21.02.2013 Aufrufe

Modernisierungen - Mecklenburger Pferde

Modernisierungen - Mecklenburger Pferde

Modernisierungen - Mecklenburger Pferde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SPECIAL | HALLEN- UND STALLBAU<br />

Eines der größten Objekte und damit auch Projekte<br />

einer Reitanlage ist die Reit- oder Bewegungshalle,<br />

deren Bau nicht nur für Sportreiter, sondern auch für die meisten Pensionspferdehalter<br />

eine betriebswirtschaftliche Pflicht ist, will er am Markt konkurrenzfähig<br />

bleiben und entsprechende Boxenpreise erzielen. Hierbei<br />

spielen bei der Planung der Reithalle sowohl Größe und Lage als auch die<br />

Frage nach einem Neu- oder Umbau eine große Rolle.<br />

Bei einem Neubau sollte aus wirtschaftlicher Hinsicht das bei Turnieren<br />

vorgeschriebene Hufschlagmaß von 20x40m als Mindestgröße angestrebt<br />

werden. Handelt es sich bei der geplanten Halle „nur“ um eine reine Bewe-<br />

58 I MECKLENBURGER PFERDE – 05 I 12<br />

SPECIAL: HALLEN- UND STALLBAU<br />

Der richtige Moment für<br />

<strong>Modernisierungen</strong><br />

Jetzt ist der richtige Moment, um sich um Änderungen und <strong>Modernisierungen</strong> sowie Neu- und Umbauten im Stall und<br />

auf der Reitanlage Gedanken zu machen. Nach einer intensiven Planungsphase kann es dann auch gleich losgehen.<br />

Von Karsten Lütteken<br />

gungs- oder Longierhalle können die Maße entsprechend<br />

kleiner gewählt werden. Bei der Planung sollten jedoch eventuelle<br />

Erweiterungsmöglichkeiten mit einbezogen werden. Ähnlich wie im<br />

Stallbau bestimmen die Kundenwünsche häufig die Ausführung der Baumaßnahmen.<br />

So streben viele Turnier- aber auch Freizeitreiter eine größere<br />

Halle mit dem Hufschlagmaß von 20m x 60m an. Vor dem Neubau einer<br />

Reithalle sollte daher eine gründliche Marktanalyse hinsichtlich der ansässigen<br />

Zielgruppe durchgeführt werden, um das vorhandene Kundenpotenzial<br />

optimal ansprechen zu können.<br />

Bei der Planung der Reithallengröße empfiehlt die Deutsche Reiterliche<br />

Foto: HORSE PFERDESPORTSYSTEME<br />

Vereinigung, zusätzlich zum Hufschlagmaß rundherum von 1,5m bis<br />

2m für schräge Binder und die Schrägstellung der Bande einzurechnen.<br />

Für die lichte Mindestseitenhöhe werden über dem Hufschlag 5m als<br />

optimal angesehen.<br />

Da bei einer Reithalle große Spannweiten überbrückt werden müssen,<br />

gilt es, der Konstruktion besondere Beachtung zu schenken. Neben<br />

dem Fundament, das häufig tief in die Erde gehen und auf der Oberfläche<br />

durchgehend plan sein muss, muss besonders in bergigen Regionen<br />

der Beschaffenheit des Untergrundes besondere Beachtung geschenkt<br />

werden. Absackungen von mehreren Zentimetern können noch<br />

einige Jahre nach dem Hallenbau zu einer gefährlichen und teuren Angelegenheit<br />

werden. Da das Fundament auch aufgrund der enormen<br />

Größe einen hohen Kostenfaktor beinhaltet, sollte vor der Reithallenplanung<br />

auch ein Kostenvoranschlag für die meistens notwendigen<br />

Erdbewegungen eingeholt werden. Hinsichtlich einer späteren Erweiterung<br />

der Halle sollte beachtet werden, dass eine Verlängerung der langen Seiten<br />

häufig leicht zu realisieren ist, während eine Verbreiterung der Halle dagegen<br />

durch die Trägerkonstruktion nicht so einfach umgesetzt werden kann.<br />

Die zur Konstruktion der Halle verwendeten Materialien richten sich sowohl<br />

nach dem vorhandenen Budget als auch der gewünschten Ästhetik. Während<br />

teure Leimbinder und helle Holzhallen dem Auge des Betrachters durch<br />

hohe Ästhetik und ein passendes Gesamtkonzept schmeicheln, schmerzen<br />

die nicht so eleganten doch ebenso funktionellen Stahlträger weniger beim<br />

Blick auf das Konto des Bauherrens.<br />

Nicht nur im Stall sondern auch im Bereich des Hallenbaus spielt die Möglichkeit<br />

