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Antifaschismus mit neuen Akzenten - der Berliner VVN-BdA eV ...

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<strong>Berliner</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Verfolgten des Naziregimes-Bund <strong>der</strong> Antifaschistinnen und Antifaschisten (<strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong>) e.V.<br />

Ausgabe 40 – Januar 2009<br />

<strong>Antifaschismus</strong> <strong>mit</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Akzenten</strong><br />

Gewachsene Außenwirksamkeit führt zu Stärkung <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong><br />

Eröffnung <strong>der</strong> Neofaschismus-Ausstellung in Marzahn-Hellersdorf (2008), es spricht Kurt Langendorf. Foto: J. Harnisch<br />

Ein arbeitsreiches und auch erfolgreiches<br />

Jahr liegt hinter uns. Unsere Aktivitäten,<br />

unsere Ausstrahlung und da<strong>mit</strong><br />

auch unsere Wahrnehmung nach außen<br />

haben sich erhöht. Ein deutliches Zeichen<br />

setzte im Januar <strong>der</strong> 60. Jahrestag<br />

<strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>, den wir <strong>mit</strong> Gründungs<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong>n<br />

und vielen Gästen im<br />

<strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhaus begingen.<br />

Erstmals konnten wir eine gut besuchte<br />

Konferenz zur Geschichte unserer Organisation<br />

durchführen. Wir beteiligten<br />

uns an Demonstrationen und Aktionen<br />

gegen die NPD und <strong>der</strong>en Umfeld, riefen<br />

zu Blockaden und zu zivilem Ungehorsam<br />

gegen Naziaufmärsche auf. Und wir<br />

halfen bedrängten Menschen, die von<br />

<strong>der</strong> Polizei wegen ihres Protestes und ihrer<br />

demonstrierten Zivilcourage verletzt,<br />

kriminalisiert, erkennungsdienstlich behandelt<br />

und <strong>mit</strong> Bußgeldbescheiden belegt<br />

wurden.<br />

Die Erinnerung und das Gedenken<br />

an die Opfer des Faschismus bleibt ein<br />

zentrales Anliegen unserer Mitgliedsorganisationen<br />

und des Landesverbandes.<br />

Viele <strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong><br />

kamen, als wir in mehreren Veranstaltungen<br />

den 100. Geburtstag von Olga<br />

Benario Prestes gemeinsam <strong>mit</strong> ihrer in<br />

Brasilien lebenden Tochter Anita begingen.<br />

Wir erinnerten im Haus <strong>der</strong> Demokratie<br />

an den 70. Todestag von Lilo Herrmann<br />

<strong>mit</strong> ihrem Sohn Walter wie auch an<br />

Karl Behrens und Ursula Goetze aus <strong>der</strong><br />

Roten Kapelle in Kreuzberg.<br />

In mehreren Veranstaltungen gedachten<br />

wir <strong>der</strong> Novemberpogrome vor<br />

70 Jahren. Die neu gebildete »Initiative<br />

Stolpersteine für den Arbeiterwi<strong>der</strong>stand«<br />

verlegte in Kooperation <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

IG Metall und ver.di über dreißig Stolpersteine.<br />

An dem Fest zum 9. Mai, dem Tag<br />

des Sieges über den Hitlerfaschismus,<br />

im Treptower Park wie auch an dem Tag<br />

<strong>der</strong> Erinnerung und Mahnung am zweiten<br />

Sonntag im September beteiligten<br />

sich Tausende <strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong><br />

und ihre Gäste.<br />

Beson<strong>der</strong>s freuen wir uns darüber,<br />

dass 45 jüngere und ältere Antifaschisten<br />

unserem Verband beigetreten sind.<br />

Und es geht weiter: Am 2. Januar ist Nils<br />

eingetreten, weitere meldeten sich. Wir<br />

möchten jede und jeden noch einmal<br />

sehr herzlich willkommen heißen und<br />

sie nun in die vielfältige Arbeit unserer<br />

Organisation einbeziehen. Wir werden in<br />

2009, einem Jahr <strong>mit</strong> vielen geschichtsträchtigen<br />

Gedenktagen, weitere antifaschistische<br />

Akzente setzen.<br />

Am 29. Januar eröffnen wir die neue<br />

Kampagne für ein NPD­Verbot <strong>mit</strong> einer<br />

Gala <strong>Berliner</strong> Künstler. Erstmalig entsteht<br />

in Trägerschaft <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong><br />

eine große Ausstellung über die größte<br />

<strong>Berliner</strong> Wi<strong>der</strong>standsorganisation<br />

um Anton Saefkow, Franz Jacob und<br />

Bernhard Bästlein. Sie wird im Juni in<br />

<strong>der</strong> Humboldt­Universität eröffnet. In<br />

Kooperation <strong>mit</strong> »Helle Panke« können<br />

wir Ende Juni eine Konferenz über das<br />

»Rote Berlin«, den <strong>Berliner</strong> Arbeiterwi<strong>der</strong>stand,<br />

im Haus <strong>der</strong> Demokratie und<br />

Menschenrechte durchführen.<br />

Allen, die <strong>mit</strong> ihren zahlreichen Aktivitäten<br />

die vielfältige Arbeit <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> ermöglichten, die uns <strong>mit</strong><br />

Spenden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig unterstützten,<br />

möchten wir sehr herzlich danken.<br />

Unseren Mitglie<strong>der</strong>n und Freunden ein<br />

gesundes und erfolgreiches Neues Jahr!<br />

Wir freuen uns weiterhin auf Eure solidarische<br />

Unterstützung unserer Arbeit und<br />

natürlich auch auf neue Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Hans Coppi<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong>


5.000 Gründe für ein Verbot <strong>der</strong> NPD<br />

Gala <strong>mit</strong> <strong>Berliner</strong> Künstlern zum Beginn <strong>der</strong> <strong>neuen</strong> Kampagne <strong>der</strong> <strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong><br />

Gina Pietsch , Karsten Troyke und Angelika Weiz (v. l. n. r.) sind drei <strong>der</strong> Künstler, die auf <strong>der</strong> Gala-Veranstaltung am 29.<br />

Januar 2009 in <strong>der</strong> Wabe auftreten werden.<br />

Nicht nur Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> sind<br />

empört und besorgt über anschwellende<br />

neonazistische Aktivitäten und Gewalttaten.<br />

Die im Jahre 2007 von unserer Organisation<br />

initiierte Kampagne zum Verbot<br />

<strong>der</strong> NPD fand in <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />

einen großen Zuspruch. Mitglie<strong>der</strong> von<br />

Jüdischen Gemeinden, katholischen<br />

und evangelischen Kirchengemeinden,<br />

Gewerkschaften, Jugendverbänden,<br />

Künstler, wie z. B. Hannelore Elsner, Gisela<br />

May, Peter Sodann, Hannes Wa<strong>der</strong><br />

und Konstantin Wecker, unterstützten<br />

das Anliegen.<br />

Landauf und landab begrüßten viele<br />

Menschen die Aktion und trugen sie in<br />

Schulen und Betriebe, auf Plätze und<br />

Straßen. Mitte Dezember 2007 konnten<br />

wir dem Bundestag 46 Kartons <strong>mit</strong><br />

175.446 Unterschriften übergeben, <strong>mit</strong><br />

denen die Abgeordneten aller Parteien<br />

aufgefor<strong>der</strong>t wurden, ein neues Verbotsverfahren<br />

einzuleiten. Seitdem fristen sie<br />

im Petitionsausschuss ein ungeliebtes<br />

Leben.<br />

Sehr beunruhigt sind wir, dass die NPD<br />

auf Straßen, in Jugendklubs und Parlamenten<br />

ihren braunen Ungeist verbreitet,<br />

ihre Tätigkeit aus Steuer<strong>mit</strong>teln finanziert<br />

und von <strong>der</strong> Polizei geschützt wird. Die<br />

NPD ist nicht nur Schutzschirm, son<strong>der</strong>n<br />

auch Ideengeber, Werteträger und<br />

Motor für gewaltbereite Nazis aller Cou­<br />

leur und da<strong>mit</strong> ein Zentrum neofaschistischer<br />

Aktivitäten und Ausgangspunkt<br />

krimineller Machenschaften. Ein Verbot<br />

dieser Partei beseitigt ganz sicher nicht<br />

den Rechtsextremismus, könnte ihn<br />

aber nachhaltig schwächen.<br />

In <strong>der</strong> laufenden Debatte um eine Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />

des NPD­Verbotsverfahrens<br />

sollten unbedingt alle die zu Wort<br />

kommen, die wie<strong>der</strong>holt Zeichen gegen<br />

Nazis gesetzt haben. Aus diesem Grund<br />

beabsichtigen wir, die erfolgreiche No­<br />

NPD­Aktion von 2007 fortzuführen.<br />

Vom 27. Januar 2009 bis zum 8. Mai<br />

2010 möchten wir 5.000 Gründe für ein<br />

Verbot <strong>der</strong> NPD auf einer Internetplattform<br />

zusammentragen und viele Menschen<br />

von Kap Arkona bis zum Bodensee<br />

und also auch in Berlin anregen, sich<br />

<strong>mit</strong> persönlichen Meinungsäußerungen,<br />

Erlebnis­ und Erfahrungsberichten, Fotos,<br />

Zeichnungen o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>er Form<br />

kreativ daran zu beteiligen.<br />

Ziel <strong>der</strong> Kampagne ist es, Neofaschismus,<br />

Rassismus und Antise<strong>mit</strong>ismus<br />

gesellschaftlich zu ächten, die Wirkungsmöglichkeiten<br />

neofaschistischer<br />

Organisationen einzuschränken und ein<br />

Verbot <strong>der</strong> NPD zu erreichen. Wir wollen<br />

<strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong> ermutigen,<br />

ihrem Protest gegen die NPD auf vielfältige<br />

Weise Ausdruck zu verleihen. Wir<br />

wollen sie anregen, auch über die Ursa­<br />

chen des Neofaschismus nachzudenken<br />

und sich für <strong>der</strong>en Beseitigung zu engagieren.<br />

Und wir wollen diesem Anliegen<br />

eine Stimme geben, hörbar auch in den<br />

Wahlkämpfen dieses Jahres.<br />

Wir starten in Berlin <strong>mit</strong> einer Gala<br />

»5.000 gute Gründe für das NPD­Verbot«,<br />

für die wir wun<strong>der</strong>bare Künstlerinnen<br />

und Künstler gewinnen konnten:<br />

Gerlinde und Uli Kempendorff, Toni Krahl<br />

(City), Scarlett O’ & Jürgen Ehle, Karsten<br />

Troyke, Frank Viehweg, Angelika Weiz,<br />

Gina Pietsch und Hannes Zerbe <strong>mit</strong> dem<br />

Jazzorchester Prokopätz.<br />

Wir freuen uns sehr, dass Prominente<br />

die Kampagne <strong>mit</strong> einem Grußwort<br />

unterstützen: Daniela Dahn (Publizistin),<br />

Franziska Drohsel (Vorsitzende <strong>der</strong> Jusos<br />

in <strong>der</strong> SPD), Christina Emmerich<br />

(Bürgermeisterin von Lichtenberg), Petra<br />

Rosenberg (Vorsitzende des Landesverbandes<br />

Deutscher Sinti und Roma),<br />

Regina Scheer (Schriftstellerin), Bruno<br />

Osuch (Vorsitzen<strong>der</strong> des Humanistischen<br />

Verbandes Berlin).<br />

Der Journalist Carsten Hübner mo<strong>der</strong>iert<br />

die Gala, die am Donnerstag, dem<br />

29. Januar, um 20.00 Uhr in <strong>der</strong> »WABE«,<br />

Danziger Straße 101, Berlin­Prenzlauer<br />

Berg beginnt. Der Eintritt ist frei, Spenden<br />

sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Hans Coppi<br />

Michael Landmann<br />

Nr. 40


Menschen, die unsere Nachbarn waren<br />

Initiative Stolpersteine erforscht Leben ermordeter Karlshorster<br />

Nachdem es in <strong>der</strong> Vergangenheit bereits<br />

persönliche Kontakte zur <strong>Berliner</strong><br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> gegeben hat, gehöre ich seit<br />

wenigen Monaten selbst dem Verband<br />

an. Dieser Artikel wird nun mein erster<br />

aktiver Beitrag sein. Zudem möchte ich<br />

mich in den nächsten Monaten an <strong>der</strong><br />

Vorbereitung des Festes am 9. Mai 2009<br />

im Treptower Park zur Erinnerung an die<br />

Befreiung vom Faschismus beteiligen.<br />

In Berlin­Pankow aufgewachsen, lebe<br />

ich nach einem Zwischenstopp in Friedrichshain<br />

seit fast 20 Jahren in Karlshorst.<br />

Da ich voll berufstätig bin, komme<br />

ich zwar finanziell ganz gut über die Runden,<br />

aber es plagt mich das bekannte<br />

Zeit­Problem. Warum das so ist, sprich:<br />

was ich nach <strong>der</strong> Arbeit und häufig auch<br />

am Wochenende mache, davon möchte<br />

ich kurz berichten.<br />

Anfang 2007 habe ich gemeinsam <strong>mit</strong><br />

einer weiteren, ebenfalls sehr engagierten<br />

Karlshorsterin die Initiative Stolpersteine<br />

Karlshorst ins Leben gerufen. Wir<br />

recherchieren in Archiven und befragen<br />

Zeitzeugen. Unsere Bemühungen, Angehörige<br />

ausfindig zu machen, sind zu<br />

unserer großen Freude bisher immer erfolgreich<br />

gewesen. So ist es uns möglich,<br />

die Lebensgeschichten ehemaliger<br />

Nachbarn nachvollziehbar zu machen,<br />

bevor wir einen Stolperstein verlegen<br />

lassen. Wir wollen da<strong>mit</strong> den von den<br />

Nationalsozialisten vertriebenen und<br />

ermordeten Karlshorstern ihr Gesicht,<br />

ihren Namen zurückgeben.<br />

Da in unserem Ortsteil bereits vor Beginn<br />

unserer Arbeit viele Stolpersteine<br />

verlegt wurden – ermöglicht durch die<br />

Spenden <strong>der</strong> evangelischen Gemeinde<br />

– haben wir es uns zur Aufgabe gemacht,<br />

auch diese bisher unbekannten<br />

Biografien zu erforschen. In unserem<br />

un<strong>mit</strong>telbaren Lebensumfeld erinnern<br />

nun 54 dieser dezentralen Mahnmale an<br />

Menschen, die einst hier lebten.<br />

Es gab vielfältige Aktionen – auch<br />

zusammen <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en. So beteiligte<br />

