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Freimaurer in Aschersleben - Stephaneum

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Gehörte oder Gelesene muss genauestens geprüft und abgewogen werden, damit<br />

e<strong>in</strong>e solche Manipulation der Menschheit nie wieder geschehen kann.<br />

Schülerbeitrag 5<br />

“Sprache dichtet und denkt nicht nur für mich, sie lenkt auch me<strong>in</strong> Gefühl.” Zu<br />

dieser Erkenntnis, dass Sprache manipuliert kam Victor Klemperer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

1946 verfassten ,,LTI”. Im Nationalsozialismus wurden Worte gezielt als<br />

Propagandamittel genutzt. Zahlreiche Euphemismen wie zum Beispiel<br />

,,Euthanasie” oder ,,Konzentrationslager”, welche verwendet wurden, um die<br />

tatsächlichen zumeist zu meist grausamen Taten, wie die Massenvernichtung der<br />

Juden zu verheimlichen, zu verschleiern und letztendlich zu verfälschen.<br />

Hört man das Wort ,,Konzentrationslager”, denkt man an nichts Grausames, an<br />

ke<strong>in</strong>en Ort, an dem Millionen Menschen starben. E<strong>in</strong>e ,,Konzentration” f<strong>in</strong>det<br />

statt, wenn sich etwas an e<strong>in</strong>em bestimmten Ort sammelt. Also erweckt das<br />

zusammengesetzte Substantiv ,,Konzentrationslager” die Assoziation, dass sie<br />

Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lager zusammen f<strong>in</strong>den, ja dass sie sogar sicher s<strong>in</strong>d. Aber<br />

genau das s<strong>in</strong>d sie nicht. Hitler und se<strong>in</strong>e rechte Hand Goebbels benutzten<br />

gezielt Euphemismen wie diese um die Menschen zu bee<strong>in</strong>flussen. Besonders<br />

wenig gebildete Menschen können diese Art der Manipulation nicht deuten und<br />

fallen so auf die Lenkung des eigenen Denkens durch Fremde h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. In<br />

Zeitungen waren so nicht Bezeichnungen wie ,,Vernichtungslager” zu lesen,<br />

sondern stattdessen die Bezeichnung ,,Konzentrationslager”. So wird die<br />

eigentliche Wortbedeutung verschleiert. Dieses Wort ist nur e<strong>in</strong>es von vielen<br />

Euphemismen, welche beweisen, dass Sprache manipulieren kann.<br />

Schülerbeitrag 6<br />

„…Sprache dichtet und denkt nicht nur für mich, sie lenkt auch me<strong>in</strong> Gefühl, sie<br />

steuert me<strong>in</strong> ganzes seelisches Wesen, je selbstverständlicher, je unbewusster<br />

ich mich ihr überlasse.“<br />

Dieses Zitat, von Victor Klemperer aus „LTI“, weist auf den E<strong>in</strong>fluss der<br />

Sprache auf das Denken der Menschen, h<strong>in</strong>. Die Sprache der Nationalsozialisten<br />

manipulierte die Deutschen systematisch <strong>in</strong> ihrer Denkrichtung. Es gab<br />

zahlreiche, sprachliche Möglichkeiten, dies mit Hilfe von Euphemismen und<br />

anderen rhetorischen Figuren zu tun. Euphemismen sollten zum Beispiel die<br />

wahren Absichten der Nazis verharmlosen, diese Stilfiguren wurden geschickt<br />

durch Medien und Reden <strong>in</strong> das Unterbewusstse<strong>in</strong> der Menschen impliziert und<br />

ließen damit weniger Zweifel bei dem deutschen Volk aufkommen. E<strong>in</strong><br />

treffendes Beispiel der Manipulation der Sprache beim E<strong>in</strong>satz von<br />

Euphemismen ist das zusammengesetzte Substantiv „Schutzstaffel“, das für die,<br />

mit Sonderaufgaben vertraute und Angst und Schrecken verbreitende „Waffen-<br />

SS“, steht. Schutzstaffel weckt den Gedanken, dass es etwas Heilbr<strong>in</strong>gendes sei,<br />

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