21.02.2013 Aufrufe

Verbesserung der Tiefgefrierfähigkeit geschlechtsspezifisch ...

Verbesserung der Tiefgefrierfähigkeit geschlechtsspezifisch ...

Verbesserung der Tiefgefrierfähigkeit geschlechtsspezifisch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aus dem Institut für Tierzucht Mariensee<br />

Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft<br />

Braunschweig und dem<br />

Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüt Celle<br />

<strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefgefrierfähigkeit</strong><br />

<strong>geschlechtsspezifisch</strong> sortierter Hengstspermien<br />

INAUGURAL-DISSERTATION<br />

zur Erlangung des Grades einer<br />

DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN<br />

(Dr. med. vet.)<br />

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

Vorgelegt von<br />

Heide Frie<strong>der</strong>ike Buß<br />

aus Bad Zwischenahn<br />

Hannover 2005


Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. D. Rath<br />

1. Gutachter: Prof. Dr. D. Rath<br />

2. Gutachter: Prof. Dr. A.-R. Günzel-Apel<br />

Tag <strong>der</strong> mündlichen Prüfung: 01.06.2005


Meiner Familie


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 11<br />

2 Literatur 13<br />

2.1 Tiefgefrierkonservierungsverfahren für Hengstsperma 13<br />

2.1.1 Prinzip <strong>der</strong> Tiefgefrierung 13<br />

2.1.1.1 Temperaturverlauf 15<br />

2.1.1.1.1 Einfrierverlauf 15<br />

2.1.1.1.2 Auftauverlauf 16<br />

2.1.1.2 Wesentliche Bestandteile eines Tiefgefrier-Verdünners 17<br />

2.1.2 Auswirkung <strong>der</strong> Kryokonservierung auf Spermien 19<br />

2.1.2.1 Kälteschock 21<br />

2.1.2.1.1 Membranverän<strong>der</strong>ungen durch Tiefgefrierung und Auftauen 22<br />

2.1.2.2 Tiefgefrierung von Hengstsperma 25<br />

2.2 Grundlagen zur Separation von X- und Y-Chromosom<br />

tragenden Spermien 26<br />

2.2.1 Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung des Nachkommengeschlechts 26<br />

2.2.2 Funktionsprinzip des Spermasorters 27<br />

2.2.2.1 Sortierung 28<br />

2.2.2.2 Reanalyse 31<br />

2.2.2.3 Schädigungen durch den Sortiervorgang 32<br />

2.2.3 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien 34<br />

2.2.3.1 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien beim Pferd 35<br />

2.2.3.1.1 Vitalität und Fruchtbarkeit von gesexten Spermien 36<br />

2.2.3.1.2 Besamungsregime 36<br />

2.2.4 Verwendung gesexter und tiefgefrorener Spermien in <strong>der</strong> Besamung 39<br />

2.2.4.1 Tiefgefrierung von flowzytometrisch sortierten Pferdespermien 41<br />

2.2.4.1.1 Variabilität zwischen Hengsten 43<br />

2.3 Schlussfolgerungen aus dem <strong>der</strong>zeitigen Wissensstand zu<br />

flowzytometrisch sortierten Hengstspermien 44


3 Material und Methoden 45<br />

3.1 Ejakulatgewinnung 45<br />

3.2 Samenuntersuchung 45<br />

3.3 Beurteilungsmethoden 46<br />

3.3.1 Spermienmotilität 46<br />

3.3.2 Akrosomintegrität 47<br />

3.3.3 Morphologie 48<br />

3.4 Flowzytometrische Sortierung 50<br />

3.5 Tiefgefrierversuche mit flowzytometrisch sortierten Spermien 52<br />

3.5.1 Spermaaufbereitung 52<br />

3.5.2 Kühlung 54<br />

3.5.3 Versuchsreihe 1:<br />

Vergleich zweier Tiefgefriersysteme (Styroporbox und automatischer<br />

Tiefgefrier-Apparat) 55<br />

3.5.4 Versuchsreihe 2:<br />

Vergleich von zwei Tiefgefrierverdünnern 56<br />

3.5.5 Versuchsreihe 3:<br />

Vergleich von zwei Glyzerinkonzentrationen in einem Verdünner 57<br />

3.6 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche 57<br />

3.6.1 Spermaaufbereitung 58<br />

3.6.2 Tiefgefrierung <strong>der</strong> Proben 58<br />

3.7 Statistische Auswertung 60<br />

4 Ergebnisse 62<br />

4.1 Tiefgefrierversuche 62<br />

4.1.1 Temperaturverläufe in den Systemen 62<br />

4.1.2 Spermienmotilität nach dem Auftauen 64<br />

4.1.3 Akrosomintegrität im aufgetauten Sperma 70<br />

4.1.4 Morphologisch abweichende Formen im aufgetauten Sperma 72<br />

4.2 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche 77<br />

4.2.1 Auftaumotilitäten 77<br />

4.2.2 Akrosomintegrität 80


4.2.3 Morphologisch abweichende Formen 81<br />

5 Diskussion 85<br />

5.1 Zusammenfassende Betrachtung und Schlussfolgerung 92<br />

6 Zusammenfassung 94<br />

7 Summary 96<br />

8 Literaturverzeichnis 98<br />

9 Anhang 119<br />

9.1 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Verdünner<br />

und Trägerflüssigkeiten 119<br />

9.1.1 KMT 119<br />

9.1.2 INRA 82 120<br />

9.1.3 Lactose-EDTA 121<br />

9.1.4 TEST- Auffangmedium 122<br />

9.1.5 PBS 122<br />

9.1.6 Stallion Sheath Fluid 123<br />

9.2 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Stamm- und Färbelösungen 123<br />

9.2.1 PNA 123<br />

9.2.2 Eosin-Nigrosin 124<br />

9.2.3 UCD Mounting Medium 124<br />

10 Verzeichnis <strong>der</strong> Abbildungen 125<br />

11 Verzeichnis <strong>der</strong> Tabellen 126


Abkürzungsverzeichnis<br />

µg Mikrogramm<br />

µl Mikroliter<br />

µm Mikrometer<br />

Abb. Abbildung<br />

Aqua bidest. Aqua bidestillata: doppelt destilliertes Wasser<br />

BSST Beltsville Sperm Sexing Technology<br />

bzw. beziehungsweise<br />

C Celsius<br />

ca. circa<br />

cAMP zyklisches Adenosinmonophosphat<br />

CASA computer-assisted-sperm-analysis<br />

CTC Chlortetracyclin<br />

d.h. das heißt<br />

DMR distal mid piece reflexes: Schleifenform<br />

DNA Desoxyribonukleinsäure<br />

EDTA Ethylen-Diamin-Tetra-Essigsäure<br />

ET Embryotransfer<br />

et al. et alii: und an<strong>der</strong>e<br />

evtl. eventuell<br />

FISH Fluoreszenz in situ Hybridisation<br />

FITC Fluoreszeinisothiocyanat<br />

g Erdbeschleunigung<br />

g Gramm<br />

h Stunde<br />

ICSI intracytoplasmatic sperm injection: Intrazytoplasmatische<br />

Spermieninjektion<br />

I.E. Internationale Einheiten<br />

inkl. inklusive<br />

IVF In vitro Fertilisation<br />

ml Milliliter


mm Millimeter<br />

mM Millimolar<br />

min. Minute<br />

Mio. Millionen<br />

mod. modifiziert<br />

mW Milliwatt<br />

n Anzahl, Gruppengröße<br />

NaCl Natriumchlorid<br />

nm Nanometer<br />

o.ä. o<strong>der</strong> ähnliche(s)<br />

PBS phosphate buffered saline: phosphatgepufferte Salzlösung<br />

PCR polymerase chain reaction: Polymerase-Kettenreaktion<br />

pH Pondus Hydrogenii: negativer dekadischer Logarithmus <strong>der</strong><br />

Wasserstoffionenkonzentration<br />

PNA Peanut Agglutinin<br />

s. siehe<br />

SD standard deviation: Standardabweichung<br />

Std. Stunde, Stunden<br />

Tab. Tabelle<br />

TEM Transmissionselektronenmikroskopie<br />

TG Tiefgefrierung<br />

u.a. unter an<strong>der</strong>em<br />

UV Ultraviolett<br />

W Watt<br />

ξ Mittelwert<br />

z.B. zum Beispiel<br />

z.T. zum Teil


1 Einleitung<br />

11<br />

Die instrumentelle Samenübertragung ist ein fester Bestandteil <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Pferdezucht.<br />

Aufgrund des ökonomischen Interesses und für die optimierte Nutzung wertvoller Vatertiere<br />

wäre es nützlich, das Geschlechterverhältnis <strong>der</strong> Nachkommen beeinflussen zu können.<br />

Dieses gelingt durch die Trennung von X- und Y-chromosomalen Spermien vor <strong>der</strong><br />

Belegung. Das einzig <strong>der</strong>zeit verfügbare, zuverlässige Verfahren zur <strong>geschlechtsspezifisch</strong>en<br />

Trennung von Spermienpopulationen ist die „Beltsville Sperm Sexing Technology (BSST)“<br />

(JOHNSON et al. 1989). Hiermit lassen sich ungefähr 15 Mio. X- und Y-chromosomale<br />

Spermien pro Stunde trennen. Bislang ist nur beim Rind die BSST bis zur kommerziellen<br />

Anwendung entwickelt worden (MAXWELL et al. 2004).<br />

Unter experimentellen Bedingungen ist es auch beim Pferd inzwischen möglich, durch<br />

Besamung mit sortierten Spermien Nachkommen mit dem vorbestimmten Geschlecht zu<br />

erzeugen (BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2001, 2002b, c). Ein kommerzieller<br />

Einsatz in <strong>der</strong> Pferdezucht ist bisher jedoch nicht möglich, da zum einen die Zahl <strong>der</strong><br />

Samenzellen, die pro Zeiteinheit getrennt werden kann, limitiert ist und zum an<strong>der</strong>en die<br />

Vitalität sortierter Hengstspermien bislang noch nicht die des ungesexten Spermas erreicht.<br />

Da beim Pferd ovulationsnah inseminiert werden sollte, ist es sinnvoll, Samenzellen direkt<br />

nach <strong>der</strong> Sortierung einem Tiefgefrierverfahren zuzuführen, um sie je<strong>der</strong>zeit im Zyklus <strong>der</strong><br />

Stuten verfügbar zu haben. Resultate aus <strong>der</strong> konventionellen Kryokonservierung von<br />

Pferdesperma stehen immer noch denen an<strong>der</strong>er Tierarten nach. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass die Spermien nach <strong>der</strong> flowzytometrischen Spermienselektion in ihren<br />

Membraneigenschaften labiler sind, wodurch sie sensibler auf die Belastungen <strong>der</strong><br />

Tiefgefrierung reagieren. Entsprechend ließen sich bislang mit gesexten und anschließend<br />

tiefgefrorenen Hengstspermien Trächtigkeitsraten von maximal 13% erreichen (LINDSEY et<br />

al. 2002b).


12<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es, die Tiefgefrierung von gesexten Hengstspermien zu<br />

verbessern und spermatologisch zu bewerten. Zusätzlich sollen in Abhängigkeit von den<br />

Ergebnissen gesexte Spermien verschiedener Versuchsgruppen für Besamungsversuche<br />

eingefroren werden. Die Durchführung <strong>der</strong> Besamungsversuche mit diesen Proben soll zu<br />

einem späteren Zeitpunkt von einer australischen Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Universität Sydney<br />

erfolgen.


2 Literatur<br />

2.1 Tiefgefrierkonservierungsverfahren für Hengstsperma<br />

13<br />

Die Samenzelle hat aufgrund ihrer hohen Differenzierung, die einer ausschließlichen<br />

Spezialisierung zur Fertilisation dient, ihre Fähigkeit zu Wachstum, Zellteilung, Reparation<br />

und Biosynthese eingebüßt (YOSHIDA 2000). Alle Konservierungsmaßnahmen, die eine<br />

Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Befruchtungskompetenz zum Ziel haben, müssen also darauf abzielen,<br />

schädliche externe Einflüsse auf die Samenzelle zu minimieren und den Stoffwechsel auf ein<br />

minimales Maß zu reduzieren.<br />

Während <strong>der</strong> Lagerung im flüssigen Stickstoff werden die biologischen Stoffwechselprozesse<br />

weitgehend reduziert. Die Samenzellen werden nur durch die terrestrische<br />

Hintergrundstrahlung belastet, so dass die Halbwertszeit für überlebende Spermien auf 2000-<br />

4000 Jahre geschätzt wird (MAZUR 1985). Allerdings bestehen unter Praxisbedingungen<br />

keine thermodynamisch idealen Voraussetzungen, da zum einen die Lagergefäße regelmäßig<br />

mit Stickstoff nachgefüllt werden müssen und zum an<strong>der</strong>en bei <strong>der</strong> Manipulation im<br />

Besamungseinsatz erhebliche Temperaturschwankungen auftreten können. Wie aus<br />

verschiedenen Feldstudien in den 70er und 80er Jahren hervorgeht, beeinträchtigt dies die<br />

Lebenszeit <strong>der</strong> Spermien (ANDERSEN u. PETERSEN 1976; SALAMON et al. 1985).<br />

Die erste Trächtigkeit aus tiefgefrorenem Hengstsperma konnte im Jahr 1957 erzielt werden<br />

(BARKER u. GANDIER 1957). Obwohl mittlerweile die Tiefgefrierverfahren verbessert<br />

wurden, eignet sich auch heute das Sperma vieler Hengste nicht zur Tiefgefrierung<br />

(SQUIRES et al. 2004).<br />

2.1.1 Prinzip <strong>der</strong> Tiefgefrierung<br />

Zur Kryokonservierung von Hengstsperma sind verschiedene Basisschritte notwendig<br />

(BRINSKO u. VARNER 1992).<br />

Zunächst wird nach <strong>der</strong> Samengewinnung zur Abtrennung des Seminalplasmas das gesamte<br />

Ejakulat verdünnt und zentrifugiert. Eine Abtrennung des Seminalplasmas ist für die Kühlung


14<br />

und Lagerung bei 5°C vorteilhaft (JASKO et al. 1991b; PRUITT et al. 1993; DAWSON et al.<br />

1999). Es sollten jedoch ca. 5 bis 20% des Seminalplasmas in <strong>der</strong> Probe belassen werden, da<br />

hieraus höhere Spermienmotilitäten (JASKO et al. 1991b; PRUITT et al. 1993) und<br />

Akrosomintegritäten (DAWSON et al. 1999) nach <strong>der</strong> Kühlung resultieren.<br />

Nach <strong>der</strong> Zentrifugation wird das Spermienpellet mit dem zur Tiefgefrierung vorgesehenen<br />

Verdünner resuspendiert und auf die vorgesehene Konzentration verdünnt. Dabei stellten<br />

HEITLAND et al. (1996) fest, dass in einem Magermilch-Eidotter-Verdünner tiefgefrorene<br />

Spermien nach dem Auftauen eine höhere Gesamtbeweglichkeit (51, 51 und 50%) und<br />

Vorwärtsbeweglichkeit (41, 44 und 43%) zeigten, wenn sie in Konzentrationen von 20, 200<br />

und 400 Mio. Spermien/ml tiefgefroren wurden, als wenn die Konzentrationen während <strong>der</strong><br />

Kryokonservierung 800 o<strong>der</strong> 1500 Mio. Spermien/ml betrugen (entsprechend 41 bzw. 32%<br />

Gesamt- und 35 bzw. 27% Vorwärtsbeweglichkeit). Auch CROCKETT et al. (2000) fanden<br />

nach <strong>der</strong> Tiefgefrierung bei einer niedrigeren Konzentration (250 Mio. Spermien/ml) einen<br />

höheren Prozentsatz an motilen Spermien als wenn 500 Mio. Spermien/ml verwendet wurden.<br />

Im Gegensatz dazu sahen LEIPOLD et al. (1998) keinen Unterschied in den<br />

Auftaumotilitäten nach Tiefgefrierung bei Konzentrationen von 400 bzw. 1600 Mio.<br />

Spermien/ml.<br />

Die Größe des Inseminats übt, an<strong>der</strong>s als die Anzahl <strong>der</strong> Spermien, wenig Einfluss auf die<br />

Befruchtungsergebnisse aus (DEMICK et al. 1976), obwohl Hengste Uterusbesamer sind und<br />

im Gegensatz zu Scheidenbesamern wie Bullen ein größeres Ejakulatvolumen besitzen.<br />

Je nach Prozedur wird das Sperma entwe<strong>der</strong> erst verpackt und dann auf 5°C gekühlt o<strong>der</strong> erst<br />

gekühlt und dann bei 5°C verpackt. SAMPER (1995) stellte keinen Unterschied in den<br />

Auftaumotilitäten fest, wenn Hengstspermien entwe<strong>der</strong> in 0,5ml-, 2,5ml- o<strong>der</strong> 5ml-Pailletten<br />

tiefgefroren wurden. Zum gleichen Schluss kamen auch CROCKETT et al. (2000), die die<br />

Kryokonservierung in 0,5ml- und 2,5ml-Pailletten miteinan<strong>der</strong> verglichen. GIL et al. (2003)<br />

empfahlen, Glyzerin erst bei 5°C nach <strong>der</strong> Anpassungsphase dem Sperma zuzugeben, da dies<br />

die Auftaumotilitäten und die Membranintegritäten in ihrer Studie an Schafbockspermien<br />

verbesserte.


15<br />

Nach abgeschlossenem Kühlvorgang auf 4°C folgt die kontrollierte Tiefgefrierung auf -196°C<br />

und anschließende Lagerung im flüssigen Stickstoff.<br />

Das Auftauen zur Besamung und die Beurteilung <strong>der</strong> Spermien erfolgt mit <strong>der</strong> mit dem<br />

jeweiligen Einfrierprotokoll korrelierenden Methode (GRAHAM 1996), wobei die<br />

Insemination des aufgetauten Spermas unmittelbar erfolgen sollte. Dabei ist ein<br />

Inseminationszeitfenster von 24 Stunden vor bis 12 Stunden nach <strong>der</strong> Ovulation einzuhalten,<br />

um zufriedenstellende Trächtigkeitsergebnisse zu erreichen (KLOPPE et al. 1988; BRINSKO<br />

u. VARNER 1992).<br />

2.1.1.1 Temperaturverlauf<br />

Der optimale Temperaturverlauf beim Einfrieren und Auftauen hängt von mehreren Faktoren<br />

ab. Dazu gehört unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Zelltyp mit seinen inhärenten Eigenschaften, die<br />

Konfektionierung und die Verdünnerzusammensetzung. Die Komplexität aller Faktoren und<br />

<strong>der</strong>en Optimierung ist kompliziert und gestaltet sich bei Spermien beson<strong>der</strong>s schwierig, da die<br />

Erhaltung <strong>der</strong> Befruchtungsfähigkeit von vielen Faktoren vor und nach dem eigentlichen<br />

Verarbeitungsprozess beeinflusst wird (PURSEL u. PARKS 1985).<br />

Empirisch zeigt sich das Einfrieren bei relativ hohen Kühlraten von 15-60°C/min. am<br />

günstigsten für das Überleben <strong>der</strong> Spermatozoen (WATSON 2000). Beim Auftauen werden<br />

noch schnellere Geschwindigkeiten von 1000-2000°C/min. bevorzugt (WATSON 1995).<br />

FISER (1990) weist außerdem auf einen wichtigen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

Glyzerinkonzentration und <strong>der</strong> Einfrier- und Auftaurate hin und schlägt für eine<br />

Glyzerinkonzentration von 3% eine Abkühlrate von 30°C/min sowie eine<br />

Auftaugeschwindigkeit von 1200°C/min vor.<br />

2.1.1.1.1 Einfrierverlauf<br />

Die beste Überlebensrate in Abhängigkeit vom Verlauf <strong>der</strong> Einfriergeschwindigkeit lässt sich<br />

bei Spermien, wie in den 70er Jahren vorgeschlagen wurde, durch eine Kurve in Form eines<br />

umgekehrten U´s darstellen. Zunächst steigt die Überlebensrate mit steigen<strong>der</strong> Gefrierrate an,


16<br />

um dann nach Erreichen eines Optimums mit zunehmen<strong>der</strong> Gefrierrate wie<strong>der</strong> abzufallen<br />

(WEITZE 2001b).<br />

Der Temperaturverlauf im Gefriergut ist beson<strong>der</strong>s vom Phasenübergang flüssig zu fest<br />

gekennzeichnet und zeigt drei Abschnitte. Das einzufrierende Sperma bleibt im<br />

Einfrierverlauf bis unter den Gefrierpunkt flüssig. Dieses wird als Unterkühlung bezeichnet<br />

und kennzeichnet den ersten Abschnitt <strong>der</strong> Tiefgefrierkurve. Mit Einsetzen <strong>der</strong> Kristallisation<br />

wird Energie in Form von Wärme freigesetzt. Je nachdem, wie gut die Wärme an die<br />

Umgebung abgegeben werden kann, folgt eine Phase <strong>der</strong> Erwärmung (rebound effect) o<strong>der</strong><br />

eine unterschiedlich lange Phase <strong>der</strong> Temperaturkonstanz (Gefrierplateau). Während dieser<br />

zweiten Phase besteht die Gefahr einer intrazellulären Eisbildung. Ist die Kristallisation<br />

abgeschlossen, kühlt das Gefriergut in <strong>der</strong> dritten Phase schnell auf seine Endtemperatur ab.<br />

Die Hauptschäden an den Zellmembranen entstehen bei einer Temperatur zwischen -15°C<br />

und -60°C (MAZUR 1985). Ist diese kritische Temperaturzone unterschritten, sind die Zellen<br />

weitgehend „inert“ und können zur Aufbewahrung in flüssigen Stickstoff getaucht werden<br />

(GRAHAM 1996).<br />

Die Art <strong>der</strong> Konfektionierung übt einen entscheidenden Einfluss auf die Wärmeabgabe aus,<br />

denn ein geringes Volumen und ein kleines Volumen / Oberflächen-Verhältnis erleichtern die<br />

Wärmeabgabe. Charakteristisch bei <strong>der</strong> Kryokonservierung sind unterschiedliche<br />

Temperaturverläufe im Zentrum und in <strong>der</strong> Peripherie des Gefriergutes (PURSEL u. PARKS<br />

1985; BARON 1986; WEITZE et al. 1987). Bei <strong>der</strong> Konservierung in Kunststoffröhrchen<br />

bestehen diese aber nur aus einer zeitlichen Verschiebung (WEITZE et al. 1987).<br />

2.1.1.1.2 Auftauverlauf<br />

Der Verlauf <strong>der</strong> Auftautemperatur hat deutliche Auswirkungen auf die Spermienqualität, denn<br />

die Wärmeleitfähigkeit des flüssigen Aggregatzustandes ist gegenüber dem festen um den<br />

Faktor 3 vermin<strong>der</strong>t (WEITZE et al. 1987). Daraus resultiert beim Auftauen von peripher<br />

nach zentral eine zunehmend schlechtere Leitfähigkeit, so dass zentral gelegene Bezirke<br />

langsamere Auftauraten durchlaufen und damit für schlechtere Auftauergebnisse von<br />

großvolumigen Einfrierbehältnissen verantwortlich sind (BARON 1986; FAZANO 1986).


17<br />

Wenn bei einer Besamungsdosis ein Minimalvolumen von einigen Millilitern erfor<strong>der</strong>lich ist,<br />

muss eine Samenportion in mehrere kleine Volumina aufgeteilt o<strong>der</strong> in beson<strong>der</strong>s flachen<br />

Behältnissen eingefroren werden (LEPS 1988; BWANGA et al. 1991a, c), um ein homogenes<br />

Einfrieren und vor allem Auftauen zu gewährleisten.<br />

2.1.1.2 Wesentliche Bestandteile eines Tiefgefrier-Verdünners<br />

Für die Konservierung müssen dem Ejakulat Nähr- und Schutzsubstanzen wie Glukose,<br />

Puffer, Eidotter und Kryoprotektiva wie Glyzerin, DMSO o.a. zugesetzt werden. Damit<br />

verbunden ist die Einhaltung des osmotischen Gleichgewichts zwischen Zellen und Medium<br />

und eine ausreichende Pufferkapazität des Verdünners gegenüber aeroben und anaeroben<br />

toxischen Abbauprodukten <strong>der</strong> Spermien in einem Bereich zwischen pH 6 und pH 7, sowie<br />

die Senkung von Spermienstoffwechsel und Keimwachstum durch Temperaturerniedrigung<br />

und Antibiotikazugabe (WEITZE 2001b). Verdünner zur Kryokonservierung von<br />

Hengstsperma enthalten üblicherweise Eidotter, Zucker, Elektrolyte und Glyzerin<br />

(HEITLAND et al. 1996). Die exakten Konzentrationen dieser Bestandteile variieren<br />

zwischen Verdünnern (PALMER 1984; AMANN u. PICKETT 1987).<br />

Bei den Gefrierschutzsubstanzen unterscheidet man penetrierende von nicht penetrierenden<br />

Substanzen. Penetrierende Gefrierschutzsubstanzen (z.B. Glyzerin) agieren sowohl intra- als<br />

auch extrazellulär (AMANN u. PICKETT 1987), während sich nicht penetrierende<br />

Substanzen, wie z.B. Laktose und die Lipoproteine aus zugesetztem Eidotter, nur im<br />

extrazellulären Bereich befinden. Letztere dehydrieren die Spermien, reduzieren dafür aber<br />

die Bildung großer Eiskristalle im Intrazellularraum. Die Wirkungsweise bei<strong>der</strong> Arten von<br />

Gefrierschutzsubstanzen ist bis heute nicht genau geklärt (HAMMERSTEDT et al. 1990). Die<br />

Effektivität einer Gefrierschutzsubstanz hängt von <strong>der</strong> Anzahl ihrer freien Elektronen, ihrer<br />

Symmetrie in <strong>der</strong> Umgebung dieser freien Elektronen und ihrer Löslichkeit in Wasser ab<br />

(NASH 1996).


18<br />

POLGE et al. (1949) entdeckten, dass Glyzerin eine effektive Gefrierschutzsubstanz beim<br />

Hahnsperma ist. Seitdem wird Glyzerin bei vielen Tierarten erfolgreich als<br />

Gefrierschutzmittel eingesetzt (PARKS u. GRAHAM 1992). Die Gefrierschutzeigenschaft<br />

von Glyzerin ist höher einzuschätzen als die des Eidotters (SALAMON 1973). Man geht<br />

davon aus, dass es wie an<strong>der</strong>e Zellmembran penetrierende Schutzsubstanzen durch seine<br />

wasserbindende Eigenschaft wirkt (WEITZE 2001b). Beim Gefrieren einer Elektrolytlösung<br />

nimmt die Menge ungefrorenen Wassers ab, je tiefer die Temperatur abgesenkt wird, wodurch<br />

die Elektrolytkonzentration zunimmt. In Gegenwart von Glyzerin ist die Menge des bei einer<br />

beliebigen Temperatur vorliegenden Wassers größer und somit die Elektrolytkonzentration<br />

geringer als bei Fehlen dieser Gefrierschutzsubstanz. Der Schutzeffekt hängt von <strong>der</strong> molaren<br />

Konzentration <strong>der</strong> Substanz ab, wobei <strong>der</strong> Anteil ungefrorenen Wassers als solcher wichtiger<br />

zu sein scheint als jener <strong>der</strong> Elektrolytkonzentration (WATSON 1995). HAMMERSTEDT<br />

und GRAHAM (1992) vermuteten, dass Glyzerin sowohl die Membranfluidität durch<br />

Einlagerung in die Lipiddoppelmembran als auch alle metabolischen Reaktionen durch<br />

Wandlung <strong>der</strong> intrazellulären Viskosität verän<strong>der</strong>t.<br />

Die Bestimmung <strong>der</strong> optimalen Glyzerinkonzentration hängt von dem zu untersuchenden<br />

Beurteilungskriterium ab, da sich die Auswirkungen hinsichtlich <strong>der</strong> Motilität und <strong>der</strong><br />

Morphologie unterscheiden. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirkungsmechanismus noch <strong>der</strong> Wirkungsort von<br />

Glyzerin sind bekannt (MAZUR 1985). Bisher ist auch nicht eindeutig geklärt, ob es jeweils<br />

intra- o<strong>der</strong> extrazellulären Gefrierschutz allein o<strong>der</strong> sogar beides vermittelt (ALMLID u.<br />

JOHNSON 1988).<br />

Gefrierschutzsubstanzen wie Glyzerin sind in hohen Konzentrationen spermientoxisch<br />

(FAHY 1986; HAMMERSTEDT u. GRAHAM 1992) und können zu niedrigeren<br />

Befruchtungsraten führen (PACE u. SULLIVAN 1975; DEMICK et al. 1976;<br />

HAMMERSTEDT u. GRAHAM 1992; BEDFORD et al. 1995). Einige dieser toxischen<br />

Effekte können auf die direkte Zerstörung <strong>der</strong> Zelle, Verletzung des osmotischen<br />

Gleichgewichts und alterierende Interaktionen zwischen den Spermien und dem weiblichen<br />

Genitaltrakt zurückgeführt werden (AMANN u. PICKETT 1987). Die Toxizität <strong>der</strong> einzelnen<br />

Gefrierschutzkomponenten hängt zum einen von <strong>der</strong> chemischen Toxizität zu den Zellen<br />

(NASH 1996) und zum an<strong>der</strong>en von <strong>der</strong> osmotischen Toxizität ab (GAO et al. 1995), also


19<br />

davon, ob die Permeabilitätsgeschwindigkeit <strong>der</strong> Substanz durch die Zellmembran viel<br />

langsamer ist als die von Wasser.<br />

Hengstspermien überstehen die Kryokonservierung nicht ohne Gefrierschutzsubstanzen<br />

(SQUIRES et al. 2004). Deshalb muss die Konzentration <strong>der</strong> dem Verdünner zugefügten<br />

Gefrierschutzsubstanz zwar niedrig genug sein, um den toxischen Effekt möglichst gering zu<br />

halten, gleichzeitig jedoch den maximal möglichen Schutz bieten (GRAHAM 1996).<br />

SQUIRES et al. (2004) suchten in ihren Experimenten nach Alternativen zu Glyzerin bei <strong>der</strong><br />

Tiefgefrierung von Hengstspermien und stellten dabei fest, dass sich Methyl-Formamid und<br />

Dimethyl-Formamid genauso effektiv wie Glyzerin als Kryoprotektiva eignen und dabei<br />

anscheinend nicht spermientoxisch wirken. Die Autoren empfehlen weitere Experimente mit<br />

Sperma von Hengsten, welches sich nur schlecht mit Glyzerin tiefgefrieren lässt.<br />

2.1.1 Auswirkung <strong>der</strong> Kryokonservierung auf Spermien<br />

Vorrangiges Ziel <strong>der</strong> Samenkonservierung ist es, das Befruchtungsvermögen des Spermas<br />

möglichst lange zu erhalten. Die einzig messbare Sameneigenschaft zur Ermittlung des<br />

Ausmaßes von Fertilisationsbeeinträchtigungen ist die Fruchtbarkeit selber (WATSON 2000),<br />

allen an<strong>der</strong>en Sameneigenschaften kann nur hinweisende Bedeutung beigemessen werden<br />

(WABERSKI et al. 1999) und hängt von den beson<strong>der</strong>en Bedingungen jedes einzelnen<br />

Konservierungsverfahrens ab.<br />

Seit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> Gefrierschutzeigenschaften des Glyzerins vor über 50 Jahren<br />

(POLGE et al. 1949) ist es außer beim Bullen noch nicht gelungen, mit tiefgefrorenem<br />

Sperma Fruchtbarkeitsresultate zu erzielen, die den Ergebnissen von frisch übertragenem<br />

Sperma entsprechen. WATSON (2000) sieht als Begründung hierfür die Kombination aus<br />

einer vermin<strong>der</strong>ten Vitalität <strong>der</strong> Spermien und einer beeinträchtigten Funktion <strong>der</strong><br />

überlebenden Population. Die anhand <strong>der</strong> Parameter Spermienmotilität und Akrosomintegrität<br />

bestimmte Anzahl <strong>der</strong> den Tiefgefrier- und Auftauprozess überlebenden, als potenziell fertil<br />

anzusehenden Spermien ist danach gegenüber den Ausgangswerten um etwa 50% reduziert<br />

(WATSON 2000).


20<br />

Um bei <strong>der</strong> Besamung mit kältekonserviertem Sperma Befruchtungsergebnisse zu erreichen,<br />

die mit denen von flüssigkonserviertem Sperma vergleichbar sind, ist daher die exakt auf den<br />

Ovulationszeitpunkt ausgerichtete Insemination erfor<strong>der</strong>lich (WATSON u. GREEN 1999).<br />

SQUIRES und PICKETT (1995) fassten Daten verschiedener Studien (ALEIV 1981;<br />

VOLKMANN u. VAN ZYL 1987; KLOPPE et al. 1988) zusammen und empfahlen zur<br />

<strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> Befruchtung mit tiefgefrorenem Sperma bei <strong>der</strong> Stute eine Besamung 12 bis<br />

24 Std. vor <strong>der</strong> Ovulation. Dies bedingt mindestens zweimal am Tag eine ultrasonographische<br />

Kontrolle <strong>der</strong> Ovarien, sobald ein Follikel <strong>der</strong> Größe 35mm nachgewiesen wird.<br />

Spermamängel können kompensierbar und nicht kompensierbar sein (SAACKE et al. 1998,<br />

2000). Kompensierbare Mängel sind solche, die einzelne Samenzellen betreffen und durch<br />

an<strong>der</strong>e Spermien im Ejakulat soweit ausgeglichen werden, dass eine maximale Fruchtbarkeit<br />

des Ejakulates bzw. <strong>der</strong> Samenportion erhalten bleibt. Diese Kompensation kann nur vor <strong>der</strong><br />

Befruchtung erfolgen. Nicht kompensierbare Spermamängel hingegen sind beispielsweise<br />

numerische o<strong>der</strong> strukturelle DNA-Schäden, die zwar die initiale Befruchtungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

Spermien nicht einschränken, jedoch zu Inkompetenzen nach <strong>der</strong> Fertilisation führen und sich<br />

in schlechten Embryonenqualitäten und Embryonenverlusten äußern (WABERSKI et al.<br />

1999). Morphologisch normal erscheinende Spermien werden am ehesten als Kandidaten für<br />

nicht kompensierbare Schädigungen angesehen.<br />

Beim Vorliegen von nicht kompensierbaren Samenzellschäden kann demnach auch eine<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Inseminationsdosis entsprechend einem von SCHWARTZ et al. (1981)<br />

vorgestellten Modell nicht zu einer Steigerung <strong>der</strong> Fruchtbarkeit beitragen.<br />

Tertiäre Schäden <strong>der</strong> Spermien durch den Tiefgefrierprozess sind weitgehend kompensierbar,<br />

sofern ausreichend Spermien in <strong>der</strong> Besamungsportion vorhanden sind. Dementsprechend<br />

liegt die notwendige Inseminationsdosis von Tiefgefriersperma deutlich über <strong>der</strong> von flüssig<br />

konserviertem Sperma (JOHNSON 1985).<br />

Kennzeichnend für Tiefgefrierschäden ist die verkürzte Lebensdauer von Spermien im<br />

weiblichen Genitale (PURSEL et al. 1978b). Eine Verkürzung des von den Spermien<br />

zurückzulegenden Weges, z.B. durch laparoskopische Besamung, liefert bessere<br />

Befruchtungsergebnisse. Dies deutet darauf hin, dass kryokonservierte Spermien mit<br />

subletalen Schädigungen zwar Befruchtungsvermögen besitzen, aber nicht mehr in <strong>der</strong> Lage


21<br />

sind, die physiologische Passage durch den weiblichen Genitaltrakt in ausreichendem Maße<br />

zu vollziehen (HOLT 2000). Es wird vermutet, dass Membranverän<strong>der</strong>ungen wie z.B.<br />

frühzeitige Kapazitation die Abwehrreaktion von Immun- und Epithelzellen im weiblichen<br />

Genitaltrakt beeinflussen (ZERBE et al. 2003).<br />

Die vielfältigen Einflüsse <strong>der</strong> Kryokonservierung auf Spermienmembran und –organellen<br />

sind noch nicht vollkommen erforscht. Man geht davon aus, dass viele<br />

fruchtbarkeitsreduzierende Einflüsse auf Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Plasmamembran, <strong>der</strong> äußeren<br />

Akrosommembran und <strong>der</strong> Membranen <strong>der</strong> Mitochondrien beruhen (WATSON 1995).<br />

Elektronenmikroskopisch nachweisbar sind Schädigungen an Axonema, Mitochondrien und<br />

Akrosomen (COURTENS u. PAQUIGNON 1985; COURTENS et al. 1989).<br />

2.1.2.1 Kälteschock<br />

An Bullensperma beobachtete MILOVANOV (1934) als erster das Phänomen einer<br />

irreversiblen Schädigung durch Abkühlung. Verlust von Membranintegrität und Zellfunktion<br />

sind typische Indikatoren dieser Kälteschockschädigungen (BWANGA 1991).<br />

Charakteristische Merkmale sind außerdem abnorme Bewegungsmuster (zirkulär und<br />

rückwärts), schneller Verlust <strong>der</strong> Motilität und Verlust <strong>der</strong> Akrosomintegrität (WATSON<br />

1995).<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Empfindlichkeit gegenüber Kälteeinflüssen bestehen speziesspezifische<br />

Unterschiede, wobei Spermien von Ungulaten beson<strong>der</strong>s prädisponiert sind (WATSON<br />

1995). Hinzu kommt eine positive Korrelation zwischen dem Prozentsatz überleben<strong>der</strong><br />

Spermien nach Kälteschock und <strong>der</strong> Fruchtbarkeit nach Tiefgefrierung und Auftauen<br />

(WATSON u. PLUMMER 1985).<br />

Die Effekte des Kälteschocks können minimiert werden, indem kontrollierte Abkühlraten vor<br />

allem im kritischen Bereich für Hengstsperma zwischen 19°C und 8°C eingehalten werden<br />

(MORAN et al. 1992) und Lipide wie Eidotter und Lipoproteine z.B. mit Milch dem<br />

Tiefgefrierverdünner zugefügt werden.


