bediensteten als Organe bzw. als Gehilfen<br />
tätig werden.<br />
4. Das Amtshaftungsgesetz<br />
Dieses regelt die Fälle, in denen ein Organ des<br />
Bundes, der Länder, der Bezirke, der Gemeinden,<br />
sonstiger Körperschaften des öffentlichen Rechts<br />
oder der Träger der Sozialversicherung in Vollziehung<br />
der Gesetze (d. h. im Bereich der Hoheitsverwaltung)<br />
einem Dritten einen Schaden zugefügt<br />
hat. Wann ist dies nun der Fall? Hoheitlich handelt<br />
z. B. der Polizeibeamte, der eine Perlustrierung<br />
durchführt oder einen Verdächtigen verfolgt, der<br />
Kanzleibedienstete, der einen Bescheid approbiert<br />
und ausfertigt, der Lehrer, der unterrichtet<br />
und Prüfungen abnimmt etc. Die Abgrenzung zur<br />
Privatwirtschaftsverwaltung ist oft schwierig und<br />
kann in Zweifelsfällen oft nur anhand höchstgerichtlicher<br />
Judikatur erfolgen.<br />
4.1. Keine unmittelbare haftung<br />
Das Besondere an der Konstruktion des AHG<br />
ist, dass das Schaden verursachende Organ vom<br />
Geschädigten nicht unmittelbar persönlich in<br />
Anspruch genommen, d. h. geklagt werden kann.<br />
Eine dennoch eingebrachte Klage wäre wegen<br />
Unzulässigkeit des Rechtsweges zurückzuweisen.<br />
An Stelle des unmittelbaren Schädigers kann ausschließlich<br />
der Rechtsträger geklagt werden, in<br />
dessen Auftrag der Schädiger tätig geworden ist<br />
(z. B. Bund). Dieser Rechtsträger aber haftet dem<br />
Geschädigten in vollem Umfang nach den Maßstäben<br />
des ABGB für das Verschulden seines Organs.<br />
Mit dieser Konstruktion schlägt man zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe: Einerseits ist der Geschädigte<br />
nicht auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des konkret<br />
schädigenden Organs angewiesen, andererseits<br />
sind aber auch besonders exponierte Organe<br />
vor unangenehmen Prozesssituationen (vorerst)<br />
geschützt. Hat sich in einem Prozess (Geschädigter<br />
vs. Rechtsträger) letztlich herausgestellt, dass<br />
ein Organ tatsächlich rechtswidrig und schuldhaft<br />
einen Schaden zugefügt hat, so muss der Rechtsträger<br />
dem Geschädigten den ihm zugefügten<br />
Schaden ersetzen.<br />
4.2. Der Regress<br />
In diesem Fall kann es für den betroffenen<br />
Bediensteten aber doch noch unangenehm werden.<br />
Wurde der Schaden vorsätzlich verursacht,<br />
so hat er nämlich für den vollen Schaden dem<br />
Rechtsträger Ersatz zu leisten. Bei grober Fahrlässigkeit<br />
besteht aber auch grundsätzlich volle<br />
Ersatzpflicht, das Gericht kann die Höhe des<br />
Rückersatzes aber nach Grundsätzen der Billigkeit<br />
mäßigen (richterliches Mäßigungsrecht,<br />
siehe Punkt 7). Hat er den Schaden aber lediglich<br />
leicht fahrlässig herbeigeführt, so ist ein Regress<br />
des Rechtsträgers gesetzlich ausgeschlossen, das<br />
Organ haftet auch dem Rechtsträger nicht! Ein<br />
Regress ist weiters nicht zulässig, wenn das<br />
betreffende Organ auf Weisung eines Vorgesetzten<br />
gehandelt hat, sofern es sich dabei nicht<br />
um einen offenbar unzuständigen Vorgesetzten<br />
gehandelt oder das befohlene Verhalten gegen<br />
strafgesetzliche Vorschriften verstoßen hat.<br />
5. Das Organhaftpflichtgesetz<br />
Das OrgHG regelt die Haftungsmodalitäten<br />
für den Fall, dass ein Organ demjenigen Rechtsträger<br />
(z. B. Bund), in dessen Auftrag es hoheitlich<br />
tätig war, im Rahmen einer derartigen Amtshandlung<br />
unmittelbar einen Schaden zugefügt<br />
hat. Als Beispiel kann ein Polizeibeamter dienen,<br />
der im Rahmen eines Einsatzes das Dienstfahrzeug<br />
beschädigt. Hier gilt grundsätzlich eine<br />
36 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
volle Ersatzpflicht des Organs, bei grober oder<br />
leichter Fahrlässigkeit kann das Gericht die<br />
Schadenersatzpflicht aber wiederum mäßigen<br />
(siehe Punkt 7).<br />
Ausgeschlossen ist die Verpflichtung zum<br />
Ersatz des Schadens lediglich bei Vorliegen<br />
einer entschuldbaren Fehlleistung („culpa levissima“),<br />
wovon aber so gut wie nie auszugehen<br />
ist, da hierbei sehr strenge Maßstäbe anzulegen<br />
sind. Die Rechtsprechung versteht darunter<br />
nämlich ein lediglich ganz geringfügiges Versehen,<br />
das sich bei Berücksichtigung der gesamten<br />
Arbeitslast im Drange der Geschäfte und<br />
mit Rücksicht auf deren Art und Schwierigkeit<br />
ohne weiteres ergeben und nur bei Anwendung<br />
außerordentlicher Aufmerksamkeit abgewendet<br />
werden kann.<br />
6. Das Dienstnehmerhaftpflichtgesetz<br />
