Messeprogramm - Galerie Epikur
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<strong>Galerie</strong> <strong>Epikur</strong> Wuppertal<br />
Wir stellen aus:<br />
art KARLSRUHE 2012<br />
Internationale Messe für<br />
Klassische Moderne und Gegenwartskunst<br />
8. - 11. März 2012<br />
Halle 2 Stand D07<br />
One Artist Shows:<br />
ANTOINETTE<br />
Christian v. Grumbkow<br />
Klaus Hack<br />
Hans Sieverding<br />
Ausstellende Künstler<br />
Ulrich Brauchle, Stefan Bräuniger<br />
Oliver Czarnetta, Martin Jagodzinski<br />
Thomas Kohl, Walter Libuda<br />
Mathias Weis<br />
<strong>Galerie</strong> <strong>Epikur</strong> Wuppertal<br />
HP Nacke<br />
Friedrich-Ebert-Straße 152a 152a, , 42117 Wuppertal<br />
Telefon 0202 4 26 52 62, Fax 0202 8 31 67<br />
www.galerie-epikur.de<br />
info@galerie-epikur.de
One Artist Show<br />
links:<br />
Rastplatz,<br />
2009, Öl auf Leinwand,<br />
50 x 70 cm<br />
rechts:<br />
Tal in Puyloubier,<br />
1999, Öl auf Leinwand,<br />
50 x 70 cm<br />
links:<br />
Tholonet<br />
2006, Öl/Leinwand<br />
80 x 80 cm<br />
rechts:<br />
Rue de Cezanne,<br />
2006, Öl auf Leinwand,<br />
80 x 80 cm<br />
ANTOINETTE<br />
Die Landschaften und Figurenbilder der Künstlerin ANTOINETTE, die stets in Großbuchstaben signiert, zeigen<br />
eine Welt gesehen durch einen Vexierspiegel, der sie optisch bricht, in umgestalteter Weise dem Betrachter neu<br />
präsentiert und den Blick auf das Bekannte zu verändern vermag. Alles ist im Fluss, voller rauschender Farben und<br />
Formen, welche die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen, sind ihre Arbeiten. Das Abbild erscheint durch die<br />
Belebung nicht weniger vital als die Wirklichkeit, die Phantasiewelten der Künstlerin offenbaren die ganze Fülle<br />
ihres Ideenreichtums. Die Farbe ist pastos aufgetragen, unterschiedliches Kolorit liegt gestrichelt oder als größere<br />
Farbfl äche nebeneinander. Die Malweise variiert abhängig von unterschiedlichen Motiven, was eine Rhythmisierung<br />
des Bildes bewirkt. Die Bedeutung des natürlichen Anscheins der Sujets tritt zurück, eine sinnliche Erfahrung wird<br />
beim Betrachter in der Anschauung durch die Farb- und Formwirkung hervorgerufen. Diese emotionale Erfahrung<br />
vor dem Bild ist es, die für die Sinngebung verantwortlich ist. Dabei mischt sich zu Sehendes mit Assoziation und<br />
künstlerischer Ausdruck mit Interpretation.<br />
Nina Hartgenbusch M.A<br />
ANTOINETTE<br />
studierte ab 1975 an der HGB Leipzig, anschließend<br />
von 1979 bis 1984 an der KH Berlin.<br />
Im Jahre 1984 erfolgte der Kauf einer Wassermühle<br />
in Dauer (Uckermark) und die Umgestaltung zum<br />
Kunstzentrum und Gesamtobjekt.<br />
1986 malte sie ihr erstes Bühnenbild,<br />
1985-1987 erfolgten erste Außenwandbemalungen.<br />
Sie initiierte und organisierte zwischen<br />
1984 und 1987 die DAUER _KUNST _FEST-<br />
SPIELE, eine Begegnung von Künstlern, Umwelt-<br />
schützern, Journalisten und Wissenschaftlern.<br />
1991 war sie Meisterschülerin an der HGB Leipzig<br />
bei Bernhard Heisig. Eine Gastdozentur an der<br />
Universität Dortmund hatte sie 1994,<br />
seit 2006 existiert der Berliner Salon ANTOINETTE.<br />
Die Künstlerin hat ihre Werke bereits bei einer Reihe<br />
von Ausstellung im In- und Ausland gezeigt, darunter<br />
am Goethe-Institut in New York und Washington,<br />
in der Kunsthalle Arnstadt und im Museum Ephraim<br />
Palais in Berlin.
