84. Ausgabe vom August 2010 - Verwaltungsgemeinschaft Buchloe

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21.02.2013 Aufrufe

Soziales - Aktuelles „Pflege kann nur gut gehen. Wenn es den Pflegenden selbst gut geht“. Mit diesem Satz endete das Referat von Frau Daniela Stark, Sozialpädagogin in der Fachstelle für pflegende Angehörige des Caritas-Verbandes für den Landkreis Ostallgäu. Frau Daniela Stark Foto: privat Im Dorfgemeinschaftshaus trafen sich zum ersten Mal der Kreis der pflegenden Angehörigen und die Mitbürger, die eine ehrenamtliche Aufgabe im Besucherund Beratungsdienst der Gemeinde Lamerdingen, ab Herbst übernehmen werden. Trotz der außergewöhnlich hohen Temperaturen fand sich ein interessierter Kreis, unter Beteiligung aller vier Ortsteile der Gemeinde Lamerdingen, zusammen. Bei einem sommerlichen Frühstücksbuffet konnten in einer entspannten Atmosphäre erste Kontakte geknüpft werden, um sich besser kennen zu lernen. Nächstes Treffen: 03.08..2010 um 20.00 Uhr Barbara Bayer Was tun, wenn die Pflege zu Hause Ihre Kräfte, Ihre Zeit und Ihre Finanzen zu erschöpfen droht? Hierzu referierte Frau Stark fachlich kompetent und einfühlsam. Mit Beispielen und Erfahrungen aus ihrer täglichen Arbeit in der Beratungsstelle für pflegender Angehörige, veranschaulichte sie ihren Vortrag. Es wurden eine Fülle von Gründen zusammengetragen, weshalb Menschen die Pflege eines Angehörigen übernehmen, z.B. aus Liebe und Verbundenheit. Aber auch Verantwortungs- oder Pflichtgefühl. Hin und wieder aus finanziellen Motiven. Oftmals auf frühere Versprechen, bis hin zur Angst, durch andere verurteilt zu werden. Nicht immer kommen Pflegeverhältnisse durch schleichende Prozesse, des Älterwerdens und zunehmender Hilfsbedürftigkeit zustande. Oftmals handelt es sich um ein plötzliches und unerwartetes Eintreten von Hilfsbedürftigkeit, wie durch einen Schlaganfall oder einen Unfall. Meistens erfolgt nach dem Krankenhausaufenthalt noch eine kurze Rehaphase. Angehörige müssen dann relativ plötzlich entscheiden, ob die Pflege zu Hause möglich ist, wer die Pflege übernimmt und welche Vorbereitungen getroffen werden müssen, z. B. eine Wohnraumanpassung. Psychische, körperliche und finanzielle Belastung pflegender Angehöriger Pflegende Angehörige sind vielseitigen psychischen Belastungen ausgesetzt, alleine durch die Veränderung der eigenen Lebensplanung, das stetige Angebundensein, Soziale Isolation, Angst vor der Zukunft und oftmals auch Im Foyer, Treppenaufgang und dem Festsaal des neuen Dorfgemeinschaftshauses wurden an den Wänden Galerieleisten angebracht um zukünftig der Kunst einen Raum zu schaffen. Zur Eröffnung des Dorfgemeinschaftshauses stellen zwei einheimische Künstlerinnen (Barbara Bayer und Andrea Skorpil) Ihre Werke aus: zum einen großformatige Acrylbilder mit gegenständlichen oder abstrakten Motiven von Andrea Skorpil und farbk r ä f t i g e B l u m e n a q u a r e l l e u n d Landschaften in Pastell von Barbara 8 Konflikte mit anderen Familienmitgliedern. Dazu kommen körperliche Symptome, wie häufige Rückenprobleme durch Heben, Tragen und Umlagern. Der fehlende Schlaf durch mangelnde Nachtruhe. Es gibt kaum Zeit zum Erholen, keinen Urlaub, kein Wochenende. Häufig kommt es zur Aufgabe oder Einschränkung der Berufstätigkeit, was mit finanziellen Einbußen verbunden ist. Meist wird nur ein geringer Teil der Ausgaben durch die Pflegeversicherung abgedeckt. Natürlich haben alle diese Faktoren Auswirkungen auf das gesamte Familiensystem und oft brechen ‚alte Konflikte’ auf, und es kann hin und wieder bis zur Gewalt in Pflegebeziehungen kommen. Was ist zu tun, um Überlastung zu vermeiden? Grundsätzlich: Pflegende sollten nicht alleine die Last tragen. Es ist wichtig, sich auf Fachgespräche einzulassen und sich Gesprächskreisen anzuschließen, in denen man seine spezielle Situation offenlegen kann. Vermieden werden sollten gesellschaftliche und soziale Isolation. Mut zur Auszeit ist angesagt, einen Ausgleich durch eine aktive Freizeitgestaltung um die eigene psychische und körperliche Gesundheit zu erhalten. Entlastungsmöglichkeiten, wie z.B. Verhinderungs- Kurzzeit- und Tagespflege sollten regelmäßig in Anspruch genommen werden: Denn dem Pflegebedürftigen ist nicht geholfen, wenn der Pflegende selbst krank wird! Ditrun Steinseifer-Vogel Seniorenbeauftragte Kunstausstellung im neuen Dorfgemeinschaftshaus Text: Ditrun Steinseifer-Vogel, Fotos: privat Bayer. In dieser Ausgabe möchte ich Ihnen Barbara Bayer und ihre Arbeiten vorstellen: Seit über vielen Jahren lebt und arbeitet sie als Grafikerin und Malerin in Großkitzighofen: „Eigentlich habe ich Modegrafik studiert. Um diesen Beruf ausüben zu können, hätte ich ins Ausland gehen müssen. Das wollte ich nicht. Wie man z.B. an meinen Landschaftspastellen erkennen kann, bin ich schon sehr heimatverbunden: die starken Farbkontraste z.B. bei Föhnlage

