Meer Kultur erleben - Steinhuder-Meer.de
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2012<br />
STEINHUDER MEER<br />
<strong>Meer</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>erleben</strong><br />
TOURISMUS REGION<br />
HANNOVER
Einzigartiges<br />
Die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region ist reich an kulturhistorischen<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten, die die Geschichte lebendig wer<strong>de</strong>n lassen<br />
und <strong>de</strong>n Besucher entführen in eine Welt fern <strong>de</strong>s Alltags.<br />
Kin<strong>de</strong>rzeit<br />
<strong>Kultur</strong> ist nicht nur etwas für Erwachsene: In <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
Region lassen sich einige Beson<strong>de</strong>rheiten ent<strong>de</strong>cken, die nicht<br />
nur Kin<strong>de</strong>raugen zum Leuchten bringen.<br />
Geschichte und Tradition<br />
Die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region lebt ihre Tradition: Veranstaltungen,<br />
Begriffe und kulinarische Beson<strong>de</strong>rheiten zeugen<br />
von dieser Verbun<strong>de</strong>nheit.<br />
Kirchen<br />
Große Kirchen und kleine Kapellen: Die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region<br />
bietet eine Vielzahl unterschiedlicher kirchlicher Bauten,<br />
die besucht wer<strong>de</strong>n können.<br />
<strong>Kultur</strong>stätten<br />
Die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region offenbart hochwertige Kunst und <strong>Kultur</strong><br />
in <strong>de</strong>n unterschiedlichsten <strong>Kultur</strong>stätten, zum Beispiel in einer Kunstscheune,<br />
auf <strong>de</strong>m <strong>Kultur</strong>gut o<strong>de</strong>r in einer Abtei.<br />
Museen<br />
Die Museumslandschaft am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> ist vielfältig:<br />
Lassen sie sich verzaubern von liebevoll geführten kleinen Museen<br />
zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Themen.<br />
Mühlen<br />
Das Neustädter Land ist bekannt für seine Mühlen, zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r „Dicken Paula“ lässt sich ein Tag ganz im Zeichen von Bock-,<br />
Hollän<strong>de</strong>r- und Wassermühle verbringen.<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
Rund um das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> gibt es einige Skulpturen<br />
und Kunstobjekte zu bewun<strong>de</strong>rn, die eine Geschichte<br />
zu erzählen haben.<br />
Menschen am <strong>Meer</strong><br />
Viele Menschen hat das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> inspiriert, vielen begeget man<br />
noch heute: in <strong>de</strong>r Malerei, in <strong>de</strong>r Literatur o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Architektur.<br />
Einige wer<strong>de</strong>n hier vorgestellt.<br />
Veranstaltungen und Angebote<br />
Rund um das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> gibt es viele weitere Vereine, Institutionen<br />
und Einrichtungen, die das kulturelle Leben prägen. Herausragen<strong>de</strong><br />
Veranstaltungen lassen „<strong>Meer</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>erleben</strong>“.
Herzlich Willkommen<br />
am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
Der <strong>Kultur</strong>führer nimmt Sie mit auf eine Ent<strong>de</strong>ckungsreise in das vielgestaltige<br />
<strong>Kultur</strong>leben am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>. Er erhebt keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit, son<strong>de</strong>rn lädt vielmehr ein, <strong>Kultur</strong> aufzuspüren und neu<br />
zu erschließen. In je<strong>de</strong>m Fall aber spiegelt er das breite Spektrum <strong>de</strong>s<br />
<strong>Kultur</strong>lebens <strong>de</strong>r Region <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> wi<strong>de</strong>r.<br />
Die Festung Wilhelmstein, die Klöster Loccum und Mariensee, die Sigwardskirche<br />
in I<strong>de</strong>nsen o<strong>de</strong>r das Scheunenviertel sollen nur Insi<strong>de</strong>rn<br />
bekannt sein? Das glauben wir nicht! Wenn es aber doch so sein sollte,<br />
wollen wir dies schleunigst än<strong>de</strong>rn.<br />
In je<strong>de</strong>m Jahr legt <strong>de</strong>r <strong>Kultur</strong>führer <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> einen an<strong>de</strong>ren kulturellen<br />
Schwerpunkt. Nach <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r Undine 2011, in <strong>de</strong>m es eine<br />
ganze Veranstaltungsreihe zum 200-jährigen Jubiläum <strong>de</strong>r Erzählung von<br />
Friedrich <strong>de</strong> la Motte Fouqué gab, möchten wir in diesem Jahr das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Meer</strong> selber in <strong>de</strong>n Mittelpunkt stellen.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Bei einer Pause an einem <strong>de</strong>r vielen idyllischen Plätze am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Meer</strong> ist <strong>de</strong>r Geist frei für Überlegungen, Gedanken und Fragen: Wie<br />
ist das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> eigentlich entstan<strong>de</strong>n? Wie alt ist es? Wird es<br />
durch einen Zufluss gespeist? Warum heißt es <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> und nicht<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> See? Diese Fragen möchten wir Ihnen in dieser Broschüre<br />
beantworten.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n sehen, es reicht nicht, nur einmal in die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
Region zu kommen. Allein die kulturellen Beson<strong>de</strong>rheiten ermuntern<br />
zum mehrmaligen Besuch <strong>de</strong>r Seeprovinz. Aber unser Angebot umfasst<br />
auch sportliche Aktivitäten. Die Natur liegt uns beson<strong>de</strong>rs am Herzen. Sie<br />
sollten die Schätze dieser Landschaft erkun<strong>de</strong>n.<br />
3
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Die Entstehung <strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es ..................................................... 6<br />
Die Sage von <strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es .............................. 6<br />
Das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> heute ........................................................................7<br />
Einzigartiges 9<br />
Inselfestung Wilhelmstein .........................................................................10<br />
Schloss Lan<strong>de</strong>strost Neustadt a. Rbge. .....................................................12<br />
Kloster Mariensee ......................................................................................14<br />
Kloster Loccum ............................................................................................16<br />
Romantik Bad Rehburg und Historisches Museum ..................................18<br />
Sigwardskirche I<strong>de</strong>nsen ............................................................................ 20<br />
Kin<strong>de</strong>rzeit 23<br />
Postboje .....................................................................................................24<br />
Dinosaurier-Freilichtmuseum Münchehagen ............................................25<br />
Schmetterlingsfarm und Insektenmuseum Steinhu<strong>de</strong> ........................... 26<br />
Geschichte und Tradition 27<br />
Auswan<strong>de</strong>rer.............................................................................................. 28<br />
Fischerkreidag............................................................................................ 29<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Hecht ....................................................................................... 30<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Torfkahn ...................................................................................31<br />
Kulinarische Beson<strong>de</strong>rheiten: Aal, Sekt und Schokola<strong>de</strong> ........................32<br />
Kirchen 33<br />
St. Nicolai-Kirche in Altenhagen ................................................................34<br />
St. Osdag Kirche Man<strong>de</strong>lsloh .....................................................................35<br />
Liebfrauenkirche Neustadt a. Rbge .......................................................... 36<br />
Stiftskirche Wunstorf ..................................................................................37<br />
Stadtkirche Wunstorf ................................................................................. 38<br />
Weitere Kirchen ..........................................................................................39<br />
<strong>Kultur</strong>stätten 41<br />
Hagenburger <strong>Kultur</strong> ....................................................................................42<br />
<strong>Kultur</strong>Gut Poggenhagen .............................................................................43<br />
Scheunenviertel Steinhu<strong>de</strong> ....................................................................... 44<br />
Kunstscheune Steinhu<strong>de</strong>............................................................................45<br />
<strong>Kultur</strong>zentrum Abtei Wunstorf ...................................................................47<br />
Stadttheater Wunstorf ............................................................................... 48<br />
Museen 49<br />
Bergbaumuseum Hagenburg .................................................................... 50<br />
Heimatmuseum Mardorf ............................................................................51<br />
Museum zur Stadtgeschichte Neustadt a. Rbge. ......................................52<br />
Ikonenmuseum Neustadt a. Rbge. ............................................................53<br />
Torfmuseum Neustadt a. Rbge. .................................................................54<br />
Hufschmie<strong>de</strong>museum Helstorf ..................................................................55<br />
Heimatmuseum Rehburg .......................................................................... 56<br />
Fischer- und Webermuseum Steinhu<strong>de</strong> ....................................................57<br />
Spielzeugmuseum Puppenwelt & Blechspielzeug .................................. 58<br />
JU-52 Museum.............................................................................................59
Mühlen 61<br />
Du<strong>de</strong>nser Mühle ........................................................................................ 62<br />
Vesbecker Wassermühle ............................................................................63<br />
Wassermühle La<strong>de</strong>rholz ............................................................................ 64<br />
Eckstein-Mühle Neustadt a. Rbge. ............................................................65<br />
Windmühle Paula Steinhu<strong>de</strong> .................................................................... 66<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien 67<br />
Durch-Blicke Kunst in Glashäusern ............................................................67<br />
Dorfpfad Mardorf ....................................................................................... 68<br />
Kiepenfrau von Mardorf ............................................................................ 68<br />
Denkmalroute im Neustädter Land: Die Moor-Route .............................. 69<br />
Funkenturm in Eilvese ................................................................................70<br />
Hölty-Ge<strong>de</strong>nkstein in Mariensee ...............................................................71<br />
Schulze-Lohhof-Denkmal in Büren ............................................................71<br />
Hermann-Löns-Stein im Welzer/Lutter Grund ...........................................71<br />
Bronzener Löwe in Neustadt a. Rbge. .......................................................71<br />
Skulpturen und Objekte in Rehburg-Loccum ............................................72<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Skulpturenpromena<strong>de</strong> ............................................................74<br />
Sonnenuhr ...................................................................................................76<br />
Menschen am <strong>Meer</strong> 77<br />
Paul Smalian ...............................................................................................77<br />
Harald Schaub .............................................................................................77<br />
Frank Thiess ...............................................................................................78<br />
Ludwig C.H. Hölty .......................................................................................78<br />
Wilhelm und Ernst Meßwarb .....................................................................78<br />
Ernst Jünger .................................................................................................79<br />
Conrad Wilhelm Hase .................................................................................79<br />
Gerhard von Scharnhorst .......................................................................... 80<br />
Gustav Nagel ............................................................................................. 80<br />
Veranstaltungen und Angebote 81<br />
Herausragen<strong>de</strong> Veranstaltungen 2012 ......................................................81<br />
Vereine und Veranstalter........................................................................... 82<br />
Ortsführungen in Steinhu<strong>de</strong> und in Mardorf.............................................85<br />
Kleine Kostbarkeiten ..................................................................................85<br />
Erlebnispakete & Arrangements ............................................................... 86<br />
Impressum ..................................................................................................87<br />
5
Die Entstehung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es<br />
Jahrzehntelang führten Geologen Bohrungen durch, um die Entwicklungsgeschichte<br />
<strong>de</strong>s größten Sees Nordwest<strong>de</strong>utschlands zu erforschen.<br />
Im arktischen Dauerfrostbo<strong>de</strong>n Sibiriens und Alaskas kamen sie <strong>de</strong>m Rätsel<br />
auf die Spur, weil dort auch heute noch ähnliche Prozesse ablaufen:<br />
1. Nach <strong>de</strong>r letzten Eiszeit, vor rund 10.000 bis 15.000 Jahren bil<strong>de</strong>te sich<br />
im feinsandigen und schluffigen Dauerfrostbo<strong>de</strong>n durch kapillaren<br />
Aufstieg eine Eislinse, ein so genannter „Toteisblock“. Der Bo<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong> angehoben.<br />
2. Sommerliches Schmelzwasser und Wind trugen <strong>de</strong>n oben liegen<strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>n ab, so dass die über <strong>de</strong>m Toteisblock liegen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>nschicht<br />
dünner wur<strong>de</strong>.<br />
3. Mit zunehmen<strong>de</strong>r Erwärmung schmolz das Eis unter <strong>de</strong>m Sediment.<br />
Der Bo<strong>de</strong>n sackte ein und in <strong>de</strong>r Mul<strong>de</strong>, die die tiefste Stelle im<br />
Gelän<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>te, sammelte sich Wasser.<br />
4. Ein <strong>Meer</strong> war entstan<strong>de</strong>n.<br />
Die Sage von <strong>de</strong>r Entstehung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es<br />
Neben <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Erklärung rankt sich Sagenhaftes um die<br />
Entstehung <strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es, bei <strong>de</strong>m Riesen und Zwerge eine<br />
große Rolle spielen:<br />
Vor langer, langer Zeit war die Gegend um das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> ein flaches<br />
Land. Gewaltige Riesen lebten und arbeiteten hier. Sie wollten ihr<br />
Land gestalten, holten vom Nor<strong>de</strong>n her Sand und Steine und bauten damit<br />
die Berge auf. Einmal war dabei einem <strong>de</strong>r Riesen Sand in einen<br />
seiner Schuhe gefallen und bei je<strong>de</strong>m Schritt rieb und scheuerte es an<br />
seinem Fuß. Der Riese blieb stehen und schüttete <strong>de</strong>n Sand genau an die<br />
Stelle, wo heute <strong>de</strong>r „Weiße Berg“ ist. Dabei stand er die ganze Zeit auf<br />
einem Bein. Bei seinem gewaltigen Gewicht drückte <strong>de</strong>r Fuß eine flache<br />
Vertiefung in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n. Kaum arbeitete <strong>de</strong>r Riese weiter, da verfinsterte<br />
sich <strong>de</strong>r Himmel. Es begann zu regnen. Es regnete und regnete. Das Wasser<br />
füllte <strong>de</strong>n riesigen Fußabdruck. Und so entstand das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>.<br />
6
Das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> heute<br />
Heute ist das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> das Herzstück <strong>de</strong>s 310 km 2 großen Naturparks<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> und mit seinem Flächeninhalt von 31,9 Quadratkilometern<br />
<strong>de</strong>r größte Binnensee Nordwest<strong>de</strong>utschlands. Sein Umfang<br />
beträgt 24 Kilometer, sein Volumen 48 Millionen Kubikmeter. Bei Mittelwasser<br />
liegt <strong>de</strong>r Spiegel <strong>de</strong>s <strong>Meer</strong>es auf 37,90 Meter. Die mittlere Tiefe<br />
<strong>de</strong>s <strong>Meer</strong>es beträgt 1,35 Meter. Nur in <strong>de</strong>r größten Länge <strong>de</strong>s <strong>Meer</strong>es<br />
(7,9 km) von Südwest nach Nordost ziehen sich ungefähr drei Meter tiefe<br />
Gräben, die im Volksmund Deipen genannt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> wird durch keinen Fluss gespeist. Hauptsächlich<br />
führen Grundwasser und zu einem kleinen Teil <strong>de</strong>r Winzlarer Grenz-<br />
graben Wasser aus <strong>de</strong>n Rehburger Bergen in Richtung <strong>Meer</strong>.<br />
Der Eigentümer <strong>de</strong>s <strong>Meer</strong>es ist seit 1973 das Land Nie<strong>de</strong>rsachsen. Bis<br />
dahin war <strong>de</strong>r See in zwei „i<strong>de</strong>elle Hälften“ aufgeteilt, von <strong>de</strong>m die eine<br />
Hälfte <strong>de</strong>m Fürstenhaus Schaumburg-Lippe und die an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Land<br />
Schaumburg-Lippe gehörte.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Heute befin<strong>de</strong>t sich nur noch die Insel Wilhelmstein im Besitz <strong>de</strong>s Fürstenhauses.<br />
Neben <strong>de</strong>r zwischen 1761 und 1767 von Graf Wilhelm zu<br />
Schaumburg-Lippe angelegten 12.500 Quadratmeter großen Inselfestung<br />
Wilhelmstein gibt es die etwa 35.000 Quadratmeter große Ba<strong>de</strong>insel vor<br />
Steinhu<strong>de</strong>, die 1974 fertig gestellt wur<strong>de</strong>.<br />
Warum aber heißt <strong>de</strong>r größte See Nie<strong>de</strong>rsachsens <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>, wo<br />
es sich doch ein<strong>de</strong>utig um einen, wenn auch sehr großen, See han<strong>de</strong>lt?<br />
Dafür muss <strong>de</strong>m Begriff „See“ sprachlich im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes<br />
auf <strong>de</strong>n Grund gegangen wer<strong>de</strong>n. Im nord<strong>de</strong>utschen Sprachgebrauch,<br />
<strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen o<strong>de</strong>r auch Platt<strong>de</strong>utschen, wur<strong>de</strong> das offene <strong>Meer</strong><br />
als See bezeichnet. Dies fin<strong>de</strong>t sich in Begriffen wie <strong>de</strong>m Seeräuber, <strong>de</strong>m<br />
Seehund o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r offenen Nord- und Ostsee wi<strong>de</strong>r. Binnengewässer<br />
hingegen wur<strong>de</strong>n als <strong>Meer</strong> bezeichnet.<br />
7
8<br />
© Patricia Chad<strong>de</strong>
Einzigartiges<br />
Das Wasser ist es auch, das die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region so attraktiv<br />
macht. Es ist Anziehungspunkt für Wassersportler aller Art, ob Windsurfer<br />
o<strong>de</strong>r Segler, Passagiere <strong>de</strong>r Fahrgastschiffe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Auswan<strong>de</strong>rer.<br />
Auch Radfahrer und Wan<strong>de</strong>rer genießen auf ihren Ausflügen die Ruhe<br />
<strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es.<br />
Zur I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r Region gehört aber auch die <strong>Kultur</strong>. <strong>Kultur</strong> steht für lange<br />
Tradition, lebendige Gegenwart und aussichtsreiche Zukunft.<br />
Je<strong>de</strong> menschliche Gesellschaft hat ihre spezifische <strong>Kultur</strong>. <strong>Kultur</strong> ist ganz<br />
wesentlich mit allen menschlichen Tätigkeiten und <strong>de</strong>n daraus folgen<strong>de</strong>n<br />
Ergebnissen verbun<strong>de</strong>n. Diese vielfältigen Erscheinungen in ihrer Gesamtheit<br />
prägen eine spezifische <strong>Kultur</strong>, die üblicherweise an Siedlungen<br />
gebun<strong>de</strong>n ist. Als Orte <strong>de</strong>r Produktion und <strong>de</strong>s Warentausches ist <strong>Kultur</strong><br />
das Ergebnis von Märkten. Es entstan<strong>de</strong>n und entstehen unterschiedliche<br />
und beson<strong>de</strong>re <strong>Kultur</strong>en <strong>de</strong>r Städte und Dörfer. Diese geschichtlichen und<br />
heimatlichen Eigenarten (Beson<strong>de</strong>rheiten mit traditionellen und innovativen<br />
Elementen) prägen entschei<strong>de</strong>nd die in <strong>de</strong>r Region allen gemeinsame<br />
<strong>Kultur</strong>. Nur die Eigenart dieser Region macht <strong>de</strong>n Unterschied zu an<strong>de</strong>ren<br />
Regionen <strong>de</strong>utlich. Die Eigenart, die Spezifik, die Individualität <strong>de</strong>r<br />
Städte und Dörfer und damit <strong>de</strong>r Region prägt die kulturelle lokale und<br />
regionale I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r Menschen. Die bewusste Pflege und Ausprägung<br />
dieser Eigenarten und Beson<strong>de</strong>rheiten macht die Region interessant, beson<strong>de</strong>rs<br />
durch ihre Einzigartigkeit, so dass <strong>de</strong>r Musiktitel einer bekannten<br />
Biermarke auch eine Auffor<strong>de</strong>rung für die Besucher <strong>de</strong>r Region ist:<br />
„Stay a little bit longer“<br />
Es lohnt sich insbeson<strong>de</strong>re für die folgen<strong>de</strong>n Highlights:<br />
· Inselfestung Wilhelmstein<br />
· Schloss Lan<strong>de</strong>strost Neustadt a. Rbge.<br />
· Kloster Mariensee<br />
· Kloster Loccum<br />
· Romantik Bad Rehburg und Historisches Museum<br />
· Sigwardskirche I<strong>de</strong>nsen<br />
9<br />
Einzigartiges
Einzigartiges<br />
10<br />
Inselfestung Wilhelmstein<br />
Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe (1724–1777) ließ die Seefestung<br />
Wilhelmstein auf einer künstlichen, etwa 1,4 Hektar großen Insel im<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> erbauen. Die Aufschüttung erfolgte in <strong>de</strong>n Jahren 1761<br />
bis 1765.<br />
Wilhelmstein wur<strong>de</strong> als Musterfestung erbaut, als uneinnehmbarer<br />
Fluchtpunkt im eigenen Land. 1767 wur<strong>de</strong> die „Praktische Artillerie- und<br />
Genie-Schule“ gegrün<strong>de</strong>t, die 3 Jahre später in eine Militärschule umgewan<strong>de</strong>lt<br />
wur<strong>de</strong>. Gerhard Scharnhorst erhielt hier von 1772–1777 seine<br />
grundlegen<strong>de</strong> militärische Ausbildung.<br />
Seit 2005 wur<strong>de</strong>n umfangreiche Renovierungen an <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n vorgenommen,<br />
so dass mittlerweile Übernachtungsmöglichkeiten, ein Restaurant<br />
und mehrere Seminarräume vorhan<strong>de</strong>n sind. Dadurch können<br />
Tagungen an einem beson<strong>de</strong>ren Ort stattfin<strong>de</strong>n.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Die ganze Festung ist heute ein Museum mit Waffen, Kartenmaterial und<br />
an<strong>de</strong>ren Gegenstän<strong>de</strong>n zur Geschichte <strong>de</strong>r Anlage. Hier befin<strong>de</strong>t sich<br />
auch die Konstruktionszeichnung <strong>de</strong>s ersten <strong>de</strong>utschen U-Bootes, <strong>de</strong>m<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Hecht.<br />
Die Inselfestung ermöglicht auch feste Bindungen an einem außergewöhnlichen<br />
Ort. Der ehemalige Wohnraum <strong>de</strong>r Offiziere dient heute als<br />
Trauzimmer.<br />
Die Insel dient als Ausstellungsraum <strong>de</strong>r vom Verein <strong>Meer</strong>KunstRaum in<br />
regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n organisierten „Durch-Blicke – Kunst in Glashäusern“<br />
(siehe Seite 67).<br />
Neben <strong>de</strong>r Naturpark-Informationsscheune in Steinhu<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Naturpark-Info<br />
im Haus <strong>de</strong>s Gastes in Mardorf kann auch auf <strong>de</strong>r Inselfestung<br />
eine anschauliche Ausstellung über <strong>de</strong>n Naturpark <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> besucht<br />
wer<strong>de</strong>n.