Februar,<br />
2011, Öl auf Leinwand,<br />
120 x 160 cm<br />
Vor dunklem Grund,<br />
2011, Öl auf Leinwand,<br />
120 x 160 cm<br />
Ulrich Brauchle<br />
Die Bilder von Ulrich Brauchle bestechen durch ihre Farb- und Formkompositionen und sind zumeist gänzlich abstrakt.<br />
Der Künstler lässt sich von seinem Umfeld inspirieren und setzt die Eindrücke in einer Mischung aus konstruierendem<br />
Kalkül und Zufall auf der Leinwand um. Seinem Gefühl folgend fi ndet er über die Farbe den Ausdruck. Die Hand des<br />
Künstlers lässt aus dem Kolorit mal einen expressiven Flickenteppich, mal zarte Grafi kstrukturen entstehen. Das Thema<br />
der ersten Gruppe der Gemälde ist die Landschaft, deren Motive zuweilen auch gegenständlich aufgefasst sein können,<br />
meist aber nur rudimentär angedeutet sind. Farben, die auch in Naturräumen vorkommen, tragen die Atmosphäre und<br />
übermitteln eine Erfahrung von Landschaft, die ein sinnliches Erleben möglich macht. Hier macht die pastose Materialität<br />
dicker Farbschichten das Kolorit wie ein Relief erfahrbar. Ungegenständliche Farbfelder der zweiten Gruppe der<br />
Bilder sind auf Kontrast ausgelegt und lassen in sich überlagernden Farbschichten, die teils transparent durchscheinen,<br />
Tiefe entstehen. Die Farbfl ächen liegen optisch auf verschiedenen Ebenen, die wie Stellwände abstrakte Räume öffnen.<br />
Vorder- und Hintergründe grenzen sich von einander ab, Durchblicke entstehen.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Ulrich Brauchle<br />
wurde 1971 in Ellwangen/Jagst geboren.<br />
Zwischen 1991 und 1996 studierte er Kunst an der<br />
Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart<br />
bei den Professoren Joachim Hämmerle, Horst<br />
Bachmayer und Rudolf Schoofs.<br />
Von 1996 bis 1998 folgte ein Studium der Geschichte,<br />
Kunstgeschichte und Theologie an der<br />
Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.<br />
Im Jahr 2003 erhielt er den Kunstpreis des<br />
Heidenheimer Dreiecks im Kunstvereins Heidenheim<br />
und 2004 den Felix-Hollenberg-Preis für Druckgraphik<br />
von der Städtischen <strong>Galerie</strong> Albstadt.<br />
Seine Arbeiten sind auch in öffentlichen Sammlungen<br />
vertreten, darunter die Graphische Sammlung der<br />
Staatsgalerie Stuttgart und das Morat-Institut für<br />
Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg.