sich eine Projektgruppe des Hans­und­<br />

Hilde­Coppi­Gymnasiums aktiv an diesem<br />

Projekt und <strong>mit</strong> ver.di Berlin OV Ost<br />

organisierten wir eine Stolperstein­Putzaktion.<br />

Aber es gibt noch viel zu tun, und<br />

jede Unterstützung ist willkommen. Etwas<br />

länger bin ich in <strong>der</strong> »Initiative gegen<br />

Rechtsextremismus Karlshorst« aktiv.<br />

Nr. 40<br />

Rechtsextremismus in Karlshorst? Ja,<br />

immer wie<strong>der</strong> macht auch das »idyllische«<br />

Karlshorst durch rechtsextreme<br />

Übergriffe, Veranstaltungen und Propaganda­Aktivitäten<br />

auf sich aufmerksam.<br />

Spätestens seit dem Nazi­Aufmarsch<br />

am 6. Dezember 2008 müsste allen<br />

KarlshorsterInnen klar sein, dass auch<br />

Bewohner dieses Ortsteils gegen den<br />

Rechtsextremismus aktiv werden müssen.<br />

Diese Initiative hat sich im September<br />

2005 zusammengeschlossen. Hier engagieren<br />

sich BürgerInnen und VertreterInnen<br />

verschiedener Gruppen, Vereine<br />

und Einrichtungen, die dieser Entwicklung<br />

rechtsextremer Gewalt und zunehmen<strong>der</strong><br />

rechtsextremer Aktivitäten im<br />

Stadtteil nicht tatenlos zusehen wollen.<br />

Wir möchten die KarlshorsterInnen über<br />

aktuelle Tendenzen, Symboliken und<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> rechtsextremen Szene<br />

informieren und sie in die Diskussion<br />

einbeziehen.<br />

Im September 2008 organisierten wir<br />

in Karlshorst eine »Woche <strong>der</strong> Toleranz«:<br />

Mit Filmen, Vorträgen, einer Ausstellung,<br />

einem Graffiti-Workshop gegen rechts<br />

und einem antirassistischen Fußballturnier<br />

wollten wir die lokale Öffentlichkeit<br />

informieren, präventive Handlungsmöglichkeiten<br />

gegen rechts aufzeigen und<br />

mehr Menschen zum Mitmachen anregen.<br />

Letztendlich liegt es doch an jedem<br />

einzelnen, sich dafür einzusetzen, dass<br />

ein respektvolles und tolerantes Miteinan<strong>der</strong><br />

möglich wird.<br />

Mein Fazit: Auch in Zukunft kommt es<br />

darauf an, dass ein breites demokratisches<br />

Bündnis je<strong>der</strong>zeit und überall<br />

gegen rechtsextremistische Veranstaltungen<br />

– auch wenn sie von <strong>der</strong> Polizei<br />

genehmigt sind – deutlich, also sicht­<br />

und hörbar protestiert.<br />

Mein Wunsch: Dass noch mehr Menschen<br />

die Notwendigkeit erkennen, sich<br />

tagtäglich gegen Rechtsextremismus,<br />

Rassismus und Antise<strong>mit</strong>ismus stark zu<br />

machen – denn auf zahlreichen Schultern<br />

lassen sich die vielen Aufgaben<br />

besser verteilen.<br />

Jana Dieckmann, Karlshorst<br />

m 14. Juni 2008 beteiligten sich in Karlshorst viele Menschen an <strong>der</strong> Aktion »Stolpersteine<br />

putzen«– gemeinsam gegen das Vergessen – im Gedenken an die Opfer<br />

des Naziterrors«. Foto: privat


Blockieren ist unser Recht!<br />

Proteste gegen Nazi-Demo in Lichtenberg<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> dankt allen <strong>Berliner</strong>innen<br />

und <strong>Berliner</strong>n, die sich an den<br />

fantasievollen und lautstarken Protesten<br />

und Kundgebungen gegen den Naziaufmarsch<br />

am 6. Dezember in Karlshorst<br />

und Lichtenberg beteiligt haben. Als etwa<br />

600 Neonazis, wie schon in den letzten<br />

Jahren, durch Berlin marschierten,<br />

um ein »Nationales Jugendzentrum« zu<br />

for<strong>der</strong>n, war es nur dem zivilen Ungehorsam<br />

hun<strong>der</strong>ter Bürgerinnen und Bürger<br />

zu verdanken, dass die Neonazis nicht<br />

durch den Weitlingkiez ziehen konnten.<br />

Mit mehreren Blockaden gelang es ihnen,<br />

den Nazi­Aufmarsch mehrfach aufzuhalten<br />

und die Naziroute entscheidend<br />

zu verkürzen.<br />

Dies gelang, obwohl die <strong>Berliner</strong> Polizei<br />

im Vorfeld versucht hatte, das Aufmarschgebiet<br />

<strong>der</strong> Nazis zur demokratiefreien<br />

Zone zu erklären und jegliche<br />

Proteste untersagt hatte. Der gespenstische<br />

Naziaufmarsch wie<strong>der</strong>um wurde<br />

durch die Polizei <strong>mit</strong> einem enormen<br />

Aufwand beschützt. Weiträumige Absperrungen<br />

sollten die Gegendemonstranten<br />

daran hin<strong>der</strong>n, ihrem Protest<br />

Ausdruck zu verleihen. Auf <strong>der</strong> Strecke<br />

wurden sie ständig abgedrängt. »Wir<br />

sind friedlich, was seid ihr?« riefen die<br />

auf <strong>der</strong> Fahrbahn Sitzenden, die von<br />

<strong>der</strong> Polizei gewaltsam von <strong>der</strong> Straße<br />

geschleift wurden. Davon waren auch<br />

Bewohnerinnen und Bewohner aus<br />

Lichtenberg und sogar ältere Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> betroffen. Die Folge waren<br />

gebrochene Arme, Schürfwunden,<br />

zerstörte Brillen. Von über 80 Blockiererinnen<br />

und Blockierern nahm die Polizei<br />

die Personalien auf. Ihnen drohen<br />

jetzt Anzeigen und Bußgel<strong>der</strong>, weil sie<br />

sich an friedlichen Blockaden beteiligt<br />

hatten. Auf die rassistischen und antise<strong>mit</strong>ischen<br />

Sprechchöre aus dem Nazi­<br />

Aufmarsch, z. B. »Nie, nie wie<strong>der</strong> Israel«<br />

reagierte die Polizei hingegen nicht.<br />

Die Zivilgesellschaft hat am 6. Dezember<br />

in Berlin die von Politikern gern<br />

und oft gefor<strong>der</strong>te »Zivilcourage gegen<br />

rechts« gezeigt. Wir erwarten, dass dieser<br />

Polizeieinsatz kritisch ausgewertet<br />

wird und eine Entschuldigung bei den<br />

Demonstrantinnen und Demonstranten<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Rücknahme aller angedrohten<br />

Bußgeldbescheide einhergeht.<br />

Wir erklären: Wenn Nazis marschieren,<br />

werden wir dagegen protestieren.<br />

Wenn es notwendig ist, auch <strong>mit</strong> einer<br />

Blockade!<br />

Denn Faschismus ist keine Meinung,<br />

son<strong>der</strong>n ein Verbrechen! Wir bitten, diese<br />

Erklärung <strong>mit</strong> Eurer Unterschrift zu<br />

unterstützen. Gebt diese Erklärung weiter<br />

und setzt Euch dafür ein, dass das<br />

Protestbrief an Polizeipräsidenten<br />

Sehr geehrter Herr Polizeipräsident,<br />

gestatten Sie, dass ich mich Ihnen kurz<br />

vorstelle. Mein Name ist Gabriele Bofinger,<br />

ich bin 1948 in Berlin geboren und<br />

lebe seit fast 25 Jahren in Treptow.<br />

Mein Vater hat vier Jahre Theresienstadt<br />

überlebt, sein Vater und drei<br />

seiner Geschwister sind in Auschwitz<br />

ermordet worden.Auch deshalb gehe<br />

ich seit sechs Jahren auf die Straße, um<br />

gegen den unerträglichen alljährlichen<br />

Aufmarsch <strong>der</strong> Nazis zu protestieren und<br />

engagiere mich seit langem im Bündnis<br />

für Demokratie und Toleranz in Treptow­<br />

Köpenick.<br />

Am 6.12.2008 gehörte ich zu den<br />

(friedlichen) Bürgerinnen und Bürgern,<br />

welche die Kreuzung Sewan­/Volkradstraße<br />

blockierten. Ich tat dies <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Absicht, zivilen Ungehorsam zu leisten<br />

(und würde das unter ähnlichen Umständen<br />

wie<strong>der</strong> tun).<br />

So war mir bewusst, dass ich <strong>mit</strong> Gegenmaßnahmen<br />

seitens <strong>der</strong> Polizei<br />

rechnen musste. Deshalb hatte ich ein<br />

gewisses Verständnis für den Befehl, die<br />

Kreuzung zu räumen (obgleich sicher<br />

auch an<strong>der</strong>e Optionen möglich gewesen<br />

wären).<br />

Kein Verständnis jedoch habe für das<br />

Verhalten einiger Beamter, die in meiner<br />

Wahrnehmung <strong>mit</strong> unangemessener<br />

Härte gegen die Protestierer vorgingen.<br />

So wurde ich von einem Beamten angeschrieen,<br />

dass er mir wehtun müsse,<br />

um mir dann, ohne eigene Not, mein<br />

Handgelenk schmerzhaft zu verdrehen.<br />

Ich möchte unbedingt betonen, dass<br />

von Seiten <strong>der</strong> Nazi­Gegner keinerlei<br />

Gewalt ausging (...) Wie in jedem Jahr<br />

(Ab)räumung durch die Polizei.<br />

Foto: kappa Foto<br />

Vorgehen <strong>der</strong> Polizei nicht weiter Schule<br />

macht.<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> e.V.<br />

und <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Betroffenen,<br />

Dezember 2008<br />

Unterstützt die Betroffenen <strong>mit</strong> Spenden<br />

unter dem Stichwort: »Lichtenberg«<br />

Konto: <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> e. V., Postbank<br />

Berlin, BLZ 100 100 10, Kto­Nr. 315 904<br />

105<br />

begleitete mich meine 20­jährige Tochter<br />

Luise. Sowohl mein verstorbener<br />

Mann als auch ich haben uns bemüht,<br />

sie zu einer Demokratin <strong>mit</strong> Zivilcourage<br />

zu erziehen. Für sie war das Vorgehen<br />

<strong>der</strong> Beamten, beson<strong>der</strong>s gegen alte<br />

Bürgerinnen und Bürger, ein schwer zu<br />

verstehendes Erlebnis.<br />

Ich gehe davon aus und hoffe, dass<br />

oben geschil<strong>der</strong>te Vorfälle <strong>mit</strong> den Beamten<br />

ausgewertet und die betreffenden<br />

Polizisten, so möglich, zur Verantwortung<br />

gezogen werden.<br />

Abschließend möchte ich Ihnen sagen,<br />

dass es mich gefreut hat, gestern in <strong>der</strong><br />

<strong>Berliner</strong> Zeitung zu lesen, dass Sie eine<br />

individuelle Kennzeichnungspflicht für<br />

die Beamten vorgeschlagen haben. Ich<br />

denke, es ist wirklich an <strong>der</strong> Zeit, dieses<br />

durchzusetzen, auch im Interesse <strong>der</strong><br />

Beamten, die sich im Dienst korrekt und<br />

angemessen verhalten.<br />

Gabriele Bofinger<br />

Nr. 40


»Wir sind friedlich, was seid ihr?«<br />

Aus dem Gedächtnisprotokoll einer Demonstrantin am 6. Dezember 2008<br />

... Wir standen in Erwartung in losen<br />

Gruppen auf <strong>der</strong> Fahrbahn, als Polizei<br />

auffuhr, sich in Reihen aufstellte und wir<br />

per Megaphon und persönlich aufgefor<strong>der</strong>t<br />

wurden, die Straße zu räumen. Ich<br />

stand und hielt die entrollte ver.di­Fahne<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> rechten Hand. Wir wurden abgedrängt.<br />