Kontakt<br />
Inselfestung Wilhelmstein<br />
Wilhelmstein 1<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.1436<br />
Fax: 05033.939548<br />
info@wilhelmstein.<strong>de</strong><br />
www.wilhelmstein.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
April–Oktober täglich: 09.30–17.30 Uhr<br />
Führungen<br />
Buchbar über Tourist-Information: 05033.95010<br />
Überfahrt mit Auswan<strong>de</strong>rern ab Steinhu<strong>de</strong> und Mardorf:<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Personenschifffahrt: 05033.1721<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
© Fürstliche Hofkammer<br />
11<br />
Einzigartiges
Einzigartiges<br />
12<br />
Schloss Lan<strong>de</strong>strost<br />
Neustadt a. Rbge.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich hier um eine Schlossanlage im Baustil <strong>de</strong>r Weserrenaissance,<br />
die zwischen 1573 und 1584 in Neustadt a. Rbge. entstand. Das<br />
Schloss war repräsentativer Wohn- und Verwaltungssitz seines Erbauers<br />
Herzog Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg und Regent <strong>de</strong>s Fürstentums<br />
Calenberg.<br />
Praktische Erwägungen, wie die Überwachung eines vorbeiführen<strong>de</strong>n<br />
Han<strong>de</strong>lsweges sowie <strong>de</strong>r Leineschifffahrt, führten zur Gründung <strong>de</strong>s<br />
Schlosses auf einer Vorgängerburg aus <strong>de</strong>m 15./16. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Während<br />
<strong>de</strong>s 30jährigen Krieges waren Schloss und Stadt zwischen 1626 und<br />
1635 von <strong>de</strong>n Truppen Tillys besetzt.<br />
© Stiftung <strong>Kultur</strong>region Hannover<br />
Im 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt kam es zu grundlegen<strong>de</strong>n Renovierungsarbeiten, bei<br />
<strong>de</strong>nen Fundamente <strong>de</strong>r Vorgängerburg ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>n. Auch <strong>de</strong>r Brunnen<br />
im Hof wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>n und restauriert.<br />
Eigentümerin <strong>de</strong>s Schlosses ist heute die „Stiftung <strong>Kultur</strong>region Hannover“.<br />
In <strong>de</strong>n Kellergewölben <strong>de</strong>s Ostflügels ist seit 1888 eine Sektkellerei<br />
(Duprès-Kollmeyer) untergebracht. Sie ist die einzige Sektkellerei in<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />
Im Renaissance-Flügel <strong>de</strong>s Schlosses wer<strong>de</strong>n, organisiert vom Team <strong>Kultur</strong><br />
<strong>de</strong>r Region Hannover und <strong>de</strong>m ortsansässigen <strong>Kultur</strong>verein, regelmäßig<br />
wechseln<strong>de</strong> Kunstausstellungen durchgeführt.<br />
Das Schloss beherbergt die ständige Ausstellung Erich I. und Erich II. sowie<br />
das Regional-Archiv und das Torfmuseum.
Das Schloss dient auch als Kulisse für Konzerte von Klassik bis Rock, ist<br />
Medium für Vorträge, Lie<strong>de</strong>raben<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Autorenlesungen.<br />
Die das Schloss und die Stadt umgeben<strong>de</strong> Festungsanlage trägt Züge<br />
italienischer und nie<strong>de</strong>rländischer Bastionärsbefestigungen. Von <strong>de</strong>n<br />
Festungsanlagen sind noch die Südbastion sowie eine begehbare Kasematte<br />
von etwa 100 m Länge erhalten. Nach<strong>de</strong>m die Festung ihre militärische<br />
Funktion verloren hatte, ließ <strong>de</strong>r im Schloss arbeiten<strong>de</strong> Amtmann<br />
um 1750 eine barocke Gartenanlage gestalten. Davon erhalten geblieben<br />
ist <strong>de</strong>r Hainbuchengang (Grünes Gewölbe). Zwischen 2003 und 2009<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Amtsgarten nach <strong>de</strong>m barocken Vorbild neu gestaltet. Es wur<strong>de</strong>n<br />
u.a. Blickachsen geschaffen, Wegeführungen erneuert und Bäume<br />
gepflanzt. Der Garten ist frei zugänglich.<br />
Adresse<br />
Schlossstr. 1<br />
31535 Neustadt am Rübenberge<br />
Kontakt<br />
Schloss Lan<strong>de</strong>strost<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Tel.: 05032.899154 o<strong>de</strong>r 05032.899157<br />
kultur@region-hannover.<strong>de</strong><br />
www.schloss-lan<strong>de</strong>strost.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Ständige Ausstellung zur Geschichte <strong>de</strong>s Schlosses:<br />
Mittwoch–Freitag: 10.00–12.00 Uhr<br />
Samstag, Sonntag: 14.00–17.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung: 05032.899201<br />
Führungen<br />
Führungen ab 10 Personen nach Vereinbarung:<br />
Anmeldungen: 05032.899157 und 05032.899158<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
13<br />
Einzigartiges
Einzigartiges<br />
14<br />
Kloster Mariensee<br />
Um 1207 wur<strong>de</strong> das Kloster erstmals urkundlich erwähnt. Graf Bernhard II.<br />
von Wölpe stiftete <strong>de</strong>n Hof Catenhusen für diese Gründung mit <strong>de</strong>m Bau<br />
einer Kirche. 1312 erfuhr das Kloster eine Erweiterung um Stallgebäu<strong>de</strong>,<br />
Scheunen und Wohnhäuser für die Nonnen. Um 1350 wur<strong>de</strong> die Klosterkirche<br />
fertiggestellt.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich, <strong>de</strong>n strengen Regeln <strong>de</strong>s Zisterzienseror<strong>de</strong>ns folgend,<br />
um ein schlankes hochaufragen<strong>de</strong>s Bauwerk, das möglicherweise die<br />
erste backsteingotische Kirche Nord<strong>de</strong>utschlands ist. Das Konventgebäu<strong>de</strong><br />
entstammt <strong>de</strong>m nord<strong>de</strong>utschen Barock. Es wur<strong>de</strong> zwischen 1726 und<br />
1729 errichtet.<br />
Unter <strong>de</strong>m Dach von Kloster Mariensee wur<strong>de</strong> 2001 ein Kunstmuseum<br />
eröffnet, das <strong>de</strong>m Künstler Erich Klahn (1901–1978) gewidmet ist, <strong>de</strong>r als<br />
Maler, Zeichner, Aquarellist, Illustrator (u.a. für <strong>de</strong>n Ulenspiegel Roman<br />
von Charles <strong>de</strong> Coster) wirkte.<br />
© Carola Faber / Kloster Mariensee<br />
Sein größtes Werk ist <strong>de</strong>r Wandteppich, <strong>de</strong>r im Nie<strong>de</strong>rsächsischen Landtag<br />
hängt. Wechseln<strong>de</strong> Ausstellungen widmen sich unterschiedlichen<br />
Aspekten seines Lebens und Werkes.<br />
Anlässlich <strong>de</strong>r 800-Jahr-Feier 2007 wur<strong>de</strong> das Museum zur Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Klosters und evangelischer Frauenklöster in Nord<strong>de</strong>utschland eröffnet.<br />
Die Son<strong>de</strong>rausstellung zeichnet das Leben <strong>de</strong>r Herzogin Elisabeth von<br />
Calenberg-Göttingen (1510–1558) nach.<br />
Lassen Sie sich hinein nehmen in die Welt klösterlichen Frauenlebens in<br />
Nord<strong>de</strong>utschland: während <strong>de</strong>s Mittelalters, zur Zeit <strong>de</strong>r Reformation, im<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rt – bis heute. Installationen, Exponate und Tafeln zeigen<br />
die zeitbedingten Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Lebens. Nehmen Sie in einem Sitzmöbel<br />
<strong>de</strong>r Epoche Platz und lauschen Sie Worten und Musik vergangener<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rte.
Kontakt<br />
Kloster Mariensee<br />
Höltystraße 1<br />
31535 Neustadt a. Rbge.-Mariensee<br />
Tel.: 05034.879990<br />
Fax: 05034.8799929<br />
www.kloster-mariensee.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Klosterbüro<br />
Dienstag und Donnerstag: 9.00–12.00 Uhr<br />
Verlässlich geöffnete Klosterkirche<br />
Täglich außer Montag: 10.00–12.00 und 15.00–17.00 Uhr<br />
während <strong>de</strong>r Führungszeit<br />
Im Winter an Werktagen: 9.00–12.00 Uhr<br />
Klostermuseum<br />
09. April–14. Oktober<br />
Dienstag–Freitag: 15.00–17.00 Uhr<br />
Sonnabend, Sonn- und Feiertage: 15.00–18.00 Uhr<br />
Klahn-Museum<br />
09. April–14. Oktober<br />
Sonnabend: 15.00–18.00 Uhr<br />
© Lela Ahmadzai / Kloster Mariensee<br />
Klosterla<strong>de</strong>n und -Café<br />
09. April–14. Oktober<br />
Freitag, Sonnabend, Sonn- und Feiertage: 14.00–18.00 Uhr<br />
sowie Gruppen auf Anfrage<br />
Kontakt: Antje Henze, 05034-959616<br />
Führungen<br />
Ostermontag bis 2. Sonntag im Oktober (09. April–14. Oktober):<br />
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 15.00+16.30 Uhr<br />
15<br />
Einzigartiges
Einzigartiges<br />
16<br />
Kloster Loccum<br />
Das Kloster Loccum wur<strong>de</strong> bewusst schlicht gebaut. Die For<strong>de</strong>rung nach<br />
Armut und die Konzentration auf <strong>de</strong>n Christusglauben wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n<br />
Zisterziensern auch in <strong>de</strong>r Architektur umgesetzt.<br />
Beten und Arbeiten lautete das Motto <strong>de</strong>r zwölf Mönche und ihres Abtes<br />
aus <strong>de</strong>m Kloster Volkenroda, die das Kloster Loccum 1163 grün<strong>de</strong>ten.<br />
1585 kam das Kloster Loccum unter die Oberhoheit <strong>de</strong>r welfischen<br />
Lan<strong>de</strong>sherrn. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong> es evangelisch, aber<br />
als Kloster weitergeführt. Statt <strong>de</strong>r Mönche wur<strong>de</strong>n angehen<strong>de</strong> Pastoren<br />
aufgenommen. So entstand eines <strong>de</strong>r ältesten Predigerseminare<br />
Deutschlands, in <strong>de</strong>m bis heute künftige Pfarrer ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
© Barbara Kruhöffer<br />
Abt Molanus (1677–1722) fertigte eine Aufzählung aller Reliquien <strong>de</strong>s<br />
Klosters an.<br />
Zum Kloster Loccum gehört auch die Klosterkirche. Sehenswert sind in<br />
<strong>de</strong>r Klosterkirche <strong>de</strong>r Taufstein, das Tafelkreuz, <strong>de</strong>r Laienaltar, die Mondsichelmadonna,<br />
ein Reliquienschrein und <strong>de</strong>r Marienaltar.
Zwischen 1778 und 1780 ist das Konventshaus als spätbarocker Fachwerkbau<br />
neu errichtet wor<strong>de</strong>n. Loccumer Dorfbewohner und Kandidaten <strong>de</strong>s<br />
Predigerseminars hat <strong>de</strong>r Maler Eduard von Gebhardt zwischen 1886 und<br />
1891 in <strong>de</strong>n Wandmalereien mit neutestamentlichen Szenen im Laien-<br />
refektorium verewigt.<br />
Seit 2005 ist <strong>de</strong>r Pilgerweg zwischen Loccum und Volkenroda eröffnet.<br />
Kontakt<br />
Klosterbüro<br />
Im Kloster 2<br />
31547 Rehburg-Loccum<br />
Tel.: 05766.96020<br />
Fax: 05766.960211<br />
Klosterbuero.loccum@evlka.<strong>de</strong><br />
www.kloster-loccum.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
April–Oktober: täglich 10.00–18.00 Uhr<br />
Im Winter: Samstag, Sonntag: ab 10.00 Uhr bis Einbruch <strong>de</strong>r Dunkelheit<br />
Pilgerbüro<br />
Tel.: 05766.941575<br />
Pilgerbuero.Loccum@evlka.<strong>de</strong><br />
Aufgrund von Renovierungsarbeiten ist die Klosterkirche<br />
bis zum 1. Advent 2012 geschlossen!<br />
© Kloster Loccum<br />
Führungen<br />
Ab 5 Personen<br />
April–Oktober: Samstag und Sonntag 15.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />
November–März: nach Vereinbarung<br />
17<br />
Einzigartiges
Einzigartiges<br />
18<br />
Romantik Bad Rehburg<br />
und Historisches Museum<br />
Bad Rehburg, das „Hannoversche Ma<strong>de</strong>ira“, wie es aufgrund seiner Be<strong>de</strong>utung<br />
als heilklimatischer Luftkurort im 18. und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt bezeichnet<br />
wur<strong>de</strong>, besitzt mit <strong>de</strong>m Neuen Ba<strong>de</strong>haus und <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>lhalle<br />
das einzige Ba<strong>de</strong>ensemble Deutschlands aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Romantik, in<br />
<strong>de</strong>r Sinnlichkeit und Genuss einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert besaßen.<br />
Im Neuen Ba<strong>de</strong>haus befin<strong>de</strong>t sich die Erlebniswelt „Kurleben <strong>de</strong>r Romantik“.<br />
In <strong>de</strong>n 12 Kabinetten <strong>de</strong>s ehemaligen Ba<strong>de</strong>hauses erwarten Sie<br />
spannen<strong>de</strong> Inszenierungen <strong>de</strong>s abwechslungsreichen Kurlebens dieser<br />
Zeit. Der audiogeführte Rundgang beginnt in einer steinernen Höhle, in<br />
<strong>de</strong>r das Sinnbild <strong>de</strong>r Romantik, die Blaue Blume, erblüht: In einer Grotte<br />
befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m Grund eines Bassins eines <strong>de</strong>r berühmtesten Gemäl<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Romantik, „Quelle und Dichter“ von Philipp Otto Runge.<br />
© Romantik Bad Rehburg<br />
Der historische Veranstaltungssaal in <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>lhalle lädt zu unvergessenen<br />
Konzertbesuchen und Lesungen ein. Der „Blaue Salon“ dient als<br />
Ausstellungssaal u.a. für zeitgenössische Kunst.<br />
1690 wur<strong>de</strong> die heilen<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>r Quellen erstmalig urkundlich erwähnt.<br />
Zwischen 1750 und 1850 entstand das Park- und Gebäu<strong>de</strong>ensemble<br />
(Neues Ba<strong>de</strong>haus, Wan<strong>de</strong>lhalle, Frie<strong>de</strong>rikenkapelle, Brunnenhaus), das<br />
von <strong>de</strong>n naturbelassenen Waldpromena<strong>de</strong>n umgeben ist, die zu einem<br />
Spaziergang einla<strong>de</strong>n.
Kontakt<br />
Romantik Bad Rehburg und Historisches Museum<br />
Friedrich-Stolberg-Allee 4<br />
31547 Rehburg-Loccum<br />
Tel.: 05037.300060<br />
Fax: 05037.300069<br />
info@badrehburg.<strong>de</strong><br />
www.badrehburg.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
März–Oktober: Dienstag bis Sonntag: 11.00–18.00 Uhr<br />
November–Februar: Mittwoch–Sonntag: 13.00–17.00 Uhr<br />
© Romantik Bad Rehburg<br />
© Romantik Bad Rehburg<br />
Montag: Ruhetag<br />
Son<strong>de</strong>röffnungszeiten für Gruppen und Führungen nach Vereinbarung<br />
19<br />
Einzigartiges
Einzigartiges<br />
20<br />
Sigwardskirche I<strong>de</strong>nsen<br />
Sigward war <strong>de</strong>r 23. Bischof von Min<strong>de</strong>n. Er übte sein Amt von 1120–1140<br />
aus und stammte vermutlich aus hohem sächsischen A<strong>de</strong>l. Er war ein<br />
hochgebil<strong>de</strong>ter Mann und wur<strong>de</strong> zum treuen Gefolgsmann und Ratgeber<br />
<strong>de</strong>s Sachsenherzogs Lothar von Supplingenburg, <strong>de</strong>r 1125 in Rom zum<br />
Kaiser gekrönt wur<strong>de</strong>.<br />
Zu Sigwards Län<strong>de</strong>reien gehörte auch das Vorwerk I<strong>de</strong>nsen im Deistervorland<br />
südlich vom <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>. Dort erbaute er sich von 1129–1134<br />
eine Hofkapelle als Eigen- und Grabeskirche, ein Kleinod <strong>de</strong>r Romanik.<br />
Sie nimmt eine hervorragen<strong>de</strong> Stellung in <strong>de</strong>r Baukunst <strong>de</strong>s beginnen<strong>de</strong>n<br />
12. Jahrhun<strong>de</strong>rts ein. Hervorzuheben ist das Wölbungssystem <strong>de</strong>r<br />
Decke, das nie zuvor auf sächsischem Bo<strong>de</strong>n errichtet wur<strong>de</strong>. Außergewöhnlich<br />
sind die kostbaren mittelalterlichen Fresken. Die Wandmalereien<br />
sind geprägt durch byzantinische und französisch/rheinländische<br />
Stilelemente, bei <strong>de</strong>nen auch zerriebene Halbe<strong>de</strong>lsteine wie Lapislazuli<br />
und Malachit verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n.<br />
Das Beson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Deckenmalerei ist ihre typologische benediktinische<br />
Programmfolge (Typ und Antityp). Sie gelten als die ältesten im <strong>de</strong>utschen<br />
Sprachraum. Um 1500 mit weißem Kalk übertüncht, wur<strong>de</strong>n sie<br />
erst 1858 teilweise wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckt. 1930–1935 wur<strong>de</strong> die romanische<br />
Ausmalung komplett freigelegt.<br />
Sie ist <strong>de</strong>r Hl. Ursula und ihren 11000 Jungfrauen geweiht.<br />
© Hans-Jürgen Günther
In <strong>de</strong>r Kirche befin<strong>de</strong>t sich die älteste erhaltene Glocke Nie<strong>de</strong>rsachsens.<br />
Der hannoversche Baurat Conrad Wilhelm Hase rettete die Kirche vor<br />
<strong>de</strong>m Abbruch und errichtete gegenüber einen neugotischen Bau, <strong>de</strong>r<br />
1888 eingeweiht wur<strong>de</strong>.<br />
Der Sigwards–Pilgerweg von Min<strong>de</strong>n nach I<strong>de</strong>nsen (170 km) verkörpert<br />
unendlichen kirchengeschichtlichen Reichtum eines Teils <strong>de</strong>s alten Bistums<br />
Min<strong>de</strong>n.<br />
Der Geleitspruch <strong>de</strong>s Sigwardsweges ist <strong>de</strong>r Wahlspruch Sigwards:<br />
SUM QUOD ERAM, NEC ERAM QUOD SUM.<br />
(Ich bin, <strong>de</strong>r ich war, war aber nicht, <strong>de</strong>r ich bin)<br />
Kontakt<br />
Sigwardskirche I<strong>de</strong>nsen<br />
An <strong>de</strong>r Sigwardskirche 4<br />
31515 Wunstorf-I<strong>de</strong>nsen<br />
Tel.: 05031.2520<br />
www.sigwardskirche.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Die Kirche ist geöffnet<br />
(Schlüssel in <strong>de</strong>r Nähe, s. Hinweistafel Kirchengelän<strong>de</strong>)<br />
Führungen<br />
Führungen nach Vereinbarung: H.-J. Günther, Tel.: 05031.16665<br />
© Hans-Jürgen Günther<br />
21<br />
Einzigartiges
22<br />
© Patricia Chad<strong>de</strong>
Kin<strong>de</strong>rzeit<br />
Kin<strong>de</strong>r müssen staunen, berühren, riechen und ausprobieren, um ihre<br />
Sinne zu schärfen und zu verstehen.<br />
Die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region bietet dazu eine Fülle an Möglichkeiten: <strong>de</strong>r<br />
Dinopark Münchehagen ist ein Ort, an <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>r selbst forschen und<br />
ent<strong>de</strong>cken können. Unzählige Stellen im Park la<strong>de</strong>n dazu ein, sich <strong>de</strong>r<br />
Geschichte <strong>de</strong>r Dinosaurier mit allen Sinnen zu nähern. Die Kin<strong>de</strong>r können<br />
sich als Archäologen betätigen und Dinosaurierknochen, einen Haifischzahn<br />
o<strong>de</strong>r einen E<strong>de</strong>lstein freilegen. Sie können aber auch in einer<br />
Werkstatt Gipsplatten von Fossilien erstellen. Auch als Goldwäscher sind<br />
sie gefor<strong>de</strong>rt. Im Sand verbirgt sich ein Dinosaurierskelett, <strong>de</strong>ssen Freilegung<br />
enormen Spaß bereitet. Sie können sich aber auch auf Spurensuche<br />
begeben und die zahlreichen Fährten <strong>de</strong>r Saurier erkun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einfach<br />
nur Dinos aus Knete basteln.<br />
In <strong>de</strong>r Schmetterlingsfarm hofft je<strong>de</strong>s Kind, dass sich einmal ein Schmetterling<br />
auf seine Hand setzt.<br />
Selbst in Zeiten von Playstation und Nintendo wird das Schreiben einer<br />
Postkarte wie<strong>de</strong>r interessant, wenn diese in einem Briefkasten direkt auf<br />
<strong>de</strong>m <strong>Meer</strong> eingeworfen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
23<br />
Kin<strong>de</strong>rzeit
Kin<strong>de</strong>rzeit<br />
24<br />
Postboje<br />
Entstan<strong>de</strong>n ist die Postboje in Folge einer Wette. Mardorfer Segelschüler<br />
wetteten abends in geselliger Run<strong>de</strong> mit ihren Segellehrern, dass man<br />
bald auf <strong>de</strong>m <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Post einwerfen könne. Der Lehrer wollte<br />
mit dieser Wette seine Schüler dazu animieren, öfter nach Hause zu<br />