Ohne Titel (Stillleben),<br />
2012, Öl auf Leinwand,<br />
70 x 80 cm<br />
Stefan Bräuniger<br />
Die Pfl anzen in den Bildern von Stefan Bräuniger begegnen dem Betrachter in extremer Nahsicht, der Künstler holt<br />
die Natur mit ihrer ganzen Vielfalt und Anmut für den Betrachter dicht heran. Auf diese Weise entsteht eine besondere<br />
Nähe zum Sujet. Dem Blick ist Zeit gegeben, im genauen Studium kleinster Elemente Details wahrzunehmen,<br />
die bei der gewöhnlichen Naturschau verborgen blieben. Stefan Bräuniger ist in seiner Malerei um täuschend echte<br />
Wiedergabe des Motivs bemüht. Die Stofflichkeit jedes Objektes ist genau getroffen; der Duktus tritt zurück, ohne<br />
jegliche Spur eines Pinselstrichs beruht die Wirkung dieser Malerei auf der Wahl der Perspektive, des Ausschnitts,<br />
der Farben, der Komposition. Zuweilen montiert der Künstler seine Bilder, so dass etwas in ihnen auftaucht, was<br />
dem Botaniker befremdlich ist. Es scheint in der realen Natur nicht solch eine ausgewogene Harmonie von Farben<br />
und Formen zu geben, in der Komposition offenbart sich der Eingriff des Künstlers. Seltsamerweise entsteht<br />
durch die Perfektion und die dadurch erreichte Ästhetik jedoch Künstlichkeit – das Motiv scheint gewissermaßen<br />
übernatürlich. Wie die Nahsicht das Sujet zunächst heranholte, so entfernt es sich durch seine artifi zielle Schönheit<br />
und das Arrangement des Künstlers von der Realität des Betrachters. Ins Bild gebannt scheint jener ästhetische<br />
Überschuss, der eine Distanzierung zu der nüchternen Vorlage herstellt.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Stefan Bräuniger<br />
wurde 1957 in Wuppertal geboren.<br />
Zwischen 1979 und 1982 studierte er Grafik-Design<br />
in Berlin.<br />
Von 1985 bis 1997 war er grafisch und<br />
künstlerisch tätig,<br />
seit 1998 ist er freischaffender Künstler in<br />
Wuppertal.<br />
Stefan Bräuniger hat seine Arbeiten bereits bei<br />
vielen Ausstellungen und Messen präsentiert, u. a. auf<br />
der Großen Kunstausstellung NRW in Düsseldorf,<br />
in der <strong>Galerie</strong> von Braunbehrens in München,<br />
im Westfälischen Landesmuseum Münster, in der<br />
Sparkasse Wuppertal, auf der Arco Madrid, der Art<br />
Cologne und der Art Karlsruhe.
Tiefe Stadt,<br />
2011, Beton/Harz,<br />
26 x 18 x 12 cm<br />
Oliver Czarnetta<br />
Oliver Czarnetta präsentiert Häuser aus Beton, die sowohl den Eindruck eines noch unfertigen Rohbaus, als auch<br />
den Anschein einer baufälligen Ruine erwecken. Die Konstruktionen grenzen sich mit ihrer stillen Starre und Statik<br />
vom Umraum ab und strahlen eine fast schon meditative Ruhe aus. Durch- und Einblicke und der schichtweise<br />
Aufbau machen den besonderen Reiz aus, besonders auch bei den in Harz eingegossenen Häusern. Die Arbeiten<br />
können und müssen in der Bewegung erlebt werden, denn eine definierte Ansichtsseite gibt es nicht. Indem der<br />
Betrachter sich den Stücken nähert, um sie herum schreitet oder auch bückt um neue Perspektiven zu gewinnen,<br />
erhält er ständig neue Ansichten und auch Durchsichten. Denn wichtiger als die äußere Oberfläche ist das Innere.<br />
In einem Überraschungsmoment erkennt der Betrachter, dass sich mehr im Inneren verbirgt als zunächst<br />
vermutet. Masse und Schwere kontrastieren mit Transluzenz, die klare Formensprache mit Verschachtelung. Das<br />
durchscheinende Harz verleiht den Arbeiten aus Beton eine gewisse Leichtigkeit, der Massivität wurde etwas entgegen<br />
gesetzt. Die Werkgruppe der Betonhäuser besticht somit zum einen durch kompakte Form und die Schwere<br />
des Materials, zum anderen durch Transparenz. Damit leben die Plastiken von den Gegensätzen, die sie für den<br />
Betrachter so interessant machen.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Oliver Czarnetta<br />
wurde 1966 in Birkesdorf, Düren, geboren.<br />
Im Jahre 1992 legte er seine Steinbildhauer-Gesellenprüfung<br />
ab. Seitdem ist er freischaffend tätig.<br />
Er studierte zwischen 1993 und 2004 Kunstgeschichte<br />
und Philosophie, anschließend folgte die Promotion.<br />
Von 2007 bis 2009 war er künstlerischer Mitarbeiter<br />
des Instituts für Kunstwissenschaft an der Universität<br />
Koblenz.<br />
Oliver Czarnetta arbeitete im Jahre 2004 an der den<br />
Aachener Dom repräsentierenden Skulptur für die<br />
Unesco-Ausstellung in New York 2005 und stellte sein<br />
Werk bereits auf einer Vielzahl an Ausstellungen und<br />
Messen im In- und Ausland aus, darunter die International<br />
Sculptors Exhibition im National Museum of<br />
Contemporary Art in Seoul, Korea, das Schloss Neersen,<br />
die Kunstvereine Eschweiler und Siegen und die Art Volta<br />
in Basel.