2.1.2.1.1 Membranverän<strong>der</strong>ungen durch Tiefgefrierung und Auftauen<br />

22<br />

Der Aufbau <strong>der</strong> Spermienmembran wurde im wesentlichen in einem Modell von SINGER<br />

und NICHOLSON (1972) dargestellt. Eine hauptsächlich aus Phospholipiden bestehende<br />

amphipatische Lipiddoppelschicht ist mit integralen und peripheren Proteinen durchsetzt, die<br />

aufgrund <strong>der</strong> allgemeinen Membranfluidität eine gewisse Beweglichkeit besitzen. Bedingt<br />

durch Interaktionen <strong>der</strong> einzelnen Komponenten untereinan<strong>der</strong> und mit dem Zellinneren<br />

zeigen Membranen leben<strong>der</strong> Zellen keine homogene Verteilung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Membranbestandteile, son<strong>der</strong>n eine Asymmetrie zwischen innerer und äußerer Lipidschicht<br />

sowie eine Kompartimentierung einzelner Membranbereiche (HAMMERSTEDT et al. 1990).<br />

Hauptbestandteile <strong>der</strong> Spermienmembran sind eine tierartlich unterschiedliche<br />

Zusammensetzung von Phospholipiden und Cholesterin (DARIN-BENNETT u. WHITE<br />

1977). Diese unterschiedliche Zusammenstellung <strong>der</strong> Lipide scheint Auswirkungen auf die<br />

Kühlschockempfindlichkeit <strong>der</strong> Spermien zu haben, denn Tierarten mit einer hohen<br />

Kälteempfindlichkeit des Spermas zeigen Übereinstimmungen in ihrem Membranaufbau<br />

(WATSON u. PLUMMER 1985; PARKS u. LYNCH 1992). Dieses trifft neben den<br />

Phospholipidklassen auch für das Cholesterin / Phospholipid -Verhältnis zu. Ebenso spielen<br />

die Länge und <strong>der</strong> Grad an ungesättigten Fettsäuren, <strong>der</strong> beim Rind, Schaf und Schwein hoch<br />

ist, eine wichtige Rolle (DARIN-BENNETT u. WHITE 1977; WATSON u. PLUMMER<br />

1985). Spermien von kühlschockresistenten Arten wie Mensch und Kaninchen haben<br />

hingegen einen größeren Anteil an gesättigten Fettsäuren.<br />

Unabhängig von den sich daraus ergebenen strukturellen Effekten auf die Spermienmembran<br />

ist zusätzlich durch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren mit oxidativen<br />

Schädigungen durch freie Radikale während <strong>der</strong> Samenverarbeitung zu rechnen (PARKS u.<br />

GRAHAM 1992). Auch Einflüsse durch den Verdünner sorgen dafür, dass <strong>der</strong> Anteil an<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Spermien nach dem Auftauen in erheblichem Maße<br />

vermin<strong>der</strong>t ist (CEROLINI et al. 2001). Solange jedoch die unterschiedliche Verteilung <strong>der</strong><br />

einzelnen Membranbestandteile innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Kompartimente nicht aufgeklärt ist,<br />

sind prognostische Aussagen bezüglich <strong>der</strong> Membranstabilität schwierig (DE LEEUW et al.<br />

1990). Auch lassen sich durch die Membranzusammensetzungen bei den einzelnen Tierarten<br />

die unterschiedlichen Erfolge beim Einfrieren und Auftauen nicht erklären (HOLT 2000).


23<br />

Temperaturerniedrigung bewirkt eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lipidmuster und -organisation <strong>der</strong><br />

Doppelmembran (BUHR et al. 1994). Wird eine wässrige Zellsuspension gefroren, so bilden<br />

sich extrazellulär Eiskristalle und die Phospholipide gehen vom Flüssig- in den Gelzustand<br />

über, was als Phasenverschiebung bezeichnet wird. Entscheidend für Art und Ausmaß <strong>der</strong><br />

Phasenübergänge ist die molekulare Membranzusammensetzung, die für die unterschiedliche<br />

Abkühlempfindlichkeit bei den verschiedenen Spezies mitverantwortlich ist (DE LEEUW et<br />

al. 1990).<br />

Die Zellmembranen verhin<strong>der</strong>n ein Kristallwachstum in das Zellinnere (MAZUR 1985).<br />

Folglich wird <strong>der</strong> Zellinhalt unterkühlt und bleibt somit auch unterhalb des Gefrierpunktes<br />

flüssig. Durch die Eisformation steigt die extrazelluläre Ionenkonzentration, so dass Wasser<br />

entlang des osmotischen Gradienten diffundiert und auf diese Weise sowohl den<br />

Intrazellularraum als auch die Zellmembran dehydriert. Eine weitere Temperaturerniedrigung<br />

führt durch die Eisbildung zu einer Einengung <strong>der</strong> noch nicht gefrorenen Bereiche, in denen<br />

sowohl Zellen als auch Salze weiter konzentriert werden.<br />

Dabei können folgende schädigende Mechanismen auftreten: Eine zu hohe Dehydratation <strong>der</strong><br />

Zellmembran durch langsames Herunterkühlen lässt diese permeabel werden, indem es zu<br />

einer lateralen Phasenseparation bzw. einer lysotropen Phasentransition kommt, wobei die<br />

einzelnen Phospholipidklassen zu stabilen hexagonalen Arealen aggregieren (STEPONKUS<br />

u. LYNCH 1989). Membranproteine werden von diesen soliden Arealen ausgeschlossen und<br />

konzentrieren sich in den flüssigen Bereichen. Prinzipiell ist dieser Zustand reversibel (DE<br />

LEEUW et al. 1990), doch können die Membranverän<strong>der</strong>ungen während <strong>der</strong><br />

Gefrierkonservierung zu irreversiblen Zellschädigungen führen. Diese beruhen auf einer<br />

erhöhten Permeabilität, Störungen im Lipidaufbau und Ionentransport (WATSON u.<br />

PLUMMER 1985) sowie auf einer erniedrigten Enzymaktivität.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass die Membran bezüglich struktureller und funktioneller<br />

Merkmale nicht als ein eigenständiges und homogenes Ganzes betrachtet werden kann,<br />

son<strong>der</strong>n dass aufgrund <strong>der</strong> sich unterscheidenden Membrankompartimente einige für<br />

bestimmte Membranbereiche als gut angesehene Maßnahmen für an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um ohne<br />

Nutzen bzw. sogar schädlich sein können (KOEHLER 1985).<br />

Durch den Wasserefflux kommt es zu osmotischem Stress und zum Schrumpfen <strong>der</strong> Zelle und<br />

damit verbundenen strukturellen Belastungen. Des weiteren kann es bei zu schneller


24<br />

Abkühlung zur Bildung großer, schädlicher intrazellulärer Eiskristalle kommen (MAZUR<br />

1985). Eine mechanische Schädigung <strong>der</strong> Zellen tritt ebenfalls auf, wenn die Zellen in den<br />

eisfreien Zwischenräumen durch das sich ausdehnende Eis gestaucht werden (COURTENS u.<br />

PAQUIGNON 1985).<br />

Der Schutz durch Gefrierverdünner vor Schäden <strong>der</strong> Eiskristallbildung (BWANGA et al.<br />

1991b), ein optimaler Temperaturverlauf während des Einfrierens und ein dazu passen<strong>der</strong><br />

Auftauvorgang sind also wichtige Bestandteile eines Gefrierprotokolls. Es wird empfohlen,<br />

langsam eingefrorene Zellen auch langsam wie<strong>der</strong> aufzutauen, um den Zellen die Zeit für die<br />

notwendige volumetrische bzw. osmotische Anpassung zu geben, und schnell eingefrorene<br />

auch schnell wie<strong>der</strong> aufzutauen, um ein Weiterwachsen intrazellulärer Eiskristalle zu<br />

verhin<strong>der</strong>n (MAZUR 1985).<br />

Nach dem Erwärmen weist gekühltes Sperma ein Membranverhalten auf, das dem einer<br />

teilweise kapazitierten Samenzelle entspricht (WATSON 1995, 2000). Die Membran ist<br />

besser durchlässig für Ca 2+ -Ionen, wodurch die Kapazitation und die Akrosomreaktion<br />

geför<strong>der</strong>t werden (WATSON 1995). Deswegen erreicht aufgetautes Human- und<br />

Ziegensperma im Gegensatz zu frischem Sperma ohne Inkubation eine maximale Penetration<br />

von zonafreien Hamsteroozyten (WATSON 1995). Auch PURSEL (1983) berichtete von<br />

einer verkürzten Kapazitationszeit von aufgetautem Sperma im weiblichen Genitale, machte<br />

dafür aber nicht alleine den Einfrier- und Auftauprozess verantwortlich. Eine mikroskopische<br />

Unterscheidung von kapazitierten und nicht kapazitierten Spermien ist nicht möglich (HOLT<br />

u. MEDRANO 1997).<br />

Eine häufig benutzte Färbung zur Beobachtung einzelner Spermien ist die Chlortetracyclin-<br />

(CTC-) Färbung (WARD u. STOREY 1984), die Unterschiede im Calcium-Ionen-Gehalt<br />

sichtbar machen kann, von denen man auf Kapazitation schließt (WANG et al. 1995).<br />

KOTZIAS-BANDEIRA (1997) fand nach dem Auftauen eingefrorener Eberspermien eine<br />

deutliche Abnahme fluoreszieren<strong>der</strong> Spermienköpfe, welche als nicht kapazitiert diskutiert<br />

wurden. Allein Abkühlung und Wie<strong>der</strong>aufwärmung können bei Eberspermien gemessen an<br />

CTC-Färbung und Ca 2+ -Aufnahme ein Verhalten bewirken, wie Spermien es zeigen, die in<br />

einem Kapazitationsmedium inkubiert wurden (WATSON u. GREEN 1999). Entsprechend<br />

finden diese Verän<strong>der</strong>ungen im lebenden Teil <strong>der</strong> Samenzellpopulation statt und sind nicht


25<br />

Ausdruck eines Vitalitätsverlustes (WATSON u. GREEN 1999). Die CTC-Färbung gilt<br />

allerdings mittlerweile als sehr umstritten, da ihr Wirkungsmechanismus unklar ist (HOLT u.<br />

MEDRANO 1997). Besser geeignet scheinen Verfahren zu sein, die die<br />

Lektinbindungsreaktion untersuchen (s. 2.1.3.1.3).<br />

2.1.2.2 Tiefgefrierung von Hengstsperma<br />

Die Eignung zur Kryokonservierung von Hengstspermien unterliegt dem individuellen<br />

Einfluss einzelner Hengste (MERKT 1976; COCHRAN et al. 1983; LOOMIS et al. 1983;<br />

MÜLLER 1987; JASKO et al. 1991a; SAMPER et al. 1991; VIDAMENT et al. 1997b).<br />

PICKETT und AMANN (1993) schätzten, dass das Sperma von 25-30% aller Hengste sich<br />

gut und von 25-50% aller Hengste mittelmäßig einfrieren lässt. Bei 25-40% aller Hengste<br />

lässt sich das Sperma nur schlecht einfrieren. Außerdem lassen sich unterschiedliche<br />

Ejakulate des gleichen Individuums nicht immer gleich gut kryokonservieren (PICKETT et al.<br />

1987). Zudem ist zu beachten, dass das Sperma einzelner Hengste sehr unterschiedlich auf die<br />

Tiefgefrierung in verschiedenen Verdünnern reagieren kann (SQUIRES u. PICKETT 1995;<br />

GRAHAM 1996).<br />

Auch MAGISTRINI et al. (1987) und VIDAMENT et al. (1998a) bestätigten die großen<br />

individuellen Schwankungen in <strong>der</strong> Spermaqualität nach <strong>der</strong> Kryokonservierung. Neben <strong>der</strong><br />

Beurteilung <strong>der</strong> Vorwärtsbeweglichkeit wandten sie verschiedene Färbemethoden zur<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Vitalität an und analysierten die Plasmamembranintegrität mit Hilfe des<br />

hypoosmotischen Schwellungstests. VIDAMENT et al. (1997a) untersuchten Hengstsperma<br />

vor dem Einfrieren und danach hinsichtlich verschiedener Samenqualitätsparameter. Sie<br />

fanden kein zuverlässiges Kriterium bei <strong>der</strong> Untersuchung des Nativspermas, um die Qualität<br />

nach dem Einfrieren und Auftauen vorhersagen zu können.<br />

Auch die computergestützte Motilitätsanalyse brachte keine genauere Vorhersage<br />

(MAGISTRINI et al. 1997). Die Untersuchungsergebnisse von DIGRASSI (2000) zeigten,<br />

dass die Variabilität <strong>der</strong> verschiedenen Spermaqualitätsparameter bei den untersuchten<br />

Tiefgefriersamenproben von 29 Hengsten zum größten Teil auf individuelle Unterschiede<br />

zurückzuführen ist. Sowohl bei <strong>der</strong> subjektiven Beurteilung <strong>der</strong> Motilität, als auch bei <strong>der</strong>


26<br />

flowzytometrischen Bestimmung <strong>der</strong> Integrität <strong>der</strong> Spermachromatinstruktur, <strong>der</strong><br />

Plasmamembranintegrität und des Mitochondrienmembranpotentials ergaben sich große<br />

individuelle Unterschiede.<br />

2.2 Grundlagen zur Separation von X und Y-Chromosom tragenden Spermien<br />

GUYER (1910) berichtete erstmals von <strong>der</strong> Existenz <strong>der</strong> Geschlechtschromosomen. Das<br />

genetische Geschlecht wird beim Säugetier durch das befruchtende Spermium festgelegt.<br />

Spermien besitzen in ihrem haploiden Chromosomensatz entwe<strong>der</strong> ein X-Gonosom (weiblich<br />

determinierend = Gynäkospermium) o<strong>der</strong> ein Y-Gonosom (männlich determinierend =<br />

Androspermium) (SCHNORR 1989).<br />

Darauf beruhend wurden viele Versuche unternommen, morphologische, physikalische,<br />

physiologische, biochemische (THORMÄHLEN 1973; AMANN 1989b) und<br />

immunologische (AMANN 1989b) Unterschiede zu charakterisieren. Doch erst JOHNSON et<br />

al. (1999) erzielten mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> „Beltsville Sperm Sexing Technology“ (BSST)<br />

praktisch nutzbare Ergebnisse, die zu einer Auftrennung <strong>der</strong> Spermienpopulationen führen.<br />

2.2.1 Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung des Nachkommengeschlechts<br />

Die Möglichkeiten zur Geschlechtsdiagnose können generell in zwei Methoden unterteilt<br />

werden. Die erste Methode beinhaltet die postkonzeptionelle Geschlechtsbestimmung, bei <strong>der</strong><br />

die Diagnose an Präimplantationsembryonen o<strong>der</strong> an Feten durchgeführt wird. Bei dieser<br />

Methode ist jedoch nur noch die Identifizierung des Geschlechts möglich und eine Än<strong>der</strong>ung<br />

könnte theoretisch nur durch Abortauslösung erreicht werden (SEIDEL u. JOHNSON 1999).<br />

Bei <strong>der</strong> zweiten Methode, <strong>der</strong> präkonzeptionellen Geschlechtsbestimmung, werden die<br />

Spermien schon vor <strong>der</strong> Befruchtung in Populationen mit X- bzw. Y-Chromosom tragenden<br />

Samenzellen separiert.<br />

Seit vielen Jahrzehnten wurde versucht, eine Verschiebung des Geschlechterverhältnisses<br />

durch Vor- o<strong>der</strong> Rückverlagerung des Kopulations- bzw. Inseminationszeitpunktes im<br />

Verhältnis zum Östrus zu erzielen. Ältere positive Berichte konnten durch eine groß angelegte<br />

Studie von FOOTE (1977) nicht bestätigt werden.


27<br />

Eine intensiv untersuchte Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>geschlechtsspezifisch</strong>en Trennung geht von einer<br />

schnelleren Beweglichkeit <strong>der</strong> Y-chromosomalen Spermien aus. Hieraus entwickelten<br />

ERICSSON et al. (1973) ein Verfahren, in dem sich Y-chromosomale Spermien in einer<br />

Albuminschicht bzw. einem Albumingradienten anreichern sollten. Beim Rind erbrachte<br />

diese Methode keine Verschiebung des Geschlechterverhältnisses (BEAL et al. 1984). Auch<br />

flowzytometrisch konnte keine Anreicherung von Androspermien bei Bullen- (BEAL et al.<br />

1984; JOHNSON 1988) o<strong>der</strong> Ebersamen (JOHNSON 1988) bewiesen werden. Entsprechend<br />

konnte bei flowzytometrisch getrennten Bullenspermien per Computer-assisted-sperm-<br />

analysis (CASA) kein Unterschied <strong>der</strong> Fortbewegungsgeschwindigkeit zwischen Andro- und<br />

Gynäkospermien gefunden werden (PENFOLD et al. 1998). Ebenso verlief eine Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Segregation von menschlichen Androspermien im Albumingradienten mittels Polymerase<br />

chain reaction (PCR) und Fluoreszenz in situ Hybridisation (FISH) negativ (FLAHERTY u.<br />

MATTHEWS 1996).<br />

Beruhend auf <strong>der</strong> Annahme eines immunologischen Unterschiedes zwischen X- und Y-<br />

chromosomalen Spermien erfolgten Versuche, <strong>geschlechtsspezifisch</strong>e Antikörper zu<br />

entwickeln. JOHNSON (1988) und HENDRIKSEN et al. (1993) testeten dazu<br />

Antikörperstrukturen auf <strong>der</strong> Oberfläche von Spermien, die zuvor flowzytometrisch in reine<br />

X- und Y-Chrosom tragende Populationen getrennt worden waren. Dabei wurde für rund<br />

1000 Oberflächenproteine kein Unterschied zwischen den Populationen festgestellt. Auch für<br />

H-y-Antikörper wurde für Bullen- und Ebersperma kein <strong>geschlechtsspezifisch</strong>er Unterschied<br />

gefunden (HENDRIKSEN et al. 1993).<br />

Auch durch Trennverfahren wie Laminarflow-Fraktionierung, Freeflow-Elektrophorese,<br />

Dichtegradientenzentrifugation o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auf physikalischen Unterschieden beruhende<br />

Methoden konnte keine Trennung <strong>der</strong> Spermienpopulationen erreicht werden (AMANN<br />

1989b).<br />

2.2.2 Funktionsprinzip des Spermasorters<br />

MORUZZI (1979) machte als erster auf den unterschiedlichen DNA-Gehalt männlich und<br />

weiblich determinieren<strong>der</strong> Säugetierspermien als Möglichkeit zur Spermientrennung


28<br />

aufmerksam. Das Y-Chromosom ist kleiner und trägt weniger DNA als das größere X-<br />

Chromosom, während die Autosomen <strong>der</strong> X- bzw. Y-determinierenden Spermien einen<br />

identischen DNA-Gehalt besitzen. Dieser DNA-Unterschied beträgt bei den Haussäugetieren<br />

zwischen 3 und 4,5 %, beim Hengst liegt er bei 4,0% (JOHNSON u. WELCH 1999).<br />

Die Grundlagen <strong>der</strong> Flowzytometrie, die durch FULWYLER (1965) sowie KAMENTSKY<br />

und MELAMED (1967) begründet wurden, stellen die Basis <strong>der</strong> Beltsville Sperm Sexing<br />

Technology (BSST) dar (JOHNSON et al. 1989). Die ersten flowzytometrischen Messungen<br />

des DNA-Gehaltes von Spermien unternahmen GLEDHILL et al. (1976) auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

mutagenen Verän<strong>der</strong>ungen. Versuche, die Spermien nach ihrem DNA-Gehalt aufzutrennen,<br />

verliefen jedoch noch erfolglos.<br />

2.2.2.1 Sortierung<br />

Der durch UV-Licht anregbare Fluoreszenzfarbstoff Bisbenzimid (Hoechst 33342) bindet<br />

bevorzugt an Adenin-Thymin-Regionen <strong>der</strong> DNA-Helix (MULLER u. GAUTIER 1975) und<br />

färbt die DNA so spezifisch und relativ uniform (JOHNSON et al. 1987a). Von allen<br />

Farbstoffen, die die Plasmamembran leben<strong>der</strong> Zellen durchdringen können, hat Hoechst<br />

33342 den geringsten toxischen Effekt und erwies sich auch dadurch gegenüber früheren<br />

Farbstoffen zur Auftrennung von Spermatozoen nach ihrem DNA-Gehalt als überlegen<br />

(JOHNSON et al. 1987a).<br />

Die asymmetrische, paddelförmige Morphologie <strong>der</strong> Samenzellen bereitete jedoch bis zur<br />

Entwicklung einer Düse, die einen bandförmigen Auslasströpfchenstrom erzeugt („beveled<br />

needle“), bei <strong>der</strong> Bestimmung des DNA-Gehaltes Schwierigkeiten (DEAN et al. 1978). Vor<br />

allem im Hinblick auf die gonosomale Auftrennung von Spermien ist <strong>der</strong>en optimale<br />

Orientierung zum Laserstrahl wichtig (JOHNSON u. PINKEL 1986), da schon leichte<br />

Rotationen aus <strong>der</strong> Detektionsebene den geringen Unterschied an DNA-Gehalt bei den<br />

meisten Säugern verdecken.<br />

Die Einführung eines zweiten Emissionsdetektors (JOHNSON u. PINKEL 1986), welcher im<br />

Winkel von 90° zum ersten steht, erlaubt durch Messung <strong>der</strong> Fluoreszenzemission aus dem<br />

Spermienrand die exakte Bestimmung <strong>der</strong> Orientierung und den elektronischen Ausschluss


29<br />

nicht exakt orientierter Spermien. Dieser Anteil konnte von ca. 75% auf ca. 30% reduziert<br />

werden, indem eine weitere Modifikation <strong>der</strong> Auslassdüse „orienting nozzle“ (RENS et al.<br />

1998, 1999) unter verbesserter Ausnutzung hydrodynamischer Kräfte mit einer Verkürzung<br />

des Abstandes zwischen Austrittsöffnung und Messeinheit kombiniert wurde.<br />

Die optimierte Ausbeute in Verbindung mit einer schnelleren Sortiergeschwindigkeit durch<br />

den MoFlo®-„high speed cell sorter“ (DakoCytomation, Fort Collins, CO, USA) (JOHNSON<br />

et al. 1999), <strong>der</strong> 1996 in den Markt eingeführt wurde, erlaubt heute das Sexen von bis zu<br />

5.000 Hengst-Spermien pro Sekunde mit einer Genauigkeit von über 90% (RATH u. SIEME<br />

2003). SEIDEL und GARNER (2002) gehen bei perfekter Orientierung <strong>der</strong> Spermien von<br />

einem oberen Limit von 10.000 lebenden Spermien jedes Geschlechts pro Sekunde aus,<br />

womit die heutige Sortierrate maximal verdoppelt werden könnte.<br />

Die Sortierbarkeit von Spermien zeigt deutliche Speziesunterschiede, welche unter an<strong>der</strong>em<br />

von <strong>der</strong> Differenz im DNA-Gehalt zwischen den Geschlechtern abhängen (JOHNSON 2000).<br />

Die <strong>geschlechtsspezifisch</strong>e Trennbarkeit wird erreicht, wenn <strong>der</strong> DNA-Gehalt sich um<br />

mindestens 3% unterscheidet, die Spermien optimal zum Laser ausgerichtet werden können<br />

und sich gleichmäßig anfärben lassen (JOHNSON 2000).<br />

Heutzutage kann bei den meisten Spezies ohne Probleme mit einer Reinheit von ca. 95%<br />

sortiert werden (JOHNSON 1992; RATH et al. 1999). Bei manchen Spezies, bei denen <strong>der</strong><br />

Unterschied im DNA-Gehalt größer ist, wie z.B. beim Chinchilla langier (7,5% DNA-Gehalt-<br />

Differenz, JOHNSON et al. 1987b), kann sogar eine Reinheit von 100% erreicht werden<br />

(JOHNSON u. WELCH 1999).<br />

Eine höhere Effizienz <strong>der</strong> Sortierraten kann erlangt werden, wenn ein Lebensmittelfarbstoff<br />

wie z.B. FD&C#40 <strong>der</strong> Spermiensuspension vor dem Sortiervorgang zugesetzt wird. Dieser<br />

Farbstoff dringt in den Spermienkopf ein, wenn die Membranintegrität verän<strong>der</strong>t ist und<br />

reduziert das Fluoreszenzsignal von Hoechst 33342. Hierdurch werden FD&C#40-positive<br />

Zellen mit geringerer Fluoreszenz vom Sortiervorgang ausgeschlossen (JOHNSON et al.<br />

1994).<br />

Das Prinzip <strong>der</strong> flowzytometrischen Spermiensortierung ist in Abbildung 1 dargestellt.


30<br />

Prinzip <strong>der</strong> flowzytometrischen Spermientrennung<br />

Abbildung 1: Darstellung des Funktionsprinzips eines Flowzytometers zum Sortieren<br />

von Hengstspermien<br />

Die mit Hoechst 33342 gefärbte Probe wird über den Probeneinlass ins Flowzytometer<br />

gegeben, vom vorbeiströmenden Hüllstrom erfasst und als Flüssigkeitsstrom am Laser<br />

vorbeigeführt. Durch Vibrationen wird <strong>der</strong> Flüssigkeitsstrom in einen Tröpfchenstrom<br />

zerteilt, wobei je<strong>der</strong> Tropfen eine Samenzelle enthält. Aufgrund des unterschiedlichen<br />

DNA-Gehaltes ergibt sich im Laserstrahl ein unterschiedlich starkes<br />

Fluoreszenzsignal, das von zwei im rechten Winkel zueinan<strong>der</strong> stehenden Fotozellen<br />

erfasst und im Rechner verarbeitet wird. Es werden nur Spermien zum Trennprozess<br />

zugelassen, die ein eindeutiges Fluoreszenzsignal senden und somit eindeutig<br />

identifizierbar sind. Diese werden abhängig von <strong>der</strong> Stärke des Signals elektrisch<br />

aufgeladen o<strong>der</strong> verbleiben neutral, falls keine eindeutige Zuordnung vorgenommen<br />

werden kann. Im nachgeordneten elektrischen Feld werden die Tropfen ihrer Ladung<br />

entsprechend abgelenkt und können in separaten Auffanggefäßen gesammelt werden.


31<br />

Beim Präparieren <strong>der</strong> Spermien für den Sortiervorgang ist zu beachten, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit für sortierte Spermien, ihre Fertilisationsfähigkeit zu behalten, größer ist,<br />

je weniger Einflüsse auf die Spermien einwirken (JOHNSON et al. 1989; JOHNSON u.<br />

WELCH 1999). Beispiele für negative Einflüsse, die die Fertilisationsfähigkeit beeinflussen,<br />

sind das Zufügen von Farbstoffen, Erwärmung während <strong>der</strong> Inkubation, Druckän<strong>der</strong>ungen im<br />

Sortiersystem o<strong>der</strong> Zentrifugation <strong>der</strong> sortierten Spermien (JOHNSON 2000).<br />

2.2.2.2 Reanalyse<br />

Die Genauigkeit <strong>der</strong> <strong>geschlechtsspezifisch</strong>en, flowzytometrischen Sortierung im BSST-<br />

Verfahren kann durch flowzytometrische Reanalyse (WELCH u. JOHNSON 1999) o<strong>der</strong><br />

durch unabhängige Methoden wie PCR (WELCH et al. 1995) und FISH (KAWARASAKI et<br />

al. 1998; PARRILLA et al. 2003) überprüft und abgesichert werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Reanalyse mittels PCR werden einzelne Spermien auf das Vorhandensein von X- o<strong>der</strong><br />

Y- Chromosomen untersucht. Diese Methode nimmt sehr lange Zeit in Anspruch und ist<br />

deshalb für den praktischen Einsatz nicht sehr vorteilhaft (WELCH u. JOHNSON 1999). Sie<br />

erlaubt jedoch, den Reinheitsgrad mit einem unabhängigen Verfahren zu überprüfen.<br />

Die Fluoreszenz in situ Hybridisation (FISH) ist eine weitere unabhängige Möglichkeit zur<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Trenngenauigkeit (KAWARASAKI et al. 1998; PARRILLA et al. 2003).<br />

Bei Spermien des Menschen mit einem DNA-Gehalt-Unterschied von 2,8% ist diese Methode<br />

notwendig, da die Reanalyse im Flowzytometer nicht mit einer zufriedenstellenden<br />

Genauigkeit durchgeführt werden kann (JOHNSON et al. 1993; FUGGER et al. 1998).<br />

Vorteile <strong>der</strong> Reanalyse mittels FISH sind sowohl eine hohe Qualität, da chromosomen-<br />

spezifische Untersuchungen benutzt werden, als auch eine hohe Quantität, da leicht 200 o<strong>der</strong><br />

mehr Zellen pro Proben ausgezählt werden können (WELCH u. JOHNSON 1999). Man kann<br />

viele Proben auf einmal anfertigen, jedoch ist dies sehr arbeitsaufwendig und benötigt<br />

mehrere Stunden bis zur Vollendung (WELCH u. JOHNSON 1999).<br />

Die drei Nachweisverfahren liefern identische Ergebnisse (WELCH u. JOHNSON 1999). Als<br />

Vorteil <strong>der</strong> flowzytometrischen Reanalyse ist jedoch die Verfügbarkeit <strong>der</strong> Daten innerhalb


32<br />

von 30 Minuten und somit schon vor <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> sortierten Spermien. Als möglicher<br />

Nachteil gilt, dass das selbe System (Sorter) für die Reanalyse wie auch für die<br />

vorangegangene Sortierung benutzt wird (WELCH u. JOHNSON 1999).<br />

2.2.2.3 Schädigungen durch den Sortiervorgang<br />

Durch den Sortierprozess sind die Spermien einer unphysiologischen Belastung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

hoher Verdünnung, Kernfärbung, Inkubation o<strong>der</strong> mechanischen Einflüssen und UV-Laser-<br />

Strahlexposition, ausgesetzt (MAXWELL u. JOHNSON 1999). Bis heute ist nicht genau<br />

geklärt, welcher dieser Stressfaktoren den größten Einfluss auf die Fruchtbarkeit <strong>der</strong><br />

Spermien hat. Vieles deutet darauf hin, dass das elektrische Feld auf das Spermienmittelstück<br />

mit einer Polarisierung <strong>der</strong> Membranen wirkt und dass Radikale die Membranfluidität<br />

verän<strong>der</strong>n.<br />

Es ist bekannt, dass die sich an den Sortierprozess anschließende Zentrifugation die Spermien<br />

zur Kapazitation anregen kann (MAXWELL et al. 2000). Flowzytometrisch sortierte<br />

Spermien zeigen ein ähnliches Membranverhalten hinsichtlich <strong>der</strong> Kapazitation (MAXWELL<br />

et al. 2000), das dem von aufgetautem Sperma ähnelt (MAXWELL u. JOHNSON 1997).<br />

Die Fertilität sortierter Spermien ist vermin<strong>der</strong>t (SEIDEL et al. 1999; BUCHANAN et al.<br />

2000), und die Vitalität nach <strong>der</strong> Kryokonservierung reduziert (SCHENK et al. 1999). Bei den<br />

meisten Versuchen zur Überprüfung <strong>der</strong> Fertilität war die Besamungsdosis <strong>der</strong> sortierten<br />

Spermien zudem geringer als bei Besamungen mit unsortiertem Sperma (SEIDEL u.<br />

GARNER 2002). Wurde die Spermienzahl je Besamungsdosis so groß gewählt wie in <strong>der</strong><br />

unsortierten Probe, wurden um 20 bis 40% geringere Trächtigkeitsraten erzielt als in den<br />

Kontrollgruppen (SEIDEL et al. 1999; DOYLE et al. 1999).<br />

In einer Studie zu den DNA-Schädigungen und <strong>der</strong> Mortalität <strong>der</strong> sortierten Spermien durch<br />

mechanische Einflüsse, <strong>der</strong> Anregung des Lasers und <strong>der</strong> Färbung während des<br />

Sortiervorganges befanden GARNER et al. (2001), dass die meisten Schädigungen an<br />

sortierten Spermien allein vom Durchgang durch den Zellsorter herrühren, auch ohne, dass sie<br />

gefärbt o<strong>der</strong> durch den Laser angeregt werden. Der zusätzliche Schaden durch die Färbung


33<br />

o<strong>der</strong> den Laserstrahl war gering und nicht statistisch signifikant, was sich mit den<br />

Veröffentlichungen von GUTHRIE et al. (2002) und LIBBUS et al. (1987) deckt.<br />

Hoechst 33342 bindet interkalierend an die Basen <strong>der</strong> DNA-Helix, was die allenfalls selten<br />

auftretenden kleinen mutagenen Schäden erklären könnte (SCHENK et al. 1999). Außerdem<br />

wird Hoechst 33342 durch Wellenlängen (351-362 nm) angeregt, die nicht dafür bekannt<br />

sind, DNA-Schäden zu verursachen (SCHENK et al. 1999). Auch CATT et al. (1997)<br />

entdeckten in ihren Studien keine vermehrten DNA-Schäden nach Anregung durch den UV-<br />

Laser o<strong>der</strong> nach Inkubation mit Hoechst 33342.<br />

MORRIS et al. (2003) fanden nach <strong>der</strong> Färbung und Inkubation bei Hengstspermien eine<br />

Abnahme an intakten Akrosomen. Nach dem Sortiervorgang war jedoch <strong>der</strong> Anteil intakter<br />

Akrosome höher als vor dem Sortiervorgang. Innerhalb von 48 Stunden nach <strong>der</strong> Sortierung<br />

nahm <strong>der</strong> Anteil intakter Akrosome ab, während <strong>der</strong> Anteil ungleichmäßiger Akrosome gleich<br />

blieb und <strong>der</strong> Anteil abgelöster Akrosome zunahm (MORRIS et al. 2003). Nach 12 Stunden<br />

war die Spermienmotilität bei <strong>der</strong> Lagerung bei 20°C signifikant höher als bei <strong>der</strong> Lagerung<br />

bei 4°C.<br />

Die Zeit, die ein Spermium benötigt, um den Laserstrahl zu passieren, beträgt 2-3µs<br />

(JOHNSON 1997). Die Intensität des Laserstrahls ist dabei direkt über die Kraft desselben zu<br />

regulieren. Die Kraft des Lasers ist für eine bessere o<strong>der</strong> schlechtere Auflösung zwischen den<br />

X- und Y-Spitzen verantwortlich. Ein Absenken <strong>der</strong> Laser-Kraft von 200mW auf 125mW<br />

zeigte beim Kaninchen eine Verringerung <strong>der</strong> Anzahl unbefruchteter Oozyten und eine<br />

bessere Embryonalentwicklung (JOHNSON et al. 1996). Jedoch ist damit oft ein Verlust <strong>der</strong><br />

Sortiergenauigkeit verbunden, so dass für einen optimalen Sortierprozess zwar die Kraft des<br />

Lasers so niedrig wie möglich eingestellt werden muss, jedoch auch so hoch wie nötig, um<br />

eine zufriedenstellende Auflösung und damit Sortiergenauigkeit zu erreichen (JOHNSON u.<br />

WELCH 1999).


