Verbesserung der Tiefgefrierfähigkeit geschlechtsspezifisch ...
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Aus dem Institut für Tierzucht Mariensee<br />
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft<br />
Braunschweig und dem<br />
Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüt Celle<br />
<strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefgefrierfähigkeit</strong><br />
<strong>geschlechtsspezifisch</strong> sortierter Hengstspermien<br />
INAUGURAL-DISSERTATION<br />
zur Erlangung des Grades einer<br />
DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN<br />
(Dr. med. vet.)<br />
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Vorgelegt von<br />
Heide Frie<strong>der</strong>ike Buß<br />
aus Bad Zwischenahn<br />
Hannover 2005
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. D. Rath<br />
1. Gutachter: Prof. Dr. D. Rath<br />
2. Gutachter: Prof. Dr. A.-R. Günzel-Apel<br />
Tag <strong>der</strong> mündlichen Prüfung: 01.06.2005
Meiner Familie
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung 11<br />
2 Literatur 13<br />
2.1 Tiefgefrierkonservierungsverfahren für Hengstsperma 13<br />
2.1.1 Prinzip <strong>der</strong> Tiefgefrierung 13<br />
2.1.1.1 Temperaturverlauf 15<br />
2.1.1.1.1 Einfrierverlauf 15<br />
2.1.1.1.2 Auftauverlauf 16<br />
2.1.1.2 Wesentliche Bestandteile eines Tiefgefrier-Verdünners 17<br />
2.1.2 Auswirkung <strong>der</strong> Kryokonservierung auf Spermien 19<br />
2.1.2.1 Kälteschock 21<br />
2.1.2.1.1 Membranverän<strong>der</strong>ungen durch Tiefgefrierung und Auftauen 22<br />
2.1.2.2 Tiefgefrierung von Hengstsperma 25<br />
2.2 Grundlagen zur Separation von X- und Y-Chromosom<br />
tragenden Spermien 26<br />
2.2.1 Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung des Nachkommengeschlechts 26<br />
2.2.2 Funktionsprinzip des Spermasorters 27<br />
2.2.2.1 Sortierung 28<br />
2.2.2.2 Reanalyse 31<br />
2.2.2.3 Schädigungen durch den Sortiervorgang 32<br />
2.2.3 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien 34<br />
2.2.3.1 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien beim Pferd 35<br />
2.2.3.1.1 Vitalität und Fruchtbarkeit von gesexten Spermien 36<br />
2.2.3.1.2 Besamungsregime 36<br />
2.2.4 Verwendung gesexter und tiefgefrorener Spermien in <strong>der</strong> Besamung 39<br />
2.2.4.1 Tiefgefrierung von flowzytometrisch sortierten Pferdespermien 41<br />
2.2.4.1.1 Variabilität zwischen Hengsten 43<br />
2.3 Schlussfolgerungen aus dem <strong>der</strong>zeitigen Wissensstand zu<br />
flowzytometrisch sortierten Hengstspermien 44
3 Material und Methoden 45<br />
3.1 Ejakulatgewinnung 45<br />
3.2 Samenuntersuchung 45<br />
3.3 Beurteilungsmethoden 46<br />
3.3.1 Spermienmotilität 46<br />
3.3.2 Akrosomintegrität 47<br />
3.3.3 Morphologie 48<br />
3.4 Flowzytometrische Sortierung 50<br />
3.5 Tiefgefrierversuche mit flowzytometrisch sortierten Spermien 52<br />
3.5.1 Spermaaufbereitung 52<br />
3.5.2 Kühlung 54<br />
3.5.3 Versuchsreihe 1:<br />
Vergleich zweier Tiefgefriersysteme (Styroporbox und automatischer<br />
Tiefgefrier-Apparat) 55<br />
3.5.4 Versuchsreihe 2:<br />
Vergleich von zwei Tiefgefrierverdünnern 56<br />
3.5.5 Versuchsreihe 3:<br />
Vergleich von zwei Glyzerinkonzentrationen in einem Verdünner 57<br />
3.6 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche 57<br />
3.6.1 Spermaaufbereitung 58<br />
3.6.2 Tiefgefrierung <strong>der</strong> Proben 58<br />
3.7 Statistische Auswertung 60<br />
4 Ergebnisse 62<br />
4.1 Tiefgefrierversuche 62<br />
4.1.1 Temperaturverläufe in den Systemen 62<br />
4.1.2 Spermienmotilität nach dem Auftauen 64<br />
4.1.3 Akrosomintegrität im aufgetauten Sperma 70<br />
4.1.4 Morphologisch abweichende Formen im aufgetauten Sperma 72<br />
4.2 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche 77<br />
4.2.1 Auftaumotilitäten 77<br />
4.2.2 Akrosomintegrität 80
4.2.3 Morphologisch abweichende Formen 81<br />
5 Diskussion 85<br />
5.1 Zusammenfassende Betrachtung und Schlussfolgerung 92<br />
6 Zusammenfassung 94<br />
7 Summary 96<br />
8 Literaturverzeichnis 98<br />
9 Anhang 119<br />
9.1 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Verdünner<br />
und Trägerflüssigkeiten 119<br />
9.1.1 KMT 119<br />
9.1.2 INRA 82 120<br />
9.1.3 Lactose-EDTA 121<br />
9.1.4 TEST- Auffangmedium 122<br />
9.1.5 PBS 122<br />
9.1.6 Stallion Sheath Fluid 123<br />
9.2 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Stamm- und Färbelösungen 123<br />
9.2.1 PNA 123<br />
9.2.2 Eosin-Nigrosin 124<br />
9.2.3 UCD Mounting Medium 124<br />
10 Verzeichnis <strong>der</strong> Abbildungen 125<br />
11 Verzeichnis <strong>der</strong> Tabellen 126
Abkürzungsverzeichnis<br />
µg Mikrogramm<br />
µl Mikroliter<br />
µm Mikrometer<br />
Abb. Abbildung<br />
Aqua bidest. Aqua bidestillata: doppelt destilliertes Wasser<br />
BSST Beltsville Sperm Sexing Technology<br />
bzw. beziehungsweise<br />
C Celsius<br />
ca. circa<br />
cAMP zyklisches Adenosinmonophosphat<br />
CASA computer-assisted-sperm-analysis<br />
CTC Chlortetracyclin<br />
d.h. das heißt<br />
DMR distal mid piece reflexes: Schleifenform<br />
DNA Desoxyribonukleinsäure<br />
EDTA Ethylen-Diamin-Tetra-Essigsäure<br />
ET Embryotransfer<br />
et al. et alii: und an<strong>der</strong>e<br />
evtl. eventuell<br />
FISH Fluoreszenz in situ Hybridisation<br />
FITC Fluoreszeinisothiocyanat<br />
g Erdbeschleunigung<br />
g Gramm<br />
h Stunde<br />
ICSI intracytoplasmatic sperm injection: Intrazytoplasmatische<br />
Spermieninjektion<br />
I.E. Internationale Einheiten<br />
inkl. inklusive<br />
IVF In vitro Fertilisation<br />
ml Milliliter
mm Millimeter<br />
mM Millimolar<br />
min. Minute<br />
Mio. Millionen<br />
mod. modifiziert<br />
mW Milliwatt<br />
n Anzahl, Gruppengröße<br />
NaCl Natriumchlorid<br />
nm Nanometer<br />
o.ä. o<strong>der</strong> ähnliche(s)<br />
PBS phosphate buffered saline: phosphatgepufferte Salzlösung<br />
PCR polymerase chain reaction: Polymerase-Kettenreaktion<br />
pH Pondus Hydrogenii: negativer dekadischer Logarithmus <strong>der</strong><br />
Wasserstoffionenkonzentration<br />
PNA Peanut Agglutinin<br />
s. siehe<br />
SD standard deviation: Standardabweichung<br />
Std. Stunde, Stunden<br />
Tab. Tabelle<br />
TEM Transmissionselektronenmikroskopie<br />
TG Tiefgefrierung<br />
u.a. unter an<strong>der</strong>em<br />
UV Ultraviolett<br />
W Watt<br />
ξ Mittelwert<br />
z.B. zum Beispiel<br />
z.T. zum Teil
1 Einleitung<br />
11<br />
Die instrumentelle Samenübertragung ist ein fester Bestandteil <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Pferdezucht.<br />
Aufgrund des ökonomischen Interesses und für die optimierte Nutzung wertvoller Vatertiere<br />
wäre es nützlich, das Geschlechterverhältnis <strong>der</strong> Nachkommen beeinflussen zu können.<br />
Dieses gelingt durch die Trennung von X- und Y-chromosomalen Spermien vor <strong>der</strong><br />
Belegung. Das einzig <strong>der</strong>zeit verfügbare, zuverlässige Verfahren zur <strong>geschlechtsspezifisch</strong>en<br />
Trennung von Spermienpopulationen ist die „Beltsville Sperm Sexing Technology (BSST)“<br />
(JOHNSON et al. 1989). Hiermit lassen sich ungefähr 15 Mio. X- und Y-chromosomale<br />
Spermien pro Stunde trennen. Bislang ist nur beim Rind die BSST bis zur kommerziellen<br />
Anwendung entwickelt worden (MAXWELL et al. 2004).<br />
Unter experimentellen Bedingungen ist es auch beim Pferd inzwischen möglich, durch<br />
Besamung mit sortierten Spermien Nachkommen mit dem vorbestimmten Geschlecht zu<br />
erzeugen (BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2001, 2002b, c). Ein kommerzieller<br />
Einsatz in <strong>der</strong> Pferdezucht ist bisher jedoch nicht möglich, da zum einen die Zahl <strong>der</strong><br />
Samenzellen, die pro Zeiteinheit getrennt werden kann, limitiert ist und zum an<strong>der</strong>en die<br />
Vitalität sortierter Hengstspermien bislang noch nicht die des ungesexten Spermas erreicht.<br />
Da beim Pferd ovulationsnah inseminiert werden sollte, ist es sinnvoll, Samenzellen direkt<br />
nach <strong>der</strong> Sortierung einem Tiefgefrierverfahren zuzuführen, um sie je<strong>der</strong>zeit im Zyklus <strong>der</strong><br />
Stuten verfügbar zu haben. Resultate aus <strong>der</strong> konventionellen Kryokonservierung von<br />
Pferdesperma stehen immer noch denen an<strong>der</strong>er Tierarten nach. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass die Spermien nach <strong>der</strong> flowzytometrischen Spermienselektion in ihren<br />
Membraneigenschaften labiler sind, wodurch sie sensibler auf die Belastungen <strong>der</strong><br />
Tiefgefrierung reagieren. Entsprechend ließen sich bislang mit gesexten und anschließend<br />
tiefgefrorenen Hengstspermien Trächtigkeitsraten von maximal 13% erreichen (LINDSEY et<br />
al. 2002b).
12<br />
Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es, die Tiefgefrierung von gesexten Hengstspermien zu<br />
verbessern und spermatologisch zu bewerten. Zusätzlich sollen in Abhängigkeit von den<br />
Ergebnissen gesexte Spermien verschiedener Versuchsgruppen für Besamungsversuche<br />
eingefroren werden. Die Durchführung <strong>der</strong> Besamungsversuche mit diesen Proben soll zu<br />
einem späteren Zeitpunkt von einer australischen Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Universität Sydney<br />
erfolgen.
2 Literatur<br />
2.1 Tiefgefrierkonservierungsverfahren für Hengstsperma<br />
13<br />
Die Samenzelle hat aufgrund ihrer hohen Differenzierung, die einer ausschließlichen<br />
Spezialisierung zur Fertilisation dient, ihre Fähigkeit zu Wachstum, Zellteilung, Reparation<br />
und Biosynthese eingebüßt (YOSHIDA 2000). Alle Konservierungsmaßnahmen, die eine<br />
Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Befruchtungskompetenz zum Ziel haben, müssen also darauf abzielen,<br />
schädliche externe Einflüsse auf die Samenzelle zu minimieren und den Stoffwechsel auf ein<br />
minimales Maß zu reduzieren.<br />
Während <strong>der</strong> Lagerung im flüssigen Stickstoff werden die biologischen Stoffwechselprozesse<br />
weitgehend reduziert. Die Samenzellen werden nur durch die terrestrische<br />
Hintergrundstrahlung belastet, so dass die Halbwertszeit für überlebende Spermien auf 2000-<br />
4000 Jahre geschätzt wird (MAZUR 1985). Allerdings bestehen unter Praxisbedingungen<br />
keine thermodynamisch idealen Voraussetzungen, da zum einen die Lagergefäße regelmäßig<br />
mit Stickstoff nachgefüllt werden müssen und zum an<strong>der</strong>en bei <strong>der</strong> Manipulation im<br />
Besamungseinsatz erhebliche Temperaturschwankungen auftreten können. Wie aus<br />
verschiedenen Feldstudien in den 70er und 80er Jahren hervorgeht, beeinträchtigt dies die<br />
Lebenszeit <strong>der</strong> Spermien (ANDERSEN u. PETERSEN 1976; SALAMON et al. 1985).<br />
Die erste Trächtigkeit aus tiefgefrorenem Hengstsperma konnte im Jahr 1957 erzielt werden<br />
(BARKER u. GANDIER 1957). Obwohl mittlerweile die Tiefgefrierverfahren verbessert<br />
wurden, eignet sich auch heute das Sperma vieler Hengste nicht zur Tiefgefrierung<br />
(SQUIRES et al. 2004).<br />
2.1.1 Prinzip <strong>der</strong> Tiefgefrierung<br />
Zur Kryokonservierung von Hengstsperma sind verschiedene Basisschritte notwendig<br />
(BRINSKO u. VARNER 1992).<br />
Zunächst wird nach <strong>der</strong> Samengewinnung zur Abtrennung des Seminalplasmas das gesamte<br />
Ejakulat verdünnt und zentrifugiert. Eine Abtrennung des Seminalplasmas ist für die Kühlung
14<br />
und Lagerung bei 5°C vorteilhaft (JASKO et al. 1991b; PRUITT et al. 1993; DAWSON et al.<br />
1999). Es sollten jedoch ca. 5 bis 20% des Seminalplasmas in <strong>der</strong> Probe belassen werden, da<br />
hieraus höhere Spermienmotilitäten (JASKO et al. 1991b; PRUITT et al. 1993) und<br />
Akrosomintegritäten (DAWSON et al. 1999) nach <strong>der</strong> Kühlung resultieren.<br />
Nach <strong>der</strong> Zentrifugation wird das Spermienpellet mit dem zur Tiefgefrierung vorgesehenen<br />
Verdünner resuspendiert und auf die vorgesehene Konzentration verdünnt. Dabei stellten<br />
HEITLAND et al. (1996) fest, dass in einem Magermilch-Eidotter-Verdünner tiefgefrorene<br />
Spermien nach dem Auftauen eine höhere Gesamtbeweglichkeit (51, 51 und 50%) und<br />
Vorwärtsbeweglichkeit (41, 44 und 43%) zeigten, wenn sie in Konzentrationen von 20, 200<br />
und 400 Mio. Spermien/ml tiefgefroren wurden, als wenn die Konzentrationen während <strong>der</strong><br />
Kryokonservierung 800 o<strong>der</strong> 1500 Mio. Spermien/ml betrugen (entsprechend 41 bzw. 32%<br />
Gesamt- und 35 bzw. 27% Vorwärtsbeweglichkeit). Auch CROCKETT et al. (2000) fanden<br />
nach <strong>der</strong> Tiefgefrierung bei einer niedrigeren Konzentration (250 Mio. Spermien/ml) einen<br />
höheren Prozentsatz an motilen Spermien als wenn 500 Mio. Spermien/ml verwendet wurden.<br />
Im Gegensatz dazu sahen LEIPOLD et al. (1998) keinen Unterschied in den<br />
Auftaumotilitäten nach Tiefgefrierung bei Konzentrationen von 400 bzw. 1600 Mio.<br />
Spermien/ml.<br />
Die Größe des Inseminats übt, an<strong>der</strong>s als die Anzahl <strong>der</strong> Spermien, wenig Einfluss auf die<br />
Befruchtungsergebnisse aus (DEMICK et al. 1976), obwohl Hengste Uterusbesamer sind und<br />
im Gegensatz zu Scheidenbesamern wie Bullen ein größeres Ejakulatvolumen besitzen.<br />
Je nach Prozedur wird das Sperma entwe<strong>der</strong> erst verpackt und dann auf 5°C gekühlt o<strong>der</strong> erst<br />
gekühlt und dann bei 5°C verpackt. SAMPER (1995) stellte keinen Unterschied in den<br />
Auftaumotilitäten fest, wenn Hengstspermien entwe<strong>der</strong> in 0,5ml-, 2,5ml- o<strong>der</strong> 5ml-Pailletten<br />
tiefgefroren wurden. Zum gleichen Schluss kamen auch CROCKETT et al. (2000), die die<br />
Kryokonservierung in 0,5ml- und 2,5ml-Pailletten miteinan<strong>der</strong> verglichen. GIL et al. (2003)<br />
empfahlen, Glyzerin erst bei 5°C nach <strong>der</strong> Anpassungsphase dem Sperma zuzugeben, da dies<br />
die Auftaumotilitäten und die Membranintegritäten in ihrer Studie an Schafbockspermien<br />
verbesserte.
15<br />
Nach abgeschlossenem Kühlvorgang auf 4°C folgt die kontrollierte Tiefgefrierung auf -196°C<br />
und anschließende Lagerung im flüssigen Stickstoff.<br />
Das Auftauen zur Besamung und die Beurteilung <strong>der</strong> Spermien erfolgt mit <strong>der</strong> mit dem<br />
jeweiligen Einfrierprotokoll korrelierenden Methode (GRAHAM 1996), wobei die<br />
Insemination des aufgetauten Spermas unmittelbar erfolgen sollte. Dabei ist ein<br />
Inseminationszeitfenster von 24 Stunden vor bis 12 Stunden nach <strong>der</strong> Ovulation einzuhalten,<br />
um zufriedenstellende Trächtigkeitsergebnisse zu erreichen (KLOPPE et al. 1988; BRINSKO<br />
u. VARNER 1992).<br />
2.1.1.1 Temperaturverlauf<br />
Der optimale Temperaturverlauf beim Einfrieren und Auftauen hängt von mehreren Faktoren<br />
ab. Dazu gehört unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Zelltyp mit seinen inhärenten Eigenschaften, die<br />
Konfektionierung und die Verdünnerzusammensetzung. Die Komplexität aller Faktoren und<br />
<strong>der</strong>en Optimierung ist kompliziert und gestaltet sich bei Spermien beson<strong>der</strong>s schwierig, da die<br />
Erhaltung <strong>der</strong> Befruchtungsfähigkeit von vielen Faktoren vor und nach dem eigentlichen<br />
Verarbeitungsprozess beeinflusst wird (PURSEL u. PARKS 1985).<br />
Empirisch zeigt sich das Einfrieren bei relativ hohen Kühlraten von 15-60°C/min. am<br />
günstigsten für das Überleben <strong>der</strong> Spermatozoen (WATSON 2000). Beim Auftauen werden<br />
noch schnellere Geschwindigkeiten von 1000-2000°C/min. bevorzugt (WATSON 1995).<br />
FISER (1990) weist außerdem auf einen wichtigen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />
Glyzerinkonzentration und <strong>der</strong> Einfrier- und Auftaurate hin und schlägt für eine<br />
Glyzerinkonzentration von 3% eine Abkühlrate von 30°C/min sowie eine<br />
Auftaugeschwindigkeit von 1200°C/min vor.<br />
2.1.1.1.1 Einfrierverlauf<br />
Die beste Überlebensrate in Abhängigkeit vom Verlauf <strong>der</strong> Einfriergeschwindigkeit lässt sich<br />
bei Spermien, wie in den 70er Jahren vorgeschlagen wurde, durch eine Kurve in Form eines<br />
umgekehrten U´s darstellen. Zunächst steigt die Überlebensrate mit steigen<strong>der</strong> Gefrierrate an,
16<br />
um dann nach Erreichen eines Optimums mit zunehmen<strong>der</strong> Gefrierrate wie<strong>der</strong> abzufallen<br />
(WEITZE 2001b).<br />
Der Temperaturverlauf im Gefriergut ist beson<strong>der</strong>s vom Phasenübergang flüssig zu fest<br />
gekennzeichnet und zeigt drei Abschnitte. Das einzufrierende Sperma bleibt im<br />
Einfrierverlauf bis unter den Gefrierpunkt flüssig. Dieses wird als Unterkühlung bezeichnet<br />
und kennzeichnet den ersten Abschnitt <strong>der</strong> Tiefgefrierkurve. Mit Einsetzen <strong>der</strong> Kristallisation<br />
wird Energie in Form von Wärme freigesetzt. Je nachdem, wie gut die Wärme an die<br />
Umgebung abgegeben werden kann, folgt eine Phase <strong>der</strong> Erwärmung (rebound effect) o<strong>der</strong><br />
eine unterschiedlich lange Phase <strong>der</strong> Temperaturkonstanz (Gefrierplateau). Während dieser<br />
zweiten Phase besteht die Gefahr einer intrazellulären Eisbildung. Ist die Kristallisation<br />
abgeschlossen, kühlt das Gefriergut in <strong>der</strong> dritten Phase schnell auf seine Endtemperatur ab.<br />
Die Hauptschäden an den Zellmembranen entstehen bei einer Temperatur zwischen -15°C<br />
und -60°C (MAZUR 1985). Ist diese kritische Temperaturzone unterschritten, sind die Zellen<br />
weitgehend „inert“ und können zur Aufbewahrung in flüssigen Stickstoff getaucht werden<br />
(GRAHAM 1996).<br />
Die Art <strong>der</strong> Konfektionierung übt einen entscheidenden Einfluss auf die Wärmeabgabe aus,<br />
denn ein geringes Volumen und ein kleines Volumen / Oberflächen-Verhältnis erleichtern die<br />
Wärmeabgabe. Charakteristisch bei <strong>der</strong> Kryokonservierung sind unterschiedliche<br />
Temperaturverläufe im Zentrum und in <strong>der</strong> Peripherie des Gefriergutes (PURSEL u. PARKS<br />
1985; BARON 1986; WEITZE et al. 1987). Bei <strong>der</strong> Konservierung in Kunststoffröhrchen<br />
bestehen diese aber nur aus einer zeitlichen Verschiebung (WEITZE et al. 1987).<br />
2.1.1.1.2 Auftauverlauf<br />
Der Verlauf <strong>der</strong> Auftautemperatur hat deutliche Auswirkungen auf die Spermienqualität, denn<br />
die Wärmeleitfähigkeit des flüssigen Aggregatzustandes ist gegenüber dem festen um den<br />
Faktor 3 vermin<strong>der</strong>t (WEITZE et al. 1987). Daraus resultiert beim Auftauen von peripher<br />
nach zentral eine zunehmend schlechtere Leitfähigkeit, so dass zentral gelegene Bezirke<br />
langsamere Auftauraten durchlaufen und damit für schlechtere Auftauergebnisse von<br />
großvolumigen Einfrierbehältnissen verantwortlich sind (BARON 1986; FAZANO 1986).
17<br />
Wenn bei einer Besamungsdosis ein Minimalvolumen von einigen Millilitern erfor<strong>der</strong>lich ist,<br />
muss eine Samenportion in mehrere kleine Volumina aufgeteilt o<strong>der</strong> in beson<strong>der</strong>s flachen<br />
Behältnissen eingefroren werden (LEPS 1988; BWANGA et al. 1991a, c), um ein homogenes<br />
Einfrieren und vor allem Auftauen zu gewährleisten.<br />
2.1.1.2 Wesentliche Bestandteile eines Tiefgefrier-Verdünners<br />
Für die Konservierung müssen dem Ejakulat Nähr- und Schutzsubstanzen wie Glukose,<br />
Puffer, Eidotter und Kryoprotektiva wie Glyzerin, DMSO o.a. zugesetzt werden. Damit<br />
verbunden ist die Einhaltung des osmotischen Gleichgewichts zwischen Zellen und Medium<br />
und eine ausreichende Pufferkapazität des Verdünners gegenüber aeroben und anaeroben<br />
toxischen Abbauprodukten <strong>der</strong> Spermien in einem Bereich zwischen pH 6 und pH 7, sowie<br />
die Senkung von Spermienstoffwechsel und Keimwachstum durch Temperaturerniedrigung<br />
und Antibiotikazugabe (WEITZE 2001b). Verdünner zur Kryokonservierung von<br />
Hengstsperma enthalten üblicherweise Eidotter, Zucker, Elektrolyte und Glyzerin<br />
(HEITLAND et al. 1996). Die exakten Konzentrationen dieser Bestandteile variieren<br />
zwischen Verdünnern (PALMER 1984; AMANN u. PICKETT 1987).<br />
Bei den Gefrierschutzsubstanzen unterscheidet man penetrierende von nicht penetrierenden<br />
Substanzen. Penetrierende Gefrierschutzsubstanzen (z.B. Glyzerin) agieren sowohl intra- als<br />
auch extrazellulär (AMANN u. PICKETT 1987), während sich nicht penetrierende<br />
Substanzen, wie z.B. Laktose und die Lipoproteine aus zugesetztem Eidotter, nur im<br />
extrazellulären Bereich befinden. Letztere dehydrieren die Spermien, reduzieren dafür aber<br />
die Bildung großer Eiskristalle im Intrazellularraum. Die Wirkungsweise bei<strong>der</strong> Arten von<br />
Gefrierschutzsubstanzen ist bis heute nicht genau geklärt (HAMMERSTEDT et al. 1990). Die<br />
Effektivität einer Gefrierschutzsubstanz hängt von <strong>der</strong> Anzahl ihrer freien Elektronen, ihrer<br />
Symmetrie in <strong>der</strong> Umgebung dieser freien Elektronen und ihrer Löslichkeit in Wasser ab<br />
(NASH 1996).
18<br />
POLGE et al. (1949) entdeckten, dass Glyzerin eine effektive Gefrierschutzsubstanz beim<br />
Hahnsperma ist. Seitdem wird Glyzerin bei vielen Tierarten erfolgreich als<br />
Gefrierschutzmittel eingesetzt (PARKS u. GRAHAM 1992). Die Gefrierschutzeigenschaft<br />
von Glyzerin ist höher einzuschätzen als die des Eidotters (SALAMON 1973). Man geht<br />
davon aus, dass es wie an<strong>der</strong>e Zellmembran penetrierende Schutzsubstanzen durch seine<br />
wasserbindende Eigenschaft wirkt (WEITZE 2001b). Beim Gefrieren einer Elektrolytlösung<br />
nimmt die Menge ungefrorenen Wassers ab, je tiefer die Temperatur abgesenkt wird, wodurch<br />
die Elektrolytkonzentration zunimmt. In Gegenwart von Glyzerin ist die Menge des bei einer<br />
beliebigen Temperatur vorliegenden Wassers größer und somit die Elektrolytkonzentration<br />
geringer als bei Fehlen dieser Gefrierschutzsubstanz. Der Schutzeffekt hängt von <strong>der</strong> molaren<br />
Konzentration <strong>der</strong> Substanz ab, wobei <strong>der</strong> Anteil ungefrorenen Wassers als solcher wichtiger<br />
zu sein scheint als jener <strong>der</strong> Elektrolytkonzentration (WATSON 1995). HAMMERSTEDT<br />
und GRAHAM (1992) vermuteten, dass Glyzerin sowohl die Membranfluidität durch<br />
Einlagerung in die Lipiddoppelmembran als auch alle metabolischen Reaktionen durch<br />
Wandlung <strong>der</strong> intrazellulären Viskosität verän<strong>der</strong>t.<br />
Die Bestimmung <strong>der</strong> optimalen Glyzerinkonzentration hängt von dem zu untersuchenden<br />
Beurteilungskriterium ab, da sich die Auswirkungen hinsichtlich <strong>der</strong> Motilität und <strong>der</strong><br />
Morphologie unterscheiden. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirkungsmechanismus noch <strong>der</strong> Wirkungsort von<br />
Glyzerin sind bekannt (MAZUR 1985). Bisher ist auch nicht eindeutig geklärt, ob es jeweils<br />
intra- o<strong>der</strong> extrazellulären Gefrierschutz allein o<strong>der</strong> sogar beides vermittelt (ALMLID u.<br />
JOHNSON 1988).<br />
Gefrierschutzsubstanzen wie Glyzerin sind in hohen Konzentrationen spermientoxisch<br />
(FAHY 1986; HAMMERSTEDT u. GRAHAM 1992) und können zu niedrigeren<br />
Befruchtungsraten führen (PACE u. SULLIVAN 1975; DEMICK et al. 1976;<br />
HAMMERSTEDT u. GRAHAM 1992; BEDFORD et al. 1995). Einige dieser toxischen<br />
Effekte können auf die direkte Zerstörung <strong>der</strong> Zelle, Verletzung des osmotischen<br />
Gleichgewichts und alterierende Interaktionen zwischen den Spermien und dem weiblichen<br />
Genitaltrakt zurückgeführt werden (AMANN u. PICKETT 1987). Die Toxizität <strong>der</strong> einzelnen<br />
Gefrierschutzkomponenten hängt zum einen von <strong>der</strong> chemischen Toxizität zu den Zellen<br />
(NASH 1996) und zum an<strong>der</strong>en von <strong>der</strong> osmotischen Toxizität ab (GAO et al. 1995), also
19<br />
davon, ob die Permeabilitätsgeschwindigkeit <strong>der</strong> Substanz durch die Zellmembran viel<br />
langsamer ist als die von Wasser.<br />
Hengstspermien überstehen die Kryokonservierung nicht ohne Gefrierschutzsubstanzen<br />
(SQUIRES et al. 2004). Deshalb muss die Konzentration <strong>der</strong> dem Verdünner zugefügten<br />
Gefrierschutzsubstanz zwar niedrig genug sein, um den toxischen Effekt möglichst gering zu<br />
halten, gleichzeitig jedoch den maximal möglichen Schutz bieten (GRAHAM 1996).<br />
SQUIRES et al. (2004) suchten in ihren Experimenten nach Alternativen zu Glyzerin bei <strong>der</strong><br />
Tiefgefrierung von Hengstspermien und stellten dabei fest, dass sich Methyl-Formamid und<br />
Dimethyl-Formamid genauso effektiv wie Glyzerin als Kryoprotektiva eignen und dabei<br />
anscheinend nicht spermientoxisch wirken. Die Autoren empfehlen weitere Experimente mit<br />
Sperma von Hengsten, welches sich nur schlecht mit Glyzerin tiefgefrieren lässt.<br />
2.1.1 Auswirkung <strong>der</strong> Kryokonservierung auf Spermien<br />
Vorrangiges Ziel <strong>der</strong> Samenkonservierung ist es, das Befruchtungsvermögen des Spermas<br />
möglichst lange zu erhalten. Die einzig messbare Sameneigenschaft zur Ermittlung des<br />
Ausmaßes von Fertilisationsbeeinträchtigungen ist die Fruchtbarkeit selber (WATSON 2000),<br />
allen an<strong>der</strong>en Sameneigenschaften kann nur hinweisende Bedeutung beigemessen werden<br />
(WABERSKI et al. 1999) und hängt von den beson<strong>der</strong>en Bedingungen jedes einzelnen<br />
Konservierungsverfahrens ab.<br />
Seit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> Gefrierschutzeigenschaften des Glyzerins vor über 50 Jahren<br />
(POLGE et al. 1949) ist es außer beim Bullen noch nicht gelungen, mit tiefgefrorenem<br />
Sperma Fruchtbarkeitsresultate zu erzielen, die den Ergebnissen von frisch übertragenem<br />
Sperma entsprechen. WATSON (2000) sieht als Begründung hierfür die Kombination aus<br />
einer vermin<strong>der</strong>ten Vitalität <strong>der</strong> Spermien und einer beeinträchtigten Funktion <strong>der</strong><br />
überlebenden Population. Die anhand <strong>der</strong> Parameter Spermienmotilität und Akrosomintegrität<br />
bestimmte Anzahl <strong>der</strong> den Tiefgefrier- und Auftauprozess überlebenden, als potenziell fertil<br />
anzusehenden Spermien ist danach gegenüber den Ausgangswerten um etwa 50% reduziert<br />
(WATSON 2000).
