Freimaurer in Aschersleben - Stephaneum

Schülerbeitrag 2
Sprache kann manipulieren! So zum Beispiel nutzen kleine Kinder, oft mehr
oder weniger bewusst, sprachliche Manipulation, um ihren Willen bei den Eltern
durchzusetzen. Das machen sie auf eine schon fast mitleiderregende Art und
Weise, oftmals auch mit einer Träne im Auge, die einzig und allein dazu dient,
ihr Ziel zu erreichen, welches zumeist die Süßigkeiten im Regal eines
Supermarktes darstellt.
Doch an dieser Stelle soll weniger auf das Ziel sprachlicher Manipulation
eingegangen werden, als auf die Art, wie sie in der Vergangenheit Anwendung
fand. Die metaphorische Hinführung zum Thema verbale und nonverbale
Manipulation durch Kommunikation sollte dem Leser dazu dienen, diese
Thematik vor Augen zu führen.
Denn in der Einleitung war die Manipulation sehr offensichtlich, denn die
„Opfer“ waren sich ihrer Opferrolle durchaus bewusst, doch im Enddefekt
bringen es Eltern eher selten übers Herz, dem Kind in die Augen zu blicken und
ihm ein klar definiertes „Nein!“ Sozusagen an den Kopf zu werfen. Diese Art
der Manipulation stellt keine allzu große Gefahr dar, da die Manipulierten
wissen, dass sie im Begriff sind manipuliert zu werden.
Doch es gab auch eine kaum auffällige Art der Manipulation, die nur das
Unterbewusstsein ansprach. Zur Anwendung ist diese Art der
Manipulationsweise während der Führungsphase des Diktators und Tyrannen
Adolf Hitler gekommen.
Denn er und seine „rechte Hand“, Joseph Goebbels, waren Meister im Umgang
mit Sprache und nutzten beziehungsweise erweiterten ihr Wissen stetig. Diese
Sprachgenies verfolgten jedoch nicht die Absicht mit ihrem Wissen Gutes zu
tun, sondern bauten ein Regime auf, welches durch Sprachmanipulation das
Denken und Handeln der Bevölkerung in die, von ihnen vorgesehene Richtung
lenkte. Wer nicht in dieses Regime passte oder wer sich gar widersetzte wurde
kurzerhand eliminiert.
Ein gutes Beispiel, wie die Nationalsozialisten manipulierten, ist das Nomen
„Euthanasie“. Bei näherer Betrachtung dieses Substantivs ist zuerst auffällig,
dass es sich um ein Fremdwort handelt und somit nur von einem Teil der
Bevölkerung verstanden werden konnte. Der geringe Prozentsatz derer, die es
übersetzen konnten, verstanden es als „schöner Tod“. Diese Übersetzung weckt
Assoziationen, die dazu führen, dass das Substantiv im Unterbewusstsein seines
eigentlichen Sinngehaltes entzogen und in einem neuen Kontext gebracht wird.
Denn „schöner Tod“ klingt nach „frei gewählter Tod“ oder „Tod im Schlaf“ und
das ist keinesfalls der wahre Hintergrund dieses Wortes. Doch was bedeutet
dieses Wort wirklich? Es bedeutet, dass Tausende von Menschen aufgrund von
geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen verfolgt, verschleppt und
vergast wurden. Mord auf brutalste Art, das steckt hinter diesem Wort, rechtlich
ermöglicht durch die Diktatur eines Mannes, der die perfekte Menschenrasse
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