Filmset Kalkutta - bei der Hamburg Media School

Bereit zur Abfahrt: Bei dem schweren holz-Achter müssen alle mit
anpacken, um das filigrane Boot zu Wasser zu lassen
Die Bilder zeigen einen idyllischen
hamburger herbsttag. Nun treiben
aber seit Wochen Eisschollen über
die Alster. Bei diesem Wetter bleiben
Sie doch im Clubhaus, oder?
Selbstverständlich nicht. In meinem
Alter lasse ich mich von ein
wenig Eis nicht abschrecken. Seit
mehr als 50 Jahren rudere ich zwei
Mal wöchentlich – auch im Winter.
Da sind Sie aber ganz schön hart im
Nehmen. Wer rudert mit Ihnen?
Jeden Dienstag rudern wir Senioren
morgens um halb sieben im Holz-
Achter. Danach essen wir gemeinsam
Frühstück. Das Durchschnittsalter
der Besatzung ist über 70 Jahre
alt. Altersschwäche ist aber nicht zu
spüren.
Nicht nur Ihr holz-Achter dürfte einer
der ältesten der Welt sein.
Wir sind der älteste Ruderclub Kon-
Portfolio
INTERVIEW
„Eis schreckt mich
nicht ab“
09
Werner Spamann (67) rudert im „alten Achter“ und
ist Vorsitzender des ältesten Ruderclubs Kontinentaleuropas.
Laurina Waltersperger und Dennis Bühler
sprachen mit ihm übers Kurshalten auch bei Kälte
tinentaleuropas. Nur der Leander
Boat Club in Oxford ist noch einige
Jahre älter. Englische Händler haben
den Rudersport nämlich schon
recht früh nach Hamburg gebracht.
Im Sommer 1836 haben reiche Kaufmannsleute
dann den Club gegründet.
Rudern war ein gesellschaftlicher
Anlass, der die Massen
begeistert hat. Beim allerersten
olympischen Ruderwettbewerb
1900 in Paris hat Germania die
Goldmedaille errungen.
Ist rudern ein Massensport?
Bei uns steht der Breitensport im
Zentrum. Mit mehr als 800 Mitgliedern,
davon 150 Junioren, sind wir
in Hamburg verankert.
Welche Bedeutung hat der Club für
Sie?
Germania ist meine zweite Heimat.
Und das seit Jahrzehnten.
z U r P E r S o N : Philipp reiss studierte in Hamburg Geographie
und arbeitete als freier Fotograf. Im vergangenen September begann er
sein Studium in Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der
Fachhochschule Hannover.
www.philreiss.de