schreiben. Kurzerhand besorgten die Segelschüler eine Boje, bauten diese<br />
zum „schwimmen<strong>de</strong>n Briefkasten“ um und die Wette war gewonnen.<br />
Die I<strong>de</strong>e machte Furore. So kam es, dass die Sache offiziell von <strong>de</strong>r Post<br />
genehmigt und unterstützt wur<strong>de</strong>.<br />
Von Anfang Mai bis Mitte September befin<strong>de</strong>t sich seit dieser Wette im<br />
Jahr 1964 auf <strong>de</strong>m <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> die Postboje Position: 52°29,715‘ N<br />
und 9°22,00‘ O). Sie wird zweimal in <strong>de</strong>r Woche, in <strong>de</strong>r Saison fast täglich,<br />
vom Segelclub Garbsen geleert, mit einem Son<strong>de</strong>rstempel versehen<br />
und in einer Son<strong>de</strong>rmappe zur Wunstorfer Post gebracht. Jährlich wer<strong>de</strong>n<br />
circa 2.000 Postkarten in die Postboje im <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> eingeworfen.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
© Michael Bibow / <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH
Dinosaurier-Freilichtmuseum<br />
Münchehagen<br />
Vor ca. 140 Mio. Jahren lebten an dieser Stelle riesige Dinosaurier und<br />
hinterließen ihre Fußabdrücke. Diese, von vier verschie<strong>de</strong>nen Dinosaurierarten<br />
erzeugten Fußabdrücke, wer<strong>de</strong>n im Dino Park in einer<br />
ca. 3.500 qm großen Glashalle bewahrt. Dieses Natur<strong>de</strong>nkmal ist ein<br />
einzigartiges Dokument <strong>de</strong>r Erdgeschichte. Nirgendwo sonst in Europa<br />
gibt es so gut erhaltene Dinosaurierspuren. Es sind echte Fährten von<br />
großen Langhalssauriern, gefährlichen Raubsauriern und friedlichen<br />
Iguanodons zu sehen.<br />
Ein ca. 2,5 km langer Rundweg durch die verschie<strong>de</strong>nen Erdzeitalter<br />
mit über 220 Dinosaurier-Rekonstruktionen in Originalgröße führt die<br />
Besucher in die Welt <strong>de</strong>r Dinosaurier und ermöglicht einen eindrucksvollen<br />
Blick in die Urzeit. Der längste Saurier ist die Erdbeben-Echse,<br />
<strong>de</strong>r Seismosaurus mit 45 m Länge und 9 m Höhe, <strong>de</strong>r in Originalgröße<br />
ausgestellt ist.<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr kommen gewaltige Dinosauriermo<strong>de</strong>lle hinzu. Im Dinosaurier-<br />
Freilichtmuseum wird die Zeit <strong>de</strong>r „schrecklichen Echsen“ zu einem Erlebnis<br />
für die ganze Familie.<br />
Zahlreiche Mitmach-Aktionen, wie die Ausgrabung eines 25 m langen<br />
Saurier-Skelettes, Dinos basteln, malen und formen aus Ton sowie Schätze<br />
und Fossilien im Sand suchen, ein Wissenstest und verschie<strong>de</strong>ne Ausstellungen<br />
sorgen für ein lehrreiches Erlebnis.<br />
Kontakt<br />
Dinosaurier-Park Münchehagen Gmbh & Co. KG<br />
Alte Zollstraße 5<br />
31547 Rehburg-Loccum-Münchehagen<br />
Tel.: 05037.2073<br />
Fax: 05037.5739<br />
info@dinopark.<strong>de</strong><br />
www.dinopark.<strong>de</strong><br />
© Dinosaurier-Park Münchehagen GmbH & Co. KG<br />
Öffnungszeiten<br />
10. März–4. November 2012: täglich von 9.00–18.00 Uhr<br />
Einlass bis max. 1 Stun<strong>de</strong> vor Schließung <strong>de</strong>s Parks.<br />
25<br />
Kin<strong>de</strong>rzeit
Kin<strong>de</strong>rzeit<br />
26<br />
Schmetterlingsfarm<br />
und Insektenmuseum Steinhu<strong>de</strong><br />
Das 2007 komplett restaurierte Gebäu<strong>de</strong>-Ensemble, das früher als Kurbad<br />
genutzt wur<strong>de</strong>, dient heute als Domizil für die faszinieren<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r<br />
Schmetterlinge. Das Museum bietet die Möglichkeit, diese wun<strong>de</strong>rschönen<br />
Insekten hautnah zu <strong>erleben</strong>. Einmalig ist die Schmetterlingshalle,<br />
in <strong>de</strong>r die Entwicklung exotischer Schmetterlinge inmitten <strong>de</strong>r üppigen<br />
Pflanzenwelt ein Erlebnis für Groß und Klein ist.<br />
Im Einzelnen fin<strong>de</strong>t man:<br />
Freiflughalle mit hun<strong>de</strong>rten von tropischen Schmetterlingen<br />
Faszinieren<strong>de</strong> Ausstellung <strong>de</strong>r schönsten und größten Insekten <strong>de</strong>r Welt<br />
Große Vogelspinnenterrarienschau<br />
Mineralienkabinett<br />
Kinoraum mit Filmvorführung (Insektenkino)<br />
Kontakt<br />
Schmetterlingsfarm und Insektenmuseum<br />
Hilmar Lehmann<br />
Am Knick 5<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.939451<br />
Fax: 05033.939452<br />
steinhu<strong>de</strong>r@schmetterlingsfarm.<strong>de</strong><br />
www.schmetterlingsfarm.<strong>de</strong><br />
© Schmetterlingsfarm und Insektenmuseum<br />
Öffnungszeiten<br />
18. Februar–29. Februar: 11.00 Uhr bis zum Einbruch <strong>de</strong>r Dunkelheit<br />
01. März–31. Oktober: 11.00–18.00 Uhr<br />
01. November–04. November: 11.00 Uhr bis zum Einbruch <strong>de</strong>r Dunkelheit
Geschichte und Tradition<br />
„Eck segge: Mit Gunst! – Ji alle, Olt- und Jungfischer, wi danket jück, dat ji<br />
user Inladung efolget sind. Eck hete jück alle mit juen Frunslüen willkomen<br />
un will hoffen, dat ji düsse Morgensprake, <strong>de</strong> eck na <strong>de</strong>n Bruuk afhole,<br />
sinnig annehöret un acht gewet, as et ehrboren Fischern takummt.<br />
Eck segge: Mit Gunst! – Et mak seck’n je<strong>de</strong>r stille verholen, sienen Schmökekram<br />
‚‘n Oogenblick ut <strong>de</strong> Hand leggen un van sein’n Stale upstoan,<br />
<strong>de</strong>nn eck will eis <strong>de</strong> Loan apen maken.“<br />
„Eck segge: Mit Gunst! – Je<strong>de</strong>r sette seck an Ort un Stehe un höre ta, <strong>de</strong>nn<br />
<strong>de</strong> Rekenunge schall verläsen weren. Eck segge: Mit Gunst!“<br />
„Eck segge: Mit Gunst! – Eck möchte hören un fragen, ob <strong>de</strong> eine o<strong>de</strong>er<br />
<strong>de</strong> annere ünner jück is, <strong>de</strong> wat intawennen hat o<strong>de</strong>r up meck o<strong>de</strong>r<br />
miene Kollegen wat weit, dat wi nich düchtig wören, düsse Stehe ta<br />
verträen. De mag vörträen – <strong>de</strong> Ollere vör <strong>de</strong> Jüngeren, as seck dat gehört,<br />
– un bringe seine Klagen fien un schämern vör. Hat hei recht, schall<br />
öhne ta Recht ehulpen weren. Hat hei awer unrecht, schall hei in Strafe<br />
enahmen wer<strong>de</strong>n.“<br />
„Eck segge: Mit Gunst! Un nu höret <strong>de</strong> Geschichte van user Fischerie,<br />
<strong>de</strong>nn wi willt <strong>de</strong> Vergangenheit in Ehren holen un user Vörforen ge<strong>de</strong>nken<br />
un nich undankbar sein för dat, wat se üsch achterlaten hewwet. Eck<br />
segge: Mit Gunst!“<br />
„Eck segge: Mit Gunst! Hat <strong>de</strong> eine o<strong>de</strong>r annere Klage gegen einen Zunftkollegen,<br />
<strong>de</strong> träe vör <strong>de</strong> Loan un bringe se vör, <strong>de</strong> Öllere vör <strong>de</strong>n Jüngeren.<br />
Klage mit Worheit, klage mit Beschei<strong>de</strong>nheit, dat öhne mit Worheit<br />
und Beschei<strong>de</strong>nheit Antwort wer<strong>de</strong>n kann. Keiner schall wat verschwiegen.<br />
Schwicht hei, <strong>de</strong>nn schall’t füllerhenn verschwiegen bliem, wenn<br />
wi naher lustig un gaen Muts sind. Söcket vermelle eck jück. Also mit<br />
Gunst!“<br />
„Eck segge: Mit Gunst! Weil keiner vörhannen is, <strong>de</strong> gegen üsch o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong> Kollegen wat intawennen hat, sa mach meck <strong>de</strong> Willköm herrecket<br />
wer<strong>de</strong>n, dat wi’n düchtigen Drunk daet, <strong>de</strong> Öllere vör <strong>de</strong>n Jüngeren, taen<br />
Teiken <strong>de</strong>r Einigkeit. – Eck segge: Mit Gunst! – Tan Besten user Zunft un<br />
ta Ehren user Vörforen. – Eck segge: Mit Gunst! Un nu latet üsch fiern in<br />
Frie<strong>de</strong>n und Einigkeit. Mit Gunst!“<br />
So gestaltete sich früher <strong>de</strong>r Ablauf <strong>de</strong>s Fischerkreidags, <strong>de</strong>r Versammlung<br />
<strong>de</strong>r Zunft <strong>de</strong>r Fischer. Die Tradition <strong>de</strong>s Fischerkreidags lebt bis heute<br />
weiter. Mehr zum Fischerkreidag lesen Sie auf Seite 29.<br />
27<br />
Geschichte und Tradition
Geschichte und Tradition<br />
28<br />
Auswan<strong>de</strong>rer<br />
Dies ist ein Bootstyp einer offenen Segeljolle, die ausschließlich auf <strong>de</strong>m<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> als Ausflugsboote eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Holzjollen wur<strong>de</strong>n sowohl in Rund- als auch in Knickspant-Bauweise<br />
gebaut und haben eine Länge von 8–10 m, eine Breite von 2,5–3 m. Charakteristisch<br />
für diese Boote sind die Gaffelsegel mit einer Segelfläche<br />
von ca. 42 qm.<br />
Der Name Auswan<strong>de</strong>rer geht auf die Anfangszeit <strong>de</strong>s Tourismus am<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> zurück: Die Segelboote fuhren damals vom Schaumburg-Lippischen<br />
Steinhu<strong>de</strong> ins Preußisch-Hannoversche Ausland, die<br />
Passagiere wan<strong>de</strong>rten somit aus. Am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> sind 3 Varianten<br />
zur Entstehung <strong>de</strong>r Bezeichnung Auswan<strong>de</strong>rer bekannt:<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Variante 1: Wenn ein Hannoveraner vom Nordufer <strong>de</strong>s <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>es<br />
eine Braut vom Schaumburg-Lippischen Südufer heiratete, dann ist<br />
die Braut mit ihrem Bräutigam auf <strong>de</strong>m „Auswan<strong>de</strong>rer“ zum Nordufer ins<br />
Hannöversche ausgewan<strong>de</strong>rt.<br />
Variante 2: Wenn ein junger Mann vom Südufer sich <strong>de</strong>m Militärdienst<br />
entziehen wollte, dann ist er zu nächtlicher Stun<strong>de</strong> gegen Zahlung eines<br />
Bestechungsgel<strong>de</strong>s an einen Skipper mit einem Auswan<strong>de</strong>rer zum Nordufer<br />
„ausgewan<strong>de</strong>rt“.<br />
Variante 3: Schaumburg-Lippische Auswan<strong>de</strong>rer nach Amerika haben<br />
die Boote vom Südufer zum Nordufer benutzt, um mit <strong>de</strong>n Eisenbahnen<br />
im Hannöverschen zu <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rsächsischen Seehäfen zu fahren, um<br />
dort ein Auswan<strong>de</strong>rerschiff nach Amerika zu besteigen.<br />
Die Auswan<strong>de</strong>rertouren führen heute zur Insel Wilhelmstein o<strong>de</strong>r zur<br />
Jugendherberge in Mardorf. Die Schiffe sind die einzigen offenen Segelboote<br />
in Mitteleuropa, die <strong>de</strong>m kommerziellen Personentransport<br />
dienen.
Fischerkreidag<br />
„Ein armer Fischer bin ich zwar<br />
Verdien mein Geld stets in Gefahr<br />
Doch wenn Feinsliebchen am Ufer ruht<br />
Dann geht das Fische-Fische-fang`n nochmal so gut.“<br />
Ob die Fischer früher dieses Lied gesungen haben, wissen wir nicht. Doch<br />
die Fischerei war neben <strong>de</strong>r Weberei <strong>de</strong>r Haupterwerbszweig in dieser<br />
Region. Dies wird seit 1978 je<strong>de</strong>s Jahr (außer 1993–1996) mit einem traditionellen<br />
Straßenfest von Freitag bis Sonntag nach Himmelfahrt gefeiert,<br />
<strong>de</strong>m Fischerkreidag.<br />
Ursprünglich kamen am Kreidag die Alt- und Jungfischer zusammen, um<br />
ihre Interessen zu beraten, Streitigkeiten zu schlichten, aber auch, um<br />
über ihre Mitglie<strong>de</strong>r ein beschränktes Strafrecht ausüben zu können.<br />
Mit <strong>de</strong>r Ansprache <strong>de</strong>s Altfischers wur<strong>de</strong> die Versammlung eröffnet:<br />
„Eck segge: Mit Gunst!“.<br />
© Heiko Höhn<br />
Nach<strong>de</strong>m das Fest lange Zeit nicht stattfand, wur<strong>de</strong> nach seiner Wie<strong>de</strong>rbelebung<br />
1978 zehn Jahre später die Ernennung einer Person <strong>de</strong>s öffentlichen<br />
Lebens zum Freyfischer etabliert. Walter Hirche, Sabine Steuernagel<br />
o<strong>de</strong>r Karl-Heinz Funke gehörten u.a. zu <strong>de</strong>n bisherigen Freyfischern.<br />
Damit verbun<strong>de</strong>n sind ein freier Fischzug und ein freier Torfstich. Der aktuelle<br />
Freyfischer ist <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsächsische Umweltminister Hans-Heinrich<br />
San<strong>de</strong>r.<br />
Seit 1998 wer<strong>de</strong>n verdiente „Inhucker“ (nicht in Steinhu<strong>de</strong> Geborene)<br />
zum Brassen geschlagen und dürfen sich danach „ungestraft“ <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong><br />
nennen.<br />
Der Fischerkreidag fin<strong>de</strong>t immer am Himmelfahrtswochenen<strong>de</strong> in Steinhu<strong>de</strong><br />
statt.<br />
29<br />
Geschichte und Tradition
Geschichte und Tradition<br />
30<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Hecht<br />
Die berühmteste Erfindung von Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe<br />
war <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Hecht, das erste in Deutschland konstruierte U-Boot.<br />
Entworfen hat es J.C. Praetorius, <strong>de</strong>r als Ingenieur, Geograph und Offizier<br />
in <strong>de</strong>n Diensten <strong>de</strong>s Grafen stand. Als Wilhelm im Jahre 1762 <strong>de</strong>n<br />
Oberbefehl in Portugal erhielt, schlug ihm Praetorius ein Tauchboot vor,<br />
welches eine schnelle und sichere Verbindung nach Schaumburg-Lippe<br />
gewährleisten wür<strong>de</strong>. Bei Überwasserfahrt sollte es von Segeln angetrieben<br />
wer<strong>de</strong>n. Unter Wasser sollte <strong>de</strong>r „<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Hecht“ durch Schläge<br />
<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Besatzung gezogenen Fischschwanzes angetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein kleinerer Prototyp aus Eichenholz in Form eines Fisches soll 1772 im<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> getaucht sein. Angeblich hatte das Boot Raum für acht<br />
Mann und konnte etwa zwölf Minuten tauchen. Es ist jedoch nicht bekannt,<br />
wie <strong>de</strong>r Tauchversuch ausging, wie er beurteilt und ob er womöglich<br />
wie<strong>de</strong>rholt wur<strong>de</strong>.<br />
Die Skizzen und eine Mo<strong>de</strong>llnachbildung <strong>de</strong>s „<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Hechtes“ sind<br />
auf <strong>de</strong>r Inselfestung Wilhelmstein (siehe Seite 10) zu besichtigen.<br />
© Fürstliche Hofkammer<br />
© Fürstliche Hofkammer
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Torfkahn<br />
Bei <strong>de</strong>m Torfkahn han<strong>de</strong>lt es sich um ein Transportboot. Der Ursprung<br />
dieser Schiffbautradition liegt vermutlich in <strong>de</strong>r mittleren Steinzeit um<br />
8000 v. Chr. Ausgehend von einem Einbaum wur<strong>de</strong>n später mehrere<br />
Bäume zusammengesetzt und quer mit einer Setzbordplanke verstärkt.<br />
Die so vergrößerten Boote wur<strong>de</strong>n dann ganz aus Planken gebaut.<br />
Die heutigen, etwa 9 m langen Torfkähne bestehen aus drei bis vier<br />
8–10 cm starken Eichenbohlen, auf die Planken aufgesetzt wer<strong>de</strong>n. Auf<br />
<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n ist vorn ein massiver dreieckig zugespitzter Eichenklotz (Keil)<br />
als Steven aufgesetzt. Etwa in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Schiffes befin<strong>de</strong>t sich das<br />
50 cm hohe und 10 cm starke Schott. Den hinteren Abschluss bil<strong>de</strong>t das<br />
8–10 cm starke Spiegelschott.<br />
© Andreas Menz<br />
Die Schiffe mit Sprietsegeltakelung waren als Einhandsegelschiffe ausgelegt<br />
mit zwei nach vorn geneigten Masten. Die Gesamtsegelfläche<br />
beträgt ca. 11,5 bis 13 qm.<br />
Bei Fahrt ohne Segel wur<strong>de</strong> früher gestakt, in<strong>de</strong>m man mit einem 3–5 m<br />
langen Holzstab (Staken) am Bug in <strong>de</strong>n Seegrund sticht und das Boot in<br />
Fahrtrichtung drückt. Der Staken dient außer<strong>de</strong>m als Ankerersatz. Er kann<br />
am Heck durch eine Schelle in <strong>de</strong>n Grund gestoßen wer<strong>de</strong>n und sichert<br />
so das Boot gegen Abtreiben.<br />
31<br />
Geschichte und Tradition
Geschichte und Tradition<br />
32<br />
Kulinarische Beson<strong>de</strong>rheiten:<br />
Aal, Sekt und Schokola<strong>de</strong><br />
Insbeson<strong>de</strong>re in seiner geräucherten Form ist <strong>de</strong>r Aal eines <strong>de</strong>r kulinarischen<br />
Wahrzeichen <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region. Seit Jahren fangen<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Fischer Aale im <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>. Zur Spezialität wird <strong>de</strong>r Aal<br />
durch die spezielle Art <strong>de</strong>s Räucherns über Buchenholz. Als kulinarisches<br />
Souvenir fin<strong>de</strong>t er <strong>de</strong>n Weg zu Feinschmeckern in ganz Europa und wird<br />
sogar per Post verschickt.<br />
In <strong>de</strong>r Sargossasee am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bermuda-Dreiecks im Atlantik – über<br />
6000 km entfernt von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Küste – beginnt das Leben <strong>de</strong>r Aale.<br />
Nach <strong>de</strong>r Geburt sehen sie aus wie Larven und haben die Form eines<br />
Wei<strong>de</strong>nblattes. Durch <strong>de</strong>n Golfstrom getrieben, lan<strong>de</strong>n sie nach 2–3 Jahren<br />
an <strong>de</strong>n europäischen Küsten. Dort entwickeln sich die Mini-Larven zu<br />
Glasaalen. Die Glasaale ziehen von <strong>de</strong>n Küsten in Schwärmen die Flüsse<br />
herauf und verteilen sich in <strong>de</strong>n Binnengewässern. Über die Weser und<br />
<strong>de</strong>n bei Nienburg mün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>Meer</strong>bach erreichen sie schließlich das<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>. Als Blankaal zieht er wie<strong>de</strong>r zurück in die Sargassosee.<br />
© drob / fotolia.<strong>de</strong><br />
Im Schloss Lan<strong>de</strong>strost in Neustadt befin<strong>de</strong>t sich eine <strong>de</strong>r nördlichsten<br />
Sektkellereien Deutschlands. Seit 1888 stellt die Firma Duprès-Kollmeyer<br />
im kühlen Kellergewölbe unter an<strong>de</strong>rem Champagner durch Flaschengärung<br />
her. Die Kellerei kann besichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
„<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Schokola<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r ältesten <strong>de</strong>utschen Schokola<strong>de</strong>n-Fabrik,<br />
gegr. 1765. Hier zu haben.” So warb bis 1951 ein Schild am Haus Am Anger<br />
6. In Meyers Lexikon von 1920 steht geschrieben: „...die erste Schokola<strong>de</strong>fabrik<br />
wur<strong>de</strong> 1756 in Steinhu<strong>de</strong> von Fürst Wilhelm von <strong>de</strong>r Lippe errichtet”.<br />
Der Graf soll nach seinem Portugal-Feldzug unter <strong>de</strong>r Leitung portugiesischer<br />
Fachleute zu Steinhu<strong>de</strong> eine „Fürstlich schaumburg-lippische<br />
Hof-Schokola<strong>de</strong>nfabrik“ gegrün<strong>de</strong>t haben. Das bekannteste und weit geschätzte<br />
Produkt war die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Rolle. 10 Taler zu je 25 Gramm waren<br />
mit einer Papiermanschette mit Goldaufdruck zum „Halb-Pfund-Paket”<br />
zusammengerollt. Heute ist von <strong>de</strong>r ersten <strong>de</strong>utschen Schokola<strong>de</strong>nfabrik<br />
für <strong>de</strong>n Besucher lei<strong>de</strong>r nichts mehr zu erahnen.