20<br />
Um bei <strong>der</strong> Besamung mit kältekonserviertem Sperma Befruchtungsergebnisse zu erreichen,<br />
die mit denen von flüssigkonserviertem Sperma vergleichbar sind, ist daher die exakt auf den<br />
Ovulationszeitpunkt ausgerichtete Insemination erfor<strong>der</strong>lich (WATSON u. GREEN 1999).<br />
SQUIRES und PICKETT (1995) fassten Daten verschiedener Studien (ALEIV 1981;<br />
VOLKMANN u. VAN ZYL 1987; KLOPPE et al. 1988) zusammen und empfahlen zur<br />
<strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> Befruchtung mit tiefgefrorenem Sperma bei <strong>der</strong> Stute eine Besamung 12 bis<br />
24 Std. vor <strong>der</strong> Ovulation. Dies bedingt mindestens zweimal am Tag eine ultrasonographische<br />
Kontrolle <strong>der</strong> Ovarien, sobald ein Follikel <strong>der</strong> Größe 35mm nachgewiesen wird.<br />
Spermamängel können kompensierbar und nicht kompensierbar sein (SAACKE et al. 1998,<br />
2000). Kompensierbare Mängel sind solche, die einzelne Samenzellen betreffen und durch<br />
an<strong>der</strong>e Spermien im Ejakulat soweit ausgeglichen werden, dass eine maximale Fruchtbarkeit<br />
des Ejakulates bzw. <strong>der</strong> Samenportion erhalten bleibt. Diese Kompensation kann nur vor <strong>der</strong><br />
Befruchtung erfolgen. Nicht kompensierbare Spermamängel hingegen sind beispielsweise<br />
numerische o<strong>der</strong> strukturelle DNA-Schäden, die zwar die initiale Befruchtungsfähigkeit <strong>der</strong><br />
Spermien nicht einschränken, jedoch zu Inkompetenzen nach <strong>der</strong> Fertilisation führen und sich<br />
in schlechten Embryonenqualitäten und Embryonenverlusten äußern (WABERSKI et al.<br />
1999). Morphologisch normal erscheinende Spermien werden am ehesten als Kandidaten für<br />
nicht kompensierbare Schädigungen angesehen.<br />
Beim Vorliegen von nicht kompensierbaren Samenzellschäden kann demnach auch eine<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Inseminationsdosis entsprechend einem von SCHWARTZ et al. (1981)<br />
vorgestellten Modell nicht zu einer Steigerung <strong>der</strong> Fruchtbarkeit beitragen.<br />
Tertiäre Schäden <strong>der</strong> Spermien durch den Tiefgefrierprozess sind weitgehend kompensierbar,<br />
sofern ausreichend Spermien in <strong>der</strong> Besamungsportion vorhanden sind. Dementsprechend<br />
liegt die notwendige Inseminationsdosis von Tiefgefriersperma deutlich über <strong>der</strong> von flüssig<br />
konserviertem Sperma (JOHNSON 1985).<br />
Kennzeichnend für Tiefgefrierschäden ist die verkürzte Lebensdauer von Spermien im<br />
weiblichen Genitale (PURSEL et al. 1978b). Eine Verkürzung des von den Spermien<br />
zurückzulegenden Weges, z.B. durch laparoskopische Besamung, liefert bessere<br />
Befruchtungsergebnisse. Dies deutet darauf hin, dass kryokonservierte Spermien mit<br />
subletalen Schädigungen zwar Befruchtungsvermögen besitzen, aber nicht mehr in <strong>der</strong> Lage
21<br />
sind, die physiologische Passage durch den weiblichen Genitaltrakt in ausreichendem Maße<br />
zu vollziehen (HOLT 2000). Es wird vermutet, dass Membranverän<strong>der</strong>ungen wie z.B.<br />
frühzeitige Kapazitation die Abwehrreaktion von Immun- und Epithelzellen im weiblichen<br />
Genitaltrakt beeinflussen (ZERBE et al. 2003).<br />
Die vielfältigen Einflüsse <strong>der</strong> Kryokonservierung auf Spermienmembran und –organellen<br />
sind noch nicht vollkommen erforscht. Man geht davon aus, dass viele<br />
fruchtbarkeitsreduzierende Einflüsse auf Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Plasmamembran, <strong>der</strong> äußeren<br />
Akrosommembran und <strong>der</strong> Membranen <strong>der</strong> Mitochondrien beruhen (WATSON 1995).<br />
Elektronenmikroskopisch nachweisbar sind Schädigungen an Axonema, Mitochondrien und<br />
Akrosomen (COURTENS u. PAQUIGNON 1985; COURTENS et al. 1989).<br />
2.1.2.1 Kälteschock<br />
An Bullensperma beobachtete MILOVANOV (1934) als erster das Phänomen einer<br />
irreversiblen Schädigung durch Abkühlung. Verlust von Membranintegrität und Zellfunktion<br />
sind typische Indikatoren dieser Kälteschockschädigungen (BWANGA 1991).<br />
Charakteristische Merkmale sind außerdem abnorme Bewegungsmuster (zirkulär und<br />
rückwärts), schneller Verlust <strong>der</strong> Motilität und Verlust <strong>der</strong> Akrosomintegrität (WATSON<br />
1995).<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Empfindlichkeit gegenüber Kälteeinflüssen bestehen speziesspezifische<br />
Unterschiede, wobei Spermien von Ungulaten beson<strong>der</strong>s prädisponiert sind (WATSON<br />
1995). Hinzu kommt eine positive Korrelation zwischen dem Prozentsatz überleben<strong>der</strong><br />
Spermien nach Kälteschock und <strong>der</strong> Fruchtbarkeit nach Tiefgefrierung und Auftauen<br />
(WATSON u. PLUMMER 1985).<br />
Die Effekte des Kälteschocks können minimiert werden, indem kontrollierte Abkühlraten vor<br />
allem im kritischen Bereich für Hengstsperma zwischen 19°C und 8°C eingehalten werden<br />
(MORAN et al. 1992) und Lipide wie Eidotter und Lipoproteine z.B. mit Milch dem<br />
Tiefgefrierverdünner zugefügt werden.
2.1.2.1.1 Membranverän<strong>der</strong>ungen durch Tiefgefrierung und Auftauen<br />
22<br />
Der Aufbau <strong>der</strong> Spermienmembran wurde im wesentlichen in einem Modell von SINGER<br />
und NICHOLSON (1972) dargestellt. Eine hauptsächlich aus Phospholipiden bestehende<br />
amphipatische Lipiddoppelschicht ist mit integralen und peripheren Proteinen durchsetzt, die<br />
aufgrund <strong>der</strong> allgemeinen Membranfluidität eine gewisse Beweglichkeit besitzen. Bedingt<br />
durch Interaktionen <strong>der</strong> einzelnen Komponenten untereinan<strong>der</strong> und mit dem Zellinneren<br />
zeigen Membranen leben<strong>der</strong> Zellen keine homogene Verteilung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Membranbestandteile, son<strong>der</strong>n eine Asymmetrie zwischen innerer und äußerer Lipidschicht<br />
sowie eine Kompartimentierung einzelner Membranbereiche (HAMMERSTEDT et al. 1990).<br />
Hauptbestandteile <strong>der</strong> Spermienmembran sind eine tierartlich unterschiedliche<br />
Zusammensetzung von Phospholipiden und Cholesterin (DARIN-BENNETT u. WHITE<br />
1977). Diese unterschiedliche Zusammenstellung <strong>der</strong> Lipide scheint Auswirkungen auf die<br />
Kühlschockempfindlichkeit <strong>der</strong> Spermien zu haben, denn Tierarten mit einer hohen<br />
Kälteempfindlichkeit des Spermas zeigen Übereinstimmungen in ihrem Membranaufbau<br />
(WATSON u. PLUMMER 1985; PARKS u. LYNCH 1992). Dieses trifft neben den<br />
Phospholipidklassen auch für das Cholesterin / Phospholipid -Verhältnis zu. Ebenso spielen<br />
die Länge und <strong>der</strong> Grad an ungesättigten Fettsäuren, <strong>der</strong> beim Rind, Schaf und Schwein hoch<br />
ist, eine wichtige Rolle (DARIN-BENNETT u. WHITE 1977; WATSON u. PLUMMER<br />
1985). Spermien von kühlschockresistenten Arten wie Mensch und Kaninchen haben<br />
hingegen einen größeren Anteil an gesättigten Fettsäuren.<br />
Unabhängig von den sich daraus ergebenen strukturellen Effekten auf die Spermienmembran<br />
ist zusätzlich durch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren mit oxidativen<br />
Schädigungen durch freie Radikale während <strong>der</strong> Samenverarbeitung zu rechnen (PARKS u.<br />
GRAHAM 1992). Auch Einflüsse durch den Verdünner sorgen dafür, dass <strong>der</strong> Anteil an<br />
mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Spermien nach dem Auftauen in erheblichem Maße<br />
vermin<strong>der</strong>t ist (CEROLINI et al. 2001). Solange jedoch die unterschiedliche Verteilung <strong>der</strong><br />
einzelnen Membranbestandteile innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Kompartimente nicht aufgeklärt ist,<br />
sind prognostische Aussagen bezüglich <strong>der</strong> Membranstabilität schwierig (DE LEEUW et al.<br />
1990). Auch lassen sich durch die Membranzusammensetzungen bei den einzelnen Tierarten<br />
die unterschiedlichen Erfolge beim Einfrieren und Auftauen nicht erklären (HOLT 2000).
23<br />
Temperaturerniedrigung bewirkt eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lipidmuster und -organisation <strong>der</strong><br />
Doppelmembran (BUHR et al. 1994). Wird eine wässrige Zellsuspension gefroren, so bilden<br />
sich extrazellulär Eiskristalle und die Phospholipide gehen vom Flüssig- in den Gelzustand<br />
über, was als Phasenverschiebung bezeichnet wird. Entscheidend für Art und Ausmaß <strong>der</strong><br />
Phasenübergänge ist die molekulare Membranzusammensetzung, die für die unterschiedliche<br />
Abkühlempfindlichkeit bei den verschiedenen Spezies mitverantwortlich ist (DE LEEUW et<br />
al. 1990).<br />
Die Zellmembranen verhin<strong>der</strong>n ein Kristallwachstum in das Zellinnere (MAZUR 1985).<br />
Folglich wird <strong>der</strong> Zellinhalt unterkühlt und bleibt somit auch unterhalb des Gefrierpunktes<br />
flüssig. Durch die Eisformation steigt die extrazelluläre Ionenkonzentration, so dass Wasser<br />
entlang des osmotischen Gradienten diffundiert und auf diese Weise sowohl den<br />
Intrazellularraum als auch die Zellmembran dehydriert. Eine weitere Temperaturerniedrigung<br />
führt durch die Eisbildung zu einer Einengung <strong>der</strong> noch nicht gefrorenen Bereiche, in denen<br />
sowohl Zellen als auch Salze weiter konzentriert werden.<br />
Dabei können folgende schädigende Mechanismen auftreten: Eine zu hohe Dehydratation <strong>der</strong><br />
Zellmembran durch langsames Herunterkühlen lässt diese permeabel werden, indem es zu<br />
einer lateralen Phasenseparation bzw. einer lysotropen Phasentransition kommt, wobei die<br />
einzelnen Phospholipidklassen zu stabilen hexagonalen Arealen aggregieren (STEPONKUS<br />
u. LYNCH 1989). Membranproteine werden von diesen soliden Arealen ausgeschlossen und<br />
konzentrieren sich in den flüssigen Bereichen. Prinzipiell ist dieser Zustand reversibel (DE<br />
LEEUW et al. 1990), doch können die Membranverän<strong>der</strong>ungen während <strong>der</strong><br />
Gefrierkonservierung zu irreversiblen Zellschädigungen führen. Diese beruhen auf einer<br />
erhöhten Permeabilität, Störungen im Lipidaufbau und Ionentransport (WATSON u.<br />
PLUMMER 1985) sowie auf einer erniedrigten Enzymaktivität.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass die Membran bezüglich struktureller und funktioneller<br />
Merkmale nicht als ein eigenständiges und homogenes Ganzes betrachtet werden kann,<br />
son<strong>der</strong>n dass aufgrund <strong>der</strong> sich unterscheidenden Membrankompartimente einige für<br />
bestimmte Membranbereiche als gut angesehene Maßnahmen für an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um ohne<br />
Nutzen bzw. sogar schädlich sein können (KOEHLER 1985).<br />
Durch den Wasserefflux kommt es zu osmotischem Stress und zum Schrumpfen <strong>der</strong> Zelle und<br />
damit verbundenen strukturellen Belastungen. Des weiteren kann es bei zu schneller
24<br />
Abkühlung zur Bildung großer, schädlicher intrazellulärer Eiskristalle kommen (MAZUR<br />
1985). Eine mechanische Schädigung <strong>der</strong> Zellen tritt ebenfalls auf, wenn die Zellen in den<br />
eisfreien Zwischenräumen durch das sich ausdehnende Eis gestaucht werden (COURTENS u.<br />
PAQUIGNON 1985).<br />
Der Schutz durch Gefrierverdünner vor Schäden <strong>der</strong> Eiskristallbildung (BWANGA et al.<br />
1991b), ein optimaler Temperaturverlauf während des Einfrierens und ein dazu passen<strong>der</strong><br />
Auftauvorgang sind also wichtige Bestandteile eines Gefrierprotokolls. Es wird empfohlen,<br />
langsam eingefrorene Zellen auch langsam wie<strong>der</strong> aufzutauen, um den Zellen die Zeit für die<br />
notwendige volumetrische bzw. osmotische Anpassung zu geben, und schnell eingefrorene<br />
auch schnell wie<strong>der</strong> aufzutauen, um ein Weiterwachsen intrazellulärer Eiskristalle zu<br />
verhin<strong>der</strong>n (MAZUR 1985).<br />
Nach dem Erwärmen weist gekühltes Sperma ein Membranverhalten auf, das dem einer<br />
teilweise kapazitierten Samenzelle entspricht (WATSON 1995, 2000). Die Membran ist<br />
besser durchlässig für Ca 2+ -Ionen, wodurch die Kapazitation und die Akrosomreaktion<br />
geför<strong>der</strong>t werden (WATSON 1995). Deswegen erreicht aufgetautes Human- und<br />
Ziegensperma im Gegensatz zu frischem Sperma ohne Inkubation eine maximale Penetration<br />
von zonafreien Hamsteroozyten (WATSON 1995). Auch PURSEL (1983) berichtete von<br />
einer verkürzten Kapazitationszeit von aufgetautem Sperma im weiblichen Genitale, machte<br />
dafür aber nicht alleine den Einfrier- und Auftauprozess verantwortlich. Eine mikroskopische<br />
Unterscheidung von kapazitierten und nicht kapazitierten Spermien ist nicht möglich (HOLT<br />
u. MEDRANO 1997).<br />
Eine häufig benutzte Färbung zur Beobachtung einzelner Spermien ist die Chlortetracyclin-<br />
(CTC-) Färbung (WARD u. STOREY 1984), die Unterschiede im Calcium-Ionen-Gehalt<br />
sichtbar machen kann, von denen man auf Kapazitation schließt (WANG et al. 1995).<br />
KOTZIAS-BANDEIRA (1997) fand nach dem Auftauen eingefrorener Eberspermien eine<br />
deutliche Abnahme fluoreszieren<strong>der</strong> Spermienköpfe, welche als nicht kapazitiert diskutiert<br />
wurden. Allein Abkühlung und Wie<strong>der</strong>aufwärmung können bei Eberspermien gemessen an<br />
CTC-Färbung und Ca 2+ -Aufnahme ein Verhalten bewirken, wie Spermien es zeigen, die in<br />
einem Kapazitationsmedium inkubiert wurden (WATSON u. GREEN 1999). Entsprechend<br />
finden diese Verän<strong>der</strong>ungen im lebenden Teil <strong>der</strong> Samenzellpopulation statt und sind nicht
25<br />
Ausdruck eines Vitalitätsverlustes (WATSON u. GREEN 1999). Die CTC-Färbung gilt<br />
allerdings mittlerweile als sehr umstritten, da ihr Wirkungsmechanismus unklar ist (HOLT u.<br />
MEDRANO 1997). Besser geeignet scheinen Verfahren zu sein, die die<br />
Lektinbindungsreaktion untersuchen (s. 2.1.3.1.3).<br />
2.1.2.2 Tiefgefrierung von Hengstsperma<br />
Die Eignung zur Kryokonservierung von Hengstspermien unterliegt dem individuellen<br />
Einfluss einzelner Hengste (MERKT 1976; COCHRAN et al. 1983; LOOMIS et al. 1983;<br />
MÜLLER 1987; JASKO et al. 1991a; SAMPER et al. 1991; VIDAMENT et al. 1997b).<br />
PICKETT und AMANN (1993) schätzten, dass das Sperma von 25-30% aller Hengste sich<br />
gut und von 25-50% aller Hengste mittelmäßig einfrieren lässt. Bei 25-40% aller Hengste<br />
lässt sich das Sperma nur schlecht einfrieren. Außerdem lassen sich unterschiedliche<br />
Ejakulate des gleichen Individuums nicht immer gleich gut kryokonservieren (PICKETT et al.<br />
1987). Zudem ist zu beachten, dass das Sperma einzelner Hengste sehr unterschiedlich auf die<br />
Tiefgefrierung in verschiedenen Verdünnern reagieren kann (SQUIRES u. PICKETT 1995;<br />
GRAHAM 1996).<br />
Auch MAGISTRINI et al. (1987) und VIDAMENT et al. (1998a) bestätigten die großen<br />
individuellen Schwankungen in <strong>der</strong> Spermaqualität nach <strong>der</strong> Kryokonservierung. Neben <strong>der</strong><br />
Beurteilung <strong>der</strong> Vorwärtsbeweglichkeit wandten sie verschiedene Färbemethoden zur<br />
Bestimmung <strong>der</strong> Vitalität an und analysierten die Plasmamembranintegrität mit Hilfe des<br />
hypoosmotischen Schwellungstests. VIDAMENT et al. (1997a) untersuchten Hengstsperma<br />
vor dem Einfrieren und danach hinsichtlich verschiedener Samenqualitätsparameter. Sie<br />
fanden kein zuverlässiges Kriterium bei <strong>der</strong> Untersuchung des Nativspermas, um die Qualität<br />
nach dem Einfrieren und Auftauen vorhersagen zu können.<br />
Auch die computergestützte Motilitätsanalyse brachte keine genauere Vorhersage<br />
(MAGISTRINI et al. 1997). Die Untersuchungsergebnisse von DIGRASSI (2000) zeigten,<br />
dass die Variabilität <strong>der</strong> verschiedenen Spermaqualitätsparameter bei den untersuchten<br />
Tiefgefriersamenproben von 29 Hengsten zum größten Teil auf individuelle Unterschiede<br />
zurückzuführen ist. Sowohl bei <strong>der</strong> subjektiven Beurteilung <strong>der</strong> Motilität, als auch bei <strong>der</strong>
26<br />
flowzytometrischen Bestimmung <strong>der</strong> Integrität <strong>der</strong> Spermachromatinstruktur, <strong>der</strong><br />
Plasmamembranintegrität und des Mitochondrienmembranpotentials ergaben sich große<br />
individuelle Unterschiede.<br />
2.2 Grundlagen zur Separation von X und Y-Chromosom tragenden Spermien<br />
GUYER (1910) berichtete erstmals von <strong>der</strong> Existenz <strong>der</strong> Geschlechtschromosomen. Das<br />
genetische Geschlecht wird beim Säugetier durch das befruchtende Spermium festgelegt.<br />
Spermien besitzen in ihrem haploiden Chromosomensatz entwe<strong>der</strong> ein X-Gonosom (weiblich<br />
determinierend = Gynäkospermium) o<strong>der</strong> ein Y-Gonosom (männlich determinierend =<br />
Androspermium) (SCHNORR 1989).<br />
Darauf beruhend wurden viele Versuche unternommen, morphologische, physikalische,<br />
physiologische, biochemische (THORMÄHLEN 1973; AMANN 1989b) und<br />
immunologische (AMANN 1989b) Unterschiede zu charakterisieren. Doch erst JOHNSON et<br />
al. (1999) erzielten mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> „Beltsville Sperm Sexing Technology“ (BSST)<br />
praktisch nutzbare Ergebnisse, die zu einer Auftrennung <strong>der</strong> Spermienpopulationen führen.<br />
2.2.1 Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung des Nachkommengeschlechts<br />
Die Möglichkeiten zur Geschlechtsdiagnose können generell in zwei Methoden unterteilt<br />
werden. Die erste Methode beinhaltet die postkonzeptionelle Geschlechtsbestimmung, bei <strong>der</strong><br />
die Diagnose an Präimplantationsembryonen o<strong>der</strong> an Feten durchgeführt wird. Bei dieser<br />
Methode ist jedoch nur noch die Identifizierung des Geschlechts möglich und eine Än<strong>der</strong>ung<br />
könnte theoretisch nur durch Abortauslösung erreicht werden (SEIDEL u. JOHNSON 1999).<br />
Bei <strong>der</strong> zweiten Methode, <strong>der</strong> präkonzeptionellen Geschlechtsbestimmung, werden die<br />
Spermien schon vor <strong>der</strong> Befruchtung in Populationen mit X- bzw. Y-Chromosom tragenden<br />
Samenzellen separiert.<br />
Seit vielen Jahrzehnten wurde versucht, eine Verschiebung des Geschlechterverhältnisses<br />
durch Vor- o<strong>der</strong> Rückverlagerung des Kopulations- bzw. Inseminationszeitpunktes im<br />
Verhältnis zum Östrus zu erzielen. Ältere positive Berichte konnten durch eine groß angelegte<br />
Studie von FOOTE (1977) nicht bestätigt werden.
27<br />
Eine intensiv untersuchte Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>geschlechtsspezifisch</strong>en Trennung geht von einer<br />
schnelleren Beweglichkeit <strong>der</strong> Y-chromosomalen Spermien aus. Hieraus entwickelten<br />
ERICSSON et al. (1973) ein Verfahren, in dem sich Y-chromosomale Spermien in einer<br />
Albuminschicht bzw. einem Albumingradienten anreichern sollten. Beim Rind erbrachte<br />
diese Methode keine Verschiebung des Geschlechterverhältnisses (BEAL et al. 1984). Auch<br />
flowzytometrisch konnte keine Anreicherung von Androspermien bei Bullen- (BEAL et al.<br />
1984; JOHNSON 1988) o<strong>der</strong> Ebersamen (JOHNSON 1988) bewiesen werden. Entsprechend<br />
konnte bei flowzytometrisch getrennten Bullenspermien per Computer-assisted-sperm-<br />
analysis (CASA) kein Unterschied <strong>der</strong> Fortbewegungsgeschwindigkeit zwischen Andro- und<br />
Gynäkospermien gefunden werden (PENFOLD et al. 1998). Ebenso verlief eine Überprüfung<br />
<strong>der</strong> Segregation von menschlichen Androspermien im Albumingradienten mittels Polymerase<br />
chain reaction (PCR) und Fluoreszenz in situ Hybridisation (FISH) negativ (FLAHERTY u.<br />
MATTHEWS 1996).<br />
Beruhend auf <strong>der</strong> Annahme eines immunologischen Unterschiedes zwischen X- und Y-<br />
chromosomalen Spermien erfolgten Versuche, <strong>geschlechtsspezifisch</strong>e Antikörper zu<br />
entwickeln. JOHNSON (1988) und HENDRIKSEN et al. (1993) testeten dazu<br />
Antikörperstrukturen auf <strong>der</strong> Oberfläche von Spermien, die zuvor flowzytometrisch in reine<br />
X- und Y-Chrosom tragende Populationen getrennt worden waren. Dabei wurde für rund<br />
1000 Oberflächenproteine kein Unterschied zwischen den Populationen festgestellt. Auch für<br />
H-y-Antikörper wurde für Bullen- und Ebersperma kein <strong>geschlechtsspezifisch</strong>er Unterschied<br />
gefunden (HENDRIKSEN et al. 1993).<br />
Auch durch Trennverfahren wie Laminarflow-Fraktionierung, Freeflow-Elektrophorese,<br />
Dichtegradientenzentrifugation o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auf physikalischen Unterschieden beruhende<br />
Methoden konnte keine Trennung <strong>der</strong> Spermienpopulationen erreicht werden (AMANN<br />
1989b).<br />
2.2.2 Funktionsprinzip des Spermasorters<br />
MORUZZI (1979) machte als erster auf den unterschiedlichen DNA-Gehalt männlich und<br />
weiblich determinieren<strong>der</strong> Säugetierspermien als Möglichkeit zur Spermientrennung
28<br />
aufmerksam. Das Y-Chromosom ist kleiner und trägt weniger DNA als das größere X-<br />
Chromosom, während die Autosomen <strong>der</strong> X- bzw. Y-determinierenden Spermien einen<br />
identischen DNA-Gehalt besitzen. Dieser DNA-Unterschied beträgt bei den Haussäugetieren<br />
zwischen 3 und 4,5 %, beim Hengst liegt er bei 4,0% (JOHNSON u. WELCH 1999).<br />
Die Grundlagen <strong>der</strong> Flowzytometrie, die durch FULWYLER (1965) sowie KAMENTSKY<br />
und MELAMED (1967) begründet wurden, stellen die Basis <strong>der</strong> Beltsville Sperm Sexing<br />
Technology (BSST) dar (JOHNSON et al. 1989). Die ersten flowzytometrischen Messungen<br />
des DNA-Gehaltes von Spermien unternahmen GLEDHILL et al. (1976) auf <strong>der</strong> Suche nach<br />
mutagenen Verän<strong>der</strong>ungen. Versuche, die Spermien nach ihrem DNA-Gehalt aufzutrennen,<br />
verliefen jedoch noch erfolglos.<br />
2.2.2.1 Sortierung<br />
Der durch UV-Licht anregbare Fluoreszenzfarbstoff Bisbenzimid (Hoechst 33342) bindet<br />
bevorzugt an Adenin-Thymin-Regionen <strong>der</strong> DNA-Helix (MULLER u. GAUTIER 1975) und<br />
färbt die DNA so spezifisch und relativ uniform (JOHNSON et al. 1987a). Von allen<br />
Farbstoffen, die die Plasmamembran leben<strong>der</strong> Zellen durchdringen können, hat Hoechst<br />
33342 den geringsten toxischen Effekt und erwies sich auch dadurch gegenüber früheren<br />
Farbstoffen zur Auftrennung von Spermatozoen nach ihrem DNA-Gehalt als überlegen<br />
(JOHNSON et al. 1987a).<br />
Die asymmetrische, paddelförmige Morphologie <strong>der</strong> Samenzellen bereitete jedoch bis zur<br />
Entwicklung einer Düse, die einen bandförmigen Auslasströpfchenstrom erzeugt („beveled<br />
needle“), bei <strong>der</strong> Bestimmung des DNA-Gehaltes Schwierigkeiten (DEAN et al. 1978). Vor<br />
allem im Hinblick auf die gonosomale Auftrennung von Spermien ist <strong>der</strong>en optimale<br />
Orientierung zum Laserstrahl wichtig (JOHNSON u. PINKEL 1986), da schon leichte<br />
Rotationen aus <strong>der</strong> Detektionsebene den geringen Unterschied an DNA-Gehalt bei den<br />
meisten Säugern verdecken.<br />
Die Einführung eines zweiten Emissionsdetektors (JOHNSON u. PINKEL 1986), welcher im<br />
Winkel von 90° zum ersten steht, erlaubt durch Messung <strong>der</strong> Fluoreszenzemission aus dem<br />
Spermienrand die exakte Bestimmung <strong>der</strong> Orientierung und den elektronischen Ausschluss
29<br />
nicht exakt orientierter Spermien. Dieser Anteil konnte von ca. 75% auf ca. 30% reduziert<br />
werden, indem eine weitere Modifikation <strong>der</strong> Auslassdüse „orienting nozzle“ (RENS et al.<br />
1998, 1999) unter verbesserter Ausnutzung hydrodynamischer Kräfte mit einer Verkürzung<br />
des Abstandes zwischen Austrittsöffnung und Messeinheit kombiniert wurde.<br />
Die optimierte Ausbeute in Verbindung mit einer schnelleren Sortiergeschwindigkeit durch<br />
den MoFlo®-„high speed cell sorter“ (DakoCytomation, Fort Collins, CO, USA) (JOHNSON<br />
et al. 1999), <strong>der</strong> 1996 in den Markt eingeführt wurde, erlaubt heute das Sexen von bis zu<br />
5.000 Hengst-Spermien pro Sekunde mit einer Genauigkeit von über 90% (RATH u. SIEME<br />
2003). SEIDEL und GARNER (2002) gehen bei perfekter Orientierung <strong>der</strong> Spermien von<br />
einem oberen Limit von 10.000 lebenden Spermien jedes Geschlechts pro Sekunde aus,<br />
womit die heutige Sortierrate maximal verdoppelt werden könnte.<br />
Die Sortierbarkeit von Spermien zeigt deutliche Speziesunterschiede, welche unter an<strong>der</strong>em<br />
von <strong>der</strong> Differenz im DNA-Gehalt zwischen den Geschlechtern abhängen (JOHNSON 2000).<br />
Die <strong>geschlechtsspezifisch</strong>e Trennbarkeit wird erreicht, wenn <strong>der</strong> DNA-Gehalt sich um<br />
mindestens 3% unterscheidet, die Spermien optimal zum Laser ausgerichtet werden können<br />
und sich gleichmäßig anfärben lassen (JOHNSON 2000).<br />
Heutzutage kann bei den meisten Spezies ohne Probleme mit einer Reinheit von ca. 95%<br />
sortiert werden (JOHNSON 1992; RATH et al. 1999). Bei manchen Spezies, bei denen <strong>der</strong><br />
Unterschied im DNA-Gehalt größer ist, wie z.B. beim Chinchilla langier (7,5% DNA-Gehalt-<br />
Differenz, JOHNSON et al. 1987b), kann sogar eine Reinheit von 100% erreicht werden<br />
(JOHNSON u. WELCH 1999).<br />
Eine höhere Effizienz <strong>der</strong> Sortierraten kann erlangt werden, wenn ein Lebensmittelfarbstoff<br />
wie z.B. FD&C#40 <strong>der</strong> Spermiensuspension vor dem Sortiervorgang zugesetzt wird. Dieser<br />
Farbstoff dringt in den Spermienkopf ein, wenn die Membranintegrität verän<strong>der</strong>t ist und<br />
reduziert das Fluoreszenzsignal von Hoechst 33342. Hierdurch werden FD&C#40-positive<br />
Zellen mit geringerer Fluoreszenz vom Sortiervorgang ausgeschlossen (JOHNSON et al.<br />
1994).<br />
Das Prinzip <strong>der</strong> flowzytometrischen Spermiensortierung ist in Abbildung 1 dargestellt.