zur Belüftung eine große Rolle. Sowohl das übermäßige Aufheizen<br />

im Sommer als auch der Niederschlag von Kondenswasser im Winter sollte<br />

vermieden werden. Eine gängige Entlüfungsmöglichkeit für Reithallen wie<br />

auch Ställe ist die so genannte Trauf-First-Entlüftung. Dabei werden ein Firstschlitz<br />

mit Abdeckhaube sowie Windabweisern und die Traufen mit etwa 10<br />

cm breiten Zuluftöffnungen versehen. So kann die aufsteigende warme Luft<br />

einfach entweichen und ein ständiger Luftaustausch erfolgen. Ebenfalls wichtig<br />

beim Bau einer Reithalle ist die Wärmedämmung, die im Sommer das zu<br />

starke Aufheizen verhindert und im Sommer die Temperaturen reguliert, so<br />

dass der Boden nicht so häufig gefriert. Eine Wärmedämmung in der Hallendecke<br />

reguliert außerdem wetterbedingte Geräusche, die so manchem Pferd<br />

einen Schrecken einjagen können.<br />

Bei der Materialauswahl sollte auf große Korrosionsbeständigkeit geachtet<br />

werden, da sowohl das Wetter von außen als auch das durch Schwitzen und<br />

Atmen der <strong>Pferde</strong> abgegebene Kondenswasser sowie die Beregnung innerhalb<br />

der Reithalle stark am Material zehren.<br />

Reitkomfort und Sicherheit<br />

Halle Lombard<br />

in der Montage<br />

Sowohl für den Reitkomfort als auch das Einsparen von Stromkosten ist<br />

die Beleuchtung einer Reithalle unter verschiedenen Gesichtspunkten von<br />

<strong>Pferde</strong>ställe • Außenboxen • <strong>Pferde</strong>boxen • Rundhallen • Tore • Türen • Fenster<br />

Führanlagen • Hufschlagüberdachung • AluTeam Hindernisse • Reitbahnplaner<br />

Foto: Hallenbau Timmermann<br />

HALLEN- UND STALLBAU | SPECIAL<br />

großer Bedeutung. Helle luftige Hallen mit Lichtbändern an den Seiten und<br />

im Dach sowie optisch ansprechende großzügige Fensterflächen erfreuen sich<br />

großer Beliebtheit. Bei der Gestaltung einer Reithalle hinsichtlich der Lage<br />

der Fenster spielt die Bandenhöhe eine entscheidende Rolle. Sollen in der<br />

Reithalle die <strong>Pferde</strong> auch frei laufen gelassen werden, so darf die Fensterunterkante<br />

nicht zu niedrig angesetzt sein, da dies die lauffreudigen Herdentiere<br />

sonst unter Umständen zum Überspringen der Bande anregen kann, was nicht<br />

selten mit starken Verletzungen endet.<br />

Gleiches gilt für die Einrichtung der Reithalle in Bezug auf Spiegel. So schön<br />

eine komplett verspiegelte kurze Reithallenseite für das Reiten und Beobachten<br />

von Lektionen auch sein kann, so gefährlich wird es für frei laufende<br />

<strong>Pferde</strong>, die meinen, dass es dahinter weiter geht. Spiegel sollten daher mit<br />

einem Vorhang oder einer Jalousie verdeckt werden können.<br />

Ebenfalls von großer Bedeutung sind beim Bau der Reithalle die Gestaltung<br />

von Bande, Boden und Eingängen. Die Bande soll verhindern, dass das<br />

Pferd den Reiter an die Wand drücken kann, um sich den Schenkelhilfen zu<br />

entziehen. Sie sollte daher leicht nach außen geneigt sein und aus trittfestem<br />

Material wie es auch beim Boxenbau zum Einsatz kommt bestehen. Im unteren<br />

Bereich, wo Bande und Boden in Verbindung treten, ist ein Verwitterungs-<br />

bzw. Fäulnisschutz von großer Bedeutung. Ein Betonsockel im unteren<br />

Bereich kann hier Abhilfe schaffen und außerdem verhindern, dass Bodenpflegegeräte<br />

die Bande zerstören.<br />

Um die Reitbahn überhaupt betreten zu können, spielt auch das Bandentor<br />

als Eingang eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, dass auch junge und ungestüme<br />

