Tourismusstrategie - Naturpark Gantrisch
Tourismusstrategie - Naturpark Gantrisch
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<strong>Tourismusstrategie</strong><br />
<strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Version vom 3. Juli 2012, genehmigt an der GL-Sitzung vom 22. Mai 2012 und an der<br />
Vorstandssitzung des Fördervereins Region <strong>Gantrisch</strong> vom 6. Juni 2012<br />
mit anschliessendem zustimmenden Zirkularbeschluss
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Inhalt<br />
Inhalt ..................................................................................................................... 1<br />
1. Ausgangslage ..................................................................................................... 2<br />
2. Analyse .............................................................................................................. 3<br />
2.1 Eigene Unternehmung ................................................................................ 4<br />
2.2 Konkurrenz .................................................................................................. 6<br />
2.3 Nachfragemarkt und Reisetendenzen ......................................................... 6<br />
2.5 Umwelt ........................................................................................................ 9<br />
2.6 Strategische Erfolgspositionen: Kombination von Stärke und Chance ..... 10<br />
2.7 Schlüsselaufgaben: Kombination von Schwäche und Gefahr ................... 11<br />
3. Vision & Ziele ................................................................................................... 12<br />
3.1 Tourismusvision ........................................................................................ 12<br />
3.2 Touristisches Leitbild ................................................................................. 12<br />
3.3 Tourismusziele ........................................................................................... 13<br />
3.4 Positionierung ........................................................................................... 13<br />
3.5 Zielgruppen ................................................................................................ 14<br />
4. Massnahmen ................................................................................................... 14<br />
4.1 Übersicht ................................................................................................... 15<br />
4.2 Parkmarketing ........................................................................................... 15<br />
4.3 Touristisches Angebot ......................................................................... 17<br />
4.4 Distribution ................................................................................................ 18<br />
4.5 Rollenverteilung ........................................................................................ 19<br />
5. Ausgewählte Meilensteine 2012 - 2014 .......................................................... 21<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
1. Ausgangslage<br />
Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> besteht aus 26 Gemeinden aus den Kantonen Bern und Freiburg mit<br />
43‘500 Einwohnern auf einer Fläche von 402 Quadratkilometern. Am 1.1.2012 begann im<br />
<strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> die zehnjährige Betriebsphase. In dieser Phase sollen diverse Projekte<br />
umgesetzt werden, welche primär der Parkbevölkerung dienen, Wertschöpfung bringen und<br />
dabei die landschaftliche und natürliche Schönheit des Parkgebiets bewahren. Der Park hat somit<br />
drei wichtige Säulen: Natur, Gesellschaft und Wirtschaft.<br />
Ein Zweig der Wirtschaft ist der Tourismus. Er bietet ideale Möglichkeiten, um Wertschöpfung für<br />
die Region <strong>Gantrisch</strong> zu erzielen.<br />
Innerhalb des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong> bildet der Tourismus eines von 27 Projekten, welche im<br />
Managementplan des <strong>Naturpark</strong>s aufgeführt sind. Es gehört zu den Projekten, welche der<br />
Geschäftsleitung angegliedert sind. Die übrigen Projekte werden von den Arbeitsgruppen<br />
Landschaft, Holzkammer, Kultur, Regionale Produkte sowie Routen und Mobilität betreut.<br />
Eine Besonderheit der Region <strong>Gantrisch</strong> ist die Tatsache, dass nebst dem <strong>Naturpark</strong> und<br />
Schwarzsee Tourismus keine eigenständige, rein regionale Tourismusorganisation mehr besteht.<br />
<strong>Gantrisch</strong> Tourismus löste sich im Jahr 2010 auf. Sämtliche Rechte und Pflichten wurden vom<br />
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong>, der Trägerorganisation des <strong>Naturpark</strong>s, übernommen.<br />
Naturnahes Angebot: Das Keltenhaus Hirschmatt bei Guggisberg<br />
2
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Vor 2010 wurde <strong>Gantrisch</strong> Tourismus aus dem Tourismusfonds des Kantons Bern unterstützt. Die<br />
Gelder flossen via SMIT (Schweiz Mittelland Tourismus) an <strong>Gantrisch</strong> Tourismus. Seit 2010<br />
unterstützt der Kanton Bern nur noch wenige Destinationen. Das Emmental, Laupen, der<br />
Oberaargau und die Region <strong>Gantrisch</strong> gehören neu zur Destination Bern, für welche Bern<br />
Tourismus zentrale Aufgaben übernahm, aber auch die Kantonsbeiträge erhält. Der <strong>Naturpark</strong><br />
erhält Beiträge aus dem kantonalen und eidgenössischen Pärkekredit für den<br />
<strong>Naturpark</strong>tourismus, welcher einerseits durch den genehmigten Managementplan beschrieben<br />
und andererseits mit der Definition des naturnahen Tourismus umrissen werden kann:<br />
„Naturnaher Tourismus ist ein verantwortungsbewusster Aufenthalt in Naturgebieten und<br />
naturnahen Kulturlandschaften, dessen Organisation und Realisierung sich aus den regionalen<br />
Bedürfnissen über die Mitbestimmung der Beteiligten heraus entwickelt und dabei die Umwelt,<br />
die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten achtet sowie nachhaltig schützt,<br />
fördert und finanziert. Im naturnahen Tourismus wird dem Gast das Erleben von Natur und Kultur<br />
aktiv und mit allen Sinnen ermöglicht“ (Definition nach Leuthold (2001), Baumgartner (2002),<br />
resp. Siegrist et al. (2002/2007)).<br />
Im Jahr 2006 hat <strong>Gantrisch</strong> Tourismus ein touristisches Leitbild in Auftrag gegeben, welches eine<br />
Bestandesanalyse, eine Quellmarktbefragung und einen Massnahmenkatalog umfasste. Auf Basis<br />
