Dokument 1.pdf - Universität Siegen
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2 Theoretische Grundlagen 25<br />
bedeutet, dass in diese Richtungen eine Anhäufung der Wellenenergie dieser Mode, also eine<br />
höhere Amplitude, zu erwarten ist. Dieses Verhalten ist für Wellen in anisotropen Materialien<br />
charakteristisch, vergleiche beispielsweise [WANG und YUAN 2007].<br />
Abbildung 2.9: Gruppengeschwindigkeiten der Wellenmoden in einer unidirektionalen,<br />
3mm dicken Platte aus GFK bei Anregung mit 50kHz und 100kHz, aus [SCHULTE 2010].<br />
In den zurückliegenden Kapiteln 2.1 und 2.2 sind die grundlegenden Mechanismen der<br />
Wellenausbreitung in isotropen und anisotropen Materialien vorgestellt worden. Ein<br />
wesentlicher Bestandteil ist die Berechnung der Wellengeschwindigkeiten, die im weiteren<br />
Verlauf der Arbeit u.a. für die Schadenslokalisation genutzt werden. Hierfür ist zunächst die<br />
Rayleigh-Lamb-Gleichung für isotrope Werkstoffe hergeleitet worden, deren Lösung die<br />
Phasen- und Gruppengeschwindigkeit der Wellenmoden als Funktion der Anregungsfrequenz<br />
und Plattendicke ergeben. Die theoretische Beschreibung der Ausbreitungsgeschwindigkeiten<br />
in anisotropen Medien ist deutlich komplexer, weil hier die Wellengeschwindigkeiten der<br />
Wellenmoden nun zusätzlich auch von der Ausbreitungsrichtung abhängen. In Anlehnung an<br />
[SCHULTE 2010] ist eine Möglichkeit aufgezeigt worden, mit der man die Phasen- und<br />
Gruppengeschwindigkeiten auch in anisotropen Materialien auf Basis bekannter<br />
Materialkenngrößen berechnen kann.<br />
2.3 Anregbarkeit von Lambwellen durch piezoelektrische Aktoren<br />
In dieser Arbeit werden vorwiegend runde, piezoelektrische Sensoren für die Anregung von<br />
Ultraschallwellen eingesetzt. Diese weisen eine stark frequenzabhängige<br />
Dehnungscharakteristik auf, die von der Geometrie des Sensors und der betrachteten<br />
Wellenmode abhängig ist. Diese Eigenschaften können dazu genutzt werden, um die