34<br />

2.2.3 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien<br />

JOHNSON und CLARKE (1988) wiesen erstmals die potentielle Befruchtungsfähigkeit<br />

sortierter Spermienköpfe nach, indem sie die Spermienköpfe in das Zytoplasma von<br />

Hamsteroozyten injizierten.<br />

Die ersten Nachkommen mit sortierten Spermien wurden beim Kaninchen mittels<br />

chirurgischer Insemination erzielt (JOHNSON et al. 1989). Mehr als 50 Nachkommen, die<br />

alle keine phänotypischen Verän<strong>der</strong>ungen aufwiesen und sich ohne Komplikationen<br />

entwickelten, wurden mit dem für sie vorbestimmten Geschlecht geboren.<br />

Erste Kälber wurden nach In-vitro-Befruchtung mit gesextem Sperma und anschließendem<br />

Embryotransfer erzielt (CRAN et al. 1993, 1995). PARANACE et al. (2003) kombinierten die<br />

flowzytometrische Sortierung mit Embryotransfer nach Superovulation und konnten so<br />

Kälber erzeugen.<br />

Inzwischen ist es gelungen, Nachkommen von Schweinen (JOHNSON 1991; JOHNSON et<br />

al. 2000), Schafen (JOHNSON 1992; CRAN et al. 1997) und Pferden (SCHMID et al. 2000)<br />

durch chirurgische Besamung in den Eileiter sowie Nachkommen von Rin<strong>der</strong>n (SEIDEL et al.<br />

1999; DOYLE et al. 1999), Schweinen (VAZQUEZ et al. 2003; RATH et al. 2003) und<br />

Pferden (BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2002b) durch unblutige Besamung in das<br />

Uterushorn zu erzielen. Auch beim Menschen führte die intrauterine Insemination von<br />

sortierten Spermien zu Schwangerschaften und Geburten von Kin<strong>der</strong>n mit dem<br />

vorherbestimmten Geschlecht (FUGGER 1999).<br />

In einem Feldversuch mit 1000 Rin<strong>der</strong>n konnte das Geschlechtsverhältnis auf etwa 90%<br />

weibliche Kälber verschoben werden (SEIDEL et al. 1999). Beim Schwein gelang es RATH<br />

et al. (1997, 1999), 43 von insgesamt 44 Ferkeln mit dem prognostizierten weiblichen<br />

Geschlecht zu erzeugen. ABEYDEERA et al. (1998) produzierten mit flowzytometrisch<br />

separierten, Y-chromosomalen Spermien 9 Ferkel, die alle männlich waren.


35<br />

Auch neuere Biotechniken wie die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) wurden<br />

erfolgreich mit flowzytometrisch sortierten Spermien bei Schaf (CATT et al. 1996), Mensch<br />

(FUGGER 1999), Rind (HAMANO et al. 1999) und Schwein (PROBST 2001) durchgeführt.<br />

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) mit flowzytometrisch sortierten Eberspermien führte erstmals<br />

durch RATH et al. (1997) zum Erfolg. Von 379 in vivo maturierten Oozyten, welche mit<br />

weiblich gesexten Spermien fertilisiert wurden, konnten 92 auf zwei Empfängersauen<br />

übertragen werden und führten zu zwei Würfen mit insgesamt 10 weiblichen Ferkeln.<br />

Unterdessen gelang es ABEYDEERA et al. (1998) und RATH et al. (1999) auch mittels IVF<br />

bei in vitro maturierten Oozyten, Ferkel zu produzieren.<br />

Es ist heute außerdem heute möglich, mit flowzytometrisch sortierten Spermien durch IVF<br />

Embryonen zu produzieren (CRAN et al. 1995), einzufrieren und nach Übertragung auf<br />

Empfängerkühe Kälber des gewünschten Geschlechts zu erhalten (LU et al. 1999).<br />

Erst kürzlich wurde vom ersten Nachkommen aus flowzytometrisch sortierten Spermien bei<br />

einer Elchkuh berichtet, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Insemination mit sortierten, tiefgefrorenen und wie<strong>der</strong><br />

aufgetauten Spermien hervorging (SCHENK u. DEGROFFT 2003).<br />

Sortiertes Büffelsperma führte ebenfalls zur Geburt von Kälbern nach konventioneller<br />

Samenübertragung (PRESICCE et al. 2005). Auch bei verschiedenen Primatenarten,<br />

Delphinen und an<strong>der</strong>en bedrohten Tierarten wird sortiertes Sperma bereits eingesetzt<br />

(MAXWELL et al. 2004).<br />

2.2.3.1 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien beim Pferd<br />

Wie bei an<strong>der</strong>en Tierarten wurde auch beim Pferd die Erfahrung gemacht, dass sich das<br />

Sperma vieler Samenspen<strong>der</strong> nicht für die flowzytometrische Sortierung eignet (LINDSEY et<br />

al. 2002b). Eine genaue Vorauswahl ist daher notwendig. Dabei gibt eine gute Fruchtbarkeit<br />

des unsortierten Spermas wenig Aufschluss über seine Sortierbarkeit und die Fruchtbarkeit<br />

nach dem Sortieren. Dennoch sollten diese Kriterien eine Voraussetzung zur Verwendung<br />

sein.


2.2.3.1.1 Vitalität und Fruchtbarkeit von gesexten Spermien<br />

36<br />

Die Fertilität sortierter Spermien ist ebenso wie ihre Lebensdauer nach Kryokonservierung<br />

generell niedriger als diejenige entsprechen<strong>der</strong> Kontrollgruppen (SCHENK et al. 1999;<br />

SEIDEL et al. 1999; BUCHANAN et al. 2000).<br />

Vor <strong>der</strong> Sortierung werden die Spermien zusätzlich zur Färbung mit Hoechst 33342 mit<br />

einem Lebensmittelfarbstoff gefärbt, <strong>der</strong> die Membranen toter Zellen penetrieren kann.<br />

Dadurch wird die Fluoreszenz vermin<strong>der</strong>t, so dass die Zellen vom Sortiervorgang<br />

ausgeschlossen werden können (MAXWELL et al. 2004). Dieser Prozess scheint beim<br />

Schafbock, Eber und Hengst einen hohen Anteil an akrosomintakten Zellen zu ergeben<br />

(HOLLINSHEAD et al. 2002, 2003). Diese verbesserte Akrosomintegrität bleibt bei<br />

Inkubation nach <strong>der</strong> Sortierung beim Schafbock (HOLLINSHEAD et al. 2003) und Hengst<br />

(MORRIS et al. 2003) erhalten. An Hengstspermien konnten MORRIS et al. (2003) 12<br />

Stunden nach <strong>der</strong> Sortierung und bei Lagerung bei 20°C noch 27% Beweglichkeit feststellen,<br />

während die Lagerung bei 4°C eine signifikant niedrigere Motilität ergab. Die Motilität von<br />

Bullen- und Eberspermien nahm nach dem Sortieren und Tiefgefrieren schneller ab als bei<br />

den Kontrollgruppen, die diesen Prozess nicht durchlaufen haben (RATH et al. 2003). Dies<br />

zeigt zwar Speziesunterschiede an, jedoch muss zur Zeit grundsätzlich davon ausgegangen<br />

werden, dass die Überlebensfähigkeit sortierter Spermien innerhalb des weiblichen<br />

Genitaltraktes geringer ist als bei unsortierten Spermien (MAXWELL et al. 2004). Durch<br />

ovulationsnahe Besamung kann die Kurzlebigkeit sortierter Spermien zumindest teilweise<br />

kompensiert werden (LINDSEY et al. 2002a).<br />

2.2.3.1.2 Besamungsregime<br />

Bei <strong>der</strong> Besamung mit Frischsperma werden Stuten während des Östrus üblicherweise täglich<br />

mit 500 Mio. vorwärtsbeweglichen Spermien besamt (PICKETT u. VOSS 1975). Für eine<br />

maximale Effizienz empfehlen PICKETT et al. (2000) eine Inseminationsdosis von 500 Mio.<br />

frischen vorwärtsbeweglichen Spermien bei Besamung vor Ort, 1000 Mio.<br />

vorwärtsbewegliche Spermien für flüssiges Versandsperma und insgesamt 800 Mio. für<br />

tiefgefrorenes Sperma, das mindestens 30% Vorwärtsbeweglichkeit nach dem Auftauen


37<br />

zeigen muss. Eine Dosis von 50 Mio. vorwärtsbeweglichen Spermien wird von<br />

HOUSEHOLDER et al. (1981) bei <strong>der</strong> Besamung mit Frischsperma als kritische<br />

Besamungsdosis angesehen.<br />

Geht man von einer Sortierrate von 5000 Samenzellen pro Sekunde aus (RATH u. SIEME<br />

2003), benötigt man für die flowzytometrische Sortierung einer Inseminationsdosis von 100<br />

Mio. Spermien 5,6 Stunden. Entsprechend erhöht sich diese Zeit, wenn die Besamungsdosis<br />

100 Mio. motile Spermien enthalten soll (12 Std. bei 50% und 18 Std. bei 30% Motilität).<br />

In frühen Experimenten mit gesexten Hengstspermien wurde deshalb von SCHMID et al.<br />

(2000) die chirurgische Besamung mit 150.000 Zellen gewählt, um trotz <strong>der</strong> limitierten<br />

Besamungsdosis Trächtigkeiten zu erzielen. BUCHANAN et al. (2000) benutzten als erste die<br />

unblutige tief intrauterine Besamung in das ipsilateral zum Follikel liegende Uterushorn unter<br />

rektaler ultrasonographischer Kontrolle mit 25 Mio. vorwärtsbeweglichen gesexten<br />

Hengstspermien. Eine erste Gruppe von Stuten wurde dabei mit 25 Mio. Spermien in 1 ml<br />

Magermilchverdünner besamt. Dabei stellten die Autoren keinen signifikanten Unterschied in<br />

<strong>der</strong> Trächtigkeitsrate zwischen <strong>der</strong> Besamung mit ungesexten und gesexten Spermien fest.<br />

Sechzehn Tage nach <strong>der</strong> Besamung waren 30% <strong>der</strong> Stuten tragend, die Trächtigkeitsrate sank<br />

jedoch bis zum 60. Trächtigkeitstag auf 10%. Die zweite Gruppe von Stuten wurde auf die<br />

gleiche Weise mit gesextem Sperma besamt, das mit einem eigelbhaltigen<br />

Magermilchverdünner versetzt worden war. In dieser Gruppe wurden Trächtigkeitsraten von<br />

50% am Tag 16 nach <strong>der</strong> Besamung und nur 10% Verlust <strong>der</strong> Trächtigkeit bis Tag 60<br />

beobachtet. Im Rahmen dieser Experimente mit sortierten Spermien wurden im Sommer 1999<br />

vier gesunde Fohlen geboren (BUCHANAN et al. 2000).


38<br />

Tabelle 1: Einfluss <strong>der</strong> Besamungstechnik mit ungesextem Sperma auf die Trächtigkeitsrate<br />

Stuten<br />

(n)<br />

von Stuten (mod. nach SIEME et al. 2004)<br />

Besamungs-<br />

technik<br />

Art des<br />

Spermas<br />

Besamungs-<br />

volumen (ml)<br />

Spermienzahl<br />

(x 10 6 )<br />

Trächtigkeits-<br />

rate (%)<br />

31 Uteruskörper Frisch 12 50 58,1<br />

32 kraniales Uterushorn Frisch 12 50 50,0<br />

27 Hysteroskopisch Frisch 12 50 55,6<br />

28 Hysteroskopisch Frisch 2 50 67,9<br />

34 Uteruskörper Frisch 12 300 58,8<br />

37 Uteruskörper TG 0,5 100 43,3<br />

38 kraniales Uterushorn TG 0,5 100 44,7<br />

48 Hysteroskopisch TG 0,5 100 45,8<br />

21 Uteruskörper TG 12 800 42,9<br />

Die kritische Dosis nicht sortierter Spermien, ab <strong>der</strong> die endoskopische Besamung <strong>der</strong><br />

konventionellen intrauterinen Besamung vorgezogen werden sollte, liegt bei 10 Mio.<br />

vorwärtsbeweglichen Spermien (SIEME et al. 2003). MORRIS et al. (2000) befanden in ihren<br />

Versuchen zur hysteroskopischen Besamung mit niedrigen Besamungsdosierungen, dass bei<br />

<strong>der</strong> Unterschreitung einer Dosis von 1 Mio. unsortierten Spermien die Fertilisation nach<br />

Besamung auf die Eileiterpapille deutlich nachlässt.<br />

Da mit <strong>der</strong> hysteroskopischen Methode die höchsten Trächtigkeitsraten in Versuchen mit<br />

niedrigen Besamungsdosen erreicht wurden (Tab. 1), wurde sie auch für Besamungen mit<br />

sortierten Hengstspermien angewendet.<br />

Für eine hysteroskopische Besamung kann die erfor<strong>der</strong>liche Anzahl an Spermien im High-<br />

speed-cell-sorter innerhalb von 4 Stunden sortiert werden. Eine erfolgreiche<br />

Besamungstechnik mit reduzierter Spermiendosis würde den Einsatz von gesexten Spermien<br />

erheblich erleichtern (LINDSEY et al. 2002a, b).


39<br />

Nach hysteroskopischer Insemination von je 5 Mio. sortierten bzw. nicht sortierten Spermien<br />

wurden Trächtigkeitsraten von 37,5 und 40% erzielt (LINDSEY et al. 2002b). Alternativ<br />

wurde Sperma nach <strong>der</strong> Gewinnung vor dem Sortiervorgang für 18 Stunden bei 20°C<br />

Raumtemperatur gelagert. LINDSEY et al. (2001) besamten 20 Stuten mit 20 Mio. frisch<br />

sortierten Spermien. Die Trächtigkeitsergebnisse unterschieden sich mit 35% nicht mehr von<br />

den parallel durchgeführten Besamungen mit ungesextem Sperma.<br />

In einer weiteren Versuchsreihe, die sich mit <strong>der</strong>selben Problematik befasste, besamten<br />

LINDSEY et al. (2002c) jeweils 25 und 22 Stuten hysteroskopisch mit 20 Mio. sortierten<br />

Frischspermien. Im ersten Fall wurde das Sperma bei 15°C und in <strong>der</strong> zweiten Gruppe bei<br />

5°C für 18 Stunden gelagert. In einer dritten Gruppe wurde eine Dosis von 20 Mio. gesexten<br />

Frischspermien nach 18 Stunden Verwahrung bei 5°C mittels rektal geleiteter tief-<br />

intracornualer Besamung direkt an die Hornspitze verbracht. Bei den hysteroskopisch<br />

besamten Stuten fielen die Trächtigkeitsergebnisse mit 72, 55 und 38% besser aus, wenn das<br />

Sperma zuvor bei 15°C gelagert worden war.<br />

2.2.4 Verwendung gesexter und tiefgefrorener Spermien in <strong>der</strong> Besamung<br />

Nicht nur die Anzahl <strong>der</strong> sortierten Spermien pro Zeiteinheit, son<strong>der</strong>n auch die vermin<strong>der</strong>te<br />

Lebenszeit <strong>der</strong> Spermien nach <strong>der</strong> Sortierung stellen ein Hin<strong>der</strong>nis bei <strong>der</strong> Verwendung<br />

sortierter Spermien dar. Um diese Probleme zu minimieren, muss die Besamung mit sortierten<br />

Spermien so schnell wie möglich und so ovulationsnah wie möglich erfolgen (LINDSEY et<br />

al. 2002a; RATH u. SIEME 2003). Dies ist organisatorisch nicht immer möglich, so dass die<br />

Verwendung sortierter und tiefgefrorener Spermien eine große Vereinfachung darstellen<br />

würde. Bislang liegt lediglich ein Bericht über den erfolgreichen Einsatz von gesexten,<br />

tiefgefrorenen Spermien mit einer Trächtigkeitsrate von 13% (2 von 15 Stuten) vor<br />

(LINDSEY et al. 2002b).<br />

Die optimale Anpassungszeit an 5°C vor <strong>der</strong> Tiefgefrierung flowzytometrisch sortierter<br />

Spermien hängt vom genutzten Verdünner und den Eigenschaften <strong>der</strong> Spermatozoen einzelner<br />

Individuen ab (SCHENK et al. 1999). Die Optimierung <strong>der</strong> Anpassungszeit ist wichtig, um<br />

Schäden an den Spermien zu minimieren. Beim Bullen befanden SCHENK et al. (1999) bei


40<br />

<strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Motilitäten 1 bis 2 Stunden nach dem Auftauen eine Anpassungszeit an<br />

5°C von 3 bzw. 6 Stunden für besser als 18 Stunden. Bei ihren Versuchen wurden jedoch nur<br />

Ejakulate von 4 Bullen benutzt, was keine allgemeingültigen Rückschlüsse auf Ejakulate<br />

an<strong>der</strong>er Bullen zulässt (SCHENK et al. 1999). Die Autoren vermuten jedoch, dass nur bei<br />

einer Min<strong>der</strong>heit von Bullen eine Anpassungszeit von mehr als 6 Stunden als optimal<br />

anzusehen ist.<br />

Bei sortierten Rin<strong>der</strong>spermien führte die Tiefgefrierung nach dem Auftauen zu einer<br />

signifikanten Reduktion <strong>der</strong> Motilität (durchschnittlich 30-35%), während sich <strong>der</strong> Anteil<br />

intakter Akrosome nicht von dem <strong>der</strong> parallel eingefrorenen unsortierten Kontrollgruppe<br />

unterschied (SCHENK et al. 1999). SEIDEL et al. (1998) und DOYLE et al. (1999) führten<br />

Inseminationsversuche mit gesexten Rin<strong>der</strong>spermien durch, bei denen das Sperma sortiert und<br />

mit einer Samendichte von 1,63 Mio. Spermien/ml bei 5°C eingesetzt o<strong>der</strong> mit einer Dichte<br />

von 20 Mio. Spermien/ml tiefgefroren wurde. Mit nicht tiefgefrorenen, sortierten Spermien<br />

wurden bei Rin<strong>der</strong>n ähnliche Trächtigkeitsraten erzielt wie mit nicht sortiertem<br />

Kontrollsperma (SEIDEL et al. 1998). Bei Kühen war die Trächtigkeitsrate sowohl für<br />

sortierte, als auch für sortierte und tiefgefrorene Spermien schlechter als die <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppen (DOYLE et al. 1999). Die Trächtigkeitsraten für sortierte, nicht tiefgefrorene<br />

und sortierte, tiefgefrorene Spermien unterschieden sich indes nicht voneinan<strong>der</strong>, wobei<br />

allerdings zu bedenken gilt, dass die Besamungsdosis für sortierte tiefgefrorene Spermien mit<br />

1 Mio. doppelt so groß war wie die <strong>der</strong> sortierten, nicht tiefgefrorenen Vergleichsgruppe.<br />

Auch SEIDEL et al. (1999) erzielten bei östrussynchronisierten Rin<strong>der</strong>n durch Insemination<br />

mit gesexten, tiefgefrorenen Spermien eine gegenüber <strong>der</strong> Kontrollgruppe um 70-90%<br />

reduzierte Trächtigkeitsrate. Hierbei wurden ca. 1,0-1,5 Mio. sortierte Spermien in den<br />

Gebärmutterkörper o<strong>der</strong> in die Gebärmutterhörner inseminiert. Die Kontrollen wurden mit<br />

einer Spermiendosis von 20-40 Mio. konventionell in den Gebärmutterkörper besamt.<br />

Die chirurgische Besamung mit sortierten, tiefgefrorenen und aufgetauten Eberspermien<br />

führte nach JOHNSON et al. (2000) zur Geburt von Ferkeln. Dabei wurde <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Spermien, die sowohl den Sortierprozess, als auch die Tiefgefrierung überstanden hatten, auf<br />

30% geschätzt (JOHNSON 2000).


41<br />

Auch mit gesexten tiefgefrorenen Schafbockspermien wurden Nachkommen erzeugt<br />

(HOLLINSHEAD et al. 2001).<br />

Ein erheblicher Vorteil für Zuchtprogramme wäre es, wenn bereits tiefgefrorenes Sperma<br />

nach dem Auftauen sortiert werden könnte. So könnten ältere Spemaproben, die eingelagert<br />

wurden, nachträglich einer Geschlechtsselektion unterzogen werden, was z.B. für<br />

Genreserveprogramme sinnvoll ist. Außerdem könnte Sperma für den Transport über längere<br />

Strecken zu einem „Sortierzentrum“ tiefgefroren werden. Dieses Vorgehen ist jedoch mit<br />

Problemen wie <strong>der</strong> Entfernung des Eidotters sowie dem hohen Anteil an toten Spermien<br />

behaftet und konnte noch nicht in ausreichen<strong>der</strong> Weise gelöst werden (STAP et al. 1998).<br />

Das Sexen gefrorener und aufgetauter Spermien zum sofortigen Gebrauch o<strong>der</strong> zum Wie<strong>der</strong>-<br />

Einfrieren und späterem Gebrauch ist nach MAXWELL et al. (2004) möglich und in einigen<br />

Versuchen beim Schaf erfolgreich verlaufen. Aus dem Transfer in vitro gereifter Embryonen,<br />

sowohl aus gefrorenen, aufgetauten und sortierten als auch aus gefrorenen, aufgetauten,<br />

sortierten, eingefrorenen und aufgetauten Spermien, wurden 30 Lämmer mit dem<br />

vorherbestimmten Geschlecht geboren (O´BRIEN et al. 2004).<br />

2.2.4.1 Tiefgefrierung flowzytometrisch sortierter Pferdespermien<br />

Beim Pferd führen wie auch bei an<strong>der</strong>en Spezies Besamungen mit frischen sortierten<br />

Spermien und auch mit gelagerten und sortierten Spermien zum Erfolg, sofern die<br />

Besamungen endoskopisch durchgeführt werden. Auch sortierte und tiefgefrorene Spermien<br />

können eingesetzt werden, aber ihr Einsatz benötigt noch weitere Untersuchungen zur<br />

Qualitätsverbesserung (RATH u. SIEME 2003).<br />

Im Rahmen konventioneller Methoden zur Tiefgefrierung von Hengstsperma hat sich bisher<br />

kein bestimmtes Verdünnungsmedium als beson<strong>der</strong>s gut geeignet erwiesen (SQUIRES et al.<br />

1999). Gleiches erwartet man, wenn flowzytometrisch sortierte Hengstspermien dem<br />

Tiefgefrierprozess unterzogen werden. Jedoch sollte auch hier das Medium, das die besten<br />

Resultate bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Hengste hervorbringt, identifiziert und benutzt werden<br />

(LINDSEY et al. 2002b).


42<br />

Zu beachten gilt, dass nicht nur in Hinblick auf die Eignung zur Kryokonservierung, son<strong>der</strong>n<br />

auch auf die Eignung zur Sortierung ein individueller Unterschied zwischen Hengsten besteht<br />

(LINDSEY et al. 2002b). Aufgrund dieser Variationen ist es notwendig, Hengste für die<br />

Tiefgefrierung flowzytometrisch sortierter Spermien zu selektieren, <strong>der</strong>en Spermien sowohl<br />

den Sortierprozess als auch die Tiefgefrierung gut überleben (LINDSEY et al. 2002b).<br />

In Tabelle 2 ist die sich teilweise deutlich zwischen einzelnen Hengsten unterscheidende<br />

Spermienmotilität 0,5h nach dem Auftauen dargestellt.<br />

Tabelle 2: Individuelle Unterschiede <strong>der</strong> Anteile insgesamt beweglicher und<br />

vorwärtsbeweglicher Spermien nach dem Auftauen bei Hengsten (mod. nach<br />

LINDSEY et al. 2002b)<br />

Hengst Totale Motilität (%) Vorwärtsmotilität (%)<br />

A 41 a<br />

B 36 a<br />

C 36 a<br />

D 24 b<br />

E 23 b<br />

F 17 c<br />

G 13 c<br />

a,b,c,d Werte mit verschiedenen Indizes innerhalb einer Spalte unterscheiden sich signifikant<br />

(p


43<br />

die Spermien zu starkem Stress ausgesetzt wurden. Diesbezügliche Versuche wurden<br />

allerdings nicht in ausreichen<strong>der</strong> Zahl reproduziert (LINDSEY et al. 2002b).<br />

Tabelle 3: Hysteroskopische und nicht chirurgische intrauterine Besamung mit gesexten<br />

und ungesexten Spermien bei Verwendung verschiedener Konzentrationen von<br />

frischen und gelagerten gesexten Spermien sowie tiefgefrorenen/aufgetauten<br />

Spermien (mod. nach BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2001, 2002a, b,<br />

c, 2005)<br />

Besamungstechnik<br />

Hysteroskopische<br />

Besamung<br />

tief intrauterine<br />

Besamungs-<br />

Dosis<br />

(x 10 6 )<br />

Spermienart<br />

Anzahl<br />

Stuten /<br />

Gruppe<br />

Trächtig-<br />

keiten<br />

(%)<br />

5 gesext / TG 15 13<br />

5 18h gelagert / gesext 20 25<br />

20 frisch / gesext 20 30<br />

0,5 frisch / gesext 15 33<br />

5 frisch / gesext 15 37,5<br />

5 Ungesext / TG 16 37,5<br />

5 frisch / ungesext 10 40<br />

20 18h gelagert / gesext<br />

(5°C)<br />

12 55<br />

20 18h gelagert / gesext<br />

(15°C)<br />

18 72<br />

5 frisch / gesext 10 0<br />

Besamung 25 18h gelagert / gesext<br />

(5°C)<br />

2.2.4.1.1 Variabilität zwischen Hengsten<br />

22 38<br />

Die Spermien <strong>der</strong> meisten Spezies werden ohne Probleme mit einer Reinheit von ca. 95%<br />

sortiert (JOHNSON 1992; RATH et al. 1999). Innerhalb einer Art zeigen sich jedoch


44<br />

Unterschiede in <strong>der</strong> Sortierbarkeit von Spermien, die so weit führen können, dass die<br />

Spermien einzelner Individuen als nicht sortierbar erscheinen (JOHNSON 1997).<br />

PICKETT und AMANN (1993) vermuteten, dass nur 25-30% aller Hengste Sperma<br />

produzieren, das sich gut einfrieren lässt, während <strong>der</strong> Rest entwe<strong>der</strong> mäßig o<strong>der</strong> sogar<br />

schlecht einzufrierendes Sperma produziert. Ähnliche Ergebnisse erhielten auch LINDSEY et<br />

al. (2002b) in ihren Versuchen mit flowzytometrisch sortierten und tiefgefrorenen<br />

Hengstspermien. Dabei erwies sich die Spermienmotilität nach dem Auftauen als noch<br />

niedriger als bei unsortierten Hengstspermien. Legt man eine Mindestanfor<strong>der</strong>ung von >30%<br />

Motilität nach dem Auftauen zugrunde, hätten in <strong>der</strong> Studie von LINDSEY et al. (2002b) nur<br />

3 von 7 Hengsten, also 43% <strong>der</strong> Hengste, diese erfüllt.<br />

2.3 Schlussfolgerungen aus dem <strong>der</strong>zeitigen Wissensstand zu flowzytometrisch<br />

sortierten Hengstspermien<br />

Die Tiefgefrierung von Hengstspermien geht nach wie vor mit einer z.T. erheblichen<br />

Beeinträchtigung des Befruchtungsvermögens einher. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist<br />

es daher erfor<strong>der</strong>lich, den Einfrierprozess schonend durchzuführen. Die Problematik des<br />

Einfrierens flowzytometrisch sortierter Spermien stellt diesbezüglich eine neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Die geringe Anzahl sortierter Spermien und <strong>der</strong>en Vorbelastungen<br />

durch den Sortiervorgang sind dabei von beson<strong>der</strong>er Relevanz. Beim Pferd liegen zur Zeit<br />

noch wenige Erfahrungen auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kryokonservierung gesexter Spermien vor.<br />

Auch Besamungen mit gesexten, tiefgefrorenen und aufgetauten Spermien wurden noch nicht<br />

in ausreichen<strong>der</strong> Zahl durchgeführt. In <strong>der</strong> Literatur wird bislang nur über 15 mit gesextem<br />

TG-Sperma besamte Stuten und eine daraus resultierende Trächtigkeitsrate von 13% berichtet<br />

(LINDSEY et al. 2002b).<br />

Ziel dieser Arbeit war es, die Tiefgefrierung sortierter Hengstspermien durch Vergleich<br />

verschiedener Tiefgefriersysteme, Glyzerinkonzentrationen und Verdünner zu verbessern.<br />

Dabei erfolgte die Überprüfung <strong>der</strong> Methodik durch spermatologische Tests, während die<br />

Fertilität zur Zeit durch Besamungen an <strong>der</strong> Veterinärmedizinischen Fakultät <strong>der</strong> Universität<br />

Sydney kontrolliert wird.


3 Material und Methoden<br />

3.1 Ejakulatgewinnung<br />

45<br />

Ejakulate zweier Landbeschäler des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts in Celle im Alter von 19<br />

und 12 Jahren 1 mit bekannter Fertilität wurden zwei- bis dreimal wöchentlich morgens in <strong>der</strong><br />

Zeit zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr im Rahmen des routinemäßigen Betriebes in <strong>der</strong><br />

Hengstprüfungsanstalt in Adelheidsdorf gewonnen. Die Entnahme erfolgte an einem Phantom<br />

(Modell „Celle“, KLUG 1993) mittels einer künstlichen Scheide (Modell „Hannover“, KLUG<br />

1993) in Anwesenheit einer rossigen Stute. In die künstliche Scheide wurde<br />

Einmalschlauchfolie (Fa. Minitüb, Tiefenbach) eingezogen. Als Auffanggefäße dienten<br />

sterile, skalierte Glasflaschen, die mit einem Gazefilter (Fa. Minitüb, Tiefenbach) versehen<br />

waren, um grobe Verunreinigungen und die schleimige Fraktion vom Rest des Ejakulates<br />

abzutrennen.<br />

3.2 Samenuntersuchung<br />

Jedes Ejakulat wurde sofort nach <strong>der</strong> Entnahme routinemäßig auf Farbe (grau, weiß, gelb),<br />

Konsistenz (wässrig, molkig, milchig, rahmig), Volumen (ml), Dichte (Spermien/ml) und<br />

Anteil beweglicher Spermien (%) untersucht. Zur Dichtebestimmung diente ein Photometer<br />

(SpermaCue®, Fa. Minitüb, Tiefenbach). Die Schätzung <strong>der</strong> Motilität des Nativsamens<br />

erfolgte in einem Phasenkontrastmikroskop (BX 60, Fa. Olympus, Hamburg) auf einem 38°C<br />

warmen Objekttisch (HAT 400, Fa. Minitüb, Tiefenbach).<br />

Für alle folgenden Versuche fand nur solches Sperma Verwendung, welches die bestehenden<br />

Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an Ejakulate nach den Richtwerten des Instituts für<br />

Reproduktionsmedizin <strong>der</strong> Tierärztlichen Hochschule in Hannover (s. Tab. 4) hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Konsistenz und Vorwärtsbeweglichkeit erfüllte.<br />

1 im Jahr 2003: Hengst 1 geb. 1984, Hengst 2 geb. 1991


46<br />

Tabelle 4: Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an Hengstsperma (mod. nach Richtlinien des Instituts für<br />

Konsistenz<br />

Reproduktionsmedizin, Tierärztliche Hochschule Hannover)<br />

Volumen<br />

[ml]<br />

Dichte<br />

[Mio./ml]<br />

Anteil vorwärtsbeweglicher<br />

Spermien [%]<br />

molkeähnlich 40 30 50<br />

Die weitergehende Behandlung des Spermas ist den einzelnen Versuchsbeschreibungen sowie<br />

den entsprechenden Färbeprotokollen zu entnehmen (Abschnitte 3.3 bis 3.6).<br />

3.3 Beurteilungsmethoden<br />

3.3.1 Spermienmotilität<br />

Die Beurteilung <strong>der</strong> Spermienmotilität erfolgte unmittelbar nach <strong>der</strong> Ejakulatgewinnung und<br />

vor dem Einfrieren bei 5°C zur Überprüfung <strong>der</strong> einzelnen Behandlungsschritte sowie nach<br />

dem Auftauen in den jeweiligen Medien.<br />

Bei Versuchen mit gesexten Spermien erfolgte zusätzlich eine Motilitätsschätzung<br />

unmittelbar vor dem Sortierprozess an <strong>der</strong> gefärbten Probe sowie zu Beginn <strong>der</strong><br />

Anpassungsphase auf 5°C.<br />

Nach dem Auftauen wurde die Motilität in folgenden Zeitabständen geschätzt: direkt nach<br />

dem Auftauen (0 min.), nach 10 min., nach 10 min. und einer Zugabe von Koffein (10 min. +<br />

Coff) und danach jeweils im Abstand von einer halben Stunde bis zu 2,5 Stunden lang (30,<br />

60, 90, 120 und 150 min.) jeweils ohne Koffeinzugabe. Die aufgetauten<br />

Spermiensuspensionen wurden dabei in vorgewärmten 1,5 ml-Reaktionsgefäßen (Fa.<br />

Eppendorf, Hamburg) während des Thermobelastungstests in einem auf 38°C beheizten<br />

Aluminiumblock gelagert. Die Bestimmung <strong>der</strong> Motilität erfolgte in einem<br />

Phasenkontrastmikroskop (BX 60, Fa. Olympus, Hamburg) als subjektive Schätzung, die stets<br />

von <strong>der</strong>selben Person durchgeführt wurde.<br />

Es wurde, außer bei <strong>der</strong> Schätzung mit Koffein, ein 10µl großer Tropfen <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Spermiensuspension auf einen vorgewärmten Objektträger pipettiert, mit einem


47<br />

vorgewärmten Deckglas abgedeckt und <strong>der</strong> Anteil vorwärts-, orts- und unbeweglicher<br />

Spermien Motilität auf einem 38°C warmen Objekttisch geschätzt. Bei <strong>der</strong> Schätzung nach 10<br />

min. mit Koffein wurden 5µl einer 2mM Koffein-Lösung auf den Objektträger gegeben,<br />

diesem Tropfen 5µl Spermiensuspension zugegeben und die Motilität geschätzt.<br />

Da die unterschiedlichen Eigelbkonzentrationen in den beiden Verdünnern (s. Kapitel 3.5.4)<br />

zum Teil einen genauen Vergleich erschwerten, wurde zur Überprüfung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

zeitgleich eine Schätzung <strong>der</strong> Spermienmotilitäten mit Hoechst 33342 gefärbter Spermien<br />

unter einem Fluoreszenzmikroskop (BX 60, mit Filtereinsatz U-URBC, F 06398, Fa.<br />

Olympus, Hamburg) durchgeführt. Das Ergebnis dieser zweiten Schätzung floss direkt in die<br />

erste Schätzung ein, so dass als En<strong>der</strong>gebnis nur ein Wert erhoben wurde.<br />

3.3.2 Akrosomintegrität <strong>der</strong> Spermien<br />

Die Färbung zur Darstellung <strong>der</strong> Akrosomintegrität, soweit sie in Zusammenhang mit<br />