30<br />
Prinzip <strong>der</strong> flowzytometrischen Spermientrennung<br />
Abbildung 1: Darstellung des Funktionsprinzips eines Flowzytometers zum Sortieren<br />
von Hengstspermien<br />
Die mit Hoechst 33342 gefärbte Probe wird über den Probeneinlass ins Flowzytometer<br />
gegeben, vom vorbeiströmenden Hüllstrom erfasst und als Flüssigkeitsstrom am Laser<br />
vorbeigeführt. Durch Vibrationen wird <strong>der</strong> Flüssigkeitsstrom in einen Tröpfchenstrom<br />
zerteilt, wobei je<strong>der</strong> Tropfen eine Samenzelle enthält. Aufgrund des unterschiedlichen<br />
DNA-Gehaltes ergibt sich im Laserstrahl ein unterschiedlich starkes<br />
Fluoreszenzsignal, das von zwei im rechten Winkel zueinan<strong>der</strong> stehenden Fotozellen<br />
erfasst und im Rechner verarbeitet wird. Es werden nur Spermien zum Trennprozess<br />
zugelassen, die ein eindeutiges Fluoreszenzsignal senden und somit eindeutig<br />
identifizierbar sind. Diese werden abhängig von <strong>der</strong> Stärke des Signals elektrisch<br />
aufgeladen o<strong>der</strong> verbleiben neutral, falls keine eindeutige Zuordnung vorgenommen<br />
werden kann. Im nachgeordneten elektrischen Feld werden die Tropfen ihrer Ladung<br />
entsprechend abgelenkt und können in separaten Auffanggefäßen gesammelt werden.
31<br />
Beim Präparieren <strong>der</strong> Spermien für den Sortiervorgang ist zu beachten, dass die<br />
Wahrscheinlichkeit für sortierte Spermien, ihre Fertilisationsfähigkeit zu behalten, größer ist,<br />
je weniger Einflüsse auf die Spermien einwirken (JOHNSON et al. 1989; JOHNSON u.<br />
WELCH 1999). Beispiele für negative Einflüsse, die die Fertilisationsfähigkeit beeinflussen,<br />
sind das Zufügen von Farbstoffen, Erwärmung während <strong>der</strong> Inkubation, Druckän<strong>der</strong>ungen im<br />
Sortiersystem o<strong>der</strong> Zentrifugation <strong>der</strong> sortierten Spermien (JOHNSON 2000).<br />
2.2.2.2 Reanalyse<br />
Die Genauigkeit <strong>der</strong> <strong>geschlechtsspezifisch</strong>en, flowzytometrischen Sortierung im BSST-<br />
Verfahren kann durch flowzytometrische Reanalyse (WELCH u. JOHNSON 1999) o<strong>der</strong><br />
durch unabhängige Methoden wie PCR (WELCH et al. 1995) und FISH (KAWARASAKI et<br />
al. 1998; PARRILLA et al. 2003) überprüft und abgesichert werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Reanalyse mittels PCR werden einzelne Spermien auf das Vorhandensein von X- o<strong>der</strong><br />
Y- Chromosomen untersucht. Diese Methode nimmt sehr lange Zeit in Anspruch und ist<br />
deshalb für den praktischen Einsatz nicht sehr vorteilhaft (WELCH u. JOHNSON 1999). Sie<br />
erlaubt jedoch, den Reinheitsgrad mit einem unabhängigen Verfahren zu überprüfen.<br />
Die Fluoreszenz in situ Hybridisation (FISH) ist eine weitere unabhängige Möglichkeit zur<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Trenngenauigkeit (KAWARASAKI et al. 1998; PARRILLA et al. 2003).<br />
Bei Spermien des Menschen mit einem DNA-Gehalt-Unterschied von 2,8% ist diese Methode<br />
notwendig, da die Reanalyse im Flowzytometer nicht mit einer zufriedenstellenden<br />
Genauigkeit durchgeführt werden kann (JOHNSON et al. 1993; FUGGER et al. 1998).<br />
Vorteile <strong>der</strong> Reanalyse mittels FISH sind sowohl eine hohe Qualität, da chromosomen-<br />
spezifische Untersuchungen benutzt werden, als auch eine hohe Quantität, da leicht 200 o<strong>der</strong><br />
mehr Zellen pro Proben ausgezählt werden können (WELCH u. JOHNSON 1999). Man kann<br />
viele Proben auf einmal anfertigen, jedoch ist dies sehr arbeitsaufwendig und benötigt<br />
mehrere Stunden bis zur Vollendung (WELCH u. JOHNSON 1999).<br />
Die drei Nachweisverfahren liefern identische Ergebnisse (WELCH u. JOHNSON 1999). Als<br />
Vorteil <strong>der</strong> flowzytometrischen Reanalyse ist jedoch die Verfügbarkeit <strong>der</strong> Daten innerhalb
32<br />
von 30 Minuten und somit schon vor <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> sortierten Spermien. Als möglicher<br />
Nachteil gilt, dass das selbe System (Sorter) für die Reanalyse wie auch für die<br />
vorangegangene Sortierung benutzt wird (WELCH u. JOHNSON 1999).<br />
2.2.2.3 Schädigungen durch den Sortiervorgang<br />
Durch den Sortierprozess sind die Spermien einer unphysiologischen Belastung, insbeson<strong>der</strong>e<br />
hoher Verdünnung, Kernfärbung, Inkubation o<strong>der</strong> mechanischen Einflüssen und UV-Laser-<br />
Strahlexposition, ausgesetzt (MAXWELL u. JOHNSON 1999). Bis heute ist nicht genau<br />
geklärt, welcher dieser Stressfaktoren den größten Einfluss auf die Fruchtbarkeit <strong>der</strong><br />
Spermien hat. Vieles deutet darauf hin, dass das elektrische Feld auf das Spermienmittelstück<br />
mit einer Polarisierung <strong>der</strong> Membranen wirkt und dass Radikale die Membranfluidität<br />
verän<strong>der</strong>n.<br />
Es ist bekannt, dass die sich an den Sortierprozess anschließende Zentrifugation die Spermien<br />
zur Kapazitation anregen kann (MAXWELL et al. 2000). Flowzytometrisch sortierte<br />
Spermien zeigen ein ähnliches Membranverhalten hinsichtlich <strong>der</strong> Kapazitation (MAXWELL<br />
et al. 2000), das dem von aufgetautem Sperma ähnelt (MAXWELL u. JOHNSON 1997).<br />
Die Fertilität sortierter Spermien ist vermin<strong>der</strong>t (SEIDEL et al. 1999; BUCHANAN et al.<br />
2000), und die Vitalität nach <strong>der</strong> Kryokonservierung reduziert (SCHENK et al. 1999). Bei den<br />
meisten Versuchen zur Überprüfung <strong>der</strong> Fertilität war die Besamungsdosis <strong>der</strong> sortierten<br />
Spermien zudem geringer als bei Besamungen mit unsortiertem Sperma (SEIDEL u.<br />
GARNER 2002). Wurde die Spermienzahl je Besamungsdosis so groß gewählt wie in <strong>der</strong><br />
unsortierten Probe, wurden um 20 bis 40% geringere Trächtigkeitsraten erzielt als in den<br />
Kontrollgruppen (SEIDEL et al. 1999; DOYLE et al. 1999).<br />
In einer Studie zu den DNA-Schädigungen und <strong>der</strong> Mortalität <strong>der</strong> sortierten Spermien durch<br />
mechanische Einflüsse, <strong>der</strong> Anregung des Lasers und <strong>der</strong> Färbung während des<br />
Sortiervorganges befanden GARNER et al. (2001), dass die meisten Schädigungen an<br />
sortierten Spermien allein vom Durchgang durch den Zellsorter herrühren, auch ohne, dass sie<br />
gefärbt o<strong>der</strong> durch den Laser angeregt werden. Der zusätzliche Schaden durch die Färbung
33<br />
o<strong>der</strong> den Laserstrahl war gering und nicht statistisch signifikant, was sich mit den<br />
Veröffentlichungen von GUTHRIE et al. (2002) und LIBBUS et al. (1987) deckt.<br />
Hoechst 33342 bindet interkalierend an die Basen <strong>der</strong> DNA-Helix, was die allenfalls selten<br />
auftretenden kleinen mutagenen Schäden erklären könnte (SCHENK et al. 1999). Außerdem<br />
wird Hoechst 33342 durch Wellenlängen (351-362 nm) angeregt, die nicht dafür bekannt<br />
sind, DNA-Schäden zu verursachen (SCHENK et al. 1999). Auch CATT et al. (1997)<br />
entdeckten in ihren Studien keine vermehrten DNA-Schäden nach Anregung durch den UV-<br />
Laser o<strong>der</strong> nach Inkubation mit Hoechst 33342.<br />
MORRIS et al. (2003) fanden nach <strong>der</strong> Färbung und Inkubation bei Hengstspermien eine<br />
Abnahme an intakten Akrosomen. Nach dem Sortiervorgang war jedoch <strong>der</strong> Anteil intakter<br />
Akrosome höher als vor dem Sortiervorgang. Innerhalb von 48 Stunden nach <strong>der</strong> Sortierung<br />
nahm <strong>der</strong> Anteil intakter Akrosome ab, während <strong>der</strong> Anteil ungleichmäßiger Akrosome gleich<br />
blieb und <strong>der</strong> Anteil abgelöster Akrosome zunahm (MORRIS et al. 2003). Nach 12 Stunden<br />
war die Spermienmotilität bei <strong>der</strong> Lagerung bei 20°C signifikant höher als bei <strong>der</strong> Lagerung<br />
bei 4°C.<br />
Die Zeit, die ein Spermium benötigt, um den Laserstrahl zu passieren, beträgt 2-3µs<br />
(JOHNSON 1997). Die Intensität des Laserstrahls ist dabei direkt über die Kraft desselben zu<br />
regulieren. Die Kraft des Lasers ist für eine bessere o<strong>der</strong> schlechtere Auflösung zwischen den<br />
X- und Y-Spitzen verantwortlich. Ein Absenken <strong>der</strong> Laser-Kraft von 200mW auf 125mW<br />
zeigte beim Kaninchen eine Verringerung <strong>der</strong> Anzahl unbefruchteter Oozyten und eine<br />
bessere Embryonalentwicklung (JOHNSON et al. 1996). Jedoch ist damit oft ein Verlust <strong>der</strong><br />
Sortiergenauigkeit verbunden, so dass für einen optimalen Sortierprozess zwar die Kraft des<br />
Lasers so niedrig wie möglich eingestellt werden muss, jedoch auch so hoch wie nötig, um<br />
eine zufriedenstellende Auflösung und damit Sortiergenauigkeit zu erreichen (JOHNSON u.<br />
WELCH 1999).
34<br />
2.2.3 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien<br />
JOHNSON und CLARKE (1988) wiesen erstmals die potentielle Befruchtungsfähigkeit<br />
sortierter Spermienköpfe nach, indem sie die Spermienköpfe in das Zytoplasma von<br />
Hamsteroozyten injizierten.<br />
Die ersten Nachkommen mit sortierten Spermien wurden beim Kaninchen mittels<br />
chirurgischer Insemination erzielt (JOHNSON et al. 1989). Mehr als 50 Nachkommen, die<br />
alle keine phänotypischen Verän<strong>der</strong>ungen aufwiesen und sich ohne Komplikationen<br />
entwickelten, wurden mit dem für sie vorbestimmten Geschlecht geboren.<br />
Erste Kälber wurden nach In-vitro-Befruchtung mit gesextem Sperma und anschließendem<br />
Embryotransfer erzielt (CRAN et al. 1993, 1995). PARANACE et al. (2003) kombinierten die<br />
flowzytometrische Sortierung mit Embryotransfer nach Superovulation und konnten so<br />
Kälber erzeugen.<br />
Inzwischen ist es gelungen, Nachkommen von Schweinen (JOHNSON 1991; JOHNSON et<br />
al. 2000), Schafen (JOHNSON 1992; CRAN et al. 1997) und Pferden (SCHMID et al. 2000)<br />
durch chirurgische Besamung in den Eileiter sowie Nachkommen von Rin<strong>der</strong>n (SEIDEL et al.<br />
1999; DOYLE et al. 1999), Schweinen (VAZQUEZ et al. 2003; RATH et al. 2003) und<br />
Pferden (BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2002b) durch unblutige Besamung in das<br />
Uterushorn zu erzielen. Auch beim Menschen führte die intrauterine Insemination von<br />
sortierten Spermien zu Schwangerschaften und Geburten von Kin<strong>der</strong>n mit dem<br />
vorherbestimmten Geschlecht (FUGGER 1999).<br />
In einem Feldversuch mit 1000 Rin<strong>der</strong>n konnte das Geschlechtsverhältnis auf etwa 90%<br />
weibliche Kälber verschoben werden (SEIDEL et al. 1999). Beim Schwein gelang es RATH<br />
et al. (1997, 1999), 43 von insgesamt 44 Ferkeln mit dem prognostizierten weiblichen<br />
Geschlecht zu erzeugen. ABEYDEERA et al. (1998) produzierten mit flowzytometrisch<br />
separierten, Y-chromosomalen Spermien 9 Ferkel, die alle männlich waren.
35<br />
Auch neuere Biotechniken wie die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) wurden<br />
erfolgreich mit flowzytometrisch sortierten Spermien bei Schaf (CATT et al. 1996), Mensch<br />
(FUGGER 1999), Rind (HAMANO et al. 1999) und Schwein (PROBST 2001) durchgeführt.<br />
Die In-vitro-Fertilisation (IVF) mit flowzytometrisch sortierten Eberspermien führte erstmals<br />
durch RATH et al. (1997) zum Erfolg. Von 379 in vivo maturierten Oozyten, welche mit<br />
weiblich gesexten Spermien fertilisiert wurden, konnten 92 auf zwei Empfängersauen<br />
übertragen werden und führten zu zwei Würfen mit insgesamt 10 weiblichen Ferkeln.<br />
Unterdessen gelang es ABEYDEERA et al. (1998) und RATH et al. (1999) auch mittels IVF<br />
bei in vitro maturierten Oozyten, Ferkel zu produzieren.<br />
Es ist heute außerdem heute möglich, mit flowzytometrisch sortierten Spermien durch IVF<br />
Embryonen zu produzieren (CRAN et al. 1995), einzufrieren und nach Übertragung auf<br />
Empfängerkühe Kälber des gewünschten Geschlechts zu erhalten (LU et al. 1999).<br />
Erst kürzlich wurde vom ersten Nachkommen aus flowzytometrisch sortierten Spermien bei<br />
einer Elchkuh berichtet, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Insemination mit sortierten, tiefgefrorenen und wie<strong>der</strong><br />
aufgetauten Spermien hervorging (SCHENK u. DEGROFFT 2003).<br />
Sortiertes Büffelsperma führte ebenfalls zur Geburt von Kälbern nach konventioneller<br />
Samenübertragung (PRESICCE et al. 2005). Auch bei verschiedenen Primatenarten,<br />
Delphinen und an<strong>der</strong>en bedrohten Tierarten wird sortiertes Sperma bereits eingesetzt<br />
(MAXWELL et al. 2004).<br />
2.2.3.1 Einsatz von flowzytometrisch sortierten Spermien beim Pferd<br />
Wie bei an<strong>der</strong>en Tierarten wurde auch beim Pferd die Erfahrung gemacht, dass sich das<br />
Sperma vieler Samenspen<strong>der</strong> nicht für die flowzytometrische Sortierung eignet (LINDSEY et<br />
al. 2002b). Eine genaue Vorauswahl ist daher notwendig. Dabei gibt eine gute Fruchtbarkeit<br />
des unsortierten Spermas wenig Aufschluss über seine Sortierbarkeit und die Fruchtbarkeit<br />
nach dem Sortieren. Dennoch sollten diese Kriterien eine Voraussetzung zur Verwendung<br />
sein.
2.2.3.1.1 Vitalität und Fruchtbarkeit von gesexten Spermien<br />
36<br />
Die Fertilität sortierter Spermien ist ebenso wie ihre Lebensdauer nach Kryokonservierung<br />
generell niedriger als diejenige entsprechen<strong>der</strong> Kontrollgruppen (SCHENK et al. 1999;<br />
SEIDEL et al. 1999; BUCHANAN et al. 2000).<br />
Vor <strong>der</strong> Sortierung werden die Spermien zusätzlich zur Färbung mit Hoechst 33342 mit<br />
einem Lebensmittelfarbstoff gefärbt, <strong>der</strong> die Membranen toter Zellen penetrieren kann.<br />
Dadurch wird die Fluoreszenz vermin<strong>der</strong>t, so dass die Zellen vom Sortiervorgang<br />
ausgeschlossen werden können (MAXWELL et al. 2004). Dieser Prozess scheint beim<br />
Schafbock, Eber und Hengst einen hohen Anteil an akrosomintakten Zellen zu ergeben<br />
(HOLLINSHEAD et al. 2002, 2003). Diese verbesserte Akrosomintegrität bleibt bei<br />
Inkubation nach <strong>der</strong> Sortierung beim Schafbock (HOLLINSHEAD et al. 2003) und Hengst<br />
(MORRIS et al. 2003) erhalten. An Hengstspermien konnten MORRIS et al. (2003) 12<br />
Stunden nach <strong>der</strong> Sortierung und bei Lagerung bei 20°C noch 27% Beweglichkeit feststellen,<br />
während die Lagerung bei 4°C eine signifikant niedrigere Motilität ergab. Die Motilität von<br />
Bullen- und Eberspermien nahm nach dem Sortieren und Tiefgefrieren schneller ab als bei<br />
den Kontrollgruppen, die diesen Prozess nicht durchlaufen haben (RATH et al. 2003). Dies<br />
zeigt zwar Speziesunterschiede an, jedoch muss zur Zeit grundsätzlich davon ausgegangen<br />
werden, dass die Überlebensfähigkeit sortierter Spermien innerhalb des weiblichen<br />
Genitaltraktes geringer ist als bei unsortierten Spermien (MAXWELL et al. 2004). Durch<br />
ovulationsnahe Besamung kann die Kurzlebigkeit sortierter Spermien zumindest teilweise<br />
kompensiert werden (LINDSEY et al. 2002a).<br />
2.2.3.1.2 Besamungsregime<br />
Bei <strong>der</strong> Besamung mit Frischsperma werden Stuten während des Östrus üblicherweise täglich<br />
mit 500 Mio. vorwärtsbeweglichen Spermien besamt (PICKETT u. VOSS 1975). Für eine<br />
maximale Effizienz empfehlen PICKETT et al. (2000) eine Inseminationsdosis von 500 Mio.<br />
frischen vorwärtsbeweglichen Spermien bei Besamung vor Ort, 1000 Mio.<br />
vorwärtsbewegliche Spermien für flüssiges Versandsperma und insgesamt 800 Mio. für<br />
tiefgefrorenes Sperma, das mindestens 30% Vorwärtsbeweglichkeit nach dem Auftauen
37<br />
zeigen muss. Eine Dosis von 50 Mio. vorwärtsbeweglichen Spermien wird von<br />
HOUSEHOLDER et al. (1981) bei <strong>der</strong> Besamung mit Frischsperma als kritische<br />
Besamungsdosis angesehen.<br />
Geht man von einer Sortierrate von 5000 Samenzellen pro Sekunde aus (RATH u. SIEME<br />
2003), benötigt man für die flowzytometrische Sortierung einer Inseminationsdosis von 100<br />
Mio. Spermien 5,6 Stunden. Entsprechend erhöht sich diese Zeit, wenn die Besamungsdosis<br />
100 Mio. motile Spermien enthalten soll (12 Std. bei 50% und 18 Std. bei 30% Motilität).<br />
In frühen Experimenten mit gesexten Hengstspermien wurde deshalb von SCHMID et al.<br />
(2000) die chirurgische Besamung mit 150.000 Zellen gewählt, um trotz <strong>der</strong> limitierten<br />
Besamungsdosis Trächtigkeiten zu erzielen. BUCHANAN et al. (2000) benutzten als erste die<br />
unblutige tief intrauterine Besamung in das ipsilateral zum Follikel liegende Uterushorn unter<br />
rektaler ultrasonographischer Kontrolle mit 25 Mio. vorwärtsbeweglichen gesexten<br />
Hengstspermien. Eine erste Gruppe von Stuten wurde dabei mit 25 Mio. Spermien in 1 ml<br />
Magermilchverdünner besamt. Dabei stellten die Autoren keinen signifikanten Unterschied in<br />
<strong>der</strong> Trächtigkeitsrate zwischen <strong>der</strong> Besamung mit ungesexten und gesexten Spermien fest.<br />
Sechzehn Tage nach <strong>der</strong> Besamung waren 30% <strong>der</strong> Stuten tragend, die Trächtigkeitsrate sank<br />
jedoch bis zum 60. Trächtigkeitstag auf 10%. Die zweite Gruppe von Stuten wurde auf die<br />
gleiche Weise mit gesextem Sperma besamt, das mit einem eigelbhaltigen<br />
Magermilchverdünner versetzt worden war. In dieser Gruppe wurden Trächtigkeitsraten von<br />
50% am Tag 16 nach <strong>der</strong> Besamung und nur 10% Verlust <strong>der</strong> Trächtigkeit bis Tag 60<br />
beobachtet. Im Rahmen dieser Experimente mit sortierten Spermien wurden im Sommer 1999<br />
vier gesunde Fohlen geboren (BUCHANAN et al. 2000).
38<br />
Tabelle 1: Einfluss <strong>der</strong> Besamungstechnik mit ungesextem Sperma auf die Trächtigkeitsrate<br />
Stuten<br />
(n)<br />
von Stuten (mod. nach SIEME et al. 2004)<br />
Besamungs-<br />
technik<br />
Art des<br />
Spermas<br />
Besamungs-<br />
volumen (ml)<br />
Spermienzahl<br />
(x 10 6 )<br />
Trächtigkeits-<br />
rate (%)<br />
31 Uteruskörper Frisch 12 50 58,1<br />
32 kraniales Uterushorn Frisch 12 50 50,0<br />
27 Hysteroskopisch Frisch 12 50 55,6<br />
28 Hysteroskopisch Frisch 2 50 67,9<br />
34 Uteruskörper Frisch 12 300 58,8<br />
37 Uteruskörper TG 0,5 100 43,3<br />
38 kraniales Uterushorn TG 0,5 100 44,7<br />
48 Hysteroskopisch TG 0,5 100 45,8<br />
21 Uteruskörper TG 12 800 42,9<br />
Die kritische Dosis nicht sortierter Spermien, ab <strong>der</strong> die endoskopische Besamung <strong>der</strong><br />
konventionellen intrauterinen Besamung vorgezogen werden sollte, liegt bei 10 Mio.<br />
vorwärtsbeweglichen Spermien (SIEME et al. 2003). MORRIS et al. (2000) befanden in ihren<br />
Versuchen zur hysteroskopischen Besamung mit niedrigen Besamungsdosierungen, dass bei<br />
<strong>der</strong> Unterschreitung einer Dosis von 1 Mio. unsortierten Spermien die Fertilisation nach<br />
Besamung auf die Eileiterpapille deutlich nachlässt.<br />
Da mit <strong>der</strong> hysteroskopischen Methode die höchsten Trächtigkeitsraten in Versuchen mit<br />
niedrigen Besamungsdosen erreicht wurden (Tab. 1), wurde sie auch für Besamungen mit<br />
sortierten Hengstspermien angewendet.<br />
Für eine hysteroskopische Besamung kann die erfor<strong>der</strong>liche Anzahl an Spermien im High-<br />
speed-cell-sorter innerhalb von 4 Stunden sortiert werden. Eine erfolgreiche<br />
Besamungstechnik mit reduzierter Spermiendosis würde den Einsatz von gesexten Spermien<br />
erheblich erleichtern (LINDSEY et al. 2002a, b).
