Jahrespressebericht 2011 - beim Landkreis Vechta
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<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
<strong>Jahrespressebericht</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
Wir über uns
Vorwort zum <strong>Jahrespressebericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Der <strong>Jahrespressebericht</strong> gibt auch in diesem Jahr wieder einen Rückblick auf die Arbeit des<br />
Kreistages sowie die von der Kreisverwaltung im vergangenen Jahr erbrachten<br />
Dienstleistungen und Tätigkeiten. Der Bericht zeigt, was im Jahr <strong>2011</strong> geplant, erreicht und<br />
vollendet werden konnte, um unseren <strong>Landkreis</strong> noch schöner und lebenswerter zu machen.<br />
Dies ist der Verdienst der gemeinsamen Arbeit des Kreistages, der Verwaltung und der<br />
Bürgerinnen und Bürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>.<br />
Im vorliegenden Bericht werden schwerpunktmäßig die Aufgaben und Ereignisse aus Sicht<br />
der Fachämter beschrieben. Nicht selten stehen die politischen Beratungen und<br />
Entscheidungen im Blickpunkt der Öffentlichkeit, während die Vorarbeit der Verwaltung und<br />
das „Alltagsgeschäft“ im Verborgenen bleibt. Ziel dieser Veröffentlichung ist es daher, einen<br />
Einblick in die Tätigkeit der Kreisverwaltung zu geben.<br />
Besonders zu erwähnen ist, dass im vergangenen Herbst ein neuer Kreistag gewählt wurde.<br />
Die neuen Mitglieder des Kreistages und die neue Zusammensetzung der Ausschüsse kann<br />
dem diesjährigen Bericht entnommen werden. Außerdem wird in diesem Jahr noch mehr<br />
Zahlenmaterial zur Verfügung gestellt, sodass sich der <strong>Jahrespressebericht</strong> auch gut als<br />
Nachschlagewerk für Vergleiche eignet.<br />
Aus dem Bericht kann ersehen werden, welche Bandbreite von Aufgaben die Kreisverwaltung<br />
und somit ihre Bediensteten zu erfüllen haben. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es<br />
sich dabei hauptsächlich um Dienstleistungen zum Wohle und im Interesse der Bevölkerung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> handelt. Daher gebührt mein Dank an dieser Stelle allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> für die im vergangenen Jahr<br />
erbrachte Arbeit.<br />
Albert Focke<br />
Landrat
Inhaltsverzeichnis<br />
2<br />
Kreistag ................................................................................................................................... 8<br />
Sitzungen ............................................................................................................................. 8<br />
Verstorbene Kreistagsabgeordnete ..................................................................................... 9<br />
Kommunalwahl <strong>2011</strong> ........................................................................................................... 10<br />
Kreiswahl .......................................................................................................................... 10<br />
Kreistag und Ausschüsse .................................................................................................. 11<br />
Kreistagsmitglieder der Wahlperiode <strong>2011</strong>-2016 ......................................................... 11<br />
Kreisausschuss .............................................................................................................. 13<br />
Finanz-, Wirtschafts- und Sozialausschuss ................................................................... 13<br />
Bau-, Struktur- und Umweltausschuss .......................................................................... 14<br />
Ausschuss für Schule, Beruf und Kultur ....................................................................... 14<br />
Ausschuss für Feuerschutz und Rettungswesen ............................................................ 15<br />
Jugendhilfeausschuss .................................................................................................... 15<br />
Kreisverwaltung.................................................................................................................... 17<br />
Allgemeines ...................................................................................................................... 17<br />
Organisation .................................................................................................................. 17<br />
EDV ............................................................................................................................... 17<br />
Verwaltungsgliederungsplan ......................................................................................... 18<br />
Finanzen ............................................................................................................................ 19<br />
Haushalt 2012 ................................................................................................................ 19<br />
Grunderwerb .................................................................................................................. 19<br />
Kommunalaufsicht ........................................................................................................ 20<br />
Personalangelegenheiten ................................................................................................... 22<br />
Gleichstellungsbeauftragte ................................................................................................ 23<br />
Allgemeine Zielsetzung und Aufgaben ......................................................................... 23<br />
Externe Veranstaltungen und Projekte im Jahr <strong>2011</strong> .................................................... 24<br />
Rechtsangelegenheiten ...................................................................................................... 27<br />
Allgemeine Rechtsangelegenheiten .............................................................................. 27<br />
Statistik zu den Klageverfahren im Jahr <strong>2011</strong> .............................................................. 28<br />
Zentrale Bußgeldverwaltung ......................................................................................... 32<br />
Allgemeiner Hinweis ................................................................................................. 32
Akteneinsicht ............................................................................................................. 32<br />
Verkehrsordnungswidrigkeiten ................................................................................. 32<br />
Fahrerermittlungen .................................................................................................... 32<br />
Erinnerung Verwarnung ............................................................................................ 33<br />
Drogendelikte ............................................................................................................ 33<br />
Pflegeversicherung .................................................................................................... 33<br />
Kommunale Geschwindigkeitsüberwachung ............................................................ 33<br />
Statistische Übersicht der Bußgeldstelle ................................................................... 35<br />
Sicherheit und Ordnung .................................................................................................... 36<br />
Ausländerwesen ............................................................................................................ 36<br />
Einbürgerungen ............................................................................................................. 36<br />
Gaststätten / Gewerberecht ............................................................................................ 37<br />
Jagdwesen ...................................................................................................................... 37<br />
Waffenrecht ................................................................................................................... 37<br />
Hundehaltung ................................................................................................................ 38<br />
Vereins- und Versammlungsrecht ................................................................................. 38<br />
Vollzugsdienst ............................................................................................................... 39<br />
Rettungsdienst ............................................................................................................... 39<br />
Katastrophenschutz ....................................................................................................... 40<br />
Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) ................................................................................ 40<br />
Kreisfeuerwehr .............................................................................................................. 40<br />
Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) ............................................................................ 40<br />
Aus- und Fortbildungen im Bereich des Feuerschutzes ................................................ 41<br />
Einsatzleitstelle .............................................................................................................. 41<br />
Aufgaben nach dem (NPsychKG) ................................................................................. 42<br />
Straßenverkehr .................................................................................................................. 43<br />
Nachschulungen / Verwarnungen für Fahrerlaubnisinhaber ......................................... 43<br />
Verfahren wegen Drogenkonsums ................................................................................ 43<br />
Führerscheinanträge ...................................................................................................... 43<br />
Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten – Fahrerkarten .................................................... 44<br />
Verkehrssicherung / Verkehrslenkung .......................................................................... 44<br />
Großraum- und Schwertransporte, Ausnahmegenehmigungen .................................... 44<br />
Zulassungsstelle ............................................................................................................ 45<br />
Gewerblicher Güterkraftverkehr ................................................................................... 45<br />
Bildung und Kultur ........................................................................................................... 46<br />
3
4<br />
Bildungswesen .............................................................................................................. 46<br />
Zuschüsse für das Bildungswesen ............................................................................. 46<br />
Kosten der kreiseigenen Schulen ............................................................................... 46<br />
Kostenbeteiligung an den Schulen der Städte und Gemeinden ................................. 47<br />
Kreismedienzentrum ..................................................................................................... 47<br />
Kulturelle Veranstaltungen im Kreishaus <strong>Vechta</strong> ......................................................... 48<br />
Auf die ersten Jahre kommt es an .............................................................................. 48<br />
Ich bin wie du – Impressionen – Eindrücke von Kindern mit Behinderungen ......... 49<br />
Romberg-Konzert ...................................................................................................... 49<br />
Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung ............................................................... 51<br />
Allgemeines ................................................................................................................... 51<br />
Lebensmittelüberwachung ............................................................................................ 51<br />
Fleisch- und Geflügelfleischhygiene ............................................................................. 52<br />
Durchführung der Fleisch- und Geflügelfleischhygieneüberwachung ...................... 52<br />
Schlachtzahlen ........................................................................................................... 54<br />
Qualitätsmanagementsystem ..................................................................................... 54<br />
Ausbildung von amtlichen Fachassistenten (Fleischkontrolleuren) für die Fleisch-<br />
und Geflügelfleischuntersuchung .............................................................................. 55<br />
Tierseuchenbekämpfung ............................................................................................... 56<br />
Tierseuchenübung <strong>2011</strong> ............................................................................................. 56<br />
Schweine .................................................................................................................... 57<br />
Rinder ........................................................................................................................ 58<br />
Geflügel ..................................................................................................................... 59<br />
Wildtiere .................................................................................................................... 59<br />
Tierhandel und Tierverkehr ........................................................................................... 59<br />
Tierschutz ...................................................................................................................... 60<br />
Haustiere .................................................................................................................... 60<br />
Nutztiere .................................................................................................................... 60<br />
Statistiken des Veterinäramtes ...................................................................................... 63<br />
Soziales ............................................................................................................................. 73<br />
Bildung und Teilhabe .................................................................................................... 73<br />
Elterngeld ...................................................................................................................... 75<br />
BAföG ........................................................................................................................... 75<br />
Eingliederungshilfe ....................................................................................................... 75
Pro Aktiv Center (PACE) .............................................................................................. 76<br />
Förderung / Hilfe zur Pflege .......................................................................................... 77<br />
Landesblindengeld / Blindenhilfe ................................................................................. 77<br />
Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung ........................................ 78<br />
Jugend ............................................................................................................................... 80<br />
Allgemeines ................................................................................................................... 80<br />
Arbeit des Jugendhilfeausschusses ................................................................................ 80<br />
Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen, Unterhaltsvorschüsse ............................ 80<br />
Kindergarten-/Krippenplätze und Elternbeiträge .......................................................... 81<br />
Ausbau der Tagespflege ................................................................................................ 82<br />
Aufgaben der öffentlichen Jugendhilfe durch die Städte und Gemeinden .................... 83<br />
Förderprogramme des Landes Niedersachsen ............................................................... 83<br />
„Familien mit Zukunft“ ............................................................................................. 83<br />
Förderprogramm EFi (Elternarbeit + Frühe Hilfen + Migrationsfamilien) .............. 84<br />
"Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte (NiKo)" ............................ 84<br />
Kurze Notizen – Jugendamt .......................................................................................... 85<br />
Jugendgerichtshilfe ........................................................................................................ 86<br />
Kinderschutzauftrag ...................................................................................................... 87<br />
Initiative für Kinder in Trennungs- und Scheidungsverfahren ..................................... 88<br />
Jugendpflege/Jugendbildung ......................................................................................... 88<br />
Jugendbildungsmaßnahmen an Wochenenden .......................................................... 88<br />
Jugendbildungsmaßnahmen in den Ferien ................................................................ 89<br />
Jugendbildung insgesamt ........................................................................................... 89<br />
Internationale Jugendbegegnungen ........................................................................... 89<br />
Jugendschutz ................................................................................................................. 90<br />
Projekt Schutzengel ....................................................................................................... 91<br />
Förderung von Jugendgruppen ...................................................................................... 92<br />
Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer .................................................................... 92<br />
Gesundheit ........................................................................................................................ 94<br />
Allgemeines ................................................................................................................... 94<br />
Amtsärztlicher Dienst .................................................................................................... 94<br />
Tuberkuloseberatung ..................................................................................................... 94<br />
Impf- und reisemedizinische Beratung ......................................................................... 95<br />
Gesundheitsaufsicht ...................................................................................................... 95<br />
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst ........................................................................... 96<br />
5
6<br />
Schuleingangsuntersuchungen ................................................................................... 96<br />
Diagnostik zum Bedarf von Eingliederungshilfemaßnahmen, z.B. Heilpädagogische<br />
Frühförderung ............................................................................................................ 97<br />
Sprachberatung .......................................................................................................... 98<br />
Kinder- und Jugendzahnpflege .................................................................................. 99<br />
AIDS-Beratung .............................................................................................................. 99<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst ....................................................................................... 100<br />
Bauangelegenheiten ........................................................................................................ 101<br />
Entwicklung der Bautätigkeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ................................................... 101<br />
Allgemein ................................................................................................................ 101<br />