<strong>Pferde</strong> gefahrlos hindurch treten können. Weiterhin sollten die Türen sowohl<br />

von außen als auch von innen geöffnet und verschlossen werden können<br />

und die Reiter in der Halle wenig stören. Die Tore sollten hinsichtlich<br />

Optik und Material die gleiche Beschaffenheit wie die Bande aufweisen. Für<br />

das hin und wieder notwendige Auswechseln des Hallenbodens oder eventuell<br />

notwendige Reparaturmaßnahmen am Hallendach sollte ein für LKW<br />

zu durchfahrendes Tor vorhanden sein, dass sich unabhängig vom <strong>Pferde</strong>eingang<br />

öffnen und schließen lässt.<br />

Telefon 0 42 04 - 91 40 0<br />

www.roewer-rueb.de<br />

05 I 12 – MECKLENBURGER PFERDE I 59


Der Stallbau<br />

Ganz gleich ob bei Neu- oder Umbau eines Stallgebäudes, die Einrichtung<br />

mit Einzelboxen stellt sowohl in der privaten, als auch kommerziellen Haltung<br />

von erwachsenen Reit- Sport oder Pensionspferden den Standard dar.<br />

Die Aufstallung des <strong>Pferde</strong>s in einer Box oder einem Stall bedeutet für das<br />

ursprüngliche Herden- und Fluchttier jedoch große Einschränkungen hinsichtlich<br />

seiner angeborenen Verhaltensweisen. Je mehr man sich vor Augen<br />

hält, dass die angeborenen Eigenschaften eines <strong>Pferde</strong>s das Laufen und<br />

Dauerfressen im Herdenverband sind, desto deutlicher wird auch, dass die<br />

herkömmliche Stallhaltung dem Pferd nur dann seine Grundbedürfnisse befriedigen<br />

kann, wenn sie durchdacht und pferdegerecht angelegt wurde. Die<br />

Einzelhaltung bietet jedoch auch einige Vorteile, die besonders bei wertvollen<br />

Sportpferden oder Zuchthengsten zu beachten sind. Zu den wichtigsten Vorteilen<br />

gehören sicherlich die einfache Überwachung des Einzeltieres und die<br />

relativ geringe Verletzungsgefahr in der sicher ausgestalteten Einzelbox. Auch<br />

der schnelle Zugriff auf das Pferd sowie eine individuelle Fütterung und Pflege<br />