Kapazitation und Akrosomreaktion steht, wurde mit Fluoreszeinisothiocyanat-Peanut-<br />

Agglutinin (FITC-PNA) vorgenommen. Dieses Lektin <strong>der</strong> Arachis hypogaea, das mit<br />

Fluoreszein konjugiert ist, zeigt eine beson<strong>der</strong>e Affinität zu -Galaktose-Resten und markiert<br />

die äußere akrosomale Membran.<br />

Vom verdünnten Ejakulat und von je<strong>der</strong> aufgetauten Probe wurde ein 10µl großer Tropfen auf<br />

einen Objektträger pipettiert, nach Art <strong>der</strong> Blutausstrichtechnik ausgestrichen und<br />

luftgetrocknet. 20µl einer PNA-Färbelösung (s. Anhang) wurden in <strong>der</strong> Größe von ca. 2 cm 2<br />

auf dem Ausstrich gleichmäßig verteilt und <strong>der</strong> Objektträger mindestens 20 min. waagerecht<br />

in einer dunklen, feuchten Umgebung luftgetrocknet. Anschließend wurde <strong>der</strong> Objektträger<br />

zweimal in ein 50ml PBS enthaltendes Gefäß gedippt und zum Trocknen senkrecht in eine<br />

dunkle, feuchte Umgebung gestellt. Nach weiteren 40 min. wurde ein Tropfen UCD<br />

Mounting Medium (s. Anhang) zur Verstärkung <strong>der</strong> Fluoreszenz auf die gefärbte Fläche des<br />

Objektträgers gegeben, ein Deckgläschen fest angepresst und unverzüglich unter Verwendung<br />

eines Fluoreszenzfilters mit einer Wellenlänge von 450-490 nm bei 1000-facher<br />

Vergrößerung und Ölimmersion im Fluoreszenzmikroskop (BX 60, mit Filtereinsatz U-


48<br />

URBC, F 06398, Fa. Olympus, Hamburg) 200 Spermienzellen ausgezählt. Es wurde eine<br />

Einteilung in vier Klassen vorgenommen (Abb. 2):<br />

I II III IV<br />

Abbildung 2: Schematische Darstellung des akrosomalen Status <strong>der</strong> FITC-PNA-Färbung<br />

I: grüne Fluoreszenz über gesamte Kopfkappe<br />

II: unterbrochen grüne Fluoreszenz<br />

III: Reste von Fluoreszenz in <strong>der</strong> Äquatorialgegend<br />

IV: keine Fluoreszenz<br />

Spermien, die den Klassen 1 und 2 zugerechnet wurden, werden als akrosomintakt angesehen,<br />

Spermien <strong>der</strong> Klassen 3 und 4 wurden <strong>der</strong> Gruppe „akrosomreagiert“ zugeordnet. Der Anteil<br />

akrosomintakter Zellen wurde prozentual ausgewertet.<br />

3.3.3 Morphologisch abweichende Spermienformen<br />

Die Spermienmorphologie wurde im Eosin-Nigrosin-Ausstrich beurteilt. Dazu wurde von<br />

je<strong>der</strong> aufgetauten Probe ein 10µl großer Tropfen auf einen Objektträger pipettiert. In diesen<br />

Tropfen wurden 10µl Eosin-Nigrosin-Färbelösung (s. Anhang) gegeben, ein Ausstrich nach<br />

Art <strong>der</strong> Blutausstrichtechnik angefertigt und <strong>der</strong> Objektträger luftgetrocknet. Bis zur<br />

Auswertung verblieben die Ausstriche unter Lichtausschluss im Kühlschrank bei 4°C.<br />

Die gefärbten Ausstriche wurden mit Hilfe eines Phasenkontrastmikroskops (1000-fache<br />

Vergrößerung und Ölimmersion) ausgewertet. Dabei wurden jeweils 200 Samenzellen<br />

ausgezählt und nach folgendem Schema <strong>der</strong> Tabelle 5 prozentual ausgewertet:


49<br />

Tabelle 5: Auswertungsschema zur Erfassung <strong>der</strong> morphologischen Spermien-<br />

verän<strong>der</strong>ungen (nach BARTH u. OKO 1989)<br />

Verän<strong>der</strong>ungen Genauere Differenzierung<br />

Normal keine Verän<strong>der</strong>ungen erkennbar<br />

Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

- abgelöster Kopf<br />

Kopf vom Hals gelöst<br />

- an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen Sichtbare Kopfkappenverän<strong>der</strong>ungen, z. B.<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

deformiert, zu klein o<strong>der</strong> zu groß<br />

gebrochen, paraxialer Schwanzansatz, retroaxialer<br />

Schwanzansatz, doppelt, fibrillär, axial,<br />

deformiert<br />

Proximaler Plasmatropfen Persistieren<strong>der</strong> Plasmatropfen an Hals- o<strong>der</strong><br />

Verbindungsstück<br />

Distaler Plasmatropfen Persistieren<strong>der</strong> Plasmatropfen an Haupt- o<strong>der</strong><br />

Endstück<br />

DMR (distal mid piece reflexes) Schleifenform<br />

Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen Aufgerollt, abgeknickt, rudimentär<br />

Die Auflistung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen erfolgt hierarchisch, so dass Spermien unter diejenige<br />

Kategorie fielen, die von oben nach unten als erste auf sie zutraf.<br />

3.4 Flowzytometrische Sortierung<br />

Nach <strong>der</strong> routinemäßigen Samenuntersuchung (Kapitel 3.2) wurde das Ejakulat im Verhältnis<br />

1:1 mit auf 34°C vorgewärmtem KMT (Kenney + Modified Tyrode`s, KENNEY et al. 1975,<br />

s. Anhang) verdünnt und bei ca. 650*g 10 min. zentrifugiert.<br />

Nach <strong>der</strong> Dekantierung und Resuspension des spermienreichen Retentats mit KMT folgte<br />

eine Dichtebestimmung im Hämozytometer (Thoma neu®, Fa. Hecht, Sontheim). Die<br />

Probendichte wurde auf 111 Mio. Spermien/ml eingestellt.


50<br />

Jeweils 1,8 ml dieser Spermiensuspension wurden in 2ml-Reaktionsgefäße (Fa. Eppendorf,<br />

Hamburg) pipettiert. Mit dem Fluoreszenzfarbstoff Hoechst 33342 (bisBenzimid, 5mg/ml, Fa.<br />

Sigma, St. Louis, MO, USA) wurde eine Reihe verschiedener Verdünnungskonzentrationen<br />

nach dem in Tabelle 6 ersichtlichen Schema angelegt und mit KMT auf ein Volumen von<br />

2 ml aufgefüllt. Dieses war notwendig, um trotz Schwankungen zwischen verschiedenen<br />

Ejakulaten eine am jeweiligen Arbeitstag geeignete Konzentration an Fluoreszenzfarbstoff für<br />

den Sortierprozess zu erhalten.<br />

Tabelle 6: Anlegen einer Reihe von Konzentrationen mit dem Fluoreszenzfarbstoff<br />

Hoechst 33342<br />

Spermiensuspension<br />

[ml]<br />

Hoechst 33342 (5mg/ml)<br />

[µl]<br />

KMT<br />

[µl]<br />

1,8 5 195<br />

1,8 10 190<br />

1,8 15 185<br />

1,8 20 180<br />

1,8 25 175<br />

1,8 30 170<br />

Je<strong>der</strong> Ansatz wurde in zweifacher Ausführung angelegt. Die gefärbten Proben wurden in<br />

einem Inkubationsgefäß (Steuergerät HF 50, Fa. Minitüb, Tiefenbach) gelagert und während<br />

des Transportes vom Labor <strong>der</strong> Hengstprüfungsanstalt in Adelheidsdorf zum Labor des<br />

Instituts für Tierzucht in Mariensee für 90 min. bei 34°C inkubiert.<br />

Zur flowzytometrischen Sortierung wurde nach <strong>der</strong> Inkubation jeweils eine Probe je<strong>der</strong><br />

Farbstoffkonzentration durch einen Filter <strong>der</strong> Porenweite von 20 µm (BD Falcon TM , Becton<br />

Dickinson Labware, MA, USA) filtriert und mit 667µl KMT auf eine Endkonzentration von<br />

75 Mio. Spermien/ml gebracht. Kurz vor dem Sortiervorgang wurden dem Probenröhrchen<br />

2 µl des Lebensmittelfarbstoffes FD&C#40 (Fa. Warner Jenkinson Company Inc., St. Louis,<br />

MO, USA) aus einer Stocklösung mit 25mg/ml hinzugegeben. Hierdurch wird das<br />

Fluoreszenzsignal bei membranverän<strong>der</strong>ten Spermien reduziert und <strong>der</strong>artige Spermien vom


51<br />

Sortierprozess ausgeschlossen (s. Abb. 1). Eine Einwirkdauer von weniger als einer Minute<br />

war dabei ausreichend.<br />

Die benötigte Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffs Hoechst 33342 in den zu sortierenden<br />

Proben schwankte von Tag zu Tag und lag an den meisten Tagen zwischen 15µl und 25µl.<br />

Um eine ausreichende Anzahl Probenmaterial zur flowzytometrischen Sortierung<br />

bereitzustellen, wurden, sobald die für den jeweiligen Tag benötigte Konzentration ermittelt<br />

war, mehrfache Ansätze dieser Konzentration angelegt und wie oben beschrieben inkubiert.<br />

Die Sortierung <strong>der</strong> gefärbten Samenzellen erfolgte nach <strong>der</strong> „Beltsville Sperm Sexing<br />

Technology“ nach JOHNSON et al. (1999) mit einem „high speed cell sorter“ (Moflo<br />

DakoCytomation, Fort Collins, CO, USA), welcher mit einem 5W Argon UV-Laser bei<br />

200mW betrieben wurde. Der Anregungswellenbereich lag zwischen 351-364 nm. Als<br />

Hüllstrom diente Stallions Sheath Fluid (s. Anhang) mit einem pH-Wert von 7,2. Es wurde<br />

bei einem Arbeitsdruck von 3,6 bar sortiert. Während <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Versuche konnte<br />

eine durchschnittliche Sortierrate von 3500-4500 Zellen pro Sekunde erzielt werden.<br />

Als Auffanggefäße dienten 10ml-Zentrifugenröhrchen (Fa. Sarstedt, Nümbrecht), die mit<br />

0,5 ml Auffangmedium gefüllt waren. Das Auffangmedium bestand aus dem Überstand einer<br />

bei 850*g für 10 min. zentrifugierten 2%igen TEST-Eidotter-Lösung (s. Anhang), welche<br />

nach <strong>der</strong> Überprüfung des pH-Wertes von 7,4 und bis um Einsatz am Versuchstag bei –20°C<br />

gelagert wurde. Nach dem Auftauen wurde das Auffangmedium durch einen Filter mit einer<br />

Porengröße von 20 µm (BD Falcon TM , Becton Dickinson Labware, MA, USA) gegeben.<br />

3.5 Tiefgefrierversuche mit flowzytometrisch sortierten Spermien<br />

3.5.1 Spermaaufbereitung<br />

Die einzelnen Samenproben enthielten nach <strong>der</strong> flowzytometrischen Sortierung jeweils 8<br />

Mio. Spermien. Zur Konzentrierung und Abtrennung des Trägermediums wurden sie direkt<br />

nach dem Sortiervorgang für 15 min. bei ca. 700*g zentrifugiert. Der Überstand wurde<br />

entfernt und das verbliebene Pellet von ca. 15 µl mit 75 µl Verdünner ohne Glyzerin<br />

resuspendiert. Die zur Verfügung stehenden Medien waren sowohl ein modifizierter


52<br />

Magermilchverdünner (INRA82, IJAZ u. DUCHARME 1995), dem 2% klarifizierter Eidotter<br />

zugesetzt war, als auch ein 20% Eidotter enthalten<strong>der</strong> Lactose-EDTA-Verdünner (MARTIN<br />

et al. 1979).<br />

Nach Zugabe des Verdünners wurde die Spermiensuspension entsprechend <strong>der</strong> im<br />

nachfolgenden Abschnitt (3.5.2) beschriebenen Methode auf 5°C heruntergekühlt. Im<br />

Anschluss daran wurden die Gefäße ihrem Wassermantel entnommen und jedem 70 µl des<br />

jeweiligen Verdünners inkl. <strong>der</strong> aus Tabelle 7 ersichtlichen Glyzerinkonzentration zugefügt.<br />

So entstand eine Spermienendkonzentration von 40 Mio. Spermien/ml.<br />

Tabelle 7: Glyzerinkonzentrationen bei Zugabe von 70µl Verdünner<br />

Verdünner Zugabe Glyzerin (%) Endkonz. Glyzerin (%)<br />

INRA 82 + 2% Eidotter 5,7 2,5<br />

INRA 82 + 2% Eidotter 11,4 5,0<br />

Lactose-EDTA (20% Eidotter) 9,143 4,0<br />

Exkurs 1: Berechnung <strong>der</strong> zuzufügenden Glyzerinkonzentrationen<br />

Verschiedene Messungen ergaben, dass nach Abzug von Luft und <strong>der</strong> Menge an<br />

Flüssigkeit, die im PVP-Verschlussstopfen des 0,25ml-Kunststoffröhrchens<br />

(System Minitüb, Tiefenbach) verloren geht, ein effektives Endvolumen von<br />

160 µl im Gefäß verbleibt. Darin enthalten sind 75 µl Verdünner, sowie ca. 15 µl<br />

für das bei <strong>der</strong> Zentrifugation entstandene Pellet. Um ein Gesamtvolumen von<br />

160 µl zu erreichen, sind somit 70 µl hinzugegeben.<br />

Um eine Glyzerinendkonzentration von 2,5% zu erreichen, müssen in den 70 µl<br />

Verdünner 5,7% Glyzerin enthalten sein, für eine Endkonzentration von 5%<br />

entsprechend 11,4%. Eine entsprechende Menge <strong>der</strong> jeweiligen konzentrierten<br />

Lösungen wurde vor <strong>der</strong> Anwendung im Kühlraum auf eine Temperatur von 5°C<br />

gebracht.


Exkurs 2: Berechnung <strong>der</strong> Spermienendkonzentration in einer Paillette<br />

53<br />

In jedem Auffanggefäß müssten beim Abfüllen <strong>der</strong> Pailletten in 160 µl<br />

Spermiensuspension 8 Mio. Spermien enthalten sein, die im Flowzytometer<br />

während des Sortiervorgangs abgezählt wurden. Jedoch muss wegen <strong>der</strong> sich dem<br />

Sortiervorgang anschließenden Zentrifugation ein Zellverlust von 20% abgezogen<br />

werden. Es sind also pro Paillette 0,8 x 8 Mio. = 6,4 Mio. Spermien vorhanden.<br />

Die Spermienendkonzentration berechnet sich demnach wie folgt:<br />

1 ml : 0,160 = 6,25 x 6,4 Mio. = 40 Mio. Spermien/ml.<br />

Das Abfüllen erfolgte manuell in gekennzeichneten 0,25ml-Kunststoffpailletten (French Type<br />

Straws, Fa. Minitüb, Tiefenbach). Dabei wurde zuerst eine vorbereitete und gekühlte Menge<br />

von ca. 50 µl des jeweils mit 2,5%, 5% (INRA82) o<strong>der</strong> 4% (Lactose-EDTA) Glyzerin<br />

angesetzten Verdünners ohne Spermien in die Paillette aufgezogen. Dieses diente <strong>der</strong><br />

Verhin<strong>der</strong>ung von Zellverlusten, da die Menge an Spermiensuspension, die in den am Ende<br />

<strong>der</strong> Paillette vorhandenen Verschlussstopfen gesogen wird, unwie<strong>der</strong>bringlich beim<br />

Aufschneiden <strong>der</strong> Pailletten nach dem Auftauen verloren geht. Anschließend folgten das<br />

Abfüllen <strong>der</strong> Spermiensuspension und das Verschließen mit Hilfe von metallischen<br />

Verschlusskugeln (Sealing Balls for straws, Fa. Minitüb, Tiefenbach). Um<br />

Temperatursprünge zu vermeiden, fanden diese Vorgänge im Kühlraum bei einer Temperatur<br />

von 5°C statt.<br />

Die Pailletten wurden in zwei unterschiedlichen Systemen, einer mit flüssigem Stickstoff<br />

gefüllten Styroporbox und einem automatischen Gefrierautomaten (Minidigicool , Fa. IMV,<br />

L´Aigle, Frankreich), wie es in Abschnitt 3.5.3 beschrieben wird, kryokonserviert und<br />

anschließend in flüssigem Stickstoff bei -196°C gelagert.<br />

Zu je<strong>der</strong> tiefgefrorenen Probe sortierter Spermien wurde eine Kontrollprobe mit unsortiertem<br />

Sperma angefertigt. Dieses wurde in gleicher Weise behandelt wie die sortierten Spermien.<br />

Lediglich die Inkubation, die Sortierung sowie <strong>der</strong> zweite Zentrifugationsvorgang vor <strong>der</strong><br />

Kühlung, Abfüllung und Tiefgefrierung unterblieben.


54<br />

Das Auftauen aller Pailletten erfolgte bei 37°C im Wasserbad für 30 Sekunden. Die Pailletten<br />

wurden trocken gewischt und jeweils in ein leeres, im Aluminiumblock bei 38°C<br />

vorgewärmtes Reaktionsgefäß (Fa. Eppendorf, Hamburg) entleert. Es folgten die unter 3.3<br />

erläuterten Beurteilungen.<br />

Eine Reanalyse für die Proben <strong>der</strong> Tiefgefrierversuche wurde nicht durchgeführt, da im<br />

Gegensatz zum reinen Sortiervorgang die Sortiergenauigkeit im Rahmen dieser<br />

Versuchsreihen nicht von Bedeutung war. Die Proben wurden nach dem Auftauen und den<br />

spermatologischen Untersuchungen vernichtet. Eine Besamung mit den für die<br />

Tiefgefrierversuche erstellten Proben fand nicht statt.<br />

3.5.2 Kühlung<br />

Zur Kühlung wurden die Auffanggefäße mit <strong>der</strong> Spermiensuspension sofort in 100ml-<br />

Plastikflaschen gestellt, die mit 95 ml ca. 21°C (Raumtemperatur) warmem Leitungswasser<br />

gefüllt waren. In diesem Wassermantel wurden sie anschließend in einen Kühlraum mit einer<br />

Temperatur von ungefähr 5°C verbracht. Der Wassermantel diente dabei sowohl <strong>der</strong><br />

Vermin<strong>der</strong>ung von Temperaturschwankungen innerhalb <strong>der</strong> Spermiensuspension als auch <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>aten Abkühlung <strong>der</strong>selben.<br />

Der Temperaturverlauf in einem Verdünner und Spermien enthaltenden 10ml-Gefäß wurde<br />

stichprobenartig für beide Verdünner durch einen Messfühler aufgezeichnet. Dabei ergaben<br />

sich die in Abbildung 3 dargestellten Temperaturkurven:


Temperatur in Grad Celsius<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

55<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 140 145 150 155<br />

Zeit in Minuten<br />

Lactose-EDTA INRA82<br />

Abbildung 3:Temperaturverlauf bei Kühlung in einem 95ml-Wassermantel von<br />

Raumtemperatur auf 5°C in 2,5 h.<br />

3.5.3 Versuchsreihe 1:<br />

Vergleich zweier Tiefgefriersysteme (Styroporbox und automatischer<br />

Tiefgefrier-Apparat)<br />

Die Tiefgefrierung erfolgte in zwei unterschiedlichen Systemen, d.h. mit einer Styroporbox<br />

o<strong>der</strong> einem automatischen Gefrierapparat. Bei Anwendung des Systems „Box“ wurde eine<br />

Styroporbox mit den Maßen 68cm x 73cm x 49cm ca. 5 cm hoch mit flüssigem Stickstoff<br />

gefüllt und <strong>der</strong> Deckel für einige Minuten geschlossen, um im Inneren <strong>der</strong> Box eine<br />

weitestgehend gleichmäßige Verteilung des Stickstoffdampfes und damit eine gleichmäßige<br />

Temperatur sicherzustellen. Anschließend wurden die Pailletten auf Einfrierrampen innerhalb<br />

<strong>der</strong> Box 4,5 cm über dem Stickstoffspiegel gelagert und die Box für mindestens 7 Minuten


56<br />

wie<strong>der</strong> verschlossen. Danach wurden die Pailletten in den flüssigen Stickstoff (-196°C)<br />

getaucht und zur Lagerung in entsprechende Container überführt.<br />

Zur Tiefgefrierung im automatischen Gefrierautomaten (Minidigicool®, Fa. IMV, L´Aigle,<br />

Frankreich) wurden die gekühlten und in Pailletten abgefüllten Spermien in das ca. 60<br />

Minuten entfernt gelegene Labor des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts Celle in <strong>der</strong><br />

Hengstprüfungsanstalt Adelheidsdorf verbracht, da die dazu notwendige Ausrüstung nur dort<br />

vorhanden war. Während des Transports befanden sich die Pailletten für den Zeitraum von<br />

etwa einer Stunde in einer mit dem 12V-Zigarettenanzün<strong>der</strong> des Autos verbundenen Kühlbox<br />

(Frigobox, Fa. Waeco, Emsdetten) bei einer konstanten Temperatur von ca. 5°C. Nach<br />

Ankunft im Labor wurden sie noch ca. eine halbe Stunde in <strong>der</strong> Kühlbox belassen, bis die<br />

Metallbox des automatischen Gefrierautomaten auf 5°C gekühlt war. Erst dann wurden sie<br />

auf Einfrierrampen umgelagert und nach <strong>der</strong> von KLUG und SIEME (2003) beschriebenen<br />

Methode mit einer Geschwindigkeit von -60 °C pro Minute bis -160°C kryokonserviert. Nach<br />

weiteren 10 min. wurden die gefrorenen Pailletten in flüssigen Stickstoff (-196°C) überführt<br />

und zum Rücktransport nach Mariensee und zur Lagerung in entsprechende Container<br />

umgelagert.<br />

3.5.4 Versuchsreihe 2:<br />

Vergleich von zwei Tiefgefrierverdünnern<br />

Es wurden zwei unterschiedliche Verdünner getestet, die standardmäßig bei <strong>der</strong><br />

Kryokonservierung von Hengstspermien Anwendung finden.<br />

Beim ersten handelt es sich um einen modifizierten Magermilchverdünner (INRA 82, IJAZ u.<br />

DUCHARME 1995), <strong>der</strong> mit 2% klarifiziertem Eidotter und 2,5% Glyzerin als<br />

Tiefgefrierverdünner zum Einsatz kommt. Er wird in Versuchsreihe 3 (Abschnitt 3.5.5) zu<br />

Vergleichszwecken modifiziert auch mit 5% Glyzerin angewendet. Der zweite Verdünner ist<br />

ein Lactose-EDTA-Verdünner (MARTIN et al. 1979) mit 20% Eidotter und 4% Glyzerin. Die<br />

Zusammensetzungen bei<strong>der</strong> Verdünner sind im Anhang beschrieben.<br />

Die sortierten und zentrifugierten Spermien wurden mit jeweils 75 µl eines Verdünners ohne<br />

Zusatz von Glyzerin resuspendiert und zur Kühlung, wie in 3.5.2 beschrieben, in den


57<br />

Kühlraum verbracht. Nach abgeschlossener Kühlung wurde den Spermiensuspensionen zur<br />

Herstellung einer Endkonzentration von 40 Mio. Spermien/ml erneut 70 µl Verdünner mit <strong>der</strong><br />

jeweiligen Glyzerinkonzentration, wie in 3.5.1 beschrieben, zugegeben.<br />

3.5.5 Versuchsreihe 3:<br />

Vergleich von zwei Glyzerinkonzentrationen in einem Verdünner<br />

Glyzerin wurde erst nach Abschluss des Kühlvorganges direkt vor dem Abfüllen und <strong>der</strong><br />

Kryokonservierung <strong>der</strong> Spermiensuspensionen bei einer Temperatur von 5°C zugegeben, wie<br />

es von GIL et al. (2003) für Schafsperma empfohlen wird. Dadurch sollten Schädigungen des<br />

Kühlgutes durch Glyzerin weitestgehend verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Es wurden zwei unterschiedliche Glyzerinkonzentrationen im modifizierten<br />

Magermilchverdünner (INRA82) verglichen. Zur Anwendung kam zum einen eine<br />

Glyzerinendkonzentration von 2,5%, wie sie in diesem Tiefgefrierverdünner routinemäßig<br />

angewendet wird, zum an<strong>der</strong>en eine Glyzerinendkonzentration von 5%. Die genaue<br />

Vorgehensweise ist in Abschnitt 3.5.1 sowie in Tabelle 7 beschrieben.<br />

Der Temperaturverlauf während <strong>der</strong> Kryokonservierung wurde stichprobenartig für beide<br />

Systeme und den jeweiligen Verdünner bzw. die jeweilige Glyzerinkonzentration mittels<br />

eines in einer Paillette angebrachten Messfühlers aufgezeichnet.<br />

3.6 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche<br />

Die Ejakulatgewinnung, Samenuntersuchung sowie die mikroskopischen und funktionellen<br />

Untersuchungen erfolgte auch für die Besamungsversuche analog <strong>der</strong> in den Abschnitten 3.1<br />

bis 3.3 dargestellten Vorgehensweise.


3.6.1 Spermaaufbereitung<br />

58<br />

Nach <strong>der</strong> routinemäßigen Samenuntersuchung wurde das Ejakulat im Verhältnis 1:1 mit auf<br />

34°C vorgewärmtem Kenney-Verdünner (KENNEY et al. 1975) verdünnt. Diese<br />

Spermiensuspension wurde bei 400*g für 10 min. zentrifugiert und <strong>der</strong> Überstand dekantiert.<br />

Ein Teil des spermienreichen Retentats wurde mit dem Lactose-EDTA-Verdünner auf eine<br />

Konzentration von 80 Mio. Spermien/ml bzw. 800 Mio. Spermien/ml gebracht. Nach <strong>der</strong><br />

Kühlung wie in 3.5.2 beschrieben, wurde <strong>der</strong> Spermiensuspension bei 5°C Lactose-EDTA-<br />

Verdünner mit 8% Glyzerin im Verhältnis 1:1 zugefügt. So wurde eine<br />

Glyzerinendkonzentration von 4% und eine Spermienendkonzentration von 40 Mio.<br />

Spermien/ml bzw. 400 Mio. Spermien/ml eingestellt. Diese Spermiensuspensionen wurden<br />

als Kontrollgruppen auf gleiche Art und Weise tiefgefroren und gelagert wie die<br />

entsprechenden sortierten Spermien.<br />

Der an<strong>der</strong>e Teil des Spermienpellets wurde wie in Kapitel 3.4 beschrieben mit KMT-<br />

Verdünner resuspendiert und auf eine Konzentration von 111 Mio. Spermien pro ml<br />

eingestellt. Es folgte die Färbung, Inkubation und flowzytometrische Sortierung (s. Kapitel<br />

3.4).<br />

Für die sortierten Spermien wurden jeweils am selben Tag flowzytometrische Reanalysen<br />

durchgeführt, um die Sortiergenauigkeit zu bestimmen. Ihre Reinheit lag im Durchschnitt bei<br />

93% (Hengst 1: 92%, Hengst 2: 94,5%).<br />

3.6.2 Tiefgefrierung <strong>der</strong> Proben<br />

Die Kryokonservierung <strong>der</strong> Proben für die Besamungsversuche erfolgte in 4 Gruppen. Die<br />

Gruppen 1 und 2 beinhalteten die Proben mit sortierten Spermien, wobei Pailletten dieser<br />

Gruppe entwe<strong>der</strong> weiblich- (Gruppe 1) o<strong>der</strong> männlich-determinierende (Gruppe 2) Spermien<br />

enthielten. Sie wurden in einer Konzentration von 40 Mio. Spermien/ml abgefüllt und<br />

tiefgefroren. Die Gruppen 3 und 4 enthielten Kontrollen, d.h. nicht sortierte Spermien. Dabei<br />

wurden die Proben, die Gruppe 3 angehörten, in <strong>der</strong>selben Konzentration wie die <strong>der</strong> Gruppen


59<br />

1 und 2 tiefgefroren (40 Mio. Spermien/ml), während die Gruppe 4 Proben die zehnfache<br />

Konzentration enthielt (400 Mio. Spermien/ml). Vergleiche dazu auch Tabelle 8.<br />

Tabelle 8: Kryokonservierungsgruppen für den Besamungsversuch<br />

TG-Gruppe Nr. Art <strong>der</strong> Spermien Spermien / ml<br />

1 sortiert / X 40<br />

2 sortiert / Y 40<br />

3 nicht sortiert 40<br />

4 nicht sortiert 400<br />

Nach <strong>der</strong> flowzytometrischen Sortierung enthielten die Proben in den Auffanggefäßen jeweils<br />

8 Mio. Spermien und wurden direkt nach dem Sortiervorgang für 15 min. bei ca. 700*g<br />

zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und das verbliebene Pellet von ca. 15 µl mit 75 µl<br />

des Lactose-EDTA-Verdünners ohne Glyzerin resuspendiert (vgl. Kapitel 3.5.1).<br />

Anschließend wurde die Spermiensuspension nach <strong>der</strong> in 3.5.2 beschriebenen Methode auf<br />

5°C heruntergekühlt. Die Gefäße wurden ihrem Wassermantel entnommen und jedem 70 µl<br />

des Lactose-EDTA-Verdünners inkl. 9,143% Glyzerin zugefügt. So entstand eine<br />

Spermienendkonzentration von 40 Mio. Spermien / ml und eine Glyzerinendkonzentration<br />

von 4%.<br />

Das Abfüllen <strong>der</strong> sortierten Spermien erfolgte manuell in gekennzeichneten 0,25ml-Pailletten<br />

(Fa. Minitüb, Tiefenbach). Dabei wurden zunächst eine vorbereitete und gekühlte Menge von<br />

ca. 50 µl des mit 4% Glyzerin angesetzten Verdünners ohne Spermien in die Paillette<br />

aufgezogen, bevor die ca. 160 µl umfassende Spermiensuspension folgte. Anschließend<br />

erfolgte das Verschließen <strong>der</strong> Pailletten mit Hilfe einer automatischen Abfülleinrichtung<br />

(MRS-1®, Fa. IMV, L´Aigle, Frankreich), von <strong>der</strong> jedoch nur die Verschließtechnik in<br />

Anspruch genommen wurde.<br />

Für die Kontrollgruppen erfolgte sowohl das Abfüllen als auch das Verschließen automatisch<br />

mit <strong>der</strong> oben genannten Abfülleinrichtung.


60<br />

Alle Pailletten wurden in einer mit flüssigem Stickstoff gefüllten Styroporbox, wie in<br />

Abschnitt 3.5.3 beschrieben, kryokonserviert und anschließend in flüssigem Stickstoff bei<br />

-196°C gelagert.<br />

Zur mikroskopischen und funktionellen Untersuchung wurde jeweils eine Paillette mit<br />

sortierten Spermien, d.h. <strong>der</strong> Gruppe 1 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe 2, sowie eine Paillette je<strong>der</strong><br />

Kontrollgruppe, d.h. <strong>der</strong> Gruppe 3 und <strong>der</strong> Gruppe 4, bei 37°C im Wasserbad für 30<br />

Sekunden aufgetaut. Es folgten die in Abschnitt 3.3 erläuterten Beurteilungen.<br />

In <strong>der</strong> Zeit von Januar bis Februar 2004 wurde insgesamt die in Tabelle 9 dargestellte Anzahl<br />

von Proben tiefgefroren.<br />

Tabelle 9: Anzahl produzierter Pailletten und Anzahl Besamungsportionen<br />

TG-Gruppe Pailletten Besamungs-<br />

Hengst 1 Hengst 2<br />

portionen<br />

Pailletten Besamungs-<br />

portionen<br />

1 33 16 31 15<br />

2 33 16 31 15<br />

3 94 47 133 66<br />

4 380 23 616 38<br />

3.7 Statistische Auswertung<br />

Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe <strong>der</strong> Computersoftware „Sigma Stat for<br />

Windows “ (Jandel Scientific Cooperation, Erkrath). Es wurde das arithmetische Mittel (ξ)<br />

und die Standardabweichung (SD) berechnet. Die Ergebnisse wurden auf Normalverteilung<br />

geprüft. Bei vorliegen<strong>der</strong> Normalverteilung erfolgte die Varianzanalyse mittels ANOVA. Bei<br />

nicht vorhandener Normalverteilung wurden die Medianwerte ermittelt und die Daten durch<br />

ANOVA on Ranks geprüft. Die Einzelwerte wurden, wenn nicht an<strong>der</strong>s erwähnt, per Tukey-<br />

Test analysiert.


61<br />

Die Daten <strong>der</strong> Hengste wurden zunächst getrennt voneinan<strong>der</strong> untersucht, anschließend alle<br />

Werte bei<strong>der</strong> Hengste zusammengefasst und untersucht. Unterschiede zwischen den Gruppen<br />

galten ab einer Irrtumswahrscheinlichkeit von P≤0,05 als signifikant.<br />

Die statistische Auswertung <strong>der</strong> mit einem Messfühler aufgezeichneten Temperaturkurven<br />

erfolgte mittels einer zweifaktoriellen Varianzanalyse (two way ANOVA), um Unterschiede<br />

zwischen den Systemen bzw. zwischen den Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen zu<br />

ermitteln.<br />

Unterschiede zwischen den in den Tiefgefrierversuchen verwendeten Systemen, Verdünnern<br />

und Glyzerinkonzentrationen wurden mittels einfaktorieller Varianzanalyse (one way<br />

ANOVA) geprüft. Dabei wurde auf Unterschiede zwischen Medien innerhalb <strong>der</strong> sortierten<br />

Spermien und <strong>der</strong> Kontrollgruppen geprüft. Unterschiede zwischen sortierten und nicht<br />

sortierten Spermien wurden jeweils nur innerhalb eines <strong>der</strong> drei Medium geprüft.<br />

Gleichzeitig wurde durch die einfaktorielle Varianzanalyse ermittelt, zu welchem Zeitpunkt<br />

sich die Spermienmotilitäten innerhalb einer Gruppe signifikant vom Ausgangswert bei 0<br />

Minuten unterschieden. Hierfür wurden die Ergebnisse mit dem <strong>der</strong> Gruppe zugehörigen<br />

Ausgangswert mittels Dunnett´s Methode o<strong>der</strong> bei nicht vorhandener Normalverteilung<br />

entsprechend mittels Dunn´s Test verglichen.<br />

Für die Auswertung <strong>der</strong> erhobenen Daten aus <strong>der</strong> Tiefgefrierung für die Besamungsversuche<br />

erfolgte eine Einteilung in die Gruppen „sortierte Spermien“, „Kontrolle mit 40 Mio.<br />

Spermien/ml“ und „Kontrolle mit 400 Mio. Spermien/ml“, die mittels einfacher<br />

Varianzanalyse miteinan<strong>der</strong> verglichen wurden.