dieses Leitbildes wurden erste touristische Massnahmen ergriffen und weitere Massnahmen und<br />
Projekte aufgegleist.<br />
Im Hinblick auf den offiziellen Betrieb des <strong>Naturpark</strong>s wurde eine offizielle <strong>Tourismusstrategie</strong><br />
erforderlich. Diese wurde von der Geschäftsstelle des <strong>Naturpark</strong>s verfasst und basiert auf den<br />
Ergebnissen des Leitbildauftrags von 2006 und wurde mit aktuellen Zahlen und Erfahrungswerten<br />
ergänzt. Das Positionspapier wurde in den verschiedenen Phasen mit einer eigens dafür<br />
gebildeten, transdisziplinären Begleitgruppe diskutiert. Am 6. Juni 2012 wurde die<br />
<strong>Tourismusstrategie</strong> vom Vorstand des Fördervereins Region <strong>Gantrisch</strong> und somit von der<br />
Trägerschaft des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong> genehmigt.<br />
Das wichtigste Ziel der vorliegenden <strong>Tourismusstrategie</strong> ist, damit ein Instrument zu schaffen,<br />
welches die Richtung vorgibt, in welche der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> sich touristisch entwickeln will<br />
und hilft, zwischen klassischem Tourismus und Parktourismus zu unterscheiden. Damit können<br />
interne und externe Finanzierungs- und Unterstützungsanfragen geklärt werden. Wichtig ist das<br />
Konzept auch für die Koordination von Drittangeboten.<br />
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2. Analyse<br />
2.1 Eigene Unternehmung<br />
Die Region <strong>Gantrisch</strong> besitzt vor allem als Naherholungs- und Tourismusraum eine grosse<br />
Attraktivität. So zählen zu den herausragenden naturräumlichen Attraktionen im Parkgebiet<br />
beispielsweise die Region Gurnigel, die Schwarzwasserschlucht, der Dittligsee, der Schwarzsee<br />
oder die Urlandschaft Brecca.<br />
Unter kulturellen Gesichtspunkten gehören herausragende historische Gebäude wie die Bäder im<br />
Gurnigelgebiet, der Jakobsweg mit der Klosterruine Rüeggisberg, die Grasburg oder die Kirche<br />
Wahlern zu den touristischen Hauptattraktionen im <strong>Naturpark</strong>. Touristische Anziehungspunkte<br />
sind ferner Guggisberg und die Wasserscheide.<br />
2.1.1 Stärken<br />
Der Perimeter des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong> hat unbestritten ein Potenzial für eine gesunde<br />
Entwicklung als Freizeit- und Tourismusregion. Die wichtigsten Stärken und Schwächen haben die<br />
Teilnehmer in einem ersten Tourismus-Workshop im August 2003 herausgearbeitet (siehe Anhang<br />
5 des Berichts zum Tourismus-Workshop für die Region <strong>Gantrisch</strong> vom 12. August 2003) und<br />
wurden im Tourismusleitbild von 2006 (S.36) weiter ergänzt.<br />
Natur und Landschaft – Mit seiner Lage in den Schweizer Voralpen und innerhalb einer relativ<br />
intakten Natur- und landwirtschaftlich geprägten, jedoch mehrheitlich wenig besiedelten<br />
Kulturlandschaft hat das Gebiet einen landschaftlich ruhigen Charakter. Grosse, hügelige<br />
Waldflächen, und damit viele Aussichts- und Panoramaterrassen, Flusslandschaften, sowie wenig<br />
störende Infrastruktur bestimmen das Bild.<br />
Nähe zum Hauptquellmarkt – Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> liegt im Einzugsbereich dreier städtischer<br />
Agglomerationen: Mit seinem landschaftlichen Erkennungsmerkmal, der <strong>Gantrisch</strong>-/<br />
Stockhornkette, ist er in Sichtweite und vor allem mit privaten Verkehrsmitteln rasch zu erreichen.<br />
Tatsächlich gibt es vor allem Tagesgäste, resp. Halbtagesgäste. Angesichts der kurzen Distanzen zu<br />
den Agglomerationen wird die Region (oder die gut erreichbaren Teile davon) oft auch für<br />
spontane Nachmittagsausflüge etc. angesteuert.<br />
Alternative Unterkunftsformen – Eine grosse Anzahl an Angeboten in den Bereichen<br />
Parahotellerie, Camping, Gruppenunterkünfte, agrotouristische Angebote (Schlaf im Stroh, Ferien<br />
auf dem Bauernhof, Camping auf dem Bauernhof, SchuB (Schule auf dem Bauernhof), Offene<br />
Stalltüren, Verpflegungsmöglichkeiten, etc.) und ähnlichen sehen sich einer grossen Nachfrage<br />
gegenüber.<br />
Regionale Gastrobetriebe und Produkte – Es sind flächendeckend Gastrobetriebe zu finden,<br />
vereinzelt regionsübergreifend bekannt, sowie ein gut ausgebautes und vermarktetes Angebot<br />
regionaler und qualitativ hochstehender Produkte von engagierten Anbietern.<br />
Bereits etabliertes Sommer- und Winterangebot – Das <strong>Gantrisch</strong>- und insbesondere das<br />
Schwarzseegebiet ist für sein Wander- und Schneeangebot bekannt, dazu kommen Sportarten,<br />
die auch ein jüngeres Zielpublikum anziehen. Die Topografie ermöglicht spannende Ausfahrten<br />
mit Velo und Mountainbike.<br />
4
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Umweltbildung – Die Landschaft, die Nähe zu den Agglomerationen, die Nachfrage und die<br />
bestehenden Ressourcen (Waldarena <strong>Gantrisch</strong>) bilden optimale Bedingungen für ein Angebot an<br />
Exkursionen, geführten Wanderungen und naturpädagogischen Veranstaltungen. Diese lassen<br />
sich gut mit touristischen Leistungen verbinden.<br />
Kultur und Pilger – Zahlreiche Kulturstätten und bereits etablierte Events, einige davon an<br />
einzigartigen Lagen, sowie der bekannte Verlauf des Pilgerwegs durch den <strong>Naturpark</strong> ergänzen<br />
sich zu einem interessanten Angebot für Kulturinteressierte.<br />
Zeitpunkt Errichtung und Vernetzung des Parks – Der <strong>Naturpark</strong> ist nicht der erste seiner Art –<br />
und doch so neu, dass sich die Medien dafür interessieren - und kann dadurch von Erfahrungen<br />
früher errichteter Naturpärke (v.a. Naturpärke in Deutschland, Italien und Frankreich, sowie<br />
ferner auch von den Schweizer Pärken UNESCO Biosphäre Entlebuch LU [Betrieb Regionaler<br />
<strong>Naturpark</strong> seit 2008], Regionaler <strong>Naturpark</strong> Thal SO) profitieren und durch das Netzwerk<br />
Schweizer Pärke Synergien nutzen. Durch die Etablierung des Labels ist der <strong>Naturpark</strong> für<br />
strategische Partner interessant.<br />
2.1.2 Schwächen<br />
Bekanntheitsgrad– Der grösste Teil des Parkes, seine Grenzen und seine immanente Bedeutung<br />
als regionaler <strong>Naturpark</strong> sind dem Hauptquellmarkt nicht bekannt. Wenn, dann ist die<br />
Tourismusregion vor allem der älteren Generation noch bekannt.<br />
Teilweise schlechte Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln – Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
wird durch zwei leistungsstarken S-Bahnlinien und diversen PostAuto-Linien erschlossen. In<br />
einigen Teilen, insbesondere im Gurnigel-Gebiet, ist das Angebot jedoch zu wenig attraktiv: Tiefe<br />