Kirchen<br />
„Die Kirche im Dorf lassen“, dieser Spruch stammt aus <strong>de</strong>r Zeit, als die<br />
katholische Kirche Prozessionen durch einen Ort machte. Da aber manches<br />
Dorf zu klein war für eine Prozession, ging man auch außerhalb ums<br />
Dorf herum. Aber die Kirche selbst, das sakrale Gebäu<strong>de</strong>, blieb natürlich<br />
im Ortskern stehen. Der Spruch steht für “mach mal halblang, nicht übertreiben.“<br />
Das wollen wir auch nicht, <strong>de</strong>nnoch hat die Region neben <strong>de</strong>r<br />
Sigwardskirche noch einige beeindrucken<strong>de</strong> Kirchen „im Dorf“, aber auch<br />
in <strong>de</strong>r Stadt.<br />
Kirchen wer<strong>de</strong>n als Orte <strong>de</strong>r Einkehr, Ruhe und Spiritualität erlebt, aber<br />
auch als beson<strong>de</strong>rer kulturgeschichtlicher Ort. Je<strong>de</strong> Kirche ist eine <strong>Kultur</strong>kirche.<br />
Das kulturelle Profil <strong>de</strong>r Kirche umfasst das überkommene Erbe,<br />
die historische <strong>Kultur</strong>trägerschaft und aktives Gestaltungshan<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>r<br />
Gegenwart.<br />
Kirche schafft kulturelle I<strong>de</strong>ntität, weit über <strong>de</strong>n Kreis ihrer Mitglie<strong>de</strong>r<br />
hinaus. Kirche und <strong>Kultur</strong> gehören in gewisser Weise untrennbar zusammen,<br />
wollen doch bei<strong>de</strong> neue Perspektiven eröffnen, <strong>de</strong>n Blick über<br />
Vor<strong>de</strong>rgründiges hinaus lenken, das Leben <strong>de</strong>uten. <strong>Kultur</strong> als „Spielraum<br />
<strong>de</strong>r Freiheit“ (Dietrich Bonhoeffer) gibt <strong>de</strong>r Kirche die Chance, sich einen<br />
Raum zu eröffnen, in <strong>de</strong>m ihr eine Begegnung mit <strong>de</strong>r Freiheit ermöglicht<br />
wird. Kirche zielt auf Öffentlichkeit. Sie kann ihre Wirkung in <strong>de</strong>n<br />
öffentlichen Raum hinein verlängern, wenn sie das Zusammenspiel mit<br />
<strong>de</strong>r <strong>Kultur</strong> nutzt.<br />
Die Städte und Dörfer <strong>de</strong>r Region wer<strong>de</strong>n geprägt durch Kirchenbauten,<br />
die Sprache basiert auf <strong>de</strong>r Bibelübersetzung Martin Luthers, Literatur<br />
und Theater variieren biblische Anspielungen, die Musik entwickelte sich<br />
aus <strong>de</strong>r Musik <strong>de</strong>r Gregorianik, die Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst geht auf die Darstellung<br />
biblischer Ereignisse zurück. Auch die Museen befassen sich mit<br />
christlicher Thematik. Die Kirche ist Thema von Kinofilmen (u.a. The Da<br />
Vinci Co<strong>de</strong> – Sakrileg).<br />
33<br />
Kirchen
Kirchen<br />
34<br />
St. Nicolai-Kirche in Altenhagen<br />
Die St.Nicolai-Kirche wur<strong>de</strong> 1868–1871 von Conrad Wilhelm Hase erbaut.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich um eine neugotische Hallenkirche mit quadratischem<br />
Westturm.<br />
Die Kirche ist ein Backsteinbau unter Verwendung farbiger Glanz- und<br />
Formziegel. Die Ausstattung stammt aus <strong>de</strong>r Erbauungszeit und ist nahezu<br />
vollständig erhalten. Bemerkenswert sind Altar und Kanzel aus mehrfarbig<br />
lackierten Ziegeln.<br />
Kontakt<br />
Pastor A. Sandrock<br />
Altenhäger Straße 25<br />
31558 Altenhagen<br />
Tel.: 05033.911559<br />
Fax: 05033.980550<br />
kirchealtenhagenburg@t-online.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
01. Mai–30. September: täglich von 10.00–18.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Samstag: 10.00–18.00 Uhr<br />
Sonntag: 11.00–18.00 Uhr<br />
Außerhalb dieser Zeiten sind Führungen<br />
nach vorheriger Vereinbarung möglich.<br />
© dai fotografie / fotolia.<strong>de</strong>
St. Osdag Kirche Man<strong>de</strong>lsloh<br />
Die Kirche wur<strong>de</strong> 880 durch die Schwester <strong>de</strong>s Burgun<strong>de</strong>rherzogs Osdag<br />
(<strong>de</strong>r Ritter mit <strong>de</strong>r Keule) gegrün<strong>de</strong>t. Nach Einsturz <strong>de</strong>r Kirche um 1120<br />
wur<strong>de</strong> sie 1180 wahrscheinlich vom Sachsenherzog Heinrich <strong>de</strong>m Löwen<br />
im romanischen Stil neu erbaut. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine kreuzförmige<br />
Pfeilerbasilika aus Backstein. 1427 wur<strong>de</strong> die erste Glocke installiert,<br />
1601 erfolgten die Anfertigung <strong>de</strong>r Kanzel und die Ausmalung im Renaissancestil,<br />
während 1730 die zweite Glocke eingebaut wur<strong>de</strong>. Die Erneuerung<br />
im Barockstil geschah in <strong>de</strong>n Jahren 1755–1778.<br />
Im Jahre 1878 erfolgte eine Erneuerung <strong>de</strong>r Kirche nach Plänen von Conrad<br />
Wilhelm Hase mit neugotischen Elementen.<br />
Die romanische Basilika gilt als erster monumentaler Backsteinbau Nord<strong>de</strong>utschlands.<br />
Unter <strong>de</strong>n Wandmalereien im Innern kann man auf einem<br />
um 1425 entstan<strong>de</strong>nen Bild <strong>de</strong>n Ortsheiligen St.Osdag sehen.<br />
Kontakt<br />
St. Osdag-Kirchengemein<strong>de</strong> Man<strong>de</strong>lsloh<br />
St.-Osdag-Straße 23<br />
31535 Neustadt-Man<strong>de</strong>lsloh<br />
Tel.: 05072.334<br />
Fax: 05072.92053<br />
KG.Man<strong>de</strong>lsoh@evlka.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Täglich von 09.00–18.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Führungen nach Vereinbarung, Tel.: 05072.334<br />
© Stadt Neustadt am Rübenberge<br />
35<br />
Kirchen
Kirchen<br />
36<br />
Liebfrauenkirche Neustadt a. Rbge<br />
Die Kirche wur<strong>de</strong> im 13.Jahrhun<strong>de</strong>rt als romanische Basilika errichtet. Um<br />
1500 wur<strong>de</strong> sie von Erich I erneuert und gotisiert.<br />
Ein Zeichen <strong>de</strong>r Romanik ist <strong>de</strong>r achteckig herausgearbeitete Arka<strong>de</strong>npfeiler.<br />
Sein Kapitell zeigt die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas<br />
und Johannes, symbolisiert durch Engel, Löwe, Stier und Adler.<br />
In <strong>de</strong>n Sandsteinen auf <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>r Kirche fin<strong>de</strong>n sich an verschie<strong>de</strong>nen<br />
Stellen tiefe Rillen und Näpfchen. Eine Geschichte dazu besagt,<br />
dass Bewohner <strong>de</strong>r Stadt aus früheren Jahrhun<strong>de</strong>rten an <strong>de</strong>m Sandstein<br />
geschabt hätten und so ein mineralisches Pulver erhielten, das sie <strong>de</strong>m<br />
Essen beigaben o<strong>de</strong>r einnahmen, um wie<strong>de</strong>r gesund zu wer<strong>de</strong>n.<br />
1997 wur<strong>de</strong>n alte Seccomalereien freigelegt, die die Propheten zeigen.<br />
Kontakt<br />
Liebfrauenkirche<br />
An <strong>de</strong>r Liebfrauenkirche 5–6<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Tel.: 05032.964419<br />
KG.Liebfrauen.Neustadt@evlka.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Sommerzeit täglich außerhalb <strong>de</strong>r Gottesdienste:<br />
10.00–17.00 Uhr<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH
Stiftskirche Wunstorf<br />
Bischof Dietrich von Min<strong>de</strong>n grün<strong>de</strong>te auf seinen Besitz Wunstorf ein Kanonissenstift,<br />
<strong>de</strong>m im 11. Jahrhun<strong>de</strong>rt ein Chorherrenstift angeglie<strong>de</strong>rt<br />
wur<strong>de</strong>. Eine Brandkatastrophe 1010 führte zum Neubau <strong>de</strong>s Stifts. Die<br />
kreuzförmige Gewölbebasilika mit rechteckigem Westturm resultiert aus<br />
dieser Zeit.<br />
Die Stiftskirche zählt zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten nie<strong>de</strong>rsächsischen Kirchenbauten<br />
<strong>de</strong>r Spätromanik.<br />
Die Kirche ist <strong>de</strong>n heiligen Märtyrern Cosmas und Damian geweiht, die<br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 3. Jahrhun<strong>de</strong>rts an <strong>de</strong>r Südküste Kleinasiens wirkten. Cosmas<br />
galt als Vertreter <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mischen Ärzteschaft (Darstellung mit<br />
einem Harnglas), während Damian als Vertreter <strong>de</strong>r handwerklich ausgebil<strong>de</strong>ten<br />
Wundärzte und Ba<strong>de</strong>r galt (Darstellung mit Salbenbüchse).<br />
Der katholische Heiligenkalen<strong>de</strong>r nennt <strong>de</strong>n 27. September als ihren Ge<strong>de</strong>nktag,<br />
an <strong>de</strong>m in Wunstorf das Kirchweihfest gefeiert wird.<br />
Kontakt<br />
Evang.-luth. Stiftskirchengemein<strong>de</strong><br />
Stiftstraße 5b<br />
31515 Wunstorf<br />
Tel.: 05031.3484<br />
Fax: 05031.68344<br />
buero@stiftskirche-wunstorf.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Sommer: 10.00–17.00 Uhr<br />
Winter: 10.00–16.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Voranmeldung für Führungen, Tel.: 05031.3484<br />
© Stadt Wunstorf<br />
37<br />
Kirchen
Kirchen<br />
38<br />
Stadtkirche Wunstorf<br />
Zur Stiftkirchengemein<strong>de</strong> gehört auch die Stadtkirche am Marktplatz. Sie<br />
dient heute <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> als Winter- und Jugendkirche.<br />
Aus romanischer Zeit haben sich nur <strong>de</strong>r Chor und <strong>de</strong>r Westturm erhalten.<br />
Von <strong>de</strong>r mittelalterlichen Ausstattung sind im Altarraum eine Triumphkreuzgruppe<br />
mit Maria und Johannes (spätes 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt) sowie eine<br />
Madonnenstatue (um 1520) erhalten geblieben.<br />
Die Kanzel wur<strong>de</strong> 1640 angefertigt.<br />
Hinter <strong>de</strong>m Altar hängt das vierteilige Bild „Am dritten Tage“ von H. Hirndorf.<br />
Es vereinigt Tod und Auferstehung zu einem mo<strong>de</strong>rnen Osterbild.<br />
Die Kirche wird häufig für Veranstaltungen genutzt. Vom Aussichtsturm<br />
hat man eine einmalige Sicht auf die Stadt Wunstorf.<br />
Kontakt<br />
Forum Stadtkirche e.V.<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r Walter Ehrlich<br />
An <strong>de</strong>r alten Mühle 15<br />
31515 Wunstorf<br />
Tel.: 05031.2608<br />
info@forum-stadtkirche.<strong>de</strong><br />
© Hans-Jürgen Günther
Weitere Kirchen<br />
Kapelle Mardorf<br />
Ostern-Erntedankfest: täglich von 09.00–17.00 Uhr geöffnet<br />
Kirche St. Peter und Paul Neustadt a. Rbge.<br />
St. Thomas-Kirche Bor<strong>de</strong>nau<br />
St. Ursula-Kirche Du<strong>de</strong>nsen<br />
St. Gorgonius-Kirche Nie<strong>de</strong>rnstöcken<br />
Konzerte am 15. Mai, 10. Juli und 18. September jeweils um 17.00 Uhr<br />
Simon- und Judas-Kirche Basse<br />
St. Petri-Kirche Büren<br />
Erbaut 1769<br />
St. Johannes-Kirche Otternhagen<br />
Erbaut 1530<br />
Helstorfer Kirche<br />
Erbaut 1751, April–Oktober: Samstag 15.00–17.00 Uhr geöffnet<br />
Führungen: 05072.784724<br />
Suttorfer Kapelle St. Veit<br />
St. Hedwig-Kirche Steinhu<strong>de</strong><br />
Petruskirche Steinhu<strong>de</strong><br />
Bau von 1804–1854, in <strong>de</strong>n Sommermonaten tagsüber geöffnet<br />
St. Thomas-Kirche Großenheidorn<br />
Corvinus-Kirche Wunstorf<br />
Evangelisch-lutherische Kirche zu Luthe<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH / Mardorfer Kapelle<br />
39<br />
Kirchen
40<br />
© Heiko Höhn
<strong>Kultur</strong>stätten<br />
„Ich habe beobachtet, dass sich Menschen, wenn sie älter wer<strong>de</strong>n, immer<br />
stärker nach <strong>de</strong>n Orten ihrer Kindheit und ihrer Heimat zurücksehnen.<br />
Ich stelle das jetzt auch bei mir fest: Es braucht nur jemand Weener,<br />
Mittling-Mark o<strong>de</strong>r Driever zu erwähnen und ich bin gerührt und stelle<br />
mir die geklinkerten Landstraßen meiner Kindheit unter <strong>de</strong>n windschiefen<br />
Alleebäumen und <strong>de</strong>n fernen Horizont am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r grünen Wei<strong>de</strong>n<br />
vor. Mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter ist allerdings ebenso wichtig – wenn nicht<br />
wichtiger – das Verständnis dafür gewor<strong>de</strong>n, was für eine riesige Rolle<br />
<strong>de</strong>r <strong>Kultur</strong>raum spielt, in <strong>de</strong>m man aufgewachsen ist. Hier ist man emotional<br />
verbun<strong>de</strong>n und wirklich kompetent, versteht aus eigener Erfahrung<br />
die Form <strong>de</strong>r kulturellen Hervorbringungen vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r<br />
Landschaft, die Tiefe <strong>de</strong>r Tradition, kann <strong>de</strong>n Zungenschlag, Zwischentöne<br />
und Nuancen genau einordnen und die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Ungesagten<br />
ermessen. Ausgehend von hier kann man authentisch sein und es in<br />
einem neuen <strong>Kultur</strong>raum bleiben.“ (Heiner Altmeppen, Maler)<br />
„Erst die Frem<strong>de</strong> lehrt uns, was wir an <strong>de</strong>r Heimat besitzen“, schrieb<br />
Theodor Fontane.<br />
Heimat ist Ort <strong>de</strong>r Erinnerung, <strong>de</strong>s Innehaltens, <strong>de</strong>s Beharrens und <strong>de</strong>s<br />
Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s gegen <strong>de</strong>n rasen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l.<br />
„Heimat ist nichts Einfaches, ist immer wi<strong>de</strong>rsprüchlich.“ (Edgar Reitz,<br />
Regisseur)<br />
Eine kritische Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m Thema Heimat erfolgte 2004<br />
auch im Rahmen einer Kunstwoche auf <strong>de</strong>m <strong>Kultur</strong>Gut Poggenhagen.<br />
Ein Schild vor <strong>de</strong>m Gut weist noch heute darauf hin.<br />
Es steht auch stellvertretend für die an<strong>de</strong>ren <strong>Kultur</strong>stätten dieser Region,<br />
mehr noch, für die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region als Ganzes.<br />
41<br />
<strong>Kultur</strong>stätten
<strong>Kultur</strong>stätten<br />
42<br />
Hagenburger <strong>Kultur</strong><br />
Im 1979 eröffneten Findlingsgarten befin<strong>de</strong>n sich insgesamt 23 Tiefengesteine<br />
aus <strong>de</strong>n Gruppen Plutonik (Granit, Gabbro, Diorit), Ergusssteine<br />
(Vulkanite (Basalt, Porphyr), Umwandlungsgesteine (Gneis, Amphibolit)<br />
und Sedimentsgesteine (Sand- und Kalksandstein).<br />
Das Hagenburger Schloss wur<strong>de</strong> 1686 errichtet und ab 1793 von Clemens<br />
August von Vage<strong>de</strong>s im Stil <strong>de</strong>s Klassizismus umgebaut. Heute befin<strong>de</strong>t<br />
es sich in Privatbesitz und dient als Auktionshaus. Sehenswert sind <strong>de</strong>r<br />
Schlosspark und die Rhodo<strong>de</strong>ndron- und Pyrami<strong>de</strong>neichenallee.<br />
Der Moorgarten liegt zwischen Findlingsgarten und Schloss und zeigt die<br />
Flora und Fauna <strong>de</strong>r Hoch- und Nie<strong>de</strong>rmoore. Auf einem ca. 350 m langen<br />
Lehrpfad kann man die Vielfalt und Schönheit <strong>de</strong>s Moores erkun<strong>de</strong>n.<br />
Kontakt<br />
Samtgemein<strong>de</strong> Sachsenhagen<br />
Schloßstraße 3<br />
31558 Hagenburg<br />
Tel.: 05033.9600<br />
Fax: 05033.96031<br />
info@sachsenhagen.<strong>de</strong><br />
www.sachsenhagen.<strong>de</strong><br />
© Gerhard Dienst
<strong>Kultur</strong>Gut Poggenhagen<br />
Die heute noch in ihrer Grundstruktur und in <strong>de</strong>n meisten ihrer Gebäu<strong>de</strong><br />
erhaltene Gutsanlage wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Jahren 1712–1726 von General Christian<br />
Wilhelm von Campen geschaffen. Das Lehensgut wur<strong>de</strong> bis 1785 von<br />
<strong>de</strong>r adligen Familie <strong>de</strong>rer von Campen aus <strong>de</strong>m Hause Poggenhagen bewirtschaftet.<br />
Auf diesem ehemaligen Rittergut ist ein <strong>Kultur</strong>projekt entstan<strong>de</strong>n. Es<br />
richtet sich an Menschen, die dort zusammen wohnen und hauptberuflich<br />
o<strong>de</strong>r in ihrer Freizeit kulturell, künstlerisch und gemeinschaftlich<br />
arbeiten wollen.<br />
Der Verein <strong>Kultur</strong>Gut Poggenhagen möchte junge Künstler för<strong>de</strong>rn und<br />
die Begegnung und Kommunikation zwischen <strong>Kultur</strong>schaffen<strong>de</strong>n, Künstlern<br />
und <strong>de</strong>r regionalen Bevölkerung anregen. So fin<strong>de</strong>n jährlich im Sommer<br />
Kunstprojekte und im August ein Open Air Festival statt.<br />
Ein gemeinsamer Output ist dann im Summercamp sichtbar.<br />
Bisherige Projekte<br />
2004: Heimat<br />
2006: 7 Tore zum Park<br />
2007: 7 x 100 Meter<br />
2008: 7 Konzerte<br />
2009: 7 x Park<br />
2010: Ein Schiff wird kommen ...<br />
2011: artlabs XXS<br />
Kontakt<br />
<strong>Kultur</strong>Gut Poggenhagen<br />
Gut Poggenhagen 4<br />
31535 Neustadt-Poggenhagen<br />
Tel.: 05032.919940<br />
www.kulturgut-poggenhagen.<strong>de</strong><br />
© Thomas Steinle<br />
43<br />
<strong>Kultur</strong>stätten
<strong>Kultur</strong>stätten<br />
44<br />
Scheunenviertel Steinhu<strong>de</strong><br />
Das Scheunenviertel gilt als kultureller Mittelpunkt <strong>de</strong>s Ortes. Im<br />
18. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n Scheunen aufgrund <strong>de</strong>r Brandgefahr außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Ortes gebaut. Im Rahmen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>zentralen EXPO-Projektes „Revitalisierung<br />
<strong>de</strong>s Scheunenviertels in Steinhu<strong>de</strong>“ entstand eine Anlage von insg.<br />
13 Scheunen in sieben Baugruppen. Sieben bestehen<strong>de</strong> Scheunen wur<strong>de</strong>n<br />
renoviert, an weiteren sechs Plätzen wur<strong>de</strong>n zusätzliche Scheunen<br />
größtenteils mit historischen Materialien errichtet.<br />
Die Fassa<strong>de</strong>ngestaltung <strong>de</strong>r neuen Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Originalen aus<br />
<strong>de</strong>m 18. und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt nachempfun<strong>de</strong>n.<br />
Die Geschichte <strong>de</strong>s Scheunenviertels Steinhu<strong>de</strong> geht auf das Jahr 1756<br />
zurück. Die Scheunen wur<strong>de</strong>n am damaligen Ortsrand Steinhu<strong>de</strong>s als<br />
Durchfahrtsscheunen errichtet, um Heu und Stroh zu lagern. Auf <strong>de</strong>m<br />
zentralen Platz wur<strong>de</strong> Getrei<strong>de</strong> gedroschen und Heu getrocknet. Die<br />
Längsfahrtscheunen wur<strong>de</strong>n architektonisch aus <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen<br />
Hallenhaus entwickelt.<br />
Ab April 2012 beherbergt das Scheunenviertel die Tourist-Information<br />
Steinhu<strong>de</strong>. Diese und das Infozentrum <strong>de</strong>s Naturparks <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
Kontakt<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Tourist-Information Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.95010<br />
Fax: 05033.950120<br />
steinhu<strong>de</strong>@steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
www.steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Naturpark <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
Infozentrum Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.939134<br />
Fax: 05033.939135<br />
info@naturpark-steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH
Kunstscheune Steinhu<strong>de</strong><br />
Mittelpunkt <strong>de</strong>s Scheunenviertels ist die Kunstscheune mit wechseln<strong>de</strong>n<br />
Ausstellungen. Seit 2005 fin<strong>de</strong>n dort im monatlichen Wechsel Kunst- und<br />
Kunsthandwerker-Ausstellungen statt.<br />
In <strong>de</strong>n Sommermonaten und im Dezember können anspruchsvolle<br />
Kunsthandwerkerarbeiten betrachtet und erworben wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>n Monat<br />
zeigen nationale und internationale Künstler ihre Bil<strong>de</strong>r und Skulpturen:<br />
Künstler aus Hamburg, Dres<strong>de</strong>n, Erfurt, Tschechien, <strong>de</strong>r Türkei und<br />
Weißrussland sowie aus <strong>de</strong>m Raum Hannover, die teilweise in internationalen<br />
Ausstellungen ihre Arbeiten zeigen.<br />
Bei <strong>de</strong>n Kunsthandwerker-Ausstellungen kann <strong>de</strong>n Künstlern beim Arbeiten<br />
zugeschaut wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel beim Glasschmuck herstellen,<br />
Holzarbeiten, Töpfern, Malen o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Bildhauerei. In <strong>de</strong>n Wintermonaten<br />
wer<strong>de</strong>n auch musikalische Darbietungen und Lesungen angeboten.<br />
Adresse<br />
Kunstscheune Steinhu<strong>de</strong><br />
<strong>Meer</strong>straße 9<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
© Heinz Müller<br />
Kontakt<br />