4 Ergebnisse<br />

4.1 Tiefgefrierversuche<br />

62<br />

4.1.1 Temperaturverläufe in den Systemen<br />

Die Temperaturverläufe <strong>der</strong> zwei Tiefgefriersysteme unterschieden sich signifikant (p 0,05)<br />

voneinan<strong>der</strong> (s. Abb.4). Der Kurvenverlauf <strong>der</strong> im Gefrierautomaten gemessenen<br />

Temperaturen war anfangs deutlich flacher, die Temperaturkurve fiel jedoch unterhalb von<br />

-20°C deutlich steiler ab als in <strong>der</strong> Styroporbox. Die Temperatur direkt vor dem Absenken <strong>der</strong><br />

Pailletten in den flüssigen Stickstoff lag bei <strong>der</strong> Box (ξ=-103,4°C) signifikant über <strong>der</strong> des<br />

Einfrierautomaten (ξ=-155,6).<br />

Temperatur in °C<br />

40,0<br />

-10,0<br />

-60,0<br />

-110,0<br />

-160,0<br />

-210,0<br />

0<br />

Zeit in Sekunden<br />

20*<br />

40*<br />

60*<br />

80*<br />

100*<br />

120*<br />

140*<br />

160**<br />

180<br />

200<br />

Box INRA82 2.5% Glycerin Maschine INRA82 2.5% Glycerin<br />

Box INRA82 5.0% Glycerin Maschine INRA82 5.0% Glycerin<br />

Box Lactose-EDTA Maschine Lactose-EDTA<br />

220**<br />

240*<br />

260*<br />

280*<br />

300*<br />

320*<br />

340*<br />

360*<br />

380*<br />

400*<br />

420*<br />

Abbildung 4:Temperaturverlauf in den Tiefgefriersystemen Styroporbox und automatischer<br />

Gefrierapparat und jeweils drei unterschiedlichen Verdünnern bzw.<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

* p 0,001 zwischen den Systemen<br />

** p 0,05 zwischen den Systemen


63<br />

Die in den verschiedenen Verdünnern aufgezeichneten Temperaturkurven unterschieden sich<br />

bei Nutzung ein- und desselben Tiefgefriersystems über 320 Sekunden nicht signifikant.<br />

Allerdings kühlten die Proben 340 bis 360 Sekunden nach Beginn <strong>der</strong> Kryokonservierung im<br />

Lactose-EDTA-Verdünner deutlich langsamer ab als im INRA82-Verdünner mit 2,5%<br />

Glyzerin. Zwischen 340 und 400 Sekunden nach Beginn <strong>der</strong> Temperaturaufzeichnung sank<br />

die Temperatur deutlich langsamer als im INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin. Nach 420<br />

Sekunden, dem Endpunkt <strong>der</strong> Messung, gab es bei Nutzung des Einfrierautomaten keine<br />

signifikanten Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> Proben in unterschiedlichen<br />

Verdünnern. Bei den mit dem System Box eingefrorenen Proben wiesen dagegen die Proben<br />

im Lactose-EDTA-Verdünner am Ende <strong>der</strong> Temperaturaufzeichnung eine deutlich höhere<br />

Temperatur auf als die Proben im INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin (s. Abb.4).<br />

Reboundeffekt und Gefrierplateau stellten sich innerhalb <strong>der</strong> Gruppen sehr unterschiedlich<br />

dar. In Abbildung 5 sind typische Rebound-Kurven für beide Systeme dargestellt.<br />

Temperatur in °C<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

-5,0<br />

-10,0<br />

-15,0<br />

-20,0<br />

0<br />

4<br />

8<br />

12<br />

16<br />

20<br />

Box Maschine<br />

24<br />

28<br />

32<br />

Zeit in Sekunden<br />

Abbildung 5:Typische Temperaturkurven für die Tiefgefriersysteme Box und Maschine im<br />

Bereich des Rebound-Effektes<br />

36<br />

40<br />

44<br />

48


64<br />

4.1.2 Spermienmotilität nach dem Auftauen<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Spermienmotilität ergab für Hengst 1 keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Tiefgefriersystemen, Verdünnern o<strong>der</strong> Glyzerinkonzentrationen. Zwischen im<br />

gleichen Medium tiefgefrorenen sortierten und nicht sortierten Spermien lagen im Automaten<br />

10 bis 30 Minuten nach dem Auftauen signifikante Unterschiede vor (p 0,05; Tab.10). In <strong>der</strong><br />

Box waren Unterschiede zwischen gesexten und nicht gesexten Spermien bis 60 Minuten<br />

nach dem Auftauen zu erkennen (Tab.11).<br />

Die Motilität war gegenüber dem Ausgangswert (0 min.) bei Hengst 1 in fast allen Gruppen<br />

nach 60 Minuten im Thermoresistenztest signifikant reduziert (p 0,05). Bei den in <strong>der</strong> Box im<br />

INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin und im Lactose-EDTA-Verdünner tiefgefrorenen<br />

sortierten Spermien war eine signifikante Reduktion erst nach 90 Minuten vorhanden. Im<br />

Automaten und INRA82-Verdünner tiefgefrorene sortierte Spermien zeigten einen<br />

signifikanten Verlust <strong>der</strong> Motilität schon nach 30 Minuten im Thermoresistenztest. Auch die<br />

in <strong>der</strong> Box eingefrorenen Kontrollgruppen im INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin und im<br />

Lactose-EDTA-Verdünner wiesen schon nach 30 Minuten signifikant geringere Motilitäten<br />

gegenüber den Ausgangswerten auf (Tab.10 u. 11).


65<br />

Tabelle 10: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />

Automat<br />

Hengst 1<br />

Hengst 1 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

0 min 64 ± 10,7 B<br />

10 min 63 ± 7,6 d<br />

10 min +Koff 72 ± 2,6 b<br />

30 min 50 ± 6,1 b<br />

60 min 36 ± 13,4 A<br />

90 min 23 ± 10,4 A<br />

120 min 10 ± 12,0 A<br />

150 min 13 ± 12,6 A<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

59 ± 8,6 B<br />

58 ± 10,4 b<br />

61 ± 13,9 B<br />

58 ± 13,7 d<br />

65 ± 4,5 68 ± 10,3 b<br />

45 ± 10,0 d<br />

23 ± 9,7 A<br />

8 ± 12,2 A<br />

5 ± 11,2 A<br />

2 ± 2,9 A<br />

50 ± 10,0 d<br />

26 ± 10,2 A<br />

17 ± 9,7 A<br />

11 ± 8,6 A<br />

6 ± 7,9 A<br />

38 ± 6,1 B<br />

32 ± 7,5 c<br />

53 ± 6,9 C,a<br />

26 ± 6,5 A,a<br />

18 ± 9,0 A<br />

15 ± 9,0 A<br />

8 ± 7,3 A<br />

8 ± 2,9 A<br />

35 ± 7,1 B<br />

31 ± 5,8 a<br />

52 ± 5,3 C<br />

17 ± 5,7 A,c<br />

11 ± 8,2 A<br />

8 ± 7,4 A<br />

6 ± 6,1 A<br />

2 ± 2,6 A<br />

33 ± 4,1 B<br />

24 ± 8,0 c<br />

52 ± 9,8 C,a<br />

23 ± 9,3 c<br />

18 ± 9,7 A<br />

12 ± 8,0 A<br />

13 ± 9,6 A<br />

7 ± 2,9 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner


66<br />

Tabelle 11: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />

Box<br />

Hengst 1<br />

Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

0 min 68 ± 6,1 B,b<br />

10 min 63 ± 8,2 d<br />

10 min +Koff 73 ± 2,7 b<br />

30 min 53 ± 6,7 d<br />

60 min 41 ± 5,5 A,b<br />

90 min 24 ± 14,6 A<br />

120 min 15 ± 10,8 A<br />

150 min 10 ± 13,3 A<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

67 ± 5,2 B,b<br />

60 ± 15,2 d<br />

64 ± 12,4 B<br />

58 ± 19,4 d<br />

34 ± 3,8 B,a<br />

33 ± 5,2 c<br />

63 ± 5,2 66 ± 9,7 54 ± 9,2 C,a<br />

42 ± 8,4 A,b<br />

25 ± 7,9 A<br />

11 ± 16,2 A<br />

6 ± 13,4 A<br />

8 ± 14,4 A<br />

43 ± 11,5 A,b<br />

22 ± 9,7 A<br />

21 ± 4,4 A<br />

11 ± 8,8 A<br />

5 ± 8,5 A<br />

26 ± 7,7 c<br />

18 ± 8,4 A,a<br />

16 ± 10,7 A<br />

14 ± 8,4 A<br />

10 ± 7,9 A<br />

33 ± 4,2 B,a<br />

29 ± 3,8 c<br />

38 ± 5,2 B<br />

29 ± 10,2 c<br />

48 ± 13,7 53 ± 9,8<br />

17 ± 10,4 a<br />

22 ± 7,6 a<br />

8 ± 9,9 13 ± 8,0<br />

7 ± 6,7 A<br />

5 ± 7,5 A<br />

3 ± 5,8 A<br />

11 ± 7,6 A<br />

12 ± 6,5 A<br />

10 ± 5,0 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

Die statistische Auswertung <strong>der</strong> Spermienmotilität von Hengst 2 ergab keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den Tiefgefriersystemen, Verdünnern o<strong>der</strong> Glyzerinkonzentrationen.<br />

Auch Unterschiede zwischen sortierten und nicht sortierten Spermien lagen nur bis 10<br />

Minuten nach dem Auftauen vor (Tab.12 u. 13).<br />

Die Motilität <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Box im INRA82-Verdünner mit 2,5% Glyzerin tiefgefrorenen<br />

Spermien von Hengst 2 reduzierte sich im Thermoresistenztest erst nach 90 Minuten<br />

signifikant gegenüber den Ausgangswerten (0 min.). Im Automaten eingefrorene Proben im<br />

INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin und sortierte auf gleiche Art eingefrorene Spermien im<br />

INRA82-Verdünner mit 2,5% Glyzerin zeigten einen signifikanten Verlust ihrer Motilität


67<br />

bereits nach 30 Minuten. Alle an<strong>der</strong>en Proben hielten die Motilität bis 60 Minuten nach dem<br />

Auftauen aufrecht (Tab.12 u. 13).<br />

Tabelle 12: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />

Automat<br />

Hengst 2<br />

Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

0 min 71 ± 3,8 B,d<br />

10 min 63 ± 5,2 b<br />

10 min +Koff 73 ± 4,2<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

70 ± 4,5 B,d<br />

58 ± 6,8 b<br />

68 ± 11,3<br />

30 min 50 ± 14,1 35 ± 27,8 A<br />

60 min 37 ± 18,6 A<br />

90 min 20 ± 17,9 A<br />

120 min 19 ± 14,8 A<br />

150 min 14 ± 12,9 A<br />

26 ± 28,0 A<br />

14 ± 20,8 A<br />

13 ± 15,3 A<br />

13 ± 12,5 A<br />

66 ± 13,9 B,b<br />

67 ± 11,3 d<br />

71 ± 10,2<br />

44 ± 12,4 B,c<br />

41 ± 9,7 a<br />

52 ± 6,8<br />

55 ± 14,1 30 ± 5,0 A<br />

34 ± 29,7 A<br />

22 ± 25,3 A<br />

23 ± 20,6 A<br />

21 ± 18,2 A<br />

25 ± 6,4 A<br />

43 ± 12,1 B,c<br />

35 ± 8,9 a<br />

50 ± 15,8<br />

26 ± 5,5 A<br />

14 ± 9,1 A<br />

16 ± 5,6 A 7 ± 6,0 A<br />

13 ± 6,8 A<br />

11 ± 9,6 A<br />

8 ± 9,6 A<br />

9 ± 8,1 A<br />

45 ± 8,9 B,a<br />

36 ± 13,6 c<br />

53 ± 14,4<br />

27 ± 11,0<br />

18 ± 13,5 A<br />

13 ± 11,6 A<br />

11 ± 8,5 A<br />

13 ± 11,5 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner


68<br />

Tabelle 13: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />

Box<br />

Hengst 2<br />

Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Verdünnerr und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

0 min 64 ± 7,4 B,b<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

65 ± 3,2 B,b<br />

68 ± 6,1 B,b<br />

10 min 58 ± 9,4 56 ± 13,9 57 ± 14,4 b<br />

10 min +Koff 66 ± 9,2<br />

59 ± 10,7<br />

67 ± 13,7<br />

39 ± 12,8 B,a<br />

43 ± 12,9 B,a<br />

43 ± 12,6 B,a<br />

36 ± 17,2 34 ± 13,9 33 ± 6,1 a<br />

50 ± 13,4<br />

40 ± 14,8<br />

49 ± 7,4<br />

30 min 53 ± 19,6 43 ± 27,3 39 ± 18,2 32 ± 8,4 23 ± 16,2 28 ± 7,6<br />

60 min 38 ± 23,8 24 ± 30,0 A<br />

90 min 22 ± 26,5 A<br />

120 min 16 ± 16,5 A<br />

150 min 20 ± 16,2 A<br />

18 ± 27,3 A<br />

15 ± 17,8 A<br />

21 ± 18,2 A<br />

29 ± 25,8 A<br />

19 ± 27,6 A<br />

19 ± 21,7 A<br />

20 ± 17,3 A<br />

24 ± 7,1 13 ± 10,7 A<br />

15 ± 7,7 A<br />

14 ± 7,4 A<br />

13 ± 12,5 A<br />

11 ± 10,6 A<br />

8 ± 9,9 A<br />

22 ± 11,3 A<br />

19 ± 11,0 A<br />

18 ± 11,1 A<br />

10 ± 10, A 0 13 ± 11,5 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

Auch bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung bei<strong>der</strong> Hengste ergab <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Spermienmotilität<br />

keine signifikanten Unterschiede zwischen den Tiefgefriersystemen, Verdünnern o<strong>der</strong><br />

Glyzerinkonzentrationen. Signifikante Unterschiede (p 0,05) zwischen sortierten und nicht<br />

sortierten Spermien lagen bis 30 Minuten nach dem Auftauen vor. Diese bezogen sich nach<br />

<strong>der</strong> Zugabe von Koffein nach 10 Minuten nur jeweils auf die Proben <strong>der</strong> Spermien im<br />

INRA82-Verdünner mit 2,5% Glyzerin und die im Gefrierautomaten tiefgefrorenen Spermien<br />

im Lactose-EDTA-Verdünner (Tab.14 u. 15). Im Lactose-EDTA-Verdünner bestanden auch<br />

noch nach 30 Minuten signifikante Unterschiede (p 0,05) für im Gefrierautomaten<br />

tiefgefrorene Spermien (Tab.14).


69<br />

Die Motilität war gegenüber dem Ausgangswert (0 Min.) in allen Gruppen spätestens nach 60<br />

Minuten im Thermoresistenztest signifikant reduziert (p 0,05). Die im Automaten im<br />

INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin tiefgefrorenen sortierten Spermien zeigten genauso wie<br />

die in <strong>der</strong> Box tiefgefrorenen nicht sortierten Spermien im INRA82-Verdünner mit 5%<br />

Glyzerin und im Lactose-EDTA-Verdünner einen hohen Motilitätsverlust (p 0,05) schon 30<br />

Minuten nach dem Auftauen (Tab.14 u. 15).<br />

Tabelle 14: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />

Automat<br />

Gesamt<br />

zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />

Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

0 min 68 ± 8,4 B,d<br />

10 min 63 ± 6,2 b<br />

10 min +Koff 72 ± 3,3 b<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

65 ± 8,6 B,d<br />

58 ± 8,4 b<br />

63 ± 13,5 B,d<br />

67 ± 8,3 70 ± 9,9 b<br />

30 min 41 ± 14,5 25 ± 7,8 50 ± 10,3 b<br />

60 min 26 ± 19,6 A<br />

90 min 19 ± 19,7 A<br />

120 min 15 ± 15,2 A<br />

150 min 13 ± 14,7 A<br />

18 ± 10,5 A<br />

15 ± 10,0 A<br />

14 ± 8,9 A<br />

12 ± 8,2 A<br />

41 ± 9,8 B,c<br />

63 ± 12,7 b 36 ± 9,6 a<br />

36 ± 15,7 A<br />

21 ± 14,3 A<br />

14 ± 13,3 A<br />

14 ± 11,4 A<br />

52 ± 6,6 C,a<br />

53 ± 11,8<br />

30 ± 22,3 A<br />

20 ± 19,1 A<br />

16 ± 15,4 A<br />

14 ± 15 A<br />

39 ± 10,4 B,c<br />

33 ± 7,5 a<br />

51 ± 11,2 C<br />

25 ± 9,9 A<br />

18 ± 11,3 A<br />

13 ± 9,6 A<br />

12 ± 8,6 A<br />

10 ± 8,4 A<br />

39 ± 9,0 B,c<br />

30 ± 12,2 a<br />

53 ± 11,8 C,a<br />

40 ± 20,4 a<br />

25 ± 20,8 A<br />

11 ± 16,8 A<br />

9 ± 13,0 A<br />

7 ± 10,1 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner


70<br />

Tabelle 15: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />

Box<br />

Gesamt<br />

zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

0 min 66 ± 6,7 B,d<br />

10 min 60 ± 8,9 b<br />

10 min +Koff 69 ± 7,3 b<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

66 ± 4,2 B,d<br />

58 ± 14,1 b<br />

30 min 53 ± 13,8 43 ± 19,0 A<br />

60 min 39 ± 17,3 A<br />

90 min 23 ± 21,0 A<br />

120 min 15 ± 12,7 A<br />

150 min 15 ± 14,3 A<br />

66 ± 9,5 B,d<br />

57 ± 16,3 b<br />

37 ± 9,4 B,c<br />

35 ± 12,1 a<br />

61 ± 8,3 66 ± 11,3 52 ± 11,2 C,a<br />

24 ± 21,8 A<br />

15 ±22,1 A<br />

10 ± 15,2 A<br />

15 ± 16,3 A<br />

28 ± 5,9 A<br />

21 ± 8,2 A<br />

15 ± 6,9 A<br />

11 ± 7,1 A<br />

10 ± 6,6 A<br />

38 ± 10,6 B,c<br />

32 ± 10,1 a<br />

40 ± 9,4 B,c<br />

31 ± 8,2 a<br />

44 ± 14,3 51 ± 8,6 C<br />

29 ± 8,3 20 ± 13,2 22 ± 7,1 A<br />

21 ± 8,0 A<br />

16 ± 8,7 A<br />

14 ± 7,5 A<br />

11 ± 9,5 A<br />

11 ± 10,1 A<br />

9 ± 8,8 A<br />

6 ± 8,3 A<br />

7 ± 8,2 A<br />

13 ± 8,4 A<br />

7 ± 6,4<br />

7 ± 7,3 A<br />

6 ± 6,7 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

4.1.3 Akrosomintegrität im aufgetauten Sperma<br />

Die statistische Analyse <strong>der</strong> Akrosomintegrität zeigte we<strong>der</strong> für die einzelne Betrachtung<br />

noch für die Gesamtbetrachtung bei<strong>der</strong> Hengste signifikante Unterschiede zwischen den<br />

Versuchsgruppen (Tab.16, 17 u. 18).


71<br />

Tabelle 16: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 1 nach<br />

Hengst 1<br />

Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5% Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0% Glyzerin<br />

Lactose-EDTA<br />

Maschine Box Maschine Box Maschine Box<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Kontrolle 92 ± 3,8 96 ± 2,7 94 ± 3,0 95 ± 1,8 90 ± 6,2 93 ± 4,0<br />

Sortiert 90 ± 2,3 92 ± 5,2 91 ± 5,5 93 ± 3,4 93 ± 3,9 93 ± 2,2<br />

Tabelle 17: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 2 nach<br />

Hengst 2<br />

Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5% Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0% Glyzerin<br />

Lactose-EDTA<br />

Maschine Box Maschine Box Maschine Box<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Kontrolle 93 ± 3,9 95 ± 2,1 93 ± 4,4 95 ± 1,0 89 ± 4,5 95 ± 3,7<br />

Sortiert 93 ± 3,3 92 ± 2,8 89 ± 5,9 92 ± 2,8 93 ± 34,2 92 ± 5,4<br />

Tabelle 18: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von zwei Hengsten (1<br />

Gesamt<br />

und 2) nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern<br />

und Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5% Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0% Glyzerin<br />

Lactose-EDTA<br />

Maschine Box Maschine Box Maschine Box<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Kontrolle 93 ± 3,7 95 ± 2,4 93 ± 3,6 95 ± 1,4 90 ± 5,2 94 ± 3,8<br />

Sortiert 91 ± 3,3 92 ± 4,0 90 ± 5,5 93 ± 3,0 93 ± 3,9 92 ± 4,0


4.1.4 Morphologisch abweichende Spermienformen nach dem Auftauen<br />

72<br />

Die morphologische Integrität unterschied sich we<strong>der</strong> zwischen Tiefgefriersystemen,<br />

Verdünnern o<strong>der</strong> Glyzerinkonzentrationen noch zwischen sortierten und nicht sortierten<br />

Spermien signifikant (Tab.19 u. 20).<br />

Tabelle 19: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />

Automat<br />

Hengst 1<br />

Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />

Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Normal 49,2 ± 10,0 56,7 ± 9,4 44,7 ± 13,9 60,0 ± 7,8 63,2 ± 7,6 47,3 ± 8,5<br />

Abgelöster Kopf 1,0 ± 0,9 1,0 ± 1,1 0,7 ± 1,2 1,2 ± 1,0 0,7 ± 0,8 0,5 ± 0,5<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

Proximaler<br />

Plasmatropfen<br />

Distaler<br />

Plasmatropfen<br />

0,2 ± 0,4 1,2 ± 1,6 0,5 ± 0,5 0,5 ± 0,5 0,2 ± 0,4 0,8 ± 0,8<br />

8,8 ± 4,6 7,5 ± 2,6 8,0 ± 4,5 9,0 ± 3,3 6,0 ± 4,5 9,7 ± 3,9<br />

2,5 ± 1,5 5,0 ± 1,7 3,8 ± 2,3 3,0 ± 1,8 3,2 ± 1,2 3,5 ± 2,1<br />

0,3 ± 0,5 0,8 ± 0,8 1,2 ± 1,2 0,0 ± 0,0 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />

DMR 2,3 ± 2,6 2,7 ± 2,7 1,3 ± 2,3 2,5 ± 2,1 2,3 ± 1,6 2,0 ± 2,4<br />

Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

35,7 ± 10,1 25,2 ± 7,8 39,8 ± 13,8 23,8 ± 6,8 24,0 ± 5,9 35,8 ± 10,4


73<br />

Tabelle 20: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />

Box<br />

Hengst 1<br />

Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />

Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Normal 55,2 ± 12,6 47,3 ± 8,9 49,8 ± 11,3 63,7 ± 6,7 59,7 ± 7,2 50,7 ± 9,1<br />

Abgelöster Kopf 1,3 ± 1,4 2,5 ± 1,9 0,8 ± 0,8 1,0 ± 0,6 1,2 ± 1.2 0,8 ± 1,2<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

Proximaler<br />

Plasmatropfen<br />

Distaler<br />

Plasmatropfen<br />

0,3 ± 0,8 1,2 ± 1,2 0,5 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />

9,5 ± 5,8 10,8 ± 4,0 9,3 ± 4,5 8,3 ± 3,1 9,0 ± 5,0 8,8 ± 3,3<br />

3,0 ± 1,8 2,8 ± 1,8 3,8 ± 1,2 1,5 ± 0,8 2,3 ± 1,8 3,0 ± 2,3<br />

1,0 ± 0,9 0,3 ± 0,5 1,2 ± 0,8 0,2 ± 0,4 0,3 ± 0,5 1,0 ± 1,5<br />

DMR 2,2 ± 1,7 3,0 ± 3,1 2,5 ± 3,6 3,0 ± 2,6 3,2 ± 2,2 3,8 ± 3,2<br />

Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

27,5 ± 10,8 32,0 ± 10,0 32,0 ± 12,7 21,8 ± 5,2 23,8 ± 8,5 31,5 ± 10,4


74<br />

Auch bei Hengst 2 ergab die Auswertung <strong>der</strong> morphologischen Parameter keinen Unterschied<br />

zwischen den verschiedenen Gruppen (Tab.21 u. 22).<br />

Tabelle 21: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />

Automat<br />

Hengst 2<br />

Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />

Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Normal 32,7 ± 4,8 37,0 ± 5,4 37,5 ± 9,1 44,5 ± 9,5 46,2 ± 14,0 45,7 ± 7,7<br />

Abgelöster Kopf 0,7 ± 1,2 0,7 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5 0,0 ± 0,0 0,7 ± 0,8<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

Proximaler<br />

Plasmatropfen<br />

Distaler<br />

Plasmatropfen<br />

1,3 ± 2,0 0,3 ± 0,5 0,8 ± 0,8 1,5 ± 1,6 0,3 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />

29,0 ± 6,9 25,8 ± 6,4 24,2 ± 7,1 22,0 ± 6,3 23,7 ± 5,6 20,3 ± 10,2<br />

4,8 ± 3,3 5,2 ± 2,3 4,8 ± 1,5 4,2 ± 1,5 3,2 ± 1,8 2,7 ± 2,1<br />

2,0 ± 1,4 1,0 ± 1,3 1,5 ± 0,5 0,5 ± 0,8 1,0 ± 0,9 0,2 ± 0,4<br />

DMR 7,8 ± 5,4 9,5 ± 4,8 5,3 ± 6,9 4,3 ± 4,9 5,8 ± 5,2 5,3 ± 3,6<br />

Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

21,7 ± 6,9 20,5 ± 6,0 25,3 ± 8,0 22,7 ± 7,8 19,8 ± 5,9 24,8 ± 12,1


75<br />

Tabelle 22: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />

Box<br />

Hengst 2<br />

Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />

Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Normal 38,0 ± 5,8 35,7 ± 9,5 37,2 ± 8,8 44,7 ± 7,4 41,0 ± 2,4 41,8 ± 7,5<br />

Abgelöster Kopf 0,2 ± 0,4 0,3 ± 0,5 0,5 ± 0,5 0,2 ± 0,4 0,7 ± 0,5 0,3 ± 0,5<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

Proximaler<br />

Plasmatropfen<br />

Distaler<br />

Plasmatropfen<br />

0,2 ± 0,4 1,0 ± 1,3 0,2 ± 0,4 0,3 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,2 ± 0,4<br />

27,3 ± 7,6 29,3 ± 10,5 24,7 ± 9,5 23,2 ± 7,0 25,8 ± 5,3 23,3 ± 9,1<br />

5,0 ± 2,8 4,0 ± 2,5 6,5 ± 5,0 2,7 ± 2,7 2,8 ± 1,6 2,0 ± 0,6<br />

2,0 ± 1,1 1,2 ± 1,0 0,7 ± 0,8 0,3 ± 0,5 0,5 ± 0,5 0,5 ± 0,8<br />

DMR 4,8 ± 4,0 7,0 ± 4,9 4,8 ± 4,5 4,2 ± 5,7 6,2 ± 5,7 4,3 ± 4,9<br />

Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

22,5 ± 4,2 21,5 ± 7,0 25,5 ±7,9 24,5 ±7,1 22,5 ± 5,7 27,5 ± 4,4<br />

Die morphologische Integrität <strong>der</strong> Spermien unterschied sich auch bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />

bei<strong>der</strong> Hengste nicht signifikant zwischen Tiefgefriersystemen, Verdünnern, Glyzerin-<br />

konzentrationen o<strong>der</strong> sortierten und nicht sortierten Spermien (Tab.23 u. 24).


76<br />

Tabelle 23: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />

Automat<br />

Gesamt<br />

Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />

Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Normal 40,9 ± 11,4 46,8 ± 12,6 41,1 ± 11,8 52,3 ± 11,6 54,7 ± 13,9 46,5 ± 7,8<br />

Abgelöster Kopf 0,8 ± 1,0 0,8 ± 0,9 0,6 ± 1,0 0,8 ± 0,9 0,3 ± 0,7 0,6 ± 0,7<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

Proximaler<br />

Plasmatropfen<br />

Distaler<br />

Plasmatropfen<br />

0,8 ± 1,5 0,8 ± 1,2 0,7 ± 0,7 1,0 ± 1,2 0,3 ± 0,6 0,6 ± 0,7<br />

18,9 ± 11,9 16,7 ± 10,7 16,1 ± 10,2 15,5 ± 8,3 14,8 ± 10,4 15,0 ± 9,2<br />

3,7 ± 2,7 5,1 ± 1,9 4,3 ± 1,9 3,6 ± 1,7 3,2 ± 1,5 3,1 ± 2,0<br />

1,2 ± 1,3 0,9 ± 1,0 1,3 ± 0,9 0,3 ± 0,6 0,8 ± 0,9 0,3 ± 0,5<br />

DMR 5,1 ± 4,9 6,1 ± 5,2 3,3 ± 5,3 3,4 ± 3,7 4,1 ± 4,1 3,7 ± 3,4<br />

Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

28,7 ± 11,0 22,8 ± 7,0 32,6 ± 13, 23,3 ± 7,0 21,9 ± 6,0 30,3 ± 12,2


77<br />

Tabelle 24: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />

Box<br />

Gesamt<br />

Spermien [%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />

Styroporbox bei Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />

Glyzerinkonzentrationen<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

INRA82<br />

2,5%<br />

Glyzerin<br />

INRA82<br />

5,0%<br />

Glyzerin<br />

Lactose-<br />

EDTA<br />

ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />

Normal 46,6 ± 13,0 41,5 ± 10,7 43,5 ± 11,7 54,2 ± 12,0 50,3 ± 11,0 46,3 ± 9,2<br />

Abgelöster Kopf 0,8 ± 1,1 1,4 ± 1,7 0,7 ± 0,7 0,6 ± 0,7 0,9 ± 0,9 0,6 ± 0,9<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />

Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

Proximaler<br />

Plasmatropfen<br />

Distaler<br />

Plasmatropfen<br />

0,3 ± 0,6 1,1 ± 1,2 0,3 ± 0,7 0,4 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />

18,4± 11,3 20,1 ± 12,3 17,0 ± 10,7 15,8 ± 9,3 17,4 ± 10,1 16,1 ± 10,0<br />

4,0 ± 2,4 3,4 ± 2,2 5,2 ± 3,7 2,1 ± 2,0 2,6 ± 1,6 2,5 ± 1,7<br />

1,5 ± 1,1 0,8 ± 0,9 0,9 ± 0,8 0,3 ± 0,5 0,4 ± 0,5 0,8 ± 1,2<br />

DMR 3,5 ± 3,3 5,0 ± 4,5 3,7 ± 4,1 3,6 ± 4,3 4,7 ± 4,4 4,1 ± 4,0<br />

Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />

25,0 ± 8,2 26,8 ± 9,9 28,8 ± 10,6 23,2 ± 6,1 23,2 ± 7,0 29,5 ± 7,9<br />

4.2 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche<br />

4.2.1 Spermienmotilität nach dem Auftauen<br />

Wie aus Tabelle 25 ersichtlich, liegen die prozentualen Motilitätswerte <strong>der</strong> unsortierten<br />

Spermien von Hengst 1 0, 10 und 30 Minuten nach dem Auftauen signifikant über den<br />

sortierten Spermien (p 0,001, p 0,05 und p 0,001). Bei Koffeinzugabe nach 10 Minuten


78<br />

sowie nach 90 Minuten war kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen<br />

festzustellen. Dennoch lagen die Motilitäten des aufgetauten Kontrollspermas mit 400 Mio.<br />

Spermien/ml 60 und 120 Minuten nach Beginn des Thermoresistenztests signifikant über <strong>der</strong><br />

Bewegungsaktivität <strong>der</strong> sortierten Spermien (p 0,05). Zusätzlich galt dies für alle Kontroll-<br />

und Versuchsgruppen 150 und 180 Minuten nach dem Auftauen (Tab.25).<br />

Gegenüber dem Ausgangswert (0 min.) waren die Motilitäten <strong>der</strong> Kontrollgruppen nach 30<br />

Minuten signifikant reduziert, während die sortierten Spermien erst nach 60 Minuten einen<br />

signifikanten Verlust ihrer Motilität zeigten (Tab.25).<br />

Tabelle 25: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von Hengst 1 zu<br />

Hengst 1<br />

unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

0 min 61,0 ± 7,4 B,d<br />

10 min 56,0 ± 8,2 b<br />

10 min + Koff 62,0 ± 11,5<br />

30 min 44,0 ± 8,2 A,d<br />

60 min 19,8 ± 7,7 A<br />

90 min 17,8 ± 6,6 A<br />

120 min 16,4 ± 7,4 A<br />

150 min 7,9 ± 6,2 A,a<br />

180 min 4,7 ± 4,4 A,a<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

67,0 ± 7,6 B,d<br />

56,0 ± 8,2 b<br />

57,0 ± 4,5<br />

43,0 ± 5,7 A,d<br />

25,2 ± 5,5 A,b<br />

24,4 ± 9,3 A<br />

25,0 ± 6,1 A,b<br />

16,8 ± 3,9 A,b<br />

16,6 ± 4,2 A,b<br />

Flowzytometrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

29,0 ± 9,6 B,c<br />

26,0 ± 9,6 a<br />

56,0 ± 6,5 C<br />

18,6 ± 8,2 c<br />

13,2 ± 6,8 A,a<br />

11,4 ± 8,5 A<br />

10,8 ± 8,0 A,a<br />

7,4 ± 4,4 A,a<br />

5,2 ± 3,8 A,a<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

Bei Hengst 2 zeigten sich in beiden Kontrollgruppen deutlich höhere Auftaumotilitäten als in<br />

<strong>der</strong> Gruppe mit sortierten Spermien bis 30 Minuten (p 0,001 bzw. p 0,05) nach dem


79<br />

Auftauen und auch nach Zugabe von Koffein nach 10 Minuten (p 0,05), während es zu<br />

späteren Zeitpunkten keine signifikanten Abweichungen mehr gab (Tab.26).<br />

Nach 60 Minuten reduzierte sich in allen drei Gruppen die Motilität signifikant gegenüber<br />

ihren Ausgangswerten (Tab.26).<br />

Tabelle 26: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von Hengst 2 zu<br />

Hengst 2<br />

unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

0 min 67,0 ± 6,7 B,d<br />

10 min 61,0 ± 17,5 b<br />

10 min + Koff 71,0 ± 5,5 b<br />

30 min 61,0 ± 5,5 d<br />

60 min 35,6 ± 21,7 A<br />

90 min 28,8 ± 16,8 A<br />

120 min 26,2 ± 15,1 A<br />

150 min 19,6 ± 12,2 A<br />

180 min 15,6 ± 5,6 A<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

67,0 ± 7,6 B,d<br />

64,0 ± 4,2 b<br />

70,0 ± 6,1 b<br />

51,6 ± 12,9 b<br />

45,2 ± 19,2 A<br />

28,2 ± 15,1 A<br />

27,6 ± 13,7 A<br />

23,4 ± 14,3 A<br />

13,1 ± 8,9 A<br />

Flowzytometrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

34,0 ± 6,5 B,c<br />

31,0 ± 9,6 a<br />

57,0 ± 2,7 C,a<br />

30,2 ± 7,3 a,c<br />

19,2 ± 5,6 A<br />

16,6 ± 9,0 A<br />

16,0 ± 4,2 A<br />

11,2 ± 5,7 A<br />

8,6 ± 4,2 A<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

Die Gesamtbetrachtung <strong>der</strong> Auftaumotilitäten bei<strong>der</strong> Hengste ergab in den Kontrollgruppen<br />

zu den Zeitpunkten 0, 10 und 30 Minuten signifikant höhere Durchschnittswerte als in <strong>der</strong><br />

Gruppe <strong>der</strong> sortierten Spermien (p 0,001). Nach <strong>der</strong> Zugabe von Koffein nach 10 Minuten<br />

lagen die Motilitätswerte <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit 40 Mio. Spermien/ml signifikant über denen<br />

<strong>der</strong> sortierten Spermien (p 0,05). Signifikante Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit<br />

400 Mio. Spermien/ml und den sortierten Spermien stellten sich nach 60 Minuten und nach<br />

120 Minuten bzw. später ein (Tab.27).


80<br />

Die sortierten Spermien und die Kontrollgruppe mit 40 Mio. Spermien/ml verloren nach 60<br />

Minuten, die Kontrollgruppe mit 400 Mio. Spermien/ml nach 30 Minuten signifikant an<br />

Motilität (p 0,05).<br />

Tabelle 27: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von beiden<br />

Gesamt<br />

Hengsten (1 und 2) zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

0 min 64,0 ± 7,4 B,d<br />

10 min 58,5 ± 13,1 d<br />

10 min + Koff 66,5 ± 9,7 b<br />

30 min 52,5 ± 11,1 d<br />

60 min 27,7 ± 17,4 A<br />

90 min 23,3 ± 13,3 A<br />

120 min 21,3 ± 12,3 A<br />

150 min 13,8 ± 11,0 A<br />

180 min 10,2 ± 7,5 A<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

67,0 ± 7,1 B,d<br />

60,0 ± 7,5 d<br />

Flowzytometrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

31,5 ± 8,2 B,c<br />

28,5 ± 9,4 c<br />

63,5 ± 8,5 56,5 ± 4,7 C,a<br />

47,3 ± 10,4 A,d<br />

35,2 ± 17,0 A,b<br />

26,3 ± 12,0 A<br />

26,3 ± 10,1 A,b<br />

20,1 ± 10,5 A,b<br />

14,9 ± 6,8 A,b<br />

24,4 ± 9,5 c<br />

16,2 ± 6,7 A,a<br />

14,0 ± 8,7 A<br />

13,4 ± 6,6 A,a<br />

9,3 ± 5,2 A,a<br />

6,9 ± 4,2 A,a<br />

A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />

a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />

4.2.1 Akrosomintegrität im aufgetauten Sperma<br />

Die Integrität <strong>der</strong> Akrosome unterschied sich zwischen den drei Gruppen we<strong>der</strong> bei den<br />

einzelnen Hengsten noch bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung statistisch signifikant voneinan<strong>der</strong><br />

(Tab.28).


