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Befüllen von Hohlfasern - Leipziger Messe

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Neue Funktionalitäten <strong>von</strong> Composite-<br />

Bauteilen durch <strong>Hohlfasern</strong><br />

B. Eversmann<br />

L. Frormann<br />

Ausstellerforum <strong>Messe</strong> Z / intec Leipzig<br />

Faserverbundkunststoffe<br />

28.02.2008


Kunststoffzahnrad<br />

Quelle: Fa. A.Handtmann Elteka<br />

GmbH & Co. KG<br />

Hintergrund<br />

Schrauben aus CFK<br />

Osteosyntheseimplantat CF/PEEK<br />

Quelle: Fa. icotec<br />

Reibbeläge aus GFK<br />

Seite 2


Spezifische Festigkeit in m · 10<br />

Spezifische Festigkeit in m x 105<br />

5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

Anwendungspotential <strong>Hohlfasern</strong><br />

Vergleich der spezifischen Festigkeit verschiedener Verstärkungsfasern<br />

spez. Festigkeit<br />

E-Glas Hohlglasfaser Kevlar Dyneema T1000 Carbonfaser<br />

Fasertyp<br />

Quelle: S.A.M.P.E.<br />

Seite 3


Leichtbau<br />

Flugzeuginnenverkleidung<br />

Anwendungspotential <strong>Hohlfasern</strong><br />

Bisherige Einsatzmöglichkeiten <strong>von</strong> <strong>Hohlfasern</strong><br />

Faserverbundtechnologie Andere Technologien<br />

Reparatur <strong>von</strong><br />

Faserverbundstrukturen<br />

Selbstheilung<br />

durch Harz/Härter<br />

gefüllte <strong>Hohlfasern</strong><br />

Transport<br />

fluider Medien<br />

Flächenwärmeübertrager<br />

Filtration<br />

Flüssig/flüssig<br />

Extraktion<br />

Textiltechnik<br />

Isolationsmaterial<br />

für Funktionsbekleidung<br />

Seite 4


Neue Einsatzmöglichkeit<br />

� Generierung einer intrinsischen Schmierung<br />

� Reduzierung der Oberflächenreibung durch fluides Schmiermittel aus dem Kunststoff<br />

� Kombination <strong>von</strong> Verstärkungswirkung und Funktionalisierung des Kunststoffes durch<br />

Nutzung <strong>von</strong> <strong>Hohlfasern</strong><br />

� Customizing der selbstschmierenden Eigenschaften des Kunststoffbauteils durch<br />

Anpassung der Eigenschaften des fluiden Schmiermittels<br />

� Dosierung der Schmiermittelmenge durch die im Kunststoffgefüge stattfindenden<br />

Diffusionsvorgänge<br />

Seite 5


� Vorgehensweise<br />

Physikalisch-Technologische Zielstellung<br />

� Einsatz fluider Schmiermittel<br />

� Füllen <strong>von</strong> hohlen Fasern<br />

� Compoundierung zu<br />

spritzgießfähigem Granulat<br />

� Spritzgießen des Bauteils<br />

� Diffusion des Schmiermittels im<br />

Kunststoffgefüge<br />

� Erzeugung eines Schmierfilms an<br />

der Bauteiloberfläche<br />

� Selbstschmierende<br />

Bauteilstruktur<br />

Seite 6


Analyse der Prozesskette<br />

� Funktionsstruktur zur Granulatherstellung<br />

Thermoplast (PA, PP)<br />

Schmiermittel<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Füllstoffe<br />

Granulatherstellung<br />

Granulat mit schmiermittelbefüllten<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Konfektionieren<br />

der <strong>Hohlfasern</strong><br />

Schmiermittel<br />

-integration<br />

<strong>Befüllen</strong> der<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Fördern<br />

