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Club-Blettli - SAC Oberhasli

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aufgespannt oder übergezogen. In dieser farbigen<br />

Aufmachung steigen wir die erste Viertelstunde<br />

bergan, dann ist der Spuk vorbei. Frank hat mittlerweile<br />

entschieden, dass wir auf die Hütte verzichten<br />

und dafür auf dem Höhenweg zum Lac<br />

Bleu wandern. Je nach Wetter haben wir da verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Fortsetzung. Der Weg<br />

führt uns durch schönen Arven- und Lärchenwald<br />

in die Höhe. Hier wachsen die Bäume bis weit über<br />

2000 Meter hinauf und je höher man kommt desto<br />

schöner sind die Arven. Sie zeugen aber auch vom<br />

Überlebenskampf in dieser Höhe, viele von ihnen<br />

sind krumm oder verdreht von Sturm und Schnee,<br />

dadurch aber erst recht imposant und eindrücklich.<br />

Wunderschöne Stimmungsbilder ergeben sich<br />

durch das wilde Wetter und das Treiben der Wolken.<br />

Es sind keine Postkartenbilder, die man heute<br />

fotografiert sondern echte Bilder «aus dem Leben».<br />

Der Mont Collon, den man in Arolla so schön als<br />

Talabschluss sieht oder der Pigne d’ Arolla zeigen<br />

sich mit grossen Wolkenkragen, Hüten oder Schleiern.<br />

Allmählich aber haben sich die Elemente ausgetobt<br />

und machen immer stärker der Sonne Platz.<br />

Der Weg ist abwechslungsreich, mal führt er über<br />

schmale Stellen an schroffen Abhängen vorbei,<br />

dann wieder durch Waldpartien oder Weiden. Ein<br />

Wildbach mit «Chnebelbrücke» darf natürlich auch<br />

nicht fehlen, danach steigen wir wieder steil an bis<br />

wir endlich beim See ankommen. Er macht wie<br />

immer seinem Namen Ehre und liegt kitschig blau<br />

in der Sonne. Für kurze Zeit konnten wir hinaufsehen<br />

bis zur Hütte unter den Aiguilles Rouges, sie<br />

lag im schönsten Sonnenschein. Aber hinter den<br />

Bergen kam schon die nächste drohende Wolken-<br />

Tourenberichte<br />

wand in Sicht. Wir verteilen uns malerisch auf der<br />

Wiese oberhalb des Sees und geniessen unser<br />

Picknick. Eine kleine Truppe der uns schon bekannten<br />

Eringerkühe kommt über den nächsten<br />

Hügel getrottet und wendet sich zielstrebig dem<br />

See zu. Der Hirt kommt mit Frank ins Gespräch, es<br />

stellt sich heraus dass die zwei vor bald 60 Jahren<br />

einmal zusammen die Kühe hüteten. Unterdessen<br />

löschen die Tiere am See ihren Durst und kommen<br />

dann neugierig näher. Die eine will sich gar an<br />

einem fremden Rucksack vergreifen, beginnt ihren<br />

Kopf daran zu reiben und versucht ihn mit den<br />

Hörnern aufzugabeln. Sie lässt sich gutmütig vertreiben<br />

und wendet sich dafür dem Brot zu, das<br />

Gertrud ihr hinhält. Ohne Ablenkung wär’s dem<br />

Rucksack vielleicht ergangen wie Franks schönem<br />

rotem Jäcklein das er als kleiner Junge einmal besass.<br />

Das wurde am Lac Bleu von einer Kuh dermassen<br />

zerkaut dass es nicht mehr zu retten war<br />

und einen Goldknopf hatte die Kuh auch noch gefressen!!<br />

Da sich das Wetter von der angenehmen Seite<br />

zeigt bleiben wir auf dem schönen Höhenweg und<br />

wandern auf und ab, aber vor allem immer wieder<br />

hinauf bis zur Alp Etoile auf 2060 Meter und von<br />

da weiter Richtung Evolène. Von der Alp weg finden<br />

wir alte Wege die wohl früher als kürzeste<br />

Verbindungen von Alp zu Alp und zu den Maiensässen<br />

führten. Das macht unseren Weg interessant,<br />

zeigt er doch welche Strecken und welches<br />

Gelände die Leute früher bewältigen mussten. Auf<br />

der letzten halben Stunde steil durch den Wald hinunter<br />

nach Evolène rasten wir ein letztes Mal und<br />

da kommen nun wieder die bunten Regensachen<br />

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