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Ausgabe 3/2009 - Schibri-Verlag

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PLattSnaCKerS 25<br />

Mit Teller<br />

Upschräben von Karl-Ernst Gall<br />

1.<br />

2.<br />

Vör korter Tied, dor seet einmal<br />

Ernst Hall, bi Jonscher in‘t Lokal.<br />

Hei wull, so dacht hei, gliek doch bäten<br />

in aller Rauh tau Middach äten.<br />

Hei nimmt nu Platz, und as hei sitt,<br />

dor süht hei, dat dor in dei Mitt’<br />

dat Dischdauk siehr väl Plecken hett<br />

von Rotkohl, Bradensoß und Fett.<br />

Dei wieren sicher alltausamen,<br />

dörch Kleckeri bi‘t Äten kamen.<br />

So roeppt hei furts den‘n Kellner ran<br />

Und secht tau em: „mien leiwer Mann,<br />

dormit Sei dat uck nich vergäten,<br />

ick mücht nich von dit Dischdauk äten.“<br />

Dei Kellner nu, mit‘t fründlichste Gesicht:<br />

„Mein Herr, dat bruken Sei uck nicht.<br />

Sei sünd doch hier in‘n „Fürstenkeller“,<br />

dat Äten gifft hier uppen Teller.“<br />

An so‘n Sündag wo ’n nu schon unnerwägs is dröpt ’n Lüd,<br />

de‘n lang nich begägnet is un snackt to‘n Bispill so:<br />

Dei Schönheit<br />

vertellt von Karl-Ernst Gall<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Hans-Heinrich Sänger und Max Häger,<br />

beid’ stadtbekannt as Schoertenjäger,<br />

dei dräpen sich nah langen Johren<br />

dörch Taufall up den‘n Mark’ in Wooren.<br />

As sei sich seihn, dor roept Hans Sänger:<br />

„Minsch Häger. oller Rottenfänger,<br />

ick heff all glöwt, Du läwst nich mihr<br />

und nu steihst Du leiwhaftig hier.“<br />

Uck Max dei freucht sich, kiekt und lacht;<br />

„ich heff so oft all an Di dacht<br />

und uck an Dine Fru Babett,<br />

dei fünn ick all as Diern so nett;<br />

ick wier för ehr mal Flamm und Füer,<br />

sech, is die noch so schön as früher?“<br />

4.<br />

„Ja“, strahlt Hans-Heinrich, schön wie nie,<br />

dat gifft doch schließlich nauch Chemie,<br />

doch för ehr Schönheit“, gniest Hans Sänger,<br />

„dor brukt sei hüt poor Stunden länger.“<br />

odder mach uk sin dat sich so wat ähnliches afspält:<br />

Wat tau väl is, is tau väl<br />

uk noch ees vertellt von Karl-Ernst Gall<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Dei Rentner Plich und August Länck,<br />

dei sitten beid’ up eine Bänk.<br />

Dor knurrt bedächtig Martin Plich:<br />

„so is dat“ – und mihr secht hei nich.<br />

So sitten sei nu up ehr Bänk<br />

und nah twei Stunden knurrt uck Länck<br />

und schuult nah Plichten vuller List,<br />

„jaja, jaja, so ist, so is‘t.“<br />

Den‘n nächsten Dach sitt Martin Plich,<br />

wiet aff allein und denkt bi sich:<br />

dit is‘n Sägen – Gott sei Dank,<br />

Länck räd ’tauväl, dat makt mi krank.<br />

Will‘n man hoffen dat de Politikers uk uns lütte Lüd nich vergäten<br />

un bi dat ganze Gerangel üm de Kreisgebietsreform genau<br />

afwägen wat Vördeele bringt.<br />

Doch ick denk so männichmal, dat wi Doerplüd uns uk mihr<br />

dörvör intressieren süllen wat so in uns Heimatdörp passiert.<br />

Nich blot denken – dat geht mi nicks an – un hinnerher schimpen<br />

as Düwel kumm rut. Gohn ’Se doch öfter ees in de Spräkstunn<br />

von de Gemeindevertreter odder räden ’Se de, wenn Se wat<br />

up‘n Harten hemm, doch eenfach up de Straat an. Oewer dat<br />

süllen de, de wi wählen uk öfter ees maken.<br />

Allen‘s Gode bit to‘n nächsten Neveriner Amtsblatt<br />

Marie-Luise Beier<br />

Karl-Ernst Gall-Bücher im <strong>Schibri</strong>-<strong>Verlag</strong><br />

1) Späuken ut Vörpommern Platt<br />

EUR 5,20 • 1999 • 85 Seiten • ISBN 3-933978-00-9<br />

2) Gefohren luern överall<br />

EUR 5,20 • 2002 • 78 Seiten • ISBN 3-933978-54-8<br />

3) Half un Half un Ridderschlach<br />

EUR 8,00 • 2005 • 64 Seiten • ISBN 3-937895-06-x<br />

zu 1) Dit Späukenbauck, so heff ick dacht,<br />

is gaud för jeden, dei giern lacht.<br />

För Minschen dei uns Plattdütsch moegen,<br />

so recht tauën Gniesen und taunën Hoegen.<br />

So, wie dei Späuken, dei hier schräben,<br />

so bunt und prall is uck uns Läben.<br />

Lang hen und nutz doch disse Stunnen<br />

und süh, denn hest di sülben funnen.<br />

zu 2) Die Geschichten von Karl-Ernst Gall erzählen mit viel Humor<br />

von den vielen kleinen und großen, mehr oder weniger ernst<br />

zu nehmenden Gefahren, die überall im Leben, bei jeder Gelegenheit<br />

auf unsereins lauern.<br />

zu 3) Schräben Schrift is wie ’ne Strat<br />

Die man gahn möt Schritt vör Schritt<br />

Un dat Läben gifft den’n Rat:<br />

„Gah, nim Mut un Hoegen mit.“

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