Leitprogramm farbige Stoffe
Leitprogramm farbige Stoffe
Leitprogramm farbige Stoffe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Reaktionsmechanismus der Aldoladdition<br />
117<br />
Anhang 2: Phenylpolyenale und ihre Synthese<br />
Das Wasserstoffatom am Kohlenstoffatom 2 von Ethanal (Aldehyd mit zwei C-Atomen)<br />
besitzt auf Grund der hohen Elektronegativität des Sauerstoffatoms eine erhöhte positive<br />
Partialladung:<br />
Ethanal<br />
Entsprechendes gilt für das Wasserstoffatom am Kohlenstoffatom 4 des 2-Butenals, da sich<br />
die hohe Elektronegativität des Sauerstoffatoms über die Doppelbindung fortpflanzt (leichte<br />
Polarisierbarkeit der π-Elektronen!).<br />
2-Butenal<br />
Man spricht in diesem Zusammenhang von C-H-aciden Verbindungen.<br />
Die Aldolkondensation läuft ab unter der Wirkung einer Base, die dem Aldehyd, der addiert<br />
wird, das Proton des stark positivierten Wasserstoffatoms entzieht. Das somit negative<br />
Kohlenstoffatom bindet sich an das positivierte Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe des<br />
zweiten Aldehyds. Ein Proton aus dem Lösemittel führt schlussendlich zu einer<br />
Hydroxylgruppe und damit zu einem Aldol. Wasserabspaltung ergibt das gewünschte<br />
Polyenal. Das entstandene Phenylpolyenal kann entsprechend diesem Mechanismus um<br />
jeweils zwei zusätzliche Doppelbindungen verlängert werden, wenn man Aldehyde addiert,<br />
die schon eine Doppelbindung besitzen. Bei der hier beschriebenen Synthese wird als<br />
schwache Base das aus Piperidin (Pentamethylenimin) und Eisessig (Ethansäure; Essigsäure)<br />
hergestellte Piperidiniumacetat verwendet.<br />
<strong>Leitprogramm</strong> Farbige <strong>Stoffe</strong>