39<br />
Nach hysteroskopischer Insemination von je 5 Mio. sortierten bzw. nicht sortierten Spermien<br />
wurden Trächtigkeitsraten von 37,5 und 40% erzielt (LINDSEY et al. 2002b). Alternativ<br />
wurde Sperma nach <strong>der</strong> Gewinnung vor dem Sortiervorgang für 18 Stunden bei 20°C<br />
Raumtemperatur gelagert. LINDSEY et al. (2001) besamten 20 Stuten mit 20 Mio. frisch<br />
sortierten Spermien. Die Trächtigkeitsergebnisse unterschieden sich mit 35% nicht mehr von<br />
den parallel durchgeführten Besamungen mit ungesextem Sperma.<br />
In einer weiteren Versuchsreihe, die sich mit <strong>der</strong>selben Problematik befasste, besamten<br />
LINDSEY et al. (2002c) jeweils 25 und 22 Stuten hysteroskopisch mit 20 Mio. sortierten<br />
Frischspermien. Im ersten Fall wurde das Sperma bei 15°C und in <strong>der</strong> zweiten Gruppe bei<br />
5°C für 18 Stunden gelagert. In einer dritten Gruppe wurde eine Dosis von 20 Mio. gesexten<br />
Frischspermien nach 18 Stunden Verwahrung bei 5°C mittels rektal geleiteter tief-<br />
intracornualer Besamung direkt an die Hornspitze verbracht. Bei den hysteroskopisch<br />
besamten Stuten fielen die Trächtigkeitsergebnisse mit 72, 55 und 38% besser aus, wenn das<br />
Sperma zuvor bei 15°C gelagert worden war.<br />
2.2.4 Verwendung gesexter und tiefgefrorener Spermien in <strong>der</strong> Besamung<br />
Nicht nur die Anzahl <strong>der</strong> sortierten Spermien pro Zeiteinheit, son<strong>der</strong>n auch die vermin<strong>der</strong>te<br />
Lebenszeit <strong>der</strong> Spermien nach <strong>der</strong> Sortierung stellen ein Hin<strong>der</strong>nis bei <strong>der</strong> Verwendung<br />
sortierter Spermien dar. Um diese Probleme zu minimieren, muss die Besamung mit sortierten<br />
Spermien so schnell wie möglich und so ovulationsnah wie möglich erfolgen (LINDSEY et<br />
al. 2002a; RATH u. SIEME 2003). Dies ist organisatorisch nicht immer möglich, so dass die<br />
Verwendung sortierter und tiefgefrorener Spermien eine große Vereinfachung darstellen<br />
würde. Bislang liegt lediglich ein Bericht über den erfolgreichen Einsatz von gesexten,<br />
tiefgefrorenen Spermien mit einer Trächtigkeitsrate von 13% (2 von 15 Stuten) vor<br />
(LINDSEY et al. 2002b).<br />
Die optimale Anpassungszeit an 5°C vor <strong>der</strong> Tiefgefrierung flowzytometrisch sortierter<br />
Spermien hängt vom genutzten Verdünner und den Eigenschaften <strong>der</strong> Spermatozoen einzelner<br />
Individuen ab (SCHENK et al. 1999). Die Optimierung <strong>der</strong> Anpassungszeit ist wichtig, um<br />
Schäden an den Spermien zu minimieren. Beim Bullen befanden SCHENK et al. (1999) bei
40<br />
<strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Motilitäten 1 bis 2 Stunden nach dem Auftauen eine Anpassungszeit an<br />
5°C von 3 bzw. 6 Stunden für besser als 18 Stunden. Bei ihren Versuchen wurden jedoch nur<br />
Ejakulate von 4 Bullen benutzt, was keine allgemeingültigen Rückschlüsse auf Ejakulate<br />
an<strong>der</strong>er Bullen zulässt (SCHENK et al. 1999). Die Autoren vermuten jedoch, dass nur bei<br />
einer Min<strong>der</strong>heit von Bullen eine Anpassungszeit von mehr als 6 Stunden als optimal<br />
anzusehen ist.<br />
Bei sortierten Rin<strong>der</strong>spermien führte die Tiefgefrierung nach dem Auftauen zu einer<br />
signifikanten Reduktion <strong>der</strong> Motilität (durchschnittlich 30-35%), während sich <strong>der</strong> Anteil<br />
intakter Akrosome nicht von dem <strong>der</strong> parallel eingefrorenen unsortierten Kontrollgruppe<br />
unterschied (SCHENK et al. 1999). SEIDEL et al. (1998) und DOYLE et al. (1999) führten<br />
Inseminationsversuche mit gesexten Rin<strong>der</strong>spermien durch, bei denen das Sperma sortiert und<br />
mit einer Samendichte von 1,63 Mio. Spermien/ml bei 5°C eingesetzt o<strong>der</strong> mit einer Dichte<br />
von 20 Mio. Spermien/ml tiefgefroren wurde. Mit nicht tiefgefrorenen, sortierten Spermien<br />
wurden bei Rin<strong>der</strong>n ähnliche Trächtigkeitsraten erzielt wie mit nicht sortiertem<br />
Kontrollsperma (SEIDEL et al. 1998). Bei Kühen war die Trächtigkeitsrate sowohl für<br />
sortierte, als auch für sortierte und tiefgefrorene Spermien schlechter als die <strong>der</strong><br />
Kontrollgruppen (DOYLE et al. 1999). Die Trächtigkeitsraten für sortierte, nicht tiefgefrorene<br />
und sortierte, tiefgefrorene Spermien unterschieden sich indes nicht voneinan<strong>der</strong>, wobei<br />
allerdings zu bedenken gilt, dass die Besamungsdosis für sortierte tiefgefrorene Spermien mit<br />
1 Mio. doppelt so groß war wie die <strong>der</strong> sortierten, nicht tiefgefrorenen Vergleichsgruppe.<br />
Auch SEIDEL et al. (1999) erzielten bei östrussynchronisierten Rin<strong>der</strong>n durch Insemination<br />
mit gesexten, tiefgefrorenen Spermien eine gegenüber <strong>der</strong> Kontrollgruppe um 70-90%<br />
reduzierte Trächtigkeitsrate. Hierbei wurden ca. 1,0-1,5 Mio. sortierte Spermien in den<br />
Gebärmutterkörper o<strong>der</strong> in die Gebärmutterhörner inseminiert. Die Kontrollen wurden mit<br />
einer Spermiendosis von 20-40 Mio. konventionell in den Gebärmutterkörper besamt.<br />
Die chirurgische Besamung mit sortierten, tiefgefrorenen und aufgetauten Eberspermien<br />
führte nach JOHNSON et al. (2000) zur Geburt von Ferkeln. Dabei wurde <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />
Spermien, die sowohl den Sortierprozess, als auch die Tiefgefrierung überstanden hatten, auf<br />
30% geschätzt (JOHNSON 2000).
41<br />
Auch mit gesexten tiefgefrorenen Schafbockspermien wurden Nachkommen erzeugt<br />
(HOLLINSHEAD et al. 2001).<br />
Ein erheblicher Vorteil für Zuchtprogramme wäre es, wenn bereits tiefgefrorenes Sperma<br />
nach dem Auftauen sortiert werden könnte. So könnten ältere Spemaproben, die eingelagert<br />
wurden, nachträglich einer Geschlechtsselektion unterzogen werden, was z.B. für<br />
Genreserveprogramme sinnvoll ist. Außerdem könnte Sperma für den Transport über längere<br />
Strecken zu einem „Sortierzentrum“ tiefgefroren werden. Dieses Vorgehen ist jedoch mit<br />
Problemen wie <strong>der</strong> Entfernung des Eidotters sowie dem hohen Anteil an toten Spermien<br />
behaftet und konnte noch nicht in ausreichen<strong>der</strong> Weise gelöst werden (STAP et al. 1998).<br />
Das Sexen gefrorener und aufgetauter Spermien zum sofortigen Gebrauch o<strong>der</strong> zum Wie<strong>der</strong>-<br />
Einfrieren und späterem Gebrauch ist nach MAXWELL et al. (2004) möglich und in einigen<br />
Versuchen beim Schaf erfolgreich verlaufen. Aus dem Transfer in vitro gereifter Embryonen,<br />
sowohl aus gefrorenen, aufgetauten und sortierten als auch aus gefrorenen, aufgetauten,<br />
sortierten, eingefrorenen und aufgetauten Spermien, wurden 30 Lämmer mit dem<br />
vorherbestimmten Geschlecht geboren (O´BRIEN et al. 2004).<br />
2.2.4.1 Tiefgefrierung flowzytometrisch sortierter Pferdespermien<br />
Beim Pferd führen wie auch bei an<strong>der</strong>en Spezies Besamungen mit frischen sortierten<br />
Spermien und auch mit gelagerten und sortierten Spermien zum Erfolg, sofern die<br />
Besamungen endoskopisch durchgeführt werden. Auch sortierte und tiefgefrorene Spermien<br />
können eingesetzt werden, aber ihr Einsatz benötigt noch weitere Untersuchungen zur<br />
Qualitätsverbesserung (RATH u. SIEME 2003).<br />
Im Rahmen konventioneller Methoden zur Tiefgefrierung von Hengstsperma hat sich bisher<br />
kein bestimmtes Verdünnungsmedium als beson<strong>der</strong>s gut geeignet erwiesen (SQUIRES et al.<br />
1999). Gleiches erwartet man, wenn flowzytometrisch sortierte Hengstspermien dem<br />
Tiefgefrierprozess unterzogen werden. Jedoch sollte auch hier das Medium, das die besten<br />
Resultate bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Hengste hervorbringt, identifiziert und benutzt werden<br />
(LINDSEY et al. 2002b).
42<br />
Zu beachten gilt, dass nicht nur in Hinblick auf die Eignung zur Kryokonservierung, son<strong>der</strong>n<br />
auch auf die Eignung zur Sortierung ein individueller Unterschied zwischen Hengsten besteht<br />
(LINDSEY et al. 2002b). Aufgrund dieser Variationen ist es notwendig, Hengste für die<br />
Tiefgefrierung flowzytometrisch sortierter Spermien zu selektieren, <strong>der</strong>en Spermien sowohl<br />
den Sortierprozess als auch die Tiefgefrierung gut überleben (LINDSEY et al. 2002b).<br />
In Tabelle 2 ist die sich teilweise deutlich zwischen einzelnen Hengsten unterscheidende<br />
Spermienmotilität 0,5h nach dem Auftauen dargestellt.<br />
Tabelle 2: Individuelle Unterschiede <strong>der</strong> Anteile insgesamt beweglicher und<br />
vorwärtsbeweglicher Spermien nach dem Auftauen bei Hengsten (mod. nach<br />
LINDSEY et al. 2002b)<br />
Hengst Totale Motilität (%) Vorwärtsmotilität (%)<br />
A 41 a<br />
B 36 a<br />
C 36 a<br />
D 24 b<br />
E 23 b<br />
F 17 c<br />
G 13 c<br />
a,b,c,d Werte mit verschiedenen Indizes innerhalb einer Spalte unterscheiden sich signifikant<br />
(p
43<br />
die Spermien zu starkem Stress ausgesetzt wurden. Diesbezügliche Versuche wurden<br />
allerdings nicht in ausreichen<strong>der</strong> Zahl reproduziert (LINDSEY et al. 2002b).<br />
Tabelle 3: Hysteroskopische und nicht chirurgische intrauterine Besamung mit gesexten<br />
und ungesexten Spermien bei Verwendung verschiedener Konzentrationen von<br />
frischen und gelagerten gesexten Spermien sowie tiefgefrorenen/aufgetauten<br />
Spermien (mod. nach BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2001, 2002a, b,<br />
c, 2005)<br />
Besamungstechnik<br />
Hysteroskopische<br />
Besamung<br />
tief intrauterine<br />
Besamungs-<br />
Dosis<br />
(x 10 6 )<br />
Spermienart<br />
Anzahl<br />
Stuten /<br />
Gruppe<br />
Trächtig-<br />
keiten<br />
(%)<br />
5 gesext / TG 15 13<br />
5 18h gelagert / gesext 20 25<br />
20 frisch / gesext 20 30<br />
0,5 frisch / gesext 15 33<br />
5 frisch / gesext 15 37,5<br />
5 Ungesext / TG 16 37,5<br />
5 frisch / ungesext 10 40<br />
20 18h gelagert / gesext<br />
(5°C)<br />
12 55<br />
20 18h gelagert / gesext<br />
(15°C)<br />
18 72<br />
5 frisch / gesext 10 0<br />
Besamung 25 18h gelagert / gesext<br />
(5°C)<br />
2.2.4.1.1 Variabilität zwischen Hengsten<br />
22 38<br />
Die Spermien <strong>der</strong> meisten Spezies werden ohne Probleme mit einer Reinheit von ca. 95%<br />
sortiert (JOHNSON 1992; RATH et al. 1999). Innerhalb einer Art zeigen sich jedoch
44<br />
Unterschiede in <strong>der</strong> Sortierbarkeit von Spermien, die so weit führen können, dass die<br />
Spermien einzelner Individuen als nicht sortierbar erscheinen (JOHNSON 1997).<br />
PICKETT und AMANN (1993) vermuteten, dass nur 25-30% aller Hengste Sperma<br />
produzieren, das sich gut einfrieren lässt, während <strong>der</strong> Rest entwe<strong>der</strong> mäßig o<strong>der</strong> sogar<br />
schlecht einzufrierendes Sperma produziert. Ähnliche Ergebnisse erhielten auch LINDSEY et<br />
al. (2002b) in ihren Versuchen mit flowzytometrisch sortierten und tiefgefrorenen<br />
Hengstspermien. Dabei erwies sich die Spermienmotilität nach dem Auftauen als noch<br />
niedriger als bei unsortierten Hengstspermien. Legt man eine Mindestanfor<strong>der</strong>ung von >30%<br />
Motilität nach dem Auftauen zugrunde, hätten in <strong>der</strong> Studie von LINDSEY et al. (2002b) nur<br />
3 von 7 Hengsten, also 43% <strong>der</strong> Hengste, diese erfüllt.<br />
2.3 Schlussfolgerungen aus dem <strong>der</strong>zeitigen Wissensstand zu flowzytometrisch<br />
sortierten Hengstspermien<br />
Die Tiefgefrierung von Hengstspermien geht nach wie vor mit einer z.T. erheblichen<br />
Beeinträchtigung des Befruchtungsvermögens einher. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist<br />
es daher erfor<strong>der</strong>lich, den Einfrierprozess schonend durchzuführen. Die Problematik des<br />
Einfrierens flowzytometrisch sortierter Spermien stellt diesbezüglich eine neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Die geringe Anzahl sortierter Spermien und <strong>der</strong>en Vorbelastungen<br />
durch den Sortiervorgang sind dabei von beson<strong>der</strong>er Relevanz. Beim Pferd liegen zur Zeit<br />
noch wenige Erfahrungen auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kryokonservierung gesexter Spermien vor.<br />
Auch Besamungen mit gesexten, tiefgefrorenen und aufgetauten Spermien wurden noch nicht<br />
in ausreichen<strong>der</strong> Zahl durchgeführt. In <strong>der</strong> Literatur wird bislang nur über 15 mit gesextem<br />
TG-Sperma besamte Stuten und eine daraus resultierende Trächtigkeitsrate von 13% berichtet<br />
(LINDSEY et al. 2002b).<br />
Ziel dieser Arbeit war es, die Tiefgefrierung sortierter Hengstspermien durch Vergleich<br />
verschiedener Tiefgefriersysteme, Glyzerinkonzentrationen und Verdünner zu verbessern.<br />
Dabei erfolgte die Überprüfung <strong>der</strong> Methodik durch spermatologische Tests, während die<br />
Fertilität zur Zeit durch Besamungen an <strong>der</strong> Veterinärmedizinischen Fakultät <strong>der</strong> Universität<br />
Sydney kontrolliert wird.
3 Material und Methoden<br />
3.1 Ejakulatgewinnung<br />
45<br />
Ejakulate zweier Landbeschäler des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts in Celle im Alter von 19<br />
und 12 Jahren 1 mit bekannter Fertilität wurden zwei- bis dreimal wöchentlich morgens in <strong>der</strong><br />
Zeit zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr im Rahmen des routinemäßigen Betriebes in <strong>der</strong><br />
Hengstprüfungsanstalt in Adelheidsdorf gewonnen. Die Entnahme erfolgte an einem Phantom<br />
(Modell „Celle“, KLUG 1993) mittels einer künstlichen Scheide (Modell „Hannover“, KLUG<br />
1993) in Anwesenheit einer rossigen Stute. In die künstliche Scheide wurde<br />
Einmalschlauchfolie (Fa. Minitüb, Tiefenbach) eingezogen. Als Auffanggefäße dienten<br />
sterile, skalierte Glasflaschen, die mit einem Gazefilter (Fa. Minitüb, Tiefenbach) versehen<br />
waren, um grobe Verunreinigungen und die schleimige Fraktion vom Rest des Ejakulates<br />
abzutrennen.<br />
3.2 Samenuntersuchung<br />
Jedes Ejakulat wurde sofort nach <strong>der</strong> Entnahme routinemäßig auf Farbe (grau, weiß, gelb),<br />
Konsistenz (wässrig, molkig, milchig, rahmig), Volumen (ml), Dichte (Spermien/ml) und<br />
Anteil beweglicher Spermien (%) untersucht. Zur Dichtebestimmung diente ein Photometer<br />
(SpermaCue®, Fa. Minitüb, Tiefenbach). Die Schätzung <strong>der</strong> Motilität des Nativsamens<br />
erfolgte in einem Phasenkontrastmikroskop (BX 60, Fa. Olympus, Hamburg) auf einem 38°C<br />
warmen Objekttisch (HAT 400, Fa. Minitüb, Tiefenbach).<br />
Für alle folgenden Versuche fand nur solches Sperma Verwendung, welches die bestehenden<br />
Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an Ejakulate nach den Richtwerten des Instituts für<br />
Reproduktionsmedizin <strong>der</strong> Tierärztlichen Hochschule in Hannover (s. Tab. 4) hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Konsistenz und Vorwärtsbeweglichkeit erfüllte.<br />
1 im Jahr 2003: Hengst 1 geb. 1984, Hengst 2 geb. 1991
46<br />
Tabelle 4: Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an Hengstsperma (mod. nach Richtlinien des Instituts für<br />
Konsistenz<br />
Reproduktionsmedizin, Tierärztliche Hochschule Hannover)<br />
Volumen<br />
[ml]<br />
Dichte<br />
[Mio./ml]<br />
Anteil vorwärtsbeweglicher<br />
Spermien [%]<br />
molkeähnlich 40 30 50<br />
Die weitergehende Behandlung des Spermas ist den einzelnen Versuchsbeschreibungen sowie<br />
den entsprechenden Färbeprotokollen zu entnehmen (Abschnitte 3.3 bis 3.6).<br />
3.3 Beurteilungsmethoden<br />
3.3.1 Spermienmotilität<br />
Die Beurteilung <strong>der</strong> Spermienmotilität erfolgte unmittelbar nach <strong>der</strong> Ejakulatgewinnung und<br />
vor dem Einfrieren bei 5°C zur Überprüfung <strong>der</strong> einzelnen Behandlungsschritte sowie nach<br />
dem Auftauen in den jeweiligen Medien.<br />
Bei Versuchen mit gesexten Spermien erfolgte zusätzlich eine Motilitätsschätzung<br />
unmittelbar vor dem Sortierprozess an <strong>der</strong> gefärbten Probe sowie zu Beginn <strong>der</strong><br />
Anpassungsphase auf 5°C.<br />
Nach dem Auftauen wurde die Motilität in folgenden Zeitabständen geschätzt: direkt nach<br />
dem Auftauen (0 min.), nach 10 min., nach 10 min. und einer Zugabe von Koffein (10 min. +<br />
Coff) und danach jeweils im Abstand von einer halben Stunde bis zu 2,5 Stunden lang (30,<br />
60, 90, 120 und 150 min.) jeweils ohne Koffeinzugabe. Die aufgetauten<br />
Spermiensuspensionen wurden dabei in vorgewärmten 1,5 ml-Reaktionsgefäßen (Fa.<br />
Eppendorf, Hamburg) während des Thermobelastungstests in einem auf 38°C beheizten<br />
Aluminiumblock gelagert. Die Bestimmung <strong>der</strong> Motilität erfolgte in einem<br />
Phasenkontrastmikroskop (BX 60, Fa. Olympus, Hamburg) als subjektive Schätzung, die stets<br />
von <strong>der</strong>selben Person durchgeführt wurde.<br />
Es wurde, außer bei <strong>der</strong> Schätzung mit Koffein, ein 10µl großer Tropfen <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Spermiensuspension auf einen vorgewärmten Objektträger pipettiert, mit einem
47<br />
vorgewärmten Deckglas abgedeckt und <strong>der</strong> Anteil vorwärts-, orts- und unbeweglicher<br />
Spermien Motilität auf einem 38°C warmen Objekttisch geschätzt. Bei <strong>der</strong> Schätzung nach 10<br />
min. mit Koffein wurden 5µl einer 2mM Koffein-Lösung auf den Objektträger gegeben,<br />
diesem Tropfen 5µl Spermiensuspension zugegeben und die Motilität geschätzt.<br />
Da die unterschiedlichen Eigelbkonzentrationen in den beiden Verdünnern (s. Kapitel 3.5.4)<br />
zum Teil einen genauen Vergleich erschwerten, wurde zur Überprüfung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
zeitgleich eine Schätzung <strong>der</strong> Spermienmotilitäten mit Hoechst 33342 gefärbter Spermien<br />
unter einem Fluoreszenzmikroskop (BX 60, mit Filtereinsatz U-URBC, F 06398, Fa.<br />
Olympus, Hamburg) durchgeführt. Das Ergebnis dieser zweiten Schätzung floss direkt in die<br />
erste Schätzung ein, so dass als En<strong>der</strong>gebnis nur ein Wert erhoben wurde.<br />
3.3.2 Akrosomintegrität <strong>der</strong> Spermien<br />
Die Färbung zur Darstellung <strong>der</strong> Akrosomintegrität, soweit sie in Zusammenhang mit<br />
Kapazitation und Akrosomreaktion steht, wurde mit Fluoreszeinisothiocyanat-Peanut-<br />
Agglutinin (FITC-PNA) vorgenommen. Dieses Lektin <strong>der</strong> Arachis hypogaea, das mit<br />
Fluoreszein konjugiert ist, zeigt eine beson<strong>der</strong>e Affinität zu -Galaktose-Resten und markiert<br />
die äußere akrosomale Membran.<br />
Vom verdünnten Ejakulat und von je<strong>der</strong> aufgetauten Probe wurde ein 10µl großer Tropfen auf<br />
einen Objektträger pipettiert, nach Art <strong>der</strong> Blutausstrichtechnik ausgestrichen und<br />
luftgetrocknet. 20µl einer PNA-Färbelösung (s. Anhang) wurden in <strong>der</strong> Größe von ca. 2 cm 2<br />
auf dem Ausstrich gleichmäßig verteilt und <strong>der</strong> Objektträger mindestens 20 min. waagerecht<br />
in einer dunklen, feuchten Umgebung luftgetrocknet. Anschließend wurde <strong>der</strong> Objektträger<br />
zweimal in ein 50ml PBS enthaltendes Gefäß gedippt und zum Trocknen senkrecht in eine<br />
dunkle, feuchte Umgebung gestellt. Nach weiteren 40 min. wurde ein Tropfen UCD<br />
Mounting Medium (s. Anhang) zur Verstärkung <strong>der</strong> Fluoreszenz auf die gefärbte Fläche des<br />
Objektträgers gegeben, ein Deckgläschen fest angepresst und unverzüglich unter Verwendung<br />
eines Fluoreszenzfilters mit einer Wellenlänge von 450-490 nm bei 1000-facher<br />
Vergrößerung und Ölimmersion im Fluoreszenzmikroskop (BX 60, mit Filtereinsatz U-
48<br />
URBC, F 06398, Fa. Olympus, Hamburg) 200 Spermienzellen ausgezählt. Es wurde eine<br />
Einteilung in vier Klassen vorgenommen (Abb. 2):<br />
I II III IV<br />
Abbildung 2: Schematische Darstellung des akrosomalen Status <strong>der</strong> FITC-PNA-Färbung<br />
I: grüne Fluoreszenz über gesamte Kopfkappe<br />
II: unterbrochen grüne Fluoreszenz<br />
III: Reste von Fluoreszenz in <strong>der</strong> Äquatorialgegend<br />
IV: keine Fluoreszenz<br />
Spermien, die den Klassen 1 und 2 zugerechnet wurden, werden als akrosomintakt angesehen,<br />
Spermien <strong>der</strong> Klassen 3 und 4 wurden <strong>der</strong> Gruppe „akrosomreagiert“ zugeordnet. Der Anteil<br />
akrosomintakter Zellen wurde prozentual ausgewertet.<br />
3.3.3 Morphologisch abweichende Spermienformen<br />
Die Spermienmorphologie wurde im Eosin-Nigrosin-Ausstrich beurteilt. Dazu wurde von<br />
je<strong>der</strong> aufgetauten Probe ein 10µl großer Tropfen auf einen Objektträger pipettiert. In diesen<br />
Tropfen wurden 10µl Eosin-Nigrosin-Färbelösung (s. Anhang) gegeben, ein Ausstrich nach<br />
Art <strong>der</strong> Blutausstrichtechnik angefertigt und <strong>der</strong> Objektträger luftgetrocknet. Bis zur<br />
Auswertung verblieben die Ausstriche unter Lichtausschluss im Kühlschrank bei 4°C.<br />
Die gefärbten Ausstriche wurden mit Hilfe eines Phasenkontrastmikroskops (1000-fache<br />
Vergrößerung und Ölimmersion) ausgewertet. Dabei wurden jeweils 200 Samenzellen<br />
ausgezählt und nach folgendem Schema <strong>der</strong> Tabelle 5 prozentual ausgewertet:
49<br />
Tabelle 5: Auswertungsschema zur Erfassung <strong>der</strong> morphologischen Spermien-<br />
verän<strong>der</strong>ungen (nach BARTH u. OKO 1989)<br />
Verän<strong>der</strong>ungen Genauere Differenzierung<br />
Normal keine Verän<strong>der</strong>ungen erkennbar<br />
Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
- abgelöster Kopf<br />
Kopf vom Hals gelöst<br />
- an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen Sichtbare Kopfkappenverän<strong>der</strong>ungen, z. B.<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
deformiert, zu klein o<strong>der</strong> zu groß<br />
gebrochen, paraxialer Schwanzansatz, retroaxialer<br />
Schwanzansatz, doppelt, fibrillär, axial,<br />
deformiert<br />
Proximaler Plasmatropfen Persistieren<strong>der</strong> Plasmatropfen an Hals- o<strong>der</strong><br />
Verbindungsstück<br />
Distaler Plasmatropfen Persistieren<strong>der</strong> Plasmatropfen an Haupt- o<strong>der</strong><br />
Endstück<br />
DMR (distal mid piece reflexes) Schleifenform<br />
Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen Aufgerollt, abgeknickt, rudimentär<br />
Die Auflistung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen erfolgt hierarchisch, so dass Spermien unter diejenige<br />
Kategorie fielen, die von oben nach unten als erste auf sie zutraf.<br />
3.4 Flowzytometrische Sortierung<br />
Nach <strong>der</strong> routinemäßigen Samenuntersuchung (Kapitel 3.2) wurde das Ejakulat im Verhältnis<br />
1:1 mit auf 34°C vorgewärmtem KMT (Kenney + Modified Tyrode`s, KENNEY et al. 1975,<br />
s. Anhang) verdünnt und bei ca. 650*g 10 min. zentrifugiert.<br />
Nach <strong>der</strong> Dekantierung und Resuspension des spermienreichen Retentats mit KMT folgte<br />
eine Dichtebestimmung im Hämozytometer (Thoma neu®, Fa. Hecht, Sontheim). Die<br />
Probendichte wurde auf 111 Mio. Spermien/ml eingestellt.
50<br />
Jeweils 1,8 ml dieser Spermiensuspension wurden in 2ml-Reaktionsgefäße (Fa. Eppendorf,<br />
Hamburg) pipettiert. Mit dem Fluoreszenzfarbstoff Hoechst 33342 (bisBenzimid, 5mg/ml, Fa.<br />
Sigma, St. Louis, MO, USA) wurde eine Reihe verschiedener Verdünnungskonzentrationen<br />
nach dem in Tabelle 6 ersichtlichen Schema angelegt und mit KMT auf ein Volumen von<br />
2 ml aufgefüllt. Dieses war notwendig, um trotz Schwankungen zwischen verschiedenen<br />
Ejakulaten eine am jeweiligen Arbeitstag geeignete Konzentration an Fluoreszenzfarbstoff für<br />
den Sortierprozess zu erhalten.<br />
Tabelle 6: Anlegen einer Reihe von Konzentrationen mit dem Fluoreszenzfarbstoff<br />
Hoechst 33342<br />
Spermiensuspension<br />
[ml]<br />
Hoechst 33342 (5mg/ml)<br />
[µl]<br />
KMT<br />
[µl]<br />
1,8 5 195<br />
1,8 10 190<br />
1,8 15 185<br />
1,8 20 180<br />
1,8 25 175<br />
1,8 30 170<br />
Je<strong>der</strong> Ansatz wurde in zweifacher Ausführung angelegt. Die gefärbten Proben wurden in<br />
einem Inkubationsgefäß (Steuergerät HF 50, Fa. Minitüb, Tiefenbach) gelagert und während<br />
des Transportes vom Labor <strong>der</strong> Hengstprüfungsanstalt in Adelheidsdorf zum Labor des<br />
Instituts für Tierzucht in Mariensee für 90 min. bei 34°C inkubiert.<br />
Zur flowzytometrischen Sortierung wurde nach <strong>der</strong> Inkubation jeweils eine Probe je<strong>der</strong><br />
Farbstoffkonzentration durch einen Filter <strong>der</strong> Porenweite von 20 µm (BD Falcon TM , Becton<br />
Dickinson Labware, MA, USA) filtriert und mit 667µl KMT auf eine Endkonzentration von<br />
75 Mio. Spermien/ml gebracht. Kurz vor dem Sortiervorgang wurden dem Probenröhrchen<br />
2 µl des Lebensmittelfarbstoffes FD&C#40 (Fa. Warner Jenkinson Company Inc., St. Louis,<br />
MO, USA) aus einer Stocklösung mit 25mg/ml hinzugegeben. Hierdurch wird das<br />
Fluoreszenzsignal bei membranverän<strong>der</strong>ten Spermien reduziert und <strong>der</strong>artige Spermien vom
51<br />
Sortierprozess ausgeschlossen (s. Abb. 1). Eine Einwirkdauer von weniger als einer Minute<br />
war dabei ausreichend.<br />
Die benötigte Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffs Hoechst 33342 in den zu sortierenden<br />
Proben schwankte von Tag zu Tag und lag an den meisten Tagen zwischen 15µl und 25µl.<br />
Um eine ausreichende Anzahl Probenmaterial zur flowzytometrischen Sortierung<br />
bereitzustellen, wurden, sobald die für den jeweiligen Tag benötigte Konzentration ermittelt<br />
war, mehrfache Ansätze dieser Konzentration angelegt und wie oben beschrieben inkubiert.<br />
Die Sortierung <strong>der</strong> gefärbten Samenzellen erfolgte nach <strong>der</strong> „Beltsville Sperm Sexing<br />
Technology“ nach JOHNSON et al. (1999) mit einem „high speed cell sorter“ (Moflo<br />
DakoCytomation, Fort Collins, CO, USA), welcher mit einem 5W Argon UV-Laser bei<br />
200mW betrieben wurde. Der Anregungswellenbereich lag zwischen 351-364 nm. Als<br />
Hüllstrom diente Stallions Sheath Fluid (s. Anhang) mit einem pH-Wert von 7,2. Es wurde<br />
bei einem Arbeitsdruck von 3,6 bar sortiert. Während <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Versuche konnte<br />
eine durchschnittliche Sortierrate von 3500-4500 Zellen pro Sekunde erzielt werden.<br />
Als Auffanggefäße dienten 10ml-Zentrifugenröhrchen (Fa. Sarstedt, Nümbrecht), die mit<br />
0,5 ml Auffangmedium gefüllt waren. Das Auffangmedium bestand aus dem Überstand einer<br />
bei 850*g für 10 min. zentrifugierten 2%igen TEST-Eidotter-Lösung (s. Anhang), welche<br />
nach <strong>der</strong> Überprüfung des pH-Wertes von 7,4 und bis um Einsatz am Versuchstag bei –20°C<br />
gelagert wurde. Nach dem Auftauen wurde das Auffangmedium durch einen Filter mit einer<br />
Porengröße von 20 µm (BD Falcon TM , Becton Dickinson Labware, MA, USA) gegeben.<br />
3.5 Tiefgefrierversuche mit flowzytometrisch sortierten Spermien<br />
3.5.1 Spermaaufbereitung<br />
Die einzelnen Samenproben enthielten nach <strong>der</strong> flowzytometrischen Sortierung jeweils 8<br />
Mio. Spermien. Zur Konzentrierung und Abtrennung des Trägermediums wurden sie direkt<br />
nach dem Sortiervorgang für 15 min. bei ca. 700*g zentrifugiert. Der Überstand wurde<br />
entfernt und das verbliebene Pellet von ca. 15 µl mit 75 µl Verdünner ohne Glyzerin<br />
resuspendiert. Die zur Verfügung stehenden Medien waren sowohl ein modifizierter
52<br />
Magermilchverdünner (INRA82, IJAZ u. DUCHARME 1995), dem 2% klarifizierter Eidotter<br />
zugesetzt war, als auch ein 20% Eidotter enthalten<strong>der</strong> Lactose-EDTA-Verdünner (MARTIN<br />
et al. 1979).<br />
Nach Zugabe des Verdünners wurde die Spermiensuspension entsprechend <strong>der</strong> im<br />
nachfolgenden Abschnitt (3.5.2) beschriebenen Methode auf 5°C heruntergekühlt. Im<br />
Anschluss daran wurden die Gefäße ihrem Wassermantel entnommen und jedem 70 µl des<br />
jeweiligen Verdünners inkl. <strong>der</strong> aus Tabelle 7 ersichtlichen Glyzerinkonzentration zugefügt.<br />
So entstand eine Spermienendkonzentration von 40 Mio. Spermien/ml.<br />
Tabelle 7: Glyzerinkonzentrationen bei Zugabe von 70µl Verdünner<br />
Verdünner Zugabe Glyzerin (%) Endkonz. Glyzerin (%)<br />
INRA 82 + 2% Eidotter 5,7 2,5<br />
INRA 82 + 2% Eidotter 11,4 5,0<br />
Lactose-EDTA (20% Eidotter) 9,143 4,0<br />
Exkurs 1: Berechnung <strong>der</strong> zuzufügenden Glyzerinkonzentrationen<br />
Verschiedene Messungen ergaben, dass nach Abzug von Luft und <strong>der</strong> Menge an<br />
Flüssigkeit, die im PVP-Verschlussstopfen des 0,25ml-Kunststoffröhrchens<br />
(System Minitüb, Tiefenbach) verloren geht, ein effektives Endvolumen von<br />
160 µl im Gefäß verbleibt. Darin enthalten sind 75 µl Verdünner, sowie ca. 15 µl<br />
für das bei <strong>der</strong> Zentrifugation entstandene Pellet. Um ein Gesamtvolumen von<br />
160 µl zu erreichen, sind somit 70 µl hinzugegeben.<br />
Um eine Glyzerinendkonzentration von 2,5% zu erreichen, müssen in den 70 µl<br />
Verdünner 5,7% Glyzerin enthalten sein, für eine Endkonzentration von 5%<br />
entsprechend 11,4%. Eine entsprechende Menge <strong>der</strong> jeweiligen konzentrierten<br />
Lösungen wurde vor <strong>der</strong> Anwendung im Kühlraum auf eine Temperatur von 5°C<br />
gebracht.