ist ein großer Vorteil der Einzelboxenhaltung. Besonders bei Zuchttie-<br />

��������<br />

Der Profi-Reitsand<br />

✔������������������������<br />

✔��������������������������<br />

✔������������������<br />

Die ideale Reithallenbande<br />

�Vollholz-Tafeln, 3-schichtig wasserfest verleimt<br />

�großflächiges Format 148 x 500cm, 27 mm stark<br />

�schnelle<br />

Selbstmontage, kein Hinterbau nötig<br />

�freundliche, helle Oberfläche<br />

�wasserabweisend<br />

beschichtet<br />

�langlebig<br />

und durchtrittsicher<br />

Lieferung in alle EU Staaten<br />

Holz Müller - Platter Straße 88 - D-65232 Taunusstein<br />

Tel.: 06128-8133-0 Fax: +49 (0) 8133-400<br />

e-mail: verkauf@holzmueller.de Internet: www.holzmueller.de<br />

60 I MECKLENBURGER PFERDE – 05 I 12<br />

�������������<br />

��������������<br />

�����������<br />

��������������������<br />

��������������������<br />

��������������������������<br />

n<br />

e<br />

l<br />

l<br />

a<br />

h<br />

t<br />

i<br />

e<br />

R<br />

e<br />

l<br />

a<br />

e<br />

d<br />

i<br />

e<br />

i<br />

b<br />

D<br />

a<br />

n<br />

d<br />

e<br />

D<br />

i<br />

e<br />

i<br />

d<br />

e<br />

e<br />

d<br />

a<br />

l<br />

e<br />

a<br />

n<br />

R<br />

e<br />

e<br />

n<br />

b<br />

i<br />

t<br />

h<br />

a<br />

l<br />

l<br />

Das Modell Van Tournhaut<br />

ist hell und kompakt.<br />

Foto: Altez NV<br />

ren oder häufig reisenden Sportpferden<br />

ist der hohe Hygienestatus der Einzelhaltung<br />

von Bedeutung. Größte Nachteile<br />

aus <strong>Pferde</strong>sicht sind sicherlich das<br />

eingeschränkte Sozialverhalten und<br />

die auf ein Minimum reduzierte Bewegungsfreiheit.<br />

Hier ist der Mensch gefragt,<br />

der dem Pferd diese beiden für ein<br />

Pferd lebenswichtigen Aspekte außerhalb<br />

der Box bieten muss. Neben der<br />

sportlichen Nutzung des Tieres kann ein<br />

Ausgleich dieser Mankos durch halboder<br />

ganztägigen Paddock- oder Weidegang<br />

mit Artgenossen erfolgen.<br />

Ein Nachteil dieses Haltungssystems<br />

aus menschlicher Sicht ist vor allem der<br />

relativ hohe Arbeitsaufwand, der mit einer<br />

Einzelhaltung des <strong>Pferde</strong>s verbunden<br />

ist. Das Boxenpferd will täglich<br />

mehrfach gefüttert, gemistet und herausgeholt<br />

werden, was einen erhöhten<br />

Arbeitskräftebedarf für den haltenden<br />

Betrieb bedeutet. Nicht nur hinsichtlich<br />

des Arbeitskräftebedarfs ist die Einzelboxenhaltung<br />

eine teure Angele-<br />

genheit, auch die Stalleinrichtung für jede Box und der tägliche Einstreubedarf<br />

erhöhen die Anschaffungs- und tägliche Unterhaltskosten je Einheit.<br />

Während es hinsichtlich der Gestaltung der Boxen fast unerschöpfbare Möglichkeiten<br />

gibt, sind auch die Verwendeten Materialien – Holz und Stahl –<br />

von unterschiedlichster Qualität und Beschaffenheit. Die Materialien sollten<br />

stabil, splittersicher und Stoßfest sein, damit sich die Boxenbewohner nicht<br />

aus Versehen durch Austreten oder Wälzen an den Materialien verletzen können.<br />

Bedingt durch ständig steigende Rohstoff- und Stahlpreise versuchen<br />

einige Hersteller besonders im Bereich der Gitter und Führungsschienen durch<br />

geringere Materialstärke günstigere Preise realisieren zu können. – Ein Einsparpotential,<br />

das sich im Hinblick auf Unfallverhütung und Lebensdauer nicht<br />

unbedingt rechnet.<br />

Im geschlossenen Bereich der Zwischenwände haben sich über Jahre 40mm<br />

starke Hartholzbretter bewährt. Während in früheren Zeiten gerne das besonders<br />

harte Tropenholz verwendet wurde, wird heute aus Gründen des Umweltschutzes<br />