Die unweit von mir <strong>mit</strong> dem Rücken<br />

zur Polizistenkette stehende Bürgermeisterin<br />

benutzte das Handy, um<br />

den Verantwortlichen zur Deeskalation<br />

zu bewegen, doch wurden wir so hart<br />

bedrängt, dass wir uns <strong>mit</strong> Händen und<br />

Armen verbinden mussten, um nicht zu<br />

stürzen. Ich wurde getreten. Der stämmige<br />

Polizist ohne Dienstnummer, hinter<br />

Gesichtsschutz und Mundgitter direkt<br />

vor meinem Gesicht, in gesteppter grüner<br />

Montur und schwarzen Handschuhen,<br />

packte mich am rechten Oberarm,<br />

schlug auf meinen rechten Handrücken<br />

(ich umschloss die Fahnenstange noch<br />

stärker und verspürte erst später den<br />

Schmerz), entwand mir im Zurückdrängen<br />

die Fahne, zerbrach die Fahnenstange,<br />

warf Tuch und Stangenteile schräg<br />

hinter sich in Richtung Bürgersteig und<br />

wollte wie<strong>der</strong> auf mich einschlagen. Eine<br />

junge Frau neben mir verhin<strong>der</strong>te meinen<br />

Sturz und kümmerte sich sehr um<br />

mich, <strong>mit</strong> Hochachtung vor meinem Alter<br />

(65) und meiner Standhaftigkeit, wie<br />

sie mehrmals betonte. Unterdessen hatte<br />

ein an<strong>der</strong>er Uniformierter jenen Polizisten<br />

von rückwärts umschlungen und<br />

weggezogen, wobei seine Worte, die ich<br />

in dem Getümmel nicht verstehen konnte,<br />

befehlsmäßig klangen...<br />

Nr. 40<br />

Eine Reihe aus Protestdemonstranten<br />

gemischten Alters und Geschlechts hatte<br />

sich <strong>mit</strong>ten auf die Straße gesetzt. Ich<br />

stellte mich, wie an<strong>der</strong>e auch, zu ihnen<br />

und wir riefen den Polizisten zu: Wir sind<br />

friedlich, was seid Ihr? Die um mich besorgte<br />

junge Frau wich nicht von meiner<br />

Seite und hatte inzwischen auch ihre<br />

verlorene Freundin wie<strong>der</strong> getroffen, die<br />

an an<strong>der</strong>er Stelle abgedrängt und von<br />

<strong>der</strong> Polizei besprüht worden war und<br />

sich erst die Augen hatte auswaschen<br />

müssen. Der gerade abgerufene Sanitäter<br />

sprühte noch ein Gel auf Zellstoff,<br />

versprach davon Lin<strong>der</strong>ung und erklärte,<br />

dass neuerdings eine Art »Pfefferspray«<br />

benutzt würde, <strong>der</strong> nicht <strong>mit</strong> Wasser ab­<br />

Gute und böse Streiter gegen rechts?*<br />

Diese rhetorische anmutende Frage ergibt<br />

sich aus einer Stellungnahme <strong>der</strong><br />

CDU­Fraktion <strong>der</strong> BVV Lichtenberg.<br />

Dort wird, was zu begrüßen ist, vorab<br />

von <strong>der</strong> CDU erklärt, an den Aktionen<br />

gegen den Aufmarsch von Rechtsextremen<br />

in Lichtenberg teilzunehmen. Dem<br />

folgt jedoch die Absage, denn einigen<br />

<strong>der</strong> Unterzeichner des Aufrufs »Für Vielfalt<br />

und Demokratie in Lichtenberg« wird<br />

unterstellt, linksextrem zu sein, was nach<br />

offiziellem Geschichtsbild, und wohl<br />

auch dem <strong>der</strong> CDU, keinen Unterschied<br />

zuwaschen wäre, son<strong>der</strong>n durch eine<br />

Art Vaseline zu lösen sei. Dann folgte er<br />

seinem weiteren Einsatz. Ich sah, wie<br />

Polizisten unterdessen die Sitzenden<br />

sehr roh von <strong>der</strong> Fahrbahn schleiften,<br />

und dann im Gefolge <strong>der</strong> Wasserwerfer<br />

<strong>der</strong> martialisch geschützte rechtsextreme<br />

Aufmarsch passierte. Auch hier riefen<br />

wir unsere Losungen.<br />

Als viele Gegendemonstranten zum<br />

nächsten Protest weitereilten, verabschiedete<br />

ich mich <strong>mit</strong> Dank von meiner<br />

jungen Beschützerin und begann auf<br />

dem langen Weg zurück – es fuhren ja<br />

noch keine Bahnen o<strong>der</strong> Busse – wie<strong>der</strong><br />

etwas Luft und Fassung zurückzugewinnen.<br />

Annette Rickert<br />

Aufnahme <strong>der</strong> Personalien <strong>der</strong> Lichtenberger Bezirksbürgermeisterin Christina<br />

Emrich. Foto: kapa Foto<br />

macht zu rechtsextrem – beide seien<br />

Feinde <strong>der</strong> freiheitlich demokratischen<br />

Grundordnung.<br />

Wir, die Vertreter <strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong>, lehnen<br />

diese Gleichsetzung ab. Sie verharmlost<br />

den Rechtsextremismus und diffamiert<br />

die engagierten, meist jungen Leute, die<br />

sich aktiv gegen heutigen Nazi­Ungeist<br />

einsetzen. Gerade wir, in <strong>der</strong>en Reihen<br />

sich alte Wi<strong>der</strong>standskämpfer gegen<br />

den Faschismus befinden, wissen aus<br />

historischer Erfahrung, wie wichtig ein<br />

breites Bündnis aller demokratischen<br />

Kräfte ist. Es ist dabei nebensächlich,<br />

ob man <strong>mit</strong> allen Äußerungen und jedem<br />

Auftreten seiner Bundesgenossen übereinstimmt.<br />

Wo waren übrigens die CDU­Mitglie<strong>der</strong>,<br />

um dem höchst unangemessenen<br />

Vorgehen <strong>der</strong> Polizei gegen die Protestierer<br />

entgegenzutreten?<br />

Für den Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Lichtenberg e.V.<br />

Erika Rathmann<br />

Gisela Lingenberg<br />

*Zu einem Artikel aus <strong>der</strong> »<strong>Berliner</strong> Woche«,<br />

Nr. 49/Lichtenberg, Seite 4 »Keine<br />

Extremisten«


Freizeitgestaltung unterm Hakenkreuz<br />

Naturfreunde zwischen Anpassung und Wi<strong>der</strong>stand<br />

Die <strong>Berliner</strong> Ortsgruppe <strong>der</strong> Naturfreunde<br />

wurde 1908 als proletarische Selbsthilfeorganisation<br />

für den gesamten Freizeitbereich<br />

gegründet. Auf gemeinsamen<br />

Wan<strong>der</strong>ungen sollten den Arbeiterinnen<br />

und Arbeitern die Kulturlandschaft und<br />

die sozialistische Theorie gleichermaßen<br />

nahegebracht werden. Gasthöfe<br />

waren für sie zu jener Zeit unbezahlbar.<br />

Deshalb begannen die Naturfreunde, in<br />

Eigeninitiative <strong>mit</strong> dem Bau von Wan<strong>der</strong>herbergen,<br />

die auch als Bibliotheken,<br />

Ausstellungs­ und Versammlungsräume<br />

den Organisationen <strong>der</strong> Arbeiterbewegung<br />

dienten. Die Spaltung <strong>der</strong> Arbeiterbewegung<br />

führte auch innerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Berliner</strong> Naturfreunde zu heftigen Fraktionskämpfen<br />

und zum Ausschluss <strong>der</strong><br />

Kommunisten aus <strong>der</strong> mehrheitlich sozialdemokratischen<br />

Organisation.<br />

Mit <strong>der</strong> Machtübernahme <strong>der</strong> Nationalsozialisten<br />

wurden zahlreiche Büros und<br />

Naturfreundehäuser durch Polizei und<br />

SA besetzt und beschlagnahmt. In dieser<br />

Situation suchte die Reichsleitung<br />

<strong>der</strong> Naturfreunde das Arrangement <strong>mit</strong><br />

dem NS­System. Am 18. März 1933 verwies<br />

sie in einer öffentlichen Erklärung<br />

auf ihren Kampf »gegen die kommunistische<br />

Zersetzungstätigkeit« und die<br />

traditionelle Aufgabe <strong>der</strong> Naturfreunde,<br />

»das schaffende deutsche Volk durch<br />

das Wan<strong>der</strong>n körperlich, geistig und<br />

sittlich zu för<strong>der</strong>n, Liebe zu Natur und<br />

Heimat, Volk und Vaterland zu erwecken<br />

und dadurch <strong>der</strong> deutschen Volksgemeinschaft<br />

zu dienen«. Das Verbot am<br />

17. September 1933 konnte sie dennoch<br />

nicht verhin<strong>der</strong>n.<br />

Einige Naturfreunde­Gruppen arbeiteten<br />

– angepasst an das neue System<br />

– unbehelligt weiter. Die Köpenicker Naturfreunde<br />

nahmen einen »Arier­Paragraphen«<br />

in ihre Satzung auf und wählten<br />

sich einen Vereinsführer <strong>mit</strong> braunem<br />

Parteibuch. Auch führende Naturfreunde<br />

schlossen sich gleichgeschalteten<br />

Wan<strong>der</strong>­ und Sportvereinen an o<strong>der</strong> engagierten<br />

sich in NS­Massenorganisationen.<br />

An<strong>der</strong>e Naturfreunde betätigten<br />

sich im antifaschistischen Wi<strong>der</strong>stand.<br />

Mit »wilden« Fahrten ohne Marschmusik<br />

und Uniformen schafften sie sich<br />

Freiräume. So fanden noch bis 1942 in<br />

einer Kiesgrube am Heidesee »wilde«<br />

Zeltlager <strong>mit</strong> bis zu 120 Zelten statt. Der<br />

Lebensweg von drei Naturfreunden soll<br />

an dieser Stelle kurz nachgezeichnet<br />

werden:<br />

Erich Cohn:<br />

Der Pazifist und Sozialdemokrat trat 1919<br />

vom »Jung­Jüdischen Wan<strong>der</strong>bund«<br />

zum Touristenverein »Die Naturfreunde«<br />

über. Engagiert in <strong>der</strong> Antikriegsbewe­<br />

gung, wurde er 1928 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

SPD­Ortsgruppe Sachsenhausen. Kurz<br />

nach dem Machtwechsel wurde Cohn<br />

verhaftet und in das KZ Oranienburg<br />

verschleppt. Kontakte zur sozialdemokratischen<br />

Wi<strong>der</strong>standsgruppe Otto<br />

Scharfschwerdts führten zu einer Kette<br />

von Haftstrafen und KZ­Aufenthalten.<br />

Nach seiner Ausweisung aus Deutschland<br />

im August 1939 ging Cohn nach<br />

England, trat <strong>der</strong> britischen Armee bei<br />

und kämpfte gegen die deutschen<br />

Streitkräfte.<br />

Charlotte Eisenblätter:<br />

Als Mitglied <strong>der</strong> SAJ trat Charlotte Eisenblätter<br />

nach ihrem Ausschluss aus den<br />

Naturfreunden 1924 dem ASV Fichte bei<br />

und baute dort die Naturfreunde­Wan<strong>der</strong>sparte<br />

auf. Nach 1933 hielt sie weiter<br />

Kontakt zu den Arbeitersportlern, hörte<br />

Feindsen<strong>der</strong> und las verbotene Literatur.<br />

Mit <strong>der</strong> kommunistischen Wi<strong>der</strong>standsgruppe<br />

um Beppo Römer und Robert<br />

Uhrig fertigte sie Schreibarbeiten für die<br />

illegale Flugschriftreihe »Informationsdienst«<br />

und schrieb <strong>mit</strong> Werner Seelenbin<strong>der</strong><br />

Flugblätter, die als Feldpost getarnt<br />

an Soldaten <strong>der</strong> Ostfront geschickt<br />

wurden. 1942 wurde sie von <strong>der</strong> Gesta­<br />

po verhaftet. Im Juli 1944 verurteilte <strong>der</strong><br />

Volksgerichtshof Eisenblätter zum Tode.<br />

Das Urteil wurde am 25. August 1944 in<br />

Berlin­Plötzensee vollstreckt.<br />

Rudi Pietschker:<br />

Schon früh engagierte sich Pietschker in<br />

Gewerkschaft, SAJ, Naturfreundejugend<br />

und Jungbanner. Gemeinsam <strong>mit</strong> Genossen<br />

aus <strong>der</strong> SAJ leistete er Kurierdienste<br />

für die SPD­Exilleitung. Außerdem pro­<br />

duzierte die Gruppe Flugblätter, die vor<br />

<strong>der</strong> Aufrüstung <strong>der</strong> Nazis warnten. Um<br />

die Weiterarbeit zu tarnen, schloss sich<br />

die kleine Gruppe erst den bürgerlichen<br />

»Märkischen Wan<strong>der</strong>ern« und später<br />

den »Guttemplern« an. Bis 1937 konnten<br />

sich hier Nazigegner austauschen<br />

und gemeinsam diskutieren. Auf ihren<br />

»Nordlandfahrten« hielten sie Kontakt<br />

zu Sozialdemokraten im Exil und halfen<br />

jüdischen Mitglie<strong>der</strong>n zur Flucht. Mit<br />

Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde<br />

Pietschker zur Wehrmacht einberufen. Er<br />

überlebte und war nach 1945 maßgeblich<br />

am Aufbau <strong>der</strong> Naturfreundejugend<br />

und <strong>der</strong> antifaschistischen Jugendarbeit<br />

in West­Berlin beteiligt. Von 1975<br />

bis 1982 war er Bezirksbürgermeister in<br />

Berlin­Kreuzberg.<br />

Carsten Dannel<br />

Nr. 40


2000 Stolpersteine bereits in Berlin<br />

Stolpersteine in Erinnerung an den Arbeiterwi<strong>der</strong>stand werden verlegt<br />