oder Gewitter in unserer Gegend sprechen mich sehr an. Wichtig ist für mich auch meine Verbundenheit zum Ammersee. Dort gehöre ich seit sehr vielen Jahren zu einer Künstlergruppe in Schondorf. Unsere Kirchtürme Aquarell von Barbara Bayer Das Malen und Zeichnen mit Pastellkreiden bietet sich für Landschaftsstimmungen besonders an. Durch vielschichtigen Farbauftrag kann man sehr feine Übergänge erzielen. Dies ist ein Prozess, der sich oft über mehrere Tage erstreckt... immer in der Hoffnung das nicht eine meiner Katzen sich auf das Bild legt,... sonst ist es nicht mehr auf dem Papier sondern das feine Pulver der Kreide ziert das Fell. Ganz im Gegensatz dazu entstehen die Aquarelle verhältnismäßig schnell. Denn die Technik erfordert eine zügige Arbeitsweise und erlaubt kaum Fehler. Meine Blumenbilder entstehen zum größten Teil direkt vor Ort... in meinem Garten. Dabei dürfen dann auch meine Katzen in der Nähe sein. Und manchmal werden auch sie aufs Papier gebracht. Das Schöne am Malen ist, dass man seine Umwelt mit anderen Augen wahrnimmt und während man sich damit beschäftigt dem Alltag komplett entfliehen kann. Dies versuche ich auch immer meinen Malkursteilnehmern nahe zu bringen. Vielleicht gibt es ja auch hier im Haus bald eine Mögklichkeit Kurse anzubieten. Gerne würde ich meine Kenntnisse auch an die interessierten Bürger unserer Gemeinde weitergeben“ Die Bilder von Barbara Bayer und Andrea Skorpil können bis ca. Ende September zu den Öffnungszeiten der Gemeindekanzlei besichtigt werden. Vereine - Aktuelles 9 E2 Jugendmeister Foto und Text von Artur Niederreiner Mit einem 14:3 Sieg gegen den SV Pforzen sicherte sich die E2-Jugend des FSV Lamerdingen die Tabellenspitze und zugleich den Meistertitel der Saison 2009/2010. Obere Reihe von links: Sebastian Kast, Leon Merk, Fabian Ruth, David Hack, Adrian Heiß, Trainer Artur Niederreiner Untere Reihe von links: Maximilian Singl, Lara Niederreiner, Peter Ostermeier, Benedikt May und Alexander Singl Wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit..... An diesen Text von einem alten Volkslied (Kein schöner Land in dieser Zeit) wird man beim Betrachten dieses Bildes unwilkürlich erinnert. Der Tischtennisverein Kleinkitzighofen hatte am Freitag Abend zu ihrem traditionellen Lindenfest eingeladen. Bei traumhaftem Wetter feierten Jung und Alt gemeinsam unter den ausladenden Ästen der uralten Dorflinde im „Unterdorf“. Das Fest hat inwischen schon seit über 30 Jahren Tradition. Bei kühlen Getränken und köstlichen Grillspezialitäten, lässt es sich hier trefflich plaudern. Erst ein heftiger Regenschauer, beendete gegen Mitternacht das gemütliche Beisammensein dann ganz schnell. Text u. Foto: Siegfried Götz