One Artist Show<br />
Doppelter Boden,<br />
2012, Öl auf Leinwand,<br />
120 x 160 cm<br />
Christian von Grumbkow<br />
Frei jeglicher Gegenständlichkeit ist es die Farbe selbst, der Auftrag, das Farbspiel, die Komposition verschiedener<br />
Töne, was die Werke von Christian von Grumbkow ausmacht. Verdichtete Partien wechseln mit durchscheinenden<br />
Abschnitten und erzeugen in den feinsinnig komponierten Farbschichten die Illusion von Räumlichkeit. An einigen<br />
Stellen entstehen Farbverläufe, an anderen effektvolle Kontraste durch gegeneinander gesetzte Flächen. Der Künstler<br />
hat bereits für mehrere Geschäftsgebäude großformatige Arbeiten erstellt. Sein Gespür für Raumgestaltung bringt<br />
die Räumlichkeiten gemäß den architektonischen Besonderheiten in einzigartiger Weise zur Geltung und wertet<br />
sie in ihrer Ausstrahlung auf. Geraden des Realraumes werden aufgenommen und somit eine Verbindung von<br />
Malerei und Architektur hergestellt. Manchmal entsteht der Eindruck einer Horizontlinie, an der schemenhafte<br />
Abstraktionen von Landschaft erscheinen, oder aber die Impression des Blickes aufs Wasser hinaus, auf dem sich<br />
eine Spiegelung abzeichnet. Auch die materielle Qualität der Farbe wird keineswegs verleugnet. Die Loslösung von<br />
konkreter Darstellung ermöglicht es, die Farbe aus sich selbst heraus wirken zu lassen und zu großer Ausdruckskraft<br />
zu steigern. Die Energie des Kolorits wird sichtbar und spürbar. Der Betrachter macht eine Seherfahrung, die<br />
emotional berührt und die erkennen lässt: Die Farbe ist wahrlich eine wesenhafte Materie, in deren Anschauung<br />
die Wirkung auf den Menschen nicht zu verleugnen, ja mehr noch, erlebt werden kann.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Christian von Grumbkow<br />
wurde 1946 in Oberhausen geboren.<br />
Nach seinem Studium bei Rudolf Schoofs an der<br />
Werkkunstschule in Wuppertal und der Rietveld-<br />
Academie in Amsterdam hatte er zunächst einen<br />
Lehrauftrag an der Folkwangschule in Essen.<br />
1981 begann von Grumbkow mit kunsttherapeutischen<br />
Arbeiten mit Jugendlichen und<br />
seit 1988 ist er Gastdozent für Malerei und Kunsttherapie<br />
in Wien, London, Witten, den USA und<br />
Kanada.<br />
Die Arbeiten des Künstlers waren bereits auf einer<br />
Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland, sowie<br />
auf zahlreichen Kunstmessen zu sehen.