Der Künstler Gunter Demnig bei einer<br />

Stolpersteinsetzung in Berlin-Steglitz<br />

2005.<br />

Fotos: privat, Juliane Haseloff<br />

Nach den ersten 14 Steinen im März 2008<br />

legte Gunter Demnig im September und<br />

November 2008 neue Stolpersteine für<br />

Opfer des Wi<strong>der</strong>standes aus <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

Arbeiterbewegung. Im Stadtbezirk Neukölln<br />

gedachten die <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong><br />

gemeinsam <strong>mit</strong> den Gewerkschaften<br />

IG Metall und ver.di <strong>der</strong> Buchdrucker,<br />

Buchbin<strong>der</strong> und Metaller Hugo Kapteina,<br />

Reinhold Hermann, Willy Kolbe und<br />

Rudolf Peter.<br />

Im November verlegte <strong>der</strong> Künstler<br />

in den 2000. Stolperstein in Berlin im<br />

Stadtbezirk Kreuzberg, wo diese Bewegung<br />

ihren Anfang genommen hatte. Er<br />

war Hermann Silberstein gewidmet. Bei<br />

dieser Gelegenheit hatte Gunter Demnig<br />

auch acht Stolpersteine für ermordete<br />

Mitstreiter <strong>der</strong> Saefkow­Jacob­Bästlein­<br />

Organisation verlegt. In einer Veranstaltung<br />

im Kreuzbergmuseum wurde an<br />

den Lebensweg dieser Menschen und<br />

an den Wi<strong>der</strong>stand in Kreuzberg 1942<br />

bis 1945 erinnert. Manche Namen sind<br />

schon seit vielen Jahren im Rathaus<br />

Kreuzberg auf einer Tafel verzeichnet.<br />

An<strong>der</strong>er wurde erstmalig gedacht. Stolpersteine<br />

wurden für Gustav Basse in <strong>der</strong><br />

Admiralstraße 14, für Georg Fleischer in<br />

<strong>der</strong> Manteuffelstr. 21, für Paul Hegen­<br />

Nr. 40<br />

bart am Legiendamm 4, für Willi Scheer<br />

in <strong>der</strong> Muskauer Straße 51, für Wilhelm<br />

Selke in <strong>der</strong> Ritterstr. 109, für Stanislaus<br />

Szczygielski in <strong>der</strong> Cuvrystr. 13, für Hermann<br />

Wolff in <strong>der</strong> Riemannstr. 4, für Johann<br />

Paucka in <strong>der</strong> Cuvrystr. 42 gelegt.<br />

Auf <strong>der</strong> Veranstaltung sprachen neben<br />

den Historikerinnen Dr. Bärbel Schindler­<br />

Saefkow und Dr. Annette Neumann auch<br />

eindrucksvoll Angehörige und Freunde<br />

<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>standskämpfer. Der Stein für<br />

Emil Wölk in Spandau konnte noch nicht<br />

verlegt werden, weil <strong>der</strong> Eigentümer des<br />

Hauses, vor dem <strong>der</strong> Stein eingelassen<br />

werden sollte, noch nicht seine Zustimmung<br />

gab. Wir hoffen, dass dies bis zum<br />

<strong>neuen</strong> Verlegungstermin im März 2009<br />

<strong>der</strong> Fall sein wird.<br />

Die nächsten Orte für Stolpersteine zur<br />

Erinnerung an acht Wi<strong>der</strong>standskämpfer<br />

aus dem Arbeiterwi<strong>der</strong>stand werden<br />

in Reinickendorf liegen. Für März 2009<br />

werden Veranstaltungen dazu vorberei­<br />

tet, wo insbeson<strong>der</strong>e auch an die Betriebsgruppen<br />

bei den früheren Firmen<br />

Teves und Stolzenberg erinnert werden<br />

soll.<br />

Seit geraumer Zeit begleiten <strong>Berliner</strong><br />

Gewerkschaften die Verlegung von<br />

Stolpersteinen. Mitglie<strong>der</strong> von ver.di und<br />

an<strong>der</strong>en Gewerkschaften waren z.B. im<br />

Frühjahr 2008 in Berlin in einer stadtweiten<br />

Aktion zur Reinigung von Steinen beteiligt.<br />

Ihr beson<strong>der</strong>es Interesse gilt dem<br />

Arbeiterwi<strong>der</strong>stand. So fand unter dem<br />

Titel: »Das an<strong>der</strong>e Berlin 1933 bis 1945.<br />

Wi<strong>der</strong>stand in den Betrieben während<br />

<strong>der</strong> Nazizeit« am 22. Januar 2009 bei<br />

<strong>der</strong> IG­Metall­Verwaltungsstelle Berlin<br />

im großen Saal des IG­Metallhauses eine<br />

Gedenk­ und Informationsveranstaltung<br />

statt. Hier konnten Gewerkschafter<br />

und an<strong>der</strong>e Interessierte mehr über<br />

die fast unbekannten Aktivitäten in über<br />

70 Betrieben erfahren. Auch zum Thema<br />

Zwangsarbeit wurden einige neue<br />

Informationen gegeben. Zu den Eingeladenen<br />

gehörten wie<strong>der</strong>um einige Familienangehörige,<br />

die sehr Persönliches<br />

zu berichten hatten. Vertreter von Betriebsräten<br />

haben die Hoffnung ausgesprochen,<br />

dass diese Erinnerungsarbeit<br />

künftig in den Gewerkschaften verankert<br />

bleibt und möglichst viele Gewerkschafter<br />

erreicht.<br />

Der Kreis <strong>der</strong> Mitstreiter bei Verlegung<br />

dieser Stolpersteine wird immer größer.<br />

Doch glauben wir, auch noch weitere<br />

Helfer gebrauchen zu können, da<strong>mit</strong> aller<br />

dieser früher fast nie erwähnten Streiter<br />

für ein neues Deutschland wirklich<br />

ganz persönlich gedacht werden kann<br />

und keine Routine einzieht.<br />

Für Juni 2009 ist die Eröffnung einer<br />

Ausstellung zur Geschichte <strong>der</strong> Saefkow­Jacob­Bästlein­Organisationgeplant.<br />

Die Initiative »Stolpersteine für den<br />

Arbeiterwi<strong>der</strong>stand« wird sich dafür<br />

einsetzen, dass weitere von den Nazis<br />

ermordete Frauen und Männer aus <strong>der</strong><br />

Arbeiterbewegung geehert werden. Dafür<br />

benötigen wir weitere Spenden.<br />

Bärbel Schindler­Saefkow<br />

Annette Neumann<br />

Spendenkonto: <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> e. V.,<br />

Stichwort »Stolpersteine«, auf das Konto<br />

315 904 105 bei <strong>der</strong> Postbank Berlin<br />

(BLZ 100 100 10).


Hans Schrecker – Jude und Kommunist<br />

Von den Nazis verfolgt, von seinen Genossen verhaftet<br />

Am 19. Dezember 2008 jährte sich <strong>der</strong><br />

25. Todestag von Hans Schrecker, Jude<br />

und Kommunist, <strong>der</strong> auf dramatische<br />

Weise die Wirkungen von faschistischer<br />

Diktatur und Stalinismus im Osten<br />

Deutschlands zu spüren bekam.<br />

Am 11. März 1899 wurde Hans Schrecker<br />

in einer jüdischen Familie in Berlin<br />

geboren, besuchte das Gymnasium,<br />

wurde 1918 Mitglied <strong>der</strong> USPD und 1923<br />

<strong>der</strong> KPD.<br />

Von 1925 bis 1928 war Hans Schrecker<br />

Sekretär <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Bezirksleitung <strong>der</strong><br />

Internationalen Arbeiterhilfe Deutschlands<br />

und wirkte bis 1931 als Sekretär<br />

für Agitation im Reichssekretariat <strong>der</strong><br />

Roten Hilfe Deutschlands (RHD) sowie<br />

als Redakteur des RHD­Presseorgans<br />

»Tribunal«.<br />

Danach war er nach kurzer Arbeit bei<br />

<strong>der</strong> KPD­Zeitung »Rote Fahne« Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> Abteilung Agitation des ZK <strong>der</strong><br />

KPD und verantwortlicher Redakteur <strong>der</strong><br />

Zeitschrift »Der Agitator«.<br />

Mit Parteibeschluss emigrierte Hans<br />

Schrecker 1933, gelangte über die<br />

Schweiz, Frankreich, das Saarland und<br />

die Tschechoslowakei nach Großbritannien.<br />

Dort reihte sich Hans Schrecker in<br />

die Gruppe <strong>der</strong> deutschen Exilanten ein<br />

und war Redakteur <strong>der</strong> »Freien Tribüne«<br />

<strong>der</strong> Bewegung »Freies Deutschland«<br />

und von 1942 bis 1945 freier Mitarbeiter<br />

des »Central European Observer«, <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> tschechoslowakischen Exilregierung<br />

herausgegeben wurde.<br />

Während dieser politischen Arbeit in<br />

Großbritannien und nach seiner späteren<br />

Rückkehr in die Tschechoslowakei<br />

lernte Hans Schrecker eine Reihe von<br />

Persönlichkeiten kennen, die in <strong>der</strong><br />

Nachkriegs­Tschechoslowakei führende<br />

Funktionen ausübten und von denen<br />

einige im sogenannten Slansky­Prozess<br />

Angeklagte o<strong>der</strong> Zeugen waren.<br />

Alle politischen Aktivitäten Hans Schreckers<br />

erfolgten in ständiger Abstimmung<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Emigrationsleitung <strong>der</strong> KPD.<br />

Als Hans Schrecker im Dezember 1945<br />

in <strong>der</strong> Sowjetischen Besatzungszone ankam,<br />

schlug ihm als aus dem Westen zurückkehrendem<br />

Emigranten bereits das<br />

Misstrauen <strong>der</strong> KPD­Führung entgegen.<br />

Hermann Matern erteilte ihm »Berlin­Verbot«.<br />

Auch die Bemühungen von Franz<br />

Dahlem blieben fruchtlos. Erklärungen<br />

führen<strong>der</strong> KPD­ und SED­Funktionäre<br />

wie Wilhelm Koenen in Sachsen, wo<br />

Hans Schrecker sich nunmehr aufhielt,<br />

dass alle seine Handlungen im Exil <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Partei abgestimmt waren, än<strong>der</strong>ten<br />

nichts an <strong>der</strong> harten Haltung <strong>der</strong> Parteiführung.<br />

Hans Schrecker – Mitglied <strong>der</strong> <strong>VVN</strong><br />

seit <strong>der</strong>en Gründung und u. a. Delegier­<br />

ter <strong>der</strong> 2. Hauptkonferenz im Februar<br />

1948, auf <strong>der</strong> er in einem Redebeitrag<br />

die unzureichende Verbindung <strong>der</strong> Organisation<br />

zur Bevölkerung bemängelte<br />

– blieb in den folgenden Jahren auf <strong>der</strong><br />

Landesebene in Sachsen tätig, u. a. als<br />

Chefredakteur <strong>der</strong> Illustrierten »Zeit im<br />

Bild«, als Agitationssekretär in <strong>der</strong> Landesleitung<br />

<strong>der</strong> SED, als 1. Sekretär <strong>der</strong><br />

Nationalen Front in Sachsen und zuletzt<br />

als kommissarischer Chefredakteur <strong>der</strong><br />

»Leipziger Volkszeitung«.<br />

Alle weiteren Bemühungen, wie<strong>der</strong> in<br />

Berlin tätig werden zu können, scheiterten<br />

trotz Fürsprache von Anton Ackermann<br />

an <strong>der</strong> SED­Führung.<br />

Im Bemühen, 1952/1953 <strong>der</strong> sowjetischen<br />

Führung auch einen »DDR­<br />

Slansky« zu präsentieren und einen<br />

entsprechenden Schauprozess vorzubereiten,<br />

wurde die SED­Führung fündig,<br />

als neben an<strong>der</strong>en auch <strong>der</strong> Name Hans<br />

Schrecker in Aussagen von Angeklagten<br />

und Zeugen im Prager »Slansky­Prozess«<br />

fällt. Und schon stand dieser unter<br />

Verdacht – ebenso wie Paul Merker und<br />

an<strong>der</strong>e –, Agent imperialistischer Mächte,<br />

Trotzkist und Feind des Sozialismus<br />

zu sein. »Aus Rundfunkmeldungen über<br />

den Prozess gegen das imperialistische<br />

Verschwörerzentrum in <strong>der</strong> Tschecho­<br />

slowakei geht hervor, dass Paul Merker,<br />

Eisler, Schrecker und an<strong>der</strong>e Verbindungen<br />

hatten. Das Politbüro beauftragte<br />

die Organe <strong>der</strong> Staatssicherheit,<br />

unverzüglich Untersuchungen darüber<br />

durchzuführen.« (ND vom 25.11.1952)<br />

Bereits am 24. November 1952 war<br />

Hans Schrecker durch die Staatssicherheit<br />

festgenommen worden. Er wurde<br />

nach Berlin transportiert und <strong>mit</strong> <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Beschuldigung konfrontiert,<br />