81<br />

Tabelle 28: Mittelwerte und Standardabweichungen des Anteils intakter Akrosome [%] <strong>der</strong><br />

für die Besamungsversuche tiefgefrorenen Proben nach dem Auftauen<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Flowzytometrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

Hengst 1 91,6 ± 3,3 91,1 ± 2,5 90,1 ± 3,9<br />

Hengst 2 92,1 ± 4,5 91,8 ± 3,1 92,4 ± 3,3<br />

Total 91,9 ± 3,9 91,5 ± 2,7 91,3 ± 3,7<br />

4.2.2 Morphologisch abweichende Spermienformen nach dem Auftauen<br />

Bei Hengst 1 war <strong>der</strong> Anteil morphologisch normaler Spermien zwischen den drei Gruppen<br />

gleich. Auch die einzelnen morphologischen Parameter unterschieden sich nicht. Lediglich<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen lag bei den sortierten Spermien deutlich<br />

über dem <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit 400 Mio. Spermien/ml (p 0,05; Tab.29).


82<br />

Tabelle 29: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />

Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 1<br />

Hengst 1<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Normal 58,2 ± 13,5<br />

Abgelöster Kopf 2,8 ± 2,2<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen 0,0 ± 0,0<br />

Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen 10,2 ± 2,8<br />

Proximaler Plasmatropfen 2,4 ± 1,7<br />

Distaler Plasmatropfen 1,2 ± 1,1<br />

DMR 0,0 ± 0,0<br />

Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen 25,2 ± 11,5<br />

a:b p 0,05 innerhalb einer Zeile<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

67,8 ± 9,2<br />

1,5 ± 1,4<br />

0,2 ± 0,4<br />

10,0 ± 2,1<br />

5,5 ± 3,8<br />

0,7 ± 0,5<br />

0,2 ± 0,4<br />

14,2 ± 8,2 a<br />

Flowzyto-<br />

metrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

52,5 ± 5,4<br />

0,3 ± 0,5<br />

0,0 ± 0,0<br />

5,3 ± 4,1<br />

2,8 ± 3,1<br />

0,8 ± 1,0<br />

0,0 ± 0,0<br />

38,5 ± 7,7 b<br />

Bei Hengst 2 unterschied sich <strong>der</strong> Anteil morphologisch normaler Zellen zwischen den<br />

Gruppen nicht, während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen bei den<br />

sortierten Spermien signifikant niedriger war als in den Kontrollgruppen (p 0,05). Alle<br />

an<strong>der</strong>en morphologischen Verän<strong>der</strong>ungen zeigten zwischen den Gruppen keine signifikanten<br />

Unterschiede (Tab.30).


83<br />

Tabelle 30: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />

Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 2<br />

Hengst 2<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Flowzyto-<br />

metrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

Normal 45,1 ± 6,8 44,1 ± 9,5 45,9 ± 9,2<br />

Abgelöster Kopf 1,6 ± 2,1 0,6 ± 0,7 1,4 ± 1,3<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen 0,6 ± 1,0 0,0 ± 0,0 0,4 ± 0,8<br />

Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen 23,9 ± 3,8 b<br />

25,9 ± 5,3 b<br />

17,0 ± 2,5 a<br />

Proximaler Plasmatropfen 6,6 ± 4,1 7,8 ± 2,4 5,1 ± 4,1<br />

Distaler Plasmatropfen 2,1 ± 2,0 3,8 ± 2,3 2,3 ± 2,4<br />

DMR 2,3 ± 2,7 1,3 ± 1,9 1,7 ± 1,5<br />

Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen 17,9 ± 9,4 16,6 ± 9,5 26,1 ± 10,2<br />

a:b p 0,05 innerhalb einer Zeile<br />

Bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung <strong>der</strong> Morphologie bei<strong>der</strong> Hengste traten Haupt- und<br />

Endstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien signifikant häufiger auf als bei den<br />

Spermien <strong>der</strong> in einer Konzentration von 400 Mio. Spermien/ml tiefgefrorenen<br />

Kontrollgruppe (p 0,05; Tab.31). Alle an<strong>der</strong>en Parameter zeigten keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den drei Gruppen.


84<br />

Tabelle 31: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />

Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von beiden Hengsten (1 und 2)<br />

Gesamt<br />

Kontrolle<br />

40 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Kontrolle<br />

400 Mio. / ml<br />

ξ ± SD<br />

Flowzyto-<br />

metrisch<br />

sortiert<br />

ξ ± SD<br />

Normal 50,6 ± 11,7 53,6 ± 15,1 48,3 ± 8,4<br />

Abgelöster Kopf 2,1 ± 2,1 0,9 ± 1,1 1,0 ± 1,2<br />

an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen 0,3 ± 0,8 0,1 ± 0,3 0,3 ± 0,6<br />

Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen 18,2 ± 7,8 19,5 ± 9,1 12,7 ± 6,6<br />

Proximaler Plasmatropfen 4,8 ± 3,8 6,9 ± 3,2 4,3 ± 3,8<br />

Distaler Plasmatropfen 1,8 ± 1,7 2,5 ± 2,4 1,7 ± 2,1<br />

DMR 1,3 ± 2,3 0,9 ± 1,6 1,1 ± 1,4<br />

Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen 20,9 ± 10,5 15,6 ± 8,8 a<br />

a:b p 0,05 innerhalb einer Zeile<br />

30,6 ± 10,9 b


5 Diskussion<br />

85<br />

Ziel dieser Arbeit war es, die Tiefgefrierung von gesextem Hengstsperma zu verbessern und<br />

anhand spermatologischer Kriterien zu beurteilen. Zwar liegen mehrere Literaturberichte<br />

(BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2001, 2002a, b, c) über Befruchtungsergebnisse<br />

von frischem gesexten Hengstsperma vor. Über die Verwendung von gesextem,<br />

tiefgefrorenen Hengstsperma wurde bislang nur von LINDSEY et al. (2002b) berichtet. Bei<br />

15 besamten Stuten lag die Trächtigkeitsrate bei 13%.<br />

Nicht von jedem Hengst eignet sich das Sperma für die Sortierung im Flowzytometer o<strong>der</strong> für<br />

die Tiefgefrierung. Eine Kombination bei<strong>der</strong> Verfahren ist zurzeit sogar nur bei einem kleinen<br />

Prozentsatz von Hengsten möglich (LINDSEY et al. 2002c). Für die vorliegenden<br />

Untersuchungen mit gesexten Spermien wurden zwei in <strong>der</strong> Besamung eingesetzte Hengste<br />

des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts in Celle ausgewählt, <strong>der</strong>en Sperma aufgrund von<br />

Vorversuchen sowohl für den Sortiervorgang als auch für die Tiefgefrierung geeignet<br />

erschien.<br />

Von an<strong>der</strong>en Tierarten ist bekannt, dass routinemäßig bewährte Tiefgefrierverfahren nur<br />

bedingt auf gesextes Sperma übertragen werden können (KLINC 2005). Voruntersuchungen<br />

an <strong>der</strong> Universität Sydney hatten zum Beispiel gezeigt, dass eine Verkürzung <strong>der</strong> Einfrierzeit<br />

im Stickstoffdampf sich positiv auf die Auftauqualität von gesextem Hengstsperma auswirkt 2 .<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurden drei Versuchsreihen zur Tiefgefrierung sortierter Spermien<br />

in zwei Tiefgefriersystemen, zwei Verdünnern und zwei Glyzerinkonzentrationen<br />

durchgeführt. Qualitätskriterien zur Vorhersage <strong>der</strong> Befruchtungsfähigkeit wurden anhand <strong>der</strong><br />

Spermaparameter Motilität, Akrosomintegrität und Spermienmorphologie bestimmt.<br />

Die in den Tiefgefriersystemen „Styroporbox“ und „Einfrierautomat“ gemessenen<br />

Temperaturkurven stellten sich sehr unterschiedlich dar. Die Temperaturabsenkung im<br />

Einfrierautomaten verlief im Bereich bis ca. –20°C deutlich langsamer, danach jedoch<br />

deutlich schneller als in <strong>der</strong> Styroporbox. Ob eher eine langsame o<strong>der</strong> eher eine schnelle<br />

Kühlrate vorteilhaft für Spermien ist, wird schon lange diskutiert. MERRYMAN (1966)<br />

vertrat die Meinung, eine langsame Kühlung sei behutsamer, weil dabei hauptsächlich<br />

2 laut persönlicher Mitteilung von J. Clulow, Oktober 2003


86<br />

extrazelluläres Eis gebildet und eine intrazelluläre Kristallisierung weitgehend vermieden<br />

wird. MAZUR (1980) entwickelte die sogenannte „Zweifaktoren-Hypothese“, welche besagt,<br />

dass schnelles Einfrieren die Gefahr intrazellulärer Eisbildung erhöht, während langsames<br />

Einfrieren eine länger andauernde Wirkung <strong>der</strong> „Lösungseffekte“ ermöglicht.<br />

Schnelle Einfrierraten verursachen intrazelluläre Eiskristalle, die aber zunächst unschädlich<br />

sind (MAZUR 1980). Erst die Zusammenballung dieser kleinen Eiskristalle aufgrund ihrer<br />

großen Oberflächenenergie und damit verbundener Instabilität bei zu langsamem Auftauen<br />

verursachen Zellschäden, weshalb die Auftaurate immer <strong>der</strong> Einfrierrate angepasst werden<br />

muss (MAZUR 1980). Der mittlere Temperaturbereich zwischen –15 und –60°C ist nach<br />

MAZUR (1980) die kritische Zone, in <strong>der</strong> die meisten letalen Schäden auftreten.<br />

Auch DELIUS (1985) erkannte keinen signifikanten Vorteil eines Einfrierverfahrens o<strong>der</strong><br />

einer bestimmten Einfriergeschwindigkeit, stellte jedoch anhand von Motilität und<br />

Akrosinaktivität eine tendenziell bessere Qualität des Hengstsamens bei höherer Einfrierrate<br />

fest. Das Einfrieren in einer Styroporkiste mit flüssigem Stickstoff erwies sich in ihren<br />

Untersuchungen als ungünstiger gegenüber dem computergesteuerten Einfrierprozess mit<br />

schneller Kühlrate. Auch bei an<strong>der</strong>en Tierarten war <strong>der</strong> computergesteuerte Einfrierprozess<br />

vorteilhafter als eine ungesteuerte Styroporbox (DEMINATUS 1959; BRUEMMER et al.<br />

1963; MAHLER 1966). MAHLER (1966) wies außerdem auf die Ausschaltung menschlicher<br />

Fehlerquellen durch Anwendung von Einfrierautomaten hin. OSMERS (1983) schaffte mit<br />

<strong>der</strong> computergesteuerten Standardisierung des Einfrierverfahrens beim Rind kontrollierbare<br />

und reproduzierbare Bedingungen und erhöhte damit die Non-Return-Raten.<br />

Obwohl sich die Kühlraten in den vorliegenden Versuchen stark voneinan<strong>der</strong> unterschieden,<br />

waren bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> einzelnen Spermienparameter Unterschiede zwischen den<br />

beiden Einfriersystemen we<strong>der</strong> für die gesexten noch für die unbehandelten Spermien zu<br />

erkennen. Dies deutet darauf hin, dass die physikalische Belastungsfähigkeit <strong>der</strong> Spermien<br />

sich nicht wesentlich zwischen den Behandlungen unterscheidet.<br />

In allen untersuchten Gruppen lag <strong>der</strong> durchschnittliche Anteil an Spermien mit intaktem<br />

Akrosom über 90% und überschritt damit die von McDONALD und PINEDA (1989) für die<br />

Besamung erfor<strong>der</strong>liche Akrosomintegrität von aufgetautem Hengstsperma von mindestens<br />

50% deutlich. Unterschiede zwischen den Gruppen lagen hinsichtlich <strong>der</strong> Akrosomintegrität<br />

nicht vor.


87<br />

Da sich die beiden Tiefgefriersysteme nicht unterschieden, wurde das Sperma aufgrund <strong>der</strong><br />

technischen Verfügbarkeit in den weiteren Untersuchungen zur Tiefgefrierung von sortierten<br />

Hengstspermien für einen Besamungsversuch im Stickstoffdampf einer Styroporbox<br />

eingefroren und auf die computergesteuerte Anlage verzichtet.<br />

Obwohl es keinen Verdünner gibt, <strong>der</strong> sich für die Tiefgefrierung von Spermien aller Hengste<br />

eignet (SQUIRES u. PICKETT 1995; GRAHAM 1996), sollte zunächst für später geplante<br />

Besamungsversuche ein Medium gefunden werden, in dem sich sortierte Spermien bei<strong>der</strong><br />

Hengste zufriedenstellend kryokonservieren ließen. In Versuchsreihe 2 wurden deshalb zwei<br />

Verdünner miteinan<strong>der</strong> verglichen. Dabei handelte es sich um den französischen Verdünner<br />

INRA82 (IJAZ u. DUCHARME 1995) mit 2% Eidotter und einen Lactose-EDTA-Verdünner<br />

mit 20% Eidotter (MARTIN et al. 1979). Mit ersterem wurde das Sperma bei<strong>der</strong> Hengste im<br />

Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüt routinemäßig zur Kryokonservierung verdünnt, wobei eine<br />

Glyzerinkonzentration von 2,5% eingestellt wurde.<br />

Die während <strong>der</strong> Tiefgefrierung aufgezeichneten Temperaturkurven unterschieden sich<br />

zwischen den Verdünnern erst nach Durchschreiten des von verschiedenen Autoren als<br />

kritisch angesehenen Temperaturbereiches signifikant. So erklärte MAZUR (1980), dass im<br />

Temperaturbereich zwischen –15 und –60°C die meisten Schäden an Zellmembranen <strong>der</strong><br />

Säugetierspermien auftreten. Der für Hengstsperma als kritisch angesehene Bereich schwankt<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Kühlrate. RÖBBELEN (1993) sah bei einer langsamen<br />

Gefriergeschwindigkeit einen Bereich zwischen -10 und -20°C als kritisch an, während dieser<br />

bei einer schnelleren Kühlrate zwischen -20 und -30°C lag. Nach Durchschreiten dieses<br />

Temperaturbereiches sind die Zellen „inert“, d.h. sie können zur Aufbewahrung in flüssigen<br />

Stickstoff getaucht werden (GRAHAM 1996).<br />

Hinsichtlich Motilität, Akrosomintegrität o<strong>der</strong> Morphologie <strong>der</strong> Spermien bestand zwischen<br />

den Verdünnern kein Unterschied. Die Entscheidung, welches Medium für<br />

Besamungsversuche genutzt werden sollte, fiel auf den Lactose-EDTA-Verdünner. Er wurde<br />

im Thermoresistenztest beim direkten Vergleich <strong>der</strong> Motilität von sortierten Spermien, die an<br />

ein- und demselben Tag tiefgefroren worden waren, subjektiv geringfügig besser<br />

eingeschätzt, was sich jedoch in <strong>der</strong> statistischen Auswertung nicht nie<strong>der</strong>schlug.


88<br />

Aus <strong>der</strong> Toxizität einer Gefrierschutzsubstanz resultiert auch eine vermin<strong>der</strong>te Fertilität<br />

(PACE u. SULLIVAN 1975; DEMICK et al. 1976; HAMMERSTEDT u. GRAHAM 1992;<br />

BEDFORD et al. 1995). Daher sollte ihre Konzentration so niedrig wie möglich gehalten<br />

werden, gleichzeitig aber hoch genug, um einen maximalen Schutz bieten zu können<br />

(GRAHAM 1996). VIDAMENT et al. (1998) erreichten mit einer Konzentration von 2,5%<br />

Glyzerin im INRA82-Verdünner mit 2% Eidotter zufriedenstellende Ergebnisse nach <strong>der</strong><br />

Besamung mit tiefgefrorenem Sperma. Ein akzeptables Trächtigkeitsniveau wird bei Zugabe<br />

von 2,5% und 4% Glyzerin zum Verdünner erreicht, bei einer Konzentration von 5,5% jedoch<br />

wird die Fertilität stark vermin<strong>der</strong>t (VINCENT et al. 2004). Hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Spermienmotilität ist die optimale Glyzerinkonzentration in einem auf Milch basierenden<br />

Verdünner schwer zu bestimmen, kann aber nach VIDAMENT et al. (2001) bei 3% vermutet<br />

werden. Auch BALL und VO (2001) zeigten, dass eine Erhöhung <strong>der</strong> Glyzerinkonzentration<br />

im Verdünner negative Effekte an Spermien hervorruft, die sich in verän<strong>der</strong>ter Motilität,<br />

Vitalität sowie dem Zustand <strong>der</strong> Mitochondrien und <strong>der</strong> Akrosome äußert. Trotz<br />

unterschiedlicher Angaben in <strong>der</strong> Literatur gilt es inzwischen als erwiesen, dass eine<br />

umgekehrt proportionale Beziehung zwischen <strong>der</strong> Glyzerinkonzentration und dem Prozentsatz<br />

motiler Spermien sowie <strong>der</strong> Akrosomintegrität besteht, die unabhängig vom Gefriermodus ist<br />

(GRAHAM u. GRABO 1972; PURSEL et al. 1978; OBANDO et al. 1984; ALMLID et al.<br />

1988; VENGUST et al. 1989). Alle erwähnten Studien beziehen sich auf ungesextes Sperma,<br />

während über die Nutzung von Kryoprotektiva bei sortierten Spermien keine Angaben in <strong>der</strong><br />

Literatur vorliegen.<br />

Aus den vorliegenden Ergebnissen ist ein Einfluss <strong>der</strong> verwendeten Glyzerinkonzentrationen<br />

we<strong>der</strong> auf Motilität und Akrosomintegrität noch auf die Spermienmorphologie abzuleiten. Für<br />

sortierte Spermien <strong>der</strong> beiden eingesetzten Hengste kann entsprechend davon ausgegangen<br />

werden, dass eine Erhöhung <strong>der</strong> Glyzerinkonzentration nicht zu einer <strong>Verbesserung</strong> des<br />

Gefrierschutzes führt.<br />

Ähnlich wie in früheren Untersuchungen an gesexten Bullenspermien (SCHENK et al. 1999)<br />

waren in den Tiefgefrierversuchen die Auftaumotilitäten <strong>der</strong> sortierten Spermien gegenüber<br />

denen <strong>der</strong> entsprechenden Kontrollgruppen deutlich reduziert. Zu beachten ist hier aber, dass<br />

sich die Werte <strong>der</strong> Kontrollgruppen innerhalb einer Zeit von nur 30 Minuten (Hengst 2), 60


89<br />

Minuten (Gesamtbetrachtung) bzw. 90 Minuten (Hengst 1) im Thermoresistenztest denen <strong>der</strong><br />

sortierten Spermien anglichen.<br />

KLINC (2005) ist <strong>der</strong> Ansicht, dass eine punktuelle Bestimmung <strong>der</strong> Motilität nach dem<br />

Auftauen keinen ausreichenden Rückschluss auf die Qualität <strong>der</strong> aufgetauten Proben zulässt.<br />

Nach Beobachtung <strong>der</strong> Motilität tiefgefrorener gesexter und nicht gesexter Bullenspermien<br />

nach dem Auftauen im Thermoresistenztest (37°C) über 12 Stunden verloren die sortierten<br />

Spermien im TRIS-Verdünner mehr als 90% ihrer Motilität, während die unsortierten<br />

Kontrollgruppen ihre Motilität aufrecht erhalten konnten.<br />

Dies konnte für Hengstspermien in dieser Studie nicht gezeigt werden. Auch für die<br />

Kontrollgruppen lag <strong>der</strong> Zeitpunkt, zu dem die Motilitätswerte im Thermoresistenztest<br />

signifikant von den Ausgangswerten abwichen, im Bereich zwischen 30 und 90 Minuten. Die<br />

Zeitpunkte sind jedoch nur bedingt vergleichbar, da sich schon die Ausgangswerte zwischen<br />

den Gruppen unterschieden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass bei fast allen<br />

Gruppen ein signifikanter Verlust <strong>der</strong> Motilität zwischen 30 bis 60 Minuten nach dem<br />

Auftauen beobachtet wurde.<br />

Für kryokonserviertes Hengstsperma gilt nach den Richtlinien des Instituts für<br />

Reproduktionsmedizin (Tierärztliche Hochschule Hannover) als Kriterium für den<br />

Besamungseinsatz ein Anteil von mindestens 30% vorwärtsbeweglichen Spermien nach dem<br />

Auftauen. Es fiel auf, dass das unsortierte Tiefgefriersperma diese Motilität im<br />

Thermoresistenztest und im besten Verdünner für ungefähr 60 Minuten halten kann. Die<br />

Auftaumotilität sortierter tiefgefrorener Spermien erreichte diesen kritischen Wert bereits<br />

nach ca. 30 Minuten. Um diese auch im weiblichen Genitale stark verkürzte Vitalität<br />

sortierter Spermien zu kompensieren (MAXWELL et al. 2004), muss die Besamung mit<br />

sortierten tiefgefrorenen Spermien deshalb zeitlich nah zum Auftauen und zur Ovulation<br />

erfolgen (LINDSEY et al. 2002b).<br />

Wie von SCHENK et al. (1999) für Bullensperma berichtet, unterschied sich auch die in den<br />

Tiefgefrierversuchen erfasste Akrosomintegrität genauso wie <strong>der</strong> Anteil morphologisch<br />

abweichen<strong>der</strong> Samenzellen nicht signifikant zwischen sortierten und unsortierten<br />

tiefgefrorenen Spermien. Auch MORRIS et al. (2003) fanden keinen signifikanten


90<br />

Unterschied bezüglich des Anteils intakter Akrosome zwischen Spermien vor <strong>der</strong> Inkubation<br />

und Spermien nach <strong>der</strong> Sortierung. In ihren Studien waren die Spermien jedoch keiner<br />

Kryokonservierung unterzogen worden.<br />

Um Spermien für Besamungsversuche zu kryokonservieren und sie hinsichtlich ihrer Fertilität<br />

zu überprüfen, wurden aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Tiefgefrierversuche ein Tiefgefriersystem, ein<br />

Verdünner und eine Glyzerinkonzentration ausgewählt. Die mit einer Reinheit von<br />

mindestens 90% sortierten Spermien wurden im Lactose-EDTA-Verdünner gekühlt und in<br />

diesem Verdünner mit 4% Glyzerin in <strong>der</strong> Styroporbox kryokonserviert.<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Spermienmotilität ergab bei Hengst 1 erwartungsgemäß bis 30 Minuten<br />

nach dem Auftauen signifikant höhere Werte für die beiden nicht sortierten Kontrollgruppen<br />

als für die Gruppe <strong>der</strong> sortierten Spermien. Die Beweglichkeit <strong>der</strong> sortierten Spermien konnte<br />

dabei in höherem Maße durch Koffein stimuliert werden als die <strong>der</strong> Kontrollgruppen, d.h. die<br />

Motilität <strong>der</strong> nicht sortierten und <strong>der</strong> sortierten Spermien unterschieden sich nach Zufügen<br />

von Koffein zum Zeitpunkt 10 Minuten nach dem Auftauen nicht mehr signifikant<br />

voneinan<strong>der</strong>. Der Phosphodiesterase-Hemmer Koffein steigert die Motilität innerhalb einer<br />

Spermiensuspension (COSCIONI et al. 2001) und dient damit z.B. <strong>der</strong> Erkennung aller<br />

potenziell motilen Spermien. Die Zugabe von Koffein führt nur zu einer kurzzeitigen<br />

Stimulation (AITKEN et al. 1986; SALEM et al. 1992) und anschließend zu einer schnellen<br />

Abnahme <strong>der</strong> Motilität aller Spermien in einer Suspension, weshalb in <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Studie die Koffein-Zugabe direkt auf dem Objektträger erfolgte. Da aber nicht bekannt ist,<br />

inwieweit die durch Koffein unter dem Mikroskop stimulierte Motilität als<br />

Fruchtbarkeitsvorhersage geeignet ist, kann aus diesem Wert nur die maximale<br />

Stimulierbarkeit <strong>der</strong> Spermien, die kurz nach dem Auftauen nicht selbstständig ihren<br />

Höchstwert erreicht, abgelesen werden.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Akrosomintegrität unterschieden sich zwischen den drei Gruppen we<strong>der</strong><br />

für die einzelnen Hengste noch für die Gesamtbetrachtung signifikant voneinan<strong>der</strong>. Auch<br />

SCHENK et al. (1999) und MORRIS et al. (2003) fanden keine signifikanten Unterschiede<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Akrosomintegrität zwischen Spermien vor und nach <strong>der</strong> Sortierung. Sie<br />

stellten lediglich fest, dass Spermien nach <strong>der</strong> Färbung und Inkubation einen niedrigeren


91<br />

Prozentsatz intakter Akrosome zeigten als nach <strong>der</strong> sich anschließenden Sortierung. Dieses<br />

wi<strong>der</strong>spricht den hier aus den Tiefgefrierversuchen hervorgegangen Daten, die keine<br />

Unterschiede erkennen ließen.<br />

Bei Hengst 1 ergab die Auswertung <strong>der</strong> Spermienmorphologie lediglich einen signifikant<br />

höheren Anteil an Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien gegenüber<br />

<strong>der</strong> Kontrollgruppe mit 400 Mio. Spermien/ml. Ein Unterschied zwischen den sortierten<br />

Spermien und <strong>der</strong> in <strong>der</strong>selben Konzentration eingefrorenen Kontrollgruppe bestand jedoch<br />

nicht. Auch bei Hengst 2 unterschied sich <strong>der</strong> Anteil morphologisch intakter Spermien<br />

zwischen den Gruppen nicht. Interessanterweise lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Hals- und<br />

Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien sogar signifikant unter dem <strong>der</strong><br />

Kontrollgruppen. Die Gesamtbetrachtung ergab wie bei Hengst 1 nur einen signifikant<br />

erhöhten Anteil an Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien<br />

gegenüber <strong>der</strong> Kontrolle mit 400 Mio. Spermien/ml.<br />

Bedingt durch die limitierte Verfügbarkeit gesexter Spermien mussten die Versuche auf zwei<br />

Hengste begrenzt werden. Dennoch lässt sich aus dieser Arbeit folgern, dass sortierte genauso<br />

wie nicht sortierte Spermien eine niedrigere Glyzerinkonzentration im INRA82-Verdünner<br />

bevorzugen. Es bestand außerdem für diesen Versuchsaufbau kein Unterschied zwischen den<br />

Tiefgefriersystemen Styroporbox und automatischem Gefriergerät. Bekannt ist, dass nicht<br />

sortierte Spermien verschiedener Hengste unterschiedlich auf die Tiefgefrierung in<br />

verschiedenen Verdünnern reagieren (SQUIRES u. PICKETT 1995; GRAHAM 1996).<br />

Dieses kann auch für sortierte Spermien vorausgesetzt werden. Hengst 2 blieb in <strong>der</strong><br />

vorliegenden Studie indifferent gegenüber den beiden Verdünnern, während Hengst 1 auf eine<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Verdünners reagierte. Auch die bei PICKETT et al. (1987) erwähnten<br />

Tagesschwankungen hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Tiefgefrierfähigkeit</strong> waren in den vorliegenden Studien<br />

zu erkennen.<br />

Um eine <strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> Methodik zur Tiefgefrierung sortierter Spermien zu erreichen, sind<br />

Folgestudien erfor<strong>der</strong>lich. Es bleibt die Frage offen, wie sortierte Spermien an<strong>der</strong>er Hengste<br />

auf die Tiefgefrierung reagieren und ob an<strong>der</strong>e Tiefgefrierprogramme o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e


92<br />

Tiefgefriermedien bessere Spermienqualitäten nach dem Auftauen ergeben. Für die<br />

vorliegende Arbeit wurden Tiefgefriersysteme und Tiefgefrierverdünner zum Vergleich<br />

ausgewählt, die routinemäßig in <strong>der</strong> Reproduktionsmedizin des Pferdes zum Einsatz kommen.<br />

In Vorversuchen stellte sich heraus, dass bei sortierten Spermien im Hinblick auf eine<br />

akzeptable Auftaumotilität zur Anpassung an 5°C mindestens 2,5 Stunden unbedingt<br />

einzuhalten sind. Kürzere Anpassungszeiten minimierten die Spermienmotilität nach dem<br />

Auftauen zum Teil beträchtlich.<br />

Ein Ansatz zu weiteren Versuchen können die neuesten Erkenntnisse von KLINC (2005) sein.<br />

Erst kürzlich wurde für Bullenspermien ein neues Verdünnersystem (Sexcess®) entwickelt,<br />

das schon vor bzw. während des Sortiervorganges den Spermien zugesetzt wird und während<br />

des Sortiervorganges die Motilität reversibel inhibiert. Daraus resultiert durch optimale<br />

Orientierung eine erhöhte Ausbeute an Spermien während des Sortiervorganges. Kürzlich<br />

erfolgte Feldversuche zeigten, dass die Fertilität sortierter Spermien durch die Zugabe dieser<br />

Verdünner beibehalten werden kann und ultrasonographische Trächtigkeitskontrollen keinen<br />

Unterschied in <strong>der</strong> Trächtigkeitsrate zwischen sortierten Spermien und den unsortierten<br />

Kontrollgruppen hervorbrachten (KLINC 2005).<br />

5.1 Zusammenfassende Betrachtung und Schlussfolgerung<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass es möglich ist, sortierte Hengstspermien einem<br />

Tiefgefrierverfahren zu unterziehen und die Motilität soweit zu erhalten, dass eine akzeptable<br />

Befruchtungsrate möglich erscheint. Dies ist durch <strong>der</strong>zeit laufende Besamungsversuche noch<br />

zu verifizieren. Dazu wurden sortierte Spermien zweier Hengste in jeweils zwei<br />

verschiedenen Tiefgefriersystemen, unterschiedlichen Verdünnern und, in einem dieser<br />

Verdünner, verschiedene Glyzerinkonzentrationen miteinan<strong>der</strong> verglichen. Aus den<br />

vorliegenden Ergebnissen dieser Tiefgefrierversuche wurden das System „Styroporbox“,<br />

sowie ein Lactose-EDTA-Verdünner mit 4% Glyzerin für die Tiefgefrierung von Proben für<br />

Besamungsversuche ausgewählt.<br />

Durch die Bestimmung <strong>der</strong> Spermaparameter Motilität zu unterschiedlichen Zeiten nach dem<br />

Auftauen im Thermoresistenztest bei 38°C, sowie Akrosomintegrität und Morphologie wurde


93<br />

die Spermaqualität ermittelt. Die Motilität <strong>der</strong> sortierten Spermien war gegenüber <strong>der</strong><br />

Motilität unsortierter Kontrollen reduziert. Die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an die Motilität von zur<br />

Besamung genutztem tiefgefrorenem Hengstsperma von 30% konnten nach Auftauen nur für<br />

10 bis 30 Minuten im Thermoresistenztest aufrechterhalten werden. Für zufriedenstellende<br />

Befruchtungsergebnisse ist zur Zeit also eine ovulationsnah und zeitlich kurz nach dem<br />

Auftauen durchgeführte Besamung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Eine endgültige Fertilitätsaussage über die sortierten und tiefgefrorenen Spermien wird<br />

zurzeit in einem parallel laufenden Besamungsprojekt überprüft.<br />

Die Forschung zur Tiefgefrierung sortierter Spermien befindet sich beim Hengst noch in den<br />

Anfängen. Auch die vorliegenden Ergebnisse lassen keinen endgültigen Schluss über ein<br />

optimales Verfahren zur Tiefgefrierung sortierter Spermien aller Hengste zu, aber die<br />

Ergebnisse erlauben ein Tiefgefrierprotokoll anzuwenden, dass zu Nachkommen mit<br />

gewünschtem Geschlecht führen kann.


6 Zusammenfassung<br />

94<br />

Heide Frie<strong>der</strong>ike Buß (2005): <strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefgefrierfähigkeit</strong> <strong>geschlechtsspezifisch</strong><br />

sortierter Hengstspermien<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit war es, eine zufriedenstellende Methodik zur Tiefgefrierung<br />

flowzytometrisch sortierter Spermien zu erstellen. Anhand sortierter Spermien zweier<br />

Hengste wurden drei Versuchsreihen zum Vergleich von zwei Tiefgefriersystemen, zwei<br />

Verdünnern und zwei Glyzerinkonzentrationen durchgeführt. Die Qualität <strong>der</strong> Spermien<br />

wurde nach dem Auftauen anhand <strong>der</strong> Spermaparameter Motilität, Akrosomintegrität und<br />

Morphologie bestimmt und zusätzlich die sortierten Spermien mit den auf gleiche Art<br />

behandelten unsortierten Kontrollgruppen verglichen.<br />

Bei den in Versuchsreihe 1 verglichenen Systemen handelte es sich um eine Styroporbox und<br />

einen automatischen Gefrierapparat. In <strong>der</strong> Styroporbox wurden die Pailletten im<br />

Stickstoffdampf für mindestens 7 Minuten kryokonserviert. Für die Kryokonservierung im<br />

automatischen Gefrierapparat wurden Pailletten kontrolliert mit einer Kühlrate von<br />

–60°C/min. bis auf –160°C eingefroren. Es folgten jeweils <strong>der</strong> Transport bzw. die Lagerung<br />

in flüssigem Stickstoff bei –196°C und die Auswertung nach dem Auftauen für 30 Sekunden<br />

im 37°C warmen Wasserbad. Die Proben im System Box kühlten zunächst deutlich schneller,<br />

nach Durchschreiten einer Temperatur von ungefähr –20°C deutlich langsamer ab als jene im<br />

Automaten. Unterschiede <strong>der</strong> Spermienqualität zwischen den Tiefgefriersystemen bestanden<br />

nicht, so dass aufgrund <strong>der</strong> technischen Verfügbarkeit in den weiteren Untersuchungen zur<br />

Tiefgefrierung von sortierten Hengstspermien für einen Besamungsversuch auf die<br />

computergesteuerte Anlage verzichtet wurde.<br />

In Versuchsreihe 2 fand ein Vergleich zwischen den beiden Verdünnern INRA82 mit 2%<br />

Eidotter und 2,5% bzw. 5% Glyzerin sowie Lactose-EDTA mit 20% Eidotter und 4%<br />

Glyzerin statt. Es bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Verdünnern.<br />

Im INRA82-Verdünner wurden in <strong>der</strong> Versuchsreihe 3 die Glyzerinkonzentrationen 2,5% und<br />

5% miteinan<strong>der</strong> verglichen. Die Spermaproben wurden zunächst ohne Zugabe von Glyzerin<br />

an 5°C angepasst, danach erfolgten die Glyzerinzugabe, das Abfüllen und die


95<br />

Kryokonservierung. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen<br />

Gruppen.<br />

Der Anteil beweglicher sortierter Spermien war gegenüber dem <strong>der</strong> unsortierten<br />

Kontrollgruppen deutlich reduziert. Die Werte unterschieden sich jedoch nach einer Zeit von<br />

30 Minuten (Hengst 2), 60 Minuten (Gesamtbetrachtung) bzw. 90 Minuten (Hengst 1) im<br />

Thermoresistenztest nicht mehr signifikant. Hinsichtlich <strong>der</strong> Akrosomintegrität und <strong>der</strong><br />

Morphologie gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen gesexten und ungesexten<br />

Spermien.<br />

Um Besamungsportionen für die Überprüfung <strong>der</strong> Fertilität tiefgefrorener sortierter Spermien<br />

bereit zu stellen, wurden die Styroporbox als Tiefgefriersystem und <strong>der</strong> Lactose-EDTA-<br />

Verdünner mit 4% Glyzerin als Tiefgefriermedium ausgewählt. Im Frühjahr 2004 wurden<br />

insgesamt ca. 30 Besamungsportionen mit sortierten Spermien jedes Hengstes und eine<br />

entsprechende Anzahl Kontrollgruppen tiefgefroren. Besamungsversuche werden zur Zeit von<br />

einer australischen Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Universität Sydney durchgeführt.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde ein vorläufiges Protokoll zur Kryokonservierung sortierter<br />

Spermien erstellt, das den Erhalt <strong>der</strong> Motilität entsprechend den Mindestanfor<strong>der</strong>ungen von<br />

30% nach dem Auftauen für ca. 30 Minuten im Thermoresistenztest gewährleistet. Eine<br />

Besamung mit diesen Spermien sollte daher <strong>der</strong>zeit möglichst kurz nach dem Auftauen und<br />

ovulationsnah erfolgen.