Verkehrsverein <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> e.V. / <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Tourist-Information Steinhu<strong>de</strong><br />
<strong>Meer</strong>straße 15-19<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.95010<br />
Fax: 05033.950120<br />
steinhu<strong>de</strong>@steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
www.steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong>/kunstscheune<br />
Öffnungszeiten<br />
Mi.–Fr. von 14.00–18.00 Uhr (April–Oktober)<br />
Sa.–So. von 14.00–18.00 Uhr<br />
45<br />
<strong>Kultur</strong>stätten
<strong>Kultur</strong>stätten<br />
46<br />
Folgen<strong>de</strong> Ausstellungen sind in <strong>de</strong>r Kunstscheune<br />
im Jahr 2012 zu sehen:<br />
04.01.–29.01. Begegnung ohne Grenzen<br />
Bil<strong>de</strong>r von Edda Dachroth und<br />
ihren internationalen Künstlerfreun<strong>de</strong>n<br />
01.02.–26.02. „Schule macht Kunst“<br />
Ausgewählte Schülerarbeiten <strong>de</strong>s Gymnasiums<br />
und <strong>de</strong>r Graf-Wilhelm-Schule in Steinhu<strong>de</strong><br />
01.03.–25.03. Fotoausstellung „Polare Welten“<br />
von Peter von Sassen mit Vortrag „Arktis“ am 23.03.<br />
28.3.–22.04. Tibet–Ausstellung<br />
mit Sandmandala und Vorträgen<br />
25.04.–20.05. Bil<strong>de</strong>r chinesischer Künstler<br />
von einer Galerie aus Hamburg<br />
© Heinz Müller<br />
23.05.–17.06. „Wir auf ‚A4‘ und an<strong>de</strong>re Formate“<br />
I<strong>de</strong>enreichtum in Bil<strong>de</strong>rn von Marek Konarski<br />
und Holzskulpturen von Bad Schifferings<br />
20.06.–29.07. „KUNSTSOMMER“ Verschie<strong>de</strong>n Künstler zeigen<br />
Raku Arbeiten, Acrylbil<strong>de</strong>r, Glaskunst<br />
und Holzbrandmalerei<br />
01.08.–02.09. „SOMMERATELIER“ Keramik, Schmuck, Bil<strong>de</strong>r,<br />
Glaskunst und Unikatmo<strong>de</strong><br />
05.09.–30.09. „Wasser und Steine“ Bil<strong>de</strong>r von Ricarda Buttkus<br />
und Steinskulpturen von Damjen Lajic<br />
01.10.–28.10. „Hexenwahn“<br />
Mo<strong>de</strong>- und Schmuck<strong>de</strong>sign, Bil<strong>de</strong>r und Skulpturen<br />
31.10.–25.11. Künstler aus <strong>de</strong>r Region Diepholz stellen aus<br />
28.11.–23.12. HANDKUNSTWERKE zur Weihnachtszeit
<strong>Kultur</strong>zentrum Abtei Wunstorf<br />
Die umfassend sanierte Abtei ist ein Ort, <strong>de</strong>r mit seinem vielfältigen Angebot<br />
alle Sinne berührt. Das stimmungsvolle Ambiente verleiht diesem<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Ausstellungs- und Veranstaltungsort einen beson<strong>de</strong>ren<br />
Stellenwert im Wunstorfer <strong>Kultur</strong>leben.<br />
Die Abtei wur<strong>de</strong> um 1518 erbaut und diente im Mittelalter lange als<br />
Wohnort <strong>de</strong>r Äbtissinnen. Um 1629–1726 war sie Sitz <strong>de</strong>r Generalsuperinten<strong>de</strong>nten<br />
für das Land Calenberg. Von 1768–1817 war die Abtei wie<strong>de</strong>r<br />
Sitz <strong>de</strong>r Vorsteherin <strong>de</strong>s Stiftes.<br />
Die Abtei stellt mit <strong>de</strong>n zahlreichen sanierten Fachwerkhäusern in <strong>de</strong>r<br />
historischen Innenstadtgasse „Wasserzucht“ ein für Wunstorf einzigartiges<br />
Ensemble dar.<br />
Sie wird u.a. für Ausstellungen, Konzerte, Vorträge o<strong>de</strong>r Empfänge<br />
genutzt.<br />
Adresse<br />
Abtei<br />
Wasserzucht 1<br />
31515 Wunstorf<br />
Kontakt<br />
Stadt Wunstorf<br />
Fachdienst <strong>Kultur</strong><br />
Südstraße 1<br />
31515 Wunstorf<br />
Tel.: 05031.101-237 od. -367 od. -382<br />
www.wunstorf.<strong>de</strong><br />
© Stadt Wunstorf<br />
47<br />
<strong>Kultur</strong>stätten
<strong>Kultur</strong>stätten<br />
48<br />
Stadttheater Wunstorf<br />
Im Jahre 1950 wur<strong>de</strong> das Stadttheater als Filmtheater erbaut, jedoch war<br />
es auch von Anfang an mit Theateraufführungen, Konzerten und Varietees<br />
<strong>de</strong>r kulturelle Mittelpunkt Wunstorfs. Nach <strong>de</strong>r Renovierung im Jahr<br />
1981 und <strong>de</strong>r Vergrößerung <strong>de</strong>r Bühne erlebte das Theat<strong>erleben</strong> einen<br />
weiteren Aufschwung und regelmäßig im Jahr gastieren hier namhafte<br />
Theatergruppen.<br />
Das international besetzte Jazzchor-Festival „meervocals“ ebenso wie<br />
an<strong>de</strong>re publikumswirksame Musikdarbietungen, darunter zum Beispiel<br />
<strong>de</strong>r Auftritt <strong>de</strong>s Glenn Miller Orchestras, stellen immer wie<strong>de</strong>r ausgesprochen<br />
große Erfolge dar. Auch die Freun<strong>de</strong> von Kabarett und Kleinkunst<br />
kommen im Stadttheater auf ihre Kosten.<br />
Aber auch lokale Veranstalter, wie Laienspielgruppen, Chöre, Schulen<br />
sowie die Wunstorfer Musikschule bringen hier Aufführungen aus <strong>de</strong>n<br />
Sparten Sprech-, Musik- und Tanztheater sowie Konzerte auf die Bühne.<br />
Adresse<br />
Stadttheater Wunstorf<br />
Südstraße 8<br />
31515 Wunstorf<br />
Kontakt<br />
Stadt Wunstorf<br />
Fachdienst <strong>Kultur</strong><br />
Südstraße 1<br />
31515 Wunstorf<br />
Tel.: 05031.101-237 od. -367 od. -382<br />
www.wunstorf.<strong>de</strong><br />
© Stadt Wunstorf
Museen<br />
Museen wer<strong>de</strong>n immer wie<strong>de</strong>r als das kollektive kulturelle Gedächtnis<br />
<strong>de</strong>r Menschen angesehen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Globalisierung und<br />
Standardisierung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse kommt <strong>de</strong>n Museen ihre traditionelle<br />
Rolle als lebendiger Spiegel <strong>de</strong>r regionalen <strong>Kultur</strong> und I<strong>de</strong>ntität<br />
zu. Nach wie vor spielen die Museen <strong>de</strong>r Region mit <strong>de</strong>m in ihren<br />
Sammlungen verwahrten geschichtlichen Zeugnissen eine wichtige Rolle<br />
für das Selbstverständnis <strong>de</strong>r Bürger für heimatliche I<strong>de</strong>ntifikation. Das<br />
Mosaik <strong>de</strong>r Museumslandschaft ist in beson<strong>de</strong>rer Weise Ausdruck kultureller<br />
Vielfalt. Das Museum ist „Ort <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung“ (Hans Magnus<br />
Enzensberger).<br />
Regionale Museen sind Wissensspeicher für die Art und Weise, wie Menschen<br />
gelebt haben, welche Gebrauchsgegenstän<strong>de</strong> sie zur Bewältigung<br />
ihres Alltags gefertigt haben o<strong>de</strong>r was sie an Künstlerischem geschaffen<br />
haben. Sie sind unverzichtbare Gegenstandsarchive <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n<br />
Orts- und Regionalgeschichte. Aufgabe <strong>de</strong>r Museen ist auch die Teilhabe<br />
an <strong>de</strong>r Erstellung und Bewahrung von I<strong>de</strong>ntität.<br />
Eine Vielzahl von Museen hat auch die Region <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> zu bieten.<br />
Ihre Sammlungen bil<strong>de</strong>n sehr gut die Lebensbedingungen früherer Tage<br />
ab. Außer<strong>de</strong>m gibt es echte Beson<strong>de</strong>rheiten, die man nicht vermuten<br />
wür<strong>de</strong>.<br />
49<br />
Museen
Museen<br />
50<br />
Bergbaumuseum Hagenburg<br />
Im ehemaligen Pförtnergebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s „Schacht Weser“ am Fuße <strong>de</strong>s<br />
mächtigen För<strong>de</strong>rturms in Altenhagen befi n<strong>de</strong>t sich heute das Bergbaumuseum.<br />
Es ist ein anschauliches Dokument <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Bergbaus<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region.<br />
Im Werk Sigmundshall in Wunstorf-Bokeloh begann die Kaliför<strong>de</strong>rung im<br />
Jahr 1904.<br />
Im Museum sind För<strong>de</strong>rstrecken aus <strong>de</strong>m Steinkohlebergbau und <strong>de</strong>m<br />
Kalibergbau nachgebaut. Eine Mineraliensammlung und eine Gesteinssammlung<br />
sind ebenso ausgestellt wie Bergmannsuniformen. Mo<strong>de</strong>lle<br />
und Werkzeuge zur Gewinnung <strong>de</strong>r Gesteine und eine Vielzahl von Lampen<br />
vervollständigen die Sammlung.<br />
Kontakt<br />
Bergbaumuseum Hagenburg<br />
Schacht Weser<br />
Schachtstraße 9<br />
31558 Hagenburg<br />
Tel.: 05033.7310<br />
gemein<strong>de</strong>@hagenburg.<strong>de</strong><br />
erich-hofmeister@t-online.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Mai–September: Samstag, Sonntag: 12.00–18.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Gruppenführungen nach telefonischer Vereinbarung<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH
Heimatmuseum Mardorf<br />
In einem alten Fachwerkhaus auf <strong>de</strong>m Aloys-Bunge-Platz wird das Leben<br />
<strong>de</strong>r Bauern vor ca. 100 Jahren dargestellt. Dabei sind hauswirtschaftliche<br />
Gebrauchsgegenstän<strong>de</strong>, Handwerkszeug, landwirtschaftliche Kleingeräte,<br />
Einrichtungsgegenstän<strong>de</strong> und alte Musikinstrumente sowie alte Dokumente<br />
und Fotos zu sehen.<br />
Eine beson<strong>de</strong>re Attraktion ist das Horn <strong>de</strong>s letzten Mardorfer Nachtwächters<br />
Wilhelm Meier (um 1880–1943), auch Slösser-Willi genannt.<br />
Adresse<br />
Aloys-Bunge-Platz<br />
31535 Neustadt-Mardorf<br />
Kontakt<br />
Heimatmuseum Mardorf<br />
Horst Kohlmann<br />
Tel.: 05036.657<br />
www.mardorf.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Nach telefonischer Vereinbarung und bei allen Veranstaltungen<br />
auf <strong>de</strong>m Aloys-Bunge Platz<br />
© Karsten Reumann<br />
51<br />
Museen
Museen<br />
52<br />
Museum zur Stadtgeschichte<br />
Neustadt a. Rbge.<br />
Im Museum gibt es Informatives über das Arbeits- und Alltagsleben im<br />
Neustädter Land im 19. und 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu erfahren. Mit <strong>de</strong>r Geschichte<br />
<strong>de</strong>r Blaudruckerei Overheu wird Interessantes zum Blaudruckerwesen<br />
geboten, während die Böttcher Eimer, Kübel, Wannen, Bier- und<br />
Weinfässer produzierten. Eine Abteilung ist <strong>de</strong>r Aussteuer gewidmet.<br />
Weitere Schwerpunkte <strong>de</strong>r Dauerausstellung sind die Stadtgeschichte,<br />
die Leine und vor- und frühgeschichtliche Fun<strong>de</strong>.<br />
Son<strong>de</strong>rausstellungen mit originellen Themen wie z.B. „Mit <strong>de</strong>r Nase<br />
durch die Bibel. Düfte <strong>de</strong>r Bibel.“ (2008), „Handwerke <strong>de</strong>s Körpers – Ba<strong>de</strong>r,<br />
Barbier, Friseur.“ (2010) o<strong>de</strong>r „Vom Schaf zum Pullover (2011) hatten<br />
regen Zuspruch. Das Museum zeigt je<strong>de</strong>s Jahr mehrere Son<strong>de</strong>raus-<br />
stellungen.<br />
Kontakt<br />
Museum zur Stadtgeschichte Neustadt<br />
Museumsverein Neustädter Land e.V.<br />
An <strong>de</strong>r Liebfrauenkirche 7<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Tel.: 05032.94318<br />
www.museum-zur-stadtgeschichte.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag, Donnerstag, Sonntag: 15.00–17.00 Uhr<br />
Freitag: 10.00–12.00 Uhr<br />
Weitere Öffnungszeiten und Führungen auf Anfrage<br />
© Susanne Höger-Kunze
Ikonenmuseum Neustadt a. Rbge.<br />
Das älteste Haus ist das direkt neben <strong>de</strong>r Liebfrauenkirche stehen<strong>de</strong> Storchenhaus,<br />
erbaut 1707. Seit 2007 beherbergt es ein Ikonenmuseum. Mit<br />
<strong>de</strong>m einzigartigen Ikonenmuseum tritt eine faszinieren<strong>de</strong> religiöse und<br />
kulturelle Welt zutage. In <strong>de</strong>m über 300 Jahre alten Haus sind neben <strong>de</strong>n<br />
Ikonographien und einem Tryptichon-Altar von Barbara Teubner russische<br />
Ikonen aus <strong>de</strong>m 17. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu sehen.<br />
Die Kunst <strong>de</strong>r Ikonenmalerie hat ihren Ursprung im byzantinischen Reich<br />
<strong>de</strong>s 6. und 7. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
Der Malkanon ist eine genaue Anweisung zum Bildaufbau, zur Vergoldung<br />
und zur Maltechnik. Er schreibt u.a. vor, welche natürlichen Materialien<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Je<strong>de</strong> Farbe hat eine Be<strong>de</strong>utung. Gold steht für das Kostbare und Himmlische,<br />
Rot symbolisiert das Göttliche, Blau und Grün das Irdische.<br />
© Neubert Werbung Ltd. & Co.KG / Ikone von Barbara Teubner<br />
Die Themen <strong>de</strong>r Ikonenmalerei sind Jesus Christus, Gottesmutter, Engel,<br />
Heilige und Bibelthemen als gemaltes Evangelium.<br />
Neben <strong>de</strong>r Dauerausstellung mit Engeln und handgefertigten Kunstgegenstän<strong>de</strong>n<br />
vermittelt die Malerin ihr Wissen in Seminaren und bei<br />
Malkursen.<br />
Kontakt<br />
Ikonen-Museum im Storchenhaus<br />
An <strong>de</strong>r Liebfrauenkirche 8<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Tel.: 05032.4611 o<strong>de</strong>r 984146 bzw. 0172.4925865<br />
info@storchenhausinfo.<strong>de</strong><br />
barbara@ikone.net<br />
www.storchenhaus.info<br />
53<br />
Museen
Museen<br />
54<br />
Torfmuseum Neustadt a. Rbge.<br />
„O schaurig ist`s, übers Moor zu gehen,<br />
wenn es wimmelt von Hei<strong>de</strong>rauche,<br />
sich wie Phantome die Dünste drehn<br />
und die Ranke häkelt am Strauche,<br />
unter je<strong>de</strong>m Tritte ein Quellchen springt,<br />
wenn aus <strong>de</strong>r Spalte es zischt und singt,<br />
o schaurig ist`s, übers Moor zu gehen,<br />
wenn das Röhricht knistert im Hauche.“<br />
(Annette Droste-Hülshoff: Der Knabe im Moor)<br />
Das Torfmuseum im Schloss Lan<strong>de</strong>strost liefert die Realität dazu, nämlich<br />
das Moor als Existenzgrundlage. Es dokumentiert die Moorlandschaften<br />
am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> (Entstehung von Moor und Torf, Nutzung, Moorkultivierung<br />
und Torfabbau, Verwertung und Weiterverarbeitung <strong>de</strong>s Rohstoffes<br />
Torf, Schutz <strong>de</strong>r Moore).<br />
Kontakt<br />
Torfmuseum Neustadt<br />
Schloss Lan<strong>de</strong>strost<br />
Schlossstraße 1<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Tel.: 05032.899158<br />
www.torfmuseum-neustadt.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag, Samstag, Sonntag: 14.00–17.00 Uhr<br />
Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 10.00–12.00 Uhr<br />
© Stiftung <strong>Kultur</strong>region Hannover<br />
Führungen<br />
Führungen ab 10 Personen nach Vereinbarung: 05032.899158
Hufschmie<strong>de</strong>museum Helstorf<br />
Von 1899–1965 haben hier die Schmie<strong>de</strong>meister Frehrking gewirkt. Das<br />
Museum besticht mit einer in allen Teilen funktionsfähigen Werkstatt,<br />
die jetzt zu Demonstrationszwecken genutzt wird.<br />
In <strong>de</strong>n Museumsscheunen befin<strong>de</strong>n sich u.a. landwirtschaftliche Geräte,<br />
eine komplette Schusterwerkstatt, eine voll eingerichtete Bauernküche,<br />
eine Maler- und Uhrenwerkstatt, die alte Helstorfer Kirchturmuhr, ein Einbaum<br />
und alte Webstühle.<br />
Für die Erhaltungsmaßnahmen dieser alten Schmie<strong>de</strong> erhielt <strong>de</strong>r 1988<br />
gegrün<strong>de</strong>te Heimatverein Helstorf e.V. <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Sparkassenstiftung verliehenen 1. Preis für Denkmalpflege (1989).<br />
An bestimmten Schmie<strong>de</strong>tagen können die Besucher bei einem originalen<br />
Hufbeschlag zusehen o<strong>de</strong>r die Kunst <strong>de</strong>s Schmie<strong>de</strong>ns selbst ausprobieren<br />
und sich damit auch aktiv betätigen.<br />
Aus 70 Anschreibebüchern ist zu entnehmen, welche Arbeiten u.a. in<br />
einer Schmie<strong>de</strong> vollzogen wur<strong>de</strong>n.<br />
Adresse<br />
Hufschmie<strong>de</strong>museum Helstorf<br />
Walsro<strong>de</strong>r Straße 16<br />
Kontakt<br />
Heimat- und Museumsverein Helstorf e.V.<br />
Alte Heerstraße 21<br />
31535 Neustadt-Helstorf<br />
Tel.: 05072.1575<br />
Fax: 05072.770105<br />
Hensel-Helstorf@t-online.<strong>de</strong><br />
www.hufschmie<strong>de</strong>museum-helstorf.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
März–Oktober je<strong>de</strong>n 3. Sonntag im Monat: 11.00–17.00 Uhr<br />
Individuelle Führungen<br />
© Stadt Neustadt am Rübenberge<br />
55<br />
Museen
Museen<br />
56<br />
Heimatmuseum Rehburg<br />
Das Heimatmuseum beherbergt ein Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r alten Burganlage <strong>de</strong>r<br />
Wasserburg Rehburg. Sie wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Herzögen zu Braunschweig-<br />
Lüneburg als Schutz- und Trutzburg gegen die Herrscher von Schaumburg<br />
aus <strong>de</strong>n Trümmern <strong>de</strong>r Düsselburg im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt erbaut. (1350 als<br />
Lehen beim Kloster Loccum. 1570 Schloss und Gericht, 1586 Schloss und<br />
Amt Rehburgk).<br />
Die Sammlung umfasst Stadtfahnen, Trachtenstücke sowie einen seltenen<br />
Ritterhelm aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Außer<strong>de</strong>m zeigt es Steinwerkzeuge<br />
und Fossilien. Ferner wer<strong>de</strong>n landwirtschaftliche Geräte und handbetriebene<br />
Kleinmaschinen gezeigt.<br />
Kontakt<br />
Heimatmuseum Rehburg<br />
Heidtorstraße / Am Marktplatz<br />
31547 Rehburg-Loccum<br />
Tel.: 05037.5765<br />
Tel.: 05037.875<br />
www.buerger-und-heimatverein-rehburg.<strong>de</strong><br />
© Heinrich Meier / HVEN-Rehburg<br />
Öffnungszeiten<br />
17. März–31. Oktober: Sonntag: 15.00–18.00 Uhr mit Museumscafé<br />
und nach Vereinbarung
Fischer- und Webermuseum<br />
Steinhu<strong>de</strong><br />
Das Fischer- und Webermuseum wur<strong>de</strong> 1989 vom För<strong>de</strong>rverein Heimatmuseum<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> e.V. eröffnet. Es befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>m 1850<br />
gebauten Haus <strong>de</strong>r Familie Christian Bühmann. Der Besucher sieht die<br />
Dinge in ihrer ursprünglichen Funktion und an Aktionstagen wer<strong>de</strong>n sie<br />
vorgeführt und genau erklärt.<br />
In einer typischen <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Familie lief alles unter einem Dach ab:<br />
Fischerei, Weberei, bäuerliches Wirtschaften und Wohnen. Dies sieht<br />
man <strong>de</strong>m Haus in vielen Details, aber auch in seinem Grundriss <strong>de</strong>utlich<br />
an. Das Haus und alles darin erzählt Geschichte.<br />
Durch die einstige berufliche Spezialisierung <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> können Besucher<br />
Webkostbarkeiten aus drei Jahrhun<strong>de</strong>rten bewun<strong>de</strong>rn – darunter<br />
auch das etwa 1730 gewebte und einmalige „Hemd ohne Naht“.<br />
Kontakt<br />
Fischer- und Webermuseum<br />
mit Spielzeugmuseum Puppenwelt & Blechspielzeug<br />
Neuer Winkel 8<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.5599<br />
info@steinhu<strong>de</strong>r-museen.<strong>de</strong><br />
www.steinhu<strong>de</strong>r-museen.<strong>de</strong><br />
steinhu<strong>de</strong>rmuseen.wordpress.com<br />
Öffnungszeiten<br />
März, April, November an Wochenen<strong>de</strong>n und Feiertagen<br />
von 13.00–17.00 Uhr<br />
Mai–Oktober: Dienstag bis Sonntag von 13.00–17.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Führungen für Gruppen außerhalb <strong>de</strong>r Öffnungszeiten<br />
nach vorheriger Anmeldung möglich<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
57<br />
Museen
Museen<br />
58<br />
Spielzeugmuseum<br />
Puppenwelt & Blechspielzeug<br />
Seit 2012 beherbert ein eigens dafür umgebautes Gebäu<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r ehemalige<br />
Spieker, das bisher im Scheunenviertel beheimatete Spielzeugmuseum<br />
Puppenwelt und Blechspielzeug. Dieser Umzug ermöglichte eine<br />
Neukonzeption, die im ersten Stock eine ganz neue Facette <strong>de</strong>s Erzählens<br />
ins Spiel bringt.<br />
Im Erdgeschoss bringen Puppenwelten und Blechspielzeuge aus über<br />
100 Jahren nicht nur Kin<strong>de</strong>raugen zum Staunen. Feines Material wie Porzellan<br />
o<strong>de</strong>r empfindliche kleine mechanische Teile lassen aber ahnen,<br />
dass diese Welten mit Vorsicht behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n. Natürlich wur<strong>de</strong> damit<br />
gespielt, <strong>de</strong>nnoch erzeugen diese Objekte Ehrfurcht – heute wie gestern.<br />
Daneben gibt es aber auch das laute, lärmen<strong>de</strong> Spielen – gestern wie<br />
heute! Der erste Stock ist <strong>de</strong>m Alltagsspiel und seinem Zeug gewidmet,<br />
das Besucher in ihre eigene Kindheit zurückversetzt. Die vielen bunten<br />
Sammelfiguren, Plüschtiere, Brettspiele la<strong>de</strong>n dazu ein, seine Spiel(T)räume<br />
über die Generationen hinweg zu teilen.<br />
Kontakt<br />
Fischer- und Webermuseum<br />
