Nachhaltige Unternehmensprojekte und
Nachhaltige Unternehmensprojekte und
Nachhaltige Unternehmensprojekte und
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DW-Wettbewerb - Kategorie: <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Unternehmensprojekte</strong> <strong>und</strong> -konzepte in<br />
ökologischer Hinsicht<br />
GESOBAU AG Berlin<br />
„Nachhaltig, werthaltig, innovativ“ ist der Beitrag getitelt.<br />
Das unternehmerische Handeln der kommunalen GESOBAU AG mit 37.000 Wohnungen in Berlin wird durch die drei<br />
Dimensionen sozial-gesellschaftlicher, ökonomischer sowie ökologischer Nachhaltigkeit geprägt.<br />
Als städtisches Unternehmen macht sich die GESOBAU für die sozialen Belange iher Mieter <strong>und</strong> ihrer<br />
Quartiere stark: in Projekten für Kinder, Jugendliche, Familien <strong>und</strong> Senioren, in Integrationsmaßnahmen, in der<br />
Bereitstellung von Infrastruktur <strong>und</strong> fachlicher Anleitung, damit Betroffene selbst wirksam werden können. Die<br />
GESOBAU investiert nachhaltig in ihre Bestände <strong>und</strong> rüstet sie sowohl energetisch als auch technisch für die<br />
Zukunft. Innerhalb der GESOBAU wird ebenso nachhaltig gehandelt. Dazu gehört nicht nur der sparsame Umgang<br />
mit Ressourcen, sondern auch die Ausbildung von talentierten jungen Menschen <strong>und</strong> herausragende<br />
Weiterbildungschancen für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Erfolge werden jedoch nicht nur im Alleingang erzielt. Es ist ebenso wichtig, auch im Verb<strong>und</strong> mit anderen<br />
Unternehmen der Branche oder des Wohnumfeldes aktiv zu sein. Hier sind zum einen die Partnerschaften mit dem<br />
Fernheizwerk Märkisches Viertel <strong>und</strong> Vattenfall zu nennen, die die Versorgung mit Wärme aus regenerativen<br />
Energien langfristig sicherstellt <strong>und</strong> den Energieverbrauch für jeden Einzelnen kontrollierbar macht. Zum anderen<br />
bündelt die GESOBAU Energien <strong>und</strong> Kompetenzen auch langfristig in der Initiative „mehrwert“ aller landeseigenen<br />
Unternehmen Berlins <strong>und</strong> im Netzwerk Märkisches Viertel zur sozialen Absicherung der Mieterinnen <strong>und</strong> Mieter.<br />
In der Wettbewerbskategorie „<strong>Nachhaltige</strong> <strong>Unternehmensprojekte</strong> <strong>und</strong> –konzepte in ökologischer Hinsicht“<br />
erfüllt der Beitrag der Gesobau AG die Ausschreibungskriterien in hervorragendem Maße.<br />
<strong>Nachhaltige</strong>s Handeln in ökonomischer <strong>und</strong> ökologischer Hinsicht ist seit dem Start der Komplettmodernisierung im<br />
Märkischen Viertel mit 13.000 Wohnungen von noch größerer Relevanz. Sichere <strong>und</strong> immer neu angepasste<br />
Finanzierungskonzepte <strong>und</strong> -instrumente sowie eine langfristige Planung sind für das bis 2015 andauernde<br />
Modernisierungsvorhaben, das Deutschlands größte Siedlung im Niedrigenergiehaus-Standard zum Ziel hat<br />
unentbehrlich. Den energetischen Modernisierungsmaßnahmen in den Beständen folgend, wird auch im<br />
Unternehmen auf einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen Wert gelegt. Implementiert werden diese Konzepte<br />
unter anderem durch die/den Umweltbeauftragte/n im Unternehmen <strong>und</strong> natürlich auch jeden Mitarbeiter selbst.<br />
Die einzelnen Schwerpunkte des unternehmerischen Handelns in dieser Kategorie sind:<br />
1. Konzepte zur Ressourcenschonung<br />
2. Sanierungskonzepte <strong>und</strong> -projekte, die ganze Quartiere <strong>und</strong> Siedlungen umfassen<br />
3. Innovative Finanzierungsmodelle bei der energetischen Gebäudesanierung<br />
4. Vorbildliche Einbindung von Mietern in die Planung von Klimaschutzinvestitionen<br />
5. Partnerschaften zwischen der GESOBAU <strong>und</strong> Energieversorgern zum Einsatz regenerativer Energien<br />
3
Erläuterung<br />
1. Konzepte zur Ressourcenschonung<br />
Die GESOBAU hat 1990 das Amt des(r) Umweltbeauftragten eingerichtet, das durch eine(n) Mitarbeiter(in) ausgeführt<br />