Wohnungsbau .......................................................................................................... 102<br />
Gewerbebau ............................................................................................................. 102<br />
Biogasanlagen .......................................................................................................... 104<br />
Tierhaltungen ........................................................................................................... 105<br />
Novelle des § 35 BauGB ......................................................................................... 105<br />
Bauleitplanung ............................................................................................................ 105<br />
Planfeststellung ........................................................................................................... 105<br />
Landesraumordnung .................................................................................................... 106<br />
Grundstücksverkehrsgenehmigungen ......................................................................... 106<br />
Wohnraumförderung ................................................................................................... 107<br />
Denkmalschutz ............................................................................................................ 107<br />
Archäologie ................................................................................................................. 107<br />
Natur- und Umweltschutz ............................................................................................... 109<br />
Flächenmanagement .................................................................................................... 109<br />
Projekt LIFE-AMPHIKULT ....................................................................................... 109<br />
Naturschutzfachlicher Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF) ......................................... 109<br />
Naturschutzrechtliche Verfahren ................................................................................. 110<br />
Wald ............................................................................................................................ 110<br />
Bodenabbau ................................................................................................................. 110<br />
Naturdenkmäler ........................................................................................................... 110<br />
Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ <strong>2011</strong> ...................................................... 110<br />
Stiftung für Umwelt- und Naturschutz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> (SUN) .......................... 111<br />
Wasserwirtschaft, Hoch- und Tiefbau ............................................................................ 112<br />
Allgemein .................................................................................................................... 112
Überschwemmungsgebiete .......................................................................................... 112<br />
Entnahme von Grundwasser........................................................................................ 113<br />
Tiefbau ........................................................................................................................ 113<br />
Straßen- und Radwegebauprogramm ...................................................................... 113<br />
Straßenplanung ........................................................................................................ 114<br />
Straßenunterhaltung/Straßenerhaltung .................................................................... 114<br />
Gebäudewirtschaft ....................................................................................................... 116<br />
Wirtschaftsförderung ...................................................................................................... 132<br />
Kreis-Förderprogramm ................................................................................................ 132<br />
Existenzgründungsberatungen und allgemeine Beratungen ....................................... 132<br />
Innovations- und Technologietransfer im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ...................................... 133<br />
Transferzentrum Oldenburger Münsterland ................................................................ 133<br />
Wachstumsregion Hansalinie A 1 / Branchennetzwerk Ernährungswirtschaft .......... 134<br />
Unternehmen & Schule - Lernpartnerschaften im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ......................... 135<br />
Breitband ..................................................................................................................... 136<br />
Schülerbeförderung ..................................................................................................... 138<br />
Tourismus .................................................................................................................... 138<br />
Radwegeleitsystem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ..................................................................... 139<br />
Vernetzung bereitbarer Wege .................................................................................. 139<br />
Zweckverband Erholungsgebiet Dammer Berge ..................................................... 139<br />
Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland .................. 141<br />
Rahmen und Zielsetzung ............................................................................................. 141<br />
Beratung von Berufsrückkehrerinnen und Beschäftigten in der Elternzeit ................. 142<br />
Berufliche Weiterbildung in der Elternzeit und in der Familienphase ........................ 143<br />
Überbetrieblicher Verbund Oldenburger Münsterland e.V. ........................................ 145<br />
Kooperationen und Netzwerke .................................................................................... 146<br />
Statistiken <strong>2011</strong> .................................................................................................................. 148<br />
7
Kreistag<br />
Sitzungen<br />
Dem Kreistag gehören 44 Kreistagsabgeordnete aus den zehn Städten und Gemeinden des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> sowie der Landrat an. Im Jahr <strong>2011</strong> haben sie in sechs Kreistagssitzungen<br />
und 19 Ausschusssitzungen über zahlreiche Themen beraten und entschieden.<br />
Die erste Kreistagssitzung war eine gemeinsame Sitzung des Kreistages und der Räte der<br />
Städte und Gemeinden zum Thema „Gestaltung des demografischen Wandels im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong>“. Als Referent wurde Herr Dr. Winfried Kösters, Demografie-Trainer der<br />
Bertelsmann-Stiftung begrüßt. In der zweiten Sitzung hat sich der Kreistag u.a. mit der<br />
Errichtung von Oberschulen in der Gemeinde Bakum und der Gemeinde Neuenkirchen-<br />
Vörden beschäftigt.<br />
In der Sitzung vor der Sommerpause beschloss der Kreistag das neue<br />
Abfallwirtschaftskonzept und die Errichtung einer Berufsschule für den Beruf „Fachkraft für<br />
Lagerlogistik“ an den Handelslehranstalten. Daneben hat sich der Kreistag dafür<br />
ausgesprochen, die Städte und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es für die Aufgaben aus dem<br />
Bildungs- und Teilhabepaket heranzuziehen.<br />
In der Herbstsitzung des Kreistages standen die Errichtung einer Oberschule in Holdorf,<br />
mehrere Sanierungsmaßnahmen an den kreiseigenen Schulen und die Errichtung einer<br />
Fachschule „Heilerziehungspflege“ bei der Justus-von-Liebig-Schule auf der Tagesordnung.<br />
In der Sitzung wurden für 20-jährige Mitgliedschaft Clemens Hölscher, Peter Meyer-<br />
Hülsmann, Josef Kläne und Jürgen Hillen geehrt. Auf eine 25-jährige Mitgliedschaft im<br />
Kreistag konnte Bernd Kessens zurückblicken. Für 30 Jahre Mitgliedschaft erhielten Heiko<br />
Bertelt und Friedhelm Biestmann eine Anerkennung und für 35-jährige Mitgliedschaft konnte<br />
Johannes Klostermann geehrt werden.<br />
Am 11. September <strong>2011</strong> fand die Kommunalwahl statt. Der neue Kreistag der 16.<br />
Wahlperiode konstituierte sich am 3. November. Zum Kreistagsvorsitzenden wurde Bernard<br />
Echtermann gewählt, sein Stellvertreter wurde Fritz Middelbeck. Die Zusammensetzung der<br />
einzelnen Ausschüsse ist auf den folgenden Seiten dargestellt.<br />
8
In der Weihnachtssitzung des Kreistages standen neben dem Haushaltsplan 2012 wieder viele<br />
Punkte auf der Tagesordnung. Der Kreistag beschloss die Neufassung der Hauptsatzung und<br />
der Geschäftsordnung. Die ehrenamtlichen Richter für das Niedersächsische<br />
Oberverwaltungsgericht in Lüneburg und die neuen Mitglieder für den Beirat für Menschen<br />
mit Behinderung wurden benannt und die Gebührensatzung für den Rettungsdienst im<br />
<strong>Landkreis</strong> beschlossen.<br />
Verstorbene Kreistagsabgeordnete<br />
Am 13. Januar <strong>2011</strong> verstarb der ehemalige Kreistagsabgeordnete August kleine Kruthaup<br />
aus Damme. Herr kleine Kruthaup gehörte dem Kreistag von 1964 bis 1978 an. Am 27.<br />
Februar <strong>2011</strong> verstarb der ehemalige Kreistagsabgeordnete Joseph Dierkes aus Goldenstedt.<br />
Herr Dierkes gehörte dem Kreistag von 1946 bis 1952 an. Am 20. August <strong>2011</strong> verstarb der<br />
ehemalige Kreistagsabgeordnete Heinfried Meyer aus Goldenstedt. Herr Meyer gehörte dem<br />
Kreistag von 2001 bis 2006 an.<br />
9
Kommunalwahl <strong>2011</strong><br />
Kreiswahl<br />
Zahl der Wahlberechtigten 105.708<br />
Zahl der Wählerinnen und Wähler 58.546<br />
Wahlbeteiligung damit 55,4 %<br />
ungültige Stimmzettel 1.008<br />
gültige Stimmzettel 57.538<br />
gültige Stimmen 168.137<br />
Die gültigen Stimmen verteilen sich wie folgt auf die Parteien und Wählergruppen:<br />
CDU 107.915 64,18 %<br />
SPD 33.997 20,22 %<br />
FDP 7.497 4,46 %<br />
UWG 8.286 4,93 %<br />
GRÜNE 8.690 5,17 %<br />
ZENTRUM 87 0,05 %<br />
DIE LINKE. 1.665 0,99 %<br />
Daraus hat sich folgende Sitzverteilung ergeben:<br />
CDU 28 Sitze<br />
SPD 9 Sitze<br />
FDP 2 Sitze<br />
UWG 2 Sitze<br />
GRÜNE 2 Sitze<br />
ZENTRUM 0 Sitze<br />
DIE LINKE. 1 Sitz<br />
Gesamt: 44 Sitze<br />
Der Kreiswahlausschuss hat in seiner Sitzung vom 15.09.<strong>2011</strong> das endgültige Wahlergebnis<br />
der Kreiswahl <strong>2011</strong> festgestellt. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter haben die Wahl<br />
angenommen.<br />
10
Kreistag und Ausschüsse<br />
Dem Kreistag gehören in der 16. Wahlperiode 44 Mitglieder und Landrat Albert Focke an. 16<br />
Mitglieder sind erstmals in dieses Gremium gewählt worden. Kreistagsvorsitzender ist<br />
Bernard Echtermann, sein Stellvertreter ist Fritz Middelbeck.<br />
Abbildung 1: Kreistagsmitglieder Wahlperiode <strong>2011</strong>-2016<br />
Kreistagsmitglieder der Wahlperiode <strong>2011</strong>-2016<br />
Heiko Bertelt FDP<br />
Friedhelm Biestmann CDU (Stellvertretender Landrat)<br />
Stephan F. Blömer UWG<br />
Siegfried Böckmann SPD<br />
Norbert Bockstette CDU<br />
Claus Dalinghaus CDU<br />
Bernard Decker CDU<br />
Engelbert Deux CDU<br />
Bernard Echtermann CDU (Kreistagsvorsitzender)<br />
Anna Ellmann CDU<br />
Albert Focke CDU (Landrat)<br />
Walter Goda CDU<br />
Enno Götze-Taske SPD<br />
11
Jürgen Hillen GRÜNE (Fraktionsvorsitzender)<br />
Thomas Hoping CDU<br />
Ralf Kache DIE LINKE.<br />
Dr. Ludger Kampsen CDU<br />
Bernd Kessens SPD<br />
Dr. Christa Kiene-Schockemöhle CDU<br />
Josef Kläne CDU (Stellvertretender Landrat)<br />
Silvia Klee SPD<br />
Johannes Klostermann FDP (Fraktionsvorsitzender)<br />
Eckhard Knospe SPD (Fraktionsvorsitzender)<br />
Heribert Kolhoff CDU<br />
Roland Krapp CDU<br />
Heinrich Luhr UWG (Fraktionsvorsitzender)<br />
Walter Mennewisch GRÜNE<br />
Sabine Meyer CDU<br />
Friedrich Middelbeck CDU (stellv. Kreistagsvorsitzender)<br />
Anneliese Möhlmann CDU<br />
Hubert Pille CDU<br />
Josef Schlarmann CDU (Stellv. Landrat / Fraktionsvors.)<br />
Elsbeth Schlärmann CDU<br />
Hermann Schütte SPD<br />
Dr. Stephan Siemer CDU<br />
Dr. Erwin Sieverding CDU<br />
Jochen Steinkamp CDU<br />
Kristina Stuntebeck SPD<br />
Heiner Thölke CDU<br />
Matthias Warnking CDU<br />
Stefan Wehinghaus CDU<br />
Andreas Windhaus CDU<br />
Matthias Windhaus SPD<br />
Hubert Wolking SPD<br />
Hans Joachim Zumbrägel CDU<br />
12
Kreisausschuss<br />
Friedhelm Biestmann CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Engelbert Deux CDU Ordentliches Mitglied<br />
Albert Focke CDU Vorsitz<br />
Walter Goda CDU Ordentliches Mitglied<br />
Jürgen Hillen GRÜNE Grundmandat<br />
Josef Kläne CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Johannes Klostermann FDP Ordentliches Mitglied<br />
Eckhard Knospe SPD Ordentliches Mitglied<br />
Heinrich Luhr UWG Grundmandat<br />
Sabine Meyer CDU Ordentliches Mitglied<br />
Friedrich Middelbeck CDU Ordentliches Mitglied<br />
Josef Schlarmann CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Hubert Wolking SPD Ordentliches Mitglied<br />
Finanz-, Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
Heiko Bertelt FDP Ordentliches Mitglied<br />
Stephan Blömer UWG Grundmandat<br />
Bernard Echtermann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Walter Goda CDU Ordentliches Mitglied<br />
Jürgen Hillen GRÜNE Ordentliches Mitglied<br />
Ralf Kache DIE LINKE. Grundmandat<br />
Dr. Ludger Kampsen CDU Ordentliches Mitglied<br />
Bernd Kessens SPD Ordentliches Mitglied<br />
Dr. Christa Kiene-Schockemöhle CDU Ordentliches Mitglied<br />
Silvia Klee SPD Ordentliches Mitglied<br />
Heribert Kolhoff CDU Ordentliches Mitglied<br />
Roland Krapp CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Hubert Pille CDU Vorsitz<br />
Dr. Stephan Siemer CDU Ordentliches Mitglied<br />
Andreas Windhaus CDU Ordentliches Mitglied<br />
Matthias Windhaus SPD Ordentliches Mitglied<br />
13
Bau-, Struktur- und Umweltausschuss<br />
Heiko Bertelt FDP Grundmandat<br />
Stephan Blömer UWG Ordentliches Mitglied<br />
Bernard Decker CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Engelbert Deux CDU Ordentliches Mitglied<br />
Bernard Echtermann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Enno Götze-Taske SPD Ordentliches Mitglied<br />
Thomas Hoping CDU Ordentliches Mitglied<br />
Walter Mennewisch GRÜNE Ordentliches Mitglied<br />
Anneliese Möhlmann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Elsbeth Schlärmann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Hermann Schütte SPD Ordentliches Mitglied<br />
Heiner Thölke CDU Ordentliches Mitglied<br />
Hans Joachim Zumbrägel CDU Vorsitz<br />
Ausschuss für Schule, Beruf und Kultur<br />
Wolfram Amelung Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Heiko Bertelt FDP Ordentliches Mitglied<br />
Siegfried Böckmann SPD Ordentliches Mitglied<br />
Norbert Bockstette CDU Vorsitz<br />
Rainer Buske Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Anna Ellmann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Jan Goseforth Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Josef Kläne CDU Ordentliches Mitglied<br />
Heinrich Luhr UWG Grundmandat<br />
Walter Mennewisch GRÜNE Ordentliches Mitglied<br />
Merle Meyer Stimmberechtigte zugewählte Vertreterin<br />
Sabine Meyer CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Michael Moll Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Reinhard Reimer Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Kurt Reinemann Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Jochen Steinkamp CDU Ordentliches Mitglied<br />
Kristina Stuntebeck SPD Ordentliches Mitglied<br />
14
Andreas Tepe Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Heiner Thölke CDU Ordentliches Mitglied<br />
Matthias Warnking CDU Ordentliches Mitglied<br />
Stefan Wehinghaus CDU Ordentliches Mitglied<br />
Ausschuss für Feuerschutz und Rettungswesen<br />
Enno Götze-Taske SPD Stellvertretender Vorsitz<br />
Jürgen Hillen GRÜNE Grundmandat<br />
Thomas Hoping CDU Ordentliches Mitglied<br />
Johannes Klostermann FDP Ordentliches Mitglied<br />
Heribert Kolhoff CDU Ordentliches Mitglied<br />
Heinrich Luhr UWG Ordentliches Mitglied<br />
Klaus Maier Beratender zugewählter Vertreter<br />
Friedrich Middelbeck CDU Ordentliches Mitglied<br />
Anneliese Möhlmann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Josef Schlarmann CDU Ordentliches Mitglied<br />
Hermann Schütte SPD Vorsitz<br />
Dr. Erwin Sieverding CDU Ordentliches Mitglied<br />
Franz-Josef Theilen Beratender zugewählter Vertreter<br />
Matthias Trumme Beratender zugewählter Vertreter<br />
Stefan Wehinghaus CDU Ordentliches Mitglied<br />
Heike Weiland Beratende zugewählte Vertreterin<br />
Clemens Westendorf Beratender zugewählter Vertreter<br />
Hans Joachim Zumbrägel CDU Ordentliches Mitglied<br />
Jugendhilfeausschuss<br />
Heiko Bertelt FDP Grundmandat<br />
Heiner Bleckmann Beratender zugewählter Vertreter<br />
Siegfried Böckmann SPD Ordentliches Mitglied<br />
Ulrich Bohlken Beratender zugewählter Vertreter<br />
Rudolf Bröer Beratender zugewählter Vertreter<br />
Anna Ellmann CDU Stellvertretender Vorsitz<br />
Dietmar Fangmann Beratender zugewählter Vertreter<br />
Josef Hilgefort Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Jürgen Hillen GRÜNE Ordentliches Mitglied<br />
15
Volker Hülsmann Beratender zugewählter Vertreter<br />
Karl-Heinz Kamlage Stimmberechtigter zugewählter Vertreter<br />
Dr. Ludger Kampsen CDU Vorsitz<br />
Roland Krapp CDU Ordentliches Mitglied<br />
Herbert Kucklick Beratender zugewählter Vertreter<br />
Heinrich Luhr UWG Grundmandat<br />
Waltraud Neumann Stimmberechtigte zugewählte Vertreterin<br />
Margret Reiners-Homann Stimmberechtigte zugewählte Vertreterin<br />
Annette Simon Beratende zugewählte Vertreterin<br />
Ruth Voet Beratende zugewählte Vertreterin<br />
Matthias Warnking CDU Ordentliches Mitglied<br />
16
Kreisverwaltung<br />
Die folgenden Seiten enthalten einen Überblick über die verschiedensten Aufgaben und<br />
Tätigkeiten der Kreisverwaltung im vergangenen Jahr. Naturgemäß können dabei nicht alle<br />
Informationen der Fachämter aufbereitet und in vollem Umfang dargestellt werden.<br />
Allgemeines<br />
Organisation<br />
Die Gliederung der Verwaltung wurde im Jahr <strong>2011</strong> nicht geändert, so dass der nachfolgende<br />
Verwaltungsgliederungsplan unverändert bis zum Jahresende <strong>2011</strong> galt. Lediglich der Leiter<br />
des Veterinäramtes Dr. Heinrich Lübbers ist als Amtsleiter zum 31.08.<strong>2011</strong> nach Vollendung<br />
des 65. Lebensjahres ausgeschieden. Nachfolger wurde Dr. Detlev Dierkes.<br />
EDV<br />
Die Kreisverwaltung setzte zur Steuerung des EDV-Netzwerkes seit Ende der 80er Jahre das<br />
Server-Betriebssystem Novell Netware ein. Insbesondere aus Gründen der besseren<br />
Interoperabilität von EDV-Geräten und Fachanwendungen wurde Novell Netware nach<br />
6-monatiger intensiver Vorbereitung im September <strong>2011</strong> durch das entsprechende Produkt der<br />
Fa. Microsoft abgelöst. Die bereits vorher betriebenen ca. 40 virtuellen Microsoft-Server und<br />
sämtliche ca. 340 Arbeitsplatz-PCs werden nun von einem Produkt gesteuert, mit dem sie von<br />
Haus aus reibungsloser kommunizieren können. Im Ergebnis ist daher ein wirtschaftlicher<br />
Vorteil zu erwarten.<br />
17
Verwaltungsgliederungsplan<br />
18<br />
01.09.<strong>2011</strong><br />
Referat für<br />
Wirtschaftsförderung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gert Kühling<br />
Gleichstellungsbeauftragte<br />
Ruth Voet<br />
Personalrat<br />
Marlies Witte<br />
10<br />
Amt für zentrale<br />
Aufgaben<br />
Horst Hinrichs<br />
14<br />
Rechnungs-<br />
prüfungsamt<br />
Holger Böckenstette<br />
Landrat<br />
Albert Focke<br />
Allgemeiner Vertreter<br />
EKR Herbert Winkel<br />
Referentin für<br />
besondere<br />
Aufgaben<br />
Katrin Eger<br />
32<br />
Rechts- und<br />
Ordnungsamt<br />
Jutta Wagner<br />
36<br />
Amt für Straßenverkehr<br />
und Schulen<br />
Werner Tauchert<br />
39<br />
Amt f. Veterinärwesen<br />
u. Lebensmittelüberwachung<br />
Dr. Detlev Dierkes<br />
50<br />
Sozialamt<br />
Angelika Wehebrink<br />
51<br />
Jugendamt<br />
Herbert Kucklick<br />
Jugend- und<br />
Freizeitzentrum<br />
Geschäftsführer<br />
Rudolf Bröer<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Ravensberger Str. 20<br />
49377 <strong>Vechta</strong><br />
Telefon (04441) 898-0<br />
Telefax (04441)898-1037<br />
Internet: www.landkreis-vechta.de<br />
eMail: info@landkreis-vechta.de<br />