Das DHG ist im Bereich des öffentlichen Dienstes<br />
dort anzuwenden, wo ein Bediensteter einen<br />
Schaden nicht im Rahmen der Hoheitsverwaltung,<br />
sondern im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung<br />
bei Erfüllung seiner Dienstleistung<br />
entweder unmittelbar dem Dienstgeber selbst<br />
oder einem Dritten zugefügt hat. Im Rahmen der<br />
Privatwirtschaftsverwaltung tritt der Staat als<br />
Privatrechtssubjekt in Erscheinung und handelt<br />
dabei durch seine Dienstnehmer als Gehilfen.<br />
Dies ist z. B. der Fall, wenn ein Kanzleibediensteter<br />
Büromaterial anschafft oder ein Lehrer mit<br />
einem Busunternehmen einen Beförderungsvertrag<br />
schließt.<br />
6.1. Unmittelbare haftung<br />
Der maßgebliche Unterschied zu den Regeln<br />
des Amtshaftungsgesetzes liegt darin, dass ein<br />
geschädigter Dritter hier nicht ausschließlich<br />
den Rechtsträger als Dienstgeber, sondern auch<br />
direkt und unmittelbar den Dienstnehmer in<br />
Anspruch nehmen kann. Schon aus Gründen<br />
der höheren Haftungsmasse wird dieser Weg<br />
aber selten gewählt werden. Wird der Bedienstete<br />
in einem Gerichtsverfahren zum Ersatz des<br />
Schadens verurteilt, so kann er aber von seinem<br />
Dienstgeber bei grober Fahrlässigkeit einen<br />
Teil, bei leichter Fahrlässigkeit unter Umständen<br />
sogar den gesamten Schadenersatzbetrag<br />
einfordern.<br />
Gleiches gilt für den Dienstgeber, der einem<br />
Dritten den Schaden ersetzt hat, auch er kann<br />
sich nach diesen Regeln bei seinem Dienstnehmer<br />
regressieren.<br />
7. Das Mäßigungsrecht<br />
Die Höhe des vom Bediensteten zu tragenden<br />
Schadensanteiles kann das Gericht bei bloß<br />
fahrlässigem Verhalten herabsetzen bzw. mäßigen.<br />
Das richterliche Mäßigungsrecht nach<br />
AHG, OrgHG und DHG wird nach den in § 2<br />
Abs. 2 DHG normierten Kriterien ausgeübt:<br />
Demnach ist prinzipiell das Ausmaß des Verschuldens<br />
maßgebend, des Weiteren ist aber<br />
auch auf das Ausmaß der mit der ausgeübten<br />
Tätigkeit verbundenen Verantwortung, auf den<br />
Ausbildungsgrad des Dienstnehmers, auf die<br />
Gefahrensgeneigtheit der Tätigkeit und auf die<br />
Bedingungen, unter denen die Dienstleistung<br />
zu erbringen war (Stress, Überlastung etc.),<br />
Bedacht zu nehmen.<br />
Auch ist zu berücksichtigen, ob aus der<br />
Höhe des Entgelts, das der Arbeitgeber seinem<br />
Dienstnehmer leistet, schon ein „Risikozuschlag“<br />
abzuleiten ist. Im Laufe der Jahre hat<br />
sich hier eine Judikaturlinie herausgebildet,<br />
die bei Vorschreibungen des Dienstgebers im<br />
öffentlichen Dienst im Allgemeinen bereits<br />
Berücksichtigung findet.<br />
8. Der Rechtsschutz<br />
Auch in diesen (Haftungs-)Fällen erweist<br />
sich die <strong>GÖD</strong>-Mitgliedschaft und der damit<br />
verbundene gewerkschaftliche Rechtsschutz als<br />
unverzichtbar. Faktum ist, dass bei einer rechtswidrigen<br />
und schuldhaften Schadenszufügung<br />
eine Verpflichtung zum Schadenersatz besteht,<br />
strittig ist aber oft die Höhe! Es ist in diesen<br />
Fällen dringend zu empfehlen, keine Schadenersatzforderung<br />
ohne Rücksprache mit der<br />
<strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung anzuerkennen oder gar<br />
schon zu begleichen. Wenn Sie einen potenziellen<br />
Schadensfall gesetzt haben oder gar schon<br />
mit einer konkreten Zahlungsaufforderung<br />
konfrontiert sind, so nehmen Sie bitte unverzüglich<br />
Kontakt mit Ihrem Personalvertreter<br />
auf. Die Personalvertretung wird in diesen Fragen<br />
regelmäßig seitens des Dienstgebers befasst<br />
und kann eine Ersatzforderung sehr oft auf<br />
ein sozial verträgliches Maß reduzieren. Sollte<br />
eine Überprüfung in der <strong>GÖD</strong>-Rechtsabteilung<br />
ergeben, dass eine Regress- bzw. Schadenersatzforderung<br />
des Dienstgebers dennoch<br />
überhöht ist, so kann es erforderlich sein, die<br />
Angelegenheit in einem arbeitsgerichtlichen<br />
Verfahren auszutragen, in dem <strong>GÖD</strong>-Mitglieder<br />
von Juristinnen und Juristen der Rechtsabteilung<br />
profund vertreten werden.<br />
§<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 37<br />
recht
echt<br />
§<br />
Die Beitragsgrundlagen<br />
für das Jahr 2006<br />
wurden nicht aufgewertet<br />
Vor kurzer Zeit wurde den Beamtinnen und Beamten vom Bundesministerium<br />
für Finanzen der Bezugszettel für das Jahr 2007 zugesandt.<br />
In diesem Beiblatt zum JahresBezugszettel 2007 musste festgestellt<br />