wird. In den ersten Jahren wurden hauptsächlich Projekte zur Wohnumfeldverbesserung im Märkischen Viertel<br />
beratend begleitet <strong>und</strong> Kontakt zu BUND <strong>und</strong> NABU gehalten, um die Sicherung von Lebensräumen für freilebende<br />
Tiere in den Beständen zu gewährleisten. Anfang 2010 wurde mit der Mülltrennung im Unternehmen ein neues<br />
Projekt gestartet. Auf diese Weise leistet jeder Mitarbeiter einen Beitrag zum Umweltschutz <strong>und</strong> zur Senkung der<br />
Abfallkosten. Die Mülltrennung in den Beständen ist durch die sukzessive Schließung der Müllschlucker im<br />
Märkischen Viertel ebenfalls weiter vorangetrieben worden.<br />
Ein anderes Konzept zur Ressourcenschonung innerhalb der GESOBAU ist die Einsparung von mindestens 15 %<br />
Sachkosten im Unternehmen. Dazu gehört z.B. ein effizienterer Umgang mit Papier <strong>und</strong> Druckgeräten.<br />
2. Sanierungskonzepte <strong>und</strong> -projekte, die ganze Quartiere <strong>und</strong> Siedlungen umfassen<br />
Seit 2007 <strong>und</strong> noch bis 2015 modernisiert die GESOBAU umfassend r<strong>und</strong> 13.000 Wohnungen in der Großsiedlung<br />
Märkisches Viertel. Mit einem Investitionsvolumen von 440 Millionen Euro wird das Quartier aus den 60er Jahren<br />
sukzessive unter energetischen Gesichtspunkten zukunftsfähig gemacht. Es erfüllt hohe ökologische Anforderungen<br />
<strong>und</strong> bietet den Bewohnern komfortablen, zeitgemäßen Wohnraum.<br />
Ziel der Modernisierungsmaßnahmen ist eine möglichst hohe Energieeffizienz an den Gebäuden, die entsprechend<br />
der Energieeinsparverordnung des B<strong>und</strong>es um 30, teilweise sogar um 70 % unterschritten wird. Dies wird durch die<br />
Dämmung der Fassaden, den Austausch der Fenster <strong>und</strong> einem neuen Heizsystem erreicht. Darüber hinaus steigt<br />
der Wohnkomfort durch den Einbau moderner Badezimmer <strong>und</strong> Küchen erheblich. Der Erfolg an den bereits<br />
modernisierten Gebäuden ist immens: Nach dem ersten Jahr der Modernisierung können bereits 8.000 Tonnen CO2<br />
durch die ersten 2.000 fertig gestellten Wohnungen jährlich eingespart <strong>und</strong> die Heizkosten um 40-50%<br />
gesenkt werden. 2010 wird die GESOBAU einen Gebäudekomplex im Märkischen Viertel zu einem dena-<br />
Modellprojekt (Deutsche Energieagentur) mit noch stärkerer Energiereduzierung modernisieren, das eine noch<br />
dickere Dämmung aufweist <strong>und</strong> die Wärmerückgewinnung aus den Lüftungsanlagen der Bäder vorsieht.<br />
3. Innovative Finanzierungsmodelle bei der energetischen Gebäudesanierung<br />
Die Modernisierung von Wohngebäuden wird derzeit durch die KfW besonders gefördert.<br />
Eine Finanzierung der von der GESOBAU geplanten Modernisierungsmaßnahmen ist auf Basis der derzeitigen<br />
Programmbedingungen zu 100% über diese KfW-Programme möglich. Da bei dieser Art der Kreditvergabe für die<br />
durchleitenden Banken kein Refinanzierungsrisiko besteht, sind unsere Kernbanken sehr an diesen Finanzierungen<br />
interessiert. Für die GESOBAU ergibt sich dadurch die Möglichkeit, regelmäßig deutliche Reduzierungen der seitens<br />
der KfW vorgegebenen Finanzierungsmarge zu verhandeln. Dadurch erzielt die GESOBAU einen weiteren<br />
Finanzierungsvorteil, der an die Mieter weitergegeben werden kann. In Kooperation der Umstellung der<br />
Wärmeversorgung der Fernheizung auf ein geringer dimensioniertes Heizkraftwerk mit Holzhackschnitzel-Feuerung<br />
<strong>und</strong> angesichts der hohen Betriebskosten im nicht modernisierten Zustand, ist eine nahezu „warmmietenneutrale“<br />
Sanierung für Deutschlands größte Niedrigenergiehaus-Siedlung möglich.<br />
4. Vorbildliche Einbindung von Mietern in die Planung von Klimaschutzinvestitionen<br />
Mieterinformationsmedien auf Papier <strong>und</strong> auf DVD:<br />
Die GESOBAU infomiert ihre Mieterinnen <strong>und</strong> Mieter regelmäßig über bevorstehende Modernisierungen <strong>und</strong> deren<br />