eMail (direkt):<br />
(jeweiliger Hausanschluss)@landkreis-vechta.de<br />
53<br />
Gesundheitsamt<br />
Dr. Roland Staudt<br />
63<br />
Amt für Planung,<br />
Umwelt und<br />
Bauordnung<br />
Rudolf Stukenborg<br />
66<br />
Amt für Wasserwirtschaft,<br />
Hoch- und<br />
Tiefbau<br />
Otto Langeland
Finanzen<br />
Haushalt 2012<br />
Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2012 wurde zum vierten Mal nach dem Neuen<br />
Kommunalen Rechnungswesen (NKR) aufgestellt und durch den Kreistag am 22.12.<strong>2011</strong><br />
verabschiedet. Er besteht aus einem Ergebnishaushalt (vergleichbar mit einer Gewinn- und<br />
Verlustrechnung in der Privatwirtschaft) und einem Finanzhaushalt („Cash-flow“-Planung) und<br />
wird - wie im Vorjahr - mit einer Kreisumlage von 44 Punkten (ein Punkt entspricht ca. 1,2 Mio.<br />
Euro) finanziert. Für 2012 wurden keine Kredite eingeplant.<br />
Nach dem NKR wird der Jahresabschluss durch eine Bilanz ergänzt, die Aussagen zur<br />
gesamtwirtschaftlichen Situation des <strong>Landkreis</strong>es gibt. Die Schlussbilanz des Haushaltsjahres<br />
weist zum 31.12.2010 in Aktiva und Passiva eine Bilanzsumme von rd. 165,3 Mio. € auf. Für das<br />
Haushaltsjahr 2010 wurde insgesamt ein Überschuss von rd. 7,1 Mio. € erwirtschaftet, der bei<br />
entsprechendem Beschluss des Kreistages dem Überschussrücklagenkonto zuzuführen ist. Auch<br />
für den optimierten Regiebetrieb des Jugend- und Freizeitzentrums am Dümmer See ist zum<br />
Schluss des Wirtschaftsjahres 2010 eine Schlussbilanz zum Stichtag 31.12.2010 aufgestellt<br />
worden, die in Aktiva und Passiva eine Bilanzsumme von rd. 1,7 Mio. € aufweist. Hier ist ein<br />
Überschuss von rd. 54.600 € erwirtschaftet worden, der ebenfalls bei entsprechendem Beschluss<br />
des Kreistages dem Überschussrücklagenkonto zuzuführen ist.<br />
Zum Ende des Haushaltsjahres <strong>2011</strong> betrug die Verschuldung des <strong>Landkreis</strong>es rd. 25,7 Mio. €.<br />
Das bedeutete eine Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 164 € (durchschnittliche Pro-Kopf-<br />
Verschuldung der Niedersächsischen <strong>Landkreis</strong>e am 31.12.2010 = 354 €, <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
seinerzeit 219 €). Mit dieser Pro-Kopf-Verschuldung liegt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> im unteren<br />
Drittel der niedersächsischen <strong>Landkreis</strong>e.<br />
Grunderwerb<br />
Im vergangenen Jahr wurden die Grunderwerbsverhandlungen hinsichtlich des Radweges und<br />
des Fahrbahnausbaus an der Kreisstraße 278 von Sierhausen nach Südfelde fortgeführt und<br />
weitere Zustimmungserklärungen zum Bauvorhaben eingeholt. Die Gespräche werden im Jahr<br />
2012 forciert, damit ein Beginn der seit 2010 planfestgestellten Straßenbaumaßnahme, zumindest<br />
abschnittsweise, zeitnah erfolgen kann.<br />
19
Bei dem angelegten Radweg an der Kreisstraße 258 in Märschendorf sind die notariellen<br />
Verträge schlussabgewickelt worden. Beim Fahrbahnausbau inkl. Radweg von Carum nach<br />
Hausstette sind nach erfolgter Vermessung die notariellen Verträge geschlossen und überwiegend<br />
schlussabgewickelt worden.<br />
Als im vergangenen Jahr die Kreisstraße 290 zwischen Ellenstedt und Rechterfeld mit einem<br />
Radweg versehen und die Fahrbahn ausgebaut worden ist, waren umfangreiche<br />
Betreuungsgespräche während der Bauphase mit den Anliegern erforderlich. Hier ist<br />
zwischenzeitlich nach Abschluss der Maßnahme die Vermessung in Auftrag gegeben worden.<br />
Die Grunderwerbsverhandlungen für die Anlegung eines Radweges an der Kreisstraße 268 von<br />
Mühlen nach Ehrendorf sind aufgenommen worden und mit den Anliegern erste Gespräche<br />
geführt worden. Diese sollen in 2012 fortgeführt werden.<br />
Die Grunderwerbsverhandlungen an der Kreisstraße 260 von Carum nach Höne und an der<br />
Kreisstraße 252 werden aufgenommen, sobald die in Auftrag gegebenen Vorbereitungen (u.a.<br />
Erstellung der Planunterlagen, Wertgutachten) der Kreisverwaltung vorliegen.<br />
Im Bereich des „Naturschutzfachlichen Ersatz- und Ausgleichsfonds (NEF)“ sind im<br />
vergangenen Jahr zwei weitere Flächen zu einer Gesamtgröße von 2,6218 ha erworben worden.<br />
Die Verträge befinden sich in der Abwicklung. Ferner wurden in 8 Fällen neue Grundstücke<br />
begutachtet. Hier und auch hinsichtlich bereits vorliegender interessanter Flächenangebote aus<br />
früheren Zeiten sind vorbereitende Gespräche begleitet durch den Aspekt des angestiegenen<br />
Preisniveaus zum Erwerb geführt worden.<br />
Kommunalaufsicht<br />
Im Rahmen der allgemeinen Kommunalaufsicht hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> im Jahr <strong>2011</strong> in rd. 127<br />
Fällen beratend und entscheidend mitgewirkt. Finanzaufsichtlich ist in rund 75 Fällen,<br />
überwiegend in Haushalts- und Bürgschaftsangelegenheiten, eine Tätigkeit erfolgt. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
hatten alle 10 kreisangehörigen Kommunen auf das neue doppische Haushaltsrecht umgestellt.<br />
Unstimmigkeiten konnten trotz frühzeitiger Erörterung nicht immer im Vorfeld bereinigt werden,<br />
wodurch sich ebenfalls eine stärkere Einbindung ergeben hat. Neben den Haushalten waren auch<br />
die ersten Eröffnungsbilanzen der kreisangehörigen Kommunen näher zu betrachten. Ferner<br />
erfolgte in <strong>2011</strong> im Rahmen der wirtschaftlichen Betätigung die Prüfung der neu<br />
abzuschließenden Konzessionsverträge ab dem Jahr 2013.<br />
20
Verbandsaufsichtlich hat der <strong>Landkreis</strong> im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt rund 90 Verbände (überwiegend<br />
Realverbände) beraten und bedeutsame Entscheidungen (z.B. Auflösung, Zusammenlegung)<br />
getroffen. In der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden befindet sich seit nunmehr 2008 ein<br />
Übertragungsverfahren in der Umsetzung, wonach sämtliche Realverbände aufgelöst und auf die<br />
Gemeinde Neuenkirchen-Vörden übertragen werden sollen.<br />
21
Personalangelegenheiten<br />
In der Kreisverwaltung waren am 01.12.<strong>2011</strong> insgesamt 84 Beamte und 456 tariflich Beschäftigte<br />
mit einem Durchschnittsalter von 45,4 Jahren (2010: 46,4 Jahre) tätig. Davon sind in der<br />
„Kernverwaltung“ insgesamt 320 Beamte und tariflich Beschäftigte eingesetzt. Deren<br />
Durchschnittsalter belief sich auf 45,1 Jahre (2010: 45,6 Jahre). Weitere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind insbesondere in der Fleischuntersuchung (94), den Schulen (50) sowie der<br />
Kreisstraßenmeisterei, dem Jobcenter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> und dem Jugend- und Freizeitzentrum<br />
(JFZ) tätig. Der demografischen Entwicklung wird u.a. mit kontinuierlicher Ausbildung<br />
begegnet. Zum 01.08.<strong>2011</strong> wurden 7 Nachwuchskräfte eingestellt. Insgesamt werden zurzeit 17<br />
Nachwuchskräfte als Kreisinspektoren-Anwärter (KIA) und als Verwaltungsfachangestellte<br />
(VFA) <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> ausgebildet.<br />
Abbildung 2: Die neuen Auszubildenden am 01.08.<strong>2011</strong> mit Landrat Albert Focke<br />
(v.l.n.r.:) Personalratsvorsitzende Marlies Witte, Helga Urban (Personalabteilung), Lisa Tapken (VFA),<br />
Christian Fischer (VFA), Sebastian Plump (KIA), Fränze Redeker (VFA), Lukas Bünnemeyer (KIA), Nadja<br />
Kreyenborg (KIA), Marcel Heitmann (KIA), Petra Hubbermann (Personalabteilung), Landrat Albert Focke<br />
22
Gleichstellungsbeauftragte<br />
Allgemeine Zielsetzung und Aufgaben<br />
Die Gleichstellungsbeauftragte in der Kreisverwaltung <strong>Vechta</strong> arbeitet auf der Basis des<br />
Grundgesetzes und im Land Niedersachsen auf der Grundlage der Niedersächsischen Verfassung.<br />
Hier wird die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern als eines der Grundrechte<br />
aufgeführt.<br />
Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten ist notwendig, um den Interessen von Frauen in ihrem<br />
unmittelbaren Lebensbereich Geltung zu verschaffen und dem Auftrag unserer Verfassung,<br />
tatsächliche Gleichberechtigung herzustellen, gerecht zu werden.<br />
Die Gleichstellungsbeauftragte (GB) soll sich grundsätzlich für den Abbau<br />
geschlechtsspezifischer Benachteiligung beider Geschlechter einsetzen.<br />
Eines der zentralen Themen der Gleichstellungsarbeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie,<br />
ist ausdrücklich im Gesetz als Aufgabenfeld benannt. Denn gerade die Vereinbarkeit von Beruf<br />
und Familie ist eine wesentliche Voraussetzung für die faktische Gleichstellung der Geschlechter.<br />
Die GB vertritt die Gleichstellung von Frauen parteilich, verdeutlicht geschlechtsspezifische<br />
Diskriminierungen, unterstützt den Abbau der Benachteiligung von Frauen und initiiert<br />
Maßnahmen zur Frauenförderung.<br />
Innerhalb der Verwaltung sind Fragen der Geschlechtergleichstellung kein Sonderthema mehr,<br />
sondern es ist eine Querschnittsaufgabe innerhalb jeglichen Verwaltungshandelns.<br />
Die Aufgaben der GB lassen sich in zwei große Bereiche einteilen, den verwaltungsinternen und<br />
den verwaltungsexternen Bereichen.<br />
Bei diesem vielfältigen Aufgabenfeld setzte die GB folgende persönliche Schwerpunkte:<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
Kinderbetreuung<br />
Integration ausländischer Frauen<br />
Gewalt gegen Frauen<br />
Arbeitsmarkt<br />
Frauen- und Mädchenarbeit<br />
Frauenförderung in der Verwaltung<br />
Frauenkulturarbeit<br />
23
Gleichstellung ist ein Thema, was nicht für sich alleine steht, sondern sich quer durch alle<br />
Fachthemen zieht. Darum arbeitete die GB im vergangenen Jahr mit den politischen Parteien des<br />
Kreistages, den örtlichen Gruppen, Vereinen und Verbänden, den regionalen Bildungsträgern, der<br />
Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, den Schwangerenberatungsstellen, der Caritas und Diakonie,<br />
dem Frauenhaus, der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, den Schulen, sowie den<br />
verschiedenen Frauenverbänden im gesamten <strong>Landkreis</strong> zusammen.<br />
Sie unterstützte bzw. initiierte Maßnahmen, welche die Umsetzung der Gleichberechtigung der<br />
Geschlechter fördern. Dies geschah im Berichtsjahr in Form von Projekten, aber auch<br />
Einzelveranstaltungen, Bildungsangeboten, Veröffentlichung von Informationsmaterial oder<br />
Abgabe von Stellungnahmen. Sie sprach Empfehlungen aus, die Diskriminierungstatbestände<br />
ausschließen sollten.<br />
Von der Personalabteilung und dem Personalrat der Kreisverwaltung wurde die GB bei<br />
Personalangelegenheiten und Personalentscheidungen beteiligt und eingebunden. Hier hat eine<br />
gute und konstruktive Zusammenarbeit stattgefunden.<br />
Die gesetzlichen Vorgaben zur Frauenförderung und Chancengleichheit mit dem Ziel ein<br />
ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf allen Ebenen zu erreichen, wurden versucht in der<br />
Verwaltung umzusetzen. Es besteht jedoch auch für die Zukunft weiterhin Handlungsbedarf, um<br />
der derzeit noch bestehenden weiblichen Unterrepräsentanz auf Führungspositionen und in<br />
höheren Entgeltgruppen zu begegnen.<br />
Zur Lösung örtlicher und überörtlicher Probleme arbeitete die GB mit ihren Kolleginnen aus den<br />
Städten und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> sowie anderen Gleichstellungsbeauftragten auf<br />
Landes- und Bundesebene zusammen. Hierbei hat sich ein gut funktionierendes Netzwerk für die<br />
Zusammenarbeit entwickelt.<br />
Darüber hinaus bot die GB Rat suchenden Frauen in persönlichen Gesprächen Unterstützung und<br />
Hilfe an.<br />
Externe Veranstaltungen und Projekte im Jahr <strong>2011</strong><br />
Es wurden von der GB zusammen mit den verschiedenen Kooperationspartnern u.a. folgende<br />
öffentliche Projekte initiiert, unterstützt und durchgeführt:<br />
24<br />
EDV- Kurs für die Mitarbeiterinnen in den Vermittlungsstellen für Kindertagespflege im<br />
LK <strong>Vechta</strong>, in Kooperation mit dem Bildungswerk Dammer Berge<br />
Zertifizierte Fortbildungsmaßnahme für Frauen zur Fachkraft für Kleinstkindpädagogik in<br />
Kooperation mit der Kreisvolkshochschule <strong>Vechta</strong>
Kabarettveranstaltung mit den „male Diven“ an der Uni <strong>Vechta</strong> am 2. März zum 100.<br />
Internationalen Frauentag<br />
Wochenendveranstaltung für Frauen „Zeit für mich“ in Cuxhaven am 12. und 13.03. in<br />
Kooperation mit dem Ludgeruswerk und der Stadt Lohne<br />
Frauenkreativtag mit verschiedenen Workshops am 12.02. im Ludgeruswerk Lohne<br />
Frauenfrühstück mit Referat zum Thema „Liebe ist nicht nur ein Wort“ in Damme am 16.<br />
April<br />
Referat in der KVHS zum Thema „Wege aus der Brüllfalle“ in Kooperation mit der Uni<br />
und der Stadt <strong>Vechta</strong> am 09. Mai<br />
2 Deutschsprachkurse für Ausländerinnen, Aussiedlerinnen und Asylbewerberinnen in<br />
Damme, von März bis Juni und von September bis Dezember, jeweils 32<br />
Unterrichtsstunden, in Kooperation mit dem Bildungswerk<br />
Monatliches „Internationales Mutter-Kind-Frühstück“ für junge Mütter im<br />
Mehrgenerationenhaus Goldenstedt in Kooperation mit der Caritas /<br />
Jugendmigrationsdienst und Migrationsdienst<br />
Kreativwochenende für „Mütter und Töchter“ am 2.- 4. September im Jugend- und<br />
Freizeitzentrum am Dümmer, in Kooperation mit dem Ludgeruswerk Lohne<br />
Großes Familienfest am 7. Mai in der Kreisvolkshochschule <strong>Vechta</strong>, in Kooperation mit<br />
den drei Schwangerenberatungsstellen des LK <strong>Vechta</strong><br />
Großelternnachmittag in der KVHS am 18.03.<br />
„Offenes Frühstück“ für Menschen aller Generationen und Nationalitäten, fünf Termine,<br />
in Kooperation mit dem Hedwigstift und Kindergarten Maria-Frieden<br />
Fraueninformationstag „FIT“ am 9. November im Kreishaus <strong>Vechta</strong>, in Kooperation mit<br />
der Arbeitsagentur, Jobcenter, Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft <strong>Vechta</strong><br />
<strong>Landkreis</strong>weite Fahnenaktion zum „Internationalen Tag gegen Gewalt“ am 25.11. mit<br />
Kinovorführung „Kaltes Land“, in Kooperation mit dem Frauenhaus, Uni und den GB´s<br />
des LK <strong>Vechta</strong><br />
Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren in<br />
<strong>Vechta</strong> und Damme<br />
Integratives Müttercafé in Damme, einmal monatlich, in Kooperation mit dem Caritas<br />
Sozialwerk<br />
2 Theateraufführungen „Gretchen Reloaded“ zum Thema Teenagerschwangerschaft am<br />
21.11. in der JVA für Frauen und am 22.11. in der Ludgerusschule <strong>Vechta</strong>, in<br />
Kooperation mit Donum Vitae Schwangerenberatung<br />
25
26<br />
MFM-Projekt, ein wertorientiertes, sexualpädagogisches Präventionsprojekt zur Pubertät<br />
für Mädchen und Jungen an verschiedenen Grundschulen im <strong>Landkreis</strong>, in Kooperation<br />
mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen <strong>Vechta</strong><br />
- Martin-Luther-Schule <strong>Vechta</strong><br />
- Grundschule Rechterfeld<br />
- Grundschule Hagen<br />
- Ketteler Schule Lohne<br />
- Grundschule Kroge<br />
Abbildung 3: Fahnenaktion und Kinofilmvorführung zum „Internationalen Tag gegen Gewalt“ im Schauburg<br />
Cineworld.<br />
(v.l.n.r.:) Gunnar Schäfers (Schauburg Cineworld), Ruth Voet (Gleichstellungsbeauftragte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>),<br />
Maria Neemann und Maria Fragge (Frauen- und Kinderschutzhaus <strong>Vechta</strong>)
Rechtsangelegenheiten<br />
Allgemeine Rechtsangelegenheiten<br />
Der Rechtsbereich des Rechts- und Ordnungsamtes ist die zentrale juristische Verwaltungsstelle<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>. In diesem Aufgabenbereich werden alle Prozessangelegenheiten aus den<br />
Bereichen Verwaltungsrecht, Arbeitsrecht, Sozialrecht, Zivilrecht und Strafrecht in<br />
Zusammenarbeit mit den Fachämtern vorbereitet und vor den Gerichten für den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> geführt. Außerdem beinhaltet dieser Aufgabenbereich die vorprozessuale Rechtsberatung<br />
der kreiseigenen Fachämter und die Mitwirkung bei Satzungen und Verträgen. Darüber hinaus<br />
findet eine Rechtsberatung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie der privatisierten<br />
kreiseigenen Gesellschaften statt. Wie in den Vorjahren lag auch im Jahr <strong>2011</strong> der Schwerpunkt<br />
bei den Klageverfahren im verwaltungsrechtlichen Bereich.<br />
Erstmalig wurde im Jahre <strong>2011</strong> von Seiten des <strong>Landkreis</strong>es eine Nichtzulassungsbeschwerde<br />
gegen die Nichtzulassung der Revision <strong>beim</strong> Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Ursache<br />
dafür war die aus Sicht des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> fehlerhafte Verhandlungsführung des<br />
Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg mit einer überraschenden Entscheidung zu Lasten des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>. Die Annahme der Revision wurde abgelehnt.<br />
Auch im arbeitsrechtlichen Bereich wurden in diesem Jahr erstmalig gegen vier<br />
Entscheidungen des Landesarbeitsgerichts Revision <strong>beim</strong> Bundesarbeitsgericht eingelegt.<br />
Diese Revision war vom Landesarbeitsgericht zugelassen worden, weil das Landesarbeitsgericht<br />
Hannover, abweichend von der Rechtsprechung anderer Landesarbeitsgerichte, im Rahmen einer<br />
tarifvertraglichen Regelung ein Abweichen von dem Tarifvertrag aufgrund jahrelang bestehender<br />
anderer Praxis angenommen hat. Ob eine Entscheidung dieser Verfahren schon im nächsten Jahr<br />
vorliegen wird, ist fraglich.<br />
Wie im letzten Jahr versprochen, soll in diesem Jahr über erste Erfahrungen mit dem neu<br />
eingeführten Mediationsverfahren bei den Verwaltungsgerichten berichtet werden. Wie erwartet<br />
hat das Verwaltungsgericht zunächst versucht, eine Vielzahl von Verfahren einer Mediation<br />
zuzuführen. Wie in den letzten Jahren jedoch an dieser Stelle schon ausgeführt, wird von Seiten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es ein Mediationsverfahren nur im Bereich der Nachbarschaftsstreitigkeiten für<br />
sinnvoll erachtet, weil dort der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> auch mehr in einer Vermittlerposition, als in<br />
einer rechtlichen Position ist.<br />
27
In allen übrigen Verfahren wird jedoch <strong>beim</strong> Verwaltungsgericht im Wesentlichen um<br />
Rechtsfragen gestritten, die im Rahmen eines Mediationsverfahrens ausdrücklich außen vor<br />
bleiben sollen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat deshalb auch die Angebote des Verwaltungsgerichts<br />
Oldenburg abgelehnt, mit Ausnahme zweier Verfahren, in dem der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sogar die<br />
Durchführung der Mediation angeregt hat. Diese Mediationsverfahren sind auch durchgeführt<br />
und vom Verwaltungsgericht Oldenburg einem erfolgreichen Abschluss zugeführt worden.<br />
Gegenstand dieser Verfahren war ein typischer Nachbarschaftsstreit zwischen einem Landwirt<br />
und mehreren Anwohnern, die sich über Geruchsbelästigungen beschwert hatten. Das<br />
Verwaltungsgericht Oldenburg hat hier unter Einforderung gegenseitiger Rücksichtnahme der<br />
Nachbarn eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten gefunden.<br />
Abschließend bleibt über zwei positive Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts in<br />
Lüneburg zu berichten. Eines dieser Verfahren stammt bereits aus dem Jahr 2009 und das<br />
Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat im Interesse des Verbraucherschutzes die<br />
Rechtsauffassung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> bestätigt, dass die Zusammensetzung eines<br />
vermarkteten Fleischproduktes auf dem Etikett unmissverständlich aufgedruckt sein muss.<br />
Ansonsten wird der Verbraucher über das Produkt getäuscht.<br />
In einem weiteren Verfahren, wo es auch zumindest indirekt um den Bereich des<br />
Verbraucherschutzes geht, hat das Oberverwaltungsgericht, entgegen einer anders lautenden<br />
erstinstanzlichen Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Oldenburg, der Vorgehensweise des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> Recht gegeben, dass genussuntaugliche Körper und Tierkörperteile nicht<br />
durch Verwertung als Tierfutter indirekt wieder in die Nahrungskette des Menschen gelangen<br />
dürfen.<br />
Diese Entscheidungen zeigen deutlich, dass die Rechtsprechung im Fleisch verarbeitenden<br />
Bereich den Schutz der Verbraucher immer weiter stärkt.<br />
Statistik zu den Klageverfahren im Jahr <strong>2011</strong><br />
Im Jahre <strong>2011</strong> wurden aus den Vorjahren 52 Klageverfahren in der I. Instanz sowie 10<br />