werden, dass die aufgelisteten Beitragsgrundlagen für 2006 nicht mit<br />
dem Aufwertungsfaktor aufgewertet wurden.<br />
<strong>Text</strong>: Hannes Gruber, <strong>GÖD</strong>-Bereichsleiter Besoldung<br />
Die Beitragsgrundlagen des abgelaufenen<br />
Kalenderjahres sind dem Beamten<br />
schriftlich mitzuteilen (§ 4 Abs.<br />
3 Pensionsgesetz 1965). Bei den Beitragsgrundlagen<br />
des abgelaufenen Kalenderjahres<br />
handelt es sich um die Beitragsgrundlagen aus<br />
dem Jahr 2007. Diese zwölf Monate des Vorjahres<br />
(zwölf Beitragsgrundlagen) sind in der Spalte<br />
unter „VORJAHR“ angeführt.<br />
Die Beitragsgrundlagen sind auch ein Abbild<br />
des Monatsbezuges (Grundvergütung und allfällige<br />
Zulagen) nach § 3 Gehaltsgesetz (GehG).<br />
Sonderzahlungen und anspruchsbegründende<br />
Nebengebühren (Nebengebührenzulage) bleiben<br />
dabei außer Betracht. Anschließend werden die<br />
„absteigend gereihten aufgewerteten Beitragsgrundlagen“<br />
dargestellt. Für die Beitragsgrundlagen<br />
des Jahres 2007 ist im Jahr 2008 noch keine<br />
Aufwertung vorgesehen, daher steht richtigerweise<br />
als Aufwertungsfaktor die Null.<br />
Faktor 1,016<br />
Die Beitragsgrundlagen für das Jahr 2006 müssten<br />
allerdings mit dem Aufwertungsfaktor von 1,016<br />
aufgewertet sein. Dies ist nicht der Fall, sondern<br />
steht auch bei den Beitragsgrundlagen für 2006 eine<br />
Null als Aufwertungsfaktor.<br />
Die Aufwertungsfaktoren (§ 108 Abs. 4 und § 108c<br />
ASVG) werden jedes Jahr neu festgelegt und durch<br />
Bundesgesetzblatt kundgemacht. Maßgeblich ist<br />
jene Kundmachung (Aufwertungstabelle), welche<br />
für das Kalenderjahr gilt, in dem der Ruhegenuss<br />
(Versorgungsgenuss) anfällt. Die Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter (Pensionsservice der<br />
BVA) als zuständige Pensionsbehörde erster Instanz<br />
in allen pensionsrechtlichen Angelegenheiten der<br />
Bundesbeamten führt daher auch das Verfahren der<br />
Ruhestandsversetzung und hat zum Zeitpunkt der<br />
Ruhestandsversetzung die erforderlichen Beitragsgrundlagen<br />
aufzuwerten und für die Berechnung<br />
heranzuziehen.<br />
Die Ruhegenussberechnungsgrundlage setzt sich<br />
aus dem Durchschnittswert der höchsten (aufgewerteten)<br />
Beitragsgrundlagen zusammen. 80 Prozent<br />
davon bilden die volle Ruhegenussbemessungsgrundlage.<br />
Die Durchrechnung stellt auf das Jahr der<br />
Ruhestandsversetzung ab, hat mit zwölf Monaten im<br />
Jahr 2003 begonnen, steigt jedes Jahr weiter an und<br />
beträgt im Endausbau im Jahr 2028 480 Monate.<br />
<strong>GÖD</strong> verlangt Richtigstellung<br />
Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst steht für<br />
Transparenz und Klarheit und ist daher an das Bundesministerium<br />
für Finanzen mit dem Ersuchen um<br />
Richtigstellung der oben angeführten Information<br />
herangetreten. Die Nichtaufwertung der Beitragsgrundlagen<br />
für 2006 passierte durch einen technischen<br />
Fehler, so die Erklärung des BMF. Seitens des<br />
BMF wurde aber auch bei dringender Notwendigkeit<br />
eine Neuausstellung der Information angeboten<br />
(z. B. für eine Ruhestandsversetzung im Jahr 2008).<br />
Dazu ist der Name und die Personalnummer an die<br />
<strong>GÖD</strong> zu übermitteln. Die Daten werden dann an<br />
das BMF weitergegeben, und die neue Information<br />
wird zugesandt. Jedenfalls wird den Beamtinnen<br />
und Beamten eine Information mit den aufgewerteten<br />
Beitragsgrundlagen im nächsten Jahr wieder<br />
zugesandt.<br />
38 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
Bva-WoRkshops machen fit!<br />
Nur gesunde MitarbeiterInnen fühlen sich wohl und leisten TopArbeit.<br />
Zwei neue Seminare im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
animieren zu mehr Bewegung.<br />
<strong>Text</strong>: Dr. Johannes Trauner<br />
Unter Betrieblicher Gesundheitsförderung versteht<br />
man alle Maßnahmen, die einerseits die<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz<br />
fördern und andererseits die MitarbeiterInnen<br />
eines Unternehmens zu ExpertInnen für die eigene<br />
Gesundheit machen sollen. In den letzten Jahren haben immer<br />
mehr Betriebe mit dem Ziel, arbeitsbedingten Erkrankungen<br />
vorzubeugen und Gesundheitspotenziale zu stärken, eine<br />
innerbetriebliche Projektvereinbarung unterzeichnet und<br />
danach – unterstützt von der Versicherungsanstalt öffentlich<br />