Exkurs 2: Berechnung <strong>der</strong> Spermienendkonzentration in einer Paillette<br />
53<br />
In jedem Auffanggefäß müssten beim Abfüllen <strong>der</strong> Pailletten in 160 µl<br />
Spermiensuspension 8 Mio. Spermien enthalten sein, die im Flowzytometer<br />
während des Sortiervorgangs abgezählt wurden. Jedoch muss wegen <strong>der</strong> sich dem<br />
Sortiervorgang anschließenden Zentrifugation ein Zellverlust von 20% abgezogen<br />
werden. Es sind also pro Paillette 0,8 x 8 Mio. = 6,4 Mio. Spermien vorhanden.<br />
Die Spermienendkonzentration berechnet sich demnach wie folgt:<br />
1 ml : 0,160 = 6,25 x 6,4 Mio. = 40 Mio. Spermien/ml.<br />
Das Abfüllen erfolgte manuell in gekennzeichneten 0,25ml-Kunststoffpailletten (French Type<br />
Straws, Fa. Minitüb, Tiefenbach). Dabei wurde zuerst eine vorbereitete und gekühlte Menge<br />
von ca. 50 µl des jeweils mit 2,5%, 5% (INRA82) o<strong>der</strong> 4% (Lactose-EDTA) Glyzerin<br />
angesetzten Verdünners ohne Spermien in die Paillette aufgezogen. Dieses diente <strong>der</strong><br />
Verhin<strong>der</strong>ung von Zellverlusten, da die Menge an Spermiensuspension, die in den am Ende<br />
<strong>der</strong> Paillette vorhandenen Verschlussstopfen gesogen wird, unwie<strong>der</strong>bringlich beim<br />
Aufschneiden <strong>der</strong> Pailletten nach dem Auftauen verloren geht. Anschließend folgten das<br />
Abfüllen <strong>der</strong> Spermiensuspension und das Verschließen mit Hilfe von metallischen<br />
Verschlusskugeln (Sealing Balls for straws, Fa. Minitüb, Tiefenbach). Um<br />
Temperatursprünge zu vermeiden, fanden diese Vorgänge im Kühlraum bei einer Temperatur<br />
von 5°C statt.<br />
Die Pailletten wurden in zwei unterschiedlichen Systemen, einer mit flüssigem Stickstoff<br />
gefüllten Styroporbox und einem automatischen Gefrierautomaten (Minidigicool , Fa. IMV,<br />
L´Aigle, Frankreich), wie es in Abschnitt 3.5.3 beschrieben wird, kryokonserviert und<br />
anschließend in flüssigem Stickstoff bei -196°C gelagert.<br />
Zu je<strong>der</strong> tiefgefrorenen Probe sortierter Spermien wurde eine Kontrollprobe mit unsortiertem<br />
Sperma angefertigt. Dieses wurde in gleicher Weise behandelt wie die sortierten Spermien.<br />
Lediglich die Inkubation, die Sortierung sowie <strong>der</strong> zweite Zentrifugationsvorgang vor <strong>der</strong><br />
Kühlung, Abfüllung und Tiefgefrierung unterblieben.
54<br />
Das Auftauen aller Pailletten erfolgte bei 37°C im Wasserbad für 30 Sekunden. Die Pailletten<br />
wurden trocken gewischt und jeweils in ein leeres, im Aluminiumblock bei 38°C<br />
vorgewärmtes Reaktionsgefäß (Fa. Eppendorf, Hamburg) entleert. Es folgten die unter 3.3<br />
erläuterten Beurteilungen.<br />
Eine Reanalyse für die Proben <strong>der</strong> Tiefgefrierversuche wurde nicht durchgeführt, da im<br />
Gegensatz zum reinen Sortiervorgang die Sortiergenauigkeit im Rahmen dieser<br />
Versuchsreihen nicht von Bedeutung war. Die Proben wurden nach dem Auftauen und den<br />
spermatologischen Untersuchungen vernichtet. Eine Besamung mit den für die<br />
Tiefgefrierversuche erstellten Proben fand nicht statt.<br />
3.5.2 Kühlung<br />
Zur Kühlung wurden die Auffanggefäße mit <strong>der</strong> Spermiensuspension sofort in 100ml-<br />
Plastikflaschen gestellt, die mit 95 ml ca. 21°C (Raumtemperatur) warmem Leitungswasser<br />
gefüllt waren. In diesem Wassermantel wurden sie anschließend in einen Kühlraum mit einer<br />
Temperatur von ungefähr 5°C verbracht. Der Wassermantel diente dabei sowohl <strong>der</strong><br />
Vermin<strong>der</strong>ung von Temperaturschwankungen innerhalb <strong>der</strong> Spermiensuspension als auch <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>aten Abkühlung <strong>der</strong>selben.<br />
Der Temperaturverlauf in einem Verdünner und Spermien enthaltenden 10ml-Gefäß wurde<br />
stichprobenartig für beide Verdünner durch einen Messfühler aufgezeichnet. Dabei ergaben<br />
sich die in Abbildung 3 dargestellten Temperaturkurven:
Temperatur in Grad Celsius<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
55<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 140 145 150 155<br />
Zeit in Minuten<br />
Lactose-EDTA INRA82<br />
Abbildung 3:Temperaturverlauf bei Kühlung in einem 95ml-Wassermantel von<br />
Raumtemperatur auf 5°C in 2,5 h.<br />
3.5.3 Versuchsreihe 1:<br />
Vergleich zweier Tiefgefriersysteme (Styroporbox und automatischer<br />
Tiefgefrier-Apparat)<br />
Die Tiefgefrierung erfolgte in zwei unterschiedlichen Systemen, d.h. mit einer Styroporbox<br />
o<strong>der</strong> einem automatischen Gefrierapparat. Bei Anwendung des Systems „Box“ wurde eine<br />
Styroporbox mit den Maßen 68cm x 73cm x 49cm ca. 5 cm hoch mit flüssigem Stickstoff<br />
gefüllt und <strong>der</strong> Deckel für einige Minuten geschlossen, um im Inneren <strong>der</strong> Box eine<br />
weitestgehend gleichmäßige Verteilung des Stickstoffdampfes und damit eine gleichmäßige<br />
Temperatur sicherzustellen. Anschließend wurden die Pailletten auf Einfrierrampen innerhalb<br />
<strong>der</strong> Box 4,5 cm über dem Stickstoffspiegel gelagert und die Box für mindestens 7 Minuten
56<br />
wie<strong>der</strong> verschlossen. Danach wurden die Pailletten in den flüssigen Stickstoff (-196°C)<br />
getaucht und zur Lagerung in entsprechende Container überführt.<br />
Zur Tiefgefrierung im automatischen Gefrierautomaten (Minidigicool®, Fa. IMV, L´Aigle,<br />
Frankreich) wurden die gekühlten und in Pailletten abgefüllten Spermien in das ca. 60<br />
Minuten entfernt gelegene Labor des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts Celle in <strong>der</strong><br />
Hengstprüfungsanstalt Adelheidsdorf verbracht, da die dazu notwendige Ausrüstung nur dort<br />
vorhanden war. Während des Transports befanden sich die Pailletten für den Zeitraum von<br />
etwa einer Stunde in einer mit dem 12V-Zigarettenanzün<strong>der</strong> des Autos verbundenen Kühlbox<br />
(Frigobox, Fa. Waeco, Emsdetten) bei einer konstanten Temperatur von ca. 5°C. Nach<br />
Ankunft im Labor wurden sie noch ca. eine halbe Stunde in <strong>der</strong> Kühlbox belassen, bis die<br />
Metallbox des automatischen Gefrierautomaten auf 5°C gekühlt war. Erst dann wurden sie<br />
auf Einfrierrampen umgelagert und nach <strong>der</strong> von KLUG und SIEME (2003) beschriebenen<br />
Methode mit einer Geschwindigkeit von -60 °C pro Minute bis -160°C kryokonserviert. Nach<br />
weiteren 10 min. wurden die gefrorenen Pailletten in flüssigen Stickstoff (-196°C) überführt<br />
und zum Rücktransport nach Mariensee und zur Lagerung in entsprechende Container<br />
umgelagert.<br />
3.5.4 Versuchsreihe 2:<br />
Vergleich von zwei Tiefgefrierverdünnern<br />
Es wurden zwei unterschiedliche Verdünner getestet, die standardmäßig bei <strong>der</strong><br />
Kryokonservierung von Hengstspermien Anwendung finden.<br />
Beim ersten handelt es sich um einen modifizierten Magermilchverdünner (INRA 82, IJAZ u.<br />
DUCHARME 1995), <strong>der</strong> mit 2% klarifiziertem Eidotter und 2,5% Glyzerin als<br />
Tiefgefrierverdünner zum Einsatz kommt. Er wird in Versuchsreihe 3 (Abschnitt 3.5.5) zu<br />
Vergleichszwecken modifiziert auch mit 5% Glyzerin angewendet. Der zweite Verdünner ist<br />
ein Lactose-EDTA-Verdünner (MARTIN et al. 1979) mit 20% Eidotter und 4% Glyzerin. Die<br />
Zusammensetzungen bei<strong>der</strong> Verdünner sind im Anhang beschrieben.<br />
Die sortierten und zentrifugierten Spermien wurden mit jeweils 75 µl eines Verdünners ohne<br />
Zusatz von Glyzerin resuspendiert und zur Kühlung, wie in 3.5.2 beschrieben, in den
57<br />
Kühlraum verbracht. Nach abgeschlossener Kühlung wurde den Spermiensuspensionen zur<br />
Herstellung einer Endkonzentration von 40 Mio. Spermien/ml erneut 70 µl Verdünner mit <strong>der</strong><br />
jeweiligen Glyzerinkonzentration, wie in 3.5.1 beschrieben, zugegeben.<br />
3.5.5 Versuchsreihe 3:<br />
Vergleich von zwei Glyzerinkonzentrationen in einem Verdünner<br />
Glyzerin wurde erst nach Abschluss des Kühlvorganges direkt vor dem Abfüllen und <strong>der</strong><br />
Kryokonservierung <strong>der</strong> Spermiensuspensionen bei einer Temperatur von 5°C zugegeben, wie<br />
es von GIL et al. (2003) für Schafsperma empfohlen wird. Dadurch sollten Schädigungen des<br />
Kühlgutes durch Glyzerin weitestgehend verhin<strong>der</strong>t werden.<br />
Es wurden zwei unterschiedliche Glyzerinkonzentrationen im modifizierten<br />
Magermilchverdünner (INRA82) verglichen. Zur Anwendung kam zum einen eine<br />
Glyzerinendkonzentration von 2,5%, wie sie in diesem Tiefgefrierverdünner routinemäßig<br />
angewendet wird, zum an<strong>der</strong>en eine Glyzerinendkonzentration von 5%. Die genaue<br />
Vorgehensweise ist in Abschnitt 3.5.1 sowie in Tabelle 7 beschrieben.<br />
Der Temperaturverlauf während <strong>der</strong> Kryokonservierung wurde stichprobenartig für beide<br />
Systeme und den jeweiligen Verdünner bzw. die jeweilige Glyzerinkonzentration mittels<br />
eines in einer Paillette angebrachten Messfühlers aufgezeichnet.<br />
3.6 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche<br />
Die Ejakulatgewinnung, Samenuntersuchung sowie die mikroskopischen und funktionellen<br />
Untersuchungen erfolgte auch für die Besamungsversuche analog <strong>der</strong> in den Abschnitten 3.1<br />
bis 3.3 dargestellten Vorgehensweise.
3.6.1 Spermaaufbereitung<br />
58<br />
Nach <strong>der</strong> routinemäßigen Samenuntersuchung wurde das Ejakulat im Verhältnis 1:1 mit auf<br />
34°C vorgewärmtem Kenney-Verdünner (KENNEY et al. 1975) verdünnt. Diese<br />
Spermiensuspension wurde bei 400*g für 10 min. zentrifugiert und <strong>der</strong> Überstand dekantiert.<br />
Ein Teil des spermienreichen Retentats wurde mit dem Lactose-EDTA-Verdünner auf eine<br />
Konzentration von 80 Mio. Spermien/ml bzw. 800 Mio. Spermien/ml gebracht. Nach <strong>der</strong><br />
Kühlung wie in 3.5.2 beschrieben, wurde <strong>der</strong> Spermiensuspension bei 5°C Lactose-EDTA-<br />
Verdünner mit 8% Glyzerin im Verhältnis 1:1 zugefügt. So wurde eine<br />
Glyzerinendkonzentration von 4% und eine Spermienendkonzentration von 40 Mio.<br />
Spermien/ml bzw. 400 Mio. Spermien/ml eingestellt. Diese Spermiensuspensionen wurden<br />
als Kontrollgruppen auf gleiche Art und Weise tiefgefroren und gelagert wie die<br />
entsprechenden sortierten Spermien.<br />
Der an<strong>der</strong>e Teil des Spermienpellets wurde wie in Kapitel 3.4 beschrieben mit KMT-<br />
Verdünner resuspendiert und auf eine Konzentration von 111 Mio. Spermien pro ml<br />
eingestellt. Es folgte die Färbung, Inkubation und flowzytometrische Sortierung (s. Kapitel<br />
3.4).<br />
Für die sortierten Spermien wurden jeweils am selben Tag flowzytometrische Reanalysen<br />
durchgeführt, um die Sortiergenauigkeit zu bestimmen. Ihre Reinheit lag im Durchschnitt bei<br />
93% (Hengst 1: 92%, Hengst 2: 94,5%).<br />
3.6.2 Tiefgefrierung <strong>der</strong> Proben<br />
Die Kryokonservierung <strong>der</strong> Proben für die Besamungsversuche erfolgte in 4 Gruppen. Die<br />
Gruppen 1 und 2 beinhalteten die Proben mit sortierten Spermien, wobei Pailletten dieser<br />
Gruppe entwe<strong>der</strong> weiblich- (Gruppe 1) o<strong>der</strong> männlich-determinierende (Gruppe 2) Spermien<br />
enthielten. Sie wurden in einer Konzentration von 40 Mio. Spermien/ml abgefüllt und<br />
tiefgefroren. Die Gruppen 3 und 4 enthielten Kontrollen, d.h. nicht sortierte Spermien. Dabei<br />
wurden die Proben, die Gruppe 3 angehörten, in <strong>der</strong>selben Konzentration wie die <strong>der</strong> Gruppen
59<br />
1 und 2 tiefgefroren (40 Mio. Spermien/ml), während die Gruppe 4 Proben die zehnfache<br />
Konzentration enthielt (400 Mio. Spermien/ml). Vergleiche dazu auch Tabelle 8.<br />
Tabelle 8: Kryokonservierungsgruppen für den Besamungsversuch<br />
TG-Gruppe Nr. Art <strong>der</strong> Spermien Spermien / ml<br />
1 sortiert / X 40<br />
2 sortiert / Y 40<br />
3 nicht sortiert 40<br />
4 nicht sortiert 400<br />
Nach <strong>der</strong> flowzytometrischen Sortierung enthielten die Proben in den Auffanggefäßen jeweils<br />
8 Mio. Spermien und wurden direkt nach dem Sortiervorgang für 15 min. bei ca. 700*g<br />
zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und das verbliebene Pellet von ca. 15 µl mit 75 µl<br />
des Lactose-EDTA-Verdünners ohne Glyzerin resuspendiert (vgl. Kapitel 3.5.1).<br />
Anschließend wurde die Spermiensuspension nach <strong>der</strong> in 3.5.2 beschriebenen Methode auf<br />
5°C heruntergekühlt. Die Gefäße wurden ihrem Wassermantel entnommen und jedem 70 µl<br />
des Lactose-EDTA-Verdünners inkl. 9,143% Glyzerin zugefügt. So entstand eine<br />
Spermienendkonzentration von 40 Mio. Spermien / ml und eine Glyzerinendkonzentration<br />
von 4%.<br />
Das Abfüllen <strong>der</strong> sortierten Spermien erfolgte manuell in gekennzeichneten 0,25ml-Pailletten<br />
(Fa. Minitüb, Tiefenbach). Dabei wurden zunächst eine vorbereitete und gekühlte Menge von<br />
ca. 50 µl des mit 4% Glyzerin angesetzten Verdünners ohne Spermien in die Paillette<br />
aufgezogen, bevor die ca. 160 µl umfassende Spermiensuspension folgte. Anschließend<br />
erfolgte das Verschließen <strong>der</strong> Pailletten mit Hilfe einer automatischen Abfülleinrichtung<br />
(MRS-1®, Fa. IMV, L´Aigle, Frankreich), von <strong>der</strong> jedoch nur die Verschließtechnik in<br />
Anspruch genommen wurde.<br />
Für die Kontrollgruppen erfolgte sowohl das Abfüllen als auch das Verschließen automatisch<br />
mit <strong>der</strong> oben genannten Abfülleinrichtung.
60<br />
Alle Pailletten wurden in einer mit flüssigem Stickstoff gefüllten Styroporbox, wie in<br />
Abschnitt 3.5.3 beschrieben, kryokonserviert und anschließend in flüssigem Stickstoff bei<br />
-196°C gelagert.<br />
Zur mikroskopischen und funktionellen Untersuchung wurde jeweils eine Paillette mit<br />
sortierten Spermien, d.h. <strong>der</strong> Gruppe 1 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe 2, sowie eine Paillette je<strong>der</strong><br />
Kontrollgruppe, d.h. <strong>der</strong> Gruppe 3 und <strong>der</strong> Gruppe 4, bei 37°C im Wasserbad für 30<br />
Sekunden aufgetaut. Es folgten die in Abschnitt 3.3 erläuterten Beurteilungen.<br />
In <strong>der</strong> Zeit von Januar bis Februar 2004 wurde insgesamt die in Tabelle 9 dargestellte Anzahl<br />
von Proben tiefgefroren.<br />
Tabelle 9: Anzahl produzierter Pailletten und Anzahl Besamungsportionen<br />
TG-Gruppe Pailletten Besamungs-<br />
Hengst 1 Hengst 2<br />
portionen<br />
Pailletten Besamungs-<br />
portionen<br />
1 33 16 31 15<br />
2 33 16 31 15<br />
3 94 47 133 66<br />
4 380 23 616 38<br />
3.7 Statistische Auswertung<br />
Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe <strong>der</strong> Computersoftware „Sigma Stat for<br />
Windows “ (Jandel Scientific Cooperation, Erkrath). Es wurde das arithmetische Mittel (ξ)<br />
und die Standardabweichung (SD) berechnet. Die Ergebnisse wurden auf Normalverteilung<br />
geprüft. Bei vorliegen<strong>der</strong> Normalverteilung erfolgte die Varianzanalyse mittels ANOVA. Bei<br />
nicht vorhandener Normalverteilung wurden die Medianwerte ermittelt und die Daten durch<br />
ANOVA on Ranks geprüft. Die Einzelwerte wurden, wenn nicht an<strong>der</strong>s erwähnt, per Tukey-<br />
Test analysiert.
61<br />
Die Daten <strong>der</strong> Hengste wurden zunächst getrennt voneinan<strong>der</strong> untersucht, anschließend alle<br />
Werte bei<strong>der</strong> Hengste zusammengefasst und untersucht. Unterschiede zwischen den Gruppen<br />
galten ab einer Irrtumswahrscheinlichkeit von P≤0,05 als signifikant.<br />
Die statistische Auswertung <strong>der</strong> mit einem Messfühler aufgezeichneten Temperaturkurven<br />
erfolgte mittels einer zweifaktoriellen Varianzanalyse (two way ANOVA), um Unterschiede<br />
zwischen den Systemen bzw. zwischen den Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen zu<br />
ermitteln.<br />
Unterschiede zwischen den in den Tiefgefrierversuchen verwendeten Systemen, Verdünnern<br />
und Glyzerinkonzentrationen wurden mittels einfaktorieller Varianzanalyse (one way<br />
ANOVA) geprüft. Dabei wurde auf Unterschiede zwischen Medien innerhalb <strong>der</strong> sortierten<br />
Spermien und <strong>der</strong> Kontrollgruppen geprüft. Unterschiede zwischen sortierten und nicht<br />
sortierten Spermien wurden jeweils nur innerhalb eines <strong>der</strong> drei Medium geprüft.<br />
Gleichzeitig wurde durch die einfaktorielle Varianzanalyse ermittelt, zu welchem Zeitpunkt<br />
sich die Spermienmotilitäten innerhalb einer Gruppe signifikant vom Ausgangswert bei 0<br />
Minuten unterschieden. Hierfür wurden die Ergebnisse mit dem <strong>der</strong> Gruppe zugehörigen<br />
Ausgangswert mittels Dunnett´s Methode o<strong>der</strong> bei nicht vorhandener Normalverteilung<br />
entsprechend mittels Dunn´s Test verglichen.<br />
Für die Auswertung <strong>der</strong> erhobenen Daten aus <strong>der</strong> Tiefgefrierung für die Besamungsversuche<br />
erfolgte eine Einteilung in die Gruppen „sortierte Spermien“, „Kontrolle mit 40 Mio.<br />
Spermien/ml“ und „Kontrolle mit 400 Mio. Spermien/ml“, die mittels einfacher<br />
Varianzanalyse miteinan<strong>der</strong> verglichen wurden.
4 Ergebnisse<br />
4.1 Tiefgefrierversuche<br />
62<br />
4.1.1 Temperaturverläufe in den Systemen<br />
Die Temperaturverläufe <strong>der</strong> zwei Tiefgefriersysteme unterschieden sich signifikant (p 0,05)<br />
voneinan<strong>der</strong> (s. Abb.4). Der Kurvenverlauf <strong>der</strong> im Gefrierautomaten gemessenen<br />
Temperaturen war anfangs deutlich flacher, die Temperaturkurve fiel jedoch unterhalb von<br />
-20°C deutlich steiler ab als in <strong>der</strong> Styroporbox. Die Temperatur direkt vor dem Absenken <strong>der</strong><br />
Pailletten in den flüssigen Stickstoff lag bei <strong>der</strong> Box (ξ=-103,4°C) signifikant über <strong>der</strong> des<br />
Einfrierautomaten (ξ=-155,6).<br />
Temperatur in °C<br />
40,0<br />
-10,0<br />
-60,0<br />
-110,0<br />
-160,0<br />
-210,0<br />
0<br />
Zeit in Sekunden<br />
20*<br />
40*<br />
60*<br />
80*<br />
100*<br />
120*<br />
140*<br />
160**<br />
180<br />
200<br />
Box INRA82 2.5% Glycerin Maschine INRA82 2.5% Glycerin<br />
Box INRA82 5.0% Glycerin Maschine INRA82 5.0% Glycerin<br />
Box Lactose-EDTA Maschine Lactose-EDTA<br />
220**<br />
240*<br />
260*<br />
280*<br />
300*<br />
320*<br />
340*<br />
360*<br />
380*<br />
400*<br />
420*<br />
Abbildung 4:Temperaturverlauf in den Tiefgefriersystemen Styroporbox und automatischer<br />
Gefrierapparat und jeweils drei unterschiedlichen Verdünnern bzw.<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
* p 0,001 zwischen den Systemen<br />
** p 0,05 zwischen den Systemen
63<br />
Die in den verschiedenen Verdünnern aufgezeichneten Temperaturkurven unterschieden sich<br />
bei Nutzung ein- und desselben Tiefgefriersystems über 320 Sekunden nicht signifikant.<br />
Allerdings kühlten die Proben 340 bis 360 Sekunden nach Beginn <strong>der</strong> Kryokonservierung im<br />
Lactose-EDTA-Verdünner deutlich langsamer ab als im INRA82-Verdünner mit 2,5%<br />
Glyzerin. Zwischen 340 und 400 Sekunden nach Beginn <strong>der</strong> Temperaturaufzeichnung sank<br />
die Temperatur deutlich langsamer als im INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin. Nach 420<br />
Sekunden, dem Endpunkt <strong>der</strong> Messung, gab es bei Nutzung des Einfrierautomaten keine<br />
signifikanten Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> Proben in unterschiedlichen<br />
Verdünnern. Bei den mit dem System Box eingefrorenen Proben wiesen dagegen die Proben<br />
im Lactose-EDTA-Verdünner am Ende <strong>der</strong> Temperaturaufzeichnung eine deutlich höhere<br />
Temperatur auf als die Proben im INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin (s. Abb.4).<br />
Reboundeffekt und Gefrierplateau stellten sich innerhalb <strong>der</strong> Gruppen sehr unterschiedlich<br />
dar. In Abbildung 5 sind typische Rebound-Kurven für beide Systeme dargestellt.<br />
Temperatur in °C<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
-5,0<br />
-10,0<br />
-15,0<br />
-20,0<br />
0<br />
4<br />
8<br />
12<br />
16<br />
20<br />
Box Maschine<br />
24<br />
28<br />
32<br />
Zeit in Sekunden<br />
Abbildung 5:Typische Temperaturkurven für die Tiefgefriersysteme Box und Maschine im<br />
Bereich des Rebound-Effektes<br />
36<br />
40<br />
44<br />
48
64<br />
4.1.2 Spermienmotilität nach dem Auftauen<br />
Der Vergleich <strong>der</strong> Spermienmotilität ergab für Hengst 1 keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Tiefgefriersystemen, Verdünnern o<strong>der</strong> Glyzerinkonzentrationen. Zwischen im<br />
gleichen Medium tiefgefrorenen sortierten und nicht sortierten Spermien lagen im Automaten<br />
10 bis 30 Minuten nach dem Auftauen signifikante Unterschiede vor (p 0,05; Tab.10). In <strong>der</strong><br />
Box waren Unterschiede zwischen gesexten und nicht gesexten Spermien bis 60 Minuten<br />
nach dem Auftauen zu erkennen (Tab.11).<br />
Die Motilität war gegenüber dem Ausgangswert (0 min.) bei Hengst 1 in fast allen Gruppen<br />
nach 60 Minuten im Thermoresistenztest signifikant reduziert (p 0,05). Bei den in <strong>der</strong> Box im<br />
INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin und im Lactose-EDTA-Verdünner tiefgefrorenen<br />
sortierten Spermien war eine signifikante Reduktion erst nach 90 Minuten vorhanden. Im<br />
Automaten und INRA82-Verdünner tiefgefrorene sortierte Spermien zeigten einen<br />
signifikanten Verlust <strong>der</strong> Motilität schon nach 30 Minuten im Thermoresistenztest. Auch die<br />
in <strong>der</strong> Box eingefrorenen Kontrollgruppen im INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin und im<br />
Lactose-EDTA-Verdünner wiesen schon nach 30 Minuten signifikant geringere Motilitäten<br />
gegenüber den Ausgangswerten auf (Tab.10 u. 11).
