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Ausgabe 1989 - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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Porträt des Arztes und Botanikers<br />

Leonhard Fuchs (1501 bis<br />

1566). Mit 12 (= Jörg Ziegler)<br />

monogrammiert, auf dem Foto<br />

nicht sichtbar. 1569 datiert.<br />

Ulm, Stadtarchiv Nr. 1441.<br />

Aquarell (Öl?) auf Pergament.<br />

33 x 22,6 cm<br />

Das Bild zeigt einen phantasievollen Architekturrahmen und<br />

in dessen Zentrum ein Medaillon mit dem Bild des Professors<br />

auf blauem Grund. Den Rahmen zieren Hermen, Putten und<br />

Rollwerk und, was eher ungewöhnlich ist, naturgetreu wiedergegebene<br />

Kürbisranken. Der Rand des Medaillons trägt<br />

als Umschrift den Namen des Abgebildeten und sein Alter im<br />

Todesjahr. Darüber erscheint das Wappen Fuchsens in Gold<br />

und Blau mit je einem Fuchs im Feld bzw. als Helmzier. Der<br />

Porträtierte ist mit grauem Vollbart, Barett und pelzverziertem<br />

Mantel wiedergegeben und trägt in spitzen Fingern eine<br />

rote Blume (Rose). Vor ihm zwei Bücher. Darunter, von zwei<br />

springenden Füchsen flankiert, ein freies Feld für eine Inschrift.<br />

Wer war Leonhard Fuchs f<br />

Der Abgebildete, Leonhard Fuchs, geboren 1501 in Wemding<br />

bei Donauwörth, wird, wie schon angedeutet, zu den<br />

Vätern der wissenschaftlichen Botanik gezählt. Sein Hauptwerk,<br />

ein botanisch-medizinisches Handbuch, das zunächst<br />

24<br />

für den Arzt und Apotheker gedacht war, erschien unter dem<br />

Titel »Historia stirpium« 1542 bei Michael Isengrin in Basel<br />

auf lateinisch und ein Jahr später, 1543, ohne die zahlreichen<br />

wörtlichen Zitate aus antiken Autoren, auch auf deutsch als<br />

»New Kreüterbuch« mit über 500 Abbildungen. Alle Pflanzen<br />

sind mit ihren griechischen Namen alphabetisch aneinandergereiht,<br />

da Fuchs sich stark an das Werk des griechischrömischen<br />

Pharmakologen Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) angelehnt<br />

hat.<br />

Die wissenschaftliche Karriere von Fuchs hatte 1526 mit einer<br />

Professur in Ingolstadt begonnen, wo er sein Lehramt aber<br />

bereits 1528 aus Glaubensgründen aufgeben mußte. Eine<br />

Stellung als Leibarzt beim Markgrafen Georg von Brandenburg<br />

in Ansbach bot dem überzeugten Lutheraner mehr<br />

Sicherheit. Als sich freilich die Pläne zur Errichtung einer<br />

protestantischen Universität in Ansbach zerschlugen, folgte<br />

er 1533 einem erneuten Ruf nach Ingolstadt. Nicht viel später<br />

wurde er endlich von Simon Grynaeus, der 1534/35 im

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