Bediensteter – diverse Projekte im Rahmen der Betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung durchgeführt. Die Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter (BVA) begleitet, fördert und<br />
initiiert schon seit Jahren diverse Projekte zur Betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung (BGF) in den unterschiedlichsten<br />
Dienststellen ihrer Versicherten. Voraussetzung für die<br />
Unterstützung eines BGFProjektes durch die BVA ist die<br />
Vorlage einer Projektbeschreibung mit einer unterzeichneten<br />
Projektvereinbarung. Neben einer finanziellen Unterstützung<br />
bietet die BVA den interessierten Dienststellen sowohl<br />
individuelle Beratung bei der Projektkonzeption als auch<br />
Hilfe bei der Suche nach geeigneten Angeboten, Aktivitäten<br />
und Projektpartnern an. So werden beispielsweise Maßnahmen<br />
im Führungs und MitarbeiterInnenverhalten sowie in<br />
der Arbeitsplatzgestaltung durchgeführt. Aber auch in den<br />
Bereichen Suchtprävention, Essverhalten, Stressbewältigung,<br />
Rückenprobleme und Bildschirmarbeit unterstützt die BVA<br />
mit einzelnen Modulen. Ab sofort bietet die BVA neben den<br />
eigentlichen BGFProjekten auch zwei Module an, die ohne<br />
Initiierung eines eigentlichen BGFProjektes in Anspruch<br />
genommen werden können.<br />
Neue Bewegungsmodule<br />
Dem ständigen Anstieg von Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
durch immer stärker zunehmenden Bewegungsmangel<br />
möchte die BVA nun mit zwei neuen Bewegungsmodulen<br />
entgegenwirken. Mit den beiden Seminaren „MitarbeiterInnen<br />
bewegen MitarbeiterInnen“ und „Gestalten & Bewegen“ können<br />
die Betriebe Bewegung in den Alltag ihrer MitarbeiterInnen<br />
bringen und dadurch das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit<br />
und die Arbeitsfreude steigern. Die Workshops werden von<br />
einem ausgebildeten Trainer entweder gleich im Betrieb selbst<br />
oder an einem externen Seminarort veranstaltet und stellen für<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 39<br />
BVA<br />
die Unternehmen einen einfachen Einstieg in die Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung dar.<br />
MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen<br />
Beim Projekt „MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen“<br />
werden TeilnehmerInnen von einem externen Trainer darin<br />
ausgebildet, ihren KollegInnen als so genanntes Kurzpausenprogramm<br />
Ausgleichsübungen und Tipps für körpergerechtes<br />
Arbeiten anzubieten und sie zur selbstständigen Durchführung<br />
dieser anzuleiten. Der große Vorteil dabei ist, dass die Seminar<br />
teilnehmerInnen ihre ArbeitskollegInnen und die Arbeitsbedingungen<br />
besser kennen als jeder Experte und auch über die<br />
zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten zur Durchführung der<br />
Übungen in ihrer Dienststelle informiert sind. Das Modul beinhaltet<br />
einen Theorie und einen Praxisteil sowie die Erarbeitung<br />
eines konkreten Umsetzungsplanes für den jeweiligen Betrieb.<br />
„MitarbeiterInnen bewegen MitarbeiterInnen“ richtet sich an<br />
ArbeitnehmerInnen, die sich gerne bewegen und an Gesundheit<br />
interessiert sind und sich bereit erklären, das erworbene Wissen<br />
an ihre KollegInnen weiterzugeben. Ein Seminar besteht aus<br />
zwölf bis 15 TeilnehmerInnen und dauert zwei Tage.<br />
Gestalten und Bewegen<br />
Durch diesen Workshop sollen Unternehmen darin unterstützt<br />
werden, körperlich belastende Arbeitssituationen ihrer<br />
MitarbeiterInnen zu verbessern. Einerseits werden dabei falsche<br />
Arbeitsabläufe und Bewegungsmuster analysiert und gemeinsam<br />
Verbesserungen unter Anleitung des Trainers erarbeitet. Andererseits<br />
erlernen die TeilnehmerInnen alltagstaugliche Übungen,<br />
um ihren individuellen Belastungen entgegenzuwirken, denn oft<br />
kann schon mit einfachen Mitteln und kleinen Änderungen in<br />
der Arbeitsweise große Wirkung erzielt werden. Zielgruppen<br />
von „Gestalten & Bewegen“ sind Betriebe, die an einer Verbesserung<br />
der Arbeitssituation unter Einbeziehung ihrer MitarbeiterInnen<br />
interessiert sind. Dieses Seminar, das für maximal 15<br />
Personen ausgerichtet ist, soll direkt in der Dienststelle an zwei<br />
Tagen veranstaltet werden.<br />
Nähere Informationen und Folder zu den beiden Modulen oder<br />
auch allgemein zur Betrieblichen Gesundheitsförderung erhält<br />
man bei <strong>Martin</strong>a PetracekAnkowitsch und Sabine Fischer in der<br />
BVA Wien unter der Telefonnummer 050 40521704 sowie unter<br />
gesundheitsfoerderung@bva.sozvers.at.