Besonderheiten sowie alle Kooperationen zum Schutz der Umwelt in der quartalsweise erscheinenden<br />
K<strong>und</strong>enzeitschrift „Hallo Nachbar“. Eine Sonderausgabe von „Hallo Nachbar“ r<strong>und</strong> um die Modernisierungen erhält<br />
3
jeder Mieter mit der Modernisierungsankündigung. Außerdem wird ein Modernisierungsflyer ausgegeben <strong>und</strong> ein<br />
Ratgeberfilm auf DVD (der auch in der Infobox auf dem Stadtplatz gezeigt wird).<br />
Mieterveranstaltungen r<strong>und</strong> um die Modernisierung :<br />
In der „realen“ Welt werden die GESOBAU-Mieter auf Mieterversammlungen, Events <strong>und</strong> Festen mit den vielen<br />
Facetten von Energieeinsparung, Klimaschutz, Kostensparen „bespielt“; das eigens für die Modernisierung im<br />
Märkischen Viertel eingerichtete K<strong>und</strong>enbetreuerteam „OSA“ hält Kontakt <strong>und</strong> erfragt K<strong>und</strong>enwünsche im konkreten<br />
Einzelfall.<br />
Jeweils mit dem Versand der Modernisierungsankündigung finden in den betroffenen Wohnhausgruppen Mieterfeste<br />
direkt im Hof vor Ort statt. Dort kommen die Projektbeteiligten (unser Modernisierungs-Service-Team, Projektleiter,<br />
K<strong>und</strong>enbetreuer sowie externe Partner) mit den Mietern ins Gespräch <strong>und</strong> können über die konkreten Planungen<br />
sprechen.<br />
Infobox Stadtplatz Märkisches Viertel: Erste Anlaufstelle für Mieterinnen <strong>und</strong> Mieter<br />
Mit der festlichen Einweihung unserer Infobox MV durch B<strong>und</strong>esbauminister Wolfgang Tiefensee, wurde das<br />
Modernisierungsvorhaben einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Infobox MV beherbergt eine ständige<br />
Ausstellung zur Geschichte des MV <strong>und</strong> zu den Modernisierungsmaßnahmen sowie ein anschauliches Musterbad.<br />
Sie dient seither als erste Anlaufstelle für unsere Mieter, die Fragen r<strong>und</strong> um die Modernisierung haben. Auch das<br />
Vermietungsbüro für die modernisierten Wohnungen ist hier untergebracht.<br />
5. Partnerschaften zwischen der GESOBAU <strong>und</strong> Energieversorgern zum Einsatz<br />
regenerativer Energien<br />
Einsatz von Biomasse bei unserem Fernwärmeversorger<br />
Im September 2009 haben die GESOBAU <strong>und</strong> die Fernheizwerk Märkisches Viertel GmbH (FMV), ein<br />
Tochterunternehmen der Vattenfall Europe Wärme AG, eine Gr<strong>und</strong>satzvereinbarung unterzeichnet, die die<br />
Versorgung des Märkischen Viertels mit Wärme aus regenerativen Energien langfristig sicherstellen wird. Die FMV<br />
wird bis zum Jahr 2011 das Fernheizwerk, das bisher mit Erdgas betrieben wird, zu einem Heizkraftwerk umbauen,<br />
das durch den Einsatz von Biomasse in einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK) <strong>und</strong> somit regenerativer Energie<br />
große Teile der Wärme für das Märkische Viertel liefern wird. Als Brennstoff sollen Hackschnitzel aus Waldrestholz<br />
<strong>und</strong> Natur belassenes Holz anderer Herkunft eingesetzt werden. Mit dem Umbau zur Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />
wird die Wärmeleistung von 182 auf 119 Megawatt reduziert.<br />
Smart Meter – intelligente Stromzähler<br />
Vattenfall <strong>und</strong> GESOBAU sind zudem Partner eines Pilotprojekts, das im April 2010 startet. Hierbei werden 10.000<br />
Haushalte im Märkischen Viertel mit intelligenten Stromzählern ausgestattet <strong>und</strong> die Bewohner umfassend über die<br />
Thematik Energieeinsparung informiert <strong>und</strong> über Wettbewerbe zum spielerischen Ausprobieren ihrer neuen,<br />
innovativen Stromzähler animiert. Hierdurch sollen Stromk<strong>und</strong>en Transparenz über tatsächliche Nutzungszeit <strong>und</strong><br />
tatsächlichen Verbrauch gewinnen.<br />
Für die GESOBAU stellen die Kooperationen mit dem Wärme- sowie mit unserem Stromversorger zwei wesentliche<br />
Innovations-Bausteine für das Ziel dar, das Märkische Viertel in den nächsten Jahren zu Deutschlands größter<br />
Niedrigenergiesiedlung umzubauen.<br />
3