er solle über seine Agententätigkeit für<br />

den Westen sprechen und Mittäter aus<br />

seinem politischen Umfeld benennen. In<br />

den Vernehmungen wurde Hans Schrecker,<br />

<strong>der</strong> sich beständig weigerte, sich<br />

selbst und an<strong>der</strong>e Personen zu denunzieren,<br />

durch Mitarbeiter <strong>der</strong> Staatssicherheit<br />

als »Schwein« und »Dreckjude«<br />

beschimpft und als Spion bezeichnet,<br />

<strong>der</strong> die Partei verraten habe. Ihm wurde<br />

unterstellt, dass er bereits in <strong>der</strong> Weimarer<br />

Republik als »geschworener Feind«<br />

in die Partei eintrat und im Auftrage <strong>der</strong><br />

Polizei gegen die KPD arbeitete.<br />

In den stundenlangen Tag­ und Nachtvernehmungen<br />

ging es den Staatssicherheits<strong>mit</strong>arbeitern<br />

immer wie<strong>der</strong><br />

darum, von Hans Schrecker belastende<br />

Aussagen über Kampfgefährten aus dem<br />

westlichen Exil – u. a. Jürgen Kuczinsky,<br />

Wilhelm Koenen, Grete Wittkowski, Max<br />

Zimmering (insgesamt kamen mehr als<br />

30 Personen zur Sprache) – zu erlangen<br />

und über seine eigene Agententätigkeit<br />

zu sprechen. In den Vernehmungen<br />

ergingen sich die Staatssicherheits<strong>mit</strong>arbeiter<br />

in Todesdrohungen: »Ihr dreckiger<br />

Nischel wird Ihnen abgeschlagen!«<br />

und »Sie lügen bis zum Vergasen!« Er<br />

könne seinen Kopf nur durch umfassende<br />

Aussagen retten.<br />

Infolge <strong>der</strong> politischen Entwicklung<br />

nach Stalins Tod 1953 wurde <strong>der</strong> noch<br />

Anfang des Jahres bei <strong>der</strong> Staatssicherheit<br />

favorisierte Plan über einen »DDR­<br />

Slansky­Prozess« <strong>mit</strong> Paul Merker als<br />

Hauptangeklagten fallen gelassen, die<br />

Inhaftierten aber keinesfalls in Freiheit<br />

gesetzt, vielmehr in mehreren Einzelprozessen<br />

<strong>mit</strong> konstruierten Anklagen konfrontiert<br />

und 1953 und 1954 zu langjährigen<br />

Haftstrafen verurteilt.<br />

Hans Schrecker wurde nach einer<br />

Prozessfarce am 4. Februar 1954 vom<br />

Bezirksgericht Karl­Marx­Stadt auf ‰<br />

Nr. 40


Gesprächskreis gebildet<br />

Deutsche Antifaschisten im sowjetischen Exil<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong><br />

hat auf Anregung von Oswald Schneidratus,<br />

dessen Großvater in <strong>der</strong> Sowjetunion<br />

1937 erschossen wurde, einen<br />

Gesprächskreis zu deutschen Antifaschisten<br />

im sowjetischen Exil gebildet.<br />

Im Oktober und Dezember diskutierten<br />

wir, warum und in welcher Weise sich<br />

unser Verband <strong>mit</strong> diesen Fragen befassen<br />

sollte. Der Gesprächskreis möchte<br />

signalisieren, dass wir uns in einem Meinungsbildungsprozess<br />

zu dieser oftmals<br />

tragischen, vielfach umstrittenen, sowohl<br />

instrumentalisierten als auch lange<br />

Zeit verschwiegenen Thematik <strong>mit</strong> Veranstaltungen,<br />

Veröffentlichungen und<br />

auch individuellen Gesprächen nähern<br />

wollen. Wladislaw Hedeler hat eine Literaturübersicht<br />

angefertigt. Ulla Plener<br />

stellte für eine Handbibliothek, die in <strong>der</strong><br />

Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong><br />

eingesehen werden kann, Veröffentlichungen<br />

zur Verfügung. Inzwischen haben<br />

sich weitere Interessenten gemeldet.<br />

Wir treffen uns erneut am 9. Februar<br />

um 18 Uhr am Franz­Mehring­Platz 1 im<br />

Zimmer 610.<br />

Hans Coppi<br />

Erste Veranstaltung<br />

9. März 2009, 19 Uhr<br />

»Deutsche Antifaschisten im Gulag«,<br />

Oswald Schneidratus im Gespräch <strong>mit</strong><br />

Frido Seydewitz.<br />

Grundlage <strong>der</strong> Direktive 38 des Alliierten<br />

Kontrollrates vom 12. Oktober<br />

1946 – eine alliierte Rechtsgrundlage,<br />

die gegen die Verbreitung faschistischen<br />

Gedankenguts erlassen worden<br />

war – wegen »Friedensgefährdung<br />

durch Propaganda für den Militarismus«<br />

zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren<br />

verurteilt. Ihm wurde dabei unterstellt,<br />

Verbindung zum »Agenten Merker« gehabt<br />

zu haben und durch sein Verhalten<br />

»Geheimdienste imperialistischer Mächte«<br />

unterstützt zu haben, welche sofort<br />

nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges<br />

an die Vorbereitung eines dritten<br />

Weltkrieges gegangen seien.<br />

Seine gesamte Entwicklung sei »von<br />

Verrat an <strong>der</strong> Arbeiterklasse und so<strong>mit</strong><br />

am deutschen Volk« gekennzeichnet. Im<br />

‰<br />

Nr. 40<br />

Oswald Schneidratus’ Vater Werner<br />

(1908­2000) verbrachte <strong>mit</strong> Frido Seydewitz<br />

(geboren 1919) mehrere Jahre in<br />

einem Arbeits- und Straflager an <strong>der</strong> Kolyma<br />

im Nordosten <strong>der</strong> Sowjetunion.<br />

Frido Seydewitz, wuchs in einer sozialdemokratischen<br />

Familie auf. 1933 emigrierte<br />

er nach Prag und von dort 1935 in<br />

die UdSSR. 1938 wurde er vom NKWD<br />

verhaftet und für zehn Jahre in Stalins<br />

Straflager geschickt. Die Goldfel<strong>der</strong> von<br />

Kolyma, auf denen er Zwangsarbeit leisten<br />

musste, befinden sich im nordöstlichsten<br />

Zipfel Sibiriens.<br />

Er überlebte nur durch ein Wun<strong>der</strong> die<br />

Zeit hinter dem Polarkreis. Sein Vater,<br />

Max Seydewitz, Redakteur und Schriftsteller,<br />

Autor zahlreicher Bücher, gehörte<br />

als Reichstagsabgeordneter zum linken<br />

Flügel <strong>der</strong> SPD. Von 1947 bis 1952 war<br />

er Ministerpräsident von Sachsen. Am<br />

5. März 1948 kehrte Frido Seydewitz zurück.<br />

Eine Veranstaltung <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<br />

<strong>BdA</strong> in Kooperation <strong>mit</strong> Helle Panke e.V.<br />

und <strong>der</strong> Stiftung Haus <strong>der</strong> Demokratie<br />

und Menschenrechte<br />

Ort: Robert­Havemann­Saal, Haus<br />

<strong>der</strong> Demokratie und Menschenrechte,<br />

Greifswal<strong>der</strong> Str. 4, 10405 Berlin<br />

Eintritt: 1,50 Euro<br />

Verkehrsverbindung: Tramlinie M4 sowie<br />

Buslinien 200 und 240, Haltestelle »Am<br />

Friedrichshain«.<br />

Juni 1956 wurde Hans Schrecker »begnadigt«<br />

und aus <strong>der</strong> Haft entlassen.<br />

Als die SED­Organe auf seinen Antrag<br />

und nach erneuter intensiver Befragung<br />

in <strong>der</strong> Zentralen Parteikontrollkommission<br />

(Leitung: H. Matern) seine<br />

SED­Mitgliedschaft wie<strong>der</strong> herstellten,<br />

wurde gleichzeitig die Rechtmäßigkeit<br />

seiner Verhaftung und <strong>der</strong> gegen ihn<br />

durchgeführten Untersuchung bestätigt.<br />

Die Beschuldigungen seien jedoch<br />

für eine Verurteilung nicht ausreichend<br />

gewesen, da <strong>der</strong> feindliche Charakter<br />

<strong>der</strong> Verbindungen nicht nachgewiesen<br />

werden konnte. Eine Tätigkeit in seiner<br />

Heimatstadt Berlin wurde ihm weiterhin<br />

untersagt.<br />

Nachdem Hans Schrecker in <strong>der</strong> Folge<br />

beim Sen<strong>der</strong> Leipzig, in <strong>der</strong> Bezirkszei­<br />

Stalin hat uns das Herz gebrochen<br />

In dem gleichnamigen Film berichtet<br />

u. a. Elfriede Schrecker über ihren<br />

Mann Hans Schrecker.<br />

Der Film von Minka Pradelski,<br />

Eduard Erne (Deutschland 2000, 52<br />

Min., ) wird am<br />

Mittwoch, dem 11. Februar 2009,<br />

um 19 .00 Uhr, im Haus <strong>der</strong> Demokratie,<br />

Greifswal<strong>der</strong> Str. 4,<br />

gezeigt.<br />

Sie waren vor Hitler und <strong>der</strong> Vernichtung<br />

geflohen und kehrten dennoch<br />

zurück, um ihren Traum zu<br />

verwirklichen: ein demokratisches,<br />

antifaschistisches und sozialistisches<br />

Deutschland. Junge jüdische<br />

Kommunisten und Kommunistinnen<br />

wählten bewusst die sowjetisch besetzte<br />

Zone, denn dort wollten sie<br />

auf den Ruinen <strong>der</strong> dunklen Vergangenheit<br />

das bessere Deutschland<br />

entstehen lassen. Und <strong>der</strong> Traum<br />

begann Gestalt anzunehmen. Bis<br />

sie im Sog <strong>der</strong> stalinistischen Säuberungen<br />

in ganz Osteuropa und<br />

<strong>der</strong> DDR zu »ungeliebten Genossen«<br />

wurden.<br />

Anschließend: Historische Einordnung:<br />

SBZ und DDR (Anna Dost)<br />

und aktuelle deutsche Gedenkstättenpolitik<br />

und Totalitarismustheorie<br />

(Hannes Püschel)<br />

tung <strong>der</strong> SED Gera »Volkswacht« und<br />

von 1959 bis 1969 bei <strong>der</strong> »Lausitzer<br />

Rundschau« in Cottbus gearbeitet hatte,<br />

wurde er auf Veranlassung von SED­Politbüro<strong>mit</strong>glied<br />

Werner Lamberz 1969 als<br />

Kommentator <strong>der</strong> Zeitschrift »Horizont«<br />

nach Berlin geholt.<br />

Am 19. Dezember 1983 verstarb Hans<br />

Schrecker in Berlin. Seine Urnengrabstätte<br />

befindet sich auf dem Friedhof<br />

Berlin­Friedrichsfelde am Pergolenweg.<br />

T<br />

1992 kassierte das Bezirksgericht<br />

Dresden auf Antrag <strong>der</strong> Witwe Elisabeth<br />

Schrecker das Urteil des Bezirksgerichts<br />

Karl­Marx­Stadt vom 4. Februar 1954<br />

und sprach Hans Schrecker von allen<br />

gegen ihn erhobenen Anklagen frei.<br />

Helmut Solf


Wir werden deiner gedenken<br />

Arbeitseinsätze zur Pflege <strong>der</strong> VdN-Gräber in Friedrichsfelde<br />

...Worte, <strong>mit</strong> denen man sich von Verstorbenen<br />

verabschiedet, ein Versprechen<br />

fast. Auf dem Zentralfriedhof<br />

Friedrichsfelde haben viele Opfer des<br />

Faschismus und Verfolgte des Naziregimes<br />

ihre letzte Ruhestätte gefunden.<br />

824 Grabstätten gibt es allein im vor<strong>der</strong>en<br />

Teil des Ehrenhains, bei zwei Dritteln<br />

von ihnen ist die Liegezeit abgelaufen.<br />

Vielen sieht man an, dass es keine Angehörigen<br />

mehr gibt, die sich um die Pflege<br />

kümmern können. Der toten Kameradinnen<br />

und Kameraden in Ehren gedenken<br />

­ das hieß im Herbst letzten Jahres<br />

für den Landesverband auch, sich um<br />

die Pflege solcher Gräber zu kümmern.<br />

Mitglie<strong>der</strong> und Unterstützer leisteten bei<br />

vier Arbeitseinsätzen 130 Stunden freiwillige<br />

Arbeit.<br />

Mehrere Grabstellen wurden freigelegt<br />

und sind jetzt wie<strong>der</strong> als solche erkennbar.<br />

Wir haben die Außenrabatte vom<br />

Unkraut befreit, Grabsteine gereinigt<br />

und das Herbstlaub entfernt. Dafür allen<br />

Beteiligten an dieser Stelle noch einmal<br />

ein Dankeschön, auch den Spen<strong>der</strong>n,<br />

die es ermöglicht haben, die ersten 15<br />

Grabsteine durch eine Firma befestigen<br />

o<strong>der</strong> aufzurichten zu lassen. Besucher<br />

des Friedhofes haben unser Tun meist<br />

wohlwollend registriert, es gab einige<br />

interessante Gespräche und die Zusage,<br />

im nächsten Jahr aktiv dabei zu<br />

sein. Angeregt wurden Patenschaften<br />

über einzelne o<strong>der</strong> mehrere Grabstellen,<br />

wofür es ja schon erste Beispiele gibt.<br />

So kümmert sich eine Basisorganisation<br />

<strong>der</strong> Partei DIE LINKE aus Lichtenberg<br />

bereits seit einigen Jahren um die Pflege<br />

mehrere Gräber. Weitere Grabsteine<br />

warten darauf, wie<strong>der</strong> aufgerichtet zu<br />

werden, und noch so mancher Grabstein<br />

ist dem Blick und da<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Erinnerung<br />