und durch den hohen Preisdruck auf heimische Eichen- oder<br />

Lärchenbohlen zurückgegriffen. Wichtig ist auch hier die Qualität und Fe-<br />

www.mecklenburger-pferde.de<br />

Windschutznetze<br />

Streifenvorhänge<br />

Weideunterstände<br />

www.equi-sun.de<br />

Tel. 02504-737068 Fax 737069<br />

Foto: Equisun<br />

stigkeit des eingebauten Holzes, da sich viele <strong>Pferde</strong> zum<br />

Zeitvertreib mit dem Benagen der Bretter beschäftigen<br />

und dadurch eine Verletzungsquelle produzieren können.<br />

Die Imprägnierung des Holzes vor dem Einbau mit<br />

schlecht schmeckenden aber ungiftigen Stoffen kann hier<br />

leicht Abhilfe schaffen. Auch dem Schutz vor Fäulnis besonders<br />

in den unteren Bereichen der Boxenbretter sollte<br />

besondere Beachtung geschenkt werden. Um eine gute<br />

Belüftung der Boxen gewährleisten zu können, sollten im<br />

unteren Bereich Öffnungen in die Bretter gefräst werden.<br />

Als Alternative zum natürlichen Holz bieten einige wenige<br />

Spezialbetriebe auch Bretter auch recyceltem<br />

Kunststoff in unterschiedlichen Farben an, die sich bei<br />

manchmal fehlender Ästhetik durch eine besonders<br />

hohe Widerstandsfähigkeit und damit sehr lange Haltbarkeit<br />

durch empfehlen. Auch ist die Gefahr des Benagens<br />

bei diesem Material gebannt.<br />

Bei den oben verwendeten Metallstäben der häufig verwendeten<br />

senkrechten Gitter sollte ein lichter Abstand<br />

von 5-6 cm eingehalten werden, um das Einklemmen der<br />

Hufes zum Beispiel beim Wälzen oder Steigen zu vermeiden.<br />

Alternativ können die Stäbe oder Rohre auch<br />

waagerecht angebracht sein, dann sollten sie jedoch einen<br />

größeren Durchmesser aufweisen und etwa im Abstand<br />

von 16-17cm befestigt werden. Durch die größeren<br />

Abstände wird die Sicht des <strong>Pferde</strong>s verbessert. Weiterhin<br />

gibt es die noch pferdefreundlichere Alternative,<br />

die Gitterkonstruktionen zur Stallgassenseite hin zu<br />

unterbrechen oder in die Frontseiten Fenster einzubauen.<br />

So kann das Pferd seinen Kopf aus der Box herausstrecken<br />

und aktiv mit ungetrübtem Blick an der Umgebung teilhaben.<br />

Ebenfalls sehr wichtig bei der Gestaltung einer Einzelbox<br />

ist die Konstruktion der Türen, für die eine<br />

Breite von etwa 0,72xWiderristhöhe (~1,20m bei einem<br />

Stockmaß von 1,67m) vorgeschrieben ist. Unabhängig,<br />

ob es eine Tür zum Schwenken oder Aufschieben ist, sie<br />

sollte stets ganz geöffnet werden, damit das Pferd gefahrlos<br />

hindurch treten kann und nicht mit dem Hüfthöcker oder<br />

anderen Körperteilen hängen bleibt.<br />

Klima und Komfort<br />

Ob die Boxentrennwände fest montiert oder beweglich<br />

konstruiert werden, hängt heute sehr stark von der<br />

Mehr Frischluft geht nicht.<br />

HALLEN- UND STALLBAU | SPECIAL<br />

Ausrichtung des einzelnen Betriebes ab. Während das<br />

Herausziehen oder Aufklappen der Zwischenwände<br />

noch vor einigen Jahren in allen größeren Betrieben ein<br />

absolutes „Muss“ war, um die mit einer Strohmatratze<br />

eingestreuten Boxen maschinell und damit rationell<br />

und sehr zügig ausmisten zu können, verlangen heute viele<br />

Kunden in Pensionsställen alt Ersatz für die Matratze<br />

eine täglich frisch gemistete Box. Ähnlich wird es in<br />

vielen Sportställen gehalten, wo die vierbeinigen Athleten<br />

nicht selten auf unterschiedlichen Einstreumaterialien<br />

gehalten werden und ebenfalls täglich gemistet werden<br />

müssen. Eine solche Entmistungsorganisation ist nur<br />

durch das tägliche manuelle Ausmisten zu gewährleisten,<br />

so dass hier die beweglichen Wände keine besonderen<br />

Vorteile bieten. Grundlage dieser Entwicklung ist der<br />

Wunsch vieler Kunden nach möglichst guten Luftverhältnissen<br />

im Stall, die in erster Linie durch Staub- und<br />

Ammoniakfreiheit gekennzeichnet ist. Hierfür unerlässlich<br />

ist neben eines guten Einstreu- und Mistungssystems<br />

mit ausreichend Einstreu zum Aufsaugen der<br />

Flüssigkeiten natürlich auch die gute Be- und Entlüftung<br />

des gesamten Gebäudes und der einzelnen Box.<br />

Eine sehr gute Möglichkeit, direkt positiven Einfluss<br />

auf das Boxenklima zu nehmen, ist die Einrichtung von<br />

Öffnungen nach draußen. Dieses können möglichst<br />

komplett zu öffnende Fenster oder geteilte Türen mit oder<br />

ohne angeschlossenen Auslauf bzw. Paddock sein. Neben<br />

der direkten Frischluftzufuhr stellt eine solche Öffnung<br />

nach draußen auch eine natürliche Lichtquelle dar.<br />