Compoundierung<br />

Dosieren<br />

Mischen<br />

Granulieren<br />

Seite 7


� Anforderungen an <strong>Hohlfasern</strong><br />

Untersuchte Materialien<br />

Forderung Wunsch<br />

Geometrische Abmessungen<br />

Innendurchmesser : ID < 200 µm Wanddicke: 20 ≤ s ≤ 50 µm<br />

Länge: l =10 mm<br />

Chemische und physikalische Eigenschaften<br />

Temperaturbeständigkeit ca. 300 °C<br />

geringe Dichte<br />

Beständigkeit gegen chemische<br />

Bestandteile des Schmiermittels<br />

Befüllbarkeit muss gewährleistet sein<br />

gute Verfügbarkeit<br />

geringe Kosten<br />

Verarbeitung<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

ausreichende Kapillarität<br />

geringer Reibungskoeffizient<br />

höhere mech. Eigenschaften als Matrix<br />

gutes Ablängverhalten<br />

gute Anbindung mit der Matrix hohe Beständigkeit gegen mechanische<br />

Deformation<br />

Seite 8


� <strong>Hohlfasern</strong><br />

PTFE – Kapillarschlauch:<br />

ID = 300 µm OD = 500 µm<br />

Quarzglaskapillare:<br />

ID = 100 µm OD = 200 µm<br />

Untersuchte Materialien<br />

Glashohlfaser :<br />

ID ca. 4 – 6 µm OD = 11 µm<br />

REM<br />

Seite 9


Untersuchte Materialien<br />

� Einflussgrößen der Schmiermittelzusammensetzung<br />

Reaktion mit<br />

Polymer<br />

Belastungen<br />

Zeit<br />

Verarbeitung<br />

Viskosität<br />

Diffusion<br />

Anwendung<br />

Partikelgröße<br />

Betriebsdauer<br />

Temperaturbeständigkeit<br />

Zusammensetzung<br />

Schmiermittel<br />

Spezifische<br />

Bauteilanforderungen<br />

Seite 10


Untersuchte Materialien<br />

� Hochtemperaturöle der Fa. Lubcon Consult GmbH<br />

Nr. Bezeichnung Zusammensetzung Dichte bei<br />

20 °C in<br />

g/cm³<br />

1 Turmowoodoil 2 synthetische<br />

Esteröle, Additive<br />

2 Turmofluid 40 B synthetische<br />

Kohlenwasserstoffe,<br />

synthetische<br />

Esteröle, Additive<br />

3 Turmofluid 300 OM synthetische<br />

Kohlenwasserstoffe,<br />

synthetische<br />

Esteröle, Additive<br />

4 Turmsilon K 350 WM Silikonöle,<br />

Stabilisatoren<br />

Kinematische<br />

Viskosität bei<br />

40 °C in mm²/s<br />

Temperatur-<br />

Einsatzbereich<br />

in °C<br />

0,985 58 -30 bis +250<br />

0,915 270 -40 bis +250<br />

0,93 3750 bis +250<br />

0,97 290 bis +260<br />

Seite 11


� Vakuumverfahren<br />

Vakuum<br />

<strong>Befüllen</strong> <strong>von</strong> <strong>Hohlfasern</strong><br />

Vakuumsack<br />

Kitband<br />

Filtergewebe<br />

Anschlussvorrichtung<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Öl<br />

Quelle: Department of Aerospace Engineering,<br />

University of Bristol<br />

Seite 12


� Tauchtränkung<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

endlos<br />

Tränkbad<br />

Ablängen<br />

Fluides<br />

Schmiermittel<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

10 mm<br />

<strong>Befüllen</strong> <strong>von</strong> <strong>Hohlfasern</strong><br />

Tränkwalze<br />

Entnahme<br />

gefüllte <strong>Hohlfasern</strong><br />

Seite 13


� Einfluss Ablängmethode<br />

Umsetzung im Labormaßstab<br />

� Schneidmethoden mit paralleler und räumlich<br />

versetzter Schneidenanordnung<br />

� Brechen der <strong>Hohlfasern</strong><br />

� PTFE: Schneiden problemlos, aber Querschnittsveränderung<br />

möglich<br />

� Glas: sprödes Bruchverhalten auch beim Schneiden<br />

� Kein Einfluss der Ablängmethode auf den<br />

Befüllungsvorgang durch Kapillarwirkung<br />

feststellbar<br />

Quarzglaskapillare geschnitten<br />

PTFE-Kapillarschlauch<br />

geschnitten<br />

Seite 14


� Vorgehensweise <strong>Befüllen</strong><br />

Umsetzung im Labormaßstab<br />

� Senkrechtes Eintauchen 10 mm langer Hohlfaserabschnitte in ein Schmierölbad<br />

� <strong>Befüllen</strong> 10 mm langer <strong>Hohlfasern</strong> durch eine kreisförmige Bewegung im Bereich <strong>von</strong><br />

