Freimaurer in Aschersleben - Stephaneum
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Ab 1. September gilt die Kennzeichnungspflicht für Juden über 6 Jahre, auch <strong>in</strong><br />
<strong>Aschersleben</strong>. Im Januar 1942 beg<strong>in</strong>nen die Transporte von Juden aus 23<br />
europäischen Ländern nach Ausschwitz.<br />
Weitere Gesetze zur E<strong>in</strong>schränkung jüdischer Bürger folgen. So wurde z. B. der<br />
Besuch e<strong>in</strong>es Juden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em arischen Friseursalon verboten.<br />
Am 2. Juni beg<strong>in</strong>nt die Deportation deutscher Juden <strong>in</strong> das Ghetto<br />
Theresienstadt.<br />
4.2. Der jüdische Friedhof<br />
Der jüdische Friedhof bef<strong>in</strong>det sich an der Ecke Johannisplatz/Geschwister-<br />
Scholl-Straße. Er wurde 1927 von der Stadtgeme<strong>in</strong>de angekauft und zwecks<br />
Straßenverbreiterung e<strong>in</strong>geebnet. E<strong>in</strong>ige wertvolle Grabste<strong>in</strong>e wurden zum<br />
neuen jüdischen Friedhof 1877 umgelagert. Dieser bef<strong>in</strong>det sich gegenüber dem<br />
städtischen Friedhof und ist von e<strong>in</strong>er Mauer umgeben. Das E<strong>in</strong>gangstor verziert<br />
e<strong>in</strong> Davidstern. Die Friedhofshalle soll <strong>in</strong> der Kristallnacht zerstört worden se<strong>in</strong>.<br />
Als letzter Bürger wurde Feodor Hirsch (1888-1970) beigesetzt.<br />
4.3. Das Junkers-KZ<br />
Auf Grund der schlechten Kriegslage wurden immer mehr Männer zur<br />
Wehrmacht e<strong>in</strong>berufen und die Kriegsproduktion wurde immer weiter<br />
gesteigert. In <strong>Aschersleben</strong> betraf dies vor allem das 1935 errichtete Junkers-<br />
Zweigwerk im Seegelände. Deshalb wurden, wie auch <strong>in</strong> der gesamten<br />
deutschen Industrie, e<strong>in</strong> KZ-Außenlager errichtet. In <strong>Aschersleben</strong> war das e<strong>in</strong><br />
Außenlager des KZ-Buchenwald mit dem Decknamen „Maus“. Im Männerlager<br />
waren 400 Männer, darunter auch Juden. Im Frauenlager befanden sich 200<br />
ungarische Jüd<strong>in</strong>nen. Darüber berichten wir noch an anderer Stelle.<br />
4.4. Jüdische Geschäftsleute<br />
Häuser mit jüdischem H<strong>in</strong>tergrund<br />
Breite Str. – Geschäft der Kaufleute Adolf Conitzer und Arthur Grünbaum; am<br />
18. März 1905 eröffnet und nach dem Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte<br />
im April 1933 an Otto R<strong>in</strong>ow (1879 – 1954) übergeben; Otto R<strong>in</strong>ow war der<br />
Schwager Arthur Grünbaums und damals amerikanischer Staatsbürger. Er<br />
übernahm die Firma zusammen mit früheren leitenden Angestellten des<br />
Kaufhauses Conitzer & Co. ab dem 6. Mai 1933. Gesellschafter der neuen,<br />
damals so bezeichneten „christlichen Firma“ waren neben Otto R<strong>in</strong>ow der<br />
Kaufmann Kurt Schmidt, die Buchhalter<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a Cordes, geb. Crohn,<br />
Kaufmann Friedrich Schomburg (bis 1940), ab 1942 Marie – Anna Seelmann,<br />
geb. R<strong>in</strong>ow, die Tochter von Otto R<strong>in</strong>ow und Kaufmann Willy Karnofsky <strong>in</strong><br />
Calbe/Saale der Zweigniederlassung des <strong>Aschersleben</strong>er Kaufhauses;<br />
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