Berufungszulassungsverfahren, 7 Berufungsverfahren und 1 Beschwerdeverfahren in der II.<br />
Instanz rechtskräftig entschieden. In der III. Instanz wurde aus dem Vorjahr eine Beschwerde<br />
gegen die Nichtzulassung der Revision vom Bundesarbeitsgericht als unzulässig verworfen.<br />
28
An Neueingängen im Jahre <strong>2011</strong> waren im ersten Rechtszug 130 Klage- und Antragsverfahren<br />
sowie 2 Mediationsverfahren zu verbuchen. Schwerpunkt waren die Verwaltungsstreitsachen.<br />
Hervorzuheben sind hier insbesondere die Bereiche Asylrechtsverfahren und Ausländerrecht mit<br />
27 Verfahren, Straßenverkehrsrecht (24 Verfahren), Bauordnungsrecht (22 Verfahren) sowie 28<br />
sozialhilferechtliche Verfahren (25 Verfahren vor dem Sozialgericht und 3 Verfahren vor dem<br />
Verwaltungsgericht).<br />
Rechtskräftig entschieden wurden von den neuen Verfahren 37 Klage- und 29 Antragsverfahren.<br />
Von den 37 Klageverfahren wurden 24 eingestellt, 7 abgewiesen und 6 verglichen. 2<br />
Klageverfahren aus dem Bereich des Baurechts wurden eingestellt und konnten als<br />
Mediationsverfahren mit Abschluss eines Vertrages beendet werden. Bei den 29 entschiedenen<br />
Antragsverfahren wurden 17 Verfahren abgewiesen, 7 Verfahren eingestellt, 3 stattgegeben und<br />
in 2 Verfahren fand ein Vergleich statt. Zum Abschluss dieses Kalenderjahres stehen noch 60<br />
Klageverfahren sowie 4 Antragsverfahren zur Entscheidung aus.<br />
Im zweiten Rechtszug waren insgesamt 27 Neueingänge zu verzeichnen, hiervon 15 Verfahren<br />
als Berufungszulassungen, 3 als Berufungsverfahren und 9 Verfahren als Beschwerdeverfahren.<br />
Der Schwerpunkt lag hier bei den ausländerrechtlichen Verfahren. 7 Berufungszulassungen<br />
wurden abgelehnt und 8 Berufungszulassungen stehen noch zur Entscheidung aus. 3<br />
Berufungsverfahren wurden abgewiesen. Bei den Beschwerdeverfahren wurden 7 Verfahren<br />
zurückgewiesen und 2 Verfahren eingestellt.<br />
Aus dem Bereich des Sozialrechts waren vor dem Sozialgericht 18 Neueingänge von<br />
Klageverfahren und 7 Antragsverfahren zu verbuchen. Bei den Klageverfahren wurde 1<br />
Verfahren abgewiesen, 17 stehen noch zur Entscheidung aus. Von den 7 Antragsverfahren<br />
wurden 3 Verfahren abgewiesen, 1 Verfahren eingestellt, und einem Antrag stattgegeben. 2<br />
Antragsverfahren sind noch nicht entschieden.<br />
In Arbeitsrechtssachen gab es im Jahr <strong>2011</strong> keine neuen Verfahren. Es konnte jedoch, wie bereits<br />
oben ausgeführt, ein Verfahren in der III. Instanz zu Gunsten des <strong>Landkreis</strong>es enden, nachdem<br />
das Bundesarbeitsgericht die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wegen<br />
Unzulässigkeit verworfen hat.<br />
An Prozess- und Verfahrenskosten sind insgesamt 16.924,10 Euro entstanden.<br />
29
30<br />
I. Instanz<br />
Jahresbilanz <strong>2011</strong> (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Klageverfahren Antragsverfahren<br />
10 - Amt für zentrale<br />
Aufgaben<br />
32 - Rechts- und<br />
Ordnungsamt<br />
Neueingänge<br />
stattgegeben<br />
eingestellt<br />
abgewiesen<br />
verglichen<br />
entschieden<br />
noch nicht<br />
4 - 1 1 - 2 1 - - - 1 -<br />
3 - 3 - - - 1 - - 1 - -<br />
32 - Ausländeramt 22 - 2 4 3 13 5 - - 5 - -<br />
36 - Amt für<br />
Straßenverkehr und<br />
Schulen<br />
39 - Amt für<br />
Veterinärwesen u.<br />
Lebensmittelüber-<br />
wachung<br />
50 - Sozialamt<br />
15 - 9 1 3 2 9 1 1 5 - 2<br />
1 - - - - 1 1 1 - - - -<br />
3<br />
(18<br />
SG)<br />
- 2 1 (SG) -<br />
1<br />
(17<br />
SG)<br />
Neueingänge<br />
stattgegeben<br />
7 (SG) 1 (SG)<br />
eingestellt<br />
1<br />
(SG)<br />
abgelehnt<br />
3<br />
(SG)<br />
verglichen<br />
entschieden<br />
noch nicht<br />
- 2 (SG)<br />
51 - Jugendamt 8 - 4 - - 4 4 - 2 1 1 -<br />
53 - Gesundheitsamt 2 - - - - 2 - - - - - -<br />
63 - Amt für Planung,<br />
Umwelt<br />
und Bauordnung<br />
66 - Amt für<br />
Wasserwirtschaft,<br />
Hoch- und Tiefbau<br />
Referat für<br />
Wirtschaftsförderung<br />
u. Öffentlichkeitsarbeit<br />
17<br />
2*<br />
- 3 -<br />
-<br />
2*<br />
14 5 - 3 2 - -<br />
3 - - - - 3 - - - - - -<br />
1 - - - - 1 - - - - - -<br />
97(+<br />
2*)<br />
SG = Sozialgerichtsverfahren<br />
* = Mediationsverfahren<br />
- 24 7<br />
6(+<br />
2*)<br />
60 33 3 7 17 2 4
II. Instanz<br />
10 - Amt für zentrale<br />
Aufgaben<br />
32 - Rechts- und<br />
Ordnungsamt<br />
Jahresbilanz <strong>2011</strong> (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Berufungszulassungs-/Berufungsverfahren Beschwerdeverfahren<br />
auf Zulassung)<br />
Neueingänge (Anträge<br />
(Berufungsverfahren)<br />
Neueingänge<br />
zugelassen<br />
eingestellt<br />
abgelehnt<br />
noch nicht entschieden<br />
- - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - -<br />
32 - Ausländeramt 9 - - - 6 3 3 - 1 2 -<br />
36 - Amt für<br />
Straßenverkehr u.<br />
Schulen<br />
39 - Amt f.<br />
Veterinärwesen u.<br />
Lebensmittelüber-<br />
wachung<br />
- - - - - - 1 - - 1 -<br />
1 1 - - 1 1 1 - - 1 -<br />
50 - Sozialamt - 1 - - 1 - 2 - 1 1 -<br />
51 - Jugendamt - - - - - - 1 - - 1 -<br />
53 - Gesundheitsamt - - - - - - - - - - -<br />
63 - Amt für Planung,<br />
Umwelt<br />
u. Bauordnung<br />
66 - Amt für<br />
Wasserwirtschaft,<br />
Hoch- und Tiefbau<br />
Referat für<br />
Wirtschaftsförderung /<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
4 1 - - 1 4 1 - - 1 -<br />
1 - - - 1 - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - -<br />
15 3 - - 10 8 9 - 2 7 -<br />
III. Instanz: 4 vom <strong>Landkreis</strong> geführte Revisionsverfahren vor dem Bundesarbeitsgericht (Amt 10) sind noch nicht<br />
entschieden.<br />
1 Beschwerdeverfahren vom <strong>Landkreis</strong> gegen die Nichtzulassung der Revision (Amt 39) wurde zurückgewiesen.<br />
Neueingänge<br />
stattgegeben<br />
eingestellt<br />
zurückgewiesen<br />
noch nicht entschieden<br />
31
Zentrale Bußgeldverwaltung<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gehört zu den wenigen Kommunen, die über eine zentrale<br />
Bußgeldstelle verfügen. Dies bedeutet, dass nicht nur die Verkehrsordnungswidrigkeiten in<br />
diesem Zuständigkeitsbereich bearbeitet werden, sondern alle Bußgeldangelegenheiten aus<br />
einer Vielzahl der Rechtsbereiche. Dies ermöglicht nicht nur eine zeitnahe Bearbeitung der<br />
relativ langfristig verjährenden Sonderordnungswidrigkeiten, sondern gewährleistet auch bei<br />
schwankenden Zahlen in den unterschiedlichen Bußgeldbereichen einen flexiblen<br />
Personaleinsatz.<br />
Allgemeiner Hinweis<br />
Alle Daten sind der Statistik des Ordnungswidrigkeitsverfahren (OWi-Verfahren)<br />
entnommen, was auch für die Einnahmen gilt. Im Text aufgeführte Klammerwerte beziehen<br />
sich auf das Jahr 2010.<br />
Akteneinsicht<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 2159 (1664) Akten kostenpflichtig an Rechtsanwälte und Kfz-<br />
Versicherer übersandt. Die Einnahmen betragen hier 25.335,00 € (19.974,00 €). Zu den<br />
kostenpflichtigen Aktenübersendungen kommt noch eine nicht bekannte Anzahl von<br />
unentgeltlichen Aktenversendungen an Berufsgenossenschaften, Krankenversicherer und für<br />
Fahrerermittlungen. Die Akteneinsicht bezieht sich auf alle Bußgeldverfahren.<br />
Verkehrsordnungswidrigkeiten<br />
Im Bereich der Verkehrsordnungswidrigkeiten liegt das Verhältnis der Anzeigen, die durch<br />
die Polizei erstellt werden und der kommunalen Anzeigen bei ca. 1,3 zu 1 (1,5 zu 1).<br />
Polizeiliche Anzeigen beinhalteten dabei allerdings auch alle Unfälle, Handyverstöße,<br />
Überholverbote, Schwertransportkontrollen, Alkohol- und Drogendelikte etc.<br />
Fahrerermittlungen<br />
2133 (2031) Fahrerermittlungen waren im Rahmen der Amtshilfe von der Polizei und anderen<br />
Kommunen für die eigenen Fälle durchzuführen. Bei all diesen Vorgängen muss die Anschrift<br />
der entsprechenden Kommune oder Polizei ermittelt, ein Teil der Akte ausgedruckt und mit<br />
dem Anschreiben verschickt werden. In 286 (379) Fällen (die Halter der Kraftfahrzeuge<br />
wohnen im LK <strong>Vechta</strong>) ist die Fahrerermittlung vom Ordnungsamt selbst durchgeführt<br />
32
worden. Weitere 572 Amtshilfeersuchen gelangten zum <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> von anderen<br />
Bußgeldstellen zwecks Ermittlung der Fahrer in deren Fällen.<br />
Erinnerung Verwarnung<br />
Seit dem 01.06.<strong>2011</strong> erhalten alle natürlichen und juristischen Personen, die eine Verwarnung<br />
bzw. einen Zeugenfragebogen erhalten, 2 Wochen nach Versendung des ersten Angebotes an<br />
ihre bislang ausgebliebene Zahlung erinnert. Im Vergleich zum 1. Halbjahr <strong>2011</strong> hatte das<br />
eine Reduzierung der Bußgeldbescheide um etwa 50% zur Folge. Dieses Verfahren hat sich<br />
als bürgerfreundlich erwiesen und erspart dem betroffenen Personenkreis die 23,50 Euro, die<br />
<strong>beim</strong> Erlass eines Bußgeldbescheides zusätzlich zu zahlen wären.<br />
Drogendelikte<br />
Die Zahl der Personen, die ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Drogen führten und<br />
kontrolliert wurden, hat sich wie im Vorjahr auf 97 Fälle eingependelt. Von den 97 Personen<br />
waren 83 (89) Ersttäter. Bei 5 (7) Fahrern lag eine Wiederholungstat vor. In 2 Fällen wurde<br />
neben den Drogen auch Alkohol konsumiert.<br />
Pflegeversicherung<br />
Privatversicherte müssen ihre Beiträge für die Krankenkasse und die Pflegeversicherung<br />
selbst bezahlen. Die Anzahl derer, die ihre Beiträge für die Pflegeversicherung nicht bezahlt<br />
haben, ist in diesem Jahr erheblich angestiegen. Im Jahr <strong>2011</strong> sind somit 231 neue Fälle<br />
erfasst worden, was mehr als das doppelte vom Vorjahr ausmacht. Die Krankenkassen melden<br />
die Personen, die ihre Beiträge für einen Zeitraum von 6 Monaten nicht gezahlt haben, an das<br />
Bundesversicherungsamt. Von dort gelangen die Anzeigen an die jeweils zuständige<br />
Kommune.<br />
Kommunale Geschwindigkeitsüberwachung<br />
Die folgende Tabelle bezieht sich ausschließlich auf Geschwindigkeitsüberschreitungen, die<br />
durch die 3 stationären Anlagen und die mobile Anlage des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> festgestellt<br />
wurden. Bei den Messungen wurden auch Verstöße gegen die Gurtanlegepflicht und das<br />
verbotswidrige Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons festgestellt und geahndet.<br />
33
34<br />
Stationäre Überwachung Mobile Überwachung<br />
<strong>2011</strong> Vorjahr <strong>2011</strong> Vorjahr<br />
Bußgeldfälle 290 274 3.176 2.149<br />
Verwarnungen 828 1.356 8.992 8.227<br />
Isteinnahme in €<br />
Bußgeldfälle<br />
Isteinnahme in €<br />
Verwarnungen<br />
19.941 20.515 290.757 194.176<br />
31.731 33.524 253.450 219.802<br />
Zahlungserleichterungen 7 12 97 44<br />
Erzwingungshaftanträge 15 12 64 33<br />
Einsprüche 19 18 252 187<br />
Isteinnahme der gesamten kommunalen Überwachung: 595.879 € (468.017 €)
Statistische Übersicht der Bußgeldstelle<br />
Verkehrs-<br />
ordnungs-<br />
widrigkeiten<br />
Bußgeldfälle 15.264<br />
Verwar-<br />
nungen<br />
Isteinnahmen<br />
In EUR<br />
Zahlungser-<br />
leichterungen<br />
Erzwingungs-<br />
haftanträge<br />
Einsprüche<br />
nur Verkehrs-<br />
ordnungs-<br />
widrigkeiten<br />
(11.574)<br />
15.398<br />
(17.139)<br />
2.193.467<br />
(1.575.022)<br />
392<br />
(288)<br />
298<br />
(289)<br />
1.744<br />
(1.212)<br />
Fahrver-<br />
bote<br />
gesamt<br />
1.312<br />
(1.226)<br />
Gefahrgut-<br />
vorschriften<br />
46<br />
(7)<br />
4<br />
(1)<br />
4.757<br />
(1.931)<br />
1<br />
(1)<br />
0<br />
(1)<br />
2<br />
(4)<br />
davon<br />
nach<br />
§ 24 a<br />
StVG<br />
154<br />
(151)<br />
Werte in Klammern = Daten vom Vorjahr<br />
Abfallbe-<br />
seitigung<br />
111<br />
(68)<br />
2<br />
(0)<br />
10.497<br />
(7.061)<br />
4<br />
(3)<br />
7<br />
(6)<br />
7<br />
(3)<br />
Gaststätte<br />
Jugend-<br />
schutz<br />
36<br />
(12)<br />
3<br />
(0)<br />
6.767<br />
(3.606)<br />
2<br />
(0)<br />
5<br />
(2)<br />
9<br />
(7)<br />
Verstöße<br />
gegen die<br />
Schulpflicht<br />
151<br />
(97)<br />
0<br />
(0)<br />
10.761<br />
(6.896)<br />
11<br />
(10)<br />
17<br />
(16)<br />
21<br />
(14)<br />
Bescheide nach<br />
§ 29 a OWiG<br />
Sicherheitsleistungen:<br />
297 (310)<br />
Verschie-<br />
denes<br />
177<br />
(80)<br />
11<br />
(8)<br />
35.661<br />
(11.936)<br />
11<br />
(7)<br />
11<br />
(6)<br />
12<br />
(19)<br />
Güterkraft-<br />
verkehr und<br />
Taxen<br />
38<br />
(17)<br />
8<br />
(8)<br />
2.357<br />
(2.504)<br />
0<br />
(1)<br />
0<br />
(0)<br />
4<br />
(6)<br />
Anzahl<br />
Einnahme<br />
Schwarzar-<br />
beit, HWO,<br />
GewO<br />
77<br />
(30)<br />
1<br />
(1)<br />
5.654<br />
(1.086)<br />
0<br />
(2)<br />
7<br />
(3)<br />
7<br />
(5)<br />
0 (19)<br />
0 (6.414)<br />
Lebens-<br />
mittel/Vet.<br />
Recht<br />
69<br />
(12)<br />
3<br />
(1)<br />
9.345<br />
(3.139)<br />
0<br />
(0)<br />
3<br />
(1)<br />
12<br />
(4)<br />
Bau-<br />
recht<br />
45<br />
(29)<br />
1<br />
(0)<br />
9.805<br />
(26.731)<br />
1<br />
(1)<br />
0<br />
(0)<br />
13<br />
(5)<br />
Pflegever-<br />
sicherung<br />
231<br />
(101)<br />
0<br />
(0)<br />
20.106<br />
(11.087)<br />
6<br />
(6)<br />
35<br />
(12)<br />
18<br />
(8)<br />
gesamt<br />
16.245<br />
(12.027)<br />
15.431<br />
(17.158)<br />
2.309.177<br />
(1.651.900)<br />
428<br />
(318)<br />
383<br />
(336)<br />
1.849<br />
(1.287)<br />
35
Sicherheit und Ordnung<br />
Ausländerwesen<br />
Die wirtschaftliche Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> schlägt sich auch in der<br />
Zuwanderung nieder. So stieg die Anzahl der im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> im Jahr <strong>2011</strong> lebenden<br />
ausländischen Bevölkerung auf insgesamt 10.731 Personen (Stand 30.11.<strong>2011</strong>) aus 120<br />
Nationen an. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 7,6 % und einem<br />
Gesamtanteil der ausländischen Bevölkerung von 7,9 %. Hiervon stammen 43,1 % = 4621<br />
Personen aus den EU-Staaten.<br />
Nach wie vor stellt die Türkei mit 2883 Personen die größte Bevölkerungsgruppe dar, gefolgt<br />
von Polen (1902 Personen), Rumänien (646 Personen) und Bulgarien (572 Personen), die<br />
Vietnam (490 Personen) auf den 5. Platz verdrängt haben.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass besonders aufgrund des hohen Anteils von Angehörigen der<br />
EU-Staaten eine hohe temporäre Arbeitsmarktfluktuation herrscht, die sich in einem sehr<br />
hohen Zuzugsüberschuss niederschlägt. So erfuhr der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> im Jahr <strong>2011</strong> einen<br />
ausländerrechtlichen Zuwanderungsüberschuss von 817 Personen, der einem Zuzug von<br />
insgesamt 3362 Personen entspricht. Demgegenüber wurden 2545 Personen aus den<br />
Melderegistern gestrichen. Hierin nicht erfasst sind weitere rund 5000 als Erntehelfer<br />
eingesetzte Saisonarbeitskräfte.<br />
Weiterhin wurden im Berichtsjahr 1476 visumspflichtige ausländische Besucher durch<br />
Abgabe einer Verpflichtungserklärung in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> eingeladen.<br />
Einbürgerungen<br />
Die Anzahl der Einbürgerungsanträge ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 % gestiegen.<br />
Insgesamt haben 185 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. 215 Personen<br />
konnte die Einbürgerungsurkunde ausgehändigt werden. Auch dies stellt eine Steigerung um<br />
30 % dar. Zudem konnte 168 Personen die Einbürgerung für den Fall der Aufgabe ihrer<br />
bisherigen Staatsbürgerschaft zugesichert werden.<br />
Demgegenüber konnte insgesamt 110 Einbürgerungsanträgen nicht entsprochen werden und<br />
mussten abgelehnt, zurückgestellt oder zurückgenommen werden, weil die Antragsteller vor<br />
36
allem für die Einbürgerung erforderliche Kenntnisse der deutschen Sprache noch nicht<br />
nachweisen konnten.<br />
Gaststätten / Gewerberecht<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde in 7 Fällen eine vorläufige Erlaubnis und in 22 Fällen eine endgültige<br />
Erlaubnis ausgesprochen. In 3 Fällen wurde der Antrag zurückgenommen. Ein Antrag<br />
erledigte sich mit dem Inkrafttreten des neuen Niedersächsischen Gaststättengesetzes zum<br />
01.01.2012. Danach ist nunmehr lediglich noch ein Anzeigeverfahren bei den Städten und<br />
Gemeinden für die Eröffnung eines Gaststättenbetriebes vorgesehen.<br />
Die Gewerbeuntersagungsverfahren wegen Steuerschulden, Nichtabführung von<br />
Sozialversicherungsbeiträgen etc. haben im Jahr <strong>2011</strong> mit 23 Fällen den Wert des Vorjahres<br />
überschritten. Dieser lag im Jahr 2010 bei 21 Verfahren.<br />
Außerdem wurden 35 (2010: 34) gewerberechtliche Erlaubnisverfahren für<br />
Reisegewerbekarten (7), Bewachungserlaubnisse (1), Spielhallenkonzessionen (5), Märkte (9)<br />
und Maklererlaubnisse (13) bearbeitet.<br />
Bei Gewerbebetrieben, die ohne notwendige gewerberechtlichen Erlaubnisse das Gewerbe<br />
ausübten, wurden 2 Betriebsuntersagungsverfahren nach § 15 Abs. 2 GewO eingeleitet.<br />
Jagdwesen<br />
Im Jagdjahr <strong>2011</strong>/12 wurden insgesamt 1252 Jagdscheine, davon 991 3-Jahresjagdscheine<br />
erteilt. Das Jagdjahr 2010/<strong>2011</strong> ist dabei als drittes Jahr innerhalb des so genannten 3-<br />
Jahreszeitraumes zu sehen und hat entsprechend geringere Fallzahlen.<br />
Seit dem Jahr 2007 verfügt der <strong>Landkreis</strong> über die technische Möglichkeit, kurzfristige<br />
Überprüfungen der Zuverlässigkeit über computergesteuerte Datenabfragen durchführen zu<br />
können. Aufgrund fehlender Zuverlässigkeit musste im Jahr <strong>2011</strong> in einem Fall die Erteilung<br />
eines Jagdscheines abgelehnt und in zwei Fällen ein erteilter Jagdschein für ungültig erklärt<br />
und eingezogen werden.<br />
Von den im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt angemeldeten 79 Teilnehmern an der Jägerprüfung haben 74<br />
Personen die Prüfung bestanden.<br />
Waffenrecht<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> stand im Zeichen der verstärkten Anstrengungen, den Umgang mit Waffen und<br />
deren ordnungsgemäße Aufbewahrung stärker zu überprüfen.<br />
Die Besitzer von erlaubnispflichtigen Schusswaffen sind nach waffenrechtlichen<br />
Bestimmungen verpflichtet, den Waffenbehörden gegenüber den Nachweis der<br />
37
ordnungsgemäßen Waffenaufbewahrung zu erbringen. Alle Waffenbesitzer sind bis Ende des<br />
Jahres <strong>2011</strong> schriftlich aufgefordert worden, den Nachweis der ordnungsgemäßen<br />
Waffenaufbewahrung zu erbringen. Bis Ende des Jahres <strong>2011</strong> haben 84 % der Waffenbesitzer<br />
diesen Nachweis dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> vorgelegt.<br />
Der Trend, im Rahmen der Kontrollen der Aufbewahrung vorhandene Waffen <strong>beim</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> zur Vernichtung abzugeben oder aber an berechtigte Personen zu<br />
veräußern, setzte sich fort. Es wurden insgesamt 116 Waffen zur Vernichtung abgegeben.<br />
Hundehaltung<br />
Nach den Regelungen des Niedersächsischen Gesetzes über das Halten von Hunden<br />
(NHundG) ist eine Hundehaltung dann erlaubnispflichtig, wenn vom Hund auf Grund<br />
gesteigerter Aggressivität oder Kampfbereitschaft eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit<br />
ausgeht und diese Gefahr behördlich festgestellt wurde.<br />
Eine Überprüfung hat im Jahr <strong>2011</strong> in insgesamt 58 Fällen stattgefunden. Hierbei wurde in<br />
drei Fällen die Gefährlichkeit eines Hundes amtlich festgestellt. In 5 Fällen wurde ein Leinen-<br />
und/oder Maulkorbzwang angeordnet. Zusätzlich musste in einem Fall eine Einzäunung<br />
angeordnet werden.<br />
Um Gefahren durch gefährliche Hunde auszuschließen, wurde im Mai <strong>2011</strong> eine<br />
Hundehaltung mit insgesamt 10 Hunden (6 Hunde und 4 Welpen) eines Hundehalters<br />
sichergestellt und in Verwahrung genommen.<br />
Seit dem 01.07.<strong>2011</strong> sind die Aufgaben im Bereich des NHundG auf die Städte und<br />
Gemeinden auf der einen Seite und den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> als Fachbehörde auf der anderen<br />
Seiten aufgeteilt. Ordnungsbehördliche Standardmaßnahmen obliegen nunmehr den Städten<br />
und Gemeinden (z.B. Leinen- und Maulkorkzwang, Einzäunung), während die<br />
Gefährlichkeitsfeststellung, das Erlaubnisverfahren sowie die Anerkennung von Personen und<br />
Stellen, die zukünftig Sachkundeprüfungen durchführen können, dem <strong>Landkreis</strong> zugewiesen<br />
ist.<br />
Vereins- und Versammlungsrecht<br />