entzogen, weil zugewachsen. Auch das<br />

Unkraut erfor<strong>der</strong>t unsere ständige Aufmerksamkeit.<br />

Wir werden deshalb auch<br />

2009 wie<strong>der</strong> zu Arbeitseinsätzen aufrufen.<br />

Die Idee eines Workcamps <strong>mit</strong> jungen<br />

Leuten sollten wir weiter verfolgen.<br />

Wir haben die Namen auf den Grabsteinen<br />

gelesen und uns dabei gefragt,<br />

Wird meine Rente besteuert?<br />

Die 2005 eingeführte Besteuerung <strong>der</strong><br />

Renten hat auch bei unseren Mitgli<strong>der</strong>n<br />

viele ausgelöst.<br />

Ab 1. 1. 2005 werden 50 Prozent <strong>der</strong><br />

Jahresbruttorente (anstelle von bisher<br />

27 Prozent bis 32 Prozent) versteuert.<br />

Diese 50 Prozent bleiben für alle, die<br />

bereits eine Rente beziehen, konstant,<br />

während sich dieser Wert für Rentner,<br />

die danach erstmalig Rente beziehen,<br />

schrittweise erhöht.<br />

Steuerfrei ist für das Veranlagungsjahr<br />

2008 ein Grundfreibetrag von 7.664 Euro<br />

(§ 32a Abschnitt 1 des Einkommensteuergesetzes<br />

EStG). Allerdings können<br />

auch die Kosten für Kranken­ und Haftpflichtversicherungen<br />

sowie teilweise<br />

Laub harken, Unkraut jäten und die Reinigung <strong>der</strong> Grabsteine waren die wichtigsten<br />

Arbeiten bei den Einsätzen im Herbst vergangenen Jahres. Foto: privat<br />

für Son<strong>der</strong>ausgaben (insbeson<strong>der</strong>e Zuzahlungen<br />

für Gesundheitsleistungen,<br />

Spenden und Mitgliedsbeiträge, auch<br />

die für unseren Verband), zusätzlich zum<br />

Freibetrag geltend gemacht werden. So<br />

kommt <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Presse angegebene<br />

Wert von etwa 18.900 Euro Jahresbruttorente<br />

für Alleinstehende bzw. 37.800<br />

Euro für Ehepaare zustande, <strong>der</strong> praktisch<br />

steuerfrei ist.<br />

Grundsätzlich darf die Entschädigungsrente<br />

bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Steuern<br />

nicht berücksichtigt werden.<br />

Für die Steuererklärung gibt es zukünftig<br />

drei Möglichkeiten:<br />

1. Eine Einkommensteuererklärung<br />

braucht nicht abgegeben zu werden,<br />

wer diese Menschen waren, was sie erlitten,<br />

geleistet und erträumt haben. Ihre<br />

Biografien warten vielfach noch darauf,<br />

erschlossen zu werden, eine Aufgabe,<br />

<strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Landesverband und die Geschichtswerkstatt<br />

stellen sollten.<br />

T<br />

Wir bitten unsere Mitglie<strong>der</strong>, Freunde<br />

und Sympathisanten auch weiterhin um<br />

finanzielle Unterstützung für die Sanierung<br />

gefährdeter Grabsteine. Spenden<br />

bitte an die <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> e. V.,<br />

Stichwort »Friedrichsfelde«, auf das<br />

Konto 315 904 105 bei <strong>der</strong> Postbank<br />

Berlin (BLZ 100 100 10).<br />

Michael Landmann<br />

wenn die Brutto­Renten (alle Renten<br />

außer <strong>der</strong> Entschädigungsrente) 1.575<br />

bzw. 3.150 Euro (Ehepaar) pro Monat<br />

nicht überschreiten und keine weiteren<br />

Einnahmen erzielt werden, solange das<br />

Finanzamt nicht zur Abgabe auffor<strong>der</strong>t.<br />

2. Beantragung einer Nichtveranlagungsbescheinigung<br />

beim zuständigen<br />

Finanzamt, wenn weitere Einkommen<br />

erzielt werden, <strong>der</strong> steuerfreie Betrag<br />

aber nicht überschritten wird. Dann ist<br />

keine Steuererklärung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

3. Abgabe einer Einkommensteuererklärung,<br />

wenn <strong>der</strong> steuerfreie Betrag<br />

durch weitere Einkommen überschritten<br />

wird, o<strong>der</strong> bei Auffor<strong>der</strong>ung durch das<br />

Finanzamt. Der Termin dafür ist jeweils<br />

<strong>der</strong> 31. Mai 2009, er kann auf Antrag verlängert<br />

werden.<br />

Wilhelm Girod<br />

10 Nr. 40


Dem Engel <strong>mit</strong> den roten Flügeln<br />

Gedenken an die Antifaschistin Martha Engel<br />

Zwei Monate vor ihrem einhun<strong>der</strong>tsten<br />

Geburtstag verstarb unsere Kameradin<br />

und Genossin Martha Engel. Etliche Vorbereitungen<br />

zu ihrer Geburtstagsfeier im<br />

Elisabeth­Seniorenheim in <strong>der</strong> Friedrichshainer<br />

Liebigstraße waren schon<br />

getroffen. Es sollte eine würdige Feier<br />

werden. Schon <strong>der</strong> vorjährige Geburtstag<br />

deutete das an, obwohl <strong>der</strong> Kreis<br />

<strong>der</strong> Gratulanten – altersbedingt – immer<br />

kleiner wurde. Kamen früher zu diesem<br />

Anlass viele Kampfgefährten, Freunde<br />

von nah und fern, Künstler, die Martha<br />

geför<strong>der</strong>t, Kollegen, denen Martha im<br />

Berufsleben geholfen hatte, so waren<br />

es chließlich die Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Enkel <strong>der</strong><br />

Freunde, die ihr ihre Aufmerksamkeit erwiesen.<br />

Martha wurde als Jüngste von vier<br />

Kin<strong>der</strong>n in einer evangelischen Pfarrersfamilie<br />

in Südhessen (Nie<strong>der</strong>hausen bei<br />

Walburg) groß. Sie war zwölf Jahre alt,<br />

als <strong>der</strong> Vater starb und die Mutter sehen<br />

musste, wie sie die Familie satt bekam.<br />

Martha konnte gut zeichnen, wollte Malerin<br />

o<strong>der</strong> Zeichnerin werden, doch für eine<br />

Ausbildung war kein Geld vorhanden.<br />

So wurde sie erst einmal Kin<strong>der</strong>gärtnerin<br />

– wie sie stets betonte »<strong>mit</strong> staatlichem<br />

Examen«. Später ließ sie sich in Gießen<br />

zur Fürsorgerin ausbilden. Und schließlich<br />

legte sie 1933 in Berlin­Neukölln eine<br />

Prüfung als Hebamme ab.<br />

Die Liebe zur Malerei behielt sie aber<br />

weiter. In Frankfurt am Main hatte sie<br />

an <strong>der</strong> Kunsthochschule einige Kurse<br />

belegt, vor allem in <strong>der</strong> Modellierkunst<br />

bewies sie Talent.<br />

So ist es nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass sie<br />

in Berlin in eine Künstlergruppe um den<br />

Maler Walter Heidenreich am Nollendorfplatz<br />

geriet. Sie wurde porträtiert, malte<br />

selbst und versorgte die Künstler <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln,<br />

wenn die Mutter dann und<br />

wann Fresspakete schickte. Die Gruppe<br />

war »links«, Martha hörte politische Vorträge,<br />

besuchte fortschrittliche Theateraufführungen<br />

und trat im Februar 1933<br />

in die KPD ein. Die illegale Arbeit brachte<br />

ihr vier Jahre Zuchthaus ein.<br />

Martha, im humanistischen Sinn erzogen,<br />

trat beson<strong>der</strong>s für Gerechtigkeit,<br />

Gleichheit, Bildungschancen ein. Sie<br />

half, wo sie konnte. So besorgte sie zum<br />

Beispiel nach ihrer Haftentlassung einer<br />

befreundeten jüdischen Ärztin und ihrem<br />

kleinen Sohn eine Möglichkeit, auf dem<br />

Nr. 40<br />

Land die Nazijahre zu überleben. Der<br />

Sohn, heute ein bereits emeritierter Professor,<br />

besuchte Martha regelmäßig.<br />

Nach <strong>der</strong> Zerschlagung <strong>der</strong> Hitlerdik­<br />

tatur 1945 betätigte sich Martha erst in<br />

einem Lager für Kriegswaisen in Berlin­<br />

Wannsee, ging dann aber nach Ostberlin<br />

und meldete sich bei <strong>der</strong> Partei, um Aufbauarbeit<br />

zu leisten. Sie wurde u. a. am<br />

1. April 1948 im Land Mecklenburg als<br />

Präsidentin des Strafvollzugs eingesetzt.<br />

Das war eine sehr schwere Aufgabe. Wie<br />

Martha auch auf diesem Gebiet für Gerechtigkeit<br />

eintrat, beschreibt <strong>der</strong> Maler<br />

und Grafiker Joachim John (Mitglied <strong>der</strong><br />

Akademie <strong>der</strong> Künste) in seinem Buch<br />

»Der Stubenreiter«.<br />

Martha deckte Schiebereien <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

auf, entlarvte alte Nazis und<br />

richtete für die Gefangenen Sprechstunden<br />

ein.<br />

Bald wurde sie nach Berlin ins Kulturministerium<br />

berufen. Sie war für die Gestaltung<br />

von Ausstellungen zuständig, half<br />

<strong>mit</strong>, das Institut für angewandte Kunst<br />

aufzubauen, war in <strong>der</strong> Hauptverwaltung<br />

Verlage und Buchwesen tätig.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben sei noch<br />

ihre Tätigkeit als Direktorin <strong>der</strong> Mahn­<br />

und Gedenkstätte Ravensbrück in den<br />

Anfangsjahren.<br />

Nach <strong>der</strong> Berufstätigkeit übte Martha<br />

viele Funktionen ehrenamtlich im Bezirk<br />

Friedrichshain aus.<br />

In Partei­ und Frauenveranstaltungen<br />

begann sie gern ihre Ausführungen<br />

da<strong>mit</strong>, dass sie über die Bergpredigt<br />

im Neuen Testament zur Kommunistin<br />

geworden sei. Das nahm man <strong>der</strong> hessischen<br />

Pastorentochter und aktiven<br />

Wi<strong>der</strong>standskämpferin gern ab.<br />

Auch ihre Liebe zur Kunst, beson<strong>der</strong>s<br />

zu den Künstlern <strong>der</strong> malenden Zunft,<br />

hat sie sich bis in hohe Alter bewahrt.<br />

Die Trauerfeier für Martha, dem »Engel<br />

<strong>mit</strong> den roten Flügeln«, fand am 29.<br />

September 2009 auf dem Städtischen<br />

Friedhof in Berlin­Lichtenberg statt.<br />

Worte ehrenden Gedenkens sprach<br />

Horst Wandrey, ehemaliger Direktor des<br />

Henschel­Verlages.<br />

Ihre letzte Ruhe fand sie in dem Ehrenhain<br />

<strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­Kameradinnen und Kameraden.<br />

Text und Foto: Yvonne Killmer<br />

Mitgliedsbeiträge und Spenden<br />

... sind eine wichtige Basis für die Arbeit<br />

<strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong>. Das Beitrittsformular <strong>der</strong><br />

Bundesvereinigung bietet schon immer<br />

die Möglichkeit des Einzugs des Mitgliedsbeitrages<br />

an. Daher hat <strong>der</strong> Vorstand<br />

unserer <strong>Berliner</strong> Landesvereinigung<br />

sich für seine Mitglie<strong>der</strong> um einen<br />

Vertrag bemüht und diesen Ende 2007<br />

unterzeichnet. Einige Kameradinnen und<br />

Kameraden nutzen diese Möglichkeit<br />

bereits. Für diejenigen unter uns, die wenig<br />

Zeit haben o<strong>der</strong> nicht mehr so mobil<br />

sind, wird es da<strong>mit</strong> einfacher, den Beitrag<br />

regelmäßig zu entrichten. Außerdem<br />

können die Mitgliedsorganisationen und<br />

Kreisvereinigungen und ihre Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>mit</strong> den Einzugsermächtigungen Wege,<br />