Frequenzen auf touristisch relevanten Postautokursen, mehrere Umsteigevorgänge, Buszuschläge<br />
und nicht durchgehend gleiche Verbindungen erschweren den Zugang mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. An schönen Tagen kann es daher zu Verkehrsproblemen kommen, insbesondere<br />
wegen ausgelasteter Parkplatzkapazitäten.<br />
Regionale Verteilung und viele laufende Initiativen – Es besteht kaum Kontrolle über die im Park<br />
verstreuten Angebote und ihre Qualität. Möglichkeiten zur Kooperation sind oftmals schwierig. Es<br />
besteht nur ein schwaches touristisches Informations- und Reservationssystem und kein<br />
Touroperating. Angesichts der Vielzahl laufender Initiativen und Angebote im Park entsteht das<br />
Bild, dass es um die Schaffung einer möglichst grossen Palette von Attraktionen geht – notwendig<br />
ist jedoch eine einleuchtende, starke Strategie für das Gebiet.<br />
Rückläufige Hotellerie – ein bescheidenes Angebot, geringe Wertschöpfung, kaum <strong>Naturpark</strong>orientierte<br />
oder herausragende Betriebe stehen in Konkurrenz zu alternativen<br />
Beherbergungsformen wie Gruppenunterkünften, B&B’s etc. Jene ihrerseits stehen wiederum<br />
anderen Herausforderungen wie fehlenden Buchungsplattformen, dringenden Investitionen und<br />
der Konkurrenz zu bekannteren Gebieten gegenüber.<br />
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2.2 Konkurrenz<br />
Mit ihren Stärken wie Natur, Landschaft, Panorama, Landwirtschaft und ihrer Eignung als<br />
Ausflugsgebiet steht die Region <strong>Gantrisch</strong> in direkter Konkurrenz zu sehr vielen<br />
Tourismusdestinationen oder -regionen wie z.B. in der näheren Umgebung das Emmental, die<br />
Freiburger Voralpen, der Jura, das Entlebuch oder das Berner Oberland. Die potenziellen Gäste<br />
finden ähnliche Angebote in ihrer Nähe und reisen nicht von weit her, was die mehrheitlich<br />
geringe Auslandsnachfrage bestätigt.<br />
2.3 Nachfragemarkt und Reisetendenzen<br />
2.3.1 Nachfragemarkt: Besucherinnen und Besucher im <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Die Datenlage bei den Gästezahlen präsentiert sich relativ dürftig. Aktuelle statistische Daten sind<br />
insbesondere im Segment Tagesgäste nicht verfügbar und basieren auf der in vielen Bereichen<br />
noch immer aussagekräftigen Wertschöpfungsstudie zum Tourismus im Kanton Bern aus dem Jahr<br />
1995. Die Aussagen decken sich jedoch immer noch mit den heutigen Erfahrungswerten.<br />
� 90 % Tagesgäste – Generell gilt, dass der Anteil der Übernachtungsgäste in den touristisch<br />
starken Regionen höher ist als in der touristischen Peripherie. In der touristischen<br />
Peripherie nimmt umgekehrt der Anteil der Tagesgäste zu. Dieser Trend ist noch<br />
ausgeprägter bei einer Region wie der <strong>Gantrisch</strong>-Region in der Nähe der Agglomerationen<br />
Bern, Thun und Freiburg. In der oben genannten Studie wird für das Jahr 1994 eine Zahl<br />
von annähernd 700 000 Tagesgästen p/a für den Berner Parkteil ausgewiesen. Gegenüber<br />
den rund 15'000 Hotel-Ankünften (Daten 2010/2011) in der <strong>Gantrisch</strong>region übertrifft die<br />
Zahl der Tagesgäste jene der Hotelankünfte um ein Vielfaches. Die Tagesgäste kommen<br />
nahezu ausschliesslich aus der Schweiz.<br />
� Im Freiburgischen Parkteil ist der Anteil Tagestouristen nicht ganz so hoch, aber mit rund<br />
80% immer noch beträchtlich (600‘000 Tagesgäste). Sie bilden gemäss Aussage von<br />
Schwarzsee Tourismus eine wichtige Wertschöpfungsquelle. Wie die folgende Grafik<br />
beweist, ist der freiburgische Parkteil touristisch bedeutender:<br />
160000<br />
140000<br />
120000<br />
100000<br />
80000<br />
60000<br />
40000<br />
20000<br />
0<br />
Chalets und FEWO<br />
Ferienheime und<br />
Massenlager<br />
Camping und Zelte<br />
Hotels und Pensionen<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Abbildung 1: Übernachtungen Hotellerie/Parahotellerie Schwarzsee-Plaffeien 2005-2010<br />
(Jahresbericht Schwarzsee Tourismus 2010)<br />
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� Parahotellerie wichtig, aber schwer messbar – Das Bundesamt für Statistik (BfS) darf die<br />
vorhandenen Daten zur Region aus Gründen des Datenschutzes nicht publizieren. Diese<br />
Massnahme muss jeweils dann ergriffen werden, wenn pro Angebotssegment nur derart<br />
wenige Anbieter existieren, dass aus den Statistiken Rückschlüsse auf einzelbetriebliche<br />
Daten möglich würden. Dennoch stellt das Segment Parahotellerie in der Region ein<br />
wichtiges Segment dar, da dieses das dünn gestreute Hotelangebot relativ gut ergänzt.<br />
Innerhalb der Region <strong>Gantrisch</strong> hat die Parahotellerie in der Destination Schwarzsee eine<br />
grössere Bedeutung als im Gürbetal (10% der Schwarzsee-Übernachtungen in Hotels und<br />
Pensionen, 90% in der Parahotellerie, s. Abb. 2).<br />
Die touristischen Kennzahlen von 2010/2011 (ohne Destination Schwarzsee) widerspiegeln<br />
gegenüber den Zahlen aus der Studie von 2006 ein ähnliches, wenn nicht sogar deutlicheres Bild<br />
der Gäste- und Saisonalstruktur:<br />
Grossteil Schweizer Gäste – Ebenso kommt auch der Grossteil der Hotel- und Parahotellerie-<br />
Gäste aus der Schweiz. Der Vergleich zwischen der Gästeherkunft Inland und Ausland in der<br />
Region <strong>Gantrisch</strong> zeigt für die Kalenderjahre 2010 und 2011 ein durchschnittliches Verhältnis von<br />
82 % Gäste inländischer zu 18 % ausländischer Herkunft. Ausländische Gäste weisen der längeren<br />
Anreise wegen tendenziell eine etwas längere Aufenthaltsdauer auf. Dies verschiebt das<br />
Ausländer-Inländer-Verhältnis dahingehend, dass in der Hotellerie der Region <strong>Gantrisch</strong><br />
verallgemeinernd von drei Viertel Schweizer Gästen und einem Viertel ausländischen Gästen<br />
gesprochen werden kann.<br />
11%<br />
2%<br />
1%<br />
1%<br />
82%<br />
Schweiz<br />
Deutschland<br />
Vereinigtes Königreich<br />
Übriges Europa<br />
Frankreich<br />
Österreich<br />
Niederlande<br />
Italien<br />
Asien & Ozeanien<br />
Vereinigte Staaten / USA & Kanada<br />
Südamerika<br />
Afrika<br />
Abbildung 2: Übernachtungszahlen <strong>Gantrisch</strong> 2010/2011: Gästesegmente In- und Ausland (Quelle: BFS)<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Bei der Herkunft der ausländischen Gäste zeigt sich das im Schweizer Tourismus in der Regel<br />
anzutreffende Bild: Die Gäste aus Deutschland steuern mit Abstand am meisten zum Total der<br />
ausländischen Logiernächte bei (rund 60 % aller ausländischen Logiernächte). Auf den nächsten<br />