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32 00 od. 0664/240 50 84, Fax: 04274/21 01. FW (bis 6<br />
P): 3 SZ, Kü, WZ, Du/Bad/WC, Sat-TV, ruhige Waldlage/<br />
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04273/22 51, Fax: 22 51 19, seevilla.a@carinthia.com.<br />
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70 33, Fax: 70 33 od. 52 42, www.radstadt.com/quartier/<br />
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6 67,50/T, NS: 6 35,– bis 6 64,80/T.<br />
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herzlich willkommen. 6 32,– bis 6 78,– EdR 6 40,–.<br />
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ABkÜRZUNGEN: Ap Appartement AR Aufenthaltsraum BH Bauernhof/-haus Bk Balkon DZ Doppelzimmer D(m)Z Doppel(mehrbett)zimmer EdR Endreinigung EZZ Einzelzimmerzuschlag<br />
F Frühstück Fp(B) Frühstückspension(-buffet) FRä Fahrräder (bzw. -verleih) FW(H) Ferienwohnung/-haus GS Geschirrspüler kiE kinderermäßigung kiSp kinderspielplatz<br />
lw liegewiese mW mikrowelle N Nacht Nk Nebenkosten oT ortstaxe o(St)Z orts(Stadt)zentrum pp parkplatz p/T(W) pro person und Tag (Woche) SchBe(Ba) Schwimmbecken<br />
(-bad) TT Tischtennis v(Hp) voll-, Halbpension vR vorraum Wm Waschmaschine WSZ Wohnschlafzimmer (Wo)kü (Wohn)küche Zh Zentralheizung Zi Zimmer Ü Übernachtung<br />
40 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
WOHNEN in<br />
OBERWALTERSDORF<br />
In 2522 Oberwaltersdorf wurden 30 Eigenheime auf Grundstücksparzellen<br />
in der Größe von 250 bis 300 m² errichtet – SOFORT BEZIEHBAR!<br />
In der Tattendorfer Straße / Lichtäckerstraße, unweit<br />
des Zentrums von Oberwaltersdorf, wurden mit<br />
Fertigstellung Mai 2008 30 WBV-<strong>GÖD</strong>-Eigenheime<br />
errichtet, die sofort bezogen werden können.<br />
Jedes Eigenheim verfügt über:<br />
• Kellergeschoß mit 60 m 2<br />
• 125 m 2 Wohnnutzfläche auf zwei Ebenen:<br />
• Erdgeschoß: Vorraum, Küche, WC, Wohnzimmer<br />
• Obergeschoß: vier Zimmer, Badezimmer und WC<br />
• Garage mit Geräteraum<br />
• zwei Terrassen<br />
• Eigengärten/Parzellen von 200 bis 350 m 2<br />
Die Eigenheime werden zu den angeführten Kosten fast<br />
schlüsselfertig übergeben. Die restlichen Fertigstellungsarbeiten<br />
(Restarbeiten: Ausmalen / Boden verlegen / Innentüren)<br />
können entweder selbst durchgeführt werden oder<br />
bei der WBV-<strong>GÖD</strong> um einen moderaten Aufpreis bestellt<br />
werden. Die Eigenheime werden im Rahmen des WBV-<br />
<strong>GÖD</strong>-Mietkaufmodels errichtet: Jeder Hausnutzer bezahlt<br />
vor Hausübergabe einen Finanzierungsbeitrag und begründet<br />
mit der WBV-<strong>GÖD</strong> ein ordentliches Mietverhältnis, mit<br />
der vertraglichen Vereinbarung und gesetzlichen Absicherung<br />
des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes, dass nach<br />
Ablauf der zehnjährigen Mietdauer das Haus in Eigentum<br />
jedes Hausnutzers mit der Restzahlung mehrwertsteuerfrei<br />
übernommen werden kann. Dieses Projekt unterliegt nicht<br />
den Auflagen der Wohnbauförderung, und es erfolgen deshalb<br />
keine Überprüfungen der Förderwürdigkeit.<br />
Finanzierungsbeitrag ab 6 47.100,–<br />
Monatlicher Finanzierungsanteil ca. 6 765,–<br />
+ Betriebskosten + Erhaltungsbeitrag<br />
MUSTERHAUSBESICHTIGUNG JEDERZEIT<br />
NACH TELEFONISCHER VEREINBARUNG UNTER<br />
MOBILTEL.: 0664/392 30 28<br />
WbV · Wohnen<br />
Sämtliche Informationen zu unseren Projekten finden Sie auf unserer neu gestalteten Homepage www.wbvgoed.at,<br />
oder Sie kontaktieren Ihre persönliche Ansprechpartnerin Frau Panzenböck, Tel.: 01/605 73 DW 12,<br />
bzw. Frau Kienast, Tel.: 01/605 73 DW 20, oder per E-Mail: wohnen@wbvgoed.at.<br />
www.wbvgoed.at<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 41
Essay<br />
http://hotels.goed.at<br />
SoMMErsaison 2008<br />
UrlaUbseinrichtUngen der göd<br />
Traumurlaube für <strong>GÖD</strong>-Mitglieder. Die aktuellen Urlaubsangebote.<br />
Sommer in Österreich bedeutet Sicherheit, Spaß und Erholung.<br />
Die drei <strong>GÖD</strong>-Hotels sind für Mitglieder besonders günstig.<br />
MOaralM<br />
Tweng 34, 5562 Obertauern<br />
Tel.: 06456/72 16<br />
Fax: 06456/72 16 DW 44<br />
moaralm@sbg.at<br />
Die Moaralm verfügt über 21 modernst ausgestattete<br />
Zimmer mit Dusche/WC, Direktwahltelefon<br />
und KabelTV und wurde erst kürzlich<br />
in den Rang eines 4SterneHotels erhoben.<br />
Wir bieten Ihnen Tiefgarage, Lift, Tischtennis,<br />
TV, Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine und Solarium.<br />
Sommerurlaub in Obertauern – vom<br />
„stillen Genießen“ bis zum sportlich geprägten<br />
Aktivurlaub in herrlicher Natur. Wunderbares<br />
Alm und Wandergebiet mit vielen bewirtschafteten<br />
Hütten und romantischen Gebirgsseen<br />
inmitten der herrlichen Bergwelt machen<br />
Wandern, Klettern und Bergtouren zu einem<br />
großen Erlebnis. Für die Sportbegeisterten<br />
WOchENPauschalE<br />
1. Bezahlung: Mit der Reservierung erhalten Sie einen Zahlschein.<br />
Die Bezahlung hat spätestens sechs Wochen vor Reiseantritt zu<br />
erfolgen.<br />
2. Stornierung: Bei Stornierung der Buchung werden folgende<br />
Stornokosten in Rechnung gestellt (Stornogebühren sind dann zu<br />
entrichten, wenn das gebuchte Zimmer nicht mehr weitergegeben<br />
werden kann. Eine Tagespauschale pro Person ist aber in jedem Fall<br />