90° - 0° mit vollständigem Untertauchen der <strong>Hohlfasern</strong><br />

� Befüllungszeiten in Abhängigkeit <strong>von</strong> der kinematischen Viskosität des Schmieröls und<br />

des Innendurchmessers der Hohlfaser 20 bis 90 Sekunden<br />

� Ausmessen der Steighöhe mittels Auflichtmikroskopie in waagerechter Position<br />

Seite 15


� Befüllte <strong>Hohlfasern</strong><br />

Umsetzung im Labormaßstab<br />

PTFE-Kapillarschlauch<br />

Quarzglaskapillare<br />

Seite 16


Befüllungsgrad in %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

89<br />

54<br />

PTFE + Esteröl<br />

/ 58<br />

86<br />

47<br />

PTFE + Esteröl<br />

/ 270<br />

Ergebnisse Hohlfaserbefüllung<br />

77<br />

29<br />

PTFE +<br />

Siliconöl / 290<br />

21<br />

30<br />

PTFE +<br />

Syntheseöl /<br />

3750<br />

83<br />

GF + Esteröl /<br />

58<br />

56<br />

39 38<br />

GF + Esteröl /<br />

270<br />

senkrechte Befüllung<br />

waagerechte Befüllung<br />

79<br />

40<br />

GF + Siliconöl /<br />

290<br />

Materialkombination / Kinematische Viskosität Schmieröl bei 40 °C in mm²/s<br />

35<br />

22<br />

GF +<br />

Syntheseöl /<br />

3750<br />

Seite 17


Laserscanningmikroskopie Glashohlfaser OD 11 µm<br />

Kinematische Viskosität Schmieröl: 290 mm²/s<br />

Kinematische Viskosität Schmieröl: 3750 mm²/s<br />

Institut für Pflanzenbiologie<br />

Seite 18


� Angepasste Befüllungstechnologie<br />

Ergebnisse Hohlfaserbefüllung<br />

Prozessschritt<br />

1<br />

Fluides<br />

Schmiermittel<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

endlos<br />

Prozessschritt<br />

2<br />

Schmiermittel befüllte<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

10 mm<br />

Seite 19


Analyse der Prozesskette<br />

� Funktionsstruktur zur Granulatherstellung<br />

Thermoplast (PA, PP)<br />

Schmiermittel<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Füllstoffe<br />

Granulatherstellung<br />

Granulat mit schmiermittelbefüllten<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Konfektionieren<br />

der <strong>Hohlfasern</strong><br />

Schmiermittel<br />

-integration<br />

<strong>Befüllen</strong> der<br />

<strong>Hohlfasern</strong><br />

Fördern<br />

Compoundierung<br />

Dosieren<br />

Mischen<br />

Granulieren<br />

Seite 20


� Compoundierung<br />

Aktuelle Untersuchungen<br />

� Verwendung eines gleichläufigen Doppelschneckenextruders<br />

� Compoundierung beider Hohlglasfasertypen in Polypropylen, Polyethylen und Polyamid<br />

� Variation der Geometrie der Schneckenelemente<br />

� Erhöhung des Scherspaltes<br />

� Untersuchung des Temperatureinflusses auf das möglich Auslaufen des Schmieröls aus<br />

den <strong>Hohlfasern</strong><br />

� Bestimmung der Faserlängen mittels Veraschung und Mikroskopie<br />

Seite 21


� Diffusion<br />

Weiteres Vorgehen<br />

� Verarbeitung des neuen Granulates mittels Spritzgießen<br />

� Optimierung der Schneckengeometrie um Schädigung der befüllten <strong>Hohlfasern</strong> zu<br />

vermeiden<br />

� Fertigung <strong>von</strong> Prüfkörpern für die Eigenschaftscharakterisierung des neuen<br />

funktionalisierten Kunststoffs<br />

� Fertigung eines Technologiedemonstrators<br />

� Durchführung <strong>von</strong> Untersuchungen zur Diffusion verschiedener Schmiermittel durch<br />

thermoplastische Kunststoffe<br />

� Beschreibung der physikalischen Vorgänge während des Diffusionsvorganges<br />

� Mathematische Modellbildung zur Beschreibung des Diffusionsvorganges<br />

Seite 22


� Zuwendungsgeber<br />

� Kooperationspartner<br />

Unterstützung<br />

� Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen „Otto <strong>von</strong> Guericke“ e.V.<br />

� Kunststoff Fröhlich GmbH, Bad Lauterberg<br />

Seite 23

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