Plätzen folgen die etwa sechs Mal kleineren Delegationen aus dem Vereinigten Königreich sowie<br />
Frankreich, Österreich und die Niederlande.<br />
Gemäss dem Jahresbericht 2010 von Schwarzsee Tourismus machten in der Destination<br />
Schwarzsee-Plaffeien im Jahr 2010 die ausländischen Gäste einen Anteil von 35% der<br />
Übernachtungen aus.<br />
Der Flugplatz Bern-Belp sowie die Nähe zur Agglomeration Bern dürften im Gürbetal eine Rolle<br />
spielen und den etwas höheren Anteil ausländischer Gäste bewirken. Im Bereich der (für die<br />
Region <strong>Gantrisch</strong> bedeutsameren) Parahotellerie liegt der Anteil der Schweizer Gäste nochmals<br />
höher.<br />
Schwerpunkt Sommersaison – Der Vergleich zwischen Sommer und Winter in der Region<br />
<strong>Gantrisch</strong> zeigt für die Hotellerie einen Schwerpunkt in der Sommersaison (Abbildung 3). Gemäss<br />
Ergebnissen im Tourismuskonzept von 2006 besuchen Schweizer Hotellerie-Gäste die <strong>Gantrisch</strong>-<br />
Region eher zusätzlich noch im Winter (Verhältnis Ankünfte Winter/Sommer = 42,5%/57,5%),<br />
wogegen ausländische Gäste die Region lieber im Sommer besuchen (Verhältnis Ankünfte<br />
Winter/Sommer = 36,7%/63,3%). Die Unterschiede bezüglich der Unterregionen Gürbetal und<br />
Schwarzenburgerland sind nicht grundsätzlicher Natur. In der Tendenz neigt die Situation im<br />
Schwarzenburgerland zu ausgeprägteren Unterschieden zwischen Winter und Sommer als das<br />
Gürbetal, wo wiederum Flugplatz und Agglomerationsnähe eine ausgleichende Wirkung zeigen.<br />
Logiernächte<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
Jan<br />
Mrz<br />
Mai<br />
Jul<br />
Abbildung 3: Saisonalität in der Region <strong>Gantrisch</strong> (Ankünfte im Jahresverlauf 2010/2011) (BFS 2012)<br />
Zwei weitere Ergebnisse aus der oben erwähnten Wertschöpfungsstudie sind für die Region<br />
<strong>Gantrisch</strong> von Bedeutung: Übernachtungsgäste geben pro Tag doppelt so viel aus wie Tagesgäste<br />
(ohne Reisekosten), aber dennoch entfallen gut zwei Drittel der touristischen Gesamtnachfrage<br />
(wiederum ohne Reisekosten) auf die Tagesgäste. Von den gesamten Ausgaben der Tagesgäste<br />
entfallen die Hälfte auf Verpflegung und ein Viertel auf den Detailhandel (ohne Reisekosten).<br />
(Volkswirtschaftsdirektion 1995)<br />
Sep<br />
Nov<br />
8<br />
2010<br />
2011
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
2.3.2 Allgemeine Tendenzen im Schweizer/Berner Tourismus<br />
Der Tourismus hat im Kanton Bern eine zentrale Bedeutung, schreibt das BECO im Konzept<br />
«Positionspapier und Strategie 2015» (2010). Der Tourismus im Kanton Bern hat sich im<br />
Konkurrenzvergleich gut entwicket, doch besteht die latente Gefahr, von den Mitbewerbern ein-<br />
bzw. überholt zu werden. Vor allem die fehlenden USP’s und Gastgeber-Highlights und die nicht<br />
aufkommende Ferienathmosphäre bei optimierbarer Servicequalität können den Tourismus im<br />
Kanton Bern bremsen. Dafür profitiert vor allem der Sommertourismus von der<br />
abwechslungsreichen Landschaft mit einer spannenden Dramaturgie aus Städten, Seen und<br />
Bergen. Dies begünstigt den Tagestourismus und Kurzreisen von Binnentouristen. Düster sind<br />
jedoch die Prognosen für die zahlreichen kleinen Wintersportgebiete. Um auch zukünftig<br />
erfolgreich sein zu können, müssen alle Tourismuspartner im Kanton Bern zusammenarbeiten,<br />
den Raum ordnen und nachhaltig nutzen. Das Konzept bestätigt die richtige Ausrichtung der<br />
<strong>Tourismusstrategie</strong> für den <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong>.<br />
Ähnlich tönt es im Papier «Schweizer Tourismus in Zahlen» (2010). Schweizweit gesehen bringt<br />
der Reiseverkehr mit Übernachtung die grösste Wertschöpfung. Der Tourismus schafft direkt<br />
Arbeitsplätze, aber auch eine hohe indirekte Wertschöpfung. Der Schweizer Tourismusverband<br />
setzt stark auf Kooperationen und auf die diversen Gütesiegel, mit denen die Qualität im<br />
Tourismus sichergestellt wird.<br />
2.5 Umwelt<br />
2.5.1 Chancen<br />
Goodwill und Identifikationsmöglichkeiten: Die Regionalen Naturpärke der Schweiz wurden aus<br />
dem allgemeinen Interesse gegründet, periphere Regionen mit einem grossen Naturpotenzial zu<br />
erhalten, aufzuwerten und nachhaltig zu entwickeln. Die Rückendeckung und das Interesse der<br />
Bevölkerung und der Behörden kann der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> also nutzen und von<br />
übergeordneten Massnahmen wie dem <strong>Naturpark</strong>label oder der institutionalisierten Vernetzung<br />
profitieren. Damit sind interne als auch externe Identifikationsmöglichkeiten erreichbar.<br />
Good Practice Parktourismus: „Parktourismus“ ist an sich in der Schweiz noch nicht definiert –<br />
der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> kann daher grossen Gestaltungsraum nutzen und sich als gutes Beispiel<br />
innerhalb der Pärkelandschaft der Schweiz positionieren.<br />
Integrales Parkmanagement: Mit der Integration des Tourismus in der Geschäftsstelle des<br />
<strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong> hat sich die Organisation eine sinnvolle Organisationsform gegeben, von<br />
welcher aus kommuniziert, informiert und kurzfristig entschieden werden kann. Hier laufen die<br />
Fäden des <strong>Naturpark</strong>s zusammen.<br />
Neues Freizeitverhalten: Die allgemeine Steigerung des Gesundheits-, Entschleunigungs- und<br />
Qualitätsbewusstseins auf der Nachfrageseite läuft parallel zu den Zielen des <strong>Naturpark</strong>s. Ebenso<br />
die Tendenz, Freizeit sehr flexibel und kurzfristig zu gestalten und diese in Package-Form zu<br />
konsumieren.<br />
Gruppentourismus: Gruppen können am effizientesten gelenkt, ökologischer bewegt und<br />
ökonomisch rentabel versorgt werden. Durch die Bündelung entstehen nachhaltige Effekte, die<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
dem Tourismuskonzept des <strong>Naturpark</strong>s entsprechen. Gruppenreisen nehmen in der Tendenz<br />
durch den zunehmenden Individualtourismus stetig ab. Hier gemeint sind aber Gruppenreisen<br />
durch Firmen, Vereine, Schulen und Lager.<br />
2.5.2 Gefahren<br />
Erwartungshaltung und Aktionismus: Das vom Bund verliehene Label der Schweizer Pärke weckt<br />
Erwartungen, nicht nur seitens der Nachfragenden, auch innerhalb des Parkperimeters.<br />
Engagements werden beobachtet und sichtbare Ergebnisse erwartet. Problematisch ist<br />
insbesondere, wenn die früher von einem Verkehrs- oder Tourismusverein erbrachten<br />