One Artist Show Klaus Hack arbeitet Holzskulpturen, bei denen die Beziehung von skulpturaler Masse zu Umraum und Betrachter<br />
von Bedeutung ist. Sie sind filigran und mächtig zugleich, stehen still und sind voller Leben. Das Aushöhlen des<br />
Materials erzeugt Spannungen im Raum zwischen freistehenden Formen. Die Skulpturen werden so mit Energien<br />
aufgeladen, die sie zusammen halten und dem Betrachter entgegen bringen. Die Wesen sind dem Menschen<br />
nachempfunden, wobei es sich nicht um eine anatomische Kopie handelt, sondern um eine Annäherung an die<br />
menschliche Architektur des Körperbaus. Auf anatomisch richtige oder gar ideale Proportionen wird verzichtet<br />
zugunsten des expressiven Ausdrucks. Anthropomorphe Züge verschmelzen mit architektonischen Elementen<br />
und lassen ein fremdartiges Zwitterwesen entstehen. Unter den Skulpturen gibt es verschiedene Stadien dieser<br />
organisch-architektonischen Metamorphosen. Das Ergebnis ist Offenheit in Formwert und -bedeutung. So<br />
dynamisiert Klaus Hack seine Figuren durch das Zusammenspiel dieser Formwelten und dank Loslösung von<br />
konkreten Inhalten wird Freiraum für Assoziationen gelassen.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
links:<br />
Kleiner Durst, 2006, Lindenholz,<br />
weiß gefasst, 70 x 29,5 x 19 cm<br />
rechts:<br />
Korsett, 2009, Eichenholz,<br />
weiß gefasst, 81,5 x 31,5 x 21,5 cm<br />
Klaus Hack<br />
Klaus Hack<br />
wurde 1966 in Bayreuth geboren.<br />
Zwischen 1989 und 1991 studierte er an der Akademie<br />
der Bildenden Künste in Nürnberg, danach<br />
1991-95 an der Hochschule der Künste Berlin, die<br />
er als Meisterschüler abschloss. Er erhielt zahlreiche<br />
Stipendien, so bereits<br />
1995 das NaFöG-Stipendium des Senats von Berlin für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kultur,<br />
1996 das Stipendium für bildende Kunst der Kulturstiftung<br />
Offenburg, 1997 das Stipendium der Stiftung<br />
Kulturfonds und<br />
1998 das Arbeitsstipendium Künstlerhaus Ahrenshoop.<br />
Im gleichen Jahr bekam Klaus Hack seinen ersten<br />
Preis, den Kunstpreis des Landes Brandenburg, dem<br />
weitere Auszeichnungen folgten:<br />
1999 der Kunstpreis der Stadt Limburg,<br />
2005 der Lothar-Fischer-Preis für Bildhauerei und<br />
2010 der Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie<br />
der Schönen Künste, München.<br />
Zwischen 2004 und 2005 hatte Klaus Hack zudem<br />
einen Lehrauftrag für Bildhauerei an der Kunsthochschule<br />
Berlin-Weißensee inne.
Sanday (Dünen), 2005,<br />
Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm<br />
Martin Jagodzinski<br />
Die landschaftlichen Bilder von Martin Jagodzinski entstehen auf der Basis von Zeichnungen und Fotos, die er auf Reisen<br />
– zumeist an die See – macht. Die Eindrücke, die er hier gewinnt, mischen sich später im Atelier mit freier Ausarbeitung<br />
des Bildgefüges. Die Darstellungen sind auf der Leinwand eingefroren und doch hat man das Gefühl, die Motive würden<br />
sich bewegen. Das liegt an der Unschärfe, die sich über manche Bildteile legt und somit den Eindruck leichten Schwingens,<br />
Vibrierens oder auch eines Strudels erzeugt. Dies ist die besondere Ästhetik, die der Künstler in seine Arbeiten legt und<br />
die über die Vorlage hinaus geht. Martin Jagodzinski erreicht in seinen Gemälden damit eine starke Verlebendigung.<br />
Zusätzliche Spannung entfachen die Farb- und Hell-Dunkel-Kontraste. Schwarze Schatten werden der Immaterialität<br />
weißen Lichts entgegen gesetzt, leuchtend rote Gischt vermag dunkles Meer zu entfl ammen. Bekanntes und Erkennbares<br />
wird auf diese Weise verfremdet und fast schon mystisch aufgeladen. Und doch strahlen die Bilder trotz aller Bewegung<br />
und Kontraste vor allem eins aus: Stille. Dieser scheinbare Widerspruch erklärt sich aus den Motiven selbst. Es sind<br />
stets weite Landschaften, die fast schon unberührten Anschein haben, Grashalme biegen sich auf einer Düne im Wind,<br />
Berge, Wälder und die Unendlichkeit des Meeres bringen Tiefe in die Gemälde. Die Landschaften eröffnen so einen<br />
ausgedehnten Raum und breiten sich in einer Ruhe vor dem Betrachter aus, die sich unmittelbar auf ihn überträgt.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Martin Jagodzinski<br />
wurde 1965 in Wolfsburg geboren.<br />
Nach seinem Abitur war er 1992 zunächst Gaststudent<br />
bei Joe Haggége an der Hochschule der Künste<br />
(HdK) Berlin.<br />
Darauf absolvierte er von 1993-1998 ein Studium<br />
des Kommunikationsdesigns an der Kunsthochschule<br />
Berlin-Weißensee.<br />
Im Jahre 1996 folgte ein Studienaufenthalt an<br />
der Universitat de Barcelona, Facultat de Belles Arts.<br />
Seit 1999 ist Martin Jagodzinski freiberufl ich als<br />
Designer tätig, seit 2005 beschäftigt er sich mit der<br />
Landschaftsmalerei.