zu bezahlen):<br />
42 bis 30 Tage vor Reisetermin ..............................15 %<br />
29 bis 15 Tage vor Reisetermin ..............................30 %<br />
14 bis 8 Tage vor Reisetermin ................................60 %<br />
ab 7 Tage vor Reisetermin ......................................80 %<br />
No Show .................................................................100 %<br />
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AlpEnHoTEl MoArAlM<br />
bieten Rafting, Canyoning und Flusswandern<br />
viel Abwechslung. Die Kids werden bei Aufenthalten<br />
in der Natur, Grillen am Lagerfeuer<br />
und Schnupperklettern bestens betreut. Für<br />
Radsportler werden Touren organisiert, und<br />
zwei Golfanlagen versprechen Golfvergnügen<br />
in traumhafter Natur. Abgerundet wird das<br />
Angebot durch einmaliges Badevergnügen im<br />
„Krumschnabelsee“ auf 2000 Metern Seehöhe.<br />
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Erwachsene 7 301,– 7 364,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 189,– 7 210,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) bis 10 Jahre 7 168,– 7 203,–<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 56,– 7 70,–<br />
EinzelzimmerZuschlag 7 30,–<br />
Freie Termine: 2. bis 9. august, 16. august bis 6. september 2008. In dieser Zeit bieten wir spezielle Omi- und Opi-Wochen an.<br />
3. No Show: No Show liegt vor, wenn Sie nicht zum vereinbarten<br />
Zeitpunkt anreisen bzw. die Reservierung auch nicht schriftlich<br />
stornieren oder Ihre verspätete Ankunft nicht mitgeteilt wurde. In<br />
diesem Fall behalten die <strong>GÖD</strong>Hotels den Anspruch auf den vollen<br />
Reisepreis. Gerichtsstand: Wien.<br />
TURNUSWECHSEL ist in allen Häusern Samstag. Ihre Anmeldung<br />
erbitten wir schriftlich an:<br />
Heimverein der <strong>GÖD</strong>, Teinfaltstraße 7, 1010 Wien<br />
Fragen und Auskünfte:<br />
Tel.: 01/534 54274, Fax: 01/534 54134, EMail: goedhotels@goed.at<br />
Wir hoffen, dass diese Angebote für unsere Kolleginnen und Kollegen<br />
interessant sind, und wünschen bereits jetzt gute Erholung!<br />
Information und Buchungen: <strong>Martin</strong>a Kaiblinger<br />
42 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008
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Unsere 14 Appartements für 2 bis 6 Personen<br />
sind mit Dusche/WC, KabelTV und<br />
Telefon ausgestattet und für Selbstversorger<br />
komplett eingerichtet. Wir bieten<br />
unseren Gästen als zusätzliche Entspannungsmöglichkeit<br />
Sauna, Dampfbad,<br />
Solarium, Infrarotkabine, Fitnessraum,<br />
Tischtennis und Dart an. Eigener Parkplatz<br />
ist vorhanden.<br />
Das Wandern in Kirchberg in einer abwechslungsreichen,<br />
romantischen Bergwelt<br />
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Fax: 05357/24 73 DW 73<br />
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Das Wellnesshotel Sportalm verfügt über<br />
24 Zimmer mit Dusche, WC, Direktwahltelefon<br />
und KabelTV. Wellnessanlage im<br />
Haus: Whirlpool, Sauna, Dampfbad, Solarium,<br />
Infrarotkabine, Massage und Wärmebänke<br />
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unsere Gäste durch die bekannte hauseigene<br />
Küche und die exklusive Vinothek.<br />
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SporTAlM HinTErMooS<br />
Hintermoos, ein Ortsteil von Maria Alm, am<br />
Fuße des Steinernen Meeres und des Hochkönigs<br />
gelegen, bietet mit seiner günstigen<br />
Höhenlage und dem milden Alpenklima die<br />
ideale Kulisse für einen unvergesslichen<br />
Urlaub. Ein großes Netz von Spazier und<br />
Wanderwegen führt durch moosbewachsene<br />
Wälder und idyllische Almböden.<br />
Sporthungrige kommen voll auf ihre<br />
Kosten: Maria Alm ist in den Tauernradweg<br />
und das Radwegnetz des Pinzgauer<br />
Saalachtales eingebunden – ein Paradies<br />
für Radfahrer und Mountainbiker. Für<br />
Tennisfans gibt es in Maria Alm vier Sandplätze.<br />
Jeden Dienstag Schnuppertennis<br />
gratis! Das Freibad Sommerstein bietet<br />
tolle Attraktionen wie Wasserrutsche,<br />
Halbpension (Frühstück/Abendessen), Du/WC Preise f. Mitglieder & angehörige Preise f. Nichtmitglieder<br />
Erwachsene 7 266,– 7 315,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 189,– 7 210,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) bis 10 Jahre 7 168,– 7 203,–<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 56,– 7 70,–<br />
EinzelzimmerZuschlag 7 30,–<br />
Freie Termine: 14. Juni bis 26. Juli, 9. august bis 13. september 2008.<br />
Der Wilde Kaiser, die Steinplatte und die<br />
Loferer Steinberge, selbst der Große Rettenstein<br />
mit unzähligen Klettersteigen<br />
und Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden<br />
bieten ein reiches Betätigungsfeld<br />
für Ihr Urlaubsvergnügen.<br />
Berg und wanderbegeistert oder „Wasserratte“?<br />
Das alles ist möglich in Kirchberg, wo Seilbahnen<br />
und Sessellifte Sie rasch hinauf in<br />
die Berge bringen, oder am Schwarzsee<br />
mit seinem moorhältigen Wasser, einem<br />
weiteren kleinen Badesee direkt in Kirch<br />
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berg oder im geheizten Schwimmbad!<br />
Total abgefahren: Kirchberg hat 445 Kilometer<br />
Bikingwege in seiner näheren<br />
Umgebung zu bieten. Über ein Dutzend<br />