Dienstleistungen aus Gründen der Strategieänderung nicht mehr angeboten werden können (z.B.<br />
Vermittlung von Ferienwohnungen). Weiter werden Angebotsträger und anderweitig Betroffene<br />
durch Partizipationsbemühungen in Entscheide, Strategien und Kampagnen eingebunden, die sie<br />
möglicherweise gar nicht unterstützen möchten. Gefahren daraus können Aktionismus und<br />
Handlungen im Alleingang sein.<br />
Tagestourismus: Periphere Tourismusregionen wie der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> generieren<br />
überwiegend Tagestourismus. Dieser ist zwar willkommen, verursacht aber vergleichbar mehr<br />
Emissionen und weniger Wertschöpfung als mehrtägige Aufenthalte (vgl. Kapitel 2.3.2). Deshalb<br />
ist eine Verknüpfung mit weiteren Angeboten (z.B. Übernachtung) oder regionalen Produkten<br />
sinnvoll.<br />
Unsicheres Wetter: Die Lage in einem Voralpengebiet birgt unsichere und schnell wechselnde<br />
Wetterkonditionen. Die Gefahr besteht, dass die Top-Attraktionen der Region nicht<br />
witterungsunabhängig genutzt werden können.<br />
Einfache Vergleichsmöglichkeiten via Internet: Angebote werden einem strengen Preis-<br />
Leistungs-Vergleich mit ähnlichen Destinationen unterzogen.<br />
2.6 Strategische Erfolgspositionen: Kombination von Stärke und Chance<br />
Die Erfolgsfaktoren, die den <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> gegenüber anderen touristischen Destinationen<br />
hervorheben, sind:<br />
� Das <strong>Gantrisch</strong>-Gebiet: Die beeindruckende Landschaft vor den Toren der UNESCO-<br />
Welterbe-Stadt und Hauptstadtregion Bern, nahe Thun und Fribourg, mit der Region<br />
Schwarzsee als Zugpferd mit touristischer Kompetenz.<br />
� Der vernetzte Park: Durch die Vielfalt der Akteure und die thematische Breite sind<br />
spannende Erlebnisketten möglich (Naturerlebnis, Bildung, Langsamverkehr,<br />
Entschleunigung, Tradition, Sagen und Mythen, Wellness, Schlafen unter freiem Himmel<br />
oder im Stroh usw.)<br />
� Der <strong>Naturpark</strong> in Aufbruchsstimmung, der mit originellen und flexiblen Angeboten auf<br />
seine Besucher und spezielle Situationen eingeht.<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
2.7 Schlüsselaufgaben: Kombination von Schwäche und Gefahr<br />
Folgende Aufgaben sind zu lösen (resp. zu berücksichtigen):<br />
• Infrastrukturelle Schwächen wie die teilweise fehlende touristische Infrastruktur oder die<br />
Erschliessung des Kerngebiets Gurnigel mit kollektiven Mobilitätsformen sind nur<br />
teilweise oder mit grösseren finanziellen Mitteln beeinflussbar. Ein Teil der Bevölkerung<br />
erwartet aber genau dies vom Parkmanagement. Aus einem anderen Blickwinkel<br />
betrachtet ist aber genau die geringe Überbauung eines der grössten Potentiale des<br />
<strong>Naturpark</strong>s (also auch wieder eine Chance).<br />
• Der «Gemischtwarenladen-Charakter» erschwert das Umsetzen eines einheitlichen<br />
Marketings: Die thematische Breite des Parks und viele Einzelkämpfer machen es<br />
schwierig, den roten Faden (Positionierung) zu finden und vorzugeben.<br />
• Die Konkurrenz durch (andere) Tourismusregionen ist sehr gross.<br />
Einzigartig: Der Drache auf dem Häxewääg Schwarzsee<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
3. Vision & Ziele<br />
Die Ziele des <strong>Naturpark</strong>s sind richtungsweisend für die <strong>Tourismusstrategie</strong>. Der <strong>Naturpark</strong> strebt<br />
eine nachhaltige Regionalentwicklung an und fördert damit nachhaltige Tourismus- und<br />
Naherholungsformen, insbesondere (in Anlehnung an Quelle 8):<br />
3.1 Tourismusvision<br />
� Die Bündelung und Koordination sämtlicher zugewandter Angebote;<br />
� Ausarbeitung und Betrieb einiger weniger, den Parkzielen entsprechender<br />
Parkangebote (z.B. Klettersteig, Winterwanderwege oder andere Angebote, für<br />
die kein Eintritt erhoben wird)<br />
� Information, Lenkung und Betreuung;<br />
� Die Vernetzung vorhandener und Motivation neuer Anbieter.<br />
DER NATURPARK GANTRISCH IST DAS NAHERHOLUNGSGEBIET DER<br />
HAUPTSTADTREGION. DIE GÄSTE GENIESSEN DIE WÄLDER,<br />
SCHLUCHTEN UND DAS VORALPENGEBIRGE MIT DER BERÜHMTEN<br />
GANTRISCHKETTE ZUM ENTSCHLEUNIGEN ODER FÜR SPORT OHNE<br />
LANGE ANFAHRT.<br />
3.2 Touristisches Leitbild<br />
� Wir leben im Naherholungsgebiet der Hauptstadtregion, respektieren die<br />
natürliche Vielfalt und lassen unsere Gäste daran teilhaben.<br />
� Wir sind stolz, Gäste zu haben und engagieren uns, damit sie etwas<br />
erleben, sich wohlfühlen, entspannen und entschleunigen können.<br />
� Wir kommunizieren klar und vielschichtig mit Gästen, Medien, Partnern<br />
und der Öffentlichkeit. Dabei stehen die 5 Erlebniswelten und die<br />
Orientierung der Gäste im Mittelpunkt.<br />
� Wir fokussieren uns bei unseren Angeboten auf die Top-Routen und<br />
engagieren uns für eine umweltgerechte Mobilität.<br />
� Wir legen Wert auf die regionale Wertschöpfung und eine nachhaltige<br />
Tourismusentwicklung.<br />
12
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
3.3 Tourismusziele<br />
3.4 Positionierung<br />
� Der Gedanke der Nachhaltigkeit wird vom Grossteil aller Anbieter gelebt und<br />
sensibilisiert die Gäste zu nachhaltigem Denken und Verhalten.<br />
� Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> und seine Erlebniswelten sind in der Hauptstadtregion<br />
und darüber hinaus bekannt und beliebt.<br />
� Botschaft: Der Park ist ‘naturnah – stadtnah’.<br />
� Wir schaffen direkte und indirekte regionale Wertschöpfung und Erlebnis- resp.<br />
Dienstleistungsketten, die die Gäste dazu verleiten, mehrere Tage im <strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Gantrisch</strong> zu verweilen.<br />
� Für Gruppen entwickeln wir besondere Dienstleistungen.<br />
� Die wichtigsten Attraktionen sind einfach zu finden (Erlebniswelten Natur, Kultur,<br />
Sport, Musse und Genuss).<br />
� Wir fördern die Erreichbarkeit durch ressourcenschonende Mobilitätskonzepte.<br />
Generell wird das Ziel verfolgt, sich von der aktuellen Position in Richtung Entschleunigung und<br />
zu mehr Gruppentourismus hin zu entwickeln.<br />
Entschleunigung stellt ein Gegenkonzept zur in allen Lebensbereichen spürbaren Beschleunigung<br />
dar und soll eine Rückkehr zur Langsamkeit sein. Die Nähe und der landschaftliche Gegensatz der<br />
Region <strong>Gantrisch</strong> zu den „beschleunigten“ Zentren (Bern, Fribourg, Thun) birgt eine optimale<br />
Ausgangslage für Entschleunigungsangebote. Das vorhandene Sportangebot soll aber weiterhin<br />
mit folgenden Inhalten Teil des Marketingkonzepts bleiben:<br />