Hausstock,<br />
2010, Öl auf Leinwand,<br />
30 x 60 cm<br />
„Er wusste nicht mehr,<br />
was ihn vorhin so bewegt hatte,<br />
es fror ihn; er dachte, er wollte<br />
jetzt zu Bette gehen.“,<br />
2010, Öl auf Leinwand,<br />
30 x 60 cm<br />
Thomas Kohl<br />
Die Bilder von Thomas Kohl sind stets stark landschaftlich geprägt. Dieser Bezug ist bei allen Arbeiten deutlich,<br />
auch wenn es verschiedene Grade der Abstraktion im Werk des Künstlers gibt. Die Luftigkeit der Malerei macht<br />
den Arbeitsprozess in den Pinselspuren nachvollziehbar und vermittelt einen atmosphärischen Eindruck von Landschaft,<br />
der nachzuspüren ist. Dies gelingt vor allem über die Farbigkeit, deren Blau-, Grün- und Braunnuancen<br />
Assoziationen zu Landschaft wecken. Verschiedene Abtönungen vermitteln vielfältige Lichtverhältnisse oder gar<br />
unterschiedliche Wetterlagen. Als Betrachter ist man Zeuge, wie sich Laub, Himmel und Erde aus dem Kolorit<br />
entwickeln und sich Hügel, Bäume und Sträucher aus den Pinselstrukturen formieren. Dieser Vorgang vollzieht<br />
sich, indem sowohl verdichtetes Gefüge aus schwungvoll gesetzten Linien, als auch transparente Abschnitte mit<br />
in sich verlaufender, dünner Farbe in der Vorstellung des Betrachtes mit Merkmalen der Landschaft verknüpft<br />
werden. Gestische, bräunliche Linien fi nden grünliche Formationen, blaue Schlieren ziehen sich mit weißen<br />
Schichtungen zusammen und es entsteht der Anschein von sich im Wind wiegenden Zweigen und ziehenden<br />
Wolken. Der starre Bildentwurf wird lebendig.<br />
Thomas Kohl<br />
wurde 1960 in Düsseldorf geboren.<br />
Von 1979-81 absolvierte er ein Sprach- und Philosophiestudium<br />
an der Universität Düsseldorf.<br />
Darauf folgte bis 1988 ein Studium der Bildhauerei und<br />
der Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf,<br />
wo er Meisterschüler von Gerhard Richter war.<br />
Zwischen 1990 und 1992 hatte er ein Arbeitsstipendium<br />
der Stadt Marseille, war Stipendiat der Villa Arson<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
in Nizza, erhielt ein Stipendium des Deutsch-<br />
Französischen Kulturrates und war Stipendiat der<br />
Stiftung Künstlerhaus Boswil, Schweiz.<br />
Es folgten in den Jahren 2000 bis 2004 das Burgund-<br />
Stipendium, Dijon, sowie Reisestipendien des Landes<br />
NRW für die Dordogne und des Landes Rheinland-<br />
Pfalz für Marokko. Thomas Kohl lebt und arbeitet in<br />
Geilnau/Lahn und Düsseldorf.
