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Freimaurer in Aschersleben - Stephaneum

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Es gab folgende Arten von Bestrafungen:<br />

- bis zu 8 Tagen mit gekreuzten Armen stehen;<br />

- stundenlang <strong>in</strong> Kniebeuge sitzen;<br />

- mit dem Gesicht und Körper den ganzen Tag bei W<strong>in</strong>d und Wetter<br />

an der Wand stehen;<br />

- um die Halle robben;<br />

- Schläge und Fußtritte bei jeder Gelegenheit.<br />

Wenn am Tag Fliegeralarm gegeben wurde, durften die Häftl<strong>in</strong>ge erst als letzte<br />

das Werk zum Luftschutzbunker verlassen, <strong>in</strong> der Nacht durften sie die Halle gar<br />

nicht verlassen.<br />

E<strong>in</strong> polnischer Häftl<strong>in</strong>g, der versuchte zu fliehen, wurde von den SS-Wachen<br />

zusammengeschossen. Se<strong>in</strong> Leichnam wurde als Abschreckung 48 Stunden<br />

liegen gelassen.<br />

In Halle V befand sich e<strong>in</strong> weiteres KZ-Lager, <strong>in</strong> dem sich jüdische Frauen aus<br />

Ungarn befanden.<br />

Sie arbeiteten <strong>in</strong> der Halle, schliefen aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nebenstehenden Kle<strong>in</strong>baracke.<br />

Die Verpflegung bestand aus dünner Suppe und trockenem Brot.<br />

Die Tätigkeit aller Häftl<strong>in</strong>ge bestand <strong>in</strong> der Bearbeitung von Flugzeugteilen.<br />

Beide KZ-Lager wurden am 7. Juli 1944 e<strong>in</strong>gerichtet. Am 12. April 1945<br />

wurden die Häftl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> Richtung Harz abtransportiert und vermutlich von den<br />

Amerikaner <strong>in</strong> Obhut genommen.<br />

Diese Aussagen besitzen dokumentarischen Charakter. Sie wurden im Juni 1957<br />

von folgenden ehemaligen Werkangehörigen der Junkers-Werke, Zweigstelle<br />

<strong>Aschersleben</strong> gemacht: Herr Jagemann, Herr Richard Hebecker, Herr Otto<br />

Slarek, Herr Ernst Funke, Herr Werner Oskandi, alle <strong>in</strong> <strong>Aschersleben</strong> wohnhaft.<br />

Bericht über die Jahre von 1941-1945<br />

Diesen Bericht legte Frau Lieselotte Eggert aus <strong>Aschersleben</strong> vor. Sie schildert,<br />

die Verb<strong>in</strong>dungen ihrer Familie zu sowjetischen Zwangsarbeitern.<br />

“Me<strong>in</strong> Mann, Otto Eggert, arbeitete bei der Firma Junkers, <strong>Aschersleben</strong>,<br />

Halle 5, im Rüstungsbetrieb.<br />

Nach dem Überfall der deutschen Faschisten auf die Sowjetunion kamen bald<br />

darauf die ersten sowjetischen Zwangsarbeiter <strong>in</strong> den Betrieb. Dazu wurden<br />

h<strong>in</strong>ter der<br />

Villa von Noé m<strong>in</strong>destens 10 große Baracken errichtet, wo die Zwangsarbeiter<br />

ihr Unterkommen fanden. E<strong>in</strong>e Anzahl von ihnen arbeitete <strong>in</strong> der Halle 5, wo<br />

dann me<strong>in</strong> Mann und Genosse Franz Behrens Verb<strong>in</strong>dung mit ihnen aufnahmen.<br />

Es waren alles durchweg sehr junge Menschen - im Alter von 14-18 Jahren -, die<br />

hier zusammengetrieben worden s<strong>in</strong>d. Viele von ihnen hatten von der Arbeit, die<br />

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