mit Spielzeugmuseum Puppenwelt & Blechspielzeug<br />
Neuer Winkel 8<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.5599<br />
info@steinhu<strong>de</strong>r-museen.<strong>de</strong><br />
www.steinhu<strong>de</strong>r-museen.<strong>de</strong><br />
steinhu<strong>de</strong>rmuseen.wordpress.com<br />
Öffnungszeiten<br />
März, April, November an Wochenen<strong>de</strong>n und Feiertagen<br />
von 13.00–17.00 Uhr<br />
Mai–Oktober: Dienstag bis Sonntag von 13.00–17.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Führungen für Gruppen außerhalb <strong>de</strong>r Öffnungszeiten<br />
nach vorheriger Anmeldung möglich<br />
© Spielzeugmuseum
JU-52 Museum<br />
Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Ausstellung in <strong>de</strong>r JU Halle auf <strong>de</strong>m Fliegerhorst Wunstorf<br />
steht eine Junkers JU 52. Die dreimotorige JU 52 prägte <strong>de</strong>n zivilen<br />
Luftverkehr wie nur wenige weitere Flugzeuge und ist heute eines <strong>de</strong>r<br />
bekanntesten Flugzeuge aus <strong>de</strong>utscher Produktion überhaupt. Insgesamt<br />
sind etwa 4.800 Maschinen dieses Typs hergestellt wor<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>m<br />
JU-52-Museum in Wunstorf sind Maschinen <strong>de</strong>s Typs u.a. in Berlin, Dessau,<br />
München, Oslo, Madrid o<strong>de</strong>r Paris zu sehen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Außengelän<strong>de</strong> sehen Sie die Pioniere <strong>de</strong>r Luftfahrt Noratlas,<br />
DO 28, Hubschrauber Bell und viel mehr Oldtimer <strong>de</strong>s Himmels. Diverse<br />
Son<strong>de</strong>rschauen ergänzen die spannen<strong>de</strong> und umfangreiche Ausstellung.<br />
Kontakt<br />
JU-52 Museum<br />
P. Schrö<strong>de</strong>r<br />
Fliegerhorst Wunstorf<br />
31515 Wunstorf<br />
Tel.: 05031.5047<br />
Tel.: 05031.176474<br />
h.wittrock@tglw.<strong>de</strong><br />
www.tglw.<strong>de</strong><br />
© Traditionsgemeinschaft Lufftransport Wunstorf e.V.<br />
Öffnungszeiten<br />
Anfang April–En<strong>de</strong> Oktober:Donnerstag, Samstag, Sonntag,<br />
Feiertage: 10.00–18.00 Uhr<br />
59<br />
Museen
60<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH
Mühlen<br />
Es klappert die Mühle<br />
Am rauschen<strong>de</strong>n Bach<br />
Klipp Klapp<br />
Bei Tag und bei Nacht<br />
Ist <strong>de</strong>r Müller stets wach.<br />
Klipp Klapp<br />
Er mahlet das Korn<br />
Zu <strong>de</strong>m kräftigen Brot<br />
Und haben wir solches<br />
So hat`s keine Not.<br />
Klipp Klapp Klipp Klapp Klipp Klapp<br />
So beginnt das Volkslied „Es klappert die Mühle...“ Neben <strong>de</strong>r hier beschriebenen<br />
Wassermühle befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Region <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
die Typen <strong>de</strong>r Hollän<strong>de</strong>rwindmühle und <strong>de</strong>r Bockwindmühle.<br />
Die Bockwindmühle ist <strong>de</strong>r älteste Windmühlentyp in Europa. Beson<strong>de</strong>res<br />
Merkmal dieses Mühlentyps ist es, dass das gesamte Mühlenhaus<br />
auf einem einzelnen dicken Pfahl (Hausbaum) steht, <strong>de</strong>r senkrecht in<br />
einem unterhalb <strong>de</strong>r eigentlichen Mühle befindlichen hölzernen Stützgestell<br />
(Bock) befestigt ist.<br />
Der Mühlenkasten wird mittels eines Auslegerbaumes (Steert) so gedreht,<br />
dass die Mühlenflügel in <strong>de</strong>n Wind stehen, d.h. <strong>de</strong>r Wind bläst von<br />
vorn auf die Flügel und setzt sie somit in Bewegung.<br />
Die Bockwindmühlen wur<strong>de</strong>n ab <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>n Hollän<strong>de</strong>rwindmühlen<br />
z.T. verdrängt. Beson<strong>de</strong>res Merkmal ist die drehbare<br />
Kappe, <strong>de</strong>r untere Teil ist meist gemauert o<strong>de</strong>r aus Balken konstruiert.<br />
Die Mühlen verfügen über mehrere Bö<strong>de</strong>n, wie bspw. Kappenbo<strong>de</strong>n, Hebebo<strong>de</strong>n,<br />
Wohnbo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Lagerbo<strong>de</strong>n. Dadurch gewährten sie mehr<br />
Platz als die alten Bockwindmühlen.<br />
61<br />
Mühlen
Mühlen<br />
62<br />
Du<strong>de</strong>nser Mühle<br />
Im Jahre 1827 kaufte <strong>de</strong>r Du<strong>de</strong>nser Müller Ahrbecker in Twistringen eine<br />
damals schon ca. 150 Jahre alte Bockwindmühle und baute sie auf einen<br />
künstlich aufgeschütteten Mühlenhügel in Du<strong>de</strong>nsen wie<strong>de</strong>r auf.<br />
Die Flügel sind, wenn die Mühle in Betrieb ist, mit Segeltuch bespannt<br />
und haben eine Spannweite von 21 m.<br />
Die Mühle wur<strong>de</strong> hauptberuflich bis 1927 und dann noch zeitweise bis<br />
1952 genutzt. 1984 pachtete <strong>de</strong>r neu gegrün<strong>de</strong>te Du<strong>de</strong>nser Mühlenverein<br />
die vom Verfall bedrohe Mühle und restaurierte sie. Sie ist die einzige<br />
funktionstüchtige Mühle Nie<strong>de</strong>rsachsens, <strong>de</strong>ren Mechanik ganz aus Holz<br />
besteht.<br />
Beliebt sind vor allem die Mühlentage, die im Sommer jeweils am letzten<br />
Sonntag <strong>de</strong>s Monats stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Kontakt<br />
Du<strong>de</strong>nsener Mühlenverein e.V.<br />
Dieter Wulf<br />
Zum Bolzplatz 5<br />
31535 Neustadt-Du<strong>de</strong>nsen<br />
Öffnungszeiten<br />
Pfingstmontag Mühlenfest: ab 11.00 Uhr<br />
Mühlentag von Mai–September: an je<strong>de</strong>m letzten Sonntag im Monat<br />
Besichtigung <strong>de</strong>r Mühle: 11.00–16.00 Uhr<br />
© Simone Bischoff
Vesbecker Wassermühle<br />
Die Vesbecker Wassermühle wird 1360 erwähnt, als Herzog Wilhelm von<br />
Braunschweig und Lüneburg zwei Höfe und eine Mühle in Vesbeck an<br />
Dietrich von Vesbeck zum Lehen übertrug. 1957 wur<strong>de</strong> die Mühle stillgelegt.<br />
Die Heimatbundgruppe „Vesbecker Wassermühle“ hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Mühle nach <strong>de</strong>ren Versetzung 2002 zu restaurieren.<br />
Durch die jetzige Lage am Beekegrund am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes<br />
„Blankes Flat“ kann man Natur und Technik i<strong>de</strong>al verbin<strong>de</strong>n.<br />
Kontakt<br />
Mühlenverein Vesbeck<br />
Norbert Gieslerk<br />
Esperker Str. 8<br />
31535 Neustadt-Vesbeck<br />
Tel.: 05073.1228<br />
muehle@vesbeck.<strong>de</strong><br />
www.muehle.vesbeck.<strong>de</strong><br />
© Norbert Gieslerk / Mühlenverein Vesbeck<br />
63<br />
Mühlen
Mühlen<br />
64<br />
Wassermühle La<strong>de</strong>rholz<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich hier um eine restaurierte Wassermühle aus <strong>de</strong>m Jahr 1167<br />
(urkundliche Erwähnung durch eine Schenkungsurkun<strong>de</strong> an das Bistum<br />
Min<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lherren Mirabilis). Sie wur<strong>de</strong> 1544 auf Anordnung<br />
<strong>de</strong>r Herzogin Elisabeth von Calenberg neu erbaut. 1738/1739 erhielt die<br />
Mühle ein unterschlächtiges und ein oberschlächtiges Wasserrad. Die La<strong>de</strong>rholzer<br />
Wassermühle gehört zu <strong>de</strong>n ältesten Mühlen in Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />
1941 wird <strong>de</strong>r kommerzielle Mahlbetrieb eingestellt. Von 1950–1990 steht<br />
die Mühle still.<br />
1991 grün<strong>de</strong>te sich die Interessengemeinschaft zur Rettung <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>rholzer<br />
Wassermühle und begann die Mühle zu restaurieren.<br />
Nach<strong>de</strong>m 1994 das unterschlächtige Wasserrad in Betrieb genommen<br />
wur<strong>de</strong>, erfolgte im darauffolgen<strong>de</strong>n Jahr das offizielle Anmahlen, 2000<br />
wur<strong>de</strong> das oberschlächtige Wasserrad eingeweiht.<br />
Kontakt<br />
Wassermühle La<strong>de</strong>rholz<br />
Wolfgang Bornemann<br />
31535 Neustadt-La<strong>de</strong>rholz<br />
Tel.: 05074.227692<br />
www.wassermühle-la<strong>de</strong>rholz.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Pfingstmontag: Mühlenfest mit Besichtigung <strong>de</strong>s Mahlbetriebes,<br />
Gastronomie und Kunsthandwerksmarkt<br />
ab 28. Mai–09. September, Sonntag: 14.00–17.00 Uhr<br />
Besichtigung, auf Wunsch mit Führung<br />
© Karin Bornemann
Eckstein-Mühle Neustadt a. Rbge.<br />
Die Mühle ist ein Geschenk <strong>de</strong>s Grafen Bernhard von Wölpe an die Kirche<br />
zu Mariensee. Verkehrsgünstig gelegen auf <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>lsweg zwischen<br />
<strong>de</strong>n karolingischen Bischofssitzen Bremen und Hil<strong>de</strong>sheim.<br />
Urkundlich erwähnt wur<strong>de</strong> Neustadt erstmalig 1215 durch die Schenkungsurkun<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Wölper Grafen, mit <strong>de</strong>r sie die Wassermühle <strong>de</strong>m<br />
Kloster Mariensee, das sie zur selben Zeit grün<strong>de</strong>ten, überschrieben.<br />
Im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt kam die Mühle in städtischen Besitz. Sie wur<strong>de</strong> 1859<br />
erweitert und umgebaut und 1948 aufgestockt. Sie ist inzwischen zu<br />
einem Wohnhaus umgebaut, mit eigener Stromerzeugung durch eine<br />
Wasserturbine.<br />
Kontakt<br />
Eckstein Mühle<br />
Manfred Mol<strong>de</strong>nhauer<br />
Mühlenhof 1<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Tel.: 05032.3335<br />
Fax: 05032.65815<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
65<br />
Mühlen
Mühlen<br />
66<br />
Windmühle Paula Steinhu<strong>de</strong><br />
Paula, wie die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Windmühle liebevoll genannt wird, ist ein<br />
dreistöckiger Erdhollän<strong>de</strong>r. Angetrieben wird die Mühle durch 4 je 10 m<br />
lange Flügel, die mit verstellbaren Jalousieklappen ausgerüstet sind. Eine<br />
Windrose sorgt automatisch dafür, dass die Kappe mit <strong>de</strong>n Flügeln stets<br />
in die herrschen<strong>de</strong> Windrichtung gedreht wird. Die Flügelwelle mit <strong>de</strong>m<br />
Kammrad überträgt die Antriebskraft über <strong>de</strong>n Bunkler auf die senkrechte<br />
Königswelle.<br />
Die drei Stockwerke Absack-, Mahlbo<strong>de</strong>n und Lager- o<strong>de</strong>r Schüttbo<strong>de</strong>n<br />
sind zu begehen, in die Kappe kann <strong>de</strong>r Besucher hineinschauen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Mühle han<strong>de</strong>lt es sich um eine technische Schauanlage (technisches<br />
Denkmal), das alle Abläufe <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>verarbeitung <strong>de</strong>monstriert.<br />
Kontakt<br />
Verein zur Erhaltung <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Windmühle e.V.<br />
Heinz-Dieter Büsselberg<br />
Neuer Winkel 7B<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel.: 05033.5203<br />
info@windmuehle-steinhu<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
www.windmuehle-steinhu<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Mühlenfest am Pfingstsonntag und Pfingstmontag<br />
Je<strong>de</strong>r 1. Sonntag im Monat: 14.00–18.00 Uhr<br />
Führungen<br />
Juni–September je<strong>de</strong>n Mittwoch Führung ab 11.00 Uhr<br />
Zusätzliche Gruppenführungen nach Anmeldung<br />
© Rudolf Diersche
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
Kunst im öffentlichen Raum beginnt bereits mit <strong>de</strong>n Reiterstandbil<strong>de</strong>rn<br />
und <strong>de</strong>n Brunnen in <strong>de</strong>n Parks. Die Wahrnehmung <strong>de</strong>r Kunst im öffentlichen<br />
Raum erweiterte sich durch die Demokratisierung von Kunst. 1953<br />
wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Hamburger Aktion „Plastik im Freien“ <strong>de</strong>r Versuch gestartet,<br />
Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hilmar<br />
Hoffmann (langjähriger <strong>Kultur</strong><strong>de</strong>zernent <strong>de</strong>r Stadt Frankfurt) bün<strong>de</strong>lte<br />
diese I<strong>de</strong>e in eine klare Formel „<strong>Kultur</strong> für alle“. Die Bürger sollten über<br />
die Anregung durch die Kunst eine Bildung mit allen Sinnen erfahren.<br />
Der Auftrag <strong>de</strong>r Stadt Hannover an die Künstlerin Niki <strong>de</strong> Saint Phalle,<br />
Skulpturen („Nanas“) für eine öffentliche Ausstellung zu entwerfen, gilt<br />
als Geburtsstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kunst im öffentlichen Raum in Deutschland. Es war<br />
<strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Skulpturenmeile Hannover.<br />
Das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> fasziniert gar mit einer Skulpturenpromena<strong>de</strong> und<br />
Kunst in Glashäusern auf <strong>de</strong>r Inselfestung Wilhelmstein.<br />
DurchBlicke<br />
Kunst in Glashäusern<br />
2012 präsentiert <strong>de</strong>r <strong>Meer</strong>kunstraum e.V. Steinhu<strong>de</strong> <strong>de</strong>n international bekannten<br />
Objektkünstler Timm Ulrichs, <strong>de</strong>r zum Thema „Wer im Glashaus<br />
sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“ alle fünf Glashäuser einrichten wird.<br />
Die Vernissage fin<strong>de</strong>t am Sonntag, <strong>de</strong>n 20. Mai 2012 um 12.00 Uhr auf<br />
<strong>de</strong>r Inselfestung Wilhelmstein statt. Für die Überfahrt ab 11 Uhr stehen<br />
die sog. Auswan<strong>de</strong>rer (Segelboote mit Motorantrieb) <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Personenschifffahrt<br />
bereit.<br />
Die Ausstellung kann von Mai bis Mitte Oktober besichtigt wer<strong>de</strong>n. Es<br />
gelten die üblichen Überfahrtsbedingungen mit <strong>de</strong>n Linien -und Auswan<strong>de</strong>rerschiffen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Personenschifffahrt.<br />
Kontakt<br />
<strong>Meer</strong>kunstraum e.V.<br />
meerkunstraum@web.<strong>de</strong><br />
www.meerkunstraum.<strong>de</strong><br />
© Helga Engelmann / Künstlerin: Sina Heffner 2011<br />
67<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
68<br />
Dorfpfad Mardorf<br />
Mardorf bietet mit <strong>de</strong>m ersten von insgesamt 8 Pfa<strong>de</strong>n die einmalige<br />
Gelegenheit, <strong>de</strong>n Ort in ca. 2 Stun<strong>de</strong>n bequem zu erkun<strong>de</strong>n (Dorf-<br />
pfad M1). Die Individual-Tour führt zu historischen und <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />
Gebäu<strong>de</strong>n, vermittelt interessante Geschichten und zeigt landschaftliche<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten.<br />
Neben <strong>de</strong>r Alten Schule, <strong>de</strong>m Dorfmuseum und <strong>de</strong>r zu besichtigen<strong>de</strong>n<br />
Kapelle von 1722 gelangen Sie u.a. auch zu <strong>de</strong>r Ausstellung alter bäuerlicher<br />
Geräte und Landmaschinen „<strong>de</strong>mper, dösker un meer“.<br />
April–September: Je<strong>de</strong>n Dienstag ist um 18.30 Uhr Treffpunkt auf <strong>de</strong>m<br />
Aloys–Bunge-Platz für eine Führung auf <strong>de</strong>m 6 km langen Rundwan<strong>de</strong>rweg.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH / Künstler: Holger Döpke<br />
Kiepenfrau von Mardorf<br />
Noch relativ jung ist die Kiepenfrau in Mardorf. Am 01. Mai 2010 wur<strong>de</strong><br />
die Holzskulptur „De Mardröpske Kiepenfroe mit Hoho-Kerl“ <strong>de</strong>s Warmsener<br />
Bildhauers Holger Döpke feierlich enthüllt.<br />
Die Legen<strong>de</strong> besagt, dass früher die Bauersfrauen mit schweren Kiepen<br />
auf <strong>de</strong>n Rücken übers Land zogen und Butter und Eier verkauften.<br />
Wenn sie an einer hohlen Eiche vorbeikamen, wur<strong>de</strong> die Kiepe plötzlich<br />
so schwer, als ob einer in <strong>de</strong>r Kiepe saß und sang: Ho! Ho! Ho! Es soll<br />
ein Förster gewesen sein, <strong>de</strong>r ein von ihm geschwängertes Mädchen<br />
getötet und hier versteckt haben soll. Nach seinem Tod spukte er hier<br />
öfter herum
Denkmalroute im Neustädter Land:<br />
Die Moor-Route<br />
Sie möchten das Neustädter Land per Fahrrad ent<strong>de</strong>cken? Sie möchten<br />
gleichzeitig die ländliche Baukultur <strong>de</strong>r Region kennen lernen, mehr über<br />
das Tote Moor und das <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> erfahren? Dann ist die 50 km<br />
lange Moor-Route genau das Richtige für Sie.<br />
Das Neustädter Land verfügt über ca. 600 Bau<strong>de</strong>nkmale. Über die Grenzen<br />
hinaus bekannt sind vor allem das Schloss Lan<strong>de</strong>strost (siehe Seite 12)<br />
und das Kloster Mariensee (siehe Seite 14). Es gibt jedoch noch eine<br />
Vielzahl kleinerer Gebäu<strong>de</strong>, die ebenso kulturhistorisch interessant sind<br />
und uns noch heute als Zeitzeugen Wissenswertes und Interessantes aus<br />
vergangenen Jahren und Jahrhun<strong>de</strong>rten berichten. Diese zu ent<strong>de</strong>cken<br />
und ihre Geschichte kennen zu lernen, soll Ihnen diese Denkmalroute<br />
ermöglichen.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Im Neustädter Land gibt es noch einige sehenswerte Moore. Diese haben<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Kultur</strong>geschichte <strong>de</strong>r Menschen im Neustädter Land immer<br />
eine wichtige Rolle gespielt. Die Moor-Route führt Sie rund um das Tote<br />
Moor, das größte zusammenhängen<strong>de</strong> Moorgebiet innerhalb <strong>de</strong>s Neustädter<br />
Lan<strong>de</strong>s. Heute sind große Teile dieses Moores unter Schutz gestellt,<br />
an<strong>de</strong>re Teile wer<strong>de</strong>n auch heute noch für <strong>de</strong>n Torfabbau genutzt.<br />
Die Vielfalt <strong>de</strong>r Moornutzungen, <strong>de</strong>r Moorlandschaften und <strong>de</strong>r vom<br />
Moor beeinflussten Baukultur – dies alles wollen wir Ihnen entlang einer<br />
ca. 50 km langen Radwan<strong>de</strong>rung zeigen.<br />
Die Moor-Route kann in Neustadt, in Mardorf o<strong>de</strong>r in Schneeren begonnen<br />
wer<strong>de</strong>n. Sie ist in bei<strong>de</strong> Richtungen ausgeschil<strong>de</strong>rt. Ergänzend ist in<br />
<strong>de</strong>n Tourist-Informationen eine Broschüre erhältlich, die viele Informationen<br />
über die einzelnen Bau<strong>de</strong>nkmale am Wegesrand und die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Moores in <strong>de</strong>r Region bereit hält.<br />
69<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
70<br />
Funkenturm in Eilvese<br />
Was heute beinahe unglaublich erscheint, wur<strong>de</strong> vor 100 Jahren Wirklichkeit.<br />
Das Gebiet um Neustadt am Rübenberge erlangte internationale<br />
Bekanntheit. 1911 fand <strong>de</strong>r Ingenieur Professor Rudolf Goldschmidt aus<br />
Berlin im „ Weißen Moor“ bei Eilvese <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>alen Platz, um eine Funkeinrichtung<br />
zu schaffen, die Deutschland mit Nordamerika verband. Über so<br />
weite Entfernungen drahtlos zu funken war damals eine Sensation! Die<br />
Anlage war technisch und optisch einmalig. Eine gewaltige Schirm- u.<br />
Ringantenne überspannte wie ein riesiges Spinnennetz sieben eiserne<br />
Gittermasten, die wie Riesen bis zu 258 Meter in <strong>de</strong>n nord<strong>de</strong>utschen<br />
Himmel ragten. Der <strong>de</strong>utsche Kaiser Wilhelm II. eröffnete im Juni 1914<br />
persönlich die Station.<br />
Der „Funkenturm“ als damals mo<strong>de</strong>rnes Kommunikationsmittel arbeitete<br />
von 1914 bis 1929. Dann musste er mo<strong>de</strong>rneren Sen<strong>de</strong>verfahren weichen.<br />
1931 wur<strong>de</strong> die Anlage abgerissen.<br />
© HOMAG – Firmenbroschüre, Berlin, um 1920<br />
Von <strong>de</strong>r Existenz <strong>de</strong>s Funkenturms zeugen heute nur noch Fundamentreste<br />
im Moor und ein <strong>de</strong>zentes Schild mit <strong>de</strong>r Straßenbezeichnung „Am<br />
Funkenturm“. Die Moorroute führt an dieser historischen Stelle vorbei.<br />
Ein Hinweisschild ist geplant.<br />
Zum zehnjährigen Jubiläum <strong>de</strong>r Region Hannover und zum hun<strong>de</strong>rtjährigen<br />
Jubiläum <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>station Eilvese beschreibt Regionsarchivarin<br />
Roswita Kattmann die Entwicklung <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Veröffentlichung<br />
„Riesen im Moor. Die Geschichte <strong>de</strong>r Funkstation Eilvese und ihres Konstrukteurs<br />
Rudolf Goldschmidt“.<br />
Herausgeber<br />
Region Hannover Team <strong>Kultur</strong> / Regionsarchiv<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Team Naherholung<br />
Autorin: Roswita Kattmann<br />
Die Broschüre ist im Regionsarchiv<br />
für eine Schutzgebühr von 4,00 € erhältlich.