Zeit und Kosten sparen. Formulare zur<br />

Erteilung <strong>der</strong> Einzugsermächtigung sind<br />

über die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Landesvereinigung<br />

o<strong>der</strong> den jeweiligen Kassierer<br />

erhältlich.<br />

11


Freund, Genosse, Kamerad<br />

Zum Gedenken an Werner Händler<br />

Werner Händler starb im November. Er<br />

wurde 88 Jahre alt.<br />

Vor fast 60 Jahren lernten wir uns kennen.<br />

Damals im Funkhaus in <strong>der</strong> Masurenallee,<br />

<strong>Berliner</strong> Rundfunk, Sen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> DDR. Eine flüchtige Bekanntschaft,<br />

aus <strong>der</strong> Freundschaft wurde. Ähnliche<br />

Schicksale vertieften sie. Die Braunen<br />

hatten wir überlebt, die schmerzvollen<br />

Jahre für jüdische Familien, die um ihre<br />

Toten trauerten. Ein an<strong>der</strong>es Deutschland<br />

war im Entstehen, wir wollten dabei<br />

sein. So sahen wir unsere Arbeit, unsere<br />

Aufgabe.<br />

Werner wuchs in einer jüdischen Familie<br />

auf, im Schlesischen. Es wurde ihm<br />

nicht in die Wiege gesungen, einmal Sozialist,<br />

Kommunist zu werden. Er wurde<br />

es!<br />

Die Jahre des Faschismus wurden<br />

auch für Werner zu Lehrjahren, zu bitteren.<br />

Bekam er doch, wie so viele an<strong>der</strong>e,<br />

die menschenverachtende, rassistische<br />

Politik <strong>der</strong> Nazis zu spüren. Nach<br />

<strong>der</strong> Pogromnacht musste er zusammen<br />

<strong>mit</strong> seinem Vater die Willkür <strong>der</strong> KZ­<br />

Wächter in Sachsenhausen erdulden.<br />

Nach Wochen entlassen, sorgten seine<br />

Eltern dafür, dass er nach England emigrieren<br />

konnte. Es wurde ein Abschied<br />

für immer. Die Spur seiner Eltern verlor<br />

sich in den Vernichtungslagern <strong>der</strong> Barbaren.<br />

Zeit seines Lebens blieben da die<br />

Gedanken, ich konnte überleben, meine<br />

Eltern mussten sterben. Schuldgefühle,<br />

die seinesgleichen nie verloren.<br />

In England fand Werner Hella, seine<br />

spätere Frau. Die gehörte zu den 10.000<br />

jüdischen Kin<strong>der</strong>n, denen die englische<br />

Regierung eine neue, sichere Heimat<br />

gab. Werner und Hella wurden Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> FDJ in England. Beide waren sich<br />

einig, es gibt trotz alledem ein Zurück<br />

nach Deutschland. Wer, wenn nicht die<br />

Verfolgten, sollten das künftige Deutschland<br />

<strong>mit</strong> gestalten. Die DDR wurde ihre<br />

neue Heimat, <strong>der</strong> sie bis zu <strong>der</strong>en bitterem<br />

Ende verbunden waren.<br />

Werner wurde Journalist. Er durchlief<br />

so manche Stationen im Rundfunk, in<br />

<strong>der</strong> Innenpolitik, <strong>der</strong> Außenpolitik. Jahrelang<br />

war er Korrespondent in Bonn, in<br />

<strong>der</strong> BRD. Sogar den Sportfunk leitete er<br />

einige Zeit, damals 1952.Werner Händler<br />

und <strong>der</strong> Sport! Er spielte Tennis, ich<br />

glaube bei »Grün­Weiß« in Baumschulenweg,<br />

er lief leidenschaftlich Ski, stammte<br />

er doch aus dem Riesengebirge, in das<br />

er immer wie<strong>der</strong> fuhr. Einige Male war<br />

ich dabei und werde nie vergessen, wie<br />

er mich nach einem schweren Skiunfall<br />

bei minus 20 Grad ins Tal zurückbrachte.<br />

Später wedelten wir dann noch die Pisten<br />

in den Dolo<strong>mit</strong>en hinunter.<br />

Werner war jahrelang Vorstands<strong>mit</strong>glied<br />

des Sachsenhausen­Ko<strong>mit</strong>ees<br />

und schließlich auch Generalsekretär<br />

des Internationalen Sachsenhausenko<strong>mit</strong>ees.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es und für ihn<br />

selbstverständliches Anliegen war es,<br />

<strong>mit</strong> Jugendlichen über die Zeit des Faschismus<br />

zu sprechen, sie durch die Gedenkstätte<br />

Sachsenhausen zu führen.<br />

Werner hatte immer eine liebevolle Familie<br />

um sich, er konnte stolz auf Kin<strong>der</strong><br />

und Kindeskin<strong>der</strong> sein, vor allem auf seine<br />

Frau Hella, die ihn auch in den letzten,<br />

den schwersten Monaten, so aufopferungsvoll<br />

pflegte.<br />

Werner Händler blieb auf dem Weg,<br />

den er als junger Mann in England eingeschlagen<br />

hatte. »Nie wie<strong>der</strong> Faschismus,<br />

nie wie<strong>der</strong> Krieg«, <strong>der</strong> Schwur von<br />

Buchenwald auch sein Schwur.<br />

Werner zählte zu all jenen, die <strong>mit</strong> ihren<br />

Träumen und Vorstellungen von einer<br />

gerechteren Welt scheiterten. Eine bittere<br />

Erkenntnis am Ende eines Lebens.<br />

Das nächste Mal besser? Wann? Wer?<br />

Wie?<br />

Die Zukunft wird nicht dem globalisierten<br />

Kapitalismus gehören, wenn er sich<br />

auch aus seiner tiefsten Krise, die gerade<br />

die Welt erschüttert, noch einmal<br />

erholen sollte. Gedanken, die Werner<br />

Händler sicher geteilt hätte.<br />

Peter Neuhof<br />

Ehre ihrem<br />

Andenken<br />

Wir trauern um unsere im Jahr 2008 verstorbenen<br />

Kameradinnen und Kameraden:<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Köpenick e. V.<br />

Elli Born, Martha Kühnau, Elli Puls,<br />

Liselotte Strub, Käthe Schwank<br />

<strong>BdA</strong> Treptow e. V.<br />

Sonja Berne, Werner Händler, Gertrud<br />

Pincus, Walter Sack, Elsbeth Schwenk,<br />

Lilly Siemsen, Katharina Staude<br />

BO Weissensee/Hohenschönhausen<br />

Ursula Herzberg, Erna Sutor<br />

BO Mitte<br />

Erwin Geschonneck, Hilde Helas,<br />

Friedel Koch<br />

BO Friedrichshain/<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Friedrichshain/Kreuzberg/Mitte<br />

Hildegard Anstett, Martha Engel,<br />

Margarethe Forszpaniak, Marie<br />

Gottwald, Helmut König, Paul<br />

Kowalski, Edith Leist, Pilar Mendiburu,<br />

Frieda Oelsner, Lieselotte Schäfer<br />

BO Lichtenberg/<strong>BdA</strong> Lichtenberg e. V.<br />

Karl­Heinz Bethge, Reinhold Lochmann,<br />

Kurt Lohberger, Liesbeth Richter, Ida<br />

Tauras<br />

BO Pankow<br />

Klaus Hein, Grete Kuhn, Karl<br />

Mundstock, Edith Scheel, Heinz Worner<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Pankow e. V.<br />

Klaus Wilczynski<br />

BO Prenzlauer Berg<br />

Lisa Behn, Annemarie Friedel, Gisela<br />

Ostberg, Erika Schmidt<br />

BO Marzahn/Hellersdorf<br />

Anna Bauer, Dr. Ernst Brunner, Edith<br />

Romey, Otto Trötscher, Adelheid Volk,<br />

Max Zaspel<br />

<strong>VVN</strong>-VdA e. V.<br />

Roman Goetz, Herta Hirsch, Wolfgang<br />

Krüger, Wolfgang Szepansky,<br />

Dr. Hildegard Winkler­Franke<br />

1 Nr. 40


Veranstaltungen in den Monaten Januar bis März 2009<br />

Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus<br />

am 27. Januar<br />

Mitte<br />

27. Januar, 15.00 Uhr<br />

Schweigeminute und Kranznie<strong>der</strong>legung<br />

des Bezirksamtes und <strong>der</strong> BO<br />

Mitte, Gedenktafel des Rathauses Tiergarten,<br />

Foyer, Mathilde­Jacob­Platz 1,<br />

10551 Berlin<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

27. Januar, 16.00 Uhr<br />

Gedenkmeeting des Bezirksamtes und<br />

<strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Friedrichshain­Kreuzberg­<br />

Mitte e. V.<br />

Es spricht: Sigrid Klebba, stellvertr. Bezirksbürgermeisterin,<br />

Stele, Koppenstraße/Ecke Singerstraße<br />

Pankow<br />

27. Januar, 18.00 Uhr<br />

11. Pankower Lichterkette aus Anlass<br />

<strong>der</strong> Befreiung von Auschwitz. Veranstaltet<br />

von <strong>der</strong> Kommission Bürgerarbeit,<br />

unterstützt von <strong>der</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Pankow<br />

und dem Unabhängigen Jugendzentrum<br />

Pankow (JUP e. V.),<br />

Treffpunkt: ehemaliges Jüdisches Waisenhaus,<br />

<strong>Berliner</strong> Str. 120/121, 13187<br />

Berlin<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Lichtenberg e. V.<br />

27. Januar, 11.00 Uhr<br />

Ehrungen an den Gedenkstätten im Bezirk:<br />

• am Ehrenmal Loeperplatz • an <strong>der</strong><br />

Gedenktafel für Victor Aronstein, Werneuchener<br />

Str. 3, • am Sowjetischen<br />

Ehrenmal an <strong>der</strong> Erlöserkirche, Nöldnerstr.,<br />

13055 Berlin; • an den Stelen des<br />

Zwangsarbeiterlagers Wuhlheide, Am<br />

Tierpark 125<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Köpenick e. V.<br />

27. Januar, 17.00 Uhr<br />

Gedenkveranstaltung und Auftakt zur<br />

<strong>neuen</strong> Kampagne »NPD­Verbot jetzt!«<br />

<strong>mit</strong> Erwin Schulz, Ehrenvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Köpenick.<br />

Anschließend Lichterkette zur Gedenktafel<br />

für die ehemalige Synagoge,<br />

Freiheit 8, Platz des 23. April<br />

Nr. 40<br />

BO Prenzlauer Berg<br />

27. Januar, 10.00 Uhr<br />

Öffentliche Gedenkveranstaltung an<br />

<strong>der</strong> Stele »Zum Gedenken an die vom<br />

Faschismus ermordeten Wi<strong>der</strong>standskämpfer«,<br />

Danziger Straße/Ecke Diesterwegstraße.<br />

Marzahn-Hellersdorf<br />

29. Januar, 14.30 Uhr<br />

Gedenkveranstaltung des Bezirksamtes<br />

und <strong>der</strong> BVV Marzahn­Hellersdorf in<br />

Zusammenwirken <strong>mit</strong> <strong>der</strong> BO Marzahn­<br />

Hellersdorf <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> e. V.,<br />

Freizeitforum Marzahn, oberes Foyer,<br />

Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin<br />

29. Januar, 16.30 Uhr<br />

Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung »Der zweite<br />

Sonntag im September Zur Geschichte<br />

des Gedenktages für die Opfer des<br />

Faschismus«, Foyer des Freizeitforums<br />

Marzahn, Marzahner Promenade 55,<br />

12679 Berlin<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

<strong>BdA</strong> Treptow e. V.<br />

Alle Veranstaltungen finden in <strong>der</strong> Begegnungsstätte<br />

PRO, Kiefholzstr. 275,<br />

12437 Berlin, statt.<br />

28. Januar, 15.00 Uhr<br />

»Die Sprache bringt es an den Tag – auch<br />

die Sprache ist in <strong>der</strong> Krise«. Vortrag von<br />

Dr. Waltraut Engelberg<br />

11. Februar, 18.00 Uhr<br />

Schicksale in Klemperers Tagebüchern,<br />

vorgestellt von Walter Nowojski<br />

25. Februar, 18.00 Uhr<br />

Linksruck in Lateinamerika? Wolfgang<br />

Gehrcke berichtet (angefr.)<br />

11. März, 18.00 Uhr<br />

Todesstrafe für Ethel und Julius Rosenberg.<br />

Ronald Friedmann erinnert an den<br />

Justizskandal<br />

25. März, 18.00 Uhr<br />

Russland ein Jahr unter Medwedjew.<br />

Wolfgang Grabowski zieht Bilanz.<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Köpenick<br />

6. Februar, 14.30 Uhr<br />

Jahreshauptversammlung,<br />

Mittelpunktbibliothek Köpenick, Alter<br />

Markt 2<br />

BO Prenzlauer Berg<br />

1. Februar, 10.00 Uhr<br />

Öffentliches Gedenken zum 75. Jahrestag<br />

<strong>der</strong> Ermordung <strong>der</strong> Antifaschisten<br />

John Schehr, Eugen Schönhaar, Rudolf<br />

Schwarz und Erich Steinfurth und Anbringen<br />

von Ehrungen (Blumen, Bän<strong>der</strong>,<br />

Texte) an den Schil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> nach ihnen<br />

benannten Straßen,<br />

Treffpunkt: John­Schehr­Straße/Ecke<br />

Eugen­Schönhaar­Straße<br />

BO Pankow<br />

11. März, 15.00 Uhr<br />

Entwicklungen in Indien. Vortrag von<br />

Andrej Re<strong>der</strong>, Café Hugo, Breite Straße<br />

39b, 13087 Berlin<br />

1


<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Pankow e. V.<br />

2. Februar, 19.00 Uhr<br />

»Keine Versöhnung <strong>mit</strong> Deutschland!«<br />

Mobilisierungsveranstaltung in Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> antifaschistischen Demonstrationen<br />

am 13. und 14. Februar in<br />

Dresden, Antifa­Café im Jugendzentrum<br />

Pankow (JUP), Florastr. 84, 13187<br />

Berlin<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Lichtenberg e. V.<br />