Soziales - Aktuelles<br />

„Pflege kann nur gut gehen. Wenn es den Pflegenden selbst gut geht“.<br />

Mit diesem Satz endete das Referat von<br />

Frau Daniela Stark, Sozialpädagogin in<br />

der Fachstelle für pflegende Angehörige<br />

des Caritas-Verbandes für den Landkreis<br />

Ostallgäu.<br />

Frau Daniela Stark Foto: privat<br />

Im Dorfgemeinschaftshaus trafen sich<br />

zum ersten Mal der Kreis der pflegenden<br />

Angehörigen und die Mitbürger, die eine<br />

ehrenamtliche Aufgabe im Besucherund<br />

Beratungsdienst der Gemeinde<br />

Lamerdingen, ab Herbst übernehmen<br />

werden.<br />

Trotz der außergewöhnlich hohen<br />

Temperaturen fand sich ein interessierter<br />

Kreis, unter Beteiligung aller vier<br />

Ortsteile der Gemeinde Lamerdingen,<br />

zusammen.<br />

Bei einem sommerlichen Frühstücksbuffet<br />

konnten in einer entspannten<br />

Atmosphäre erste Kontakte geknüpft<br />

werden, um sich besser kennen zu lernen.<br />

Nächstes Treffen:<br />

03.08..<strong>2010</strong> um 20.00 Uhr<br />

Barbara Bayer<br />

Was tun, wenn die Pflege zu Hause Ihre<br />

Kräfte, Ihre Zeit und Ihre Finanzen zu<br />

erschöpfen droht?<br />

Hierzu referierte Frau Stark fachlich kompetent<br />

und einfühlsam. Mit Beispielen<br />

und Erfahrungen aus ihrer täglichen<br />

Arbeit in der Beratungsstelle für pflegender<br />

Angehörige, veranschaulichte sie<br />

ihren Vortrag.<br />

Es wurden eine Fülle von Gründen zusammengetragen,<br />

weshalb Menschen die<br />

Pflege eines Angehörigen übernehmen,<br />

z.B. aus Liebe und Verbundenheit. Aber<br />

auch Verantwortungs- oder Pflichtgefühl.<br />

Hin und wieder aus finanziellen Motiven.<br />

Oftmals auf frühere Versprechen, bis hin<br />

zur Angst, durch andere verurteilt zu werden.<br />

Nicht immer kommen Pflegeverhältnisse<br />

durch schleichende Prozesse, des Älterwerdens<br />

und zunehmender Hilfsbedürftigkeit<br />

zustande. Oftmals handelt es sich<br />

um ein plötzliches und unerwartetes<br />

Eintreten von Hilfsbedürftigkeit, wie<br />

durch einen Schlaganfall oder einen<br />

Unfall. Meistens erfolgt nach dem<br />

Krankenhausaufenthalt noch eine kurze<br />

Rehaphase. Angehörige müssen dann<br />

relativ plötzlich entscheiden, ob die<br />

Pflege zu Hause möglich ist, wer die<br />

Pflege übernimmt und welche Vorbereitungen<br />

getroffen werden müssen, z. B.<br />

eine Wohnraumanpassung.<br />

Psychische, körperliche und finanzielle<br />

Belastung pflegender Angehöriger<br />

Pflegende Angehörige sind vielseitigen<br />

psychischen Belastungen ausgesetzt,<br />

alleine durch die Veränderung der eigenen<br />

Lebensplanung, das stetige<br />

Angebundensein, Soziale Isolation, Angst<br />

vor der Zukunft und oftmals auch<br />

Im Foyer, Treppenaufgang und dem<br />

Festsaal des neuen Dorfgemeinschaftshauses<br />