7 Summary<br />

Heide Frie<strong>der</strong>ike Buß (2005): Improvement of the freezability of sex-sorted stallion<br />

spermatozoa<br />

96<br />

The objective of the present investigation was to develop a method for the cryopreservation of<br />

flow-sorted sperm. Three series of tests were carried out using the sorted sperm of two<br />

stallions to compare two freezing systems, two exten<strong>der</strong>s and two glycerol concentrations.<br />

The quality of the frozen/thawed semen was determined by the sperm parameters of motility,<br />

acrosome integrity and morphology. Frozen/thawed flow sorted sperm was also compared<br />

with frozen/thawed non-sorted spermatozoa.<br />

The first trial involved a comparison of freezing systems. One was simply a styrofoam box<br />

filled with liquid nitrogen and the other was a programmable freezing device. Straws of<br />

semen to be frozen in nitrogen vapour were placed onto a rack over liquid nitrogen in the<br />

styrofoambox for 7 minutes and then were submerged into the liquid nitrogen. For<br />

cryopreservation with the automatic freezing system, straws were cooled using a programmed<br />

rate of 60°C per minute down to a temperature of –160°C. At this point the straws were<br />

plunged into liquid nitrogen for storage at –196°C. In both systems, the straws were thawed in<br />

a waterbath for 30 seconds at 37°C and evaluated. Samples cooled in nitrogen vapor in the<br />

styrofoam box system were found to cool much faster initially but, after reaching a<br />

temperature of –20°C, their cooling rate was slower than that of samples in the programmed<br />

device. Since there was no difference in the quality of sperm frozen by these two methods, the<br />

more simple nitrogen vapor cooling system was used for the rest of the study.<br />

Experiment 2 involved a comparison of freezing success using two different exten<strong>der</strong>s. The<br />

first consisted of INRA82-exten<strong>der</strong> supplemented with 2% egg-yolk and 2.5% or, in some<br />

cases, 5% glycerol. The second consisted of lactose-EDTA-exten<strong>der</strong> supplemented with 20%<br />

egg-yolk and 4% glycerol. Again, there was no statistically significant difference between the<br />

two experimental groups.<br />

Experiment three examined the effect of glycerol concentration. Glycerol concentrations of<br />

2.5% and 5% were both compared using the INRA82-exten<strong>der</strong>. In this test, the samples were


97<br />

first cooled to 5°C without glycerol and then precooled glycerol was added to give the desired<br />

concentration and the semen was placed into straws for freezing. There was no significant<br />

difference between the two different concentrations of glycerol.<br />

In all cases, the post-thaw motility of sexed spermatozoa were significantly reduced in<br />

comparison to that of unsorted sperm immediately after thawing, however, after incubation at<br />

38°C for 30 minutes the sperm from stallion 2 no longer showed any difference between the<br />

two groups, after 60 minutes pooling the data for both stallions showed no significance<br />

difference between groups however, the sperm from stallion 1 alone showed a significant<br />

difference until they had been incubated for 90 minutes. The analysis of acrosome integrity<br />

and morphology revealed no significant difference between sorted and unsorted sperm.<br />

The final experiment involves a field study of the fertilization competence of sexed sperm.<br />

For this experiment, sperm were frozen with nitrogen vapour cooling in a styrofoam box<br />

using lactose-EDTA-exten<strong>der</strong> with 4% glycerol. In spring 2004, 30 insemination doses of<br />

flow-sorted sperm and a corresponding number of doses of non-sorted sperm were prepared<br />

from each stallion. Insemination is currently being performed by Australian colleagues at the<br />

University in Sydney.<br />

In the work described above, a satisfactory method for the cryopreservation of sorted stallion<br />

sperm was developed, which gives a motility of 30% for a period of 30 minutes in a post-<br />

thawing thermal resistance test. We conclude that insemination with frozen/thawed sexed<br />

stallion sperm should be performed immediately after thawing and at a time very close to the<br />

point of ovulation.


7 Literaturverzeichnis<br />

98<br />

ABEYDEERA, L. R., L. A. JOHNSON, G. R. WELCH, W. H. WANG, A. C. BOQUEST, C.<br />

CANTLEY, A. RIEKE u. B. N. DAY (1998):<br />

Birth of piglets preselected for gen<strong>der</strong> following in vitro fertilisation of in vitro matured pig<br />

oocytes by x and y bearing spermatozoa sorted by high speed flow cytometry.<br />

Theriogenology 50, 981-988<br />

AITKEN, R. J., A. MATTEI u. S. IRVINE (1986):<br />

Paradoxical stimulation of human sperm motility by 2-desoxyadenosine.<br />

J. Reprod. Fertil. 78, 515-527<br />

ALEIV, A. I. (1981):<br />

The effect of ovaritropin on reproductive function of mares and the optimum time of<br />

insemination with frozen-thawed semen.<br />

Anim. Breed. 49, 805 (abstr.)<br />

ALMLID, T. u. L. A. JOHNSON (1988):<br />

Effects of glycerol concentration, equilibration time and temperature of glycerol addition on<br />

post-thaw viability of boar spermatozoa frozen in straws.<br />

J. Anim. Sci. 66, 2899-2905<br />

ALMLID, T., L.A. JOHNSON, R.N. CLARKE u. V.G. PURSEL (1988):<br />

Cryopreservation of boar semen: Studies to determine optimum glycerol levels and the<br />

relationship of in vitro evaluation to in vivo fertility.<br />

in: 11th Int.Congr.on Anim.Reprod.and AI, Dublin 1988, 220<br />

AMANN, R. P. (1989):<br />

Treatment of sperm to predetermine sex.<br />

Theriogenology 31, 49-60<br />

AMANN, R. P. u. B. W. PICKETT (1987):<br />

Principle of cryopreservation and a review of cryopreservation of stallion spermatozoa.<br />

J. Equine Vet. Sci. 7, 145<br />

ANDERSEN, J.B. u. H. PETERSEN (1976):<br />

Breeding efficiency of frozen bull semen after 5 years storage at -196°C in liquid nitrogen.<br />

in: Proc.VIIIth Int.Congr.Anim.Reprod.And Artif.Insem., Krakow 1976, 783-785<br />

BALL, B. A. u. A. VO (2001):<br />

Osmotic tolerance of equine spermatozoa and the effects of soluble cryoprotectants on equine<br />

sperm motility, viability and mitochondrial membrane potential.<br />

J. Androl. 72, 1061-1069<br />

BARKER, C. A. V. u. J. C. C. GANDIER (1957):<br />

Pregnancy in a mare resulted from frozen epididymal spermatozoa.<br />

Can. J. Comp. Med. Vet. Sci. 21, 47


99<br />

BARON (1986):<br />

Tiefgefrierung von Ebersamen in Kunststoffrohren: "In vitro"-Untersuchungen zum Einfluss<br />

zweier Konfektionsformen und verschiedener Einfrier- und Auftaugeschwindigkeiten.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

BARTH, A.D. u. R.J. OKO (1989):<br />

Abnormal morphology of bovine spermatozoa.<br />

Iowa State University Press<br />

BEAL, W. E., L. M. WHITE u. D. L. GARNER (1984):<br />

Sex ratio after insemination of bovine spermatozoa isolated using a bovine serum albumin<br />

gradient.<br />

J. Anim. Sci. 58, 1432-1436<br />

BEDFORD, S. J., D. J. JASKO, J. K. GRAHAM, R. P. AMANN, E. L. SQUIRES u. B. W.<br />

PICKETT (1995):<br />

Effect of seminal exten<strong>der</strong>s containing egg yolk and glycerol on motion characteristics and<br />

fertility in stallion spermatozoa.<br />

Theriogenology 43, 955-967<br />

BRINSKO, S.P. u. D.D. VARNER (1992):<br />

Artificial insemination and preservation of semen.<br />

in: Vet.Clin.North Am.Equine Pract., 8, 205-218<br />

BRUEMMER, J. H., R. W. EDDY u. W. J. DURYEA (1963):<br />

Temperature control in low temperature preservation of spermatozoa.<br />

J. Cellul. Comp. Physiol. 62, 113-117<br />

BUCHANAN, B. R., G. E. JR. SEIDEL, P. M. MCCUE, J. L. SCHENK, L. A.<br />

HERICKHOFF u. E. L. SQUIRES (2000):<br />

Insemination of mares with low numbers of either unsexed or sexed spermatozoa.<br />

Theriogenology 53, 1333-1344<br />

BUHR, M. M., E. F. CURTIS u. N. S. KAKUDA (1994):<br />

Composition and behaviour of head membrane lipids of fresh and cryopreserved boar sperm.<br />

Cryobiol. 31, 224-238<br />

BWANGA, C. O. (1991):<br />

Cryopreservation of boar semen I: a literature review.<br />

Acta vet. scand. 32, 431-453<br />

BWANGA, C. O., S. EINARSSON u. H. RODRÍGUEZ-MARTÍNEZ (1991a):<br />

Cryopreservation of boar semen II: Effect of cooling rate and duration of freezing point<br />

plateau on boar semen frozen in mini- and maxi-straws and plastic bags.<br />

Acta vet. scand. 32, 455-461


100<br />

BWANGA, C. O., S. EINARSSON u. H. RODRÍGUEZ-MARTÍNEZ (1991b):<br />

Cryopreservation of boar semen III: Ultrastructure of boar spermatozoa frozen ultra-rapidly at<br />

various stages of conventionel freezing and thawing.<br />

Acta vet. scand. 32, 463-471<br />

BWANGA, C. O., S. EINARSSON u. H. RODRÍGUEZ-MARTÍNEZ (1991c):<br />

Deep freezing of boar semen packaged in plastic bags and straws.<br />

Reprod. Dom. Anim. 26, 117-125<br />

CATT, S. L., J. W. CATT, M. C. GOMEZ, W. M. C. MAXWELL u. G. EVANS (1996):<br />

The birth of a male lamb <strong>der</strong>ived from an invitro matured oocyte fertilized by<br />

intracytoplasmatic injection of a single presumptive "male" sperm.<br />

Vet. Rec. 139, 494-495<br />

CATT, S. L., D. SAKKAS, D. BIZARRO, P. G. BIANCHI, W. M. C. MAXWELL u. G.<br />

EVANS (1997):<br />

Hoechst staining and exposure to UV laser during flow cytometric sorting does not affect the<br />

frequency of detected endogenous DNA nicks in abnormal and normal spermatozoa.<br />

Mol. Hum. Reprod. 3, 821-825<br />

CEROLINI, S., A. MALDJIAN, F. PIZZI u. T. M. GLIOZZI (2001):<br />

Changes in sperm quality and lipid composition during cryopreservation of boar semen.<br />

Reproduction 121, 395-401<br />

COCHRAN, J. D., R. P. AMANN, E. L. SQUIRES u. B. W. PICKETT (1983):<br />

Fertility of frozen-thawed stallion semen extended in lactose-EDTA-egg yolk exten<strong>der</strong> and<br />

packaged in 1.0 ml straws.<br />

Theriogenology 20, 735-741<br />

COSCIONI, A. C., H. D. REICHENBACH, J. SCHWARTZ, V. S. N. LAFALCI, J. L.<br />

RODRIGUES u. A. BRANDELLI (2001):<br />

Sperm function and production of bovine embryos in vitro after swim-up with different<br />

calcium and caffeine concentration.<br />

Anim. Reprod. Sci. 67, 59-67<br />

COURTENS, J. L., H. EKWALL, M. PAQUIGNON u. L. PLÖEN (1989):<br />

Preliminary study of water and some element contents in boar spermatozoa before, during and<br />

after freezing.<br />

J. Reprod. Fertil. 87, 613-626<br />

COURTENS, J.L. u. M. PAQUIGNON (1985):<br />

Ultrastructure of fresh, frozen and frozen-thawed spermatozoa of the boar.<br />

in: 1st Int.Conf.on Deep Freezing of Boar Semen, Uppsala 1985, 61-87<br />

CRAN, D. G., L. JOHNSON, N. G. A. MILLER, D. COCHRANE u. C. E. POLGE (1993):<br />

Production of bovine calves following separation of X- and Y-bearing sperm and in vitro<br />

fertilization.<br />

Vet. Rec. 132, 40-41


101<br />

CRAN, D. G., L. A. JOHNSON u. C. E. POLGE (1995):<br />

Sex preselection in cattle: A field trial.<br />

Vet. Rec. 135, 495-496<br />

CRAN, D. G., W. A. C. MCKELWAY, M. E. KING, D. P. DOLMEN, T. G. MCEVOY, P. J.<br />

BROADBENT u. J. J. ROBINSON (1997):<br />

Production of lambs by low dose intrauterine insemination with flow cytometrically sorted<br />

and unsorted semen.<br />

Theriogenology 47, 267 (abstr.)<br />

CROCKETT, E. C., J. K. GRAHAM, J. E. BRUEMMER u. E. L. SQUIRES (2000):<br />

Effect of cooling of equine spermatozoa before freezing on post-thaw motility: Preliminary<br />

results.<br />

Theriogenology 55, 793-803<br />

DARIN-BENNETT, A. u. I. G. WHITE (1977):<br />

Influence of cholesterol content of mammalian spermatozoa on susceptibility to cold-shock.<br />

Cryobiol. 14, 466-470<br />

DAWSON, G.R., G.W. WEBB, J.A. PRUITT, T.M. LOUGHLIN u. M.J. ARNS (1999):<br />

Effect of different processing techniques on motility and acrosomal integrity of cold-stored<br />

stallion spermatozoa.<br />

in: Proc.ENPS 1999, 77-82<br />

DE LEEUW, F. E., B. COLENBRANDER u. A. J. VERKLEIJ (1990):<br />

The role membrane damage plays in cold shock and freezing injury.<br />

Reprod. Dom. Anim. 1 (Suppl.), 95-104<br />

DEAN, P. N., D. PINKEL u. M. L. MENDELSON (1978):<br />

Hydrodynamic orientation of sperm heads for flow cytometry.<br />

Biophys. J. 23, 7-13<br />

DELIUS (1985):<br />

Untersuchungen zur Tiefgefrierung von Pferdesamen in 5,5ml Volumeneinheiten mit Hilfe<br />

computergesteuerter Einfrierprogramme.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

DEMICK, D. L., J. L. VOSS u. B. W. PICKETT (1976):<br />

Effects of cooling, storage, glycerolization, and spermatozoal number on equine fertility.<br />

J. Anim. Sci. 43, 955-967<br />

DEMINATUS, F. (1959):<br />

Fortschritte in <strong>der</strong> Sperma-Tiefkühltechnik (-79°C) durch ein halbautomatisches Einfriergerät.<br />

Dtsch. tierärztl. Wochenschrift 17 (469), 477<br />

DIGRASSI (2000):<br />

Evaluation of stallion frozen-thawed semen using conventional and flow cytometric assays.<br />

Blacksburg, Virginia Polytechnic Institute and State University, Diss.


102<br />

DOYLE, S.P., G.E. SEIDEL, J.L. SCHENK, L.A. HERICKHOFF u. D.G. CRAN (1999):<br />

Artificial insemination of lactating angus cows with sexed semen.<br />

in: Proc.Western Sect.American Soc.of Anim.Sci., 50, 203-205<br />

ERICSSON, R. J., C. N. LANGEVIN u. M. NISHIMO (1973):<br />

Isolation of fractions rich in human y sperm.<br />

Nature 253, 421-424<br />

FAHY, G. M. (1986):<br />

The relevance of cryoprotectant toxicity to cryobiology.<br />

Cryobiol. 23, 1-13<br />

FAZANO (1986):<br />

Zur Kryokonservierung von Ebersperma, verschiedene Verfahren zur Samenbehandlung und<br />

unterschiedliche Konservierungsmethoden unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Einfriergeschwindigkeit.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

FISER, P. S. (1990):<br />

Interactions of cooling velocity, warming velocity and glycerol concentration on the survival<br />

of frozen-thawed boar semen.<br />

Reprod. Dom. Anim. 1 (Suppl.), 123-137<br />

FLAHERTY, S. P., u. C. D. MATTHEWS (1996):<br />

Application of mo<strong>der</strong>n techniques to evaluate sperm sex selection methods.<br />

Mol. Hum. Reprod. 2, 937-942<br />

FOOTE, R. H. (1977):<br />

Sex ratios in dairy cattle un<strong>der</strong> various conditions.<br />

Theriogenology 8, 349-356<br />

FUGGER, E. F. (1999):<br />

Clinical experience with flow cytometric separation of human X- and Y-chromosome bearing<br />

sperm.<br />

Theriogenology 52, 1435-1440<br />

FUGGER, E. F., S. H. BLACK, K. KEYVANFAR u. J. D. SCHULMAN (1998):<br />

Births of normal daughters after MicroSort sperm separation and intrauterine insemination,<br />

in-vitro fertilization, or intracytoplasmatic sperm injection.<br />

Human Reprod 13, 2367-2370<br />

FULWYLER, M. J. (1965):<br />

Electronic separation of biological cells by volume.<br />

Science 150, 910-911


103<br />

GAO, D. Y., J. LIU, C. LIU, L. E. MCGANN, P. F. WATSON u. F. W. KLEINHAUS<br />

(1995):<br />

Prevention of osmotic injury to human spermatozoa during addition and removal of glycerol.<br />

Hum. Reprod. 10, 1109-1122<br />

GARNER, D.L., J.L. SCHENK u. G.E.JR. SEIDEL (2001):<br />

Chromatin stability in sex-sorted sperm.<br />

in: Proc.VIIth Internat.Congr.of Androl., Montreal, Canada: Short Communications,<br />

Medimond, Englewood, NJ 2001, 3-7<br />

ROBAIRE, E., H. CHEMES u. C.R. MORALES: Andrology in the Twenty-first century<br />

GIL, J., N. LUNDEHEIM, L. SÖDERQUIST u. H. RODRÍGUEZ-MARTÍNEZ (2003):<br />

Influence of exten<strong>der</strong>, temperature, and addition of glycerol on post-thaw sperm parameters in<br />

ram semen.<br />

Theriogenology 59, 1241-1255<br />

GLEDHILL, B. L., S. LAKE, L. L. STEINMETZ, J. W. GRAY, J. R. CRAWFORD, P. N.<br />

DEAN u. M. A. VAN DILLA (1976):<br />

Flow microfluorometric analysis of sperm DNA content: Effect of cell shape on fluorescence<br />

distribution.<br />

J. Cell. Physiol. 87, 367-376<br />

GRAHAM, J. K. (1996):<br />

Cryopreservation of stallion spermatozoa.<br />

Vet. Clin. North Am. Equine Pract. 12 (1), 131-147<br />

GRAHAM, E.F. u. B.G. GRABO (1972):<br />

Some factors influencing the freezing of boar spermatozoa.<br />

in: 7.Int.Konf.über tier.Fortpflanz.u.Haustierbes., München 1972, 2, 1627-1632<br />

GUTHRIE, H. D., L. A. JOHNSON, W. M. GARRETT, G. R. WELCH u. J. R.<br />

DOBRINSKY (2002):<br />

Flow cytometric sperm sorting: effects of varying laser power on embryo development in<br />

swine.<br />

Mol. Reprod. Dev. 61, 87-92<br />

GUYER, M. F. (1910):<br />

Accessory chromosomes in man.<br />

Biol. Bull. Marine Biol. Lab. (Woods Hole) 19, 219-221<br />

HAMANO, K., X. LI, X. Q. QUIAN, K. FUNAUCHI, M. FURUDATE u. Y. MINATO<br />

(1999):<br />

Gen<strong>der</strong> preselection in cattle with intracytoplasmatically injected, flowcytometrically sorted<br />

sperm heads.<br />

Biol. Reprod. 60, 1194-1197


104<br />

HAMMERSTEDT, R. H. u. J. K. GRAHAM (1992):<br />

Cryopreservation of poultry sperm: The enigma of glycerol.<br />

Cryobiol. 29, 26-38<br />

HAMMERSTEDT, R. H., J. K. GRAHAM u. J. P. NOLAN (1990):<br />

Cryopreservation of mammalian sperm: What we ask them to survive.<br />

J. Androl. 11, 73-88<br />

HEITLAND, A. V., D. J. JASKO, E. L. SQUIRES, J. K. GRAHAM, B. W. PICKETT u. C.<br />

HAMILTON (1996):<br />

Factors affecting motion characteristics of frozen-thawed stallion spermatozoa.<br />

Equine vet. J. 28 (1), 47-53<br />

HENDRIKSEN, P. J. M., M. TIEMAN, T. VAN DER LENDE u. L. A. JOHNSON (1993):<br />

Binding of anti-H-Y monoclonal antibodies to separated X and Y chromosome bearing<br />

porcine spermatozoa.<br />

Mol. Reprod. Dev. 5, 189-196<br />

HOLLINSHEAD, F. K., L. GILLAN, J. K. O´BRIEN, G. EVANS u. W. M. C. MAXWELL<br />

(2003):<br />

In vitro and in vivo assessment of functional capacity of flow cytometrically sorted ram<br />

spermatozoa after freezing and thawing.<br />

Reprod. Fertil. Dev. 15, 351-359<br />

HOLLINSHEAD, F. K., W. M. C. MAXWELL, G. EVANS u. J. K. O´BRIEN (2002):<br />

Flow cytometric sorting of frozen-thawed ram spermatozoa.<br />

Reprod. Fertil. Dev. 14, 21 (abstr.)<br />

HOLLINSHEAD, F. K., J. K. O´BRIEN, L. HE, W. M. C. MAXWELL u. G. EVANS<br />

(2001):<br />

Pregnancies after insemination of ewes with sorted, cryopreserved ram spermatozoa.<br />

Proc. Soc. Reprod. Biol. 32, 20 (abstr.)<br />

HOLT, W. V. (2000):<br />

Fundamental aspects of sperm cryobiology: The importance of species and individual<br />

differences.<br />

Theriogenology 53, 47-58<br />

HOLT, W. V. u. A. MEDRANO (1997):<br />

Assessment of boar sperm function in relation to freezing and storage.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.52, 213-222<br />

HOUSEHOLDER, D. D., B. W. PICKETT, J. L. VOSS u. T. T. OLAR (1981):<br />

Effect of exten<strong>der</strong>, number of spermatozoa and HCG on equine fertility.<br />

J. Equine Vet. Sci. 1, 9-13


105<br />

IJAZ, A. u. R. DUCHARME (1995):<br />

Effect of various exten<strong>der</strong>s and taurine on survival of stallion sperm cooled to 5°C.<br />

Theriogenology 44, 1039-1050<br />

JASKO, D. J., D. H. LEIN u. R. H. FOOTE (1991a):<br />

The repeatability and effect of season on seminal characteristics and computer-aided sperm<br />

analysis in the stallion.<br />

Theriogenology 30, 1159-1167<br />

JASKO, D. J., D. M. MORAN, M. E. FARLIN u. E. L. SQUIRES (1991b):<br />

Effect of seminal plasma dilution or removal on spermatozoal motion characteristics of<br />

cooled stallion semen.<br />

Theriogenology 35, 1059-1067<br />

JOHNSON, L. A. (1991):<br />

Sex preselection in swine: Altered sex ratio in offspring following surgical insemination with<br />

flow sorted X- and Y-bearing sperm.<br />

Reprod. Dom. Anim. 26, 309-314<br />

JOHNSON, L. A. (1988):<br />

Flow cytometric determination of sperm sex ratio in semen purportedly enriched for x- and ybearing<br />

sperm.<br />

Theriogenology 29, 265 (abstr.)<br />

JOHNSON, L.A. (1985):<br />

Fertility results of frozen boar spermatozoa.<br />

in: 1st Int.Conf.on Deep Freezing of Boar Semen, Uppsala 1985, 199-222<br />

JOHNSON, L. A. (1992):<br />

Gen<strong>der</strong> preselection in domestic animals using flow cytometrically sorted sperm.<br />

J. Anim. Sci. 70 (Suppl.2), 8-18<br />

JOHNSON, L. A. (1997):<br />

Advances in gen<strong>der</strong> preselection in swine.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.52, 255-266<br />

JOHNSON, L. A. (2000):<br />

Sexing mammalian sperm for production of off-spring: the state-of-the-art.<br />

Anim. Reprod. Sci. 60-61, 93-107<br />

JOHNSON, L. A. u. R. N. CLARKE (1988):<br />

Flow sorting of X and Y chromosome-bearing mammalian sperm: Activation and pronuclear<br />

development of sorted bull, boar and ram sperm microinjected into hamster oocytes.<br />

Gamete Res. 21, 335-343


106<br />

JOHNSON, L.A., D.G. CRAN, G.R. WELCH u. C. POLGE (1996):<br />

Gen<strong>der</strong> preselection in mammals.<br />

in: American Society of Animal Science, Savoy, IL, USA, 151-164<br />

MILLER, R.H., V.G. PURSEL u. H.D. NORMAN: Beltsville Symposium XX<br />

Biotechnology´s Role in the Genetic Improvement of Farm Animals<br />

JOHNSON, L. A., J. P. FLOOK u. J. W. HAWK (1989):<br />

Sex Preselection in Rabbits: Live Births from X and Y Sperm Separated by DNA and Cell<br />

Sorting.<br />

Biol. Reprod. 41, 199-203<br />

JOHNSON, L. A., J. P. FLOOK u. M. V. LOOK (1987a):<br />

Flow cytometry of X and Y chromosome-bearing sperm for DNA using an improved<br />

preparation method and staining with Hoechst 33342.<br />

Gamete Res. 17, 203-212<br />

JOHNSON, L. A., J. P. FLOOK, M. V. LOOK u. D. PINKEL (1987b):<br />

Flow sorting of X and Y chromosome-bearing spermatozoa into two populations.<br />

Gamete Res. 16, 1-9<br />

JOHNSON, L. A., H. D. GUTHRIE, P. FISER, W. M. C. MAXWELL u. G. R. WELCH<br />

(2000):<br />

Cryopreservation of flow cytometrically sorted boar sperm: effects on in vivo embryo<br />

development.<br />

J. Anim. Sci. 78 (Suppl.1)<br />

JOHNSON, L. A. u. D. PINKEL (1986):<br />

Modification of a laser-based flow cytometer for high resolution DNA analysis of mammalian<br />

spermatozoa.<br />

Cytometry 7, 267-273<br />

JOHNSON, L. A. u. G. R. WELCH (1999):<br />

Sex preselection: High-speed flow cytometric sorting of X and Y sperm for maximum<br />

efficiency.<br />

Theriogenology 52, 1323-1341<br />

JOHNSON, L. A., G. R. WELCH u. D. L. GARNER (1994):<br />

Improved flow sorting resolution of X and Y chromosomes bearing viable spermatozoa<br />

separated using dual staining and dead cell gating.<br />

Cytometry 17 (Suppl.7), 28 (abstr.)<br />

JOHNSON, L. A., G. R. WELCH, K. KEYVANFAR, A. DORFMANN, E. F. FUGGER u. J.<br />

D. SCHULMANN (1993):<br />

Gen<strong>der</strong> preselection in humans? Flow cytometric separation of X and Y spermatozoa for the<br />

prevention of X-linked diseases.<br />

Human Reprod 8, 1733-1739


107<br />

JOHNSON, L. A., G. R. WELCH u. W. RENS (1999):<br />

The Beltsville Sperm Sexing Technology: High-speed sperm sorting gives improved sperm<br />

output for in vitro fertilization and AI.<br />

J. Anim. Sci 77, 213-220<br />

KAMENTSKY, L. A. u. R. R. MELAMED (1967):<br />

Spectrophotometric cell sorter.<br />

Science 156, 1364-1365<br />

KAWARASAKI, T., G. R. WELCH, C. R. LONG, M. YOSHIDA u. L. JOHNSON (1998):<br />

Verification of flow cytometrically-sorted X-and Y-bearing porcine spermatozoa and<br />

reanalysis of spermatozoa for DNA content using the fluorescence in situ hybridization<br />

(FISH) technique.<br />

Theriogenology 50, 625-635<br />

KENNEY, R. M., R. V. BERGMAN, W. L. COOPER u. G. W. MORSE (1975):<br />

Minimal contamination techniques for breeding mares: technique and preliminary findings.<br />

Proc. Am Assoc Equine Pract 21, 327-335<br />

KLINC, P. (2005):<br />

Improved Fertility of Flowcytometrically Sex Selected Bull Spermatozoa.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

KLOPPE, L. H., D. D. VARNER, R. G. ELMORE, K. N. BRETZLAFF u. J. W. SHULL<br />

(1988):<br />

Effect of insemination timing on the fertilizing capacity of frozen/thawed equine<br />

spermatozoa.<br />

Theriogenology 29, 429-440<br />

KLUG, E. (1993):<br />

Frischsamenübertragung beim Pferd - Ein Grundkursus.<br />

4. Aufl., Verlag Schaper, Alfeld<br />

KLUG, E. u. H. SIEME (2003):<br />

Samenübertragung beim Pferd in Theorie und Praxis.<br />

Verlag Schaper, Alfeld<br />

KOEHLER, J.K. (1985):<br />

Sperm mebranes: Segregated domains of structure and function.<br />

in: 1st Int.Conf.on Deep Freezing of Boar Semen, Uppsala 1985, 37-60<br />

KOTZIAS-BANDEIRA, E. (1997):<br />

Cooling of boar spermatozoa prior to freezing and post-thaw quality and evaluation of<br />

membrane status using CTC staining.<br />

Dtsch. tierärztl. Wochenschrift 104, 302-306


108<br />

LEIPOLD, S. D., J. K. GRAHAM, E. L. SQUIRES, P. M. MCCUE, S. P. BRINSKO u. D. K.<br />

VANDERWALL (1998):<br />

Effect of spermatozoal concentration and number on fertility of frozen equine semen.<br />

Theriogenology 49, 1537-1543<br />

LEPS (1988):<br />

Zur Kryokonservierung von Ebersperma: Einfluß verschiedener Konfektionierungsarten,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Flachbehältnisse auf Gefrier- und Auftauvorgänge sowie Auftauqualität.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

LIBBUS, G. L., S. D. PERREAULT, L. A. JOHNSON u. D. PINKEL (1987):<br />

Incidence of chromosome aberrations in mammalian sperm stained with Hoechst 33342 and<br />

UV-laser irradiated during flow sorting.<br />

Mutation Research 182, 265-274<br />

LINDSEY, A. C., J. E. BRUEMMER u. E. L. SQUIRES (2001):<br />

Low dose insemination of mares using non-sorted and sex-sorted sperm.<br />

Anim. Reprod. Sci. 68, 279-289<br />

LINDSEY, A. C., L. H. A. MORRIS, W. R. ALLEN, J. L. SCHENK, E. L. SQUIRES u. J. E.<br />

BRUEMMER (2002a):<br />

Hysteroscopic insemination of mares with low numbers of nonsorted or flow sorted<br />

spermatozoa.<br />

Equine vet. J. 34 (2), 128-132<br />

LINDSEY, A. C., J. L. SCHENK, J. K. GRAHAM, J. E. BRUEMMER u. E. L. SQUIRES<br />

(2002b):<br />

Hysteroscopic insemination of low numbers of flow sorted fresh and frozen/thawed stallion<br />

spermatozoa.<br />

Equine vet. J. 34 (2), 121-127<br />

LINDSEY, A. C., D. D. VARNER, G. E. JR. SEIDEL, J. E. BRUEMMER, E. L. SQUIRES<br />

u. M. J. EVANS (2002c):<br />

Hysteroscopic or rectally guided, deep-uterine insemination of mares with spermatozoa stored<br />

18 h at either 5 or 15 °C prior to flow-cytometric sorting.<br />

Theriogenology 58, 659-662<br />

LINDSEY, A. C., D. D. VARNER, G. E. JR. SEIDEL, J. E. BRUEMMER u. E. L. SQUIRES<br />

(2005):<br />

Hysteroscopic or rectally guided, deep-uterine insemination of mares with spermatozoa stored<br />

18 h at either 5 degrees C or 15 degrees C prior to flow-cytometric sorting.<br />

Anim. Reprod. Sci. 8, 125-130<br />

LOOMIS, P. R., E. L. AMANN, E. L. SQUIRES u. B. W. PICKETT (1983):<br />

Fertility of unfrozen and frozen stallion spermatozoa extended in EDTA-lactose-egg yolk and<br />

packaged in straws.<br />

J. Anim. Sci. 56, 687-693


109<br />

LU, K. H., D. G. CRAN u. G. E. SEIDEL (1999):<br />

In vitro fertilizationwith flow-cytometrically sorted bovine sperm.<br />

Theriogenology 52, 1393-1405<br />

MAGISTRINI, M., PH. CHANTELOUBE u. E. PALMER (1987):<br />

Influence of season and frequency of ejaculation on production of stallion semen for freezing.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.35, 127-133<br />

MAGISTRINI, M., M. SATTLER, J.M. YVON u. M. VIDAMENT (1997):<br />

Freezability of stallion spermatozoa evaluated by motility, membrane integrity and ATP<br />

content.<br />

in: 34th Annual meeting of the society of cryobiology, Barcelona 1997, abstr. 95<br />

MAHLER (1966):<br />

Versuche über das Einfrieren und Tiefkühlen von Bullenejakulaten mittels eines mit<br />

flüssigem Stickstoff betriebenen automatischen Einfriergerätes: III. Beitrag.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

MARTIN, J. C., E. KLUG u. A. R. GÜNZEL (1979):<br />

Centrifugation of stallion semen and its storage in large volume straws.<br />

J. Reprod. Fertil. 27 (Suppl. 27), 47-51<br />

MAXWELL, W. M. C., G. EVANS, F. K. HOLLINSHEAD, R. BATHGATE, S. P. DE<br />

GRAAF, B. M. ERIKSSON, L. GILLAN, K. M. MORTON u. J. K. O´BRIEN (2004):<br />

Integration of sperm sexing technology into the ART toolbox.<br />

Anim. Reprod. Sci. 82-83, 79-95<br />

MAXWELL, W. M. C. u. L. A. JOHNSON (1997):<br />

Chlortetracycline analysis of boar spermatozoa after incubation, flow cytometric sorting,<br />

cooling, or cryopreservation.<br />

Mol. Reprod. Dev. 46, 408-418<br />

MAXWELL, W. M. C. u. L. A. JOHNSON (1999):<br />

Physiology of spermatozoa at high dilution rates: The influence of seminal plasma.<br />

Theriogenology 52, 1353-1362<br />

MAXWELL, W.M.C., L.A. JOHNSON u. S.T. MORTIMER (2000):<br />

Evaluation of morphology and function of frozen-thawed boar spermatozoa in vitro.<br />

in: Boar Semen Preservation IV, Beltsville 2000, 43-49<br />

MAZUR, P. (1980):<br />

Fundamental aspects of the freezing of cells, with the emphasis on mammalian ova and<br />

embryos.<br />

in: Proc.9th Int.Congr.on Anim.Reprod.and A.I., Madrid 1980, 431-434<br />

MAZUR, P. (1985):<br />

Basic concepts in freezing cells.<br />

in: 1st Int.Conf.on Deep Freezing of Boar Semen, Uppsala 1985, 91-111


110<br />

MCDONALD, L. E. u. M. H. PINEDA (1989):<br />

Veterinary Endocrinology and Reproduction.<br />

4. Aufl., Lea & Febiger, Philadelphia, London<br />

MERKT, H. (1976):<br />

Equine artificial insemination.<br />

Vet. Rec. 99, 69-71<br />

MERRYMAN, H. T. (1966):<br />

Review of biological freezing.<br />

Cryobiol. 1966 , 2-114<br />

MILOVANOV, V. K. (1934):<br />

Jskustvennoe osemenenie S.-L. Zivonyh (Artificial insemination of livestock).<br />