Der Feinschmecker,<br />
2010, Öl auf Leinwand,<br />
80 x 100 cm<br />
Walter Libuda<br />
Bei den Bildern von Walter Libuda resultiert das Verständnis unmittelbar aus der optischen Wahrnehmung und<br />
entwickelt sich ohne Filterung und Ordnung durch den rational begreifenden Verstand. Inhalte und Bildgeschehen<br />
sind nicht sofort logisch verstehbar und Details können nicht direkt in klare, erzählerische Zusammenhänge gesetzt<br />
werden. Erst die längere Beschäftigung mit diesen Gemälden entfaltet den vollen Reichtum an malerischer Fähigkeit,<br />
den Betrachter gänzlich zu vereinnahmen. Außerdem ist die Farbe als autonome Erscheinung mindestens ebenso<br />
wichtig wie der Inhalt. Es geht hier einerseits um Farbtöne, Helligkeitsverteilungen, Abstufungen und Kontraste,<br />
andererseits aber auch um die materielle Qualität des Kolorits. Dieses besitzt eine eigene Präsenz als plastische<br />
Masse losgelöst vom Bildgeschehen. Walter Libuda hat keine eindeutige Botschaft in seinen Werken versteckt, die<br />
darauf wartet, entschlüsselt zu werden. Eine endgültig festlegende Aussage soll gerade vermieden werden. Der<br />
Künstler präsentiert eine Welt, wie er sie empfindet. Mit den Mitteln der bildnerischen Darstellung wird scheinbar<br />
Bekanntes verfremdet, Neues erfunden und alles phantasievoll verwoben. Es sind mitunter sogar entgegen gesetzte<br />
Deutungsmöglichkeiten zulässig, jede für sich überzeugend und nachvollziehbar und es ist wie so oft: Die einzig<br />
richtige Antwort gibt es nicht.<br />
Nina Hartgenbusch M. A.<br />
Walter Libuda<br />
wurde 1950 in Zechau-Leesen geboren.<br />
Von 1973 bis 1979 studierte er an der Hochschule<br />
für Grafi k und Buchkunst Leipzig und war Meisterschüler<br />
bei Bernhard Heisig.<br />
Im Anschluss war er an dieser Hochschule bis<br />
1985 Assistent.<br />
Walter Libuda ist einer der wichtigsten Künstler der<br />
DDR und seit 1991 Mitglied des Künstlerverbandes<br />
Neue Gruppe München,<br />
seit 1992 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und<br />
seit 1998 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.<br />
Im Jahre 1999 erhielt er den Fred Thieler Preis<br />
für Malerei der Berlinischen <strong>Galerie</strong> und<br />
2000 den Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-<br />
Museums Altenburg.
One Artist Show<br />
Schattenwald 1,<br />
2009, Ölauf Leinwand,<br />
200 x 180 cm<br />
Hans Sieverding<br />
Bei den Bildern von Hans Sieverding sind Farbe und Linie gleichsam entscheidend. Die Linie bezeichnet vor allem den Umriss<br />
einer Figur, die häufi g nur in ihrer Kontur in Erscheinung tritt. Diese Figur wird transparent und verschmilzt mit dahinter<br />
und davor liegenden Formationen, die starke landschaftliche Bezüge haben. Räumlich gesehen gehen somit Vorder- und<br />
Hintergrund, nah und fern, eine Verbindung ein und verzahnen sich; Durchblicke eröffnen neue Perspektiven. Angedeutetes<br />
überlagert und durchdringt sich dabei wie mehrere Teile derselben Geschichte, deren Szenen zeitgleich und assoziativ ablaufen.<br />
Das Gesamtbild aus Überlagerungen ermöglicht eine Vieldeutigkeit, dem Betrachter obliegt die Entschlüsselung des<br />
Sinnzusammenhangs. Die Bedeutung des einzelnen Motivdetails tritt zurück, im Verbund zeigt sich die ganze Kunst dieser<br />
Bildsprache. Sie kann in ihrer Rätselhaftigkeit vielmehr emotional erfahren als rational verstanden werden und wie im Bild<br />
überlagern sich dabei Innen und Außen, Sichtbares und Erfühltes. Figur und Landschaft, Abstraktion und Gegenständlichkeit<br />
begegnen sich hier an der Schnittstelle aus Fantasie und Realität. Die Fragmente des Bildes nehmen in der Imagination des<br />
Betrachters Gestalt an, sich überlagernde Erinnerungen werden wach und vervollständigen die Leerstellen und unbestimmten<br />
Bildinhalte. Diese Gemälde haben ihre eigene Realität, die Grenze, die sie von der Wirklichkeit des Betrachters abtrennt, ist<br />
deutlich spürbar. Zwischen Verfremdung und Vertrautheit schwingen die Szenen, die typisierten Figuren in ihrer uneindeutigen,<br />
abstrahierten Umgebung sind Teil eines narrativen Moments, dessen Raum- und Zeitgefüge sich verschränkt.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Hans Sieverding<br />
wurde 1937 geboren.<br />
Seit 1977 zeigt er sein Werk in zahllosen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.<br />
Er ist Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes und der Darmstädter Sezession. Sieverding lebt<br />
undarbeitet im Odenwald und in Berlin.