In <strong>2011</strong> wurden dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> als untere Versammlungsbehörde nach dem<br />
Niedersächsischen Versammlungsgesetz (NVersG) insgesamt 11 Versammlungen und<br />
Demonstrationen angezeigt.<br />
38
Im Zusammenhang mit den z.T. auch überregionalen Versammlungen wurden<br />
Beschränkungen/Auflagen zur Abwehr von unmittelbaren Gefahren für die öffentliche<br />
Sicherheit und Ordnung getroffen. Versammlungsverbote wurden nicht ausgesprochen.<br />
Für die Anerkennung als wirtschaftlicher Verein gemäß § 22 BGB und die Anmeldung und<br />
Auskunft über ausländische Vereine gemäß Verordnung zur Durchführung des<br />
Vereinsgesetzes wurden in <strong>2011</strong> 2 Verfahren bearbeitet.<br />
Vollzugsdienst<br />
Die Aufgaben des Vollzugsdienstes des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> unterliegen seit Jahren<br />
Schwankungen in den einzelnen Bereichen. Dies war auch im Jahr <strong>2011</strong> wieder festzustellen.<br />
Die Fahrerermittlungsersuchen sind leicht zurückgegangen; die Ermittlungen für die ARGE<br />
haben im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Im Bereich nicht gezahlter Kfz-Steuern, nicht<br />
versicherter Kfz u.ä. sind die Fallzahlen wieder leicht zurückgegangen und entsprechen in<br />
etwa dem Niveau von 2009.<br />
Vollzugsaufgabe Fallzahlen 2010 Fallzahlen <strong>2011</strong><br />
Ermittlungen für die ARGE 145 160<br />
Fahrerermittlungen intern 379 s.u.<br />
Fahrerermittlungen extern 531 823 (gesamt)<br />
PsychKG 49 59<br />
Sonstiger Vollzugsdienst 967 908<br />
Rettungsdienst<br />
Die Einsatzzahlen des Krankentransportes und des Rettungsdienstes sind auch in <strong>2011</strong> stark<br />
gestiegen. Im Vergleich zu 2010 steig die Zahl um ca. 12 % an. Das Einsatzgeschehen im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> (103,8 Einsätze pro 1000 Einwohner) liegt allerdings noch weit unter den<br />
Vergleichswerten auf Bundesebene (164,1 Einsätze pro 1000 Einwohner). Jedoch setzt sich<br />
der Trend der kontinuierlichen Einsatzsteigerungen der letzten Jahre fort.<br />
Im Aufgabenbereich Rettungsdienst konnte im Jahr <strong>2011</strong> nach jahrelangen Verhandlungen<br />
mit den Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes eine Vereinbarung über die<br />
notwendigen Gesamtkosten des Rettungsdienstes sowie die Höhe der privatrechtlichen<br />
Entgelte für Rettungsdienstleistungen vereinbart werden. In diesem Zusammenhang wurde<br />
auch Einigkeit über die Kosten des Notarztdienstes der Krankenhäuser erzielt.<br />
39
Trotz eines hohen Qualitätsstandards in der rettungsdienstlichen Versorgung liegt die<br />
Kostensteigerung im Vergleich der Jahre 2010 zu <strong>2011</strong> mit rd. 7,7 % unter der<br />
Einsatzentwicklung mit 12 %.<br />
Katastrophenschutz<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> fanden diverse Fortbildung des Katastrophenstabes und der Technischen<br />
Einsatzleitung in mehreren Schulungen und Übungen statt. Vier neu gewonnene<br />
Stabsmitglieder besuchten den Lehrgang „Einführung in die Stabsarbeit“ an der<br />
Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Rastede-Loy.<br />
Weiterhin wurde eine komplette Stabschicht im Kreishaus durch die NABK beübt.<br />
Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB)<br />
Am 2. und 3. Juli <strong>2011</strong> fand eine 2-tägige Katastrophenschutzübung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
statt. Bei der vom Kreisfeuerwehrbereitschaftsführer des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> ausgearbeiteten<br />
Übung wurden diverse Situationen im Gewerbegebiet Lohne-Brägel dargestellt und<br />
abgearbeitet. Insgesamt waren ca. 180 Feuerwehrfrauen und -männer sowie Helfer des<br />
Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz.<br />
Kreisfeuerwehr<br />
Nach fast 11 Jahren als Kreisbrandmeister gab Herbert Zerhusen aus Lohne am 01.04.<strong>2011</strong><br />
die Dienstgeschäfte an Matthias Trumme aus Dinklage ab. Kreisbrandmeister a. D. Herbert<br />
Zerhusen wurde am 24.08.<strong>2011</strong> zum Ehrenkreisbrandmeister ernannt. Am 25.06.<strong>2011</strong> fand<br />
der Kreisentscheid der Feuerwehr-Leistungswettbewerbe in Brockdorf statt.<br />
Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ)<br />
Die Feuerwehrtechnische Zentrale besteht im Wesentlichen aus der Kfz-Werkstatt, der<br />
Atemschutzpflegestelle sowie der Schlauchwäsche. In der Kfz-Werkstatt werden die<br />
Feuerwehrfahrzeuge der 20 Ortsfeuerwehren und des <strong>Landkreis</strong>es gewartet und teilweise in<br />
Stand gesetzt. Insbesondere werden hier die Feuerlöschkreiselpumpen und das gesamte<br />
technische Equipment der Ortswehren gewartet und geprüft. Zum Bereich Atemschutz gehört<br />
die Reinigung und Wartung der Atemschutzgeräte mit dem entsprechenden Zubehör sowie<br />
die Füllung der Atemluftflaschen. In der Schlauchwäsche werden die Druckschläuche<br />
gewaschen, geprüft und gewartet.<br />
40
Aufgabe <strong>2011</strong> 2010 2009 2008 2007<br />
Flaschenfüllungen 2.918 2.848 2.989 2.677 2.253<br />
Schlauchwäsche 6.020 5.001 5.836 5.276 5.388<br />
Prüfung<br />
Pressluftatmer 653<br />
Prüfung<br />
Lungenautomaten 1.950<br />
Prüfung CSA-<br />
Anzüge 51<br />
Grundüberholung<br />
Lungenautomat 31<br />
Grundüberholung<br />
Atemluftflaschen<br />
614 620 578 600<br />
1.845 2.032 1.459 1.615<br />
44 39 42 53<br />
29 33 31 50<br />
138 198 74 176 121<br />
Maskenprüfung 1.955 1.876 2.109 1.576 1.533<br />
Teilnehmer<br />
Übungsstrecke<br />
397 451 443 222 381<br />
Aus- und Fortbildungen im Bereich des Feuerschutzes<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> fanden ein Maschinistenlehrgang sowie jeweils zwei Lehrgänge der<br />
Truppmannausbildung Teil 1, Sprechfunker und Atemschutzgeräteträger statt. Außerdem<br />
wurden zwei Prüfungstage für die Truppmannausbildung Teil 2 angeboten.<br />
Insgesamt wurden 178 ehrenamtlich tätige Feuerwehrfrauen und -männer sowie Personal der<br />
anderen Hilfsorganisationen in ihrer Freizeit in der Feuerwehrtechnischen Zentrale des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> ausgebildet. Darüber hinaus fanden Weiterbildungsveranstaltungen statt.<br />
Außerdem wurde das Arbeiten mit der Schaumbox, dem Rauchhaus und der<br />
Wärmebildkamera geübt, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.<br />
Einsatzleitstelle<br />
Die integrierte Einsatzleitstelle des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> nimmt den Notruf 112 und die<br />
Krankentransportnummer 19222 entgegen. Durch die Einsatzleitstelle wurden im Jahr <strong>2011</strong><br />
insgesamt 17.774 Einsätze des Rettungsdienstes und des qualifizierten Krankentransports<br />
koordiniert. Hinzu kamen 748 disponierte Einsätze der 20 Feuerwehren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>.<br />
41
Aufgaben nach dem (NPsychKG)<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat nach den Regelungen des NPsychKG (Niedersächsisches Gesetz<br />
über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke) die Unterbringung psychisch<br />
kranker Personen zu prüfen und ggf. vorläufige Einweisungen in eine Fachklinik zu<br />
veranlassen. Hierzu wurde der <strong>Landkreis</strong> im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt 125 Mal (2010: 119)<br />
aufgefordert. Dabei war in 83 Fällen (2010: 76) nach vorhergehendem richterlichem<br />
Beschluss eine Unterbringung/ Einweisung in eine Fachklinik erforderlich.<br />
In 42 (2010: 43) Fällen konnte nach ausführlichen Beratungsgesprächen eine weitergehende<br />
ärztliche Beratung oder ein freiwilliger Aufenthalt in einer Facheinrichtung erreicht werden.<br />
Insgesamt fanden die Einsätze zu rund 52,8 % (2010: 43,7 %) außerhalb der regulären<br />
Arbeitszeit statt und wurden vom Bereitschaftsdienst wahrgenommen.<br />
42
Straßenverkehr<br />
Nachschulungen / Verwarnungen für Fahrerlaubnisinhaber<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 170 Nachschulungen für Fahranfänger angeordnet. Von<br />
diesen Anordnungen erfolgten 16 wegen begangener Alkohol- bzw. Drogendelikte. Die<br />
meisten Nachschulungen waren überwiegend auf Geschwindigkeitsüberschreitungen und<br />
Vorfahrtsmissachtungen zurückzuführen. Neben den Anordnungen zur Teilnahme an<br />
Aufbauseminaren für Fahranfänger wurde im Jahr <strong>2011</strong> bei insgesamt 87<br />
Fahrerlaubnisinhabern eine Teilnahme an einem Aufbauseminar für verkehrsauffällige<br />
Kraftfahrer angeordnet. Die Zahl der wegen Erreichens von 8 Punkten oder mehr im<br />
Verkehrszentralregister ausgesprochenen Verwarnungen und die Anzahl der Verwarnungen<br />
für Fahranfänger auf Probe beliefen sich insgesamt auf 622. Außerdem musste 90 Personen<br />
die Fahrerlaubnis wegen Nichtteilnahme an einem Aufbauseminar, Erreichens von 18 oder<br />
mehr Punkten im Verkehrszentralregister, wiederholter Verstöße in der Probezeit oder<br />
Drogenkonsums entzogen werden. Zudem wurden im Berichtsjahr 291 medizinisch<br />
psychologische Gutachten (mpU) bzw. fachärztliche Gutachten zur Überprüfung der<br />
Kraftfahreignung angeordnet.<br />
Verfahren wegen Drogenkonsums<br />
Im Berichtsjahr sind 160 Personen als Drogenkonsumenten in Erscheinung getreten, von<br />
denen 35 noch nicht bzw. nicht mehr im Besitz einer Fahrerlaubnis waren. Bei diesen<br />
Personen ist bei der Erst- oder Neuerteilung der Fahrerlaubnis zu prüfen, ob ein ärztliches<br />
Gutachten in Form von Drogenscreenings oder eine medizinisch-psychologische<br />
Untersuchung angeordnet wird. 30 Inhaber bzw. Antragsteller einer Fahrerlaubnis wurden<br />
aufgefordert, ein Gutachten auf der Grundlage einer Haaranalyse, Drogenscreenings oder ein<br />
medizinisch-psychologisches Gutachten beizubringen. 52 Personen wurde die Fahrerlaubnis<br />
wegen Drogenkonsums entzogen bzw. haben auf ihre Fahrerlaubnis verzichtet, um eine<br />
kostenpflichtige Entziehung zu vermeiden.<br />
Führerscheinanträge<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> sind insgesamt 5.576 Führerscheinanträge bearbeitet worden. Den größten<br />
Anteil hatten hierbei die Antragsarten "begleitetes Fahren mit 17“ (1.216), Ersterteilung<br />
(1.031), Umstellung (663), Erweiterung (466), Ersatz nach Verlust (419), Verlängerung (461),<br />
Erteilung nach Fristablauf (301) und Umtausch (183). Dazu wurden 430 “Internationale<br />
Führerscheine“ ausgestellt. Außerdem erfolgten Neuerteilungen z.B. nach Entzug (211),<br />
43
Umschreibung ausländischer Führerscheine (93) oder Umschreibung von<br />
Dienstführerscheinen (28). Des Weiteren wurden 191 Fahrerlaubnisse zur<br />
Fahrgastbeförderung erteilt.<br />
Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten – Fahrerkarten<br />
Seit dem 01.01.2006 benötigen Fahrer von Lastkraftwagen, die mit einem digitalen<br />
Kontrollgerät ausgestattet sind, eine Fahrerkarte. Die Gültigkeitsdauer beträgt bei<br />
Erstausstellung und Erneuerung fünf Jahre. In Niedersachsen sind für die Ausstellung, die<br />
Verlängerung/Erneuerung und den Umtausch der Fahrerkarten die Führerscheinstellen<br />
zuständig. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 793 Anträge auf Erstausstellung einer Fahrerkarte bearbeitet.<br />
Zusätzlich sind 642 Anträge auf Verlängerung einer Fahrkarte (5 Jahre) gestellt worden.<br />
Ersatzausstellungen wegen Verlust erfolgten in 63 Fällen. Die Gesamtzahl der ausgegebenen<br />
Fahrerkarten beträgt nun 6.751.<br />
Verkehrssicherung / Verkehrslenkung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 273 Straßensperrungen auf Grund von Straßenbaumaßnahmen oder<br />
Sperrungen bzw. Aufhebung von Bahnübergängen im Zuge der Streckenertüchtigung der<br />
Eisenbahnstrecke Delmenhorst-Hesepe beantragt und genehmigt. Für Veranstaltungen und<br />
andere Sondernutzungen im öffentlichen Verkehrsraum wurden in 156 Fällen<br />
Verkehrsbeschränkungen im Rahmen von Erlaubnissen angeordnet oder Ausnahmen von<br />
Verkehrsbeschränkungen erteilt.<br />
Großraum- und Schwertransporte, Ausnahmegenehmigungen<br />
Transporte, die die üblichen Abmessungen und Gewichte überschreiten, sind<br />
genehmigungspflichtig. Die Zahl der Genehmigungen solcher Großraum- und<br />
Schwertransporte ist auch im Jahr <strong>2011</strong> ein Schwerpunkt im Bereich der<br />
Ausnahmegenehmigungen gewesen. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden im Berichtsjahr insgesamt<br />
734 Erlaubnisse (Vorjahr 515 = + 42,5%) gem. § 29 Abs. 3 Straßenverkehrsordnung (StVO)<br />
und Ausnahmegenehmigungen gem. § 46 StVO erteilt. Außerdem wurden 575 (Vorjahr 586)<br />
Zustimmungen zu Anhörungen anderer Behörden abgegeben. Vom Fahrverbot für Lkw an<br />
Sonn- und Feiertagen wurden im gleichen Zeitraum 854 (Vorjahr 720 = + 18,6%)<br />
Ausnahmegenehmigungen erteilt. Die Anzahl erteilter Ausnahmegenehmigungen von<br />
Parkerleichterungen für Menschen mit schwerer Behinderung belief sich in <strong>2011</strong> auf 174<br />
(Vorjahr 238 aufgrund der gesetzlichen Umtauschpflicht) und erreichte damit in etwa den<br />
Zahlenwert von 2009 mit 190.<br />
44
Zulassungsstelle<br />
Der Fahrzeugbestand einschließlich Anhänger im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist im Verlauf des Jahres<br />
<strong>2011</strong> auf nunmehr 108.440 angestiegen. Im Jahr 1991 lag der Fahrzeugbestand noch bei<br />
73.904, im Jahr 2001 bei 96.672.<br />
Die Zulassungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> haben sich wie folgt entwickelt:<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009 2008<br />
Neufahrzeuge 5.305 4.450 5.934 5.286<br />
Umschreibungen aus<br />
anderen Zulassungs-<br />
bezirken<br />
Umschreibungen<br />
innerhalb des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
10.513<br />
6.810<br />
9.970 10.039 9.278<br />
6.318 6.039 5.317<br />
Die Anzahl erteilter Ausfuhrkennzeichen hat sich seit Einführung der<br />
Kraftfahrzeugsteuerpflicht zum 01.07.2010 von 333 im Jahre 2010 auf 281 im Berichtsjahr<br />
verringert (-15,5% zum Vj). Durch Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung ist zum<br />
08.04.<strong>2011</strong> das neue Kraftradkennzeichen eingeführt worden, das mit einer Breite von 180 bis<br />
maximal 220 Millimetern (Höhe 200 mm) wesentlich kleiner als das bisherige, weiterhin<br />
gültige Kennzeichen ist. Viele Motorradfahrer haben seitdem von einem Umtausch der<br />
großen zu einem neuen kleinen Kennzeichen Gebrauch gemacht. Diese Regelung gilt analog<br />
auch für Saisonkennzeichen.<br />
Gewerblicher Güterkraftverkehr<br />
Um Güterkraftverkehr durchführen zu dürfen, benötigen Unternehmer eine Lizenz<br />
(internationaler Güterverkehr) bzw. eine Erlaubnis (national). Die Überprüfung der<br />
Voraussetzungen und die Genehmigung erfolgt durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Im<br />
Berichtszeitraum wurden 2 zusätzliche Genehmigungen für Unternehmen ausgestellt.<br />
Insgesamt sind 224 Firmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in Besitz einer gültigen Lizenz bzw.<br />
Erlaubnis für den Güterkraftverkehr. Daneben sind an Unternehmen aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> 7 Fahrerbescheinigungen für angestellte Fahrer aus Nicht-EU-Staaten ausgestellt<br />
worden.<br />
45
Bildung und Kultur<br />
Bildungswesen<br />
Das Schul- und Bildungswesen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurde im Berichtsjahr wieder in<br />
vielfältigster Art und Weise unterstützt.<br />
Zuschüsse für das Bildungswesen<br />
Für die Musikschule des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> e.V. trägt der <strong>Landkreis</strong> als Mitglied 50 % der<br />
nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten. Dies waren im abgelaufenen Haushaltsjahr<br />
321.500 €. Außerdem ist der Musikschule Lohne e.V. vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ein Zuschuss in<br />
Höhe von 60.000 € gewährt worden. Die Musikschule Romberg e.V. Dinklage wurde mit<br />
46.000 € unterstützt. Die Musikschule Neuenkirchen-Vörden e.V. bekam einen Zuschuss in<br />
Höhe von 16.000 €. Die Erwachsenenbildungseinrichtungen im Kreisgebiet sind auch <strong>2011</strong><br />
durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit einem Zuschuss von insgesamt 80.000 € gefördert worden.<br />
Die Schulen in freier Trägerschaft wurden vom <strong>Landkreis</strong> wie folgt unterstützt:<br />
1. Die Liebfrauenschule erhielt einen Zuschuss von 394.500 €.<br />
2. Das Kolleg St. Thomas in Füchtel erhielt einen Zuschuss von 322.000 €.<br />
3. Das Offizialat erhielt für die Ludgerusschule <strong>Vechta</strong> einen Zuschuss von 70.371,07 €.<br />
4. An die Berufsbildenden Schulen der Schwestern Unserer Lieben Frau in <strong>Vechta</strong>-<br />
Marienhain ist <strong>2011</strong> ein laufender Zuschuss von 75.000 € gezahlt worden.<br />
5. Die Katholische Akademie Stapelfeld erhielt <strong>2011</strong> einen Zuschuss von 27.630 €.<br />
6. Die Berufsakademie Oldenburger Münsterland e.V. mit Sitz in <strong>Vechta</strong> ist <strong>2011</strong> vom<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit 300.000 € unterstützt worden.<br />
Kosten der kreiseigenen Schulen<br />
In Bau- und Einrichtungsmaßnahmen bei den kreiseigenen Schulgebäuden hat der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> <strong>2011</strong> insgesamt 1,849 Millionen Euro investiert. Für die laufende Unterhaltung der<br />
kreiseigenen Schulen wurden rund 2,220 Millionen Euro ausgegeben.<br />
Zudem hat der Kreistag im Jahr <strong>2011</strong> folgende schulische Maßnahmen beschlossen:<br />
- Berufsschule „Fachkraft für Lagerlogistik“ an den Handelslehranstalten Lohne<br />
- Fachschule „Heilerziehungspflege“ an der Justus-von-Liebig-Schule <strong>Vechta</strong><br />
- Fachschule „Mechatronik“ an der Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />
46
- Zuschuss an das Kolleg St. Thomas zu den Kosten der Flachdachsanierung (116.400<br />
Euro)<br />
- Zuschuss an die Liebfrauenschule <strong>Vechta</strong> zu den Kosten der Fenstersanierung (4.800<br />
Euro)<br />
- Zustimmung zu den Oberschulen in Bakum und Neuenkirchen-Vörden (<strong>2011</strong>) sowie<br />
Holdorf (2012)<br />
- die 3 Berufsbildenden Schulen erhalten Sondermittel für Mobiliar im Zusammenhang mit<br />
Umbauten (145.000 Euro)<br />
Kostenbeteiligung an den Schulen der Städte und Gemeinden<br />
An den Bau- und Unterhaltungskosten der Schulen der Städte und Gemeinden hat sich der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mit insgesamt 6,127 Mio. Euro beteiligt. Die Beteiligung erfolgte durch<br />
Zuwendungen aus der Kreisschulbaukasse (2,101 Mio.) und Schulsachkostenerstattungen<br />
(4,026 Mio.).<br />
Kreismedienzentrum<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> besuchten 3115 Kunden, Seminarteilnehmer und Mitglieder von Besucher- und<br />
Schülergruppen das Kreismedienzentrum im Kreishaus <strong>Vechta</strong>. In diesem Zeitraum wurden<br />
5250 Verleihvorgänge von Medien getätigt. Neben den über 80 schulischen<br />
Bildungseinrichtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> gehören über 130 verschiedene außerschulische<br />
Einrichtungen aus dem Kreisgebiet zu den Kunden des Kreismedienzentrums, die<br />
Unterrichtsmedien oder Mediengeräte leihen, darunter die Universität, die<br />
Lehrerausbildungsseminare, öffentliche Institutionen, Vereine und Gruppen. Die Nutzung des<br />
Internets durch die Kunden ist insbesondere bei der Medienrecherche, bei der Online-<br />
Vorbestellung sowie bei Online-Verlängerungen und Online-Downloads von Bedeutung. Die<br />
Mitarbeiter im Medienzentrum beraten Kunden bei der Einrichtung eines Online-<br />
Medienkontos. Erstmals wurden im Berichtsjahr Unterrichtsmedien sowohl über den Verleih<br />
aus dem Medienarchiv (ca. 13.000 Medieneinheiten im Bestand) als auch über das Internet<br />
(über 400 Online-Unterrichtsmedien) den Kunden zugänglich gemacht.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 944 Mal hochwertige Mediengerätschaften ausgeliehen. Hierbei handelt<br />
es sich insbesondere um Präsentationsgeräte wie Beamer, Laptops und Beamer-Laptop-<br />
Kombinationen, Leinwände sowie digitale Kameras, Camcorder und GPS-Geräte.<br />
Im Berichtsjahr erfolgte die Bereitstellung von 440 Online-Unterrichtsmedien in das<br />
internetbasierte Medienarchiv durch das Konjunkturpaket II. Diese Medien können per<br />
47
Streaming (aktuelles Herunterladen aus dem Internet und Präsentieren) oder per Download<br />
(Herunterladen aus dem Internet und Speichern) von Kunden aus den Schulen des<br />
<strong>Landkreis</strong>es und teilweise auch von außerschulischen Kunden genutzt werden. Das<br />
Medienzentrum wird zukünftig verstärkt Online-Medien beschaffen. Diese können über das<br />