� Raffiniertes Sportangebot, Sommer und Winter<br />
- Eines der grössten Langlaufnetze der Schweiz<br />
- Erlesene Top-Routen für Wanderer, Biker, Schneeschuhläufer,…<br />
- Angebote für Familien und den sportlichen Nachwuchs<br />
Gemäss Marketingkonzept positioniert sich der Park als «Raum zum Entdecken». Diese<br />
Positionierung wird durch die einzigartige Darstellung in der Kommunikation erreicht<br />
(UAP/Unique Advertising Proposition. Im Falle des <strong>Naturpark</strong>s ist dies eine einfache und klare<br />
Darstellung und ein Image, welche die Lust auf abenteuerliches Entdecken unter freiem Himmel<br />
wecken soll. Gerade emotionale Produkte verkaufen sich gut, wenn sie die Bedürfnisse der<br />
Zielgruppen ansprechen. Mit der gewählten Positionierung wird dies erreicht.<br />
13
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3.5 Zielgruppen<br />
Für den <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> stehen die Zielgruppen GRUPPEN, FAMILIEN und BEST AGERS im<br />
Vordergrund.<br />
� Gruppen: Angebote für Gruppen sind ein spezifisches Segment<br />
(Naturbeobachtungen, Exkursionen allgemein, Dorfführungen, Firmenanlässe,<br />
Lager) des naturnahen Tourismus’ und können einen starken Bildungsaspekt<br />
(Vermittlung von Natur- und Kulturwerten) haben. Auch Carreisen oder Ausflüge<br />
von Altersorganisationen stellen vielversprechende Ziel-Gruppen dar.<br />
� Familien mit Kindern: Es handelt sich um eine aktivitätsorientierte Zielgruppe mit<br />
dem Bedürfnis nach kinderfreundlichen Angeboten für verschiedene Altersstufen.<br />
Schwarzsee bietet traditionsgemäss viele Angebote für diese Zielgruppe, in den<br />
übrigen Parkteilen (v.a. in den Zentren) sollen diese Angebote nach und nach<br />
entstehen.<br />
� Best Agers: Die Best Agers bilden eine zunehmend wichtigere Zielgruppe. Sie wird<br />
künftig stark anwachsen und die Familien überholen. Best Agers sind<br />
umweltorientiert, gesundheitsbewusst und überdurchschnittlich ausgabefreudig.<br />
(SANU 2012))<br />
Räumlich sollen vorwiegend die Zielgruppen aus den Agglomerationen Bern, Thun und Fribourg<br />
angesprochen werden. Für Marketingaktivitäten ausserhalb dieses Umkreises, und um auch<br />
andere Gäste ausserhalb der definierten Zielgruppen anzusprechen, werden die strategischen<br />
Partner wichtig (siehe 4.3.2).<br />
Womit Wo Wen<br />
FRG<br />
Strate-<br />
gische<br />
Partner<br />
Parkbevölkerung<br />
Bern, Thun, Fribourg<br />
Bern Mittelland<br />
Übrige Schweiz<br />
Europäische Märkte<br />
(D, UK, F u.a.)<br />
Weltweite Märkte<br />
Gruppen<br />
Schulen<br />
Vereine<br />
Firmen / Kongress<br />
Kirchen<br />
Sportl. Nachwuchs<br />
Parkinteressierte<br />
Familien<br />
Abbildung 5: Zielgruppen des <strong>Naturpark</strong>s<br />
(Marketingkonzept <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> 2010)<br />
14<br />
Best<br />
Agers
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4. Massnahmen<br />
In der Zielerreichung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong> stellt der nachhaltige Tourismus ein wichtiges<br />
Instrument dar. Eine besondere Herausforderung besteht in der Finanzierung klassischtouristischer<br />
Massnahmen des <strong>Naturpark</strong>s, denn die von extern erhaltenen Gelder dürfen nur für<br />
den sogenannten „Parktourismus“ verwendet werden, keineswegs für den klassischen Tourismus.<br />
Problematisch dabei ist, dass der Begriff „Parktourismus“ noch nicht klar definiert und abgegrenzt<br />
wurde. Diese Aufgabe hat der Park momentan für sich selber zu lösen. Ein Teil des klassischen<br />
Marketings wird von strategischen Partnern (z.B. Bern Tourismus) durch die Eingliederung in<br />
eigene Aktivitäten, resp. durch die Vermarktung des regions- und destinationsübergreifenden<br />
Gebiets übernommen.<br />
4.1 Übersicht<br />
Die Massnahmen im Bereich Parktourismus gliedern sich wie folgt:<br />
Parkmarketing<br />
(Kapitel 4.2)<br />
Touristisches Angebot<br />
(Kapitel 4.3)<br />
Markenstrategie Angebotsgestaltung und Bündelung<br />
inkl. Qualität<br />
Distribution<br />
(Kapitel 4.4)<br />
15<br />
Infozentren<br />
Marketingmix Strategische Partnerschaften Infopoints<br />
4.2 Parkmarketing<br />
Zusammenarbeit mit Gastgebern<br />
und Anbietern<br />
Schnittstelle Routen und Mobilität<br />
Marketing ist eine der wichtigsten Aufgaben im Tourismus. Das Marketingkonzept wurde in der<br />
Vorstandssitzung vom 27. Oktober 2010 genehmigt. Darin ist auch das touristische Marketing<br />
berücksichtigt, mit Marketingmix und Markenstrategie.<br />
� Marketingmix: Im Zentrum stehen wenige Marketingmittel, welche jedoch sehr<br />
effizient zum Einsatz kommen.<br />
� Markenstrategie: Damit sollen die im Marketingkonzept definierten Markenziele<br />
erreicht werden. Oberstes Markenziel ist der Aufbau des Markenwertes – er läuft<br />
Hand in Hand mit der Festlegung von Qualitätsstandards für Markenanwender<br />
(s.a. Kapitel 4.3.1).<br />
Einige wenige Hauptmedien (Abbildungen 6/7) sollen die Interessenten auf den <strong>Naturpark</strong><br />
aufmerksam machen und anziehen. Kommen sie in den Park, informieren sie weitere Imprimate,<br />
welche jedoch einfach gestaltet sind und in geringer Zahl aufliegen.
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Print<br />
Entdecker-<br />
Handbuch<br />
(<strong>Gantrisch</strong>-Ideen)<br />
Reiseführer (kostet)<br />
Parkplan<br />
Angebotsbündel<br />
Gastgeber-<br />
Verzeichnis<br />
Produkte-Prospekt<br />
Ausdruck Fact Sheet<br />
mit aktuellen<br />
Veranstaltungen<br />
Wissen<br />
(z.B. im Wikipedia)<br />
Schatzkarten<br />
(Fact Sheets für<br />
jede Attraktion)<br />
Virtuell Raum<br />
Website<br />
Schnitt-<br />
stelle zu<br />
ST, NSP,<br />
SM, Social<br />
Media<br />
usw.<br />
Newsmail mit<br />
Veranstaltungen<br />
Abbildung 6: Hauptmedien im <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> (Marketingkonzept <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> 2010)<br />
Ausschlaggebend für den Besuch im <strong>Naturpark</strong> sollen seine Highlights, eingebettet in einem<br />
ansprechenden Ganzen, sein. Einzelne bekannte Anbieter (Restaurant, Bad o.ä.) als<br />
Anziehungspunkt zu benutzen entspricht nicht dem Marketingkonzept des <strong>Naturpark</strong>s. Der Park<br />
wird im Marketing ausschnittsweise beworben, was auch dem Konzept der Erlebniswelten<br />
entspricht, in denen verschiedene Attraktionen (Top- und Nebenattraktionen) in einem<br />
übergreifenden Themengebiet gebündelt werden.<br />
Abbildung X: Abfolge eines Besuches im <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong>,<br />