Vorgeschrieben ist für einen ausreichenden Lichteinfall<br />

in den Stall etwa 1 m2 Fensterfläche pro Box. Das stets<br />

geöffnete Fenster bzw. die Tür setzt das Pferd verstärkt<br />

den wechselnden Klimareizen aus, was dessen Gesundheit<br />

und Wohlbefinden zusätzlich positiv beeinflussen<br />

kann. Wichtig ist bei der Planung eines Stalls die<br />

Beachtung möglicher Zugluftquellen. <strong>Pferde</strong> können<br />

Wind und Kälte sehr gut vertragen, nicht jedoch Zugluft.<br />

Man spricht von Zugluft, wenn die Luftgeschwindigkeit<br />

im Stall 3m/Sekunde übersteigt. Dies ist immer dann der<br />

Fall, wenn sich die Luft quer durch den Stall durch kleine<br />

Öffnungen "zwängt" und durch den erhöhten Druck<br />

an Geschwindigkeit gewinnt. Zugluftquellen sind unbedingt<br />

bei der Planung zu vermeiden oder zum Beispiel<br />

in alten Gebäuden durch Lamellenvorhänge abzudichten.<br />

Neben viel Licht und Luft schätzen fast alle Vierbeiner<br />

den direkten Kontakt zur „Außenwelt“ und freuen<br />

sich am Leben um den Stall teilhaben zu dürfen. Da viele<br />

<strong>Pferde</strong> in Außenboxen auch beim Reiten ausgeglichener<br />

sind, haben es Pensionsbetriebe heute ohne diese „Mindestausstattung“<br />

oft schwer, angemessene Mietpreise zu<br />

realisieren. Der geplante oder nachträgliche Bau von direkt<br />

an die Box angrenzenden Mini-Ausläufen kann je<br />

nach regionaler Lage des Betriebes ebenfalls helfen, höhere<br />

Boxenpreise zu erzielen.<br />

Wer als Stallbesitzer an der Verbesserung des Gebäudeklimas<br />

„im Großen“ arbeiten oder den Neubau eines<br />

Stalles optimal planen möchte, hat neben der Öffnung<br />

der Boxen nach draußen je nach Bausituation auch<br />

die Möglichkeit, mit einer Lichtkuppelkonstruktion im<br />

First, die sich über Klappen zusätzlich öffnen und schließen<br />

lässt, eine fast ideale Licht- und Luftsituation für die<br />

05 I 12 – MECKLENBURGER PFERDE I 61<br />

SWINGGROUND.COM<br />

Kein Staub. Kein Morast.<br />

Keine Pfützen. Kein Eis.<br />

Wir lieben<br />

Swing Ground!<br />

Endlich Endlich sicher sicher und und bequem bequem Reiten Reiten<br />

bei bei jeder jeder Witterung Witterung und und Jahreszeit. Jahreszeit.<br />

Swing Ground ®<br />

der „andere“ Reitbodenbelag, denn ...<br />

+ staubarm + gefriert nicht + verrottet<br />

nicht + läßt keine Pfützen entstehen<br />

+ umweltverträglich + ungiftig<br />

+ kommt ohne aufwendigen Unterbau aus<br />

+ schont Gelenke & Sehnen Ihrer <strong>Pferde</strong><br />

+ braucht nur minimalen Pfl egeaufwand<br />

+ ist auch nach Jahren noch elastisch<br />

+ trittsicher & griffi g<br />

Alle Infos<br />

> im Web<br />

Gut Posewitz · Camburg<br />

Info & Beratung 0172-3696001


Edles Design und<br />

durchdachtes Konzept<br />

62 I MECKLENBURGER PFERDE – 05 I 12<br />

<strong>Pferde</strong> zu schaffen. Da diese Variante in der Regel nur<br />

im Zusammenhang mit dem Neubau von Stallgebäuden<br />

praktikabel ist, muss beim Umbau von bestehenden<br />

Ställen auf Alternativen ausgewichen werden. Besonders<br />

der Einsatz von so genannten Windschutznetzen<br />

ermöglicht es, bestimmte Gebäudeteile so zu öffnen, dass<br />

Licht und Luft zwar herein gelassen, unerwünschte Zugluft<br />

oder gar starke Winde jedoch abgehalten werden<br />

können. Besonders die flexible und relativ einfache Montage<br />

dieser Kunststoffnetze, die sich in der landwirtschaftlichen<br />

Tierhaltung schon über Jahre bewähren, haben<br />

in den letzten Jahren auch im Bereich der <strong>Pferde</strong>haltung<br />

immer mehr Stallbesitzer dazu bewogen, sie auch<br />

in ihren Ställen oder Reithallen einzusetzen.<br />

Überall dort, wo das natürliche Licht nicht ausreicht,<br />

zum Beispiel an den Arbeitsbereichen wie den<br />

Putz- und Waschplätzen, einer separat eingerichteten<br />

Schmiede oder wenn die Ställe auch an den Abenden<br />

oder in den dunklen Wintermonaten komfortabel genutzt<br />

werden sollen, stellt sich die Frage nach den optimalen<br />

künstlichen Lichtquellen. Da auch bei der<br />

Auswahl der Beleuchtung gleich mehrere Aspekte eine<br />

Rolle spielen, haben sich in den letzten Jahren immer<br />

mehr Firmen auf die Entwicklung von Beleuchtungskonzepten<br />

für den landwirtschaftlichen Bereich spezialisiert.<br />

Teilweise als „Einzelanbieter“ oder in Kooperation<br />

mit renommierten Reitanlagenbauern bieten<br />

sie Lichtkonzepte an, die die Aspekte Energieeffizienz,<br />

die Tier- und Arbeitssicherheit sowie das Wohlbefinden<br />

der <strong>Pferde</strong> durch natürliche Lichtspektren berücksichtigen.<br />

