<strong>Das</strong> politische Ehrenamt Stefan Hermanns ist ein Multijobber. Der studierende Offizier meistert sein Studium und füllt nebenher mehrere politische Ämter aus. Vom Gemeinderat bis hin zum Studentischen Konvent. Und das alles im Ehrenamt.
"Es ist das Eine, eine Wahl zu gewinnen, aber man muss das Amt dann auch ein Jahr ordentlich ausführen." Stefan, du bist im Studentischen Konvent der Universität der Bundeswehr München und kandidierst für die FDP im Gemeinderat Neubiberg. <strong>Das</strong> ist schon eine ganze Menge. Was machst du noch? Ich bin außerdem noch Vorsitzender des Liberalen Campus München. <strong>Das</strong> ist eine hochschulübergreifende Studentenvereinigung, die mittlerweile an sechs Münchener Hochschulen ist, untereinander den Dialog sucht und natürlich auch in die Hochschulpolitik mit eingreift. In der Liberalen Hochschulgruppe in Bayern, das ist die Landesorganisation davon, bin ich stellvertretender Vorsitzender für Organisation. <strong>Das</strong> hat dann starken FDP-Bezug? Oder ist das parteiunabhängig? <strong>Das</strong> ist bezüglich der politischen Stellung mit der Thomas-Dehler-Stiftung zu vergleichen. Also wir sind eine politische Vereinigung mit Nähe zur FDP, weil dort viele Schnittmengen sind, aber laut Satzung ist die FDP nicht einziger, sondern lediglich <strong>erste</strong>r parlamentarischer Ansprechpartner. <strong>Das</strong> alles ist ja ein hoher Zeitaufwand. Wie rechtfertigst du das vor dir selbst, deiner Freundin, deinen Freunden und deiner Familie? <strong>Das</strong> ist natürlich eine sehr schwierige Frage, vor allem mit meiner Freundin. Da habe ich halt das Glück, wenn man es denn Glück nennen kann, dass meine Freundin beruflich auch sehr eingespannt ist. Sie ist Unternehmensberaterin im IT-Bereich. Aber die Frage ist natürlich berechtigt, Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren. Ich investiere viel Zeit für die Planungen, Kommunikation, Organisation, dann auch noch das Studium. <strong>Das</strong> ist nicht immer leicht. Hast du das Gefühl, dass deine Noten da ein bisschen drunter leiden? Nein, habe ich eigentlich nicht. Vielleicht habe ich sogar einen Vorteil, weil ich gezwungen bin, mir die Zeiten einzuteilen. Es kann sogar sein, dass ich dadurch –absolut betrachtet- mehr mache als andere, die nicht so einen straffen Zeitplan haben und sich dann so „laissez-faire“ aussuchen können, wann sie was machen. Und vom Studium her habe ich auch den Vorteil, dass ich jetzt scheinfrei bin und mir meine Zeit einteilen kann. Was willst du mit deiner politischen Arbeit erreichen? Also primär macht es mir einfach Spaß. Zum Beispiel der Liberale Campus München: Ich finde es total interessant mit anderen Studenten zusammen zu kommen, zu diskutieren, herauszufinden wo wir die gleichen Probleme haben und wo nicht. Und dann geht es vor allem darum, diese Probleme zu lösen oder Lösungsansätze zu schaffen. <strong>Das</strong> ist einfach mein Interesse und Hobby und begründet dann auch, dass es manchmal bis spät in die Abendstunden hineingeht. Rutscht man in solche Aufgaben irgendwie rein? Oder wie bist du dazu gekommen? Ja, da rutscht man rein. Und wenn man nicht aufpasst, dann rutscht man auch in viele weitere Posten rein, dadurch, dass es viele Überschneidungen gibt. Mittlerweile habe ich gelernt, dass man schon sehr auf der Hut sein muss. Es ist nämlich das Eine, eine Wahl zu gewinnen, aber man muss dann auch ein Jahr das Amt ordentlich ausführen. Dessen muss man sich bewusst werden, weil man seine Zeit dadurch einfach so stark zubaut, dass die anderen Ämter leiden. Mittlerweile wird es bisweilen etwas eng, sodass ich zum Beispiel den Deutsch-Arabischen Arbeitskreis, den ich mit initiiert hatte, an einen Nachfolger abgegeben habe. Inwiefern hast du das Gefühl, dass du mit dieser Arbeit dein Umfeld verbessern kannst? Dieses Gefühl habe ich ganz stark. Wir haben zum Beispiel mit dem Liberalen Campus München mal einen Besuch im Forschungsreaktor Garching durchgeführt und öffentlich dazu eingeladen. Da waren einige Anwohner aus dem Raum Garching und die positiven Rückmeldungen geben einem da einfach ein gutes Gefühl. Und wenn man halt