Berg und Almhütten auf den Strecken<br />
signalisieren „Biker willkommen!“.<br />
inklusive Parkplatz Preise f. Mitglieder & angehörige Preise f. Nichtmitglieder<br />
Erwachsene 7 91,– 7 119,– 7 126,– 7 140,–<br />
Kinder bis 14 Jahre 7 70,– 7 91,– 7 105,– 7 112,–<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre 7 49,– 7 49,– 7 84,– 7 84,–<br />
Endreinigung je<br />
nach Appartementgröße 7 15,– 7 30,– 7 15,– 7 30,–<br />
Freie Termine: 7. Juni bis 5. Juli, 30. august bis 13. september, 20. bis 27. september 2008.<br />
Wildwasserkanal, Schwallbrause, Kinderspielplatz,<br />
Spielbach und Kinderbecken.<br />
Badeseen gibt es in Saalfelden (Ritzensee)<br />
und in Zell am See! Golfplätze finden Sie in<br />
Maria Alm, in Saalfelden oder in Zell am<br />
See.<br />
Hintermoos ist der perfekte Ausgangspunkt<br />
für Ausflüge (Großglockner, Festspielstadt<br />
Salzburg oder die Eisriesenwelt)<br />
und für Bergtouren zwischen dem mächtigen<br />
Massiv von Steinernem Meer/Hochkönig<br />
und dem Hundstein. Was Ihr Herz<br />
begehrt: ob Grasberge und Almen oder im<br />
Kalkgebirge die Gipfel erklimmen!<br />
In unserem Wellnesshotel Sportalm bieten<br />
wir auch die besondere Unterkunft für<br />
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sportalm<br />
Bachwinkl 6, 5761 Hintermoos /<br />
Maria Alm<br />
Tel.: 06584/75 76, Fax: 06584/75 76 DW 7<br />
sportalmhintermoos@sbg.at<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 43
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Mautern), Hartl Haus, Dkfm. <strong>Mag</strong>. Heinz Boyer<br />
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Monaten Juni und Juli erhalten Sie 15 % Ermäßigung<br />
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Bezugsscheins und Bezahlung an der Rezeption<br />
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Tel.: 01/534 54288, EMail: janine.polyak@goed.at<br />
44 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
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Foto: Yuri arCurs – Fotolia.Com<br />
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BV 2 WirtschAftsVerWAltung<br />
BMWA<br />
Gesundheitsförderung<br />
im BMWA<br />
Die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen und die<br />
Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen<br />
am Arbeitsplatz sind den Vertretern der Bediensteten im<br />
BMWA schon immer ein wichtiges Anliegen gewesen. So<br />
wurde auf Initiative der Personalvertretung eine Neuausstattung<br />
der Dienstzimmer unter besonderer Beachtung<br />
ergonomischer und allgemein gesundheitsrelevanter<br />
Aspekte in Angriff genommen.<br />
Mit dem Ziel einer gesünderen Ernährung für alle Kolleginnen<br />
und Kollegen gibt es nun im Betriebsrestaurant<br />
im Regierungsgebäude (wo neben dem BMWA auch<br />
BMLFUW, BMVIT und BMSK untergebracht sind) ein<br />
Salatbuffet und einen täglichen Vitalteller (kalorien- und<br />
fettarm, nährstoffschonende Zubereitung, hochwertige<br />
Öle und Fette, zucker- und salzreduziert). Gemeinsame<br />
sportliche Events sollen Anregung zu mehr Bewegung<br />
sein, z. B. Schitage, Teilnahme am Vienna-City-Marathon<br />
(Nenngebühr wird vom Dienstgeber übernommen)!<br />
In Umsetzung der Charta für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
(unser Bericht in der <strong>GÖD</strong> 2/2008) wurden<br />
Gesundheitszirkel eingerichtet, die unter Einbindung<br />
aller Kolleginnen und Kollegen weitere Vorschläge zur<br />
Gesundheitsförderung erarbeiten.<br />
Big<br />
SchitAGe 2008 der<br />
Bundesimmobiliengesellschaft<br />
in Filzmoos<br />
Vom 27. bis 30. 3. 2008 hat die BIG in Filzmoos bereits zum<br />
4. Mal ihre Schitage abgehalten.<br />
Die Schitage waren wieder ein großes Fest, bei dem der<br />
Spaß und das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund<br />
standen. Trotzdem wurden bei den sportlichen<br />
Wettbewerben, dem Riesentorlauf und dem Eisstockschießen,<br />
wieder Höchstleistungen erbracht.<br />
Ein Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und<br />
dem Team des Tourismusverbandes von Filzmoos, die<br />
diese Schitage wieder zu einem großartigen Erfolg werden<br />
ließen. Die Siegerinnen und Sieger der sportlichen<br />
Wettbewerbe wurden beim Abschlussabend im „Hanneshof“<br />
vom Vorsitzenden des Betriebsrates, Thomas Rasch,<br />
für ihre Leistungen ausgezeichnet.<br />
ZA-Mitglied Wolfgang<br />
Kieslich (l.) und stv.<br />
Vors. DA-Verkehrswesen<br />
<strong>Martin</strong> Grund<br />
(r.) bei Kolleginnen<br />
und Kollegen unterwegs.<br />
46 <strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008<br />
PV<br />
Die Interessen der Kolleginnen und Kollegen gegenüber<br />
dem Dienstgeber zu vertreten und zum Wohle der<br />
Belegschaft zu arbeiten, sind dem PV-Team im bmvit<br />
ein großes Anliegen. Neben der täglichen Beratungstätigkeit<br />
in dienst- und besoldungsrechtlichen Belangen<br />
arbeiten engagierte Kolleginnen und Kollegen<br />
daran, in vielen Lebensbereichen das Optimum für die<br />
Belegschaft zu erreichen. So gelang es, vergünstigte<br />
Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen und den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern unseres Hauses die Vorteile<br />
des österreichweiten Reiseclubs (www.derreiseclub.at)<br />
zur Verfügung zu stellen.
