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Leitprogramm farbige Stoffe

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1. Die Farbigkeit von <strong>Stoffe</strong>n<br />

Die rote Blüte und der grüne Stiel einer Tulpe unterscheiden sich durch den molekularen<br />

Aufbau der Gewebestruktur. So kommt es, dass die Blüte aus dem weissen Sonnenlicht den<br />

grünen Bereich absorbiert. Sie entzieht dem Sonnenlicht einen Teil der Energie und remittiert<br />

nur den nicht verwendeten Teil der Strahlung, der für den Betrachter rot aussieht.<br />

Bei den Tulpenstielen ist es umgekehrt. Sie absorbieren den Rotbereich des Lichtes.<br />

Remittiert wird der Teil der sichtbaren Strahlung, der im Betrachter den Farbeneindruck Grün<br />

erweckt.<br />

Der Prozess des Sehens<br />

Farbige <strong>Stoffe</strong> absorbieren bestimmte Anteile aus dem<br />

Sonnenlicht. Die Substanzfarbe ist die<br />

Komplementärfarbe der absorbierten Anteile.<br />

Beim Sehvorgang werden von unseren Augen elektromagnetische Strahlen aufgenommen,<br />

die eine entsprechende Quelle ausgesandt hat. Diese Strahlen werden in eine Wahrnehmung<br />

umgewandelt. Der zeitliche Ablauf beim Entstehen des Sehvorgangs ist jedoch wegen der<br />

schnellen Geschwindigkeit des Lichtes für den Menschen nicht merkbar.<br />

Das Auge ist ein optisches System. Es hat die Aufgabe, sichtbare Strahlung auf die Netzhaut<br />

zu richten. Die Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen) nehmen den physikalischen Reiz<br />

(Farbreiz) auf und formen ihn in eine physiologische Erregung um, die sie anschliessend über<br />

Nervenfasern in den Sehnerv und von diesem zum Gehirn leiten. Dort wird diese Erregung in<br />

eine Empfindung und diese in bewusstes Sehen umgewandelt.<br />

Die Linse des Auges lässt die elektromagnetischen Wellenlängen zwischen 380 nm (1<br />

Nanometer = 10 -9 m) und 760 nm hindurch. Wegen ihrer veränderlichen Krümmung ist sie in<br />

der Lage, verschieden weit entfernte Gegenstände nacheinander scharf auf die Netzhaut zu<br />

projizieren. Die wichtigsten Bestandteile der Netzhaut, die Rezeptoren, sind Stäbchen (etwa<br />

100 Millionen im menschlichen Auge) und Zapfen (etwa 3 Millionen). Die Stäbchen nehmen<br />

ausschliesslich Helligkeitsunterschiede wahr und sind vor allen Dingen dann von Bedeutung,<br />

wenn nur sehr wenig Beleuchtung vorhanden ist ("Dämmerungssehen"). Farbunterschiede<br />

sind mit Hilfe der Stäbchen nicht zu erkennen. Das erklärt die Tatsache, dass man nachts bei<br />

spärlicher Mondbeleuchtung keine Farbunterschiede wahrnehmen kann, da bei dem geringen<br />

vorhandenen Licht nur noch die Stäbchen in Funktion sind.<br />

Die Stäbchen sind gefüllt mit einer Flüssigkeit, die "Sehpurpur" (Rhodopsin) genannt wird.<br />

Es handelt sich bei dieser Substanz um den an ein Eiweissmolekül (Opsin) gebundenen<br />

14 <strong>Leitprogramm</strong> Farbige <strong>Stoffe</strong>

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