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Freimaurer in Aschersleben - Stephaneum

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Warum wurden die <strong>Freimaurer</strong> verboten?<br />

Die Logen wurden im NS- Staat bekämpft und letztendlich 1935 verboten.<br />

Begründet wurde dies damit, dass der Nationalsozialismus die <strong>Freimaurer</strong>ei<br />

ablehnt, da sie e<strong>in</strong>e überstaatliche Organisation unter dem E<strong>in</strong>fluss von<br />

übernationalem Judentum ist. Sie ist se<strong>in</strong> weltanschaulicher Gegner, da sie e<strong>in</strong>e<br />

kosmopolitische Humanität vertritt. Da die <strong>Freimaurer</strong> ihrem sofortigen Verbot<br />

nach der Machtübernahme entgehen wollten, g<strong>in</strong>gen sie auf e<strong>in</strong>e Bestimmung<br />

der Staatsführung e<strong>in</strong>. Sie entfernten alttestamentliche Inhalte aus ihren<br />

Ritualen. Die Logen wurden umbenannt.<br />

<strong>Freimaurer</strong> <strong>in</strong> <strong>Aschersleben</strong><br />

Auch <strong>in</strong> <strong>Aschersleben</strong> s<strong>in</strong>d die <strong>Freimaurer</strong> vertreten. Die Johannisloge besitzt<br />

sowohl nationale als auch <strong>in</strong>ternationale Mitglieder. Mit ihrem Tempel ist sie die<br />

e<strong>in</strong>zige Loge deutschlandweit, welche ihre Räumlichkeiten für die<br />

Öffentlichkeit freigibt. Es werden Führungen durch den Tempel angeboten,<br />

welcher gleichzeitig das Museum der Stadt und ihrer Umgebung ist. Tausende<br />

von Gästen strömen jedes Jahr <strong>in</strong> das Museum um sich über die älteste und<br />

ehemals immens reiche Handels- und Bergbaustadt zu <strong>in</strong>formieren. Nach dem<br />

Verbot der <strong>Freimaurer</strong> im Jahr 1935 hat die Loge ihr Grundstück erst 1992<br />

wieder zurückerstattet bekommen und eröffnete ihren Tempel am 2. Oktober<br />

1993 erneut.<br />

2002 beg<strong>in</strong>g die Loge ihr 225. Stiftungsfest, bei dem sich Interessierte<br />

versammelten, die sich den Fragen der Zeit stellen. (7)<br />

4.7. Zwangsarbeiterlager<br />

Im Jahre 1935 wurden die Junkers-Flugzeug-Werke auf dem Gelände, auf dem<br />

bereits im 1. Weltkrieg Männer, Frauen, Jugendliche und Kriegsgefangene<br />

gezwungen wurden Granaten herzustellen, errichtet.<br />

Dies erfolgte damals <strong>in</strong> Vorbereitung auf den 2. Weltkrieg.<br />

Erlebnisberichte schildern, wie Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter unter<br />

unmenschlichen Bed<strong>in</strong>gungen gezwungen wurden, für die deutsche<br />

Kriegsproduktion zu arbeiten.<br />

Der <strong>Aschersleben</strong>er Bürger Paul Sommer berichtet darüber folgendes:<br />

“Auf dem nordwestlich unserer Kreisstadt liegenden Gelände des<br />

<strong>Aschersleben</strong>er Sees, zwischen dem Güterbahnhof, der Reichsbahn und der<br />

Kle<strong>in</strong>bahn entstanden 1935 die Junkers-Flugzeug-Motorenwerke, Flugzeugbau-<br />

Zweigbau <strong>Aschersleben</strong>. Die Arbeitskräfte, die das Werk von Beg<strong>in</strong>n des 2.<br />

Weltkrieges <strong>in</strong> Anspruch nahm, setzten sich zusammen aus Stammarbeitern des<br />

Hauptwerkes Dessau und aus Werktätigen von <strong>Aschersleben</strong> und den<br />

umliegenden Ortschaften. Nach Beg<strong>in</strong>n des Krieges veränderte sich dann die<br />

Zusammensetzung der ursprünglichen Belegschaft von Junkers. Als Ersatz der<br />

zum Militär e<strong>in</strong>gezogenen Belegschaftsmitglieder wurden von der Nazibehörde<br />

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