begleitet von Werbemassnahmen (Marketingkonzept <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> 2010)<br />
16<br />
Zentren<br />
(Attraktionen<br />
mit Signaletik)
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Die Prospekte erscheinen mit saisonalen Schwerpunkten. Sie werden aktiv an die Partner<br />
innerhalb und ausserhalb der Region verteilt. Mit der Zeit wollen wir auch die Vorteile der Social-<br />
Media-Plattformen wie Facebook stärker nutzen.<br />
4.3 Touristisches Angebot<br />
4.3.1 Angebotsgestaltung und Bündelung inkl. Qualität<br />
� Subsidiaritätsprinzip: Einerseits verfolgt der Förderverein das Prinzip, nur dort<br />
Angebote zu generieren, wo sie wichtig sind und gleichzeitig kein entsprechendes<br />
Angebot besteht. Kernangebote (Umweltbildungsangebote) bietet der <strong>Naturpark</strong><br />
jedoch an, auch wenn ähnliche Angebote schon existieren. In Abstimmung mit<br />
den Parkzielen koordiniert und vermarktet er die Angebote ausgesuchter Anbieter<br />
und bildet daraus Erlebnispakete.<br />
� Qualität: Das Parklabel soll von den Anbietern als Qualitätslabel verwendet<br />
werden können – umgekehrt verlangt der Förderverein von seinen Mitgliedern<br />
auch die Einhaltung der Parkcharta und von ausgewählten Qualitätsstandards<br />
(z.B. Q-Label des Schweizerischen Tourismusverbands).<br />
4.3.2 Strategische Partnerschaften<br />
Intern: Parkinterne Partnerschaften wie zu den „<strong>Gantrisch</strong>frauen“ sollen verstärkt werden. Mit<br />
dem Verkauf ihrer regionalen Produkte kann der <strong>Naturpark</strong> heute als Nutzniesser profitieren und<br />
dient den „<strong>Gantrisch</strong>frauen“ gleichzeitig als Qualitätslabel.<br />
Externe strategische Partnerschaften: Externe Partnerschaften sind wichtig, um die Reichweite zu<br />
erhöhen und von Synergien zu profitieren, insbesondere im Bereich des klassischen Marketings.<br />
Externe strategische Partner sind zum Beispiel:<br />
� Bern Tourismus, Schweiz Tourismus (Vermarktung schweizweit + Ausland)<br />
� Schweiz Mobil (Wanderland, Mountainbikeland, Kanuland, Veloland, Skatingland)<br />
� Berner Wanderwege (viele Mitglieder)<br />
� Netzwerk Schweizer Pärke<br />
� Banken (grosse Breitenwirkung, lokale Verbundenheit)<br />
4.3.3 Zusammenarbeit mit Gastgebern und Anbietern<br />
Die Pflege des Netzwerks ist eine wichtige Massnahme zur Erhaltung des Informationsflusses in<br />
beide Richtungen. Folgende Massnahmen stehen im Vordergrund:<br />
� Netzwerk pflegen, Besuche bei Anbietern (2x jährlich)<br />
� Erfahrungsaustausch (z.B. an Tourismusforen) mit «Best Practice»-Vorträgen<br />
� Beratung von Anbietern (z.B. in Sachen Freundlichkeit und Servicequalität)<br />
� Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietergruppen (z.B. Winteranbieter)<br />
� Integration der Anbieter und Gastgeber in Marketing, teilweise spezielle<br />
Imprimate (z.B. für die Klosterruine Rüeggisberg und zum Pilgern)<br />
17
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
4.3.4 Schnittstelle zu Besucherlenkung, Routen und Mobilität<br />
Zwischen Besucherlenkung und Tourismus besteht eine unbedingte Schnittstelle. Die Besucher<br />
sollen auf das Gebiet verteilt und gleichzeitig auf gewisse touristisch interessante Punkte<br />
konzentriert resp. von gefährdeten Gebieten abgehalten werden, sowie für Teilkosten des<br />
Besuchs aufkommen (Besucherlenkung und Parkplatzbewirtschaftung, siehe auch<br />
Besucherlenkungskonzept des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong>). Die Besucher bewegen sich auf gewissen<br />
gleichbleibenden Pfaden, deren Attraktivität im Vornherein beworben wird (Routen). Die<br />
touristisch interessanten Punkte sollten soweit möglich und sinnvoll mit kollektiven<br />
Mobilitätsformen erreicht werden können. Auf den öffentlichen Verkehr haben wir nur indirekten<br />
Einfluss via Parkgemeinden. Der Tourismus kann allenfalls eine gesteigerte Nachfrage auf<br />
bestimmte Kurse und Haltestellen generieren. Dazu kommen Angebote wie die Elektrobike-<br />
Angebote, teilweise mit Rücktransport und Übernachtung (Mobilität).<br />
Kultur<br />
Zentrum Klosterruine Rüeggisberg<br />
Abegg-Stiftung, Vrenelimuseum, Schloss Schwarzenburg<br />
Sport<br />
Zentrum Gurnigel<br />
Kaisereggbahnen, Seilpark, Flyer-Vermietung Gürbetal<br />
Musse<br />
Zentrum Sternwachte Uecht<br />
Plattform Gurnigel mit Sternkarte, Guggershörnli, Cheeserenloch<br />
Natur<br />
Gäggersteg<br />
Längeneybad, Dittligsee, Urlandschaft Brecca<br />
Genuss<br />
Dittligmühle<br />
Schaukäserei <strong>Gantrisch</strong>li, Schaukäserei Glauser,<br />
Kräutergarten Oberbalm<br />
4.4 Distribution<br />
Abbildung X: Erlebniswelten und Attraktionen des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Gantrisch</strong>, verbunden<br />
durch Top-Routen (aus Marketingkonzept <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> 2010)<br />
Die Infozentren finden sich in praktisch allen Erlebniswelten (Riggisberg, Schwarzenburg,<br />
Schwarzsee, Belp, später Wattenwil).<br />
Die Besucherinnen und Besucher finden in den Infozentren sämtliche Printprodukte, nähere<br />
Informationen über die Erlebniswelten, lokale Anbieter und eine persönliche Beratung.<br />
Bestehende Zentren stellen selbst touristische Attraktionen dar und sind häufig die erste<br />
Anlaufstation für Gäste. Aus diesem Grund sind diese Zentren für die Besucherlenkung von<br />
besonderer Bedeutung. Die Vorgaben des Fördervereins Region <strong>Gantrisch</strong> (vgl. Managementplan<br />
und Projekt Parkzentrum) beinhalten die Errichtung eines Informationszentrums mit einem<br />
dezentralen Netzwerk an Zentren. Aus diesem Grund bilden die bereits bestehenden Infozentren<br />
das „Netzwerk Informationszentren“ im <strong>Naturpark</strong>gebiet.<br />
Die übrige Distribution verläuft pragmatisch über verschiedene regionale Verteiler (z.B.<br />
Sportgeschäfte, Läden, Restaurants, Mitglieder usw.). Das Erproben und die Analyse dieser<br />
Verteilkanäle soll nachkommend eventuelle Standorte für Infopoints liefern.<br />
18
Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
4.5 Rollenverteilung<br />
Die nachfolgende Tabelle fasst zusammen, welche touristischen Aufgaben der Förderverein<br />
Region <strong>Gantrisch</strong> erfüllen kann, und welche von Partnern bzw. zusammen mit diesen erledigt<br />
werden. Die Spalten ‚20’ bis ‚100’ beschreiben, wie stark die jeweilige Aufgabe als Bestandteil des<br />
Parktourismus angesehen wird. Somit wird ein Bogen zum Anfang geschlagen, wo als Ziel dieses<br />