Medienportal des Medienzentrums (http:/kmz.landkreis-vechta.de) recherchiert und für<br />
Downloads oder Streaming genutzt werden. Der Zugang zu den Online-Medien des<br />
Medienzentrums erfolgt über eine Kundenkarte mit selbst gewähltem Passwort. Mittlerweile<br />
besitzen über 1.100 Personen aus dem <strong>Landkreis</strong> eine Kundenkarte.<br />
An 21 Tagen im Jahr <strong>2011</strong> wurden im Kreismedienzentrum Seminare zur Medienpraxis,<br />
Mediengestaltung, Mediendidaktik oder zur digitalen Präsentation angeboten, darunter Kurse<br />
zur Whiteboard-Technologie. Das Seminarprogramm des Medienzentrums erscheint jeweils<br />
zu Beginn der Schulhalbjahre und wird den Schulen und Bildungseinrichtungen zugesandt.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde auf DVD der neue Imagefilm „Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> in<br />
45 Minuten“ fertiggestellt. Die Premiere erfolgte am 30. November im Kreishaus. Der Film<br />
ist eine Eigenproduktion des Kreismedienzentrums in Zusammenarbeit mit dem Referat für<br />
Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Über 1.000 DVD‘s wurden bereits verteilt.<br />
Schon Ende des Jahres mussten DVD’s nachbestellt werden erstellt werden, um dem Bedarf<br />
gerecht zu werden.<br />
Kulturelle Veranstaltungen im Kreishaus <strong>Vechta</strong><br />
Auf die ersten Jahre kommt es an<br />
Ausstellung und Veranstaltungen des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung<br />
und Entwicklung (nifbe) vom 05. bis 23. September <strong>2011</strong><br />
Im Foyer des Kreishauses <strong>Vechta</strong> wurde auf 32 großformatigen Bildern aufgezeigt, wie<br />
Kinder die Welt entdecken, sich entwickeln und zentrale Kompetenzen und Fertigkeiten<br />
erlangen. Neben der Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen, wurden verschiedene<br />
begleitende Veranstaltungen mit den Schwerpunktthemen interkulturelle Vielfalt,<br />
Selbstkompetenzen und Elternkompetenzen sowie Unterstützungsangebote für Familien<br />
durchgeführt.<br />
An der Eröffnungsveranstaltung am 5. September <strong>2011</strong> nahmen zahlreiche Interessierte,<br />
Eltern, Erzieherinnen und Erzieher teil. Eröffnet wurde die Ausstellung von Landrat Albert<br />
48
Focke, Heidrun Hilgemeier (nifbe-Netzwerkmanagerin) und Wolfgang Wöstmann (nifbe-<br />
Geschäftsführer).<br />
Ich bin wie du – Impressionen – Eindrücke von Kindern mit Behinderungen<br />
Foto-Ausstellung einer Schülergruppe der Klasse 10 der Realschule Lohne in<br />
Zusammenarbeit mit den Kindern des Elternkreises „Next Generation“ vom 18. bis 28.<br />
Oktober <strong>2011</strong><br />
Im Foyer des Kreishauses wurden 40 eindrucksvolle Fotografien von Kindern mit<br />
Behinderungen gezeigt. Fotografiert wurden die Kinder von Johanna Bavendiek aus Damme.<br />
Romberg-Konzert<br />
Konzert am 12. November <strong>2011</strong>, Madrigalchor <strong>Vechta</strong> und Orchester Osnabrücker Land<br />
Leitung: Hermann-Josef Suelmann, Solisten: Sigrid Heidemann (Sopran), Carola Günther<br />
(Alt), Christian Dietz (Tenor), Christian Meyer-Perhoff (Bassbariton)<br />
Das 13. Romberg-Konzert in jährlicher Folge veranstaltete der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> am 12.<br />
November <strong>2011</strong> im Foyer des Kreishauses <strong>Vechta</strong>. Dieses Mal wurden ausschließlich Werke<br />
von Andreas Romberg zu Gehör gebracht. In seiner Eröffnungsrede brachte stv. Landrat Josef<br />
Kläne einen herzlichen Dank an die Vertreter der Andreas-Romberg-Gesellschaft <strong>Vechta</strong><br />
e.V., Herrn Prof. Dr. Höfer und Herrn Dr. Werner zum Ausdruck. Der Landessparkasse zu<br />
Oldenburg dankte er ebenfalls für die finanzielle Unterstützung des Romberg-Konzertes. Auf<br />
dem Programm standen ausschließlich geistliche Chorwerke Rombergs. Im ersten Teil<br />
gelangte die Messe in B-Dur sowie das Pater noster op. 24 zu Gehör; im zweiten Konzertteil<br />
wurde den Anwesenden das Dixit Dominus op. 61 präsentiert.<br />
Das Konzert wurde vom Madrigalchor <strong>Vechta</strong>, den vier Gesangssolisten Sigrid Heidemann<br />
(Sopran), Carola Günther (Alt), Christian Dietz (Tenor) und Christian Meyer-Perhoff<br />
(Bassbariton) sowie dem Orchester Osnabrücker Land dargeboten. Die Leitung hatte<br />
Chorleiter Hermann-Josef Suelmann.<br />
49
50<br />
Abbildung 4: Rombergkonzert <strong>2011</strong> im vollbesetzten Foyer des Kreishauses <strong>Vechta</strong>
Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung<br />
Allgemeines<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war im Bereich des Amtes für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung<br />
geprägt von Personalwechseln bei gleichzeitig hoher Arbeitsbelastung.<br />
So ist zum 01.09.<strong>2011</strong> der langjährige Leiter des Veterinäramtes Herr Dr. Lübbers in den<br />
wohlverdienten Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger als Leiter des Amtes ist sein bisheriger<br />
Stellvertreter, Herr Dr. Dierkes. Des Weiteren hat es Ende 2010 bzw. Anfang <strong>2011</strong> insgesamt<br />
4 Wechsel von Mitarbeitern im Verwaltungsbereich gegeben.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> waren von den Mitarbeitern zwei größere Krisensituationen zu bearbeiten:<br />
zum Anfang des Jahres das Dioxingeschehen, ausgelöst durch belastetes Futtermittel<br />
in Schweine-, Sauen- und Legehennenfutter<br />
Mitte des Jahres <strong>2011</strong> das EHEC-Geschehen bedingt durch belastetes Gemüse<br />
Lebensmittelüberwachung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> befanden sich 1.997 Betriebe in der amtlichen Überwachung. Diese wurde<br />
unverändert durch zwei Tierärztinnen und drei Lebensmittelkontrolleure durchgeführt.<br />
Der Überwachung unterlagen u.a.:<br />
1. 97 EU–zugelassene Herstellerbetriebe, die in Bereichen wie Fleisch- und<br />
Geflügelfleischverarbeitung, Verarbeitung von Milch, Eiern und Fisch tätig sind<br />
2. 622 Einzelhändler, zu denen u.a. Lebensmittelgeschäfte, Getränkemärkte,<br />
Bäckereifilialen, aber auch Drogerien, Apotheken und Tankstellen gehören<br />
3. 809 Dienstleistungsbetriebe wie Speisegaststätten, Schankwirtschaften, Imbissbetriebe,<br />
Festzelte sowie Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung<br />
4. 94 Herstellerbetriebe wie Bäckereien, Fleischereien, Speiseeishersteller,<br />
Fruchtsafthersteller<br />
5. 59 Großhändler und Importeure<br />
6. 316 Urerzeuger. Diese Betriebe sind Primärerzeuger von pflanzlichen und tierischen<br />
Lebensmitteln (z.B. Obst- und Gemüseanbau, Pilzfarmen, Milch- und Eiererzeuger,<br />
Imkereien).<br />
Insgesamt wurden 1.389 Kontrollen in den Betrieben durchgeführt und 645 Proben für<br />
Untersuchungen entnommen. Weiterhin wurden 91 Proben mit Beanstandungen von anderen<br />
Behörden bearbeitet.<br />
51
Das Jahr <strong>2011</strong> begann mit dem Dioxingeschehen. Bereits vor Weihnachten waren die ersten<br />
Legehennenherden gesperrt. Bis Mitte Januar waren zeitweilig über 30 Legehennenbetriebe<br />
von Sperrmaßnahmen betroffen. Erst nach Vorlage von Untersuchungsergebnissen, die ein<br />
Unterschreiten der Dioxinhöchstwerte bei Eiern und Fleisch belegten, konnten die Betriebe<br />
wieder Lebensmittel abgeben. Ebenso waren zeitweise mehrere hundert Schweine- und<br />
Mastgeflügelbetriebe für die Abgabe von Tieren zur Schlachtung gesperrt. Statt wie in<br />
normalen Zeiten eine Woche, mussten Betriebe teilweise bis zu vier Wochen auf ihre<br />
Untersuchungsergebnisse warten. Insgesamt band das Dioxingeschehen zu Beginn des Jahres<br />
einen Großteil der Arbeitskraft im gesamten Amt.<br />
Ende Mai erreichte das EHEC-Geschehen auch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>. Die täglich<br />
einlaufenden Informationen wurden im Hinblick auf die Ermittlung möglicher<br />
Infektionsquellen im <strong>Landkreis</strong> ausgewertet. Es wurden auf Weisung des Landes zeitnah<br />
Betriebe, die Gemüse erzeugten und vertrieben, überprüft und dort insgesamt 16 Proben<br />
(Salate, Tomaten, Salatgurken) gezogen, deren Ergebnisse unauffällig waren.<br />
Fleisch- und Geflügelfleischhygiene<br />
Durchführung der Fleisch- und Geflügelfleischhygieneüberwachung<br />
Der Fleisch- und Geflügelfleischhygieneüberwachung unterlagen im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt 27<br />
für den innergemeinschaftlichen Handel zugelassene Betriebe. Diese 27 EU-Betriebe waren<br />
für insgesamt 52 Tätigkeitsbereiche zugelassen. Die meisten der Betriebe waren dabei für<br />
mehrere Tätigkeiten zugelassen (z.B. Schlachtung Weißfleisch, Zerlegung Weißfleisch und<br />
Kühllagerung). Detaillierte Angaben zu den zugelassenen Betrieben (anonymisiert) und deren<br />
Tätigkeitsbereichen sind in der Tabelle 1 zu finden.<br />
Die Überwachung der oben genannten Betriebe sowie die Durchführung der amtlichen<br />
Schlachttier- und Fleischuntersuchung wurde von 5 hauptamtlichen Tierärzten, 23<br />
nebenberuflich tätigen amtlichen Tierärzten und 58 amtlichen Fachassistenten (Fleisch- und<br />
Geflügelfleischuntersuchung) sichergestellt. Ein weiterer hauptamtlicher Tierarzt war für die<br />
Untersuchung von Schlachtgeflügel im Erzeugerbetrieb zuständig. Die verwaltungsrechtliche<br />
Bearbeitung der Vorgänge erfolgte durch 4 Mitarbeiter. Außerdem war in Kooperation mit<br />
dem <strong>Landkreis</strong> Cloppenburg ein Kurier mit dem Transport von Proben zu den<br />
Untersuchungsinstituten des LAVES (Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit) beauftragt.<br />
52
EU-zugelassene Betriebe im Bereich der Fleisch- und Geflügelfleischhygieneüberwachung und deren Tätigkeitsbereiche<br />
Betrieb<br />
Schlachtung Zerlegung<br />
Rotfleisch<br />
Weißfleisch<br />
Rotfleisch<br />
Weißfleisch<br />
Kühl- und Gefrierlagerung<br />
Umverpacken<br />
Herstellung von Fleischbzw.Geflügelfleischzubereitungen<br />
Verarbeitung zu Fleischbzw.Geflügelfleischerzeugnissen<br />
Bearbeitung von Därmen<br />
und anderen<br />
Nebenprodukten der<br />
Schlachtung<br />
Sammlung roher<br />
Schlachtfette / Sammlung<br />
von Ausgangserzeugnissen<br />
für die<br />
Herstellung von<br />
Speisegelatine<br />
1 X<br />
2 X<br />
3 X X X X<br />
4 X<br />
5 X<br />
6 X<br />
7 X<br />
8 X X X X<br />
9 X X X X X<br />
10 X X X<br />
11 X X<br />
12 X<br />
13 X<br />
14 X<br />
15 X<br />
16 X X<br />
17 X X<br />
18 X<br />
19 X<br />
20 X X X<br />
21 X X X X<br />
22 X<br />
23 X<br />
24 X<br />
25 X X X X<br />
26 X X<br />
27 X X<br />
7 6 7 8 7 4 7 3 2 1 52<br />
53
Schlachtzahlen<br />
Die Schlachtungen von Schweinen in den EU-zugelassenen Schlachtbetrieben sind im Jahr<br />
<strong>2011</strong> erneut leicht zurückgegangen und liegen nunmehr knapp unter der Marke von 1.000.000<br />
Schlachtungen. Sie befinden sich damit aber weiterhin auf gutem Niveau. Nach dem<br />
Rückgang bei den Rinderschlachtungen im Jahr 2010 war für das Jahr <strong>2011</strong> wieder ein<br />
leichter Anstieg um rund 5,5 Prozent bei den Rinderschlachtzahlen zu verzeichnen. Neben<br />
weiterhin ansteigenden Zahlen bei den Kälberschlachtungen fanden in den hiesigen<br />
Schlachtbetrieben verstärkt Schlachtungen von Kühen statt. Insgesamt lag im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> die Zahl der Rinder- und Kälberschlachtungen <strong>2011</strong> bei knapp 130.000.<br />
In den EU-zugelassenen Geflügelschlachtbetrieben sind die Schlachtzahlen für<br />
Jungmasthühner (Hähnchen) gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurückgegangen und liegen<br />
nunmehr bei knapp 127 Millionen. Die Anzahl der geschlachteten Enten ist leicht um rund 3<br />
Prozent gesunken, während die Tendenz bei den geschlachteten Gänsen deutlich nach oben<br />
zeigt und gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20 % gestiegen ist.<br />
Detaillierte Übersichten über die Schlachtzahlen <strong>2011</strong> und die Ergebnisse von<br />
Rückstandsuntersuchungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind bei den Statistiken des Veterinäramtes<br />
auf den folgenden Seiten beigefügt.<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
Seit dem Inkrafttreten des neuen EG-Lebensmittelhygienerechts im Jahr 2006 besteht auch<br />
für die kommunalen Veterinärbehörden die rechtliche Verpflichtung zur Einführung eines<br />
Qualitätsmanagementsystems. In Niedersachsen wurde diesem Umstand durch die<br />
Entwicklung des landesweit einheitlichen Qualitätsmanagementsystems in Niedersächsischen<br />
Organisationen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes (EQUINO) Rechnung getragen.<br />
Dieses System sorgt für eine einheitliche Durchführung und Bearbeitung der amtlichen<br />
Kontrollen und orientiert sich an der auch in der freien Wirtschaft eingesetzten DIN EN ISO<br />
9001. Für die Umsetzung des Qualitätsmanagements wurde im Amt für Veterinärwesen und<br />
Lebensmittelüberwachung eine Stabsstelle „Qualitätsmanagementbeauftragter“ eingerichtet.<br />
Zu der konsequenten Umsetzung des Systems gehört, dass die im Amt eingerichteten<br />
Prozesse einmal pro Jahr von Fachpersonal (Auditoren) aus den Veterinärämtern anderer<br />
<strong>Landkreis</strong>e in so genannten internen Audits überprüft werden. Die Audits dienen dazu<br />
festzustellen, ob innerhalb der Organisationen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes das<br />
54
Qualitätsmanagementsystem eingeführt und verwirklicht ist. Im Jahr <strong>2011</strong> erfolgte dieses<br />
Audit im Bereich der Verwaltung, mit dem Schwerpunkt Tierhaltung. Damit sind nunmehr<br />
alle Bereiche im Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Vechta</strong> einmal auditiert worden. Im Veterinäramt findet man ein weit entwickeltes und<br />
angewendetes Qualitätsmanagementsystem mit engagierten und motivierten Mitarbeitern.<br />
Dies spiegelt sich auch in der vergleichsweise geringen Anzahl sowie der Qualität der im<br />
Audit festgestellten Abweichungen wieder.<br />
Überarbeitung und Optimierung der Abläufe sollen auch zukünftig das hohe Niveau der<br />
Dienstleistungen gewährleisten. Nur so kann das angestrebte Ziel, eine ständige Verbesserung<br />
der Qualität der angebotenen Dienstleistung und damit ein hohes Maß an<br />
Kundenzufriedenheit, erreicht werden.<br />
Ausbildung von amtlichen Fachassistenten (Fleischkontrolleuren) für die Fleisch- und<br />
Geflügelfleischuntersuchung<br />
Aufgrund eines stark gestiegenen Bedarfs an qualifiziertem Personal in der amtlichen<br />
Fleischuntersuchung wurde im Jahr <strong>2011</strong> in einer Kooperation zwischen den <strong>Landkreis</strong>en<br />
Cloppenburg, Oldenburg und <strong>Vechta</strong> sowie dem Land Bremen und der<br />
Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein Schulungslehrgang zur Ausbildung von amtlichen<br />
Fachassistenten für den Einsatz im Rot- und Weißfleischbereich durchgeführt.<br />
An diesem Lehrgang nahmen insgesamt 33 Personen aus insgesamt 9 verschiedenen<br />
<strong>Landkreis</strong>en teil. Unter den Teilnehmern waren 6 Personen, die für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> neu<br />
ausgebildet wurden, und zwei bereits langjährig <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> beschäftigte<br />
Fachassistenten, die eine Erweiterung ihrer Qualifikation um den Bereich Weißfleisch<br />
anstrebten.<br />
Der theoretische Teil der Schulung umfasste 500 Stunden für den Rotfleischbereich und 200<br />
Stunden für den Weißfleischbereich. Um diese Umfangsvolumina zu erfüllen, fand der<br />
Schulungskurs in der Zeit von Anfang März bis Mitte Oktober <strong>2011</strong> wochentags abends und<br />
samstags ganztägig in den Räumlichkeiten des <strong>Landkreis</strong>es Cloppenburg bzw. des<br />
Bildungswerkes Cloppenburg e.V. statt. Die in diesem Rahmen zu bearbeitenden<br />
Themengebiete wurden den Kursteilnehmern durch Vorträge von amtstierärztlichen<br />
Referenten der o.g. kooperierenden <strong>Landkreis</strong>e / des Landes Bremen und ggf. damit<br />
verbundene Exkursionen nahe gebracht.<br />
55
Der praktische Teil des Lehrgangs umfasste insgesamt 400 Stunden. Die 6 für den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> neu auszubildenden Personen konnten ihre erforderlichen Praktika im<br />
Ausbildungsabschnitt Rotfleisch im amtlichen Untersuchungsbereich bei den<br />
Schlachtbetrieben Brand, Gausepohl und Steinemann ableisten und dort Erfahrungen in der<br />
Fleischuntersuchung bei Rind und Schwein sammeln. Mit viel organisatorischem Geschick<br />
und hoher Einsatzbereitschaft des amtlichen Personals war es möglich zu gewährleisten, dass<br />
alle rund 30 Lehrgangsteilnehmer ihren praktischen Teil im Ausbildungsabschnitt<br />
Weißfleisch, Bereiche Hähnchen / Ente / Gans, in den Geflügelschlachtbetrieben des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> bis Ende November <strong>2011</strong> absolvieren konnten. Hierbei hatten die<br />
Teilnehmer unter fachlicher Anleitung durch das etablierte amtliche Untersuchungspersonal<br />
die Gelegenheit, grundsätzliche Einblicke in die Geflügelfleischuntersuchung zu erhalten und<br />
sich die wichtigsten Fähigkeiten für ihre spätere Arbeit in diesem Bereich anzueignen.<br />
Nach Beendigung der insgesamt 9 Monate währenden Ausbildung haben alle 8 für den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> neu bzw. erweitert zu amtlichen Fachassistenten ausgebildeten Personen<br />
die erforderlichen abschließenden Prüfungen vor der Prüfungskommission (Vorsitz LAVES<br />
Oldenburg) erfolgreich abgelegt und so die Befähigung als amtliche Fachassistenten im Rot-<br />
und Weißfleischbereich erhalten. Mittlerweile sind diese neuen Fachassistenten in den<br />
Personenstamm des amtlichen Fleischuntersuchungspersonals gut integriert und erfüllen die<br />
für sie vorgesehenen Aufgaben.<br />
Tierseuchenbekämpfung<br />
Tierseuchenübung <strong>2011</strong><br />
An der diesjährigen landesweiten Tierseuchenübung beteiligten sich neben dem Ministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung und dem<br />
Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) auch die <strong>Landkreis</strong>e<br />
Cloppenburg, Schaumburg, Peine und <strong>Vechta</strong>. Als Übungsszenario wurde der Ausbruch der<br />
Maul- und Klauenseuche in einem Milchviehbetrieb im <strong>Landkreis</strong> Schaumburg angenommen.<br />
Über den Handel mit Kälbern wurde die Seuche auch in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> verschleppt.<br />
Ziel der Übung war unter anderem die gemeinsame EDV-Erfassung und Bearbeitung der<br />
Krise durch Landes- und Kommunalbehörden mit Hilfe des neuen EDV-Programms TSN 3.0.<br />
Es wurden zudem durch epidemiologische Recherchen in den „Ausbruchs- und<br />
Kontaktbetrieben“ Erkenntnisse über die mögliche Verbreitung dieser hochkontagiösen<br />
56
Seuche in den aktuellen Tierhaltungs- und Viehhandlungsstrukturen gewonnen. Nach 48<br />
Stunden Übung befanden sich alleine im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 208 Betriebe mit ca. 150.000<br />
Klauentieren (Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen) in „Sperrbezirken“ und 1083 Betriebe<br />
mit ca. 700.000 Klauentieren in „Beobachtungsgebieten“.<br />
Schweine<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat es in den Tierhaltungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> keine Ausbrüche von<br />
hochansteckenden Tierseuchen wie Schweinepest, Maul- und Klauenseuche oder<br />
Aujeszkysche Krankheit gegeben. Im Rahmen eines Monitorings auf Schweinepest und<br />
Aujeszkysche Krankheit (AK) wurden auch in den Schweinebeständen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Blutuntersuchungen durchgeführt. Alle Untersuchungsergebnisse waren negativ.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> und auch das Land Niedersachsen behalten weiterhin den so genannten<br />
Seuchenfreiheitsstatus hinsichtlich dieser Erkrankungen und können deshalb wie gehabt<br />
uneingeschränkt am innergemeinschaftlichen Handel mit Schweinen teilnehmen. In den<br />
Schweinehaltungen haben die Mitarbeiter des <strong>Landkreis</strong>es und eine beauftragte Tierärztin der<br />
Landwirtschaftskammer Weser-Ems die amtlichen Kontrollen nach der<br />
Schweinehaltungshygieneverordnung (SchHaltHygV) fortgeführt. Nach dieser Verordnung<br />
werden 10 % der schweinehaltenden Betriebe überprüft. So wurden im Berichtsjahr wiederum<br />
173 Betriebe entsprechend der Verordnung überprüft.<br />
In einigen Betrieben wurden Mängel festgestellt, wie z.B.<br />
in der Organisation der Betriebsabläufe (z.B. Durchsetzung des Rein-Raus-Prinzips)<br />
in der seuchenhygienischen Absicherung der Tierstallungen (z.B. fehlende<br />
