Leitprogramm farbige Stoffe
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4. Wir testen unser Modell des Elektronengases an den Polyenen<br />
4.3 Das Elektronengasmodell wird erweitert - Einführung des<br />
Korrekturfaktors Vkorr<br />
Die Berechnungen lassen erkennen, dass die Werte für ∆Wber bzw. λber deutlich unter bzw.<br />
über den experimentellen Werten liegen. Das Modell des Elektronengases, wie es im Kap.<br />
5.3.1 entwickelt wurde, kann somit nicht einfach auf die Polyene übertragen werden; man<br />
muss es modifizieren. Die angenommene vollständige Delokalisierung der π-Elektronen ist<br />
anscheinend nicht gewährleistet.<br />
Um das Elektronensystem der Polyene anzuregen, ist, verglichen mit der Modellvorstellung<br />
des Elektronengases, ein zusätzlicher Energieaufwand Vkorr nötig. Damit ein Vergleich<br />
möglich ist, wird bei den folgenden Berechnungen der Bindungsabstand gegenüber den Cyaninen<br />
nicht verändert.<br />
Um ∆Wexp mit ∆Wber gleichsetzen zu können, muss Vkorr zu Wexp hinzugezählt werden. Damit<br />
lässt sich Vkorr berechnen:<br />
∆W ∆W<br />
V<br />
exp = ber + korr → ∆Wexp<br />
1<br />
(7) Vkorr = ∆Wexp −188 , ⋅10⋅ kJmol<br />
N + 1<br />
3 −1<br />
= , ⋅ ⋅<br />
N + +<br />
3 1<br />
18810 1<br />
Berechnung von Vkorr (zusätzlicher Energieaufwand zur Anregung von Polyenen, verglichen<br />
mit den Werten, die man bei Annahme einer vollständigen Delokalisierung der π-Elektronen<br />
erhält)<br />
Mit Hilfe von Vkorr lassen sich Aussagen über die Delokalisierung<br />
von π-Elektronen eines Moleküls machen. Je kleiner<br />
Vkorr, desto vollständiger ist die Delokalisierung; das betrachtete<br />
System entspricht damit immer besser dem Elektronengasmodell.<br />
Im Idealfall der Cyanine ist Vkorr gleich<br />
Null.<br />
V korr<br />
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