Konzepts definiert wird, den Unterschied zwischen Park- und klassischem Tourismus zu klären.<br />
Aufgabe 20 40 60 80 100 ANB GEM FRG BERN ALLE<br />
Touristische<br />
Markenstrategie<br />
Nein Nein Ja Ja Nein<br />
Marketingmix:<br />
Website betreiben<br />
(Fokus Besucher)<br />
Ja Ja Ja Ja Nein<br />
Drucksachen<br />
erstellen (z.B. Imagebroschüre)<br />
Ja Teilw. Ja Ja Nein<br />
Tischsets mit<br />
Winter- und<br />
Sommerpanorama<br />
Nein Nein Ja Nein Nein<br />
Gastgeberverzeichnis<br />
Nein Option Ja Ja Nein<br />
Unterhalten von<br />
Partnerschaften<br />
Ja Ja Ja Ja Ja<br />
Erfahrungsaustausch<br />
/ Best<br />
Practice auszeichnen<br />
(Tourismusforum)<br />
Nein Nein Ja Nein Nein<br />
Tourismusanbieter<br />
betreuen: mit<br />
Drucksachen<br />
beliefern, besuchen<br />
Nein Nein Ja Option Nein<br />
Beratung / Schulung<br />
von Anbietern<br />
Nein Teilw. Ja Nein Ja<br />
Qualitätslabel (Q1)<br />
an Anbieter<br />
vergeben<br />
Nein Nein Ja Nein Nein<br />
Lancierung von<br />
touristischen<br />
Angeboten<br />
Ja Nein Ja/<br />
Option<br />
Option Option<br />
Vermarktung von<br />
touristischen<br />
Angeboten<br />
Ja Nein Ja Ja Ja<br />
Angebotsbündel<br />
erstellen und<br />
vermarkten<br />
Eher<br />
nein<br />
Nein Ja Option Ja<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Aufgabe (Forts.) 20 40 60 80 100 ANB GEM FRG BERN ALLE<br />
Kutschenfahrten<br />
vermitteln<br />
Nein Nein Ja Nein Nein<br />
Ferienwohnungen,<br />
B&B,<br />
Gruppenunterkünfte<br />
usw. vermitteln<br />
Option Option Ja Ja Nein<br />
Einzelanbieter (z.B.<br />
Skilifte, Kutschenfahrten)<br />
koordinieren<br />
Nein Teilw. Ja Teilw. Ja<br />
Unterstützung von<br />
Anlässen<br />
(Gewerbeausstellun<br />
gen usw.)<br />
Option Option Teilw. Ja Ja<br />
Tourismusinformatio<br />
n vor Ort<br />
(Infozentren)<br />
betreiben<br />
Option Nein Ja Ja (in<br />
Bern)<br />
Nein<br />
Verkauf von<br />
Drucksachen (z.B.<br />
Wander- /<br />
Velokarten, Bücher)<br />
Ja Ja Ja Ja Ja<br />
Verkauf von Ski- und<br />
Langlaufabos<br />
Ja Option Ja Nein Nein<br />
Verkauf von<br />
Fischerpatenten<br />
Option Ja Ja Nein Nein<br />
Beeinflussen der<br />
Mobilität und<br />
weiterer<br />
Querfunktionen<br />
Option Ja Ja Nein Ja<br />
Legende:<br />
20 – 100 = Anteil Parktourismus in Prozent (vs klassischer Tourismus)<br />
ANB = Einzelanbieter<br />
GEM = Gemeinde<br />
FRG = Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> / <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
BERN = Destination Bern<br />
ALLE = Gemeinsame Verbundaufgabe<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
5. Ausgewählte Meilensteine 2012 - 2014<br />
Zeitpunkt Umsetzung<br />
Juni 2012 Volksfest: Zeigen der Erlebniswelt Sport u.a.<br />
Juli 2012 Versand Mailing Feuerstellen inkl. Package<br />
Juli 20012 Infozentrum Gurnigel / Sport einrichten<br />
August 2012 Routenprospekte (neu)<br />
Oktober 2012 Roadshow (interne Information)<br />
Oktober 2012 Kommunikation in <strong>Gantrisch</strong>post<br />
Oktober 2012 Zweiter Besuch bei regionalen Anbietern<br />
April 2013 Mailing mit Erlebnispaketen<br />
Mai 2014 Q-Label ist etabliert<br />
Juli 2014 Strategische Partnerschaften funktionieren<br />
Juli 2014 Tourismusforum hat über 100 Teilnehmende<br />
Die strategische Ausrichtung soll rund alle fünf Jahre überprüft werden, die Massnahmen jährlich.<br />
Verfasser<br />
Arbeitsausschuss Tourismus:<br />
Adolf Kaeser, Schwarzsee Tourismus<br />
Stephan Lanz, Schneeselital / Vertreter Anbieter<br />
Marco Thierstein, Gurnigel Berghaus / Vertreter Gastgeber<br />
Karin Schmid, <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Lilian Stauffer, <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Nicole Dahinden, Praktikantin <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> (Mitverfasserin Word-Version)<br />
Patrick Schmed, <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong> (Ausschussleiter)<br />
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Förderverein Region <strong>Gantrisch</strong> | <strong>Tourismusstrategie</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Gantrisch</strong><br />
Quellen<br />
I.) BECO (Hrsg.)/ Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern,<br />
2009: Tourismus im Kanton Bern. Positionspapier und Strategie 2015, Schlussbericht.<br />
URL: http://www.vol.be.ch/vol/de/index/wirtschaft/wirtschaftspolitik/<br />
downloads_publikationen_NEU/regionalpolitik_tourismus.assetref/content/dam/doc<br />
uments/VOL/BECO/de/Wirtschaft/Tourismus_Regionalpolitik/Tourismustag/becowirtschaft-tour-tourismustag-2009-fif-schlussbericht.pdf<br />
(30.5.2012)<br />
II.) BFS Bundesamt für Statistik 2012; http://www.bfs.admin.ch (30.5.2012)<br />
III.) Leuthold (2001), Baumgartner (2002), resp. Siegrist et al. (2002/2007)<br />
IV.) TOURISSIMA Liebefeld, Renggli, Stefan und Susanne Richard, 2006: Tourismusleitbild<br />
Region <strong>Gantrisch</strong>.<br />
V.) Anhang 5 des Berichts zum Tourismus-Workshop für die Region <strong>Gantrisch</strong> vom 12.<br />
August 2003<br />
VI.) Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern, Abteilung Tourismus (Hrsg.) / Rütter, H. /<br />
Müller, H. / Guhl, D. / Stettler, J., 1995: Tourismus im Kanton Bern.<br />
Wertschöpfungsstudie. Bern: Institut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern.<br />
URL Zusammenfassung: http://www.ruetter.ch/cs/projekte.html<br />
?func=download&id=230&chk=9ba4680edf08bb5d632c2018a5e6d3d3&no_html=1<br />
(30.5.2012)<br />
VII.) Jahresbericht Schwarzsee Tourismus 2010; URL:<br />
http://www.schwarzsee.ch/files/?id=27794 (30.5.2012)<br />
VIII.) BAFU (Hrsg.), 2008: Pärke von nationaler Bedeutung. Richtlinie für Planung,<br />
Errichtung und Betrieb von Pärken. Umwelt-Vollzug Nr. 0802. Bundesamt für Umwelt,<br />
Bern. URL: http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/<br />
00082/index.html?lang=de&download=NHzLpZig7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2q<br />
ZpnO2Yuq2Z6gpJCGdnx2fmym162dpYbUzd,Gpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2IdvoaC<br />
VZ,s-.pdf (30.5.2012)<br />
IX.) SANU, 2010: Handbuch; Tourismus – ganz natürlich! Von der Idee über die<br />
Marktanalyse zum natur- und kulturnahen Tourismusangebot.. URL:<br />
https://www.naturkultur-erlebnis.ch/uploads/downloads/<br />
sanu_HandbuchTourismus_Buch_D_low.pdf<br />
X.) Schweizer Tourismus-Verband, 2010: Schweizer Tourismus in Zahlen 2010. Struktur-<br />
und Branchendaten. URL:<br />
http://www.swisstourfed.ch/files/infothek/Vademecum/2010/Schweizer_Tourismus_<br />
in_Zahlen_2010.pdf<br />
22