Während sich bei den Themen Licht und Luft alles<br />

um die oberen Gebäudeteile dreht, spielen auch die Bodenbeläge<br />

eine große Rolle in der Stallplanung. Hier gilt<br />

es bei den verschiedenen Funktionsbereichen den Spa-<br />

tretschicht.de<br />

www.<br />

Ridcon GmbH | Lankenreuth 7 | 95473 Creußen | Tel +49-(0)9270-91539-30<br />

������������������������������������������<br />

����������������������������<br />

✔� ������������������������������<br />

✔� ��������������������������<br />

� �������������������������<br />

✔��������������������<br />

gat zwischen einer möglichst hohen Rutschfestigkeit, verbunden<br />

mit zweckmäßigen Reinigungseigenschaften und<br />

der Sicherheit für Mensch und Tier zu meistern. Besonders<br />

der Boxenboden darf keine Feuchtigkeit oder<br />

Nässe von unten eindringen lassen und soll gegen Kälte<br />

von unten schützen. Eine gewisse Trittelastizität sollte<br />

in Bezug auf die Schonung der Gliedmaßen der <strong>Pferde</strong><br />

ebenfalls gegeben sein. Gleichzeitig spielt vor dem<br />

Hintergrund der meist sehr großen Fläche auch der Quadratmeterpreis<br />

eine wichtige Rolle in der Planung.<br />

Von Kunststoffbelägen, die in Matten- oder Pflastersteinform<br />

zur Verfügung stehen oder in flüssigem Zustand<br />

ausgegossen werden können, über eher teure genoppte<br />

Gummimatten und Weich PVC bis hin zu gepflasterten<br />

oder betonierten Steinböden findet sich auch<br />

hier eine breite Palette an Produkten auf dem Markt. Unabhängig,<br />

für welche Oberfläche man sich in den unterschiedlichen<br />

Funktionsbereichen entscheidet, gibt es<br />

einen besonders wichtigen Gesichtspunkt, den es besonders<br />

bei der Planung oder der Neugestaltung eines<br />

Bodenbereiches zu beachten gilt: Je mehr Abflüsse in<br />

Verbindung mit entsprechend geneigten Bodenflächen<br />

eingeplant werden, desto einfache gestaltet sich der<br />

Einsatz von Wasser und damit auch die Möglichkeit zur<br />

gründlichen Reinigung mit Schlauch oder wenn nötig<br />

auch der Einsatz eines Hochdruckreinigers. Leicht ge-<br />

neigte Boxenböden gewährleisten außerdem eine trokkenere<br />

Box.<br />

�������������<br />

���������������<br />

��������������������������<br />

�� ���������������������<br />

��������������������������<br />

Foto: Kirst <strong>Pferde</strong>stall- und Reitanlagenbau GmbH<br />

AVERDE GMBH&CO KG<br />

Jetzt neuen<br />

Katalog anfordern<br />

■ Rechtzeitig zur Weidesaison erscheint<br />

der neue Hauptkatalog 2012.<br />

Auf über 160 Seiten findet sich Innovatives<br />

und Altbewährtes rund um die<br />

artgerechte <strong>Pferde</strong>haltung. Ob Weidezaun,<br />

Geburtsmelder, Videoüberwachung<br />

für Box und Stall, Heuraufen,<br />

Panels, <strong>Pferde</strong>dusche, Türvorhang<br />

oder Stalleinrichtung, bei AVERDE gibt<br />

es qualitativ hochwertige Produkte für<br />

jeden Einsatzzweck. Das AVERDE-<br />

Team steht mit jahrelanger Erfahrung bei allen Fragen<br />

der artgerechten Tierhaltung zur Seite.<br />

Der Hauptkatalog ist erhältlich unter www.averde.de oder<br />

telefonisch unter +49 (0) 81 91/98 59 00 0.<br />

■ Seit knapp über einem Jahr erfreut<br />

das Unternehmen PASS die<br />

<strong>Pferde</strong>freunde mit innovativen Produkten<br />

rund um den Transport Ihrer<br />

Vierbeiner im Anhänger oder im<br />

Transporter. Neben gepolsterten<br />

Brust- und Hinterhandstangen, sowie<br />

speziell gefertigten Seitenpolstern<br />

hat PASS seit kurzem auch<br />

Trennwandpolster im Programm.<br />

Die Bügel der herkömmlichen<br />

Trennwände sind häufig der Grund<br />

für Prellungen, verursacht durch<br />

