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Ausgabe 1989 - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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Literaturnachweis<br />

Handbuch der Fürstl. Hohenz. Hofkammer-Verwaltung 1898,<br />

Stuttgart 1898<br />

Dass, für 1911, Stuttgart 1911<br />

Fritz Kallenberg: Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des<br />

Alten Reiches. Ein Beitrag zur politischen und sozialen Formation<br />

des deutschen Südwestens, Masch. Diss. Tübingen 1962<br />

HERBERT RÄDLE<br />

Ein Bildnis des Grafen Christoph von Nellenburg<br />

J. A. Kraus hat in der letzten Nummer dieser Zeitschrift zwölf<br />

Urkunden aus Empfingen veröffentlicht, darunter eine, in<br />

welcher Graf Jos Nikiaus (II.) von Hohenzollern nach dem<br />

Tod seines Vaters Joachim von Zollern 1538 an den Abt<br />

Markus von Reichenau, seinen Lehnsherrn, schreibt, daß er<br />

»den Zehnten zu Empfingen samt Kirchsatz und neugebauter<br />

Scheuer und allen Rechten« aufsende mit der Bitte, alles an<br />

den Grafen Christoph von Nellenburg, Herrn zu Tengen 1 ,<br />

zu leihen, dem es zustehe (HH <strong>1989</strong>, S.23).<br />

Es ist nicht meine Absicht und steht auch nicht in mt iner<br />

Kompetenz, auf die hier angesprochenen und heimatgeschichtlich<br />

durchaus interessanten Rechtsverhältnisse näher<br />

einzugehen. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, daß in der<br />

Staatlichen Münzsammlung München ein eindrucksvolles<br />

Bildnis dieses Nellenburgers zu sehen ist, ein in Holz<br />

geschnitztes Medaillon von ca. 10 cm Durchmesser, von der<br />

Hand Friedrich Hagenauers 2 .<br />

Es zeigt den schwergewichtigen Grafen, bekleidet mit Mantel<br />

und federgeschmücktem Barett. Wie man aus der Zimmernschen<br />

Chronik weiß, war Christoph von Nellenburg - nicht<br />

zuletzt wegen seiner derben Scherze - eine volkstümliche<br />

Erscheinung in Schwaben und am Hofe Kaiser Karls V. Er<br />

starb 1539 3 .<br />

Anmerkungen<br />

1 Tengen, erstmals erwähnt 1112, war Stadt seit dem 13. Jh. Erhalten<br />

ist ein Torturm und der Turm der »Hinterburg«. Vgl. den alten<br />

Spruch aus der Heimatkunde: Engen, Tengen, Blumenfeld sind die<br />

kleinsten Städte der Welt.<br />

2 Friedrich Hagenauer, einer der bekanntesten deutschen Medailleure<br />

des 16. Jh., war gebürtiger Straßburger und lebte 1526-1531 in<br />

Augsburg, 1532 bis 1535 am Oberrhein. Damals dürfte das<br />

beschriebene Medaillon entstanden sein. 1536 zog Hagenauer nach<br />

Köln, wo er 1546 starb (vgl. auch HH 1988, S. 23, wo eine Medaille<br />

Christoph Friedrichs von Zollern von Friedrich Hagenauer aus<br />

dem Jahr 1528 abgebildet ist).<br />

3 Anzumerken ist noch, daß ein Nellenburger es war, der 1407/8 das<br />

Testament des letzten Veringers, Graf Wölfle, anfocht, da er selbst<br />

HERBERT RÄDLE und GERT FRÜHINSFELD<br />

Ders.: Die Fürstentümer Hohenzollern im Zeitalter der französischen<br />

Revolution und Napoleons, in: Zeitschrift für die Geschichte<br />

des Oberrheins 111 (1963), S. 357^172<br />

Paul-René Zander ter Maat: Bergh, ein holländischer Sitz der<br />

schwäbischen Hohenzollern, in: Archiv für Sippenforschung 35<br />

(1969), S. 102-108<br />

Christoph Graf von Nellenburg. Holzmedaillon von Friedr. Hagenauer,<br />

um 1535, Durchmesser 95 mm. München, Staatl. Münzsammlung.<br />

aufgrund eines Erbvertrages Anspruch auf die Herrschaft Gammertingen-Hettingen<br />

erheben zu können glaubte. Der Streit wurde<br />

entgegen dem Willen des Abtes von Reichenau, des Eigentümers<br />

der Stadt Gammertingen, 1408 in Stuttgart zugunsten Heinrichs<br />

von Rechberg entschieden, den Wölfle testamentarisch als Alleinerben<br />

eingesetzt hatte. Der Nellenburger erhielt aber eine Entschädigung<br />

von 500 Gulden. Vgl. H. Burkarth, Geschichte der Herrschaft<br />

Gammertingen-Hettingen, Sigmaringen 1983, S. 50 f.<br />

Die Zollernsche Hauschronik, wohl ein Werk von Jörg Ziegler<br />

Die Hauschronik der Grafen von Zollern ist, ebenso wie die<br />

etwa gleichzeitige Zimmernchronik, ein Kind der humanistischen<br />

Geschichtswissenschaft. Initiator der Chronik war<br />

Karl I. von Zollern (1516-1576), der dem Basler Humanisten<br />

Johannes Herold als Vorarbeit dazu den Auftrag erteilt hatte,<br />

einen Stammbaum der Zollern anzufertigen 1 .<br />

38<br />

Wie andere schwäbische Adelschroniken des 16. Jh. schildert<br />

auch die Zollernsche Hauschronik die Geschichte des Hauses<br />

von den Anfängen bis zur Gegenwart, d.h. von dem sagenhaften<br />

Stammvater Tassilo bis zu KarlL, der bekanntlich zum<br />

Begründer der Sigmaringer Zollernlinie wurde. Die Zollernsche<br />

Hauschronik »bringt durch Aufzählung auch von Ehe-

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