65<br />
Tabelle 10: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />
Automat<br />
Hengst 1<br />
Hengst 1 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
0 min 64 ± 10,7 B<br />
10 min 63 ± 7,6 d<br />
10 min +Koff 72 ± 2,6 b<br />
30 min 50 ± 6,1 b<br />
60 min 36 ± 13,4 A<br />
90 min 23 ± 10,4 A<br />
120 min 10 ± 12,0 A<br />
150 min 13 ± 12,6 A<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
59 ± 8,6 B<br />
58 ± 10,4 b<br />
61 ± 13,9 B<br />
58 ± 13,7 d<br />
65 ± 4,5 68 ± 10,3 b<br />
45 ± 10,0 d<br />
23 ± 9,7 A<br />
8 ± 12,2 A<br />
5 ± 11,2 A<br />
2 ± 2,9 A<br />
50 ± 10,0 d<br />
26 ± 10,2 A<br />
17 ± 9,7 A<br />
11 ± 8,6 A<br />
6 ± 7,9 A<br />
38 ± 6,1 B<br />
32 ± 7,5 c<br />
53 ± 6,9 C,a<br />
26 ± 6,5 A,a<br />
18 ± 9,0 A<br />
15 ± 9,0 A<br />
8 ± 7,3 A<br />
8 ± 2,9 A<br />
35 ± 7,1 B<br />
31 ± 5,8 a<br />
52 ± 5,3 C<br />
17 ± 5,7 A,c<br />
11 ± 8,2 A<br />
8 ± 7,4 A<br />
6 ± 6,1 A<br />
2 ± 2,6 A<br />
33 ± 4,1 B<br />
24 ± 8,0 c<br />
52 ± 9,8 C,a<br />
23 ± 9,3 c<br />
18 ± 9,7 A<br />
12 ± 8,0 A<br />
13 ± 9,6 A<br />
7 ± 2,9 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner
66<br />
Tabelle 11: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />
Box<br />
Hengst 1<br />
Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
0 min 68 ± 6,1 B,b<br />
10 min 63 ± 8,2 d<br />
10 min +Koff 73 ± 2,7 b<br />
30 min 53 ± 6,7 d<br />
60 min 41 ± 5,5 A,b<br />
90 min 24 ± 14,6 A<br />
120 min 15 ± 10,8 A<br />
150 min 10 ± 13,3 A<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
67 ± 5,2 B,b<br />
60 ± 15,2 d<br />
64 ± 12,4 B<br />
58 ± 19,4 d<br />
34 ± 3,8 B,a<br />
33 ± 5,2 c<br />
63 ± 5,2 66 ± 9,7 54 ± 9,2 C,a<br />
42 ± 8,4 A,b<br />
25 ± 7,9 A<br />
11 ± 16,2 A<br />
6 ± 13,4 A<br />
8 ± 14,4 A<br />
43 ± 11,5 A,b<br />
22 ± 9,7 A<br />
21 ± 4,4 A<br />
11 ± 8,8 A<br />
5 ± 8,5 A<br />
26 ± 7,7 c<br />
18 ± 8,4 A,a<br />
16 ± 10,7 A<br />
14 ± 8,4 A<br />
10 ± 7,9 A<br />
33 ± 4,2 B,a<br />
29 ± 3,8 c<br />
38 ± 5,2 B<br />
29 ± 10,2 c<br />
48 ± 13,7 53 ± 9,8<br />
17 ± 10,4 a<br />
22 ± 7,6 a<br />
8 ± 9,9 13 ± 8,0<br />
7 ± 6,7 A<br />
5 ± 7,5 A<br />
3 ± 5,8 A<br />
11 ± 7,6 A<br />
12 ± 6,5 A<br />
10 ± 5,0 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
Die statistische Auswertung <strong>der</strong> Spermienmotilität von Hengst 2 ergab keine signifikanten<br />
Unterschiede zwischen den Tiefgefriersystemen, Verdünnern o<strong>der</strong> Glyzerinkonzentrationen.<br />
Auch Unterschiede zwischen sortierten und nicht sortierten Spermien lagen nur bis 10<br />
Minuten nach dem Auftauen vor (Tab.12 u. 13).<br />
Die Motilität <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Box im INRA82-Verdünner mit 2,5% Glyzerin tiefgefrorenen<br />
Spermien von Hengst 2 reduzierte sich im Thermoresistenztest erst nach 90 Minuten<br />
signifikant gegenüber den Ausgangswerten (0 min.). Im Automaten eingefrorene Proben im<br />
INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin und sortierte auf gleiche Art eingefrorene Spermien im<br />
INRA82-Verdünner mit 2,5% Glyzerin zeigten einen signifikanten Verlust ihrer Motilität
67<br />
bereits nach 30 Minuten. Alle an<strong>der</strong>en Proben hielten die Motilität bis 60 Minuten nach dem<br />
Auftauen aufrecht (Tab.12 u. 13).<br />
Tabelle 12: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />
Automat<br />
Hengst 2<br />
Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
0 min 71 ± 3,8 B,d<br />
10 min 63 ± 5,2 b<br />
10 min +Koff 73 ± 4,2<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
70 ± 4,5 B,d<br />
58 ± 6,8 b<br />
68 ± 11,3<br />
30 min 50 ± 14,1 35 ± 27,8 A<br />
60 min 37 ± 18,6 A<br />
90 min 20 ± 17,9 A<br />
120 min 19 ± 14,8 A<br />
150 min 14 ± 12,9 A<br />
26 ± 28,0 A<br />
14 ± 20,8 A<br />
13 ± 15,3 A<br />
13 ± 12,5 A<br />
66 ± 13,9 B,b<br />
67 ± 11,3 d<br />
71 ± 10,2<br />
44 ± 12,4 B,c<br />
41 ± 9,7 a<br />
52 ± 6,8<br />
55 ± 14,1 30 ± 5,0 A<br />
34 ± 29,7 A<br />
22 ± 25,3 A<br />
23 ± 20,6 A<br />
21 ± 18,2 A<br />
25 ± 6,4 A<br />
43 ± 12,1 B,c<br />
35 ± 8,9 a<br />
50 ± 15,8<br />
26 ± 5,5 A<br />
14 ± 9,1 A<br />
16 ± 5,6 A 7 ± 6,0 A<br />
13 ± 6,8 A<br />
11 ± 9,6 A<br />
8 ± 9,6 A<br />
9 ± 8,1 A<br />
45 ± 8,9 B,a<br />
36 ± 13,6 c<br />
53 ± 14,4<br />
27 ± 11,0<br />
18 ± 13,5 A<br />
13 ± 11,6 A<br />
11 ± 8,5 A<br />
13 ± 11,5 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner
68<br />
Tabelle 13: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />
Box<br />
Hengst 2<br />
Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Verdünnerr und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
0 min 64 ± 7,4 B,b<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
65 ± 3,2 B,b<br />
68 ± 6,1 B,b<br />
10 min 58 ± 9,4 56 ± 13,9 57 ± 14,4 b<br />
10 min +Koff 66 ± 9,2<br />
59 ± 10,7<br />
67 ± 13,7<br />
39 ± 12,8 B,a<br />
43 ± 12,9 B,a<br />
43 ± 12,6 B,a<br />
36 ± 17,2 34 ± 13,9 33 ± 6,1 a<br />
50 ± 13,4<br />
40 ± 14,8<br />
49 ± 7,4<br />
30 min 53 ± 19,6 43 ± 27,3 39 ± 18,2 32 ± 8,4 23 ± 16,2 28 ± 7,6<br />
60 min 38 ± 23,8 24 ± 30,0 A<br />
90 min 22 ± 26,5 A<br />
120 min 16 ± 16,5 A<br />
150 min 20 ± 16,2 A<br />
18 ± 27,3 A<br />
15 ± 17,8 A<br />
21 ± 18,2 A<br />
29 ± 25,8 A<br />
19 ± 27,6 A<br />
19 ± 21,7 A<br />
20 ± 17,3 A<br />
24 ± 7,1 13 ± 10,7 A<br />
15 ± 7,7 A<br />
14 ± 7,4 A<br />
13 ± 12,5 A<br />
11 ± 10,6 A<br />
8 ± 9,9 A<br />
22 ± 11,3 A<br />
19 ± 11,0 A<br />
18 ± 11,1 A<br />
10 ± 10, A 0 13 ± 11,5 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
Auch bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung bei<strong>der</strong> Hengste ergab <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Spermienmotilität<br />
keine signifikanten Unterschiede zwischen den Tiefgefriersystemen, Verdünnern o<strong>der</strong><br />
Glyzerinkonzentrationen. Signifikante Unterschiede (p 0,05) zwischen sortierten und nicht<br />
sortierten Spermien lagen bis 30 Minuten nach dem Auftauen vor. Diese bezogen sich nach<br />
<strong>der</strong> Zugabe von Koffein nach 10 Minuten nur jeweils auf die Proben <strong>der</strong> Spermien im<br />
INRA82-Verdünner mit 2,5% Glyzerin und die im Gefrierautomaten tiefgefrorenen Spermien<br />
im Lactose-EDTA-Verdünner (Tab.14 u. 15). Im Lactose-EDTA-Verdünner bestanden auch<br />
noch nach 30 Minuten signifikante Unterschiede (p 0,05) für im Gefrierautomaten<br />
tiefgefrorene Spermien (Tab.14).
69<br />
Die Motilität war gegenüber dem Ausgangswert (0 Min.) in allen Gruppen spätestens nach 60<br />
Minuten im Thermoresistenztest signifikant reduziert (p 0,05). Die im Automaten im<br />
INRA82-Verdünner mit 5% Glyzerin tiefgefrorenen sortierten Spermien zeigten genauso wie<br />
die in <strong>der</strong> Box tiefgefrorenen nicht sortierten Spermien im INRA82-Verdünner mit 5%<br />
Glyzerin und im Lactose-EDTA-Verdünner einen hohen Motilitätsverlust (p 0,05) schon 30<br />
Minuten nach dem Auftauen (Tab.14 u. 15).<br />
Tabelle 14: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />
Automat<br />
Gesamt<br />
zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />
Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
0 min 68 ± 8,4 B,d<br />
10 min 63 ± 6,2 b<br />
10 min +Koff 72 ± 3,3 b<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
65 ± 8,6 B,d<br />
58 ± 8,4 b<br />
63 ± 13,5 B,d<br />
67 ± 8,3 70 ± 9,9 b<br />
30 min 41 ± 14,5 25 ± 7,8 50 ± 10,3 b<br />
60 min 26 ± 19,6 A<br />
90 min 19 ± 19,7 A<br />
120 min 15 ± 15,2 A<br />
150 min 13 ± 14,7 A<br />
18 ± 10,5 A<br />
15 ± 10,0 A<br />
14 ± 8,9 A<br />
12 ± 8,2 A<br />
41 ± 9,8 B,c<br />
63 ± 12,7 b 36 ± 9,6 a<br />
36 ± 15,7 A<br />
21 ± 14,3 A<br />
14 ± 13,3 A<br />
14 ± 11,4 A<br />
52 ± 6,6 C,a<br />
53 ± 11,8<br />
30 ± 22,3 A<br />
20 ± 19,1 A<br />
16 ± 15,4 A<br />
14 ± 15 A<br />
39 ± 10,4 B,c<br />
33 ± 7,5 a<br />
51 ± 11,2 C<br />
25 ± 9,9 A<br />
18 ± 11,3 A<br />
13 ± 9,6 A<br />
12 ± 8,6 A<br />
10 ± 8,4 A<br />
39 ± 9,0 B,c<br />
30 ± 12,2 a<br />
53 ± 11,8 C,a<br />
40 ± 20,4 a<br />
25 ± 20,8 A<br />
11 ± 16,8 A<br />
9 ± 13,0 A<br />
7 ± 10,1 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner
70<br />
Tabelle 15: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien [%] von<br />
Box<br />
Gesamt<br />
zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
0 min 66 ± 6,7 B,d<br />
10 min 60 ± 8,9 b<br />
10 min +Koff 69 ± 7,3 b<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
66 ± 4,2 B,d<br />
58 ± 14,1 b<br />
30 min 53 ± 13,8 43 ± 19,0 A<br />
60 min 39 ± 17,3 A<br />
90 min 23 ± 21,0 A<br />
120 min 15 ± 12,7 A<br />
150 min 15 ± 14,3 A<br />
66 ± 9,5 B,d<br />
57 ± 16,3 b<br />
37 ± 9,4 B,c<br />
35 ± 12,1 a<br />
61 ± 8,3 66 ± 11,3 52 ± 11,2 C,a<br />
24 ± 21,8 A<br />
15 ±22,1 A<br />
10 ± 15,2 A<br />
15 ± 16,3 A<br />
28 ± 5,9 A<br />
21 ± 8,2 A<br />
15 ± 6,9 A<br />
11 ± 7,1 A<br />
10 ± 6,6 A<br />
38 ± 10,6 B,c<br />
32 ± 10,1 a<br />
40 ± 9,4 B,c<br />
31 ± 8,2 a<br />
44 ± 14,3 51 ± 8,6 C<br />
29 ± 8,3 20 ± 13,2 22 ± 7,1 A<br />
21 ± 8,0 A<br />
16 ± 8,7 A<br />
14 ± 7,5 A<br />
11 ± 9,5 A<br />
11 ± 10,1 A<br />
9 ± 8,8 A<br />
6 ± 8,3 A<br />
7 ± 8,2 A<br />
13 ± 8,4 A<br />
7 ± 6,4<br />
7 ± 7,3 A<br />
6 ± 6,7 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
4.1.3 Akrosomintegrität im aufgetauten Sperma<br />
Die statistische Analyse <strong>der</strong> Akrosomintegrität zeigte we<strong>der</strong> für die einzelne Betrachtung<br />
noch für die Gesamtbetrachtung bei<strong>der</strong> Hengste signifikante Unterschiede zwischen den<br />
Versuchsgruppen (Tab.16, 17 u. 18).
71<br />
Tabelle 16: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 1 nach<br />
Hengst 1<br />
Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5% Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0% Glyzerin<br />
Lactose-EDTA<br />
Maschine Box Maschine Box Maschine Box<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Kontrolle 92 ± 3,8 96 ± 2,7 94 ± 3,0 95 ± 1,8 90 ± 6,2 93 ± 4,0<br />
Sortiert 90 ± 2,3 92 ± 5,2 91 ± 5,5 93 ± 3,4 93 ± 3,9 93 ± 2,2<br />
Tabelle 17: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 2 nach<br />
Hengst 2<br />
Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5% Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0% Glyzerin<br />
Lactose-EDTA<br />
Maschine Box Maschine Box Maschine Box<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Kontrolle 93 ± 3,9 95 ± 2,1 93 ± 4,4 95 ± 1,0 89 ± 4,5 95 ± 3,7<br />
Sortiert 93 ± 3,3 92 ± 2,8 89 ± 5,9 92 ± 2,8 93 ± 34,2 92 ± 5,4<br />
Tabelle 18: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von zwei Hengsten (1<br />
Gesamt<br />
und 2) nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern<br />
und Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5% Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0% Glyzerin<br />
Lactose-EDTA<br />
Maschine Box Maschine Box Maschine Box<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Kontrolle 93 ± 3,7 95 ± 2,4 93 ± 3,6 95 ± 1,4 90 ± 5,2 94 ± 3,8<br />
Sortiert 91 ± 3,3 92 ± 4,0 90 ± 5,5 93 ± 3,0 93 ± 3,9 92 ± 4,0
4.1.4 Morphologisch abweichende Spermienformen nach dem Auftauen<br />
72<br />
Die morphologische Integrität unterschied sich we<strong>der</strong> zwischen Tiefgefriersystemen,<br />
Verdünnern o<strong>der</strong> Glyzerinkonzentrationen noch zwischen sortierten und nicht sortierten<br />
Spermien signifikant (Tab.19 u. 20).<br />
Tabelle 19: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />
Automat<br />
Hengst 1<br />
Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />
Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Normal 49,2 ± 10,0 56,7 ± 9,4 44,7 ± 13,9 60,0 ± 7,8 63,2 ± 7,6 47,3 ± 8,5<br />
Abgelöster Kopf 1,0 ± 0,9 1,0 ± 1,1 0,7 ± 1,2 1,2 ± 1,0 0,7 ± 0,8 0,5 ± 0,5<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
Proximaler<br />
Plasmatropfen<br />
Distaler<br />
Plasmatropfen<br />
0,2 ± 0,4 1,2 ± 1,6 0,5 ± 0,5 0,5 ± 0,5 0,2 ± 0,4 0,8 ± 0,8<br />
8,8 ± 4,6 7,5 ± 2,6 8,0 ± 4,5 9,0 ± 3,3 6,0 ± 4,5 9,7 ± 3,9<br />
2,5 ± 1,5 5,0 ± 1,7 3,8 ± 2,3 3,0 ± 1,8 3,2 ± 1,2 3,5 ± 2,1<br />
0,3 ± 0,5 0,8 ± 0,8 1,2 ± 1,2 0,0 ± 0,0 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />
DMR 2,3 ± 2,6 2,7 ± 2,7 1,3 ± 2,3 2,5 ± 2,1 2,3 ± 1,6 2,0 ± 2,4<br />
Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
35,7 ± 10,1 25,2 ± 7,8 39,8 ± 13,8 23,8 ± 6,8 24,0 ± 5,9 35,8 ± 10,4
73<br />
Tabelle 20: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />
Box<br />
Hengst 1<br />
Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />
Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Normal 55,2 ± 12,6 47,3 ± 8,9 49,8 ± 11,3 63,7 ± 6,7 59,7 ± 7,2 50,7 ± 9,1<br />
Abgelöster Kopf 1,3 ± 1,4 2,5 ± 1,9 0,8 ± 0,8 1,0 ± 0,6 1,2 ± 1.2 0,8 ± 1,2<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
Proximaler<br />
Plasmatropfen<br />
Distaler<br />
Plasmatropfen<br />
0,3 ± 0,8 1,2 ± 1,2 0,5 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />
9,5 ± 5,8 10,8 ± 4,0 9,3 ± 4,5 8,3 ± 3,1 9,0 ± 5,0 8,8 ± 3,3<br />
3,0 ± 1,8 2,8 ± 1,8 3,8 ± 1,2 1,5 ± 0,8 2,3 ± 1,8 3,0 ± 2,3<br />
1,0 ± 0,9 0,3 ± 0,5 1,2 ± 0,8 0,2 ± 0,4 0,3 ± 0,5 1,0 ± 1,5<br />
DMR 2,2 ± 1,7 3,0 ± 3,1 2,5 ± 3,6 3,0 ± 2,6 3,2 ± 2,2 3,8 ± 3,2<br />
Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
27,5 ± 10,8 32,0 ± 10,0 32,0 ± 12,7 21,8 ± 5,2 23,8 ± 8,5 31,5 ± 10,4
74<br />
Auch bei Hengst 2 ergab die Auswertung <strong>der</strong> morphologischen Parameter keinen Unterschied<br />
zwischen den verschiedenen Gruppen (Tab.21 u. 22).<br />
Tabelle 21: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />
Automat<br />
Hengst 2<br />
Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />
Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Normal 32,7 ± 4,8 37,0 ± 5,4 37,5 ± 9,1 44,5 ± 9,5 46,2 ± 14,0 45,7 ± 7,7<br />
Abgelöster Kopf 0,7 ± 1,2 0,7 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5 0,0 ± 0,0 0,7 ± 0,8<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
Proximaler<br />
Plasmatropfen<br />
Distaler<br />
Plasmatropfen<br />
1,3 ± 2,0 0,3 ± 0,5 0,8 ± 0,8 1,5 ± 1,6 0,3 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />
29,0 ± 6,9 25,8 ± 6,4 24,2 ± 7,1 22,0 ± 6,3 23,7 ± 5,6 20,3 ± 10,2<br />
4,8 ± 3,3 5,2 ± 2,3 4,8 ± 1,5 4,2 ± 1,5 3,2 ± 1,8 2,7 ± 2,1<br />
2,0 ± 1,4 1,0 ± 1,3 1,5 ± 0,5 0,5 ± 0,8 1,0 ± 0,9 0,2 ± 0,4<br />
DMR 7,8 ± 5,4 9,5 ± 4,8 5,3 ± 6,9 4,3 ± 4,9 5,8 ± 5,2 5,3 ± 3,6<br />
Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
21,7 ± 6,9 20,5 ± 6,0 25,3 ± 8,0 22,7 ± 7,8 19,8 ± 5,9 24,8 ± 12,1
75<br />
Tabelle 22: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />
Box<br />
Hengst 2<br />
Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />
Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Normal 38,0 ± 5,8 35,7 ± 9,5 37,2 ± 8,8 44,7 ± 7,4 41,0 ± 2,4 41,8 ± 7,5<br />
Abgelöster Kopf 0,2 ± 0,4 0,3 ± 0,5 0,5 ± 0,5 0,2 ± 0,4 0,7 ± 0,5 0,3 ± 0,5<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
Proximaler<br />
Plasmatropfen<br />
Distaler<br />
Plasmatropfen<br />
0,2 ± 0,4 1,0 ± 1,3 0,2 ± 0,4 0,3 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,2 ± 0,4<br />
27,3 ± 7,6 29,3 ± 10,5 24,7 ± 9,5 23,2 ± 7,0 25,8 ± 5,3 23,3 ± 9,1<br />
5,0 ± 2,8 4,0 ± 2,5 6,5 ± 5,0 2,7 ± 2,7 2,8 ± 1,6 2,0 ± 0,6<br />
2,0 ± 1,1 1,2 ± 1,0 0,7 ± 0,8 0,3 ± 0,5 0,5 ± 0,5 0,5 ± 0,8<br />
DMR 4,8 ± 4,0 7,0 ± 4,9 4,8 ± 4,5 4,2 ± 5,7 6,2 ± 5,7 4,3 ± 4,9<br />
Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
22,5 ± 4,2 21,5 ± 7,0 25,5 ±7,9 24,5 ±7,1 22,5 ± 5,7 27,5 ± 4,4<br />
Die morphologische Integrität <strong>der</strong> Spermien unterschied sich auch bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />
bei<strong>der</strong> Hengste nicht signifikant zwischen Tiefgefriersystemen, Verdünnern, Glyzerin-<br />
konzentrationen o<strong>der</strong> sortierten und nicht sortierten Spermien (Tab.23 u. 24).
76<br />
Tabelle 23: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />
Automat<br />
Gesamt<br />
Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />
Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Normal 40,9 ± 11,4 46,8 ± 12,6 41,1 ± 11,8 52,3 ± 11,6 54,7 ± 13,9 46,5 ± 7,8<br />
Abgelöster Kopf 0,8 ± 1,0 0,8 ± 0,9 0,6 ± 1,0 0,8 ± 0,9 0,3 ± 0,7 0,6 ± 0,7<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
Proximaler<br />
Plasmatropfen<br />
Distaler<br />
Plasmatropfen<br />
0,8 ± 1,5 0,8 ± 1,2 0,7 ± 0,7 1,0 ± 1,2 0,3 ± 0,6 0,6 ± 0,7<br />
18,9 ± 11,9 16,7 ± 10,7 16,1 ± 10,2 15,5 ± 8,3 14,8 ± 10,4 15,0 ± 9,2<br />
3,7 ± 2,7 5,1 ± 1,9 4,3 ± 1,9 3,6 ± 1,7 3,2 ± 1,5 3,1 ± 2,0<br />
1,2 ± 1,3 0,9 ± 1,0 1,3 ± 0,9 0,3 ± 0,6 0,8 ± 0,9 0,3 ± 0,5<br />
DMR 5,1 ± 4,9 6,1 ± 5,2 3,3 ± 5,3 3,4 ± 3,7 4,1 ± 4,1 3,7 ± 3,4<br />
Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
28,7 ± 11,0 22,8 ± 7,0 32,6 ± 13, 23,3 ± 7,0 21,9 ± 6,0 30,3 ± 12,2
77<br />
Tabelle 24: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter aufgetauter<br />
Box<br />
Gesamt<br />
Spermien [%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />
Styroporbox bei Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern und<br />
Glyzerinkonzentrationen<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
Kontrolle Flowzytometrisch sortiert<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
INRA82<br />
2,5%<br />
Glyzerin<br />
INRA82<br />
5,0%<br />
Glyzerin<br />
Lactose-<br />
EDTA<br />
ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD ξ ± SD<br />
Normal 46,6 ± 13,0 41,5 ± 10,7 43,5 ± 11,7 54,2 ± 12,0 50,3 ± 11,0 46,3 ± 9,2<br />
Abgelöster Kopf 0,8 ± 1,1 1,4 ± 1,7 0,7 ± 0,7 0,6 ± 0,7 0,9 ± 0,9 0,6 ± 0,9<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen<br />
Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
Proximaler<br />
Plasmatropfen<br />
Distaler<br />
Plasmatropfen<br />
0,3 ± 0,6 1,1 ± 1,2 0,3 ± 0,7 0,4 ± 0,8 0,5 ± 0,8 0,3 ± 0,5<br />
18,4± 11,3 20,1 ± 12,3 17,0 ± 10,7 15,8 ± 9,3 17,4 ± 10,1 16,1 ± 10,0<br />
4,0 ± 2,4 3,4 ± 2,2 5,2 ± 3,7 2,1 ± 2,0 2,6 ± 1,6 2,5 ± 1,7<br />
1,5 ± 1,1 0,8 ± 0,9 0,9 ± 0,8 0,3 ± 0,5 0,4 ± 0,5 0,8 ± 1,2<br />
DMR 3,5 ± 3,3 5,0 ± 4,5 3,7 ± 4,1 3,6 ± 4,3 4,7 ± 4,4 4,1 ± 4,0<br />
Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen<br />
25,0 ± 8,2 26,8 ± 9,9 28,8 ± 10,6 23,2 ± 6,1 23,2 ± 7,0 29,5 ± 7,9<br />
4.2 Tiefgefrierung für die Besamungsversuche<br />
4.2.1 Spermienmotilität nach dem Auftauen<br />
Wie aus Tabelle 25 ersichtlich, liegen die prozentualen Motilitätswerte <strong>der</strong> unsortierten<br />
Spermien von Hengst 1 0, 10 und 30 Minuten nach dem Auftauen signifikant über den<br />
sortierten Spermien (p 0,001, p 0,05 und p 0,001). Bei Koffeinzugabe nach 10 Minuten
78<br />
sowie nach 90 Minuten war kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen<br />
festzustellen. Dennoch lagen die Motilitäten des aufgetauten Kontrollspermas mit 400 Mio.<br />
Spermien/ml 60 und 120 Minuten nach Beginn des Thermoresistenztests signifikant über <strong>der</strong><br />
Bewegungsaktivität <strong>der</strong> sortierten Spermien (p 0,05). Zusätzlich galt dies für alle Kontroll-<br />
und Versuchsgruppen 150 und 180 Minuten nach dem Auftauen (Tab.25).<br />
Gegenüber dem Ausgangswert (0 min.) waren die Motilitäten <strong>der</strong> Kontrollgruppen nach 30<br />
Minuten signifikant reduziert, während die sortierten Spermien erst nach 60 Minuten einen<br />
signifikanten Verlust ihrer Motilität zeigten (Tab.25).<br />
Tabelle 25: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von Hengst 1 zu<br />
Hengst 1<br />
unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
0 min 61,0 ± 7,4 B,d<br />
10 min 56,0 ± 8,2 b<br />
10 min + Koff 62,0 ± 11,5<br />
30 min 44,0 ± 8,2 A,d<br />
60 min 19,8 ± 7,7 A<br />
90 min 17,8 ± 6,6 A<br />
120 min 16,4 ± 7,4 A<br />
150 min 7,9 ± 6,2 A,a<br />
180 min 4,7 ± 4,4 A,a<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
67,0 ± 7,6 B,d<br />
56,0 ± 8,2 b<br />
57,0 ± 4,5<br />
43,0 ± 5,7 A,d<br />
25,2 ± 5,5 A,b<br />
24,4 ± 9,3 A<br />
25,0 ± 6,1 A,b<br />
16,8 ± 3,9 A,b<br />
16,6 ± 4,2 A,b<br />
Flowzytometrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
29,0 ± 9,6 B,c<br />
26,0 ± 9,6 a<br />
56,0 ± 6,5 C<br />
18,6 ± 8,2 c<br />
13,2 ± 6,8 A,a<br />
11,4 ± 8,5 A<br />
10,8 ± 8,0 A,a<br />
7,4 ± 4,4 A,a<br />
5,2 ± 3,8 A,a<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
Bei Hengst 2 zeigten sich in beiden Kontrollgruppen deutlich höhere Auftaumotilitäten als in<br />
<strong>der</strong> Gruppe mit sortierten Spermien bis 30 Minuten (p 0,001 bzw. p 0,05) nach dem
79<br />
Auftauen und auch nach Zugabe von Koffein nach 10 Minuten (p 0,05), während es zu<br />
späteren Zeitpunkten keine signifikanten Abweichungen mehr gab (Tab.26).<br />
Nach 60 Minuten reduzierte sich in allen drei Gruppen die Motilität signifikant gegenüber<br />
ihren Ausgangswerten (Tab.26).<br />
Tabelle 26: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von Hengst 2 zu<br />
Hengst 2<br />
unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
0 min 67,0 ± 6,7 B,d<br />
10 min 61,0 ± 17,5 b<br />
10 min + Koff 71,0 ± 5,5 b<br />
30 min 61,0 ± 5,5 d<br />
60 min 35,6 ± 21,7 A<br />
90 min 28,8 ± 16,8 A<br />
120 min 26,2 ± 15,1 A<br />
150 min 19,6 ± 12,2 A<br />
180 min 15,6 ± 5,6 A<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
67,0 ± 7,6 B,d<br />
64,0 ± 4,2 b<br />
70,0 ± 6,1 b<br />
51,6 ± 12,9 b<br />
45,2 ± 19,2 A<br />
28,2 ± 15,1 A<br />
27,6 ± 13,7 A<br />
23,4 ± 14,3 A<br />
13,1 ± 8,9 A<br />
Flowzytometrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
34,0 ± 6,5 B,c<br />
31,0 ± 9,6 a<br />
57,0 ± 2,7 C,a<br />
30,2 ± 7,3 a,c<br />
19,2 ± 5,6 A<br />
16,6 ± 9,0 A<br />
16,0 ± 4,2 A<br />
11,2 ± 5,7 A<br />
8,6 ± 4,2 A<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
Die Gesamtbetrachtung <strong>der</strong> Auftaumotilitäten bei<strong>der</strong> Hengste ergab in den Kontrollgruppen<br />
zu den Zeitpunkten 0, 10 und 30 Minuten signifikant höhere Durchschnittswerte als in <strong>der</strong><br />
Gruppe <strong>der</strong> sortierten Spermien (p 0,001). Nach <strong>der</strong> Zugabe von Koffein nach 10 Minuten<br />
lagen die Motilitätswerte <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit 40 Mio. Spermien/ml signifikant über denen<br />
<strong>der</strong> sortierten Spermien (p 0,05). Signifikante Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit<br />
400 Mio. Spermien/ml und den sortierten Spermien stellten sich nach 60 Minuten und nach<br />
120 Minuten bzw. später ein (Tab.27).
80<br />
Die sortierten Spermien und die Kontrollgruppe mit 40 Mio. Spermien/ml verloren nach 60<br />
Minuten, die Kontrollgruppe mit 400 Mio. Spermien/ml nach 30 Minuten signifikant an<br />
Motilität (p 0,05).<br />
Tabelle 27: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von beiden<br />
Gesamt<br />
Hengsten (1 und 2) zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
0 min 64,0 ± 7,4 B,d<br />
10 min 58,5 ± 13,1 d<br />
10 min + Koff 66,5 ± 9,7 b<br />
30 min 52,5 ± 11,1 d<br />
60 min 27,7 ± 17,4 A<br />
90 min 23,3 ± 13,3 A<br />
120 min 21,3 ± 12,3 A<br />
150 min 13,8 ± 11,0 A<br />
180 min 10,2 ± 7,5 A<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
67,0 ± 7,1 B,d<br />
60,0 ± 7,5 d<br />
Flowzytometrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
31,5 ± 8,2 B,c<br />
28,5 ± 9,4 c<br />
63,5 ± 8,5 56,5 ± 4,7 C,a<br />
47,3 ± 10,4 A,d<br />
35,2 ± 17,0 A,b<br />
26,3 ± 12,0 A<br />
26,3 ± 10,1 A,b<br />
20,1 ± 10,5 A,b<br />
14,9 ± 6,8 A,b<br />
24,4 ± 9,5 c<br />
16,2 ± 6,7 A,a<br />
14,0 ± 8,7 A<br />
13,4 ± 6,6 A,a<br />
9,3 ± 5,2 A,a<br />
6,9 ± 4,2 A,a<br />
A:B p 0,05 innerhalb eines Mediums<br />
a:b p 0,05 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
c:d p 0,001 zwischen Kontrollsperma und sortiertem Sperma im jeweiligen selben Verdünner<br />
4.2.1 Akrosomintegrität im aufgetauten Sperma<br />
Die Integrität <strong>der</strong> Akrosome unterschied sich zwischen den drei Gruppen we<strong>der</strong> bei den<br />
einzelnen Hengsten noch bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung statistisch signifikant voneinan<strong>der</strong><br />
(Tab.28).