14. März, 10.00 Uhr<br />

»Erinnern an die vor 90 Jahren ermordeten<br />

Spartakisten.«Es spricht: Norbert<br />

Podewin. Gedenkmeeting für die in den<br />

Märzkämpfen 1919 ermordeten Revolutionäre<br />

an <strong>der</strong> »Lichtenberger Blutmauer«,<br />

Alter Gemeindefriedhof in <strong>der</strong> Möllendorffstraße<br />

am Rathaus Lichtenberg,<br />

10367 Berlin<br />

<strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong> Friedrichshain-<br />

Kreuzberg-Mitte<br />

Alle Veranstaltungen finden in <strong>der</strong> Seniorenfreizeitstätte<br />

»Silberfüchse«, Palisadenstr.<br />

46, 10243 Berlin, statt.<br />

4. Februar 2009, 14.30 Uhr<br />

Die Entwicklung in <strong>der</strong> Volksrepublik China.<br />

Referent: Rolf Berthold, Botschafter<br />

a. D.<br />

4. März, 14.30 Uhr<br />

Lesung <strong>mit</strong> Elfriede Brüning aus ihrem<br />

neuesten Buch zum Internationalen<br />

Frauentag.<br />

1. April, 14.30 Uhr<br />

Kabarettistisches Programm <strong>mit</strong> Otto<br />

Stark ( »Distel«)<br />

<strong>VVN</strong>-VdA e. V. (Gruppe Südwest)<br />

1. Februar 2009, 11.00 Uhr<br />

Gedenkkundgebung anlässlich des 75.<br />

Jahrestages <strong>der</strong> Ermordung von John<br />

Schehr, Eugen Schönhaar, Erich Steinfurth<br />

und Rudolf Schwarz am Kilometerberg<br />

in Wannsee, die von <strong>der</strong> Gestapo<br />

am 1./2. Februar 1934 »auf <strong>der</strong> Flucht<br />

erschossen« wurden,<br />

Teffpunkt: Gedenkstein am Schäferberg<br />

Fahrverbindung: Bus 316 vom S­Bhf.<br />

Wannsee (10.46 Uhr) bis Station Schäferberg<br />

<strong>VVN</strong>-VdA e. V. (Gruppe<br />

Reinickendorf)<br />

19. Februar, 15.00 Uhr<br />

»Fahrt zu Stätten von Wi<strong>der</strong>stand und<br />

Verfolgung nach Warschau und Treblinka«.<br />

Vortrag von Vera Seidel, Roter<br />

Laden, Schlossstr. 22, 13507 <strong>Berliner</strong><br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong><br />

19. März, 15.00 Uhr<br />

»Die Gründung <strong>der</strong> Freien Deutschen<br />

Jugend im englischen Exil«. Gespräch<br />

<strong>mit</strong> Alfred Fleischhacker, Roter Laden,<br />

Schlossstr. 22, 13507 <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<br />

<strong>BdA</strong><br />

Galerie Olga Benario<br />

alle Veranstaltungen finden statt in <strong>der</strong><br />

Galerie Olga Benario, Richardstr. 104,<br />

12043 Berlin, (U7 Bhf. Karl.Marx­Str.,<br />

Ausgang Neuköllner Oper und durch die<br />

Passage)<br />

AUSSTELLUNG<br />

29. Januar bis 2. April<br />

»So geht Revolution«, Werbung und Revolte,<br />

»Join the Revolution!«, »Fight for<br />

your rights!«, »Viva la libertad!«, »Radikalisiert<br />

das Leben!«. Auf den ersten Blick<br />

Parolen und Slogans aus dem Wörterbuch<br />

<strong>der</strong> <strong>neuen</strong> sozialen Bewegungen.<br />

Doch nur auf den ersten Blick. Denn<br />

diese Slogans und Parolen stammen allesamt<br />

aus kommerziellen Werbeanzeigen,<br />

die in den letzten Jahren den Weg in<br />

die Medienöffentlichkeit fanden. Bereits<br />

seit langer Zeit hat die Werbeindustrie<br />

die Bil<strong>der</strong>welten linken und alternativen<br />

Protests für sich »entdeckt«. Während<br />

es in den 60er­ und 70er­Jahren um die<br />

Disziplinierung, Umdeutung und Lächerlichmachung<br />

<strong>der</strong> Zeichen des Protests<br />

ging, nutzen die kreativen Industrien<br />

heutzutage diese Parolen, Ikonen und<br />

Symbole zur Erzeugung von Differenz<br />

zum gesellschaftlichen Mainstream: Be<br />

different! Dem umkämpften Verhältnis<br />

von politischen Zeichen, realem Protest<br />

und neoliberalen Gegenwartspraxen<br />

<strong>der</strong> Konsumgesellschaft widmet sich<br />

die Ausstellung »So geht Revolution«,<br />

die u. a. Che Guevara, Karl Marx, Mao,<br />

Lenin, Ulrike Meinhof, rote Fahnen und<br />

rote Sterne, Straßenschlachten und Molotow­Cocktails<br />

in 100 kommerziellen<br />

Werbeanzeigen von 1967 bis heute zeigt<br />

– und nicht zuletzt die Frage stellt, was<br />

Begriffe wie Freiheit, Radikalisierung und<br />

Revolution heute bedeuten sollen.Der<br />

Ludwigsburger Kulturwissenschaftler<br />

Rudi Maier sammelt seit langer Zeit »revolutionäre«<br />

Werbeanzeigen, im Archiv<br />

<strong>der</strong> Mediologischen Vereinigung Ludwigsburg<br />

finden sich <strong>der</strong>zeit ca. 1800<br />

Print­Anzeigen von 1967 bis heute und<br />

etwa 60 TV­Werbevideoclips. Kontakt:<br />

mediologie@demoz­lb.de<br />

ist das Informationsblatt<br />

<strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> und erscheint vierteljährlich.<br />

Die Abgabe ist kostenlos.<br />

Anschrift:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> e.V.,<br />

Franz­Mehring­Platz 1, 10243 Berlin,<br />

Telefon: 030­29 78 41 78,<br />

Fax: 030­29 78 43 78,<br />

mail: berlin@vvn­bda.org<br />

Redaktion:<br />

Dr. Hans Coppi<br />

Jutta Harnisch<br />

Satz und Layout:<br />

Juliane Haseloff<br />

Druck:<br />

Union Druckerei Berlin<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge<br />

müssen nicht dem Standpunkt des<br />

Herausgebers und <strong>der</strong> Redaktion<br />

entsprechen.<br />

1 Nr. 40


29. Januar, 19.30 Uhr<br />

Ausstellungseröffnung. Mit »revolutionären«<br />

Videoclips<br />

30. Januar, 19.30 Uhr<br />

»Richard Müller: Der Mann hinter <strong>der</strong> Novemberrevolution«.<br />

Ralf Hoffrogge stellt<br />

seine gerade erschienene Biografie vor.<br />

Eine Veranstaltung <strong>der</strong> Biografischen Bibliothek<br />

5. Februar, 19.30 Uhr<br />

»Rosa Luxemburgs Demokratiekonzept«.<br />

Referent: Ottokar Luban, Internationale<br />

Rosa­Luxemburg­Gesellschaft,<br />

Autor des gleichnamigen Buches<br />

12. Februar, 19.30 Uhr<br />

101. Geburtstag von Olga Benario und<br />

25 Jahre Galerie Olga Benario.<br />

Infos und Feier<br />

26. Februar, 19.30 Uhr<br />

»Grüß Gott, da bin ich wie<strong>der</strong>«. Die Herausgeber<br />

Prof. Dr. Rolf Hecker und Hans<br />

Hübner stellen ihren Band über Marx­<br />

Karikaturen und die Reaktionen auf das<br />

Buch vor.<br />

5. März, 19.30 Uhr<br />

»Frauenpower beginnt <strong>mit</strong> Blumen bei<br />

ihrem Floristen«? Geschichte und Entwicklung<br />

des Internationalen Frauentages<br />

bis heute.<br />

Referentin: Claudia v. Gélieu<br />

12. März, 19.30 Uhr<br />

Das Versteckspiel. Symbole und Codes<br />

von Rechtsextremen,<br />

Wir gratulieren!<br />

Den Jubilaren <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong><br />

gratulieren wir auf diesem Wege ganz<br />

herzlich zu ihrem Geburtstag. Wir wünschen<br />

ihnen vor allen Dingen Gesundheit,<br />

Optimismus und Lebensfreude!<br />

Zum 101.:<br />

19.3. Josef Sokollik, Treptow<br />

29. 4. Johanna Marmulla, Treptow<br />

Zum 100.:<br />

26.1. Hildegard Müller, Weißensee<br />

12.2. Willi Tröger, Köpenick<br />

12.3. Gertrud Gartenschläger, Hllrsdorf.<br />

5.4. Prof. Ernst Engelberg, Treptow<br />

Zum 95.:<br />

1.1. Tanassis Georgiu, Treptow<br />

Nr. 40<br />

Referent: Frank Metzger vom apabiz e.V.<br />

(Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum)<br />

19. März, 19.30 Uhr<br />

Die Pariser Kommune 1871. TV­Inszenierung<br />

aus <strong>der</strong> »Proletenpassion«<br />

<strong>der</strong> österreichischen Politrock­Band<br />

»Schmetterlinge« <strong>mit</strong> satirischen Szenen<br />

und Songs. Österreich 1977, 55 Minuten<br />

26. März, 19.30 Uhr<br />

»Der Konterrevolutionär. Waldemar<br />

Pabst – eine deutsche Karriere«,<br />

Referent: Klaus Gietinger, Drehbuchautor<br />

und Regisseur, Autor <strong>der</strong> gleichnamigen<br />

Biographie<br />

27. März, 19.30 Uhr<br />

»Die 68­erinnen. Porträt einer rebellischen<br />

Frauengeneration.«<br />

Autorinlesung <strong>mit</strong> Ute Kätzel.<br />

Eine Veranstaltung <strong>der</strong> Biografischen<br />

Bibliothek<br />

2. April, 19.30 Uhr<br />

FINISSAGE<br />

BO 8. Mai<br />

9. Mai, ab 13.00 Uhr<br />

»Wer nicht feiert, hat verloren«.<br />

Fest zum Tag des Sieges über den Faschismus<br />

<strong>mit</strong> Musik, Zeitzeugen, Essen<br />

und Trinken.<br />

Treptower Park, in <strong>der</strong> Nähe des sowjetischen<br />

Ehrenmals<br />

27.1. Martha Sagasser, Pankow<br />

6.2. Dietrich Baumann, Mitte<br />

11.3. Lore Krüger, Friedh.­Krzbg.­Mitte<br />

Zum 90.:<br />

17.1. Martha Graupner, Friedh.­Krzbg.­<br />

Mitte<br />

7.2. Hilde Riedel, Weißensee<br />

24.3. Heinz Fries, Lichtenberg<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>-<strong>BdA</strong><br />

Der Vorstand<br />

Dr. Hans Coppi, Wilhelm Girod,<br />

Michael Landmann, Prof. Dr. Kurt<br />

Langendorf, Gisela Lingenberg,<br />

Markus Tervooren, Peter Wegner<br />

Die Geschäftsstelle<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong>, Franz­Mehring­Platz<br />

1, 10243 Berlin, Telefon:<br />

030­29 78 41 78, Fax: 030­29 78<br />

43 78, e­Mail: berlin@vvn­bda.org,<br />

Internet: http://berlin.vvn­bda.org<br />

Die Geschäftszeiten<br />

Dienstag bis Donnerstag<br />

10.00 Uhr bis 14.00 Uhr<br />

Die Glie<strong>der</strong>ungen<br />

als Bezirksorganisationen<br />

BO Hellersdorf/Marzahn, BO Mitte,<br />

BO Pankow, BO Prenzlauer Berg,<br />

BO Weißensee/Hohenschönhausen,<br />

Basisorganisation 8. Mai<br />

als Kreisvereinigungen<br />

<strong>BdA</strong> Hohenschönhausen/Weißensee<br />

e. V., <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Köpenick e. V.,<br />

<strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Lichtenberg e. V., <strong>BdA</strong><br />

Treptow e. V. <strong>VVN</strong>­<strong>BdA</strong> Friedrichshain­Mitte­Kreuzberg<br />

e. V., <strong>VVN</strong>­<br />

<strong>BdA</strong> Berlin­Pankow e. V. <strong>VVN</strong>­VdA<br />

e. V. <strong>mit</strong> den lokalen Gruppen Reinikkendorf<br />

(Nord), Südwest (Süd)<br />

als korporative Mitglie<strong>der</strong><br />

Antifaschistische Initiative Moabit<br />

Zum 85.:<br />

9.1. Prof. Sonja Mebel<br />

7.2. Walter Seyfarth, Lichtenberg<br />

14.2. Inge Ehrich, Treptow<br />

26.2. Hanna Podymachina, Friedh.­<br />

Krzbg.­Mitte<br />

14.3. Vera Singer, Mitte<br />

15.3. Elfriede Scharnetzki, Weißensee<br />

3.4. Gerti Colden, Köpenick<br />

11.4. Brunhilde Skibinska, Treptow<br />

8.5. Dr. Inge Lammel, Pankow<br />

Zum 80.:<br />

24.1. Gerda Möller, Mitte<br />

30.1. Irma Pless, Köpenick<br />

3.3. Jutta Mannschatz, Prenzlauer Berg<br />

17.3. Renate Seidowski, Köpenick<br />

30.4. Lydia Fehler, Friedh.­Krzbg.­Mitte<br />

3.5. Marga Barbarino, Treptow<br />

4.5. Hans­Jürgen Nieradt, Treptow<br />

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