Lehrlinge haben ZukunFt<br />
„Durch eine fundierte Ausbildung geben wir hunderten<br />
jungen Menschen Zukunft“, so Neugebauer.<br />
Anlässlich der Übergabe von Ausbildungsunterlagen<br />
für Verwaltungsassistentenlehrlinge gemeinsam mit<br />
BM Doris Bures und AK-Präsident Herbert Tumpel<br />
sprach Fritz Neugebauer die positive Initiative der<br />
Lehrlingsausbildung im öffentlichen Dienst an.<br />
„Ich möchte mich bei den jungen Menschen für ihre<br />
Leistungen bedanken. Der vorliegende Lernbehelf<br />
soll ihnen dazu dienen, die vielen Fächer ihrer Lehrzeit<br />
besser zu vermitteln. Gleichzeitig gilt mein Dank<br />
aber auch den vielen Kolleginnen und Kollegen auf<br />
den Dienststellen, welche mit hohem persönlichem<br />
Einsatz dafür Sorge tragen, dass jeder einzelne Lehrling<br />
eine fundierte Ausbildung und damit Zukunftsperspektive<br />
erhält“, so Neugebauer abschließend.<br />
Hoher Besuch bei den Lehrlingen:<br />
Hannes Taborsky (oben), Albert Arzt, Fritz Neugebauer,<br />
Walter Preissl und Hannes Taborsky (unten).<br />
Gratulation, Rupert Gnant ist 80!<br />
63 Jahre im Dienst der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst – auf diese beeindruckende<br />
Bilanz kann der 80-jährige Jubilar Hofrat Rupert Gnant zurückblicken. Rupert Gnant<br />
beginnt seine Karriere im Bundesjugendring, wechselt nach vier Jahren als Referatsleiter<br />
in das Bundesministerium für Unterricht und Kunst. Durch seinen enormen gewerkschaftlichen<br />
Einsatz wird er 1967 Vorsitzender des dortigen Zentralausschusses.<br />
Im September 1976 wird unser Jubilar Vorstandsmitglied der <strong>GÖD</strong> und mit dem Referat für<br />
Statistik betraut, 1981 wechselt er in das Schulungsreferat. Als Mitglied der ÖGB-Bildungskonferenz,<br />
des Ausschusses für Arbeitstechnik, Mitarbeiter der Verwaltungsreformkommission,<br />
Vorstandsmitglied des BFI sowie des Dr. Karl Kummer Instituts sind nur einige<br />
seiner wichtigsten Funktionen, die er im Laufe seines Lebens innehat.<br />
Trotz seiner beruflichen und gewerkschaftlichen Tätigkeiten nimmt sich der beruflich engagierte<br />
Vater zweier Söhne auch immer Zeit für die Familie.<br />
Wir wünschen Hofrat Gnant alles Gute, vor allem Gesundheit und viel Schaffenskraft für die<br />
nächsten Jahre.<br />
geWerkschAft Aktuell<br />
Frauenfrühstück 08<br />
Der 100. Internationale Frauentag wurde am<br />
7. März traditionell mit einem Frauenfrühstück<br />
gefeiert, zu dem HR <strong>Mag</strong>. Elisabeth Dohnal<br />
einlud. Christine Gubitzer, Vors. Stv. und Frauen-<br />
Bereichsleiterin und ihre Stellvertreterin Korinna<br />
Schumann folgten nach dem Frauenfrühstück<br />
einer spontanen Einladung von Präsidentin<br />
Dr. Daniela Moser und kamen im Bundesministerium<br />
für Finanzen mit den Frauen im UFS<br />
ins Gespräch. In lockerer Atmosphäre wurden<br />
Erfahrungen aus dem Berufsalltag ausgetauscht,<br />
wobei die Erzählungen der bereits pensionierten<br />
Kolleginnen HRin Dr. Schwaiger und HR Dr.<br />
Sherif-Maritschnig mit besonderem Interesse<br />
verfolgt wurden. Auch die Gleichbehandlungsbeauftragte<br />
im BMF, MR Dr. Elfriede Fritz, lauschte<br />
fasziniert den Schilderungen aus Zeiten, in denen<br />
Frauen sich ihren Platz in der Arbeitswelt noch<br />
viel härter erkämpfen mussten als heute.<br />
<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 4_2008 47
Österreich braucht uns. Jeden Tag.<br />
Gewerkschaft Öffentlicher Dienst