81<br />
Tabelle 28: Mittelwerte und Standardabweichungen des Anteils intakter Akrosome [%] <strong>der</strong><br />
für die Besamungsversuche tiefgefrorenen Proben nach dem Auftauen<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Flowzytometrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
Hengst 1 91,6 ± 3,3 91,1 ± 2,5 90,1 ± 3,9<br />
Hengst 2 92,1 ± 4,5 91,8 ± 3,1 92,4 ± 3,3<br />
Total 91,9 ± 3,9 91,5 ± 2,7 91,3 ± 3,7<br />
4.2.2 Morphologisch abweichende Spermienformen nach dem Auftauen<br />
Bei Hengst 1 war <strong>der</strong> Anteil morphologisch normaler Spermien zwischen den drei Gruppen<br />
gleich. Auch die einzelnen morphologischen Parameter unterschieden sich nicht. Lediglich<br />
<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen lag bei den sortierten Spermien deutlich<br />
über dem <strong>der</strong> Kontrollgruppe mit 400 Mio. Spermien/ml (p 0,05; Tab.29).
82<br />
Tabelle 29: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />
Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 1<br />
Hengst 1<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Normal 58,2 ± 13,5<br />
Abgelöster Kopf 2,8 ± 2,2<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen 0,0 ± 0,0<br />
Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen 10,2 ± 2,8<br />
Proximaler Plasmatropfen 2,4 ± 1,7<br />
Distaler Plasmatropfen 1,2 ± 1,1<br />
DMR 0,0 ± 0,0<br />
Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen 25,2 ± 11,5<br />
a:b p 0,05 innerhalb einer Zeile<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
67,8 ± 9,2<br />
1,5 ± 1,4<br />
0,2 ± 0,4<br />
10,0 ± 2,1<br />
5,5 ± 3,8<br />
0,7 ± 0,5<br />
0,2 ± 0,4<br />
14,2 ± 8,2 a<br />
Flowzyto-<br />
metrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
52,5 ± 5,4<br />
0,3 ± 0,5<br />
0,0 ± 0,0<br />
5,3 ± 4,1<br />
2,8 ± 3,1<br />
0,8 ± 1,0<br />
0,0 ± 0,0<br />
38,5 ± 7,7 b<br />
Bei Hengst 2 unterschied sich <strong>der</strong> Anteil morphologisch normaler Zellen zwischen den<br />
Gruppen nicht, während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen bei den<br />
sortierten Spermien signifikant niedriger war als in den Kontrollgruppen (p 0,05). Alle<br />
an<strong>der</strong>en morphologischen Verän<strong>der</strong>ungen zeigten zwischen den Gruppen keine signifikanten<br />
Unterschiede (Tab.30).
83<br />
Tabelle 30: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />
Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 2<br />
Hengst 2<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Flowzyto-<br />
metrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
Normal 45,1 ± 6,8 44,1 ± 9,5 45,9 ± 9,2<br />
Abgelöster Kopf 1,6 ± 2,1 0,6 ± 0,7 1,4 ± 1,3<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen 0,6 ± 1,0 0,0 ± 0,0 0,4 ± 0,8<br />
Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen 23,9 ± 3,8 b<br />
25,9 ± 5,3 b<br />
17,0 ± 2,5 a<br />
Proximaler Plasmatropfen 6,6 ± 4,1 7,8 ± 2,4 5,1 ± 4,1<br />
Distaler Plasmatropfen 2,1 ± 2,0 3,8 ± 2,3 2,3 ± 2,4<br />
DMR 2,3 ± 2,7 1,3 ± 1,9 1,7 ± 1,5<br />
Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen 17,9 ± 9,4 16,6 ± 9,5 26,1 ± 10,2<br />
a:b p 0,05 innerhalb einer Zeile<br />
Bei <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung <strong>der</strong> Morphologie bei<strong>der</strong> Hengste traten Haupt- und<br />
Endstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien signifikant häufiger auf als bei den<br />
Spermien <strong>der</strong> in einer Konzentration von 400 Mio. Spermien/ml tiefgefrorenen<br />
Kontrollgruppe (p 0,05; Tab.31). Alle an<strong>der</strong>en Parameter zeigten keine signifikanten<br />
Unterschiede zwischen den drei Gruppen.
84<br />
Tabelle 31: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />
Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von beiden Hengsten (1 und 2)<br />
Gesamt<br />
Kontrolle<br />
40 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Kontrolle<br />
400 Mio. / ml<br />
ξ ± SD<br />
Flowzyto-<br />
metrisch<br />
sortiert<br />
ξ ± SD<br />
Normal 50,6 ± 11,7 53,6 ± 15,1 48,3 ± 8,4<br />
Abgelöster Kopf 2,1 ± 2,1 0,9 ± 1,1 1,0 ± 1,2<br />
an<strong>der</strong>e Kopfverän<strong>der</strong>ungen 0,3 ± 0,8 0,1 ± 0,3 0,3 ± 0,6<br />
Hals- und Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen 18,2 ± 7,8 19,5 ± 9,1 12,7 ± 6,6<br />
Proximaler Plasmatropfen 4,8 ± 3,8 6,9 ± 3,2 4,3 ± 3,8<br />
Distaler Plasmatropfen 1,8 ± 1,7 2,5 ± 2,4 1,7 ± 2,1<br />
DMR 1,3 ± 2,3 0,9 ± 1,6 1,1 ± 1,4<br />
Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen 20,9 ± 10,5 15,6 ± 8,8 a<br />
a:b p 0,05 innerhalb einer Zeile<br />
30,6 ± 10,9 b
5 Diskussion<br />
85<br />
Ziel dieser Arbeit war es, die Tiefgefrierung von gesextem Hengstsperma zu verbessern und<br />
anhand spermatologischer Kriterien zu beurteilen. Zwar liegen mehrere Literaturberichte<br />
(BUCHANAN et al. 2000; LINDSEY et al. 2001, 2002a, b, c) über Befruchtungsergebnisse<br />
von frischem gesexten Hengstsperma vor. Über die Verwendung von gesextem,<br />
tiefgefrorenen Hengstsperma wurde bislang nur von LINDSEY et al. (2002b) berichtet. Bei<br />
15 besamten Stuten lag die Trächtigkeitsrate bei 13%.<br />
Nicht von jedem Hengst eignet sich das Sperma für die Sortierung im Flowzytometer o<strong>der</strong> für<br />
die Tiefgefrierung. Eine Kombination bei<strong>der</strong> Verfahren ist zurzeit sogar nur bei einem kleinen<br />
Prozentsatz von Hengsten möglich (LINDSEY et al. 2002c). Für die vorliegenden<br />
Untersuchungen mit gesexten Spermien wurden zwei in <strong>der</strong> Besamung eingesetzte Hengste<br />
des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts in Celle ausgewählt, <strong>der</strong>en Sperma aufgrund von<br />
Vorversuchen sowohl für den Sortiervorgang als auch für die Tiefgefrierung geeignet<br />
erschien.<br />
Von an<strong>der</strong>en Tierarten ist bekannt, dass routinemäßig bewährte Tiefgefrierverfahren nur<br />
bedingt auf gesextes Sperma übertragen werden können (KLINC 2005). Voruntersuchungen<br />
an <strong>der</strong> Universität Sydney hatten zum Beispiel gezeigt, dass eine Verkürzung <strong>der</strong> Einfrierzeit<br />
im Stickstoffdampf sich positiv auf die Auftauqualität von gesextem Hengstsperma auswirkt 2 .<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurden drei Versuchsreihen zur Tiefgefrierung sortierter Spermien<br />
in zwei Tiefgefriersystemen, zwei Verdünnern und zwei Glyzerinkonzentrationen<br />
durchgeführt. Qualitätskriterien zur Vorhersage <strong>der</strong> Befruchtungsfähigkeit wurden anhand <strong>der</strong><br />
Spermaparameter Motilität, Akrosomintegrität und Spermienmorphologie bestimmt.<br />
Die in den Tiefgefriersystemen „Styroporbox“ und „Einfrierautomat“ gemessenen<br />
Temperaturkurven stellten sich sehr unterschiedlich dar. Die Temperaturabsenkung im<br />
Einfrierautomaten verlief im Bereich bis ca. –20°C deutlich langsamer, danach jedoch<br />
deutlich schneller als in <strong>der</strong> Styroporbox. Ob eher eine langsame o<strong>der</strong> eher eine schnelle<br />
Kühlrate vorteilhaft für Spermien ist, wird schon lange diskutiert. MERRYMAN (1966)<br />
vertrat die Meinung, eine langsame Kühlung sei behutsamer, weil dabei hauptsächlich<br />
2 laut persönlicher Mitteilung von J. Clulow, Oktober 2003
86<br />
extrazelluläres Eis gebildet und eine intrazelluläre Kristallisierung weitgehend vermieden<br />
wird. MAZUR (1980) entwickelte die sogenannte „Zweifaktoren-Hypothese“, welche besagt,<br />
dass schnelles Einfrieren die Gefahr intrazellulärer Eisbildung erhöht, während langsames<br />
Einfrieren eine länger andauernde Wirkung <strong>der</strong> „Lösungseffekte“ ermöglicht.<br />
Schnelle Einfrierraten verursachen intrazelluläre Eiskristalle, die aber zunächst unschädlich<br />
sind (MAZUR 1980). Erst die Zusammenballung dieser kleinen Eiskristalle aufgrund ihrer<br />
großen Oberflächenenergie und damit verbundener Instabilität bei zu langsamem Auftauen<br />
verursachen Zellschäden, weshalb die Auftaurate immer <strong>der</strong> Einfrierrate angepasst werden<br />
muss (MAZUR 1980). Der mittlere Temperaturbereich zwischen –15 und –60°C ist nach<br />
MAZUR (1980) die kritische Zone, in <strong>der</strong> die meisten letalen Schäden auftreten.<br />
Auch DELIUS (1985) erkannte keinen signifikanten Vorteil eines Einfrierverfahrens o<strong>der</strong><br />
einer bestimmten Einfriergeschwindigkeit, stellte jedoch anhand von Motilität und<br />
Akrosinaktivität eine tendenziell bessere Qualität des Hengstsamens bei höherer Einfrierrate<br />
fest. Das Einfrieren in einer Styroporkiste mit flüssigem Stickstoff erwies sich in ihren<br />
Untersuchungen als ungünstiger gegenüber dem computergesteuerten Einfrierprozess mit<br />
schneller Kühlrate. Auch bei an<strong>der</strong>en Tierarten war <strong>der</strong> computergesteuerte Einfrierprozess<br />
vorteilhafter als eine ungesteuerte Styroporbox (DEMINATUS 1959; BRUEMMER et al.<br />
1963; MAHLER 1966). MAHLER (1966) wies außerdem auf die Ausschaltung menschlicher<br />
Fehlerquellen durch Anwendung von Einfrierautomaten hin. OSMERS (1983) schaffte mit<br />
<strong>der</strong> computergesteuerten Standardisierung des Einfrierverfahrens beim Rind kontrollierbare<br />
und reproduzierbare Bedingungen und erhöhte damit die Non-Return-Raten.<br />
Obwohl sich die Kühlraten in den vorliegenden Versuchen stark voneinan<strong>der</strong> unterschieden,<br />
waren bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> einzelnen Spermienparameter Unterschiede zwischen den<br />
beiden Einfriersystemen we<strong>der</strong> für die gesexten noch für die unbehandelten Spermien zu<br />
erkennen. Dies deutet darauf hin, dass die physikalische Belastungsfähigkeit <strong>der</strong> Spermien<br />
sich nicht wesentlich zwischen den Behandlungen unterscheidet.<br />
In allen untersuchten Gruppen lag <strong>der</strong> durchschnittliche Anteil an Spermien mit intaktem<br />
Akrosom über 90% und überschritt damit die von McDONALD und PINEDA (1989) für die<br />
Besamung erfor<strong>der</strong>liche Akrosomintegrität von aufgetautem Hengstsperma von mindestens<br />
50% deutlich. Unterschiede zwischen den Gruppen lagen hinsichtlich <strong>der</strong> Akrosomintegrität<br />
nicht vor.
87<br />
Da sich die beiden Tiefgefriersysteme nicht unterschieden, wurde das Sperma aufgrund <strong>der</strong><br />
technischen Verfügbarkeit in den weiteren Untersuchungen zur Tiefgefrierung von sortierten<br />
Hengstspermien für einen Besamungsversuch im Stickstoffdampf einer Styroporbox<br />
eingefroren und auf die computergesteuerte Anlage verzichtet.<br />
Obwohl es keinen Verdünner gibt, <strong>der</strong> sich für die Tiefgefrierung von Spermien aller Hengste<br />
eignet (SQUIRES u. PICKETT 1995; GRAHAM 1996), sollte zunächst für später geplante<br />
Besamungsversuche ein Medium gefunden werden, in dem sich sortierte Spermien bei<strong>der</strong><br />
Hengste zufriedenstellend kryokonservieren ließen. In Versuchsreihe 2 wurden deshalb zwei<br />
Verdünner miteinan<strong>der</strong> verglichen. Dabei handelte es sich um den französischen Verdünner<br />
INRA82 (IJAZ u. DUCHARME 1995) mit 2% Eidotter und einen Lactose-EDTA-Verdünner<br />
mit 20% Eidotter (MARTIN et al. 1979). Mit ersterem wurde das Sperma bei<strong>der</strong> Hengste im<br />
Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüt routinemäßig zur Kryokonservierung verdünnt, wobei eine<br />
Glyzerinkonzentration von 2,5% eingestellt wurde.<br />
Die während <strong>der</strong> Tiefgefrierung aufgezeichneten Temperaturkurven unterschieden sich<br />
zwischen den Verdünnern erst nach Durchschreiten des von verschiedenen Autoren als<br />
kritisch angesehenen Temperaturbereiches signifikant. So erklärte MAZUR (1980), dass im<br />
Temperaturbereich zwischen –15 und –60°C die meisten Schäden an Zellmembranen <strong>der</strong><br />
Säugetierspermien auftreten. Der für Hengstsperma als kritisch angesehene Bereich schwankt<br />
in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Kühlrate. RÖBBELEN (1993) sah bei einer langsamen<br />
Gefriergeschwindigkeit einen Bereich zwischen -10 und -20°C als kritisch an, während dieser<br />
bei einer schnelleren Kühlrate zwischen -20 und -30°C lag. Nach Durchschreiten dieses<br />
Temperaturbereiches sind die Zellen „inert“, d.h. sie können zur Aufbewahrung in flüssigen<br />
Stickstoff getaucht werden (GRAHAM 1996).<br />
Hinsichtlich Motilität, Akrosomintegrität o<strong>der</strong> Morphologie <strong>der</strong> Spermien bestand zwischen<br />
den Verdünnern kein Unterschied. Die Entscheidung, welches Medium für<br />
Besamungsversuche genutzt werden sollte, fiel auf den Lactose-EDTA-Verdünner. Er wurde<br />
im Thermoresistenztest beim direkten Vergleich <strong>der</strong> Motilität von sortierten Spermien, die an<br />
ein- und demselben Tag tiefgefroren worden waren, subjektiv geringfügig besser<br />
eingeschätzt, was sich jedoch in <strong>der</strong> statistischen Auswertung nicht nie<strong>der</strong>schlug.
88<br />
Aus <strong>der</strong> Toxizität einer Gefrierschutzsubstanz resultiert auch eine vermin<strong>der</strong>te Fertilität<br />
(PACE u. SULLIVAN 1975; DEMICK et al. 1976; HAMMERSTEDT u. GRAHAM 1992;<br />
BEDFORD et al. 1995). Daher sollte ihre Konzentration so niedrig wie möglich gehalten<br />
werden, gleichzeitig aber hoch genug, um einen maximalen Schutz bieten zu können<br />
(GRAHAM 1996). VIDAMENT et al. (1998) erreichten mit einer Konzentration von 2,5%<br />
Glyzerin im INRA82-Verdünner mit 2% Eidotter zufriedenstellende Ergebnisse nach <strong>der</strong><br />
Besamung mit tiefgefrorenem Sperma. Ein akzeptables Trächtigkeitsniveau wird bei Zugabe<br />
von 2,5% und 4% Glyzerin zum Verdünner erreicht, bei einer Konzentration von 5,5% jedoch<br />
wird die Fertilität stark vermin<strong>der</strong>t (VINCENT et al. 2004). Hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Spermienmotilität ist die optimale Glyzerinkonzentration in einem auf Milch basierenden<br />
Verdünner schwer zu bestimmen, kann aber nach VIDAMENT et al. (2001) bei 3% vermutet<br />
werden. Auch BALL und VO (2001) zeigten, dass eine Erhöhung <strong>der</strong> Glyzerinkonzentration<br />
im Verdünner negative Effekte an Spermien hervorruft, die sich in verän<strong>der</strong>ter Motilität,<br />
Vitalität sowie dem Zustand <strong>der</strong> Mitochondrien und <strong>der</strong> Akrosome äußert. Trotz<br />
unterschiedlicher Angaben in <strong>der</strong> Literatur gilt es inzwischen als erwiesen, dass eine<br />
umgekehrt proportionale Beziehung zwischen <strong>der</strong> Glyzerinkonzentration und dem Prozentsatz<br />
motiler Spermien sowie <strong>der</strong> Akrosomintegrität besteht, die unabhängig vom Gefriermodus ist<br />
(GRAHAM u. GRABO 1972; PURSEL et al. 1978; OBANDO et al. 1984; ALMLID et al.<br />
1988; VENGUST et al. 1989). Alle erwähnten Studien beziehen sich auf ungesextes Sperma,<br />
während über die Nutzung von Kryoprotektiva bei sortierten Spermien keine Angaben in <strong>der</strong><br />
Literatur vorliegen.<br />
Aus den vorliegenden Ergebnissen ist ein Einfluss <strong>der</strong> verwendeten Glyzerinkonzentrationen<br />
we<strong>der</strong> auf Motilität und Akrosomintegrität noch auf die Spermienmorphologie abzuleiten. Für<br />
sortierte Spermien <strong>der</strong> beiden eingesetzten Hengste kann entsprechend davon ausgegangen<br />
werden, dass eine Erhöhung <strong>der</strong> Glyzerinkonzentration nicht zu einer <strong>Verbesserung</strong> des<br />
Gefrierschutzes führt.<br />
Ähnlich wie in früheren Untersuchungen an gesexten Bullenspermien (SCHENK et al. 1999)<br />
waren in den Tiefgefrierversuchen die Auftaumotilitäten <strong>der</strong> sortierten Spermien gegenüber<br />
denen <strong>der</strong> entsprechenden Kontrollgruppen deutlich reduziert. Zu beachten ist hier aber, dass<br />
sich die Werte <strong>der</strong> Kontrollgruppen innerhalb einer Zeit von nur 30 Minuten (Hengst 2), 60
89<br />
Minuten (Gesamtbetrachtung) bzw. 90 Minuten (Hengst 1) im Thermoresistenztest denen <strong>der</strong><br />
sortierten Spermien anglichen.<br />
KLINC (2005) ist <strong>der</strong> Ansicht, dass eine punktuelle Bestimmung <strong>der</strong> Motilität nach dem<br />
Auftauen keinen ausreichenden Rückschluss auf die Qualität <strong>der</strong> aufgetauten Proben zulässt.<br />
Nach Beobachtung <strong>der</strong> Motilität tiefgefrorener gesexter und nicht gesexter Bullenspermien<br />
nach dem Auftauen im Thermoresistenztest (37°C) über 12 Stunden verloren die sortierten<br />
Spermien im TRIS-Verdünner mehr als 90% ihrer Motilität, während die unsortierten<br />
Kontrollgruppen ihre Motilität aufrecht erhalten konnten.<br />
Dies konnte für Hengstspermien in dieser Studie nicht gezeigt werden. Auch für die<br />
Kontrollgruppen lag <strong>der</strong> Zeitpunkt, zu dem die Motilitätswerte im Thermoresistenztest<br />
signifikant von den Ausgangswerten abwichen, im Bereich zwischen 30 und 90 Minuten. Die<br />
Zeitpunkte sind jedoch nur bedingt vergleichbar, da sich schon die Ausgangswerte zwischen<br />
den Gruppen unterschieden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass bei fast allen<br />
Gruppen ein signifikanter Verlust <strong>der</strong> Motilität zwischen 30 bis 60 Minuten nach dem<br />
Auftauen beobachtet wurde.<br />
Für kryokonserviertes Hengstsperma gilt nach den Richtlinien des Instituts für<br />
Reproduktionsmedizin (Tierärztliche Hochschule Hannover) als Kriterium für den<br />
Besamungseinsatz ein Anteil von mindestens 30% vorwärtsbeweglichen Spermien nach dem<br />
Auftauen. Es fiel auf, dass das unsortierte Tiefgefriersperma diese Motilität im<br />
Thermoresistenztest und im besten Verdünner für ungefähr 60 Minuten halten kann. Die<br />
Auftaumotilität sortierter tiefgefrorener Spermien erreichte diesen kritischen Wert bereits<br />
nach ca. 30 Minuten. Um diese auch im weiblichen Genitale stark verkürzte Vitalität<br />
sortierter Spermien zu kompensieren (MAXWELL et al. 2004), muss die Besamung mit<br />
sortierten tiefgefrorenen Spermien deshalb zeitlich nah zum Auftauen und zur Ovulation<br />
erfolgen (LINDSEY et al. 2002b).<br />
Wie von SCHENK et al. (1999) für Bullensperma berichtet, unterschied sich auch die in den<br />
Tiefgefrierversuchen erfasste Akrosomintegrität genauso wie <strong>der</strong> Anteil morphologisch<br />
abweichen<strong>der</strong> Samenzellen nicht signifikant zwischen sortierten und unsortierten<br />
tiefgefrorenen Spermien. Auch MORRIS et al. (2003) fanden keinen signifikanten
90<br />
Unterschied bezüglich des Anteils intakter Akrosome zwischen Spermien vor <strong>der</strong> Inkubation<br />
und Spermien nach <strong>der</strong> Sortierung. In ihren Studien waren die Spermien jedoch keiner<br />
Kryokonservierung unterzogen worden.<br />
Um Spermien für Besamungsversuche zu kryokonservieren und sie hinsichtlich ihrer Fertilität<br />
zu überprüfen, wurden aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Tiefgefrierversuche ein Tiefgefriersystem, ein<br />
Verdünner und eine Glyzerinkonzentration ausgewählt. Die mit einer Reinheit von<br />
mindestens 90% sortierten Spermien wurden im Lactose-EDTA-Verdünner gekühlt und in<br />
diesem Verdünner mit 4% Glyzerin in <strong>der</strong> Styroporbox kryokonserviert.<br />
Der Vergleich <strong>der</strong> Spermienmotilität ergab bei Hengst 1 erwartungsgemäß bis 30 Minuten<br />
nach dem Auftauen signifikant höhere Werte für die beiden nicht sortierten Kontrollgruppen<br />
als für die Gruppe <strong>der</strong> sortierten Spermien. Die Beweglichkeit <strong>der</strong> sortierten Spermien konnte<br />
dabei in höherem Maße durch Koffein stimuliert werden als die <strong>der</strong> Kontrollgruppen, d.h. die<br />
Motilität <strong>der</strong> nicht sortierten und <strong>der</strong> sortierten Spermien unterschieden sich nach Zufügen<br />
von Koffein zum Zeitpunkt 10 Minuten nach dem Auftauen nicht mehr signifikant<br />
voneinan<strong>der</strong>. Der Phosphodiesterase-Hemmer Koffein steigert die Motilität innerhalb einer<br />
Spermiensuspension (COSCIONI et al. 2001) und dient damit z.B. <strong>der</strong> Erkennung aller<br />
potenziell motilen Spermien. Die Zugabe von Koffein führt nur zu einer kurzzeitigen<br />
Stimulation (AITKEN et al. 1986; SALEM et al. 1992) und anschließend zu einer schnellen<br />
Abnahme <strong>der</strong> Motilität aller Spermien in einer Suspension, weshalb in <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Studie die Koffein-Zugabe direkt auf dem Objektträger erfolgte. Da aber nicht bekannt ist,<br />
inwieweit die durch Koffein unter dem Mikroskop stimulierte Motilität als<br />
Fruchtbarkeitsvorhersage geeignet ist, kann aus diesem Wert nur die maximale<br />
Stimulierbarkeit <strong>der</strong> Spermien, die kurz nach dem Auftauen nicht selbstständig ihren<br />
Höchstwert erreicht, abgelesen werden.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Akrosomintegrität unterschieden sich zwischen den drei Gruppen we<strong>der</strong><br />
für die einzelnen Hengste noch für die Gesamtbetrachtung signifikant voneinan<strong>der</strong>. Auch<br />
SCHENK et al. (1999) und MORRIS et al. (2003) fanden keine signifikanten Unterschiede<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Akrosomintegrität zwischen Spermien vor und nach <strong>der</strong> Sortierung. Sie<br />
stellten lediglich fest, dass Spermien nach <strong>der</strong> Färbung und Inkubation einen niedrigeren
91<br />
Prozentsatz intakter Akrosome zeigten als nach <strong>der</strong> sich anschließenden Sortierung. Dieses<br />
wi<strong>der</strong>spricht den hier aus den Tiefgefrierversuchen hervorgegangen Daten, die keine<br />
Unterschiede erkennen ließen.<br />
Bei Hengst 1 ergab die Auswertung <strong>der</strong> Spermienmorphologie lediglich einen signifikant<br />
höheren Anteil an Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien gegenüber<br />
<strong>der</strong> Kontrollgruppe mit 400 Mio. Spermien/ml. Ein Unterschied zwischen den sortierten<br />
Spermien und <strong>der</strong> in <strong>der</strong>selben Konzentration eingefrorenen Kontrollgruppe bestand jedoch<br />
nicht. Auch bei Hengst 2 unterschied sich <strong>der</strong> Anteil morphologisch intakter Spermien<br />
zwischen den Gruppen nicht. Interessanterweise lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Hals- und<br />
Verbindungsstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien sogar signifikant unter dem <strong>der</strong><br />
Kontrollgruppen. Die Gesamtbetrachtung ergab wie bei Hengst 1 nur einen signifikant<br />
erhöhten Anteil an Haupt- und Endstückverän<strong>der</strong>ungen bei den sortierten Spermien<br />
gegenüber <strong>der</strong> Kontrolle mit 400 Mio. Spermien/ml.<br />
Bedingt durch die limitierte Verfügbarkeit gesexter Spermien mussten die Versuche auf zwei<br />
Hengste begrenzt werden. Dennoch lässt sich aus dieser Arbeit folgern, dass sortierte genauso<br />
wie nicht sortierte Spermien eine niedrigere Glyzerinkonzentration im INRA82-Verdünner<br />
bevorzugen. Es bestand außerdem für diesen Versuchsaufbau kein Unterschied zwischen den<br />
Tiefgefriersystemen Styroporbox und automatischem Gefriergerät. Bekannt ist, dass nicht<br />
sortierte Spermien verschiedener Hengste unterschiedlich auf die Tiefgefrierung in<br />
verschiedenen Verdünnern reagieren (SQUIRES u. PICKETT 1995; GRAHAM 1996).<br />
Dieses kann auch für sortierte Spermien vorausgesetzt werden. Hengst 2 blieb in <strong>der</strong><br />
vorliegenden Studie indifferent gegenüber den beiden Verdünnern, während Hengst 1 auf eine<br />
Verän<strong>der</strong>ung des Verdünners reagierte. Auch die bei PICKETT et al. (1987) erwähnten<br />
Tagesschwankungen hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Tiefgefrierfähigkeit</strong> waren in den vorliegenden Studien<br />
zu erkennen.<br />
Um eine <strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> Methodik zur Tiefgefrierung sortierter Spermien zu erreichen, sind<br />
Folgestudien erfor<strong>der</strong>lich. Es bleibt die Frage offen, wie sortierte Spermien an<strong>der</strong>er Hengste<br />
auf die Tiefgefrierung reagieren und ob an<strong>der</strong>e Tiefgefrierprogramme o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e
92<br />
Tiefgefriermedien bessere Spermienqualitäten nach dem Auftauen ergeben. Für die<br />
vorliegende Arbeit wurden Tiefgefriersysteme und Tiefgefrierverdünner zum Vergleich<br />
ausgewählt, die routinemäßig in <strong>der</strong> Reproduktionsmedizin des Pferdes zum Einsatz kommen.<br />
In Vorversuchen stellte sich heraus, dass bei sortierten Spermien im Hinblick auf eine<br />
akzeptable Auftaumotilität zur Anpassung an 5°C mindestens 2,5 Stunden unbedingt<br />
einzuhalten sind. Kürzere Anpassungszeiten minimierten die Spermienmotilität nach dem<br />
Auftauen zum Teil beträchtlich.<br />
Ein Ansatz zu weiteren Versuchen können die neuesten Erkenntnisse von KLINC (2005) sein.<br />
Erst kürzlich wurde für Bullenspermien ein neues Verdünnersystem (Sexcess®) entwickelt,<br />
das schon vor bzw. während des Sortiervorganges den Spermien zugesetzt wird und während<br />
des Sortiervorganges die Motilität reversibel inhibiert. Daraus resultiert durch optimale<br />
Orientierung eine erhöhte Ausbeute an Spermien während des Sortiervorganges. Kürzlich<br />
erfolgte Feldversuche zeigten, dass die Fertilität sortierter Spermien durch die Zugabe dieser<br />
Verdünner beibehalten werden kann und ultrasonographische Trächtigkeitskontrollen keinen<br />
Unterschied in <strong>der</strong> Trächtigkeitsrate zwischen sortierten Spermien und den unsortierten<br />
Kontrollgruppen hervorbrachten (KLINC 2005).<br />
5.1 Zusammenfassende Betrachtung und Schlussfolgerung<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass es möglich ist, sortierte Hengstspermien einem<br />
Tiefgefrierverfahren zu unterziehen und die Motilität soweit zu erhalten, dass eine akzeptable<br />
Befruchtungsrate möglich erscheint. Dies ist durch <strong>der</strong>zeit laufende Besamungsversuche noch<br />
zu verifizieren. Dazu wurden sortierte Spermien zweier Hengste in jeweils zwei<br />
verschiedenen Tiefgefriersystemen, unterschiedlichen Verdünnern und, in einem dieser<br />
Verdünner, verschiedene Glyzerinkonzentrationen miteinan<strong>der</strong> verglichen. Aus den<br />
vorliegenden Ergebnissen dieser Tiefgefrierversuche wurden das System „Styroporbox“,<br />
sowie ein Lactose-EDTA-Verdünner mit 4% Glyzerin für die Tiefgefrierung von Proben für<br />
Besamungsversuche ausgewählt.<br />
Durch die Bestimmung <strong>der</strong> Spermaparameter Motilität zu unterschiedlichen Zeiten nach dem<br />
Auftauen im Thermoresistenztest bei 38°C, sowie Akrosomintegrität und Morphologie wurde
93<br />
die Spermaqualität ermittelt. Die Motilität <strong>der</strong> sortierten Spermien war gegenüber <strong>der</strong><br />
Motilität unsortierter Kontrollen reduziert. Die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an die Motilität von zur<br />
Besamung genutztem tiefgefrorenem Hengstsperma von 30% konnten nach Auftauen nur für<br />
10 bis 30 Minuten im Thermoresistenztest aufrechterhalten werden. Für zufriedenstellende<br />
Befruchtungsergebnisse ist zur Zeit also eine ovulationsnah und zeitlich kurz nach dem<br />
Auftauen durchgeführte Besamung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Eine endgültige Fertilitätsaussage über die sortierten und tiefgefrorenen Spermien wird<br />
zurzeit in einem parallel laufenden Besamungsprojekt überprüft.<br />
Die Forschung zur Tiefgefrierung sortierter Spermien befindet sich beim Hengst noch in den<br />
Anfängen. Auch die vorliegenden Ergebnisse lassen keinen endgültigen Schluss über ein<br />
optimales Verfahren zur Tiefgefrierung sortierter Spermien aller Hengste zu, aber die<br />
Ergebnisse erlauben ein Tiefgefrierprotokoll anzuwenden, dass zu Nachkommen mit<br />
gewünschtem Geschlecht führen kann.