Hölty-Ge<strong>de</strong>nkstein in Mariensee<br />
Im Schatten <strong>de</strong>r Klosterkirche Mariensee erinnert ein Ge<strong>de</strong>nkstein an<br />
<strong>de</strong>n „Dichter <strong>de</strong>s Frühlings“ Ludwig H. C. Hölty, <strong>de</strong>r 1748 in Mariensee<br />
geboren wur<strong>de</strong>.<br />
Schulze-Lohhof-Denkmal in Büren<br />
Heinrich Schulze-Lohhof (1889–1956), ein Heimatdichter und Lehrer, wird<br />
in Büren mit einem Ge<strong>de</strong>nkstein geehrt.<br />
Hermann-Löns-Stein<br />
im Welzer/Lutter Grund<br />
Hermann Löns (1866–1914) wan<strong>de</strong>rte durch die Hei<strong>de</strong> und traf hier<br />
1913/1914 Schulze-Lohhof.<br />
Bronzener Löwe<br />
in Neustadt a. Rbge.<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH / Künstler: Bernd Maro<br />
Neben <strong>de</strong>r 1687 errichteten Löwenbrücke über die Leine hat <strong>de</strong>r bronzene<br />
Löwe sein Revier. Am Parkplatz „Zwischen <strong>de</strong>n Brücken“ wur<strong>de</strong> eine<br />
Mauer <strong>de</strong>r Bastion aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt nachempfun<strong>de</strong>n, auf <strong>de</strong>r er<br />
die Münzen <strong>de</strong>r Grafen zu Wölpe hütet, die die Stadt um 1215 gegrün<strong>de</strong>t<br />
haben. Sie übten das vom Kaiser verliehene Münzrecht aus und prägten<br />
neben <strong>de</strong>m Wölper Löwen auch Büffelhörner auf ihre Silberlinge.<br />
Auf die nächsten Besitzer Neustadts, die Herzöge zu Braunschweig und<br />
Lüneburg, nimmt die 1982 eingeweihte Bronzeplastik <strong>de</strong>s Bildhauers<br />
Bernd Maro ebenfalls Bezug.<br />
71<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
72<br />
Skulpturen und Objekte<br />
in Rehburg-Loccum<br />
Loccum:<br />
Zisterzienser-Kloster<br />
Karl Imfeld: Sieben Säulen<br />
symbolisieren ein Rad,<br />
Sandstein, 2000<br />
Drei Säulen sind in Loccum, vier<br />
in Volkenroda, <strong>de</strong>m Mutterkloster<br />
Loccums in Thüringen, platziert.<br />
Die Teile <strong>de</strong>r Skulptur in bei<strong>de</strong>n<br />
Orten markieren <strong>de</strong>n neuen<br />
„ökologischen Jugendpilgerweg<br />
2000“ zwischen Volkenroda und<br />
Hannover. Die Skulptur steht für<br />
Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft.<br />
Loccum:<br />
Evangelische Aka<strong>de</strong>mie<br />
Manfred Pluskwa: „Gefallen“,<br />
Holz, Metall, lasiert, 2003<br />
Verkörperung <strong>de</strong>r Einheit eines<br />
je<strong>de</strong>n Menschen und zugleich<br />
seines Angewiesenseins auf<br />
An<strong>de</strong>re.<br />
Loccum:<br />
Evangelische Aka<strong>de</strong>mie<br />
Siegfried Zimmermann<br />
„Philippus und <strong>de</strong>r Kämmerer“<br />
Bronzerelief, 1991<br />
Außenwand <strong>de</strong>r Kapelle <strong>de</strong>r<br />
Evangelischen Aka<strong>de</strong>mie Loccum.<br />
Hinweis auf <strong>de</strong>n biblischen<br />
Arbeitsgrund <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie.<br />
© Hans-Jürgen Dehn<br />
© Hans-Jürgen Dehn<br />
© Hans-Jürgen Dehn
Rehburg:<br />
Am Rathaus<br />
Hans-Jürgen Zimmermann:<br />
„Stun<strong>de</strong>nrot – schenkt nichts<br />
als Blätter“, nach einem Gedicht,<br />
E<strong>de</strong>lstahl, 2002<br />
Entstan<strong>de</strong>n zum 100-jährigen Bestehen<br />
<strong>de</strong>r „frischli-Milchwerke“<br />
in Rehburg. Florale Elemente<br />
dominieren fast alle Objekte<br />
Zimmermanns, dieses zeichnet<br />
sich zu<strong>de</strong>m durch <strong>de</strong>n gestalteten<br />
Gegensatz zwischen Dynamik<br />
und Statik aus.<br />
Bad Rehburg:<br />
Ehemalige<br />
königliche Kuranlagen,<br />
Friedrich-Stolberg-Allee<br />
Uwe Spiekermann: „Juvenil“,<br />
2009<br />
Sockel aus einheimischem<br />
Sandstein mit spaltgrauer<br />
Oberfläche sowie 3 tropfenähnlichen<br />
Formen, <strong>de</strong>ren Oberfläche<br />
teilweise gebrochen und poliert<br />
ist, daran montiert 3 E<strong>de</strong>lstahlstäbe.<br />
Das Objekt nimmt Bezug<br />
auf die Quelle und das ehemalige<br />
Heilbad Bad Rehburgs. Uwe<br />
Spiekermann aus Langenhagen<br />
gehört zu <strong>de</strong>n bekanntesten<br />
Künstlern <strong>de</strong>r Region.<br />
Autor: Ralf Vogeding<br />
© Hans-Jürgen Dehn<br />
© Hans-Jürgen Dehn<br />
Neben diesen 6 Skulpturen und Objekten im Stadtgebiet Rehburg-<br />
Loccum sind viele weitere in <strong>de</strong>n Landkreisen Diepholz und Nienburg/<br />
Weser zu fin<strong>de</strong>n. Alle sind öffentlich zugänglich.<br />
Kontakt<br />
Landschaftsverband Weser-Hunte e.V.<br />
Geschäftsstelle Diepholz<br />
c/o Landkreis Diepholz<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsenstr. 2<br />
49356 Diepholz<br />
Tel.: 05441.976-1909<br />
anja.schweers@diepholz.<strong>de</strong><br />
www.weser-hunte.<strong>de</strong><br />
73<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
74<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> Skulpturenpromena<strong>de</strong><br />
Die Skulpturenpromena<strong>de</strong><br />
erstreckt sich entlang <strong>de</strong>r <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong><br />
Uferpromena<strong>de</strong>. Sie lädt<br />
zu einem kurzen inspirieren<strong>de</strong>n<br />
Spaziergang ein.<br />
„Hinführung“<br />
von Hannes Meinhard<br />
Die Skulptur „Hinführung“ –<br />
Wegführung, Wie<strong>de</strong>rkommen<br />
o<strong>de</strong>r Weggehen ist von Hannes<br />
Meinhard 1984 im Weserberg-<br />
landsymposium entstan<strong>de</strong>n.<br />
Der Betrachter wird aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />
zu diesem in <strong>de</strong>r Landschaft<br />
stehen<strong>de</strong>n Objekt sich hinführen<br />
zu lassen, zu verweilen und zu<br />
versammeln, und sich durch das<br />
Gesehene einzubringen.<br />
„Luft“<br />
von Hans Jürgen Beuste<br />
Der Vortrag <strong>de</strong>s französischen<br />
Naturwissenschaftlers Jean Fabre<br />
(1823–1913) über die unterschätzte<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Luft für die<br />
Menschen animierte Hans-Jürgen<br />
Breuste zu seinem Kunstwerk.<br />
Der Künstler bearbeitete ein<br />
ausgedientes Rohr zur Frischluftzufuhr<br />
eines Salzbergwerkes.<br />
Ein schwerer Findling auf <strong>de</strong>m<br />
Rohr <strong>de</strong>monstriert die gewaltige<br />
Belastung <strong>de</strong>r Luft. Bei <strong>de</strong>m Objekt<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um ein 4 m hohes<br />
gummiummanteltes Stahlrohr,<br />
welches sich am En<strong>de</strong> gabelt. Dort<br />
ist auf einer kleinen Plattform ein<br />
Findling angebracht.<br />
„Swingen<strong>de</strong> Welle“<br />
von Werner C. Sauer<br />
Der Steinbildhauer Werner C. Sauer<br />
aus Gehr<strong>de</strong>n/Red<strong>de</strong>rse sagt: Die<br />
Steinskulptur, die mich interessiert,<br />
verlässt <strong>de</strong>utlich das Blockhafte,<br />
wie es das Rohmaterial Stein uns<br />
zeigt. Das klar <strong>de</strong>finierte Volumen<br />
<strong>de</strong>s Steinblocks for<strong>de</strong>rt mich<br />
heraus, Bewegung, Rotation, sich<br />
wen<strong>de</strong>n und wie<strong>de</strong>r ankommen<br />
sichtbar zu machen. Meine Skulpturen<br />
zeigen so ein rotieren<strong>de</strong>s<br />
System, geprägt von konkaver und<br />
konvexer Räumlichkeit – es entsteht<br />
Rhythmus und Bewegung.<br />
© Heinz Müller<br />
© Heinz Müller<br />
© Heinz Müller
„Tanz <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>“<br />
von Jörg Wiele<br />
Plastiken von Jörg Wiele erweisen<br />
<strong>de</strong>n Naturelementen Referenz. Der<br />
Künstler entlässt seine Arbeiten<br />
in ein Spiel mit Wind und Regen,<br />
Licht und Schatten. Je nach<br />
Kräftespiel wechselt die Optik zum<br />
Eindruck einer sanft geschwungenen<br />
Linie bis hin zum Volumen<br />
eines Körpers in <strong>de</strong>r Schwere<br />
und Kraft seiner Materialität.<br />
Sich öffnen und schließen, Raum<br />
beanspruchen und sich wie<strong>de</strong>r<br />
zusammenziehen sind bewegen<strong>de</strong>,<br />
sind kinetische Ereignisse, die<br />
<strong>de</strong>r Betrachter erlebt und die ihn<br />
selbst bewegen. (Auszug aus einer<br />
Re<strong>de</strong> von Gabriele Uerscheln)<br />
„Papagena im Wind“<br />
von Klaus Wolf Simon<br />
Die Skulptur ist ein Symbol für eine<br />
elementare Naturkraft am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Meer</strong>. Für <strong>de</strong>n Wind, <strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>n Körper prallt und ihn kreisend<br />
umschließt, und für das Selbstvertrauen<br />
in die eigene Existenz, die<br />
<strong>de</strong>m Tosen <strong>de</strong>s Win<strong>de</strong>s mit Kraft<br />
und Stärke wi<strong>de</strong>rsteht.<br />
„Undines Traum“<br />
von Hans Jürgen Zimmermann<br />
Die E<strong>de</strong>lstahlskulptur von Hans<br />
Jürgen Zimmermann aus Hannover<br />
ist einer <strong>de</strong>r Vorentwürfe <strong>de</strong>s<br />
Künstlers zu <strong>de</strong>n Bühnenbil<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Ballettfassung von „Undine“ in<br />
<strong>de</strong>r Oper von Hannover. Der Verfasser<br />
von Undine, Friedrich <strong>de</strong> la<br />
Motte Fouqué, war 1796 als Offizier<br />
bei Bückeburg stationiert. Daher<br />
gilt es als sicher, dass sich die<br />
Geschichte um die <strong>Meer</strong>jungfrau<br />
am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> abspielt.<br />
© Heinz Müller<br />
© Heinz Müller<br />
© Heinz Müller<br />
75<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien
Kunst und <strong>Kultur</strong> im Freien<br />
76<br />
Sonnenuhr<br />
Die Sonnenuhr von Klaus Wolf<br />
Simon steht im neu gestalteten<br />
Kurpark in Steinhu<strong>de</strong>. Der Schatten<br />
<strong>de</strong>s E<strong>de</strong>lstahlstabes (Gnomon)<br />
weist auf <strong>de</strong>n Zifferblättern mit<br />
<strong>de</strong>n römischen Zahlen die wahre<br />
Ortszeit (WOZ) von Steinhu<strong>de</strong> an,<br />
bei <strong>de</strong>r um XII <strong>de</strong>r Sonnenhöchststand<br />
angezeigt wird. Auf <strong>de</strong>n<br />
Zifferblättern mit <strong>de</strong>n arabischen<br />
Zahlen ist die Mitteleuropäische<br />
Zeit (MEZ) zu sehen. Unsere Uhren<br />
sind auch auf MEZ eingestellt,<br />
im Sommer jedoch auf die<br />
mitteleuropäische Sommerzeit<br />
(MESZ = MEZ plus 1 Std.).<br />
© Heinz Müller<br />
© <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Da die MEZ auf <strong>de</strong>n 15.Längengrad Ost bezogen ist, Steinhu<strong>de</strong> aber auf<br />
<strong>de</strong>m 9. Längengrad Ost liegt, müssen durch <strong>de</strong>n Gang <strong>de</strong>r Sonne von Ost<br />
nach West zu <strong>de</strong>r WOZ ca. 24 Min. addiert wer<strong>de</strong>n (ca. 4 Min. pro Längengrad).<br />
Dadurch entsteht die Differenz von ca. 24 Min. (im Sommer 1 Std.<br />
24 Min.) bei <strong>de</strong>r Anzeige zwischen <strong>de</strong>n römischen und <strong>de</strong>n arabischen<br />
Zifferblättern.<br />
Die Beson<strong>de</strong>rheiten dieser Uhr sind die äquatoriale Uhr auf <strong>de</strong>r Nordseite<br />
und die polare Süduhr mit Hohlformen. Die Skulptur hinter <strong>de</strong>m Gnomon<br />
ist zugleich ein polyedrische = vielfältige Uhr mit mehreren Zifferblättern.<br />
An <strong>de</strong>r Steinskulptur sind 8 Sonnenuhren mit römischen Zahlen zu sehen,<br />
die alle die WOZ anzeigen. So müssen auch hier zu <strong>de</strong>r angezeigten Zeit<br />
im Sommer ca. 1 Std 24 Min. addiert wer<strong>de</strong>n, um die angezeigte Zeit mit<br />
unseren Uhren zu vergleichen.
Menschen am <strong>Meer</strong><br />
Die <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Region ist auch die Heimat von bekannten Personen<br />
<strong>de</strong>s öffentlichen Lebens: Frauke Ludowig, Sabine Steuernagel, Christina<br />
Harland, Franziska Stünkel o<strong>de</strong>r Walter Krämer. Auch Billy Mo hat hier<br />
einige Jahre die musikalische Szene mitgestaltet.<br />
Doch wir wollen Ihnen Personen näher bringen, die vor langer Zeit mit<br />
dieser Region verbun<strong>de</strong>n waren: Smalian, Schaub, Thiess, Hölty, Vater<br />
und Sohn Meßwarb, Jünger, Hase, Scharnhorst und Nagel.<br />
Paul Smalian<br />
© Künstler: Paul Smalian / Karl-Erich Smalian<br />
Paul Smalian wur<strong>de</strong> 1901 in Neuruppin bei Berlin geboren. 1948 ließ er<br />
sich in Steinhu<strong>de</strong> nie<strong>de</strong>r. Hier malte er bis zu seinem Lebensen<strong>de</strong> 1974<br />
zählige Bil<strong>de</strong>r von seinem Lieblingsmotiv, <strong>de</strong>m <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>. Er arbeitete<br />
zuvor u.a. in Ägypten, Brasilien, Tunesien, Marokko, Spanien, Italien,<br />
Frankreich und <strong>de</strong>r Schweiz.<br />
Harald Schaub<br />
Der <strong>de</strong>utsche Maler Harald Schaub wur<strong>de</strong> 1917 in Wittenberge geboren.<br />
1946 kam er nach Steinhu<strong>de</strong>, wo er 1991 starb. Zu <strong>de</strong>n Werken <strong>de</strong>s Künstlers<br />
mit internationalem Ruf gehören hauptsächlich Aquarelle, Zeich-<br />
nungen und Gemäl<strong>de</strong> in lebhafter Farbgebung. In seiner Spätphase hat<br />
<strong>de</strong>r Künstler in seinen Bil<strong>de</strong>rn viele sozialkritische und Antikriegsthemen<br />
dargestellt.<br />
77<br />
Menschen am <strong>Meer</strong>
Menschen am <strong>Meer</strong><br />
78<br />
Frank Thiess<br />
Der Schriftsteller Frank Thiess, bekannt vor allem durch seinen Antikriegsroman<br />
„Tsu-Shi-Ma“ und seine Frau Florence, eine bekannte Sängerin,<br />
pachteten 1923 für 99 Jahre ein Grundstück in Steinhu<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n so<br />
genannten „Erlengrund“. Wie Thiess selbst in seinem Buch „Jahre <strong>de</strong>s Unheils,<br />
Fragmente erlebter Geschichte“ (P. Zsolnay Verlag, Wien-Hamburg<br />
1972) schrieb, verlebte er hier die glücklichsten Jahre seines Lebens. In<br />
seinem 1932 geschriebenen Roman „Johanna und Esther“ (später Gäa),<br />
sind in einigen Romanfiguren Persönlichkeiten aus Großenheidorn und<br />
Steinhu<strong>de</strong> zu erkennen und ist auch einiges über diese Orte zu erfahren.<br />
Ludwig C.H. Hölty<br />
Hölty ( 1748–1776 ) wur<strong>de</strong> in Mariensee geboren. Er studierte in Göttingen<br />
Theologie und Sprachen. Er war, neben J.H. Voß F.L. Graf von Stolberg<br />
o<strong>de</strong>r J.T.L. Wehrs, Mitglied im Göttinger Hainbund, eine die Natur verehren<strong>de</strong>,<br />
zum Sturm und Drang tendieren<strong>de</strong> literarische Gruppe, <strong>de</strong>ren<br />
Vaterfigur Gottlieb Klopstock war. Eines seiner berühmtesten Gedicht ist<br />
„Üb immer Treu` und Redlichkeit“, das von Mozart vertont wur<strong>de</strong> (Die<br />
Zauberflöte).<br />
Hölty war einer <strong>de</strong>r großen Träumer <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Dichtung. Seine<br />
gebändigte und betroffene Phantasie war ein wesentlicher Bestandteil<br />
<strong>de</strong>r romantischen Dichtung. Weitere Gedichte wur<strong>de</strong>n vertont von<br />
Christian Frie<strong>de</strong>rich Emmanuel Bach, Franz Schubert, Johannes Brahms<br />
o<strong>de</strong>r Felix Men<strong>de</strong>lssohn Bartholdy.<br />
Wilhelm und Ernst Meßwarb<br />
Wilhelm und Ernst Meßwarb waren bei<strong>de</strong> Architekten und Bürgermeister<br />
in Rehburg (Vater: 1878–1912; Sohn 1912–1938). Wilhelm Meßwarb<br />
grün<strong>de</strong>te 1900 die „Städtische Bautechnische Winterschule“, die <strong>de</strong>r Vermittlung<br />
von technischen und geschäftlichen Kenntnissen für Bauhandwerker<br />
diente. Ernst Meßwarb (1873–1960) entwarf die Villa, in <strong>de</strong>r Ernst<br />
Jünger später (ab 1907) seine Kindheit verbrachte. Die Meßwarbs planten<br />
viele Gebäu<strong>de</strong> im so genannten „Rehburger Baustiel“, die heute Sehenswürdigkeiten<br />
in <strong>de</strong>r Region um Rehburg sind: u.a. <strong>de</strong>n Rathskeller, <strong>de</strong>n<br />
Uhrturm, das Heimatmuseum, die Polizeiwache und <strong>de</strong>n Feuerwehrturm.<br />
„Rehburger Baustil“ nennt sich das, was Besuchern meist zuerst ins Auge<br />
fällt, wenn sie durch <strong>de</strong>n Ort gehen. Die genannten Gebäu<strong>de</strong> zeigen <strong>de</strong>n<br />
verspielten, fantasievollen und verwinkelten Stil <strong>de</strong>r Architekten Meßwarb,<br />
<strong>de</strong>ren Wirken in Rehburg begann und dort auch etliche schöpferische<br />
Höhepunkte zeigt. In Mardorf zählt die Neue Alte Schule, das heutige<br />
Dorfgemeinschaftshaus, zu <strong>de</strong>n Bauten <strong>de</strong>r Architekten Meßwarb.
