Der Entwicklungshelfer Karl Schott ist 21 und hat sich an Bauprojekten im Senegal, in Tansania und auf den Philippinen beteiligt. Weil er nicht einfach nur spenden, sondern etwas tun will, engagiert er sich im Entwicklungshilfeverein "Steinschleuder e.V."
K arl, was genau macht euer Verein, die „Steinschleuder“ eigentlich? Wir sind ein gemeinnütziger eingetragener Verein von jungen Leuten zwischen 16 und 27 aus ganz Deutschland, und wir unterstützen Hilfsprojekte in Entwicklungsländern. Wie muss ich mir das vorstellen? Also die Suche von Projekten läuft meistens über persönliche Kontakte, die der Verein durch die langjährige Arbeit sammeln konnte. Da bekommt man dann mit, wo es eine Basisinitiative in einem Entwicklungsland gibt, die wir vielleicht unterstützen können. Dann kommt es darauf an, ob die Initiative in den Bereich passt, den wir unterstützen wollen. Also zum Beispiel bildungsbezogene Entwicklungshilfe, wie der Bau von Schulen, Kindergärten oder Ausbildungszentren. „Jugend hilft Jugend“ ist da ein Slogan von uns. Und wie läuft das dann ab, wenn ihr ein mögliches neues Projekt gefunden habt? Je nach dem wie nachhaltig uns das Projekt erscheint, gibt es dann eine Vorbereitungsreise, bei der sich zwei Leute von uns das Ganze dann näher anschauen. Wenn wir uns entscheiden zu unterstützen, dann bereiten wir die Arbeit vor, veranstalten Vorbereitungswochenenden und kümmern uns um die Baupläne und so weiter. Dann gibt es drei Jahre jeweils einmal im Jahr vier Wochen Baucamp, bei denen wir dann mit Unterstützung von Baufirmen oder Handwerkern vor Ort zum Beispiel einen Kindergarten bauen. Wieso nur drei Jahre? <strong>Das</strong> haben wir uns mal als Regel gesetzt. Drei Jahre ist einfach ein Zeitraum, in dem man etwas erreichen und eine Starthilfe geben kann. Wir wollen aber keine Abhängigkeit schaffen. Also Ziel ist es nicht, den Leuten was Tolles hinzustellen, was sie am Ende nicht selbst weiter verwalten können. Deswegen sind wir nach drei Jahren raus. Im Nachhinein begleiten wir das natürlich noch ein "Wir verwalten uns dezentral und leisten uns keine Büroräume. Mein Büro ist quasi dort, wo ich wohne. So bleibt der Anteil dieser Kosten immer unter zehn Prozent. 30 Prozent wären erlaubt." bisschen, aber eigentlich müssen die Leute dann selber klar kommen. Habt ihr Mitglieder, die ein Handwerk gelernt haben? Ja, aber eigentlich zufällig. Wir haben einen Schreiner, ein paar Ingenieure. Die meisten kommen aber aus dem sozialen Bereich. Ich selbst bin auch kein gelernter Handwerker, aber in den Baucamps, an denen ich bis jetzt teilnehmen durfte, habe ich halt das Mauern und Verputzen gelernt, das geht eigentlich recht schnell. Aber vor Ort sind immer ein Architekt und Bauarbeiter aus der Gegend, die uns in die Tätigkeiten einweisen. Was genau ist deine Aufgabe in dem Verein? Wie groß ist dein zeitlicher und finanzieller Aufwand? Ich bin im Vorstand und habe vor einem Jahr offiziell das Büro übernommen. Wie groß mein zeitlicher Aufwand ist, kann ich gar nicht so genau sagen, aber pro Woche komme ich im Schnitt auf sechs Stu den. Und finanziell… der einfache Mitgliedsbeitrag liegt zwischen sechs und 24 Euro, je nach dem, ob du Schüler, Student oder berufstätig bist. Wenn ich ins Baucamp fliege, dann zahle ich -je nach Land- ungefähr 1000 Euro für Flug und Verpflegung. Du zahlst 1000 Euro, um vier Wochen arbeiten zu dürfen? Ja. Kann man so sagen. Wie hoch sind denn eure Verwaltungskosten? Also da liegen wir sehr gut. Wir verwalten uns dezentral und leisten uns keine Büroräume. Mein