Schwankungen der <strong>Pferde</strong> in Kurven und bei<br />

Bremsmanövern. Die neuartige Polsterung der<br />

Trennwände schützt den Rumpf und den empfindlichen<br />

Rippenbogen der <strong>Pferde</strong> vor Verletzungen<br />

und unterstützt durch ihre breite und<br />

weiche Auflagefläche das Ausbalancieren des <strong>Pferde</strong>s.<br />

Mit diesen Produkten sorgen sie beim Pferd<br />

BÖCKMANN<br />

Neues (G)Pferd im Stall ...<br />

■ In Redefin hat ein neues Gefährt die Garage bezogen.<br />

Im März übergab die Böckmann Center Bützow<br />

GmbH einen <strong>Pferde</strong>transportanhänger der<br />

neusten Generation vom Typ "Portax" für die<br />

Nutzung von einem Jahr an das Landgestüt. Die Geschüftsführerin<br />

des Landgestütes, Antje Kerber, freute<br />

sich über die Unterstützung. Böckmann, die beliebte<br />

Marke im Bereich der <strong>Pferde</strong>transportsanhänger,<br />

sowie das Böckmann Center in Bützow als<br />

langjähriger Partner des <strong>Pferde</strong>sportes in MV bekennen<br />

sich so zum Landgestüt in Redefin.<br />

www.ap-buetzow.de<br />

UVEX<br />

Neuer web-shop<br />

■ uvex Reitsport startet mit einem eigenem<br />

Marken-Online-Shop den Internet-Verkauf:<br />

Ab Anfang April ist die gesamte Produktpalette<br />

von Reithelmen, Reitbrillen und Zubehör nun<br />

auch auf der homepage www.uvex-sportsshop.de<br />

erhältlich.<br />

uvex bietet seine komplette aktuelle Reitsport-<br />

Kollektion hier an – in allen Größen und Designs.<br />

Außerdem bleibt uvex seinem Prinzip treu:<br />

man verkauft auch hier über seine Fachhandelspartner<br />

und nutzt deren Sortiment. Daher<br />

findet der Käufer das gesamte Produktfolio<br />

und nicht nur Segmente daraus vor.<br />

www.uvex-sports.de<br />

PASS<br />

Gepolsterte Bruststangen für den Fohlentransport<br />

und bei sich für deutlich mehr Entspannung<br />

während des Transportes.<br />

Ein weiteres Thema ist der Transport<br />

von Stuten mit ihren Fohlen. Häufig<br />

wird beim Transport die Trennwand<br />

entfernt und es wird ohne<br />

Bruststangen gefahren. PASS bietet<br />

spezielle Trennwände für den Stute-<br />

Fohlen Transport an. Die Systeme<br />

bestehen aus einer durchgängigen gepolsterten<br />

Bruststange und einem<br />

ebenfalls gepolsterten Längsträger,<br />

sowie einer gepolsterten Stange zum<br />

Schutz der Kruppe der Stute. Individuell befüllbare<br />

„Strohbags“ ersetzen die häufig gebrauchen Strohballen<br />

zur Begrenzung der Fohlen und passen<br />

sich jedem Winkel des Pferdanhängers optimal an.<br />

www.pas-systeme.com<br />

AUS DER GESCHÄFTSWELT | TIPPS+NEWS<br />

PFERDIA TV<br />

Wanderfahren<br />

■ Eine Reise mit Pferd und<br />

Wagen ist ein ganz besonderes<br />

Erlebnis. Im Takt der Hufe<br />

lässt sich wunderbar entspannen<br />

und die Natur genießen.<br />

Analog den Inhalten der FN-<br />

Wanderfahrabzeichen I und<br />

II zeigt dieser Film viel Wissenswertes zur Ausrüstung,<br />

Vorbereitung der Reise, Strecken und Quartierplanung<br />

sowie Verhalten und Orientierung in<br />

Wald und Flur.<br />

DVD Video (PAL), Deutsch, 67 Min., € 34,90<br />

www.pferdia.de<br />

WALDHAUSEN<br />

Reitblouson Bella<br />

■ Schicker Freizeitblouson<br />

- ein Klassiker<br />

passend zu jede<br />

Zeit und jedem Anlass.Wasserabweisend<br />

und atmungsaktiv.Belüftungsösen<br />

unter den Armen,<br />

zwei große Taschen<br />

mit Druckverschluss,<br />

Haken für Schlüsselbund in einer Innentasche,<br />

Medientasche mit Kopfhörerausgang.<br />

Material: 100% Polyester.<br />

www.waldhausen.com<br />

05 I 12 – MECKLENBURGER PFERDE I 63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!