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Freimaurer in Aschersleben - Stephaneum

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und an Gutachter geschickt wurden. Nach der Beurteilung wurden sie zurück <strong>in</strong><br />

die Zentrale geschickt. Dort wurden die Entscheidungen <strong>in</strong> die Orig<strong>in</strong>ale<br />

e<strong>in</strong>getragen und e<strong>in</strong>em der zwei Obergutachter vorgelegt (Werner Heyde und<br />

Herbert L<strong>in</strong>den) zur abschließenden Begutachtung. Die mit e<strong>in</strong>em +<br />

gekennzeichneten Bögen wurden samt Kopien an den Leiter der<br />

„Geme<strong>in</strong>nützigen Krankentransport GmbH“, Re<strong>in</strong>hold Vorberg, übergeben, von<br />

wo aus die Bögen an die entsprechenden Anstalten geschickt wurden. Auf diese<br />

Weise konnten die eventuellen Transporte organisiert werden.<br />

7.4. Die verme<strong>in</strong>tlichen Heil- und Pflegeanstalten<br />

Den Meldebögen, die den e<strong>in</strong>zelnen Anstalten zugesandt wurden, waren auch<br />

zusätzliche Fragebögen über die Anstalten selbst beigelegt. In diesen wurden die<br />

E<strong>in</strong>richtungen aufgefordert, ihre Kompetenzen, räumliche Gegebenheiten sowie<br />

Besonderheiten offenzulegen, welche für die Durchführbarkeit der Euthanasie<br />

unerlässlich waren. Auf diesem Wege sollte <strong>in</strong> Erfahrung gebracht werden,<br />

welche Anstalten die erforderlichen Merkmale bieten konnten und somit<br />

zweckmäßig wären. Waren solche Anstalten für e<strong>in</strong> bestimmtes E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

gefunden, legte man (bspw. <strong>in</strong> Württemberg) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch mit dem<br />

jeweilig zuständigen Gesundheitsdienst fest, welche Anstalt für die Zwecke der<br />

Euthanasie gebraucht werden solle. War diese Entscheidung getroffen, wurde <strong>in</strong><br />

der betreffenden Anstalt der normale Dienst nur <strong>in</strong> dem jeweiligen Gebäude<br />

oder ganz e<strong>in</strong>gestellt und das Areal meist weiträumig abgesperrt und somit vor<br />

Zivilisten gesichert. Diese systematische Abschirmung übernahm die SS, welche<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Radius Wachposten errichtete. Anschließend begannen <strong>in</strong><br />

der Anstalt oder auf dem Gelände die Umbauarbeiten im S<strong>in</strong>ne der<br />

Nationalsozialisten. Es wurden luftdichte Gaskammern errichtet, e<strong>in</strong>e Anlage<br />

zur Zufuhr des Gases <strong>in</strong>stalliert, eventuell e<strong>in</strong> Krematorium errichtet und<br />

ähnliches. Selbstverständlich wurde zuvor die gesamte E<strong>in</strong>richtung oder der Teil<br />

der von für die Aktion „T4“ von den Ländern gemietet wurde, von Patienten und<br />

dem normalen Personal geräumt. Nach Abschluss der Umbauarbeiten arbeitete<br />

dort nur noch „zuverlässiges“ Personal, meist von der SS gestellt. Sechs solcher<br />

Anstalten wurden zwischen 1939 und 1941 auf dem Gebiet des deutschen<br />

Reiches errichtet bzw. e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Die „Euthanasie“ – Anstalt <strong>in</strong> Bernburg übernahm ab Herbst 1940 den Dienst<br />

der Anstalt Brandenburg (Brandenburg an der Havel).<br />

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