6 Zusammenfassung<br />
94<br />
Heide Frie<strong>der</strong>ike Buß (2005): <strong>Verbesserung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefgefrierfähigkeit</strong> <strong>geschlechtsspezifisch</strong><br />
sortierter Hengstspermien<br />
Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit war es, eine zufriedenstellende Methodik zur Tiefgefrierung<br />
flowzytometrisch sortierter Spermien zu erstellen. Anhand sortierter Spermien zweier<br />
Hengste wurden drei Versuchsreihen zum Vergleich von zwei Tiefgefriersystemen, zwei<br />
Verdünnern und zwei Glyzerinkonzentrationen durchgeführt. Die Qualität <strong>der</strong> Spermien<br />
wurde nach dem Auftauen anhand <strong>der</strong> Spermaparameter Motilität, Akrosomintegrität und<br />
Morphologie bestimmt und zusätzlich die sortierten Spermien mit den auf gleiche Art<br />
behandelten unsortierten Kontrollgruppen verglichen.<br />
Bei den in Versuchsreihe 1 verglichenen Systemen handelte es sich um eine Styroporbox und<br />
einen automatischen Gefrierapparat. In <strong>der</strong> Styroporbox wurden die Pailletten im<br />
Stickstoffdampf für mindestens 7 Minuten kryokonserviert. Für die Kryokonservierung im<br />
automatischen Gefrierapparat wurden Pailletten kontrolliert mit einer Kühlrate von<br />
–60°C/min. bis auf –160°C eingefroren. Es folgten jeweils <strong>der</strong> Transport bzw. die Lagerung<br />
in flüssigem Stickstoff bei –196°C und die Auswertung nach dem Auftauen für 30 Sekunden<br />
im 37°C warmen Wasserbad. Die Proben im System Box kühlten zunächst deutlich schneller,<br />
nach Durchschreiten einer Temperatur von ungefähr –20°C deutlich langsamer ab als jene im<br />
Automaten. Unterschiede <strong>der</strong> Spermienqualität zwischen den Tiefgefriersystemen bestanden<br />
nicht, so dass aufgrund <strong>der</strong> technischen Verfügbarkeit in den weiteren Untersuchungen zur<br />
Tiefgefrierung von sortierten Hengstspermien für einen Besamungsversuch auf die<br />
computergesteuerte Anlage verzichtet wurde.<br />
In Versuchsreihe 2 fand ein Vergleich zwischen den beiden Verdünnern INRA82 mit 2%<br />
Eidotter und 2,5% bzw. 5% Glyzerin sowie Lactose-EDTA mit 20% Eidotter und 4%<br />
Glyzerin statt. Es bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Verdünnern.<br />
Im INRA82-Verdünner wurden in <strong>der</strong> Versuchsreihe 3 die Glyzerinkonzentrationen 2,5% und<br />
5% miteinan<strong>der</strong> verglichen. Die Spermaproben wurden zunächst ohne Zugabe von Glyzerin<br />
an 5°C angepasst, danach erfolgten die Glyzerinzugabe, das Abfüllen und die
95<br />
Kryokonservierung. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen<br />
Gruppen.<br />
Der Anteil beweglicher sortierter Spermien war gegenüber dem <strong>der</strong> unsortierten<br />
Kontrollgruppen deutlich reduziert. Die Werte unterschieden sich jedoch nach einer Zeit von<br />
30 Minuten (Hengst 2), 60 Minuten (Gesamtbetrachtung) bzw. 90 Minuten (Hengst 1) im<br />
Thermoresistenztest nicht mehr signifikant. Hinsichtlich <strong>der</strong> Akrosomintegrität und <strong>der</strong><br />
Morphologie gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen gesexten und ungesexten<br />
Spermien.<br />
Um Besamungsportionen für die Überprüfung <strong>der</strong> Fertilität tiefgefrorener sortierter Spermien<br />
bereit zu stellen, wurden die Styroporbox als Tiefgefriersystem und <strong>der</strong> Lactose-EDTA-<br />
Verdünner mit 4% Glyzerin als Tiefgefriermedium ausgewählt. Im Frühjahr 2004 wurden<br />
insgesamt ca. 30 Besamungsportionen mit sortierten Spermien jedes Hengstes und eine<br />
entsprechende Anzahl Kontrollgruppen tiefgefroren. Besamungsversuche werden zur Zeit von<br />
einer australischen Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Universität Sydney durchgeführt.<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde ein vorläufiges Protokoll zur Kryokonservierung sortierter<br />
Spermien erstellt, das den Erhalt <strong>der</strong> Motilität entsprechend den Mindestanfor<strong>der</strong>ungen von<br />
30% nach dem Auftauen für ca. 30 Minuten im Thermoresistenztest gewährleistet. Eine<br />
Besamung mit diesen Spermien sollte daher <strong>der</strong>zeit möglichst kurz nach dem Auftauen und<br />
ovulationsnah erfolgen.
7 Summary<br />
Heide Frie<strong>der</strong>ike Buß (2005): Improvement of the freezability of sex-sorted stallion<br />
spermatozoa<br />
96<br />
The objective of the present investigation was to develop a method for the cryopreservation of<br />
flow-sorted sperm. Three series of tests were carried out using the sorted sperm of two<br />
stallions to compare two freezing systems, two exten<strong>der</strong>s and two glycerol concentrations.<br />
The quality of the frozen/thawed semen was determined by the sperm parameters of motility,<br />
acrosome integrity and morphology. Frozen/thawed flow sorted sperm was also compared<br />
with frozen/thawed non-sorted spermatozoa.<br />
The first trial involved a comparison of freezing systems. One was simply a styrofoam box<br />
filled with liquid nitrogen and the other was a programmable freezing device. Straws of<br />
semen to be frozen in nitrogen vapour were placed onto a rack over liquid nitrogen in the<br />
styrofoambox for 7 minutes and then were submerged into the liquid nitrogen. For<br />
cryopreservation with the automatic freezing system, straws were cooled using a programmed<br />
rate of 60°C per minute down to a temperature of –160°C. At this point the straws were<br />
plunged into liquid nitrogen for storage at –196°C. In both systems, the straws were thawed in<br />
a waterbath for 30 seconds at 37°C and evaluated. Samples cooled in nitrogen vapor in the<br />
styrofoam box system were found to cool much faster initially but, after reaching a<br />
temperature of –20°C, their cooling rate was slower than that of samples in the programmed<br />
device. Since there was no difference in the quality of sperm frozen by these two methods, the<br />
more simple nitrogen vapor cooling system was used for the rest of the study.<br />
Experiment 2 involved a comparison of freezing success using two different exten<strong>der</strong>s. The<br />
first consisted of INRA82-exten<strong>der</strong> supplemented with 2% egg-yolk and 2.5% or, in some<br />
cases, 5% glycerol. The second consisted of lactose-EDTA-exten<strong>der</strong> supplemented with 20%<br />
egg-yolk and 4% glycerol. Again, there was no statistically significant difference between the<br />
two experimental groups.<br />
Experiment three examined the effect of glycerol concentration. Glycerol concentrations of<br />
2.5% and 5% were both compared using the INRA82-exten<strong>der</strong>. In this test, the samples were
97<br />
first cooled to 5°C without glycerol and then precooled glycerol was added to give the desired<br />
concentration and the semen was placed into straws for freezing. There was no significant<br />
difference between the two different concentrations of glycerol.<br />
In all cases, the post-thaw motility of sexed spermatozoa were significantly reduced in<br />
comparison to that of unsorted sperm immediately after thawing, however, after incubation at<br />
38°C for 30 minutes the sperm from stallion 2 no longer showed any difference between the<br />
two groups, after 60 minutes pooling the data for both stallions showed no significance<br />
difference between groups however, the sperm from stallion 1 alone showed a significant<br />
difference until they had been incubated for 90 minutes. The analysis of acrosome integrity<br />
and morphology revealed no significant difference between sorted and unsorted sperm.<br />
The final experiment involves a field study of the fertilization competence of sexed sperm.<br />
For this experiment, sperm were frozen with nitrogen vapour cooling in a styrofoam box<br />
using lactose-EDTA-exten<strong>der</strong> with 4% glycerol. In spring 2004, 30 insemination doses of<br />
flow-sorted sperm and a corresponding number of doses of non-sorted sperm were prepared<br />
from each stallion. Insemination is currently being performed by Australian colleagues at the<br />
University in Sydney.<br />
In the work described above, a satisfactory method for the cryopreservation of sorted stallion<br />
sperm was developed, which gives a motility of 30% for a period of 30 minutes in a post-<br />
thawing thermal resistance test. We conclude that insemination with frozen/thawed sexed<br />
stallion sperm should be performed immediately after thawing and at a time very close to the<br />
point of ovulation.
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9 Anhang<br />
119<br />
9.1 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Verdünner und Trägerflüssigkeiten<br />
9.1.1 KMT<br />
Inhaltsstoffe Einheit Menge<br />
1. Komponente : KENNEY = EZ Mixin<br />
Aqua bidest. [ml] 100<br />
Glucose [g] 4,9<br />
Magermilchpulver [g] 2,4<br />
2. Komponente: MODIFIED TYRODE`S<br />
Aqua bidest. [ml] 100<br />
NaCl [mg] 420<br />
KCl [mg] 187<br />
NaHCO3 [mg] 210<br />
NaH2PO4 [mg] 5<br />
Lactic acid (60%) [ml] 0,31<br />
CaCl2 [mg] 29<br />
MgCl2 x 6 H2O [mg] 17<br />
HEPES [mg] 238<br />
Na Pyruvat [mg] 11<br />
pH 6,9<br />
65% Kenney exten<strong>der</strong> (EZ Mixin) + 35% Modified Tyrodes miteinan<strong>der</strong> vermischen, dann<br />
Antibiotika hinzufügen:<br />
Penicillin [g/l] 0,05<br />
Streptomycin [g/l] 0,058
9.1.2 INRA 82<br />
120<br />
Inhaltstoffe Einheit Menge<br />
INRA 82 = Französischer Verdünner<br />
Aqua bidest. [l] 1<br />
Glucose [g] 50<br />
Lactose-Monohydrat [g] 3<br />
Raffinose x 5H2O [g] 3<br />
Na Citrat x 2 H2O [g] 0,5<br />
K Citrat x H2O [g] 0,82<br />
HEPES [g] 9,52<br />
Penicillin [g] 1<br />
Gentamycin [g] 1<br />
Magermilch (0,3% Fett) [l] 1<br />
Für den TG Verdünner:<br />
INRA 82 [ml] 935<br />
Eidotter 1<br />
[ml] 40<br />
Glycerin 2,5 % bzw. 5 %<br />
≅ 25 ml bzw. 50 ml<br />
1 Eidotter und Aqua bidest. 1:1 verdünnen und 10 min. bei 15.000*g zentrifugieren. Daraus<br />
den Überstand verwenden.
9.1.3 Lactose-EDTA<br />
121<br />
Inhaltsstoffe Einheit<br />
1. Komponente (11% Lactose)<br />
Lactose [g] 11<br />
Aqua bidest. [ml] 100<br />
2. Komponente (Glucose/EDTA)<br />
Glucose [g] 6<br />
NaCitrat [g] 0,37<br />
Na EDTA [g] 0,37<br />
NaHCO3 [g] 0,12<br />
Aqua bidest. [g] 100<br />
Komponente 1 [ml] 50<br />
Komponente 2 [ml] 25<br />
Eidotter [ml] 20<br />
Equex STM [ml] 0,5<br />
Penicillin-G [g] 0,06<br />
Streptomycin [g] 0,06<br />
Bei 1000*g für 30 Minuten zentrifugieren. Den Überstand verwenden. Diesem kurz vor<br />
Gebrauch 4% Glycerin zufügen.
9.1.4 TEST- Auffangmedium<br />
122<br />
Inhaltsstoffe Einheit 2%-TEST-Eidotter-Lösung<br />
Aqua bidest. [ml] 50<br />
TES [g] 2,1629<br />
Tris [g] 0,5135<br />
Glucose [g] 0,1<br />
Streptomycin-Sulfat [g] 0,0125<br />
Penicillin [g] 0,0075<br />
Frischer Eidotter (2%) [ml] 1,25<br />
Bei 850*g 10minzentrifugieren, den Überstand verwenden.<br />
pH 7,4<br />
9.1.5 PBS<br />
Inhaltsstoffe Einheit<br />
Aqua bidest. [ml] 500<br />
Na-Pyruvat [g] 1,8<br />
Glucose-Monohydrat [g] 54,99<br />
CaCl2 x H2O [g] 6,65<br />
Streptomycin [g] 2,5<br />
Penicillin [g] 3
9.1.6 Stallion Sheath Fluid<br />
Inhaltsstoffe Einheit<br />
123<br />
Aqua bidest. [l] 1<br />
CaCl2 x H2O [g] 0,14<br />
KCl [g] 0,37<br />
MgCl2 x 6 H2O [g] 0,1<br />
NaH2PO4 x H2O [g] 0,03<br />
NaCl [g] 6,54<br />
Na-Pyruvat [g] 0,02<br />
Lactic acid (60%) [ml] 3,51<br />
HEPES [g] 2,38<br />
NaHCO3 [g] 0,42<br />
Penicillin G [g] 0,058<br />
Streptomycin Sulfate [g] 0,05<br />
pH 7,2<br />
9.2 Zusammensetzung <strong>der</strong> verwendeten Stamm- und Färbelösungen<br />
9.2.1 PNA-Färbelösung<br />
• Anlegen einer Stammlösung mit einer Konzentration von 1mg/ml aus PNA (Sigma L-<br />
7381; Sigma Chemical Co., Deisenhofen) und PBS<br />
• Jeweils 20µl dieser Stammlösung in Eppendorfreagenzgefäße (Fa. Eppendorf-Netheler-<br />
Hintz-GmbH, Hamburg) abfüllen und im Tiefkühlfach, bei –18°C und vor Licht<br />
geschützt, lagern<br />
• Ein 20µl Gefäß auftauen und mit 480µl PBS verdünnen, um eine Endkonzentration von<br />
10µg/ml zu erhalten<br />
• Jede Arbeit mit dem Farbstoff unter Ausschluss von Licht vornehmen
9.2.2 Eosin-Nigrosin<br />
124<br />
• 0,67 g Eosin Y (C.I. 45380, Europa M 15935) und<br />
0,9 g NaCl in 100ml Aqua bidest. unter leichtem Erhitzen mischen<br />
• 10 g Nigrosin (C.I. 50420, Europa M 15924) hinzugeben<br />
• Lösung aufkochen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen<br />
• Lösung durch ein Filterpapier geben und in einer dunklen Glasflasche lagern<br />
9.2.3 UCD Mounting Medium<br />
• 8 ml PBS mit 2 ml Glyzerin mischen<br />
• 100mg/ml DABCO (1,4 Diazabicyclo-(2.2.2)-octane, Fa. Sigma) zugeben<br />
• nach guter Mischung aliquotieren (2ml) und bei 4°C lagern
125<br />
10 Verzeichnis <strong>der</strong> Abbildungen<br />
Abbildung 1: Darstellung des Funktionsprinzips eines Flowzytometers zum Sortieren<br />
von Hengstspermien........................................................................................ 30<br />
Abbildung 2: Schematische Darstellung des akrosomalen Status <strong>der</strong> FITC-PNA-<br />
Färbung............................................................................................................ 48<br />
Abbildung 3: Temperaturverlauf bei Kühlung in einem 95ml-Wassermantel von<br />
Raumtemperatur auf 5°C in 2,5 h.................................................................... 55<br />
Abbildung 4: Temperaturverlauf in den Tiefgefriersystemen Styroporbox und<br />
automatischer Gefrierapparat und jeweils drei unterschiedlichen<br />
Verdünnern bzw. Glyzerinkonzentrationen .................................................... 62<br />
Abbildung 5: Typische Temperaturkurven für die Tiefgefriersysteme Box und<br />
Maschine im Bereich des Rebound-Effektes .................................................. 63
11 Verzeichnis <strong>der</strong> Tabellen<br />
126<br />
Tabelle 1: Einfluss <strong>der</strong> Besamungstechnik mit ungesextem Sperma auf die<br />
Trächtigkeitsrate von Stuten (mod. nach SIEME et al. 2004) ........................ 38<br />
Tabelle 2: Individuelle Unterschiede <strong>der</strong> Anteile insgesamt beweglicher und<br />
vorwärtsbeweglicher Spermien nach dem Auftauen bei Hengsten (mod.<br />
nach LINDSEY et al. 2002b) .......................................................................... 42<br />
Tabelle 3: Hysteroskopische und nicht chirurgische intrauterine Besamung mit<br />
gesexten und ungesexten Spermien bei Verwendung verschiedener<br />
Konzentrationen von frischen und gelagerten gesexten Spermien sowie<br />
tiefgefrorenen/aufgetauten Spermien (mod. nach BUCHANAN et al.<br />
2000; LINDSEY et al. 2001, 2002a, b, c, 2005)............................................. 43<br />
Tabelle 4: Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an Hengstsperma (mod. nach Richtlinien des<br />
Instituts für Reproduktionsmedizin, Tierärztliche Hochschule Hannover) .... 46<br />
Tabelle 5: Auswertungsschema zur Erfassung <strong>der</strong> morphologischen Spermien-<br />
verän<strong>der</strong>ungen (nach BARTH u. OKO 1989)................................................. 49<br />
Tabelle 6: Anlegen einer Reihe von Konzentrationen mit dem Fluoreszenzfarbstoff<br />
Hoechst 33342................................................................................................. 50<br />
Tabelle 7: Glyzerinkonzentrationen bei Zugabe von 70µl Verdünner............................. 52<br />
Tabelle 8: Kryokonservierungsgruppen für den Besamungsversuch............................... 59<br />
Tabelle 9: Anzahl produzierter Pailletten und Anzahl Besamungsportionen .................. 60<br />
Tabelle 10: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />
[%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />
Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen...... 65<br />
Tabelle 11: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />
[%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />
Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen...... 66<br />
Tabelle 12: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />
[%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im Gefrierautomaten bei<br />
Verwendung unterschiedlicher Verdünner und Glyzerinkonzentrationen...... 67
127<br />
Tabelle 13: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />
[%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei<br />
Verwendung unterschiedlicher Verdünnerr und Glyzerinkonzentrationen .... 68<br />
Tabelle 14: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />
[%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung im<br />
Gefrierautomaten bei Verwendung unterschiedlicher Verdünner und<br />
Glyzerinkonzentrationen ................................................................................. 69<br />
Tabelle 15: Anteil beweglicher sortierter und nicht sortierter aufgetauter Spermien<br />
[%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />
Styroporbox bei Verwendung unterschiedlicher Verdünner und<br />
Glyzerinkonzentrationen ................................................................................. 70<br />
Tabelle 16: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 1<br />
nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern<br />
und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 71<br />
Tabelle 17: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von Hengst 2<br />
nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen Systemen, Verdünnern<br />
und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 71<br />
Tabelle 18: Anteil intakter Akrosome [%] bei aufgetauten Spermien von zwei<br />
Hengsten (1 und 2) nach Tiefgefrierung mit zwei unterschiedlichen<br />
Systemen, Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen .................................... 71<br />
Tabelle 19: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />
aufgetauter Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung im<br />
Gefrierautomaten bei Verwendung von zwei unterschiedlichen<br />
Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen...................................................... 72<br />
Tabelle 20: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />
aufgetauter Spermien [%] von Hengst 1 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />
Styroporbox bei Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern<br />
und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 73<br />
Tabelle 21: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />
aufgetauter Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im
128<br />
Gefrierautomaten bei Verwendung von zwei unterschiedlichen<br />
Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen...................................................... 74<br />
Tabelle 22: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />
aufgetauter Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung in <strong>der</strong><br />
Styroporbox bei Verwendung von zwei unterschiedlichen Verdünnern<br />
und Glyzerinkonzentrationen .......................................................................... 75<br />
Tabelle 23: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />
aufgetauter Spermien [%] von Hengst 2 nach Tiefgefrierung im<br />
Gefrierautomaten bei Verwendung von zwei unterschiedlichen<br />
Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen...................................................... 76<br />
Tabelle 24: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter sortierter und nicht sortierter<br />
aufgetauter Spermien [%] von zwei Hengsten (1 und 2) nach<br />
Tiefgefrierung in <strong>der</strong> Styroporbox bei Verwendung von zwei<br />
unterschiedlichen Verdünnern und Glyzerinkonzentrationen......................... 77<br />
Tabelle 25: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von<br />
Hengst 1 zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen.................... 78<br />
Tabelle 26: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von<br />
Hengst 2 zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Auftauen.................... 79<br />
Tabelle 27: Mittelwerte und Standardabweichungen <strong>der</strong> Spermienmotilität von<br />
beiden Hengsten (1 und 2) zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem<br />
Auftauen.......................................................................................................... 80<br />
Tabelle 28: Mittelwerte und Standardabweichungen des Anteils intakter Akrosome<br />
[%] <strong>der</strong> für die Besamungsversuche tiefgefrorenen Proben nach dem<br />
Auftauen.......................................................................................................... 81<br />
Tabelle 29: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />
Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 1 .............................. 82<br />
Tabelle 30: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />
Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von Hengst 2 .............................. 83<br />
Tabelle 31: Anteil morphologisch verän<strong>der</strong>ter aufgetauter Spermien im für die<br />
Besamungsversuche tiefgefrorenen Samen von beiden Hengsten (1 und<br />
2) ..................................................................................................................... 84
Danksagung<br />
129<br />
Bei Herrn Prof. Dr. Rath möchte ich mich herzlich für die Überlassung dieses interessanten<br />
Themas sowie die För<strong>der</strong>ung und Unterstützung bei <strong>der</strong> Arbeit bedanken.<br />
Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt Herrn PD Dr. Harald Sieme für die Betreuung dieser Arbeit und<br />
die zwei ausgesprochen lehrreichen und heiteren Saisons in <strong>der</strong> Besamungsstation Celle.<br />
Herrn Landstallmeister Dr. Bade sowie allen Mitarbeitern des Nie<strong>der</strong>sächsischen Landgestüts<br />
Celle danke ich für die freundliche Zusammenarbeit. Vor allem sei Jan für zwei Jahre<br />
frühmorgendliches Beisammensein und Eva für ihr bayrisches Lachen gedankt.<br />
Ein ganz beson<strong>der</strong>er Dank gilt Birgit Sieg für ihr stetiges Engagement, ihre konstruktive<br />
Kritik und ihren unermüdlichen Einsatz bis in den späten Feierabend. Ebenso danke ich<br />
Christina Struckmann für ihre Mühen. Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle bei Primoz<br />
Klinc und Jennifer Clulow bedanken. Allen an<strong>der</strong>en Mitarbeitern <strong>der</strong> Abteilung<br />
Biotechnologie im Institut für Tierzucht <strong>der</strong> Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in<br />
Mariensee sei natürlich ebenso gedankt. Herrn Dr. Baulain danke ich für seine nette und<br />
bereitwillige Unterstützung in allen Fragen <strong>der</strong> Statistik.<br />
Zu guter Letzt danke ich meiner Familie, die mir stets mit Rat, Tat und Aufmunterung zur<br />
Seite stand und ohne <strong>der</strong>en Hilfe die Anfertigung <strong>der</strong> Dissertation nicht möglich gewesen<br />
wäre.<br />
Dirk danke ich beson<strong>der</strong>s für seine Unterstützung, seine Aufmunterung und sein Verständnis<br />
in dieser Zeit.