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Ausgabe 3/2009 - Schibri-Verlag

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24 PLattSnaCKerS<br />

Nu sünd de iersten Mande von dat Johr <strong>2009</strong> all wedder vörbi.<br />

Finnen Se nich uk, dat wi von’n Winter glieks in den’n Sommer<br />

kamen sünd, denn de’ April har doch männichmal all hoge<br />

Sommertemperaturen. Ne Bekannte meente wi wier’n glieks<br />

von de Winterstäwel in de Sandalen stägen.<br />

Wobi de Isheiligen in’n Mai ganz schön kolle Dach bröcht hemm.<br />

Ahn dicke Jack wier dat abends bi’t Grillen bannig kolt.<br />

Wenn’t uk allens een bäten<br />

dörchenanner is so mit de<br />

Natur, dat de Blaumen all väl<br />

tiediger bläugen as dunnemals,<br />

so steht de Pfi ngstros<br />

dit Johr to Pfi ngsten vull in<br />

de Bläut.<br />

In dissen Frühjohr sünd ja nu wedder de Wahlen för uns direkten<br />

Vertreter in de Dörpers un de Kreise. De Wochen för<br />

de Wahlen sünd de Postkastens vull mit Zettels mit väle Verspräkungen.<br />

Wat mi oewer een<br />

bäten verwunnert, dat sich so<br />

wenige vörstellen för de Wählers<br />

un Räd un Antwurt stahn.<br />

Hüt is dat ja nich mihr so wie<br />

früher dat so’n Upstand makt<br />

ward, wenn mal ne högere Persönlichkeit<br />

to Besök kümmt.<br />

Sicherlich is uk allens een bäten<br />

schön schmückt un de Lüd<br />

stahn up de Straat un klatschen<br />

oewer den’n swarten stiefen<br />

Antog treckt deswägen keen<br />

Minsch mihr an.<br />

Karl-Ernst Gall een plattdüutschen<br />

Mundartdichter ut Pasewalk<br />

hett in eenen Snack mal<br />

vertellt, wat passieren kann wenn een Herr von hogen Rang<br />

un Namen sich anmellt hett – hür’n Se mal to.<br />

Pienlich<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Ein Herr von hogen Rang und Namen,<br />

wull tau Besäuk nah Pom mern kamen,<br />

und wie‘t so is bi sone Saken,<br />

uck gliek noch Revision mit maken.<br />

Doch meint so mancher in Stettin,<br />

wotau süll dat woll deinlich sin,<br />

dat bringt bloß Unrauh in die Straten;<br />

am besten wier‘t hei würd’ dat laten.<br />

Dei ganze Rat orakelt nu uck rüm,<br />

wie man dees Schnüffeli verhinnern künn;<br />

bet Ratsherr Gau meint: „Gott sei Dank,<br />

wie gäben ierstmal ’nen Empfang.<br />

Dor lat’ wie em an‘n Proppen rüken,<br />

und nahstens ward hei denn schon düken.<br />

Doch würd’ em dat woll sihr verdreiten,<br />

wenn wi em nich Willkommen heiten.“<br />

Drüm dacht as Grußwurt Koppherr Knut<br />

Sich dorför wat Besondres ut:<br />

„EIN GRUSS SOLL EUCH ENTGEGENDONNERN<br />

AUS VORDER- UND AUS HINTERPOMMERN.“<br />

Snack mal ‘n bäten Platt<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

Dit fünnen sei nu allsamt gaut<br />

und haren wedder frischen Maut.<br />

Dei Tied vergüng, dei Dach keem ran,<br />

dei Rat dei stünn piel wie ein Mann.<br />

Die Bürgermeister in‘t Ornat,<br />

lecht sich sein Räd’ nochmal parat,<br />

as plötzlich buten vör dei Dör,<br />

führt Exzellenz nebst Anhang vör.<br />

Furts is dei Rat heil upgeräächt<br />

und kümmt gliek dörch dei Dör gefäächt.<br />

Dit is dei Ogenblick för Knut,<br />

denn hei bringt nu sie‘n Hochraup ut.<br />

Gliek lecht hei los, so dull hei kann<br />

Und schon verhaspelt sich dei Mann:<br />

„EIN GRUSS SOLL EUCH AUS VORDERPOMMERN<br />

UND EINER AUS DEM HINTERN DONNERN.“<br />

Jetzt kümmt dat „BRAVO“, so Gott will,<br />

doch jeder is beträden still;<br />

und schadenfroh grient Ratsherr Kluft,<br />

„recht pienlich ist, doch bringt’ uck Luft.“<br />

Wen‘n denn up den‘n Zettel<br />

sein Krüz makt hett, kümmt<br />

eenen so in‘n Kopp, hoffentlich<br />

maken de, de man wählt<br />

hett uk wat för de Lüd. Nich<br />

dat de ganze Politik nur ut<br />

eene Kabbelie twüschen de<br />

Partein besteht. Nah den<br />

Wahlgang kann den‘n een<br />

odder annern passieren dat<br />

dat so mulmig in‘n Buk ward<br />

un man sich denkt – ach<br />

löttst di dat Äten hüt in‘n<br />

Krog updischen.<br />

Villicht passiert dit:<br />

Mit Appetit?<br />

Upschräben von Karl-Ernst Gall<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Bi Kräuger Frank sitt Koopmann Risch<br />

mit einem Fremden an den‘n Disch<br />

und täuwt geduldig, weltvergäten<br />

up sien bestelltes Middachäten.<br />

Na, endlich schlääpt dei gaude Mann<br />

uck dat gewünschte Wellfl eisch ran;<br />

und Rischens Mien ward hell und heller<br />

as hei dat Fett süht up den‘n Teller.<br />

Dei Fremde an den‘n Disch schnitt ein Gesicht<br />

und secht: „bi so ein Fettgericht,<br />

dor ward mi all von‘t Kieken schlicht,<br />

dat eet ick doch för‘t Läben nich.<br />

Hier würd’ ick loopen mielenwiet;<br />

Dat äten Sei mit Appetit?“<br />

„Ne“, lacht nu Risch mit sanft Gemüt;<br />

„Ick ät dat hüt mit Tüftenklüt.“<br />

odder dit:

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