Ernst Jünger<br />
Ernst Jünger (1895–1998), <strong>de</strong>r zeitweise in Wunstorf die Realschule besuchte<br />
und dort zusammen mit seinem Bru<strong>de</strong>r Friedrich Georg <strong>de</strong>m Wan<strong>de</strong>rvogel-Club<br />
angehörte, mel<strong>de</strong>te sich als Freiwilliger nach Ausbruch<br />
<strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs Die Erlebnisse verarbeitete er in seinen Kriegstagebüchern<br />
„In Stahlgewittern“ (1920), seinem berühmtesten Werk. 1965<br />
wur<strong>de</strong> er zum Ehrenbürger <strong>de</strong>r Stadt Rehburg ernannt. Er machte sich<br />
später auch als Insektenforscher einen Namen („Subtile Jag<strong>de</strong>n“, 1967).<br />
Jünger gilt im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum, wie auch Ingeborg Bachmann,<br />
als Vertreter <strong>de</strong>s magischen Realismus, <strong>de</strong>r Verschmelzung von realer<br />
Wirklichkeit und magischer Realität (Halluzinationen, Träume).<br />
Conrad Wilhelm Hase<br />
Am 2.Oktober 1818 wur<strong>de</strong> Conrad Wilhelm Hase in Einbeck geboren. Im<br />
Wintersemester 1834 begann er mit <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Baukunst in Hannover.<br />
Nach Beendigung <strong>de</strong>s Studiums und anschließen<strong>de</strong>r Maurerlehre<br />
ging er auf Wan<strong>de</strong>rschaft nach München. Er baute die Bahnhöfe in Celle,<br />
Lehrte und Wunstorf, sah sich aber aufgrund <strong>de</strong>r politischen Wirren gezwungen,<br />
sich umzuorientieren hin zum Sakralbau, die ihn zur Restaurierung<br />
<strong>de</strong>r Klosterkirche in Loccum brachte.<br />
Bei einem Architektenwettbewerb 1852 zum Bau <strong>de</strong>s Museums für Kunst<br />
und Wissenschaft in Hannover ging er als Sieger hervor.<br />
Hase baute nach <strong>de</strong>m unverwechselbaren neugotischen Stil. Er orientierte<br />
seine Architektur an <strong>de</strong>r mittelalterlichen Backsteinarchitektur,<br />
strebte aber nach einer neuen, zeitgenössischen Bauweise, wie sie in<br />
<strong>de</strong>r Gotik am <strong>de</strong>utlichsten spürbar war. Hase betrachtete sie als Inbegriff<br />
<strong>de</strong>r „<strong>de</strong>utschen“ Architektur und als höchste Entwicklungsstufe einer das<br />
Christentum symbolisieren<strong>de</strong>n Formensprache.<br />
Zu seinen Werken zählen u.a.:<br />
Altes Rathaus und Christuskirche in Hannover<br />
Restaurierung <strong>de</strong>r Münsterkirche St. Bonifatius in Hameln<br />
St.-Dionysius-Kirche Nettelre<strong>de</strong><br />
Restaurierung <strong>de</strong>r Sigwardskirche und neugotischer Neubau in I<strong>de</strong>nsen<br />
Kirche St. Nicolai in Altenhagen<br />
Holle`sches Wohnhaus in Wunstorf<br />
St. Osdag Kirche in Man<strong>de</strong>lsloh<br />
79<br />
Menschen am <strong>Meer</strong>
Menschen am <strong>Meer</strong><br />
80<br />
Gerhard von Scharnhorst<br />
Gerhard Scharnhorst wird am 12. November 1755 auf <strong>de</strong>m Rittergut in<br />
Bor<strong>de</strong>nau geboren. Nach<strong>de</strong>m die Familie das Hei<strong>de</strong>gut Hämelsee bei<br />
Eystrup übernommen hat und in Bothmer einen Hof gepachtet hatte,<br />
kehrten sie 1771 nach Bor<strong>de</strong>nau zurück.<br />
Scharnhorst besuchte die Militäraka<strong>de</strong>mie auf <strong>de</strong>r Inselfestung Wilhelmstein<br />
und wur<strong>de</strong> dort <strong>de</strong>r beste Kriegsschüler, bis er 1778 in hannoversche<br />
Dienste eintrat. In Diensten <strong>de</strong>r preußischen Armee wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r nun gea<strong>de</strong>lte<br />
Scharnhorst Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Militärorganisationskomitees.<br />
Er gilt neben Gneisenau sowie Stein und Har<strong>de</strong>nberg als maßgeblicher<br />
Reformer Preußens. Das Hauptziel dieser Reform auf gesellschaftlichem<br />
und militärischem Gebiet war es, bei <strong>de</strong>n Staatsbürgern Selbstständigkeit<br />
und Verantwortungsbewusstsein zu wecken.<br />
Stein und Har<strong>de</strong>nberg führten die Bauernbefreiung durch und gaben<br />
<strong>de</strong>n Städten die Selbstverwaltung zurück. Gneisenau und Scharnhorst<br />
unternahmen eine Reform <strong>de</strong>s Heeres, wobei jetzt nur nach Wissen, Fähigkeiten<br />
und Tüchtigkeit statt nach Alter und Herkunft über die Karriere<br />
entschied (umfassendste Heeresreform <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Geschichte).<br />
Scharnhorst führte das Krümpersystem ein, d.h. <strong>de</strong>n ständigen Austausch<br />
<strong>de</strong>r unter Waffen stehen<strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>, um so eine auferlegte<br />
Begrenzung <strong>de</strong>s preußischen Heeres zu umgehen. Scharnhorst starb am<br />
28. Juni 1813 bei Prag.<br />
Auf das Gut Scharnhorst mit <strong>de</strong>m Geburtshaus von Gerhard Scharnhorst<br />
weist ein Denkmal vor <strong>de</strong>r Auffahrt <strong>de</strong>s Anwesens hin.<br />
Gustav Nagel<br />
mit 18 jahren schockte nagel plötzlich seine umwelt. er wollte nicht mehr<br />
zu hause schlafen und bud<strong>de</strong>lte sich im wald ein erdloch, ging nicht<br />
mehr zum friseur und trug nur noch ein knappes leinenhöschen und einen<br />
weiten überwurf.<br />
er war einst <strong>de</strong>r berühmteste aussteiger <strong>de</strong>utschlands – „natürlicher Naturmensch<br />
von Beruf“ (Kurt Tucholsky). kohlrabi-apostel nannte das volk<br />
respektlos <strong>de</strong>n barfüßigen propheten.<br />
nagel lockte touristenströme in seinen heimatort arendsee, die seinen<br />
tempel am see besichtigen wollten.<br />
auf seinen wan<strong>de</strong>rungen kam er auch an das steinhu<strong>de</strong>r meer, wo er auf<br />
<strong>de</strong>m weißen berg in mardorf für zwei jahre sein zelt aufschlug. neben<br />
nagels lebensreformerischen vorstellungen, folgte er <strong>de</strong>m grundsatz:<br />
„schreibe wie du sprichst“. 1896 begann er seine neue <strong>de</strong>utsche „ortografi“<br />
(Orthographie) mit eigener Grammatik und <strong>de</strong>r „revolutionären“<br />
Kleinschreibung. 2009 erhält das platzartige gelän<strong>de</strong> um <strong>de</strong>n weißen<br />
berg in mardorf <strong>de</strong>n namen „gustaf-nagel-platz“.
Herausragen<strong>de</strong><br />
Veranstaltungen 2012<br />
Kunstscheune Steinhu<strong>de</strong>: Ausstellungen<br />
ganzjährig Sa.–So.: 14.00–18.00 Uhr<br />
April bis Oktober Mi.–Fr. 14.00–18.00 Uhr<br />
Bad Rehburg: Weltklassik am Klavier<br />
ganzjährig je<strong>de</strong>n 3. Samstag im Monat<br />
Durch-Blicke Inselfestung Wilhelmstein<br />
20. Mai–24. Oktober Installationen von Timm Ulrichs<br />
Musik zur Einkehr Kloster Loccum<br />
20. Mai–16. September sonntags um 17:30 Uhr<br />
Kunsthandwerk in <strong>de</strong>r Romantik Bad Rehburg<br />
21.–22. April<br />
Kunsthandwerkermarkt Mardorf<br />
Himmelfahrt/Tag <strong>de</strong>r Deutschen Einheit: 11.00–17.00 Uhr<br />
Fischerkreidag Steinhu<strong>de</strong><br />
18.–20. Mai<br />
Bauernmarkt Mardorf<br />
je<strong>de</strong>n Mittwoch im Juli und August: 09.00–13.00 Uhr<br />
Mardorfer Jazz-Abend<br />
06. Juli ab 19.00 Uhr<br />
Kulttour 2012 durch das Neustädter Land<br />
14.–15. Juli<br />
<strong>Kultur</strong> im Bürgerpark Wunstorf<br />
14.–15. Juli<br />
Uferfest Mardorf<br />
21. Juli: ab 13.00 Uhr<br />
<strong>Kultur</strong>Gut Poggenhagen: Sculptures Musicales<br />
28.–29. Juli<br />
Open Air Kino Mardorf<br />
04. August ab ca. 21.00 Uhr<br />
Festliches Wochenen<strong>de</strong> Steinhu<strong>de</strong> und Mardorf<br />
17.–19. August<br />
Fischtival Steinhu<strong>de</strong><br />
08.–09. September<br />
Tag <strong>de</strong>s offenen Denkmals<br />
09. September<br />
Rock im Schloss<br />
25. August<br />
Lichterfest Neustadt a. Rbge.<br />
07. Dezember<br />
81<br />
Veranstaltungen und Angebote
Veranstaltungen und Angebote<br />
82<br />
Vereine und Veranstalter<br />
Kunst- und <strong>Kultur</strong>vereine am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong><br />
Neustadt:<br />
Bor<strong>de</strong>nau – Unser Dorf liest<br />
Martin Drebs<br />
Tel.: 05032.1426<br />
Fax: 05032.915202<br />
UnserDorfliest@Bor<strong>de</strong>nau.<strong>de</strong><br />
Gästeführungen Neustadt<br />
Doris Pleye-Schumacher<br />
Tel.: 05032.4540<br />
stadtfuehrungen@aol.com<br />
www.stadtfuehrungen-neustadt.<strong>de</strong><br />
Jugendkunstschule<br />
Albert-Schweitzer-Str. 16 c<br />
31535 Neustadt<br />
Tel.: 05032.63724<br />
juku.ev@web.<strong>de</strong><br />
www.juku.neustadt-rbge.<strong>de</strong><br />
<strong>Kultur</strong>forum<br />
www.kulturforum-neustadt.<strong>de</strong><br />
<strong>Kultur</strong>netzwerk<br />
Freiwilligen-Zentrum Neustadt a.Rbge. e.V.<br />
Am Schützenplatz 2<br />
31535 Neustadt<br />
Tel.: 05032.919105<br />
Fax: 05032.919106<br />
info@fwz-neustadt.<strong>de</strong><br />
www.fwz-neustadt.<strong>de</strong><br />
Kunstverein Neustadt e.V.<br />
Herr Werner Voß<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Tel.: 05032.969-438<br />
www.kunstverein-neustadt.<strong>de</strong><br />
Stiftung <strong>Kultur</strong>region Hannover<br />
Osterstraße 63<br />
30159 Hannover<br />
Tel.: 0511.3000-2051<br />
Fax: 0511.3000-95-2051<br />
info@stiftung-kulturregion.<strong>de</strong><br />
www.stiftung-kulturregion.<strong>de</strong><br />
Team <strong>Kultur</strong> <strong>de</strong>r Region Hannover<br />
Hil<strong>de</strong>sheimer Str. 20<br />
30169 Hannover<br />
Tel.: 0511.61622073<br />
Fax: 0511.61623229<br />
kultur@region-hannover.<strong>de</strong><br />
www.hannover.<strong>de</strong>
Theater- und Konzertkreis Neustadt a Rbge. e.V.<br />
Marktstraße 34<br />
31535 Neustadt<br />
Tel.: 05032.61799<br />
kontakt@tkk-neustadt.<strong>de</strong><br />
Waldbühne Otternhagen e.V.<br />
An <strong>de</strong>r Waldbühne 1<br />
31535 Neustadt-Otternhagen<br />
Tel.: 05032.939903<br />
info@waldbuehne-otternhagen.<strong>de</strong><br />
Rehburg-Loccum:<br />
Evangelische Aka<strong>de</strong>mie Loccum<br />
Münchehäger Straße 6<br />
31547 Rehburg-Loccum<br />
Tel.: 05766.810<br />
Fax: 05766.81900<br />
KulTour e.V.<br />
Frau Annette Albrecht-Kesselhut<br />
Hermann-Löns-Straße 14<br />
31547 Rehburg-Loccum, OT Rehburg<br />
Tel.: 0172 5111046<br />
www.kultur-verein.<strong>de</strong><br />
Lust auf Kunst e.V.<br />
Frau Evelyn Rossa<br />
Marktstraße 9<br />
31547 Rehburg-Loccum, OT Loccum<br />
Tel.: 0178 4000673<br />
www.lust-auf-kunst-ev.<strong>de</strong><br />
© Romantik Bad Rehburg<br />
83<br />
Veranstaltungen und Angebote
Veranstaltungen und Angebote<br />
84<br />
Wunstorf:<br />
Initiative Pegasus Wunstorf – Kunst und Kommunikation<br />
Detlef Kuhrt<br />
Tel.: 05031.77396<br />
Fax: 05031.77396<br />
<strong>Kultur</strong>ring Wunstorf und Nachbargemein<strong>de</strong>n v. 1950 e.V.<br />
Wasserzucht 1 (Abtei)<br />
31515 Wunstorf<br />
Siegfried Kröning<br />
Tel.: 05031.2331<br />
<strong>Kultur</strong>ring.Wunstorf@web.<strong>de</strong><br />
www.kulturring-wunstorf.<strong>de</strong><br />
Kunstscheune Steinhu<strong>de</strong><br />
<strong>Meer</strong>straße 9<br />
31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Verkehrsverein <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> e.V. / <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Tel.: 05033.95010<br />
steinhu<strong>de</strong>@steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
www.steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong>/kunstscheune<br />
Kunstschule Wunstorf e.V.<br />
Hin<strong>de</strong>nburgstraße 42 A<br />
31515 Wunstorf<br />
Ursula Walford<br />
Tel.: 05031.915753<br />
info@kunstschule-wunstorf.<strong>de</strong><br />
www.kunstschule-wunstorf.<strong>de</strong><br />
Kunstverein Wunstorf e.V.<br />
Zaunkönigweg 11<br />
30826 Garbsen<br />
Irene Probst<br />
Tel.: 05031.75959<br />
Fax: 05031.74809<br />
probst@kunstverein-wunstorf.<strong>de</strong><br />
www.kunstverein-wunstorf.<strong>de</strong><br />
<strong>Meer</strong>kunstraum e.V.<br />
Bleichenstraße 55<br />
31515 Wunstorf<br />
Dietmar Junghans<br />
Tel.: 05033.939090<br />
meerkunstraum@web.<strong>de</strong><br />
www.meerkunstraum.<strong>de</strong><br />
<strong>Meer</strong>vocal e.V.<br />
Lenzstraße 2<br />
31515 Wunstorf<br />
Friedrich Kampe<br />
Tel.: 05031.73000<br />
www.meervocal.<strong>de</strong><br />
Wunstorfer Gästeführerinnen<br />
Stadtführungen unter Tel.: 05031.101326
Ortsführungen<br />
in Steinhu<strong>de</strong> und in Mardorf<br />
Erleben Sie Steinhu<strong>de</strong> und Mardorf aus allen Blickwinkeln. Bei einer erlebnisreichen<br />
Führung erfahren Sie interessante Geschichte und Geschichten.<br />
Denkmalgeschütze Gebäu<strong>de</strong> und landschaftliche Beson<strong>de</strong>rheiten versetzen<br />
Sie in eine längst vergessene Zeit. Von Mai bis September fin<strong>de</strong>t immer<br />
dienstags um 18.30 Uhr unsere „Historische Abendführung“ statt. Genießen<br />
Sie einen <strong>de</strong>r wun<strong>de</strong>rschönen Sonnenuntergänge am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Meer</strong>! Gruppen können eine Führung an einem Termin ihrer Wahl buchen.<br />
Wie heißen die typischen Holzboote vom <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong>? Für welche<br />
Delikatesse ist das <strong>Meer</strong> bekannt? Fragen Sie nach unserem Angebot für<br />
Kin<strong>de</strong>rgruppen und Schulkassen, wir bieten Ihnen <strong>de</strong>n etwas an<strong>de</strong>ren Geschichtsunterricht.<br />
Treffpunkte<br />
Tourist-Information Steinhu<strong>de</strong>, <strong>Meer</strong>str. 15-19, 31515 Steinhu<strong>de</strong><br />
Tourist-Information Mardorf, Aloys-Bunge-Platz, 31535 Mardorf<br />
Kosten: 4,00 Euro pro Person.<br />
Kleine Kostbarkeiten<br />
Galerie Kunstraum<br />
Schloßstraße 2a<br />
31535 Neustadt a. Rbge.<br />
Info: 0151.25319297<br />
Haasenhof<br />
Wiklohstraße 6<br />
31535 Neustadt-Man<strong>de</strong>lsloh<br />
Klassikscheune mit Konzerten, CD-Produktionen<br />
Offener Sektkeller im Schloss Lan<strong>de</strong>strost<br />
Je<strong>de</strong>n 3. Samstag im Monat jeweils von 12.00–17.00 Uhr<br />
© Patricia Chad<strong>de</strong><br />
Kunst in Rehburger Schaufenstern<br />
Skulpturen, Installationen und Bil<strong>de</strong>r, die in unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n<br />
ausgetauscht wer<strong>de</strong>n, sind hier zu sehen.<br />
85<br />
Veranstaltungen und Angebote
Erlebnispakete & Arrangements<br />
86<br />
Mardorf ent<strong>de</strong>cken<br />
Nach einem <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong>-<strong>Meer</strong>-Cocktail im Haus <strong>de</strong>s Gastes genießen Sie<br />
bei einer geselligen Planwagenfahrt die wun<strong>de</strong>rschöne Natur. Vor <strong>de</strong>r<br />
anschließen<strong>de</strong>n Überfahrt mit <strong>de</strong>n historischen Auswan<strong>de</strong>rer-Segelbooten<br />
zur Insel Wilhelmstein stärken Sie sich mit einem leckeren Mittagessen.<br />
Zum Abschluss lassen Sie sich in einem gemütlichen Ambiente mit<br />
wun<strong>de</strong>rbarem Kuchen und duften<strong>de</strong>m Kaffee verwöhnen.<br />
Ihr Leistungspaket<br />
• Begrüßung im Haus <strong>de</strong>s Gastes und Führung durch das Heimatmuseum<br />
• Pfer<strong>de</strong>bus durch Mardorfs Natur<br />
• Mittagessen in einem für Sie ausgewählten Restaurant<br />
• Bootsfahrt zur Insel Wilhelmstein<br />
• Kaffeege<strong>de</strong>ck mit leckerem Kuchen<br />
Preise pro Person<br />
Ab 10 Personen 40,00 €<br />
„Auf <strong>de</strong>n Spuren von Graf Wilhelm“<br />
Wussten Sie, dass <strong>de</strong>r Erbauer <strong>de</strong>r Festung Wilhelmstein, Reichsgraf Wilhelm,<br />
eine Persönlichkeit von europäischer Be<strong>de</strong>utung war? Mit historischen<br />
Segelbooten (Auswan<strong>de</strong>rern) setzen Sie in Begleitung unserer<br />
GästeführerInnen zur Insel über und <strong>erleben</strong> in einer spannen<strong>de</strong>n Führung<br />
mehr über das Leben <strong>de</strong>s Grafen.<br />
Ihr Leistungspaket<br />
• Bootsfahrt zur Insel Wilhelmstein mit Eintritt in die Festung<br />
• Eine Gästeführerin begleitet Sie durch die Inselfestung<br />
• Auf Anfrage: Besuch Aalräucherei + 1,00 € / Pers.<br />
Preise pro Person<br />
Ab 10 Personen 19,00/15,00 € (Erwachsene/Kin<strong>de</strong>r bis 13 J.)<br />
Ab 15 Personen 17,00/12,00 € (Erwachsene/Kin<strong>de</strong>r bis 13 J.)<br />
Ab 30 Personen 15,00/10,00 € (Erwachsene/Kin<strong>de</strong>r bis 13 J.)<br />
An Sonn- und Feiertagen zzgl. 10,00 € pro Gruppe<br />
Prickeln<strong>de</strong>s Neustadt<br />
Eine Gästeführerin begleitet Sie über historische Brücken, zur Schleuse<br />
und Wassermühle, entlang <strong>de</strong>r Leine zum Erichsberg. Lassen Sie sich mit<br />
einem leckeren Mittagessen in einem Neustädter Restaurant verwöhnen.<br />
Besuchen Sie die einzige Sektkellerei in Nie<strong>de</strong>rsachsen. In <strong>de</strong>r Sektkellerei<br />
Duprès, im imposanten Kellergewölbe <strong>de</strong>s Neustädter Schlosses,<br />
wer<strong>de</strong>n Sie in die Geheimnisse <strong>de</strong>r Sektherstellung eingeweiht.<br />
Ihr Leistungspaket<br />
• Begrüßung durch eine Neustädter Gästeführerin<br />
• Historischer Stadtrundgang<br />
• Mittagessen in einem Neustädter Restaurant<br />
• Besichtigung <strong>de</strong>r Sektkellerei im Schloss Lan<strong>de</strong>strost mit Kostprobe<br />
Preis pro Person<br />
Ab 10 Personen 35,00 €<br />
Ab 20 Personen 32,00 €
Kleine Verwöhnzeit<br />
In einer Zeit, in <strong>de</strong>r Arbeitsstress und Erfolgsdruck <strong>de</strong>n Alltag vieler<br />
Menschen bestimmen, wer<strong>de</strong>n Rückzugsphasen zur Regeneration von<br />
Körper, Geist und Seele immer wertvoller. Hier bietet die „Kleine Verwöhnzeit“<br />
am <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> perfekte Möglichkeiten, etwas nur für<br />
sich selbst zu tun.<br />
Ihr Leistungspaket<br />
• 2 Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Frühstück<br />
• Frische Früchte, Piccolo-Sekt und Wellness-Getränke auf <strong>de</strong>m Zimmer<br />
• Eine kulinarische Verwöhnzeit mit 3-Gängen<br />
• Verwöhn-Paket von „Kopf bis Fuß“<br />
Preise pro Person im Doppelzimmer<br />
Pension (ganzjährig) ab 249,00 €<br />
Hotel Winterpreis (15.10.-31.03.) ab 249,00 €<br />
Hotel Sommerpreis (01.04.-14.10.) ab 269,00 €<br />
Herausgeber<br />
<strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
<strong>Meer</strong>straße 15-19 // 31515 Wunstorf-Steinhu<strong>de</strong><br />
Tel. 05033/9501-0 // Fax 05033/9501-20<br />
steinhu<strong>de</strong>@steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
www.steinhu<strong>de</strong>r-meer.<strong>de</strong><br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen für Pauschalangebote.<br />
Für Preise keine Gewähr, Än<strong>de</strong>rungen vorbehalten.<br />
Texte<br />
Rainer Jacob (miura <strong>de</strong>l mar consulting) u. <strong>Steinhu<strong>de</strong>r</strong> <strong>Meer</strong> Tourismus GmbH<br />
Fotos<br />
Siehe Copyrightangabe am jeweiligen Bild. Titelmotiv: Patricia Chad<strong>de</strong><br />
Dieses Projekt wird mit Mitteln<br />
<strong>de</strong>s Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung geför<strong>de</strong>rt.<br />
© Fürstliche Hofkammer<br />
Produktion<br />
KONTOR3 Werbeagentur<br />
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