Einfriedung, Mängel bei Umkleideräumen bzw. -bereichen, Fehlen von<br />
betriebseigener, sauberer Schutzkleidung für Besucher usw.)<br />
in der Dokumentation des Zu- und Abganges von Tieren (Bestandsregister)<br />
in der Dokumentation der Besamungen, der Geburten und des Absetzens bei Sauen<br />
in der Reinigung und Desinfektion von Ställen und Stalleinrichtungen<br />
in der sachgerechten Durchführung der Schadnagerbekämpfung in Ställen<br />
in der unsachgemäßen Lagerung von verendeten Tieren (z.B. Fehlen von<br />
geschlossenen Kadaverbehältnissen)<br />
Zur Verhinderung der Gefahr einer Seucheneinschleppung und -verbreitung mussten diese<br />
Mängel umgehend behoben werden.<br />
57
Rinder<br />
Die BHV1-Sanierung (Bovine-Herpes-Virus 1-Infektion) gewinnt an Bedeutung, da<br />
mittlerweile neben Österreich auch Bayern den Status „BHV1-frei“ erlangt hat, wodurch der<br />
Handel z.B. mit Fressern aus Niedersachsen nach Bayern erheblich erschwert wird.<br />
Insgesamt befinden sich im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> noch 7 Zuchtbetriebe in der BHV1-Sanierung.<br />
Zum Schutz freier Betriebe empfiehlt das Veterinäramt weiterhin dringend die Durchführung<br />
der Schutzimpfung auf freiwilliger Basis. Die Erfahrung hat gezeigt, dass im Handel immer<br />
noch BHV-Feldvirus vorkommt.<br />
Seit dem 01.01.<strong>2011</strong> dürfen nur noch Rinder gehandelt werden, wenn diese vor der<br />
Verbringung aus dem Bestand negativ auf BVD (Bovine Virusdiarrhoe) untersucht worden<br />
sind. Neugeborene Kälber können bei der Einziehung von Ohrmarken durch Entnahme einer<br />
Gewebeprobe auf BVD untersucht werden. Aufgrund einer negativen Untersuchung kann<br />
auch das Muttertier als unverdächtiges Rind eingestuft werden. Die restlichen Rinder müssen<br />
vor dem Verbringen aus dem Bestand über eine Blutprobe untersucht werden. Da die<br />
Untersuchungsergebnisse bundesweit in die HI-Tier-Datenbank eingestellt werden, kann jeder<br />
Tierhalter den Gesundheitsstatus des Rindes dort abfragen. In Betrieben, in denen BVD<br />
festgestellt wird, müssen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Hierzu zählt die<br />
Merzung der BVD-positiven Rinder und in Zuchtbetrieben die Impfung der weiblichen<br />
Nachzuchtrinder.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> rd. 11.800 Untersuchungen auf BVD-Virus<br />
durchgeführt. Bei ca. 90 Untersuchungen wurde BVD-Virus gefunden. Das heißt, dass nur<br />
noch bei ca. 0,75 % der untersuchten Rinder BVD-Virus gefunden werden konnte. Es wird<br />
geschätzt, dass landesweit ca. 0,5 – 1,5 % der Rinder Träger des BVD-Virus sind.<br />
Deutschland plant im Jahr 2012 den Status „frei von Blauzungenkrankheit“ zurück zu<br />
erlangen. Dazu wurden im Jahr <strong>2011</strong> bundesweit von den zuständigen Behörden, unter<br />
anderem auch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, Blutproben bei Rindern gezogen und auf<br />
Blauzungenkrankheit untersucht. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> konnten, wie bereits im Jahr 2010,<br />
keine Hinweise auf ein Vorkommen der Blauzungenkrankheit entdeckt werden.<br />
Zum Schutz gegen die Blauzungenkrankheit kann jeder Tierhalter seinen Bestand auf<br />
freiwilliger Basis durch den Haustierarzt impfen lassen.<br />
58
Geflügel<br />
Im Rahmen des Geflügelpestmonitorings wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> im Berichtsjahr 10<br />
gewerbliche Geflügelhaltungen sowie 30 Kotproben von Graugänsen in der freien Natur auf<br />
das Geflügelpestvirus untersucht. Bei keinem der untersuchten Tiere konnte das Virus<br />
nachgewiesen werden.<br />
Alle Legehennenbetriebe mit mehr als 1.000 Tieren sind nach der EU-Verordnung 1168/2006<br />
seit Februar 2008 verpflichtet, regelmäßig Untersuchungen auf Salmonellen in ihren<br />
Beständen durchführen zu lassen. Einmal jährlich erfolgt eine amtliche Beprobung aller<br />
Legehennenbestände. Der Nachweis von Salmonella typhimurium oder Salmonella enteritidis<br />
hat zur Folge, dass die Eier der betroffenen Herde nicht mehr als Konsumeier vermarktet<br />
werden dürfen. Solche Eier müssen einem Erhitzungsverfahren unterzogen werden.<br />
Legehennen werden deshalb vorbeugend intensiv gegen diese Keime geimpft. Des Weiteren<br />
wird in den Betrieben die Hygiene verstärkt. Durch diese Maßnahmen konnte erreicht<br />
werden, dass im Jahr <strong>2011</strong> nur in einer Geflügelherde Salmonellen nachgewiesen wurden.<br />
Betroffene Herden wurden vorzeitig der Schlachtung zugeführt.<br />
Wildtiere<br />
Die bislang übliche stichprobenartige Untersuchung erlegter Füchse auf Tollwut wurde im<br />
Jahr <strong>2011</strong> eingestellt. Stattdessen müssen zukünftig kranke, verhaltensgestörte oder<br />
anderweitig auffällige erlegte oder verendet aufgefundene Füchse, Marderhunde oder<br />
Waschbären untersucht werden. Deutschland gilt zur Zeit als tollwutfrei.<br />
In den südlichen und nördlichen Gebieten des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> werden seit 2003 verstärkt<br />
Wildschweine erlegt. Insgesamt sind im Jahr <strong>2011</strong> 63 Wildschweine im <strong>Landkreis</strong> erlegt und<br />
über das Veterinäramt auf Trichinenbefall untersucht worden. Der befürchtete Anstieg des<br />
Wildschweinebestandes hat sich damit nicht bestätigt, es sind vielmehr deutlich weniger<br />
Wildschweine als im Vorjahr erlegt worden. Von den erlegten Tieren sind 55 auf<br />
Schweinepest untersucht worden. In keiner der untersuchten Proben konnte das<br />
Schweinepest-Virus nachgewiesen werden.<br />
Den Mitgliedern der Kreisjägerschaft <strong>Vechta</strong> gilt der Dank für ihre Mitarbeit. Sie müssen<br />
weiterhin aktiv dafür Sorge tragen, dass das Schwarzwild intensiv bejagt und untersucht wird.<br />
Tierhandel und Tierverkehr<br />
Die für den Handel mit Nutztieren und Waren tierischer Herkunft vorgeschriebenen<br />
Gesundheitsbescheinigungen wurden innerhalb der EU vereinheitlicht. Alle Nutztier- und<br />
59
Warenbewegungen werden seit 2005 im TRACES-System erfasst und automatisch an die<br />
zuständige Behörde im Empfängerstaat weitergeleitet.<br />
Die Zahl der Nutztiertransporte aus und in EU-Länder bewegt sich nach wie vor auf einem<br />
hohen Niveau. Hier sind insbesondere die Transporte von Mastferkeln aus Dänemark und<br />
Holland in unsere Region zu nennen. Den größten Teil der Verbringungen aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> in andere EU-Mitgliedsstaaten machen zur Zeit Schlachtschweinetransporte nach<br />
Polen sowie Mast- und Schlachtschweinetransporte nach Italien aus.<br />
Tierschutz<br />
Haustiere<br />
In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt wurden 19 Fälle bearbeitet, bei denen ein oder<br />
mehrere Hunde bezüglich ihres Verhaltens gegenüber anderen Tieren oder Menschen<br />
aufgefallen sind. Sämtlichen Hinweisen zu so genannten „gefährlichen Hunden“ wurde vom<br />
Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung nachgegangen. Es wurde deren<br />
Haltung überprüft und der Tathergang, soweit möglich, recherchiert. In einem Fall wurde eine<br />
gesteigerte Aggressivität festgestellt und entsprechende Maßnahmen angeordnet. Alle<br />
anderen überprüften Hunde zeigten zwar keine gesteigerte Aggressivität; in Einzelfällen<br />
wurden jedoch dennoch notwendige ordnungsrechtliche Maßnahmen angeordnet.<br />
Insgesamt 34 Heimtierhaltungen, zumeist von Hunden und Katzen, wurden im Jahr <strong>2011</strong><br />
hinsichtlich der tierschutzgerechten Haltung überprüft. Häufig gaben Anzeigen aus der<br />
Bevölkerung Anlass zu der Kontrolle. In allen Fällen wurden die Tiere und deren Haltung vor<br />
Ort begutachtet. Dort, wo tatsächlich eine tierschutzwidrige Haltung vorgefunden wurde,<br />
konnte dies z.B. durch anderweitige Unterbringung der Tiere oder Behandlung durch einen<br />
Tierarzt abgestellt werden.<br />
In den Städten und Gemeinden werden immer wieder Katzen als Fundtiere gemeldet. Die<br />
Unterbringung der Katzen ist besonders schwierig, da die Tierheime keine Katzen mehr<br />
aufnehmen können, da sämtliche Plätze belegt sind. Um die stetig wachsende<br />
Katzenpopulation in den Griff zu bekommen, sind die Tierhalter aufgerufen, ihre Katzen<br />
rechtzeitig kastrieren zu lassen.<br />
Nutztiere<br />
Anfang des Jahres <strong>2011</strong> wurde vom Niedersächsischen Landwirtschaftsminister Lindemann<br />
der „Tierschutzplan Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, innerhalb eines<br />
60
festgelegten Zeitplans Verbesserungspotentiale in der Tierhaltung auszumachen und<br />
umzusetzen. Einem übergeordneten Lenkungsausschuss der sich u.a. aus Bauernverband,<br />
Landvolk und Tierschutzbund zusammensetzt, arbeiten verschiedene Arbeitsgruppen zu, die<br />
sich aus Vertretern der Wirtschaft, der Landwirtschaft, der Landes- und Kommunalbehörden,<br />
der Tierärzteschaft, der Wissenschaft und des Tierschutzbundes zusammensetzen.<br />
Arbeitsgruppen wurden unter anderem für die Themen Masthähnchen, Legehennen, Enten<br />
und Gänse, Puten, Rinder und Schweine eingesetzt. Das Veterinäramt des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
beteiligt sich als Vertreter der Kommunen in der Arbeitsgemeinschaft Legehennen.<br />
Die Anforderungen nach der Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung wurden im<br />
Berichtsjahr bei den jeweiligen Tierarten folgendermaßen überprüft.<br />
In 14 Kälbermast- und Fresseraufzuchtbetrieben wurden Kontrollen durchgeführt. Hierbei<br />
wurden in zwei Fällen die Spaltenböden bemängelt. In den 58 Schweine haltenden Betrieben,<br />
die im Jahr <strong>2011</strong> tierschutzrechtlich überprüft wurden, wurden folgende Mängel vorgefunden:<br />
fehlende separate Tränke<br />
fehlendes oder unzureichendes Beschäftigungsmaterial<br />
mangelnde oder fehlende Beleuchtung<br />
Überbelegung der Buchten<br />
Die Übergangsfrist für die Gruppenhaltung von Sauen läuft zum 01.01.2013 aus. Ab dem<br />
01.01.2013 müssen alle Jungsauen und Sauen in dem Zeitraum von über vier Wochen nach<br />
dem Decken bis eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin in Gruppen gehalten<br />
werden. Alle Sauenhalter, die noch nicht auf die Gruppenhaltung umgestellt haben, müssen<br />
dies bis zu diesem Zeitpunkt erledigt haben. Es wurden <strong>2011</strong> insgesamt 36 Betriebe<br />
aufgesucht und unter anderem darüber beraten, wie man in Altställen und Neubauten im<br />
Einzelfall die Gruppenhaltung realisieren kann. Zudem wurde zusammen mit dem Bauamt ein<br />
Informationsabend für die betroffenen Landwirte im großen Sitzungssaal des Kreishauses<br />
abgehalten.<br />
In der Junghühnermast wurden bislang bestehende freiwillige Vereinbarungen zwischen den<br />
Tierhaltern und dem Land Niedersachsen durch neue allgemein verbindliche Vorgaben in der<br />
Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung abgelöst. Im Wesentlichen wurde damit neueres EU-<br />
Recht umgesetzt. Zusätzlich werden auch weiterhin Tierschutzaspekte im Rahmen der<br />
Schlachtgeflügeluntersuchung im Erzeugerbetrieb überprüft.<br />
61
Des Weiteren wurden auch im Berichtsjahr wieder Verladungen von Schlachtgeflügel durch<br />
einen amtlichen Tierarzt überprüft. Bei der Verladung wurden der Umgang der<br />
Ausstallunternehmen <strong>beim</strong> Vorgang des Verladens sowie die erforderlichen<br />
Transportbehältnisse begutachtet. Vor Ort wurde die erforderliche Sachkunde überprüft. In<br />
Einzelfällen wurden Anordnungen getroffen.<br />
Die Mindestanforderungen in der Putenmast, entsprechend der „Putenvereinbarung“ aus dem<br />
Jahr 1999, werden regelmäßig überprüft. Die Stalldaten und weitere tierschutzrechtliche<br />
Aspekte werden im Rahmen der Schlachtgeflügeluntersuchung festgestellt und ausgewertet.<br />
Bei den Kontrollen wurden kleinere Verstöße festgestellt. Nach entsprechenden Anordnungen<br />
wurden die Mängel unverzüglich abgestellt.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden wiederum Cross Compliance Kontrollen zur Überprüfung der<br />
Einhaltung der Verpflichtungen zum Erhalt der Flächenprämien in den Bereichen<br />
Lebensmittelrecht und Einsatz bestimmter verbotener Stoffe durchgeführt. Im Rahmen der<br />
Kontrollen wurde auch die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Bestimmungen überprüft.<br />
Insgesamt wurden 35 Betriebe, davon 25 Schweine haltende Betriebe, 9 Rinder haltende<br />
Betriebe und 1 Schaf haltender Betrieb kontrolliert. In 3 Betrieben wurden Mängel<br />
festgestellt, die zu Kürzungen der Subventionen geführt haben. Die Mängel wurden nach der<br />
Kontrolle zeitnah abgestellt.<br />
62
Statistiken des Veterinäramtes<br />
Stichproben für die Rückstandsuntersuchung im<br />
Rahmen des Nationalen<br />
Rückstandskontrollplanes <strong>2011</strong><br />
- Geflügel -<br />
Stichprobenuntersuchungen in Schlachtbetrieben <strong>2011</strong><br />
Tierart Anzahl Ergebnisse<br />
keine<br />
positiven<br />
Hähnchen 732 Ergebnisse<br />
keine<br />
positiven<br />
anderes Geflügel 6 Ergebnisse<br />
Stichprobenuntersuchungen in Erzeugerbetrieben <strong>2011</strong><br />
Tierart Anzahl Ergebnisse<br />
Legehennen 48<br />
Puten 55<br />
Jungmasthühner 23<br />
Enten 4<br />
Gesamt 130<br />
keine<br />
positiven<br />
Ergebnisse<br />
keine<br />
positiven<br />
Ergebnisse<br />
keine<br />
positiven<br />
Ergebnisse<br />
keine<br />
positiven<br />
Ergebnisse<br />
keine<br />
positiven<br />
Ergebnisse<br />
63
64<br />
Stichproben für die Rückstandsuntersuchung im Rahmen des<br />
Nationalen Rückstandskontrollplanes <strong>2011</strong><br />
Hemmstoffuntersuchung<br />
erweiterte Rückstandsuntersuchung<br />
BU einschließlich Hemmstoffuntersuchung<br />
- Schweine, Rinder und Kälber -<br />
Stichprobenuntersuchungen in Schlachtbetrieben <strong>2011</strong><br />
Tierart Anzahl Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Schweine 4.500<br />
Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Rinder 181<br />
Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Kälber 250<br />
Ergebnisse<br />
Tierart Anzahl Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Schweine 443<br />
Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Rinder 354<br />
Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Kälber 16<br />
Ergebnisse<br />
Tierart Anzahl Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Rinder -<br />
Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Kälber -<br />
Ergebnisse<br />
Stichprobenuntersuchungen in Erzeugerbetrieben <strong>2011</strong><br />
Tierart Anzahl Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Schweine 93 Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Rinder 40 Ergebnisse<br />
keine positiven<br />
Kälber 47 Ergebnisse
Geflügel-Lebenduntersuchungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> <strong>2011</strong><br />
für Schlachtbetriebe<br />
außerhalb des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
für das<br />
innergemeinschaftliche<br />
Verbringen und<br />
den Export<br />
für Geflügelschlachtbetriebe<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> 1<br />
insgesamt:<br />
Jungmasthühner<br />
Stück<br />
Legehennen Puten Enten Gänse Elterntiere Summe<br />
5.748.810 2.933.400 812.658 309.720 0 116.000 9.920.588<br />
5.496.366 259.546 0 55.212 0 360.480 6.171.604<br />
12.135.950 0 0 8.100 0 0 12.144.050<br />
23.381.126 3.192.946 812.658 373.032 0 476.480 28.236.242<br />
1 einschließlich Lebenduntersuchungen in den Schlachtbetrieben<br />
65
66<br />
Hähnchen<br />
Enten<br />
Gänse<br />
Schweine<br />
Rinder<br />
Kälber<br />
Schafe<br />
Ziegen<br />
Pferde<br />
Schlachtzahlen<br />
Weißfleisch<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden <strong>2011</strong> geschlachtet:<br />
Schlachtzahlen<br />
Rotfleisch<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden <strong>2011</strong> geschlachtet:<br />
Stück<br />
126.937.780<br />
439.881<br />
53.985<br />
Stück<br />
997.844<br />
116.587<br />
11.472<br />
114<br />
25<br />
-
Soziales<br />
Bildung und Teilhabe<br />
Eines der wichtigsten Themen im Jahr <strong>2011</strong> war im Sozialbereich sicherlich die Einführung<br />
des „Bildungs- und Teilhabepaketes“, das die Bundesregierung Ende Februar <strong>2011</strong><br />
beschlossen hat. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellt die neue Förderung<br />
wie folgt dar:<br />
„1. Worum geht es <strong>beim</strong> Bildungspaket?<br />
Das Bildungspaket fördert und unterstützt Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem<br />
Einkommen. Oftmals lässt es die finanzielle Situation von Familien nicht zu, dass die Kinder<br />
einen Sportverein besuchen, bei anderen Aktivitäten mitmachen, am gemeinsamen<br />
Mittagessen in Schule, Kita oder Hort teilnehmen oder bei Schulausflügen dabei sind. Mit<br />
dem Bildungspaket ändert sich das. Es ermöglicht den Kindern, mitzumachen, gemeinsam mit<br />
Gleichaltrigen nach der Schule Fußball zu spielen, zu musizieren, in der Schulkantine mit zu<br />
essen und ganz gezielt Unterstützung durch Lernförderung zu bekommen, wenn die<br />
Versetzung gefährdet ist.<br />
2. Wer kann Leistungen aus dem Bildungspaket bekommen? Wie viele Kinder profitieren<br />
vom Bildungspaket?<br />
Berechtigt sind Kinder und Jugendliche aus Familien, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeld,<br />
Leistungen nach § 2 AsylbLG, Sozialhilfe, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen. In<br />
Deutschland sind dies derzeit rund 2,5 Millionen Mädchen und Jungen.<br />
Das Bildungspaket gilt für Kinder und Jugendliche bis 25 Jahre. Ausnahme sind die<br />
Leistungen zum Mitmachen in Kultur, Sport und Freizeit – hier liegt die Altersobergrenze bei<br />
18 Jahren. Auch Leistungsberechtigte nach § 3 AsylbLG können nach § 6 AsylbLG<br />
Leistungen aus dem Bildungspaket erhalten.<br />
3. Welche Bildungs- und Teilhabeleistungen sind im Bildungspaket enthalten?<br />
Zum Bildungspaket gehören:<br />
Mittagessen für Kinder, die Kitas, Schulen oder Horte besuchen, an denen regelmäßig<br />
warme Mahlzeiten angeboten werden.<br />
Lernförderung für Schülerinnen und Schüler, die das Lernziel nicht erreichen oder<br />
deren Versetzung gefährdet ist. Die Lehrerin oder der Lehrer muss den Bedarf<br />
bestätigen.<br />
73
74<br />
Mitmachen in Kultur, Sport und Freizeit für alle Kinder und Jugendlichen bis 18<br />
Jahre, das heißt zum Beispiel Mitgliedsbeiträge für den Fußballverein oder<br />
Teilnahmegebühren für die Flötengruppe.<br />
Teilnahme an Tagesausflügen, die von den Schulen oder Kitas organisiert werden. Die<br />
Kosten für mehrtägige Ausflüge werden wie bisher erstattet.<br />
Schulbedarf wie Stifte, Hefte, Wasserfarben oder der Schulranzen<br />
Schülerbeförderung für Schüler, die die nächstgelegene Schule ihres gewählten<br />
Bildungsgangs (in der Regel ab Sekundarstufe II) besuchen. Voraussetzung ist, dass<br />
die Kosten tatsächlich erforderlich sind und nicht bereits von anderer Seite<br />
übernommen werden.<br />
4. Welchen Umfang hat das Bildungspaket für das einzelne Kind und insgesamt?<br />
Das Bildungspaket enthält für jedes Kind folgende Beträge:<br />
100 Euro jährlich für Schulbedarf, davon 70 Euro im ersten, 30 Euro im zweiten<br />
Schulhalbjahr<br />
10 Euro monatlich fürs Mitmachen in Sport, Kultur und Freizeit<br />
einen Zuschuss für jede warme Mahlzeit in der Schulkantine, im Hort oder in der<br />
Kindertageseinrichtung. Der Eigenanteil der Familien liegt bei einem Euro täglich.<br />
Tatsächlich anfallende Kosten für Tagesausflüge in Schule und Kita<br />
Lernförderung bekommen Schülerinnen und Schüler, die das Lernziel nicht erreichen<br />
oder deren Versetzung gefährdet ist. Übernommen werden Kosten, die sich an den<br />
ortsüblichen Preisen für Lernförderung orientieren.<br />
Die Kosten für die Schülerbeförderung zur nächstgelegenen Schule werden entweder<br />
insgesamt übernommen oder es gibt, wenn die Karte auch für andere Fahrten genutzt<br />
werden kann, einen Zuschuss. Voraussetzung ist, dass die Beförderung zur nächsten<br />
Schule notwendig ist und die Kosten nicht von anderer Seite übernommen werden.“<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind 4.520 Kinder anspruchsberechtigt, davon 2.245 aus Familien,<br />
die Arbeitslosengeld II beziehen. Für diese Kinder ist das Jobcenter zuständig. Für die<br />
anderen 2.275 Kinder aus den Bereichen Sozialhilfe, Kinderzuschlag und Wohngeld hat<br />
der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> die kreisangehörigen Städte und Gemeinden zur<br />
Aufgabenwahrnehmung herangezogen. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden bereits Leistungen nach dem<br />
Bildungs- und Teilhabepaket in Höhe von ca. 330.000 € ausgezahlt.