Mascow, Seljhozgiz.<br />

MORAN, D. M., D. J. JASKO u. E. L. SQUIRES (1992):<br />

Determination of temperature and cooling rate which induce cold shock in stallion<br />

spermatozoa.<br />

Theriogenology 38, 999-1012<br />

MORRIS, L. H. A., F. K. HOLLINSHEAD, G. EVANS u. W. M. C. MAXWELL (2003):<br />

The longevity and acrosome status of stallion flow sorted spermatozoa.<br />

Theriogenology 59, 512 (abstr.)<br />

MORRIS, L. H. A., R. H. F. HUNTER u. W. R. ALLEN (2000):<br />

Hysteroscopic insemination of small numbers of spermatozoa at the uterotubal junction of<br />

preovulatory mares.<br />

J. Reprod. Fertil. 118, 95-100<br />

MORUZZI, J. F. (1979):<br />

Selecting a mammalian species for the separation of x- and y-chromosome-bearing<br />

spermatozoa.<br />

J. Reprod. Fertil. 57, 319-323<br />

MULLER, W. u. F. GAUTIER (1975):<br />

Interaction of heteroaromatic compounds with nucleic acids.<br />

Eur. J. Biochem. 54, 385-394<br />

MÜLLER, Z. (1987):<br />

Practicalities of insemination of mares with deep-frozen semen.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.35, 121-125<br />

NASH, T. (1996):<br />

Chemical constitution and physical properties of compounds able to protect living cells<br />

against damage due to freezing and thawing.<br />

Cryobiol. 1996 , 179-210


111<br />

OBANDO, H., T. TAMAYO u. A. CASTRO (1984):<br />

Evaluation of some factors affecting swine spermatozoa during freezing.<br />

in: 10th Int.Congr.on Anim.Reprod.and AI, Urbana 1984, 197<br />

OSMERS (1983):<br />

Vergleichende Tiefgefrierversuche an Bullensperma unter Verwendung eines<br />

computergesteuerten programmierten Einfrierverfahrens mit induzierter Kristallisation<br />

(Seeding).<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

O´BRIEN, J. K., F. K. HOLLINSHEAD, G. EVANS u. W. M. C. MAXWELL (2004):<br />

In vivo development capacity of in vitro produced sexed embryos <strong>der</strong>ived from sex-sorted<br />

and re-cryopreserved frozen-thawed ram sperm.<br />

Reprod. Fertil. Dev. 16 (2), 286 (abstr.)<br />

PACE, M. M. u. J. J. SULLIVAN (1975):<br />

Effect of timing of insemination, numbers of spermatozoa and exten<strong>der</strong> components on the<br />

pregnancy rate in mares inseminated with frozen stallion semen.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.23, 115-121<br />

PALMER, E. (1984):<br />

Factors affecting stallion semen survival and fertility.<br />

in: Proc.of the 10th Int.Congr.Anim.Reprod.and Artificial Insem., 1, 377<br />

PARANACE, M., M. MEDINA, L. CATTANEO, J. CABALLERO, H. CERRATE, M.<br />

DALLA LASTA u. KAISER (2003):<br />

Embryo production using sexed semen in superovulated cows and heifers.<br />

Theriogenology 59, 513 (abstr.)<br />

PARKS, J. E. u. J. K. GRAHAM (1992):<br />

Effects of cryopreservation procedures on sperm membranes.<br />

Theriogenology 38, 209-222<br />

PARKS, J. E. u. D. V. LYNCH (1992):<br />

Lipid composition and thermotropic phase behaviour of boar, bull, stallion and rooster sperm<br />

membranes.<br />

Cryobiol. 29, 255-266<br />

PARRILLA, I., J. M. VAZQUEZ, M. OLIVER-BONET, J. NAVARRO, J. YELAMOS, J.<br />

ROCA u. E. A. MARTINEZ (2003):<br />

Fluorescence in situ hybridization in diluted and flow cytometrically sorted boar spermatozoa<br />

using specific DNA direct probes labelled by nick translation.<br />

Reproduction 126, 317-325


112<br />

PENFOLD, L. M., C. HOLT, W. V. HOLT, G. R. WELCH, D. G. CRAN u. L. A. JOHNSON<br />

(1998):<br />

Comparative motility of x and y chromosome bearing sperm separated on the basis of DNA<br />

content by flow sorting.<br />

Mol. Reprod. Dev. 50, 323-327<br />

PICKETT, B. W. u. R. P. AMANN (1993):<br />

Cryopreservation of semen.<br />

in: MCKINNON, A.O. and J.L. VOSS (Hrsg.): Equine Reproduction.<br />

Lea & Febiger, Philadelphia, London, S.769-789<br />

PICKETT, B. W., E. L. SQUIRES u. A. O. MCKINNON (1987):<br />

Procedures for collection, evaluation and utilization of stallion semen for artificial<br />

insemination.<br />

Anim. Reprod. Lab. Bull. No. 3, CSU, Fort Collins<br />

PICKETT, B. W. u. J. L. VOSS (1975):<br />

The effect of semen exten<strong>der</strong>s and sperm number on mare fertility.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.23, 95-98<br />

PICKETT, B. W., J. L. VOSS, E. L. SQUIRES, D. K. VANDERWALL, P. M. MCCUE u. J.<br />

E. BRUEMMER (2000):<br />

Collection, preparation and insemination of stallion semen.<br />

Anim. Reprod. Lab. Bull. No. 10, CSU, Fort Collins , 94-95<br />

POLGE, C., A. U. SMITH u. A. S. PARKES (1949):<br />

Revival of spermatozoa after vitrification and dehydration at low temperatures.<br />

Nature 164, 666<br />

PRESICCE, G., S. VERBERCKMOES, E. SENATORE, P. KLINC u. D. RATH (2005):<br />

First Established Pregnancies in Mediterranean Italian Buffaloes (Bubalas bubalis) Following<br />

Deposition of Sexed Spermatozoa near the Utero Tubal Junction.<br />

Reprod. Dom. Anim. 40 (1), 73-75<br />

PROBST (2001):<br />

Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) mit <strong>geschlechtsspezifisch</strong> sortierten<br />

Spermien in aktivierten Oozyten beim Schwein.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

PRUITT, J. A., M. J. ARNS u. K. C. POOL (1993):<br />

Seminal plasma influences recovery of equine spermatozoa following in vitro culture (37°C)<br />

and cold-storage (5°C).<br />

Theriogenology 39, 291 (abstr.)<br />

PURSEL, V. G. (1983):<br />

Effect of processing of semen on capacitation time of fresh and frozen-thawed boar<br />

spermatozoa.<br />

J. Anim. Sci. 56, 1161-1166


113<br />

PURSEL, V.G. u. C.S. PARKS (1985):<br />

Freezing and thawing procedures for boar spermatozoa.<br />

in: 1st Int.Conf.on Deep Freezing of Boar Semen, Uppsala 1985, 147-166<br />

PURSEL, V. G., L. L. SCHULMAN u. L. A. JOHNSON (1978a):<br />

Distribution and morphology of fresh and frozen-thawed sperm in the reproductive tract of<br />

gilts after artificial insemination.<br />

Biol. Reprod. 19, 69-76<br />

PURSEL, V. G., L. L. SCHULMAN u. L. A. JOHNSON (1978b):<br />

Effect of glycerol concentration on frozen boar sperm.<br />

Theriogenology 9, 305-312<br />

RATH, D., L. A. JOHNSON, J. R. DOBRINSKY u. G. R. WELCH (1997):<br />

Production of piglets preselected for sex following in vitro fertilization with X- and Ychromosome-bearing<br />

spermatozoa sorted by flow cytometry.<br />

Theriogenology 47, 795-800<br />

RATH, D., C. R. LONG, J. R. DOBRINSKY, G. R. WELCH, L. L. SCHREIER u. L. A.<br />

JOHNSON (1999):<br />

In vitro production of sexed embryos for gen<strong>der</strong> preselection: high speed sorting of Xchromosome-bearing<br />

sperm to produce piglets after embryo transfer.<br />

J. Anim. Sci. 77, 3346-3352<br />

RATH, D., B. SIEG, J. LEIGH, P. KLINC, M. BESSELING, C. KRÜGER, A. WOLKEN, A.<br />

FRENZEL, P. WESTERMANN, S. PROBST, R. GROßFELD, K.G. HADELER u. C.<br />

EHLING (2003):<br />

Current perspectives of sperm sorting in domestic farm animals.<br />

in: Proc.19th Meeting Association Europeenne de Transfert Embryonnaire, Rostock 2003,<br />

125-128<br />

RATH, D. u. H. SIEME (2003):<br />

Sexing of Stallion Semen.<br />

Pferdeheilkd. 19 (6), 675-676<br />

RENS, W., G. R. WELCH u. L. A. JOHNSON (1999):<br />

Improved flow cytometric sorting of X- and Y- chromosome bearing sperm: Substantial<br />

increase in yield of sexed semen.<br />

Mol. Reprod. Dev. 52, 50-56<br />

RENS, W., G. R. WELCH u. L. A. JOHNSON (1998):<br />

A novel nozzle for more efficient sperm orientation improve sorting efficiency of X and Y<br />

chromosome bearing sperm.<br />

Cytometry 33, 476-481


114<br />

RÖBBELEN (1993):<br />

Vergleichende Untersuchungen an unterschiedlich aufbereitetem Pferdetiefgefriersamen.<br />

Einfluß verschiedener Tiefgefrierverdünner, <strong>der</strong> Anpassungszeit sowie variierter<br />

Einfriergeschwindigkeit auf Motilität und Membranintegrität <strong>der</strong> Samenzellen.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

SAACKE, R.G., J.C. DALTON, S. NADIR, J. BAME u. R.L. NEBEL (1998):<br />

Spermatozoal charactersistics important to sperm transport, fertilization and early embryonic<br />

development.<br />

in: LAURIA,A.(Hrsg.): Gametes: Development and function.Serona Symposia, Rom 1998,<br />

320-335<br />

SAACKE, R. G., J. C. DALTON, S. NADIR, R. L. NEBEL u. J. BAME (2000):<br />

Relationship of seminal traits and insemination time to fertilization rate and embryo quality.<br />

Anim. Reprod. Sci. 60-61, 663-677<br />

SALAMON, S. (1973):<br />

Deep freezing of boar semen III: Effects of centrifugation, diluent and dilution rate.<br />

Aust. J. Biol. Sci. 26, 239-247<br />

SALAMON, S., W.M.C. MAXWELL u. G. EVANS (1985):<br />

Fertility of ram semen frozen-stored for 16 years.<br />

in: Proc.Australian Soc.Reprod.Biol., Adelaide 1985<br />

SALEM, M. H., M. Y. MEKKAWY, N. A. AHMED, I. Y. ABDEL-AZIZ, A. A.<br />

MOHAMED, H. A. EL-OKSH u. V. G. PURSEL (1992):<br />

Effect of cyclic AMP on fructose utilization, progressive motility and protein synthesis by<br />

ram spermatozoa.<br />

Theriogenology 37, 1061-1074<br />

SAMPER, J. C. (1995):<br />

Stallion semen cryopreservation: Male factors affecting pregnancy rates.<br />

Theriogenology Proc. Soc. Study, 160-165<br />

SAMPER, J. C., J. C. HELLANDER u. B. G. CRABO (1991):<br />

Relationship between the fertility of fresh and frozen stallion semen and semen quality.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.44, 107-114<br />

SCHENK, J. L. u. D. L. DEGROFFT (2003):<br />

Insemination of cow elk with sexed frozen semen.<br />

Theriogenology 59, 514 (abstr.)<br />

SCHENK, J. L., T. K. SUH u. G. E. JR. SEIDEL (1999):<br />

Cryopreservation of flow-sorted bovine spermatozoa.<br />

Theriogenology 52, 1375-1391


115<br />

SCHMID, R. L., H. KATO, L. A. HERICKHOFF, J. L. SCHENK, P. M. MCCUE, Y. G.<br />

CHUNG u. E. L. SQUIRES (2000):<br />

Effects of follicular fluid or progesterone on in vitro maturation of equine oocytes before<br />

intracytoplasmatic sperm injection with nonsorted and sex-sorted spermatozoa.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl.56, 519-525<br />

SCHNORR, B. (1989):<br />

Embryologie <strong>der</strong> Haustiere<br />

Verlag Enke, Stuttgart, S.12, 35<br />

SCHWARTZ, D., P. D. M. MCDONALD u. V. HEUCHEL (1981):<br />

On the relationship between the number of spermatozoa and the probability of conception.<br />

Reprod. Nutr. Dev. 21, 979-988<br />

SEIDEL, G. E., L. A. HERICKHOFF, J. L. SCHENK, S. P. DOYLE u. R. D. GREEN<br />

(1998):<br />

Artificial insemination of heifers with unfrozen sexed semen.<br />

Theriogenology 49, 365 (abstr.)<br />

SEIDEL, G. E. u. L. A. JOHNSON (1999):<br />

Sexing mammalian sperm - overview.<br />

Theriogenology 52, 1267-1272<br />

SEIDEL, G. E. JR. u. D. L. GARNER (2002):<br />

Current status of sexing mammalian spermatozoa.<br />

Reproduction 124, 733-743<br />

SEIDEL, G. E. JR., J. L. SCHENK, L. A. HERICKHOFF, S. P. DOYLE, Z. BRINK, R. D.<br />

GREEN u. D. G. CRAN (1999):<br />

Insemination of heifers with sexed sperm.<br />

Theriogenology 52, 1407-1420<br />

SIEME, H., A. BONK, H. HAMANN, E. KLUG u. T. KATILA (2004):<br />

Effects of different artificial insemination techniques and sperm doses on fertility of normal<br />

mares and mares with abnormal reproductive history.<br />

Theriogenology 62, 915-928<br />

SIEME, H., A. BONK, J. RATJEN, E. KLUG u. D. RATH (2003):<br />

Effect of sperm number and site / technique of insemination on pregnancy in mares.<br />

Pferdeheilkd. 19 (6), 677-683<br />

SINGER, S. J. u. G. L. NICHOLSON (1972):<br />

The fluid mosaic model of the structure of cell membranes.<br />

Science 175, 720-731<br />

SQUIRES, E. L., S. L. KEITH u. J. K. GRAHAM (2004):<br />

Evaluation of alternative cryoprotectants for preserving stallion spermatozoa.<br />

Theriogenology 62, 1056-1065


116<br />

SQUIRES, E.L. u. B.W. PICKETT (1995):<br />

Pregnancy rates with cryopreserved semen.<br />

in: Proc.of the techniques for handling and utilization of transported cooled and frozen equine<br />

spermatozoa, Fort Collins, CO, USA, 106<br />

SQUIRES, E. L., B. W. PICKETT, J. K. GRAHAM, D. K. VANDERWALL, P. M. MCCUE<br />

u. J. E. BRUEMMER (1999):<br />

Cooled and Frozen Stallion Semen.<br />

Anim. Reprod. and Biotechnol. Lab. Bull. No. 9, CSU, Fort Collins, CO, USA<br />

STAP, J., R. A. HOEBE, J. S. MERTON, R. M. HARING, P. J. M. BAKKER u. J. A. ATEN<br />

(1998):<br />

Improving the resolution of cryopreserved x- and y-sperm during DNA flow cytometric<br />

analysis with the addition of percoll to quench the fluorescence of dead sperm.<br />

J. Anim. Sci. 76, 1896-1902<br />

STEPONKUS, P. L. u. D. V. LYNCH (1989):<br />

Freeze/thaw-induced destabilization of the plasma membrane and the effects of cold<br />

acclimation.<br />

J. Bioenerg. Biomembr. 21, 21-41<br />

THORMÄHLEN (1973):<br />

Dichtegradientenzentrifugation von Samenzellen und Beeinflussung des Geschlechtes von<br />

Nachkommen des Kaninchens.<br />

Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />

VAZQUEZ, J. M., E. A. MARTINEZ, I. PARRILLA, J. ROCA, M. A. GIL u. J. L.<br />

VAZQUEZ (2003):<br />

Birth of piglets after deep intrauterine insemination with flow cytometrically sorted boar<br />

spermatozoa.<br />

Theriogenology 59, 1605-1614<br />

VENGUST, M., M. TOMSIK, S. JANZEKOVIC u. J. SENEGACNIK (1989):<br />

Neue Erfahrungen zur Problematik <strong>der</strong> Gefriertauglichkeit von Bullen-, Eber-, Hengst- und<br />

Schafsamen.<br />

in: 36.Int.Fachtagung "Fortpflanzung und Besamung", Wels, Österreich 1989<br />

VIDAMENT, M., E. COGNARD, M. MAGISTRINI u. E. PALMER (1997a):<br />

Comparison of 8 criteria estimating various aspects of frozen-thawed stallion spermatozoa.<br />

in: 34th Annual meeting of the society of cryobiology, Barcelona 1997a, abstr. 94<br />

VIDAMENT, M., A. M. DUPÈRE, P. JULIENNE, P. EVAIN, P. NOUE u. E. PALMER<br />

(1997b):<br />

Equine frozen semen freezability and fertility field results.<br />

Theriogenology 48, 907-917


117<br />

VIDAMENT, M., E. COGNARD, J. M. YVON, M. SATTLER, E. PALMER u. M.<br />

MAGISTRINI (1998a):<br />

Evaluation of stallion semen before and after freezing.<br />

Reprod. Dom. Anim. 33, 271-277<br />

VIDAMENT, M., P. ECOT, A.M. DUPÉRÉ, P. NOUE, C. BOURGEOIS, C. COUTY, J.M.<br />

YVON, M. MAGISTRINI u. E. PALMER (1998b):<br />

La semence congelée d´étalon: améliorations récentes.<br />

in: 24ème Journée de la recherche équine, 25-38<br />

VIDAMENT, M., J. M. YVON, I. COUTY, G. ARNAUD, J. NGUEKAM-FEUGANG, P.<br />

NOUE, S. COTTRON, A. LE TELLIER, F. NOEL, E. PALMER u. M. MAGISTRINI<br />

(2001):<br />

Advances in cryopreservation of stallion semen in modified INRA82.<br />

Anim. Reprod. Sci. 3-4, 201-218<br />

VINCENT, P., J.M. YVON, F.X. MARTIN, B. BRUNEAU, V. CINQUALBRE, C.<br />

BERLAND, B. BITEAU u. M. VIDAMENT (2004):<br />

Le glycérol est-il un facteur limitant pour la conservation de la semence dans les espèces asine<br />

et équine?<br />

in: 30ème journée de la recherche équine, Les Haras Nationaux (Direction de connaissances),<br />

55-62<br />

VOLKMANN, D. H. u. D. VAN ZYL (1987):<br />

Fertility of stallion semen frozen in 0,5ml straws.<br />

J. Reprod. Fertil. Suppl. 35, 143-148<br />

WABERSKI, D., A. PETROUNKINA, K. F. WEITZE u. E. TÖPFER-PETERSEN (1999):<br />

In-vitro Beurteilung von Sperma zur Vorhersage <strong>der</strong> Fertilität.<br />

Tierärztl. Prax. 27 (G), 1-7<br />

WANG, W. H., L. R. ABEYDEERA, L. R. FRASER u. K. NIWA (1995):<br />

Functional analysis using chlortetracycline fluorescence and in vitro fertilization of frozenthawed<br />

ejaculated boar spermatozoa incubated in a protein-free chemically defined medium.<br />

J. Reprod. Fertil. 104, 305-313<br />

WARD, C. R. u. B. T. STOREY (1984):<br />

Determination of the time course of capacitation in mouse spermatozoa using<br />

chlortetracycline fluorescence assay.<br />

Dev. Biol. 104, 287-291<br />

WATSON, P. F. (1995):<br />

Recent developments and concepts in cryopreservation of spermatozoa and the assessment of<br />

their post-thawing function.<br />

Reprod. Fertil. Dev. 7, 871-891


118<br />

WATSON, P. F. (2000):<br />

The causes of reduced fertility with cryopreserved semen.<br />

Anim. Reprod. Sci. 60-61, 481-492<br />

WATSON, P.F. u. C.E. GREEN (1999):<br />

Cooling and capacitation of boar sperm: what do they have in common?<br />

in: Proc.IV Int.Conf.of Boar Semen Preserv., Beltsville 1999<br />

WATSON, P.F. u. J.M. PLUMMER (1985):<br />

The response of boar sperm membranes to cold shock and cooling.<br />

in: 1st Int.Conf.on Deep Freezing of Boar Semen, Uppsala 1985, 113-127<br />

WEITZE, K. F. (2001):<br />

Assistierte Techniken: Prinzipien <strong>der</strong> Verdünnung und Konservierung.<br />

in: BUSCH, W. and A. HOLZMANN (Hrsg.): Veterinärmedizinische Andrologie.<br />

Verlag Schattauer, Stuttgart, S.511-517<br />

WEITZE, K. F., D. RATH u. G. BARON (1987):<br />

Neue Aspekte <strong>der</strong> Tiefgefrierkonservierung von Ebersperma in Plastikrohren.<br />

Dtsch. tierärztl. Wochenschrift 94, 441-496<br />

WELCH, G. R. u. L. A. JOHNSON (1999):<br />

Sex preselection: Laboratory validation of the sperm sex ratio of flow-sorted X- and Y-sperm<br />

by reanalysis for DNA.<br />

Theriogenology 52, 1343-1352<br />

WELCH, G. R., G. C. WALDBIESER, R. J. WALL u. L. A. JOHNSON (1995):<br />

Flow cytometric sperm sorting and PCR to confirm separation of x- and y-chromosome<br />

bearing bovine sperm.<br />

Anim. Biotechnol. 6, 131-139<br />

YOSHIDA, M. (2000):<br />

Conservation of sperms: Current status and new trends.<br />

Anim. Reprod. Sci. 60-61, 349-355<br />

ZERBE, H., H. J. SCHUBERTH, F. ENGELKE, J. FRANK, E. KLUG u. W. LEIBOLD<br />

(2003):<br />

Development and comparison of in vivo and in vitro models for endometritis in cows and<br />

mares.<br />

Theriogenology 60 (2), 209-223


9 Anhang<br />

119<br />

9.1 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Verdünner und Trägerflüssigkeiten<br />

9.1.1 KMT<br />

Inhaltsstoffe Einheit Menge<br />

1. Komponente : KENNEY = EZ Mixin<br />

Aqua bidest. [ml] 100<br />

Glucose [g] 4,9<br />

Magermilchpulver [g] 2,4<br />

2. Komponente: MODIFIED TYRODE`S<br />

Aqua bidest. [ml] 100<br />

NaCl [mg] 420<br />

KCl [mg] 187<br />

NaHCO3 [mg] 210<br />

NaH2PO4 [mg] 5<br />

Lactic acid (60%) [ml] 0,31<br />

CaCl2 [mg] 29<br />

MgCl2 x 6 H2O [mg] 17<br />

HEPES [mg] 238<br />

Na Pyruvat [mg] 11<br />

pH 6,9<br />

65% Kenney exten<strong>der</strong> (EZ Mixin) + 35% Modified Tyrodes miteinan<strong>der</strong> vermischen, dann<br />

Antibiotika hinzufügen:<br />

Penicillin [g/l] 0,05<br />

Streptomycin [g/l] 0,058


9.1.2 INRA 82<br />

120<br />

Inhaltstoffe Einheit Menge<br />

INRA 82 = Französischer Verdünner<br />

Aqua bidest. [l] 1<br />

Glucose [g] 50<br />

Lactose-Monohydrat [g] 3<br />

Raffinose x 5H2O [g] 3<br />

Na Citrat x 2 H2O [g] 0,5<br />

K Citrat x H2O [g] 0,82<br />

HEPES [g] 9,52<br />

Penicillin [g] 1<br />

Gentamycin [g] 1<br />

Magermilch (0,3% Fett) [l] 1<br />

Für den TG Verdünner:<br />

INRA 82 [ml] 935<br />

Eidotter 1<br />

[ml] 40<br />

Glycerin 2,5 % bzw. 5 %<br />

≅ 25 ml bzw. 50 ml<br />

1 Eidotter und Aqua bidest. 1:1 verdünnen und 10 min. bei 15.000*g zentrifugieren. Daraus<br />

den Überstand verwenden.


9.1.3 Lactose-EDTA<br />

121<br />

Inhaltsstoffe Einheit<br />

1. Komponente (11% Lactose)<br />

Lactose [g] 11<br />

Aqua bidest. [ml] 100<br />

2. Komponente (Glucose/EDTA)<br />

Glucose [g] 6<br />

NaCitrat [g] 0,37<br />

Na EDTA [g] 0,37<br />

NaHCO3 [g] 0,12<br />

Aqua bidest. [g] 100<br />

Komponente 1 [ml] 50<br />

Komponente 2 [ml] 25<br />

Eidotter [ml] 20<br />

Equex STM [ml] 0,5<br />

Penicillin-G [g] 0,06<br />

Streptomycin [g] 0,06<br />

Bei 1000*g für 30 Minuten zentrifugieren. Den Überstand verwenden. Diesem kurz vor<br />

Gebrauch 4% Glycerin zufügen.


9.1.4 TEST- Auffangmedium<br />

122<br />

Inhaltsstoffe Einheit 2%-TEST-Eidotter-Lösung<br />

Aqua bidest. [ml] 50<br />

TES [g] 2,1629<br />

Tris [g] 0,5135<br />

Glucose [g] 0,1<br />

Streptomycin-Sulfat [g] 0,0125<br />

Penicillin [g] 0,0075<br />

Frischer Eidotter (2%) [ml] 1,25<br />

Bei 850*g 10minzentrifugieren, den Überstand verwenden.<br />

pH 7,4<br />

9.1.5 PBS<br />

Inhaltsstoffe Einheit<br />

Aqua bidest. [ml] 500<br />

Na-Pyruvat [g] 1,8<br />

Glucose-Monohydrat [g] 54,99<br />

CaCl2 x H2O [g] 6,65<br />

Streptomycin [g] 2,5<br />

Penicillin [g] 3


9.1.6 Stallion Sheath Fluid<br />

Inhaltsstoffe Einheit<br />

123<br />

Aqua bidest. [l] 1<br />

CaCl2 x H2O [g] 0,14<br />

KCl [g] 0,37<br />

MgCl2 x 6 H2O [g] 0,1<br />

NaH2PO4 x H2O [g] 0,03<br />

NaCl [g] 6,54<br />

Na-Pyruvat [g] 0,02<br />

Lactic acid (60%) [ml] 3,51<br />

HEPES [g] 2,38<br />

NaHCO3 [g] 0,42<br />

Penicillin G [g] 0,058<br />

Streptomycin Sulfate [g] 0,05<br />

pH 7,2<br />

9.2 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Stamm- und Färbelösungen<br />

9.2.1 PNA-Färbelösung<br />

• Anlegen einer Stammlösung mit einer Konzentration von 1mg/ml aus PNA (Sigma L-<br />

7381; Sigma Chemical Co., Deisenhofen) und PBS<br />

• Jeweils 20µl dieser Stammlösung in Eppendorfreagenzgefäße (Fa. Eppendorf-Netheler-<br />

Hintz-GmbH, Hamburg) abfüllen und im Tiefkühlfach, bei –18°C und vor Licht<br />

geschützt, lagern<br />

• Ein 20µl Gefäß auftauen und mit 480µl PBS verdünnen, um eine Endkonzentration von<br />

10µg/ml zu erhalten<br />

• Jede Arbeit mit dem Farbstoff unter Ausschluss von Licht vornehmen


9.2.2 Eosin-Nigrosin<br />

124<br />

• 0,67 g Eosin Y (C.I. 45380, Europa M 15935) und<br />

0,9 g NaCl in 100ml Aqua bidest. unter leichtem Erhitzen mischen<br />

• 10 g Nigrosin (C.I. 50420, Europa M 15924) hinzugeben<br />

• Lösung aufkochen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen<br />

• Lösung durch ein Filterpapier geben und in einer dunklen Glasflasche lagern<br />

9.2.3 UCD Mounting Medium<br />

• 8 ml PBS mit 2 ml Glyzerin mischen<br />

• 100mg/ml DABCO (1,4 Diazabicyclo-(2.2.2)-octane, Fa. Sigma) zugeben<br />

• nach guter Mischung aliquotieren (2ml) und bei 4°C lagern


125<br />

10 Verzeichnis <strong>der</strong> Abbildungen<br />

Abbildung 1: Darstellung des Funktionsprinzips eines Flowzytometers zum Sortieren<br />

von Hengstspermien........................................................................................ 30<br />

Abbildung 2: Schematische Darstellung des akrosomalen Status <strong>der</strong> FITC-PNA-<br />

Färbung............................................................................................................ 48<br />

Abbildung 3: Temperaturverlauf bei Kühlung in einem 95ml-Wassermantel von<br />

Raumtemperatur auf 5°C in 2,5 h.................................................................... 55<br />

Abbildung 4: Temperaturverlauf in den Tiefgefriersystemen Styroporbox und<br />

automatischer Gefrierapparat und jeweils drei unterschiedlichen<br />

Verdünnern bzw. Glyzerinkonzentrationen .................................................... 62<br />

Abbildung 5: Typische Temperaturkurven für die Tiefgefriersysteme Box und<br />

Maschine im Bereich des Rebound-Effektes .................................................. 63


11 Verzeichnis <strong>der</strong> Tabellen<br />

126<br />

Tabelle 1: Einfluss <strong>der</strong> Besamungstechnik mit ungesextem Sperma auf die<br />

Trächtigkeitsrate von Stuten (mod. nach SIEME et al. 2004) ........................ 38<br />

Tabelle 2: Individuelle Unterschiede <strong>der</strong> Anteile insgesamt beweglicher und<br />

vorwärtsbeweglicher Spermien nach dem Auftauen bei Hengsten (mod.<br />

nach LINDSEY et al. 2002b) .......................................................................... 42<br />

Tabelle 3: Hysteroskopische und nicht chirurgische intrauterine Besamung mit<br />

gesexten und ungesexten Spermien bei Verwendung verschiedener<br />

Konzentrationen von frischen und gelagerten gesexten Spermien sowie<br />

tiefgefrorenen/aufgetauten Spermien (mod. nach BUCHANAN et al.<br />

2000; LINDSEY et al. 2001, 2002a, b, c, 2005)............................................. 43<br />

Tabelle 4: Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an Hengstsperma (mod. nach Richtlinien des<br />

Instituts für Reproduktionsmedizin, Tierärztliche Hochschule Hannover) .... 46<br />

Tabelle 5: Auswertungsschema zur Erfassung <strong>der</strong> morphologischen Spermien-<br />

verän<strong>der</strong>ungen (nach BARTH u. OKO 1989)................................................. 49<br />

Tabelle 6: Anlegen einer Reihe von Konzentrationen mit dem Fluoreszenzfarbstoff<br />

Hoechst 33342................................................................................................. 50<br />

Tabelle 7: Glyzerinkonzentrationen bei Zugabe von 70µl Verdünner............................. 52<br />

Tabelle 8: Kryokonservierungsgruppen für den Besamungsversuch............................... 59<br />

Tabelle 9: Anzahl produzierter Pailletten und Anzahl Besamungsportionen .................. 60<br />

Tabelle 10: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />

[%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />

Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen...... 65<br />

Tabelle 11: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />

[%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />

Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen...... 66<br />

Tabelle 12: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />

[%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />

Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen...... 67


127<br />

Tabelle 13: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />

[%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />

Verwendung unterschiedlicher Verdünnerr und Glyzerinkonzentrationen .... 68<br />

Tabelle 14: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />

[%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung im<br />

Gefrierautomaten bei Verwendung unterschiedlicher Verdünner und<br />

Glyzerinkonzentrationen ................................................................................. 69<br />

Tabelle 15: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />

[%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />

Styroporbox bei Verwendung unterschiedlicher Verdünner und<br />

Glyzerinkonzentrationen ................................................................................. 70<br />

Tabelle 16: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 1<br />

nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern<br />

und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 71<br />

Tabelle 17: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 2<br />

nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern<br />

und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 71<br />

Tabelle 18: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von zwei<br />

Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen<br />

Systemen, Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen .................................... 71<br />

Tabelle 19: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />

aufgetauter Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung im<br />

Gefrierautomaten bei Verwendung von zwei unterschiedlichen<br />

Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen...................................................... 72<br />

Tabelle 20: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />

aufgetauter Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />

Styroporbox bei Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern<br />

und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 73<br />

Tabelle 21: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />

aufgetauter Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im


128<br />

Gefrierautomaten bei Verwendung von zwei unterschiedlichen<br />

Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen...................................................... 74<br />

Tabelle 22: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />

aufgetauter Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />

Styroporbox bei Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern<br />

und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 75<br />

Tabelle 23: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />

aufgetauter Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im<br />

Gefrierautomaten bei Verwendung von zwei unterschiedlichen<br />

Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen...................................................... 76<br />

Tabelle 24: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />

aufgetauter Spermien [%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach<br />

Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung von zwei<br />

unterschiedlichen Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen......................... 77<br />

Tabelle 25: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von<br />

Hengst 1 zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen.................... 78<br />

Tabelle 26: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von<br />

Hengst 2 zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen.................... 79<br />

Tabelle 27: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von<br />

beiden Hengsten (1 und 2) zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem<br />

Auftauen.......................................................................................................... 80<br />

Tabelle 28: Mittelwerte und Standardabweichungen des Anteils intakter Akrosome<br />

[%] <strong>der</strong> für die Besamungsversuche tiefgefrorenen Proben nach dem<br />

Auftauen.......................................................................................................... 81<br />

Tabelle 29: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />

Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 1 .............................. 82<br />

Tabelle 30: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />

Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 2 .............................. 83<br />

Tabelle 31: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />

Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von beiden Hengsten (1 und<br />

2) ..................................................................................................................... 84


Danksagung<br />

129<br />

Bei Herrn Prof. Dr. Rath möchte ich mich herzlich für die Überlassung dieses interessanten<br />

Themas sowie die För<strong>der</strong>ung und Unterstützung bei <strong>der</strong> Arbeit bedanken.<br />

Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt Herrn PD Dr. Harald Sieme für die Betreuung dieser Arbeit und<br />

die zwei ausgesprochen lehrreichen und heiteren Saisons in <strong>der</strong> Besamungsstation Celle.<br />

Herrn Landstallmeister Dr. Bade sowie allen Mitarbeitern des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts<br />

Celle danke ich für die freundliche Zusammenarbeit. Vor allem sei Jan für zwei Jahre<br />

frühmorgendliches Beisammensein und Eva für ihr bayrisches Lachen gedankt.<br />

Ein ganz beson<strong>der</strong>er Dank gilt Birgit Sieg für ihr stetiges Engagement, ihre konstruktive<br />

Kritik und ihren unermüdlichen Einsatz bis in den späten Feierabend. Ebenso danke ich<br />

Christina Struckmann für ihre Mühen. Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle bei Primoz<br />

Klinc und Jennifer Clulow bedanken. Allen an<strong>der</strong>en Mitarbeitern <strong>der</strong> Abteilung<br />

Biotechnologie im Institut für Tierzucht <strong>der</strong> Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in<br />

Mariensee sei natürlich ebenso gedankt. Herrn Dr. Baulain danke ich für seine nette und<br />

bereitwillige Unterstützung in allen Fragen <strong>der</strong> Statistik.<br />

Zu guter Letzt danke ich meiner Familie, die mir stets mit Rat, Tat und Aufmunterung zur<br />

Seite stand und ohne <strong>der</strong>en Hilfe die Anfertigung <strong>der</strong> Dissertation nicht möglich gewesen<br />

wäre.<br />

Dirk danke ich beson<strong>der</strong>s für seine Unterstützung, seine Aufmunterung und sein Verständnis<br />

in dieser Zeit.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!