Tuch,<br />
1993, Öl auf Leinwand, 20 Tafeln,<br />
jeweils 40 x 50 cm<br />
Mathias Weis<br />
Mathias Weis arbeitet in der Regel in größeren Bildserien. Das Projekt „Ganz normale Tage“ zeigt einfache und unaufdringliche<br />
Dinge in einer Weise, wie der Maler sie in seinem alltäglichen Umfeld, vornehmlich in seinem Atelier, vorgefunden<br />
hat. Aus ihrem Kontext herausgelöste Einzelheiten gewinnen dabei ein Eigenleben; die Gegenstände erzählen<br />
eine Geschichte und weisen auf eine abwesende Figur. Gemälde mit geöffneten Türen bieten einen weiten Blick in den<br />
Bildraum und entwickeln eine starke Tiefenwirkung. Der Künstler arbeitet mit Versatzstücken, die in mehreren Bildern<br />
auftauchen. Die Auslotung durch verschiedene Blickwinkel und die Fragmentierung der Gegenstände zeugen von der<br />
Suche des Künstlers nach dem, was nicht sofort sichtbar ist, aber auch davon, was ihn malerisch fesselt und nun mit<br />
ausdrucksstarkem Duktus auf den Malgrund gebracht wird. In ihrer Gesamtheit vermitteln diese Gemälde von Mathias<br />
Weis die Besonderheiten eines Raumes und verweisen auf den Menschen, der seine Spuren hinterlassen hat. Auch in der<br />
Serie „Dehnung“ geht es um Ausschnitte und Details von Einzelgegenständen. So einheitlich sich diese Gegenstände aber<br />
in den jeweils 20-teiligen Bildblöcken auf den ersten Blick zeigen, gibt es doch feine Differenzierungen. Das gleiche Tuch<br />
ist immer wieder anders gelegt, die Bälle fl iegen mal näher, mal weiter entfernt vorbei und es entsteht große Dynamik<br />
im Bildzusammenhang. Der Maler lotet aus, was durch die 20-malige Wiederholung des Themas mit dem Bildganzen<br />
passiert und veranschaulicht, dass die Summe der Details mehr ist als ein Detail alleine.<br />
Nina Hartgenbusch M.A.<br />
Mathias Weis<br />
wurde 1955 in Zweibrücken in der Pfalz geboren.<br />
Er studierte zwischen 1975 und 1981 Freie Kunst<br />
(Malerei) bei Prof. Manfred Bluth an der Gh Kassel.<br />
Seit 1980 geht Mathias Weis einer regen Ausstellungstätigkeit<br />
nach. Stationen sind u. a. die Staatlichen<br />
Museen Kassel, der Kunstverein Kassel, das Künstlerhaus<br />
Göttingen, der Neue Kunstverein Aschaffenburg<br />
und das Museum für das Fürstentum Lüneburg.<br />
Seit 1996 übernimmt er verschiedene Lehraufträge<br />
(Pentiment HAW Hamburg, Universität Kassel).