wurden an den Wänden<br />

Galerieleisten angebracht um zukünftig<br />

der Kunst einen Raum zu schaffen.<br />

Zur Eröffnung des Dorfgemeinschaftshauses<br />

stellen zwei einheimische<br />

Künstlerinnen (Barbara Bayer und<br />

Andrea Skorpil) Ihre Werke aus: zum<br />

einen großformatige Acrylbilder mit<br />

gegenständlichen oder abstrakten<br />

Motiven von Andrea Skorpil und farbk<br />

r ä f t i g e B l u m e n a q u a r e l l e u n d<br />

Landschaften in Pastell von Barbara<br />

8<br />

Konflikte mit anderen Familienmitgliedern.<br />

Dazu kommen körperliche Symptome,<br />

wie häufige Rückenprobleme durch<br />

Heben, Tragen und Umlagern. Der fehlende<br />

Schlaf durch mangelnde Nachtruhe.<br />

Es gibt kaum Zeit zum Erholen, keinen<br />

Urlaub, kein Wochenende.<br />

Häufig kommt es zur Aufgabe oder<br />

Einschränkung der Berufstätigkeit, was<br />

mit finanziellen Einbußen verbunden ist.<br />

Meist wird nur ein geringer Teil der<br />

<strong>Ausgabe</strong>n durch die Pflegeversicherung<br />

abgedeckt.<br />

Natürlich haben alle diese Faktoren<br />

Auswirkungen auf das gesamte Familiensystem<br />

und oft brechen ‚alte Konflikte’<br />

auf, und es kann hin und wieder bis zur<br />

Gewalt in Pflegebeziehungen kommen.<br />

Was ist zu tun, um Überlastung zu vermeiden?<br />

Grundsätzlich: Pflegende sollten nicht<br />

alleine die Last tragen. Es ist wichtig, sich<br />

auf Fachgespräche einzulassen und sich<br />

Gesprächskreisen anzuschließen, in<br />

denen man seine spezielle Situation<br />

offenlegen kann. Vermieden werden sollten<br />

gesellschaftliche und soziale<br />

Isolation. Mut zur Auszeit ist angesagt,<br />

einen Ausgleich durch eine aktive<br />

Freizeitgestaltung um die eigene psychische<br />

und körperliche Gesundheit zu<br />

erhalten. Entlastungsmöglichkeiten, wie<br />

z.B. Verhinderungs- Kurzzeit- und<br />

Tagespflege sollten regelmäßig in<br />

Anspruch genommen werden:<br />

Denn dem Pflegebedürftigen ist nicht<br />

geholfen, wenn der Pflegende selbst<br />

krank wird!<br />

Ditrun Steinseifer-Vogel<br />

Seniorenbeauftragte<br />

Kunstausstellung im neuen Dorfgemeinschaftshaus<br />

Text: Ditrun Steinseifer-Vogel, Fotos: privat<br />

Bayer.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> möchte ich Ihnen<br />

Barbara Bayer und ihre Arbeiten vorstellen:<br />

Seit über vielen Jahren lebt und arbeitet<br />

sie als Grafikerin und Malerin in<br />

Großkitzighofen:<br />

„Eigentlich habe ich Modegrafik studiert.<br />

Um diesen Beruf ausüben zu können,<br />

hätte ich ins Ausland gehen müssen. Das<br />

wollte ich nicht. Wie man z.B. an meinen<br />

Landschaftspastellen erkennen kann,<br />

bin ich schon sehr heimatverbunden: die<br />

starken Farbkontraste z.B. bei Föhnlage

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