Elterngeld<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wurden im Jahr <strong>2011</strong> ca. 1.510 Anträge auf Elterngeld gestellt. Dabei<br />
wurden ca. 8,4 Mio. € ausgezahlt. Durch die mögliche Aufteilung des Elterngeldes zwischen<br />
den Elternteilen soll erreicht werden, dass auch die Väter einen Anteil an der Erziehung der<br />
Kinder leisten können. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden etwa 18,3 % der Anträge auf Elterngeld von<br />
Männern gestellt. Im Vorjahr lag der Anteil der männlichen Antragsteller noch bei ca. 16 %.<br />
BAföG<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ca. 295 Erstanträge sowie ca. 235 Folgeanträge<br />
(in der Regel für das 2. Ausbildungsjahr) auf Ausbildungsförderung nach dem<br />
Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) bearbeitet. Insgesamt wurden etwa 1,485 Mio.€<br />
ausgezahlt für durchschnittlich 355 Förderfälle.<br />
Eingliederungshilfe<br />
Personen, die durch eine Behinderung wesentlich in ihrer Fähigkeit, an der Gesellschaft<br />
teilzuhaben, eingeschränkt oder von einer Behinderung bedroht sind, erhalten Leistungen der<br />
Eingliederungshilfe. Besondere Aufgabe der Eingliederungshilfe ist es, eine drohende<br />
Behinderung zu verhüten oder eine Behinderung oder deren Folgen zu beseitigen bzw. zu<br />
mildern. Ziel ist es, die Menschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern.<br />
In welchen Bereichen hierfür beispielsweise Aufwendungen geleistet werden, soll im<br />
Folgenden kurz dargestellt werden:<br />
Bereits im Vorschulalter können entwicklungsauffällige, von Behinderung bedrohte oder<br />
behinderte Kinder heilpädagogische Leistungen erhalten. Diese werden entweder als<br />
ambulante Frühförderung einmal wöchentlich oder aber bei größerem Förderbedarf in<br />
entsprechenden Einrichtungen wie Sprachheil- oder Sonderkindergärten erbracht. Außerdem<br />
gibt es die Förderung in Integrationsgruppen in „normalen“ Kindergärten, in denen jeweils<br />
vier Integrationskinder zusammen mit den anderen Kindern und einer zusätzlichen<br />
heilpädagogischen Fachkraft betreut werden.<br />
Kinder im schulpflichtigen Alter können Hilfe zur angemessenen Schulbildung erhalten. Das<br />
geschieht teilweise durch Integrationshelfer, die dem Kind für einige Stunden oder auch<br />
während der gesamten Schulzeit persönlich assistieren, um Defizite zu kompensieren. Andere<br />
Kinder besuchen Tagesbildungsstätten, das sind teilstationäre Einrichtungen zur schulischen<br />
Förderung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit nicht nur<br />
vorübergehenden wesentlichen geistigen Behinderungen zur Erfüllung der Schulpflicht, oder<br />
75
aber spezielle Förderschulen für körperbehinderte Kinder. Auch die Kosten spezieller<br />
Autismustherapien inklusive der anfallenden Fahrtkosten werden übernommen.<br />
Für erwachsene behinderte Menschen werden Leistungen in anerkannten Werkstätten<br />
erbracht, um sie in das Arbeitsleben einzugliedern. Hier soll die Leistungs- oder<br />
Erwerbsfähigkeit dieser Menschen erhalten, entwickelt, verbessert oder wiederhergestellt<br />
werden, ihre Persönlichkeit weiterentwickelt und ihre Beschäftigung ermöglicht oder<br />
gesichert werden.<br />
Menschen mit Behinderungen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu Hause, alleine<br />
oder in einem anderen Lebensbereich wohnen können oder wollen, haben die Möglichkeit, in<br />
entsprechenden Wohnheimen aufgenommen zu werden. Hier werden soziale Integration und<br />
Verselbstständigung in lebenspraktischen Bereichen gefördert, die erforderliche Grundpflege<br />
geleistet und für altersentsprechende Freizeitangebote gesorgt.<br />
Für diejenigen Menschen, die keine umfassende Hilfe benötigen, gibt es die Möglichkeit einer<br />
ambulanten Wohnbetreuung. Sie leben in einer eigenen Wohnung, erhalten aber durch<br />
regelmäßige Besuche von Mitarbeitern entsprechender Anbieter so viel Unterstützung wie<br />
notwendig.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> betrugen die Kosten des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> für Eingliederungshilfen ca.<br />
27.990.000 Euro. Davon entfielen ca. 12.156.000 Euro auf den Kinderbereich, ca. 8.278.000<br />
Euro auf den Werkstattbereich und ca. 7.151.000 Euro auf den Bereich<br />
Wohnheime/Wohnbetreuung.<br />
Pro Aktiv Center (PACE)<br />
Das Pro Aktiv Center (PACE) basiert auf einem Arbeitsmarktprogramm und einer daraus<br />
resultierenden Förderrichtlinie des Landes Niedersachsen. Das PACE fasst (seit 2004) die<br />
bisherigen Programme „Jugendbüro“, „Arbeit und Qualifizierung sofort“, „RABaZ“ und (seit<br />
2007) „RAN“ zusammen.<br />
Träger von PACE ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, der das Caritas Sozialwerk <strong>Vechta</strong> GmbH mit der<br />
Durchführung beauftragt hat.<br />
Individuell beeinträchtigte und sozial benachteiligte junge Menschen sollen nach dem<br />
Grundsatz „Fördern und Fordern“ zur dauerhaften Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt<br />
die notwendigen Hilfen zur Integration in Schule, Ausbildung und Beruf gegeben werden.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 623 Jugendliche vom Pro Aktiv Center betreut, von denen<br />
398 ausgeschieden sind. Von den ausgeschiedenen Jugendlichen sind 105 in Arbeit bzw. in<br />
Ausbildung, 136 in Schulen und 50 Jugendliche in andere Projekte vermittelt worden.<br />
76
Förderung / Hilfe zur Pflege<br />
Eine Landesförderung nach dem Niedersächsischen Pflegegesetz für investive Kosten erfolgt<br />
bei der Inanspruchnahme von Kurzzeit- oder Verhinderungspflege, Tagespflege oder<br />
ambulanten Pflegediensten durch pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden an die geförderten Pflegeeinrichtungen und<br />
Pflegedienste folgende Zahlungen geleistet:<br />
Kurzzeitpflege/Verhinderungspflege: 62.447,37 Euro<br />
Teilstationäre Pflege - Tagespflege - : 208.597,00 Euro<br />
Ambulante Pflege: 280.321,15 Euro<br />
Für die Kurzzeit- oder Verhinderungspflege, also die Betreuung einer Person in einer<br />
vollstationären Pflegeeinrichtung für die Dauer von jeweils bis zu vier Wochen, werden seit<br />
<strong>2011</strong> allerdings keine Investitionskosten mehr gefördert. Mit dem Haushaltsbegleitgesetz<br />
<strong>2011</strong> hat das Land Niedersachsen bei dieser Pflegeart aus Einsparungsgründen die Förderung<br />
gestrichen. Da dadurch der Eigenkostenanteil des Pflegebedürftigen um bis zu 16 Euro pro<br />
Tag ansteigt, ist die Inanspruchnahme von Kurzzeit- oder Verhinderungspflege<br />
zurückgegangen.<br />
Landesblindengeld / Blindenhilfe<br />
Das Landesblindengeld ist eine einkommens- und vermögensunabhängige Leistung und wird<br />
zum Ausgleich der durch die Blindheit bedingten Mehraufwendungen gezahlt. Für den<br />
Anspruch auf das Landesblindengeld müssen 2 Voraussetzungen erfüllt sein:<br />
Der Antragssteller muss seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Land Niedersachsen haben und<br />
blind im Sinne des Gesetzes sein. Die Blindheit ist durch einen Feststellungsbescheid des<br />
Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie nachzuweisen. Das Landesblindengeld beträgt<br />
vor Vollendung des 25. Lebensjahres 320 € und ab dem 25. Lebensjahr 265 € monatlich.<br />
Werden Leistungen häuslicher Pflege gewährt, ist dieses anteilig auf das Landesblindengeld<br />
anzurechnen. Je nach Pflegestufeneinstufung und Alter des Landesblindengeldempfängers<br />
werden Beträge zwischen 130 € und 170 € von der Blindengeldleistung abgezogen. Wenn<br />
sich ein blinder Mensch in einer stationären Einrichtung befindet, wird das Landesblindengeld<br />
in Höhe von 100 € monatlich ausgezahlt. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> erhielten Ende des Jahres <strong>2011</strong><br />
159 Personen Landesblindengeld. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 335.963 Euro<br />
Landesblindengeldleistungen ausgezahlt. Die Kosten wurden komplett vom Land<br />
Niedersachsen erstattet.<br />
77
Die Blindenhilfe ist im Sozialgesetzbuch XII geregelt. Sie ist im Gegensatz zum<br />
Landesblindengeld abhängig von Einkommen und Vermögen. Sie wird ebenfalls für die<br />
blindheitsbedingten Mehraufwendungen gewährt. Die Blindenhilfe und das<br />
Landesblindengeld werden für den gleichen Zweck, jedoch nach zwei unterschiedlichen<br />
Rechtsvorschriften gezahlt. Das Landesblindengeld wird komplett auf die Blindenhilfe<br />
angerechnet. Seit dem 01.07.2009 beträgt die Blindenhilfe maximal 608,96 Euro monatlich.<br />
Nicht volljährige blinde Menschen erhalten 305 Euro. Auch hier werden die Leistungen<br />
häuslicher Pflege teilweise angerechnet. Bei Aufenthalt in einer stationären Einrichtung<br />
werden die Leistungen bis auf max. 50 % von 608,96 Euro gekürzt. 42 Personen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> konnte Ende des Jahres <strong>2011</strong> eine Blindenhilfe ausgezahlt werden. Die<br />
Jahresaufwendungen <strong>2011</strong> betrugen 103.920 Euro. Diese Kosten werden örtlich, wie<br />
überörtlich komplett vom Land erstattet.<br />
Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung<br />
Grundsicherung gibt es seit dem 1. Januar 2003. Seit dem 01. Januar 2005 sind die<br />
Vorschriften des Grundsicherungsgesetzes Bestandteil des Sozialgesetzbuches XII. Die<br />
Grundsicherung ist eine bedarfsorientierte Basisleistung im Alter und bei Erwerbsminderung<br />
auf der Grundlage des so genannten Grundsicherungsgesetzes. Die Leistung der<br />
Grundsicherung soll den grundlegenden Bedarf für den Lebensunterhalt von Menschen<br />
absichern, die wegen Alters oder auf Grund voller Erwerbsminderung endgültig aus dem<br />
Erwerbsleben ausgeschieden sind und deren Einkünfte für den notwendigen Lebensunterhalt<br />
nicht ausreichen. Im Gegensatz zur Sozialhilfe wird auf Einkommen der Kinder oder Eltern<br />
nicht zurückgegriffen. Anspruchsberechtigt sind Menschen mit gewöhnlichem Aufenthalt in<br />
der Bundesrepublik Deutschland, die das 65. Lebensjahr vollendet haben oder die das 18.<br />
Lebensjahr vollendet haben und - unabhängig von der jeweiligen Arbeitsmarktlage - aus<br />
medizinischen Gründen dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, wenn sie ihren Lebensunterhalt<br />
nicht selbst bestreiten können. Der tatsächliche Bezug einer Alters- oder Erwerbsminderungs-<br />
Rente ist nicht notwendig. Ob die Voraussetzungen für den Bezug von<br />
Grundsicherungsleistungen vorliegen, prüft in diesen Fällen der zuständige<br />
Rentenversicherungsträger im Auftrage der Kreisverwaltung.<br />
Ausgeschlossen von den Leistungen der Grundsicherung sind Personen:<br />
- wenn das Einkommen der Eltern oder Kinder jährlich einen Betrag von 100.000 EUR<br />
übersteigt,<br />
78
- die ihre Bedürftigkeit in den letzten zehn Jahren vorsätzlich oder grob fahrlässig<br />
herbeigeführt haben und<br />
- ausländische Staatsangehörige, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />
(AsylbLG) erhalten.<br />
Eigenes Einkommen und Vermögen wird angerechnet, da Grundsicherungsleistungen nur<br />
Bedürftige bekommen, die ihren Lebensunterhalt nicht oder nicht vollständig bestreiten<br />
können - entweder aus eigenem Einkommen und Vermögen oder aus dem Einkommen und<br />
Vermögen des nicht getrennt lebenden Ehegatten oder des Partners einer eheähnlichen<br />
Gemeinschaft, oder (ab 1. Januar 2005) des gleichgeschlechtlichen Lebenspartners, soweit es<br />
deren Eigenbedarf übersteigt.<br />
Die Leistungen der Grundsicherung beginnen erst mit dem 1. des Monats der Antragstellung.<br />
Das Grundsicherungsverwaltungsverfahren ist somit ein Antragsverfahren. Die Bewilligung<br />
der Leistung erfolgt in der Regel für den Zeitraum von einem Jahr. Danach muss ein neuer<br />
Antrag gestellt werden und die Bedürftigkeit wird erneut überprüft. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Grundsicherungsleistungen in Höhe von ca. 4.612.000 Euro ausgezahlt.<br />
79
Jugend<br />
Allgemeines<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> war zu beobachten, dass eine weitere Verschärfung der Problemlagen der<br />
Kinder, Jugendlichen und Familien im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> erfolgte. Die Familie als<br />
verlässliches, kontinuierliches und funktionierendes System verliert für das Aufwachsen von<br />
Kindern und Jugendlichen immer mehr an Bedeutung. Eltern und junge Menschen stoßen bei<br />
Erziehungsfragen und bei der Bewältigung des Alltags immer häufiger an ihre Grenzen. Es ist<br />
eine deutliche Zunahme von psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen zu<br />
verzeichnen. Diese Entwicklung, die Konkretisierung des Kinderschutzauftrages, aber auch<br />
eine verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung haben natürlich erheblichen Einfluss auf die<br />
Fallzahlen- und Finanzentwicklung im Bereich der Jugendhilfe. Während bis zum<br />
vergangenen Jahr noch eine Stagnation der Fallzahlen im Bereich der Heimerziehung<br />
beobachtet werden konnte, hat sich im Berichtsjahr auch hier die Situation deutlich geändert.<br />
Dabei beschäftigt der Trend der deutlichen Zunahme der Fallzahlen bei fast allen Hilfearten<br />
der Jugendhilfe alle Jugendämter bundesweit.<br />
Neben dem sich daraus ergebenden Aufgabenzuwachs war die Arbeit des Jugendamtes<br />
weiterhin geprägt durch die Abwicklung der Förderprogramme des Landes Niedersachsen,<br />
den Ausbau der Kindertagesbetreuung für unter Dreijährige sowie den Ausbau der<br />
Kindertagespflege und die Umsetzung des Kinderschutzauftrages nach § 8 a SGB VIII.<br />
Arbeit des Jugendhilfeausschusses<br />
Der Jugendhilfeausschuss tagte im Jahr <strong>2011</strong> einmal. Er hat sich u.a. mit folgenden Themen<br />
der Jugendhilfe auseinandergesetzt:<br />
80<br />
� Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes 2010/<strong>2011</strong><br />
� Weiterführung des Projektes „fit-plus“ des Caritas-Sozialwerkes<br />
� Bildungs- und Teilhabepaket<br />
� Projekt „Efi“ und Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung<br />
von familienunterstützenden Maßnahmen und frühen Hilfen (Richtlinie<br />
Familienförderung).<br />
Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen, Unterhaltsvorschüsse<br />
Auf Antrag eines Elternteils wird das Jugendamt als Beistand für die Durchsetzung von<br />
Unterhaltsansprüchen minderjähriger Kinder tätig. Die nach der Düsseldorfer Tabelle zu
zahlenden Unterhaltsbeträge wurden zum 01.01.2010 um im Durchschnitt 13,0 % angehoben.<br />
Im Nachgang hierzu wurde mit Wirkung vom 01.01.<strong>2011</strong> der Selbstbehalt, der dem<br />
Unterhaltspflichtigen nach Abzug der Unterhaltszahlungen von seinem Einkommen<br />
verbleiben muss, von 900 € auf 950 € angehoben. Nach dieser Anhebung behält der<br />
Unterhaltspflichtige angesichts der erhöhten Unterhaltsbeträge auch einen erhöhten<br />
Selbstbehalt zur Bestreitung seiner eigenen Lebenshaltungskosten. Die Unterhaltspflichtigen,<br />
deren Unterhaltbeträge sich durch die Anhebung des Selbstbehaltes geändert haben, wurden<br />
Anfang des Jahres <strong>2011</strong> angeschrieben.<br />
Die Fallzahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren geringfügig auf 920 zurückgegangen. Die<br />
Einnahmen sind aber in den Jahren 2008, 2009 und 2010 kontinuierlich angestiegen und<br />
haben im letzten Jahr die Marke von 1,2 Millionen Euro überschritten. Von der Kreiskasse<br />
konnten auch im Jahre <strong>2011</strong> erneut annähernd 1.200.000 Euro an Unterhaltszahlungen<br />
vereinnahmt werden, wodurch in einer Vielzahl von Unterhaltsfällen eine Entlastung der<br />
öffentlichen Haushalte erfolgte, z. B. durch die Nichtinanspruchnahme von Leistungen des<br />
Jobcenter. Direktzahlungen der Väter an die Kindesmütter sind hierbei nicht erfasst.<br />
Die Beistände sind gleichzeitig als Urkundspersonen bestellt. Im Jugendamt können<br />
Vaterschaften, Unterhaltsverpflichtungen und Sorgeerklärungen (Erklärung zur Ausübung des<br />
gemeinsamen Sorgerechts) beurkundet werden. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 321<br />
Urkunden aufgenommen.<br />
Unterhaltsvorschüsse waren in 789 laufenden Zahlfällen zu leisten, da von den<br />
unterhaltspflichtigen Elternteilen kein Unterhalt zu bekommen war. Insgesamt sind im<br />
Berichtsjahr 390 Neuanträge auf Zahlungen aus der Unterhaltsvorschusskasse gestellt<br />
worden. Die Anzahl der eingestellten Fälle betrug 301. Bei einem Bestand von 2.081 Zahl-<br />
und Rückforderungsfällen sind ca. 1.400.000 Euro an Bundes- und Landesmitteln ausgegeben<br />
worden. Durch Rückgriffe auf die Unterhaltsverpflichteten konnten insgesamt 360.000 €<br />
wieder vereinnahmt werden.<br />
Seit dem 01.01.2002 ist der <strong>Landkreis</strong> aufgrund einer Gesetzesänderung mit 20 % an den<br />
einzusetzenden Geldern beteiligt. Dafür verbleiben 2/3 der wieder vereinnahmten Rückflüsse<br />
<strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong>.<br />
Kindergarten-/Krippenplätze und Elternbeiträge<br />
Alljährlich wird eine Erhebung über den Bestand an Kindertagesstättenplätzen in den 62<br />
Tageseinrichtungen durchgeführt. Obwohl die Auswertungsergebnisse zum Zeitpunkt der<br />
81
Drucklegung dieses Berichtes nicht vorlagen, kann überschlägig festgestellt werden, dass der<br />
Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> auch im Jahr <strong>2011</strong><br />
abgedeckt werden konnte und auch im Jahr 2012 abgedeckt werden kann. Außerdem wurde<br />
der Ausbau von Krippenplätzen weiter forciert. Mittlerweile wurden Krippen mit insgesamt<br />
465 Plätzen in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden eingerichtet. Weitere<br />
Krippengruppen sind in Planung. Dies passiert vor dem Hintergrund, dass Bund und Länder<br />
sich geeinigt haben, die Kindertagesbetreuung (Kindertagesstätten und Tagespflege) für unter<br />
Dreijährige in einer Weise auszubauen, dass mindestens bundesdurchschnittlich 35 % der<br />
Kinder dieser Altersgruppe bis zum 31.07.2013 einen Betreuungsplatz erhalten sollen. Die auf<br />
die Städte und Gemeinden zukommenden notwendigen Investitions- und Betriebskosten<br />
sollen zum großen Teil über Bundes- und Landeszuschüsse abgedeckt werden. Da diese<br />
Mittel aber nicht ausreichten, wurde pro neu geschaffenem Krippenplatz auf Antrag ein<br />
Zuschuss von bis zu 2.800 € gewährt. Des Weiteren beteiligte sich der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> an<br />
den Betriebskosten mit jährlich 17.000 Euro pro Krippengruppe bzw. 22.000 Euro pro<br />
Ganztagsgruppe.<br />
Die Möglichkeit zur integrativen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder besteht<br />
ebenfalls weiterhin in allen Städten und Gemeinden. In den in Bakum, Dinklage, Steinfeld,<br />
<strong>Vechta</strong> und Visbek befindlichen Sonderkindergärten besteht die Möglichkeit der<br />
heilpädagogischen Betreuung in den Kindergärten.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> haben finanzschwache Familien und Alleinerziehende von der<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Übernahme der Elternbeiträge zum Besuch einer Krippe,<br />
eines Kindergartens oder eines Hortes zu beantragen. Insgesamt 602 Sorgeberechtigte stellten<br />
einen Antrag. Das Ausgabevolumen betrug insgesamt 666.368 Euro.<br />
Ausbau der Tagespflege<br />
Die Kindertagespflege erfolgt durch qualifizierte Tagespflegepersonen vorrangig für Kinder<br />
unter drei Jahren. Eine Tagespflegeperson erhält für die Betreuung eines Tagespflegekindes<br />
4,20 Euro pro Stunde. Zusätzlich werden die Beiträge für eine angemessene<br />
Unfallversicherung und die Hälfte nachgewiesener Aufwendungen zu einer angemessenen<br />
Alterssicherung und Kranken- und Pflegeversicherung der Tagespflegeperson erstattet. In<br />
insgesamt 699 Fällen wurden die Kosten der Tagespflege übernommen. Die hierfür<br />
notwendigen Ausgaben beliefen sich auf rund 1.519.178 Euro.<br />
82
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> unternimmt im Hinblick auf die gesetzlichen Vorgaben weitere<br />
Anstrengungen zum Ausbau eines bedarfsgerechten Angebotes in der Kindertagespflege.<br />
Aufgaben der öffentlichen Jugendhilfe durch die Städte und Gemeinden<br />
Nach der Vereinbarung vom 15.11.2006 nehmen die Städte und Gemeinden im<br />
Einvernehmen mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> die Aufgaben zur Förderung von Kindern in<br />
Tageseinrichtungen und in Tagespflege wahr. Diese Vereinbarung ist bis zum 31.12.2012<br />
befristet und bedarf einer mit den Städten und Gemeinden zu verhandelnden Überarbeitung.<br />
Förderprogramme des Landes Niedersachsen<br />
„Familien mit Zukunft“<br />
Unter dem Motto "Kinder bilden und betreuen" startete das Land Niedersachsen am 1. Januar<br />
2007 mit dem Landesprogramm eine Initiative zur Verbesserung des Betreuungsangebotes für<br />
Kinder und stellte dafür insgesamt 100 Millionen Euro bis zum Jahr 2010 zur Verfügung.<br />
Mit 80 Millionen Euro förderte das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen,<br />
Familie und Gesundheit den flächendeckend qualitativen Betreuungsausbau von Kindern. Ziel<br />
der Projektförderungen war es, Kinder durch eine qualifizierte Betreuung frühzeitig zu<br />
fördern und zu bilden. Niedersachsen wollte damit Familien in ihrem Alltag unterstützen und<br />
familienfreundliche Infrastrukturen weiter ausbauen. Im Mittelpunkt standen dabei<br />
hochwertige und verlässliche Kinderbetreuungsangebote, vor allem für unter Dreijährige.<br />
Daher sind insbesondere der qualitative und quantitative Ausbau der Tagespflege gefördert<br />
worden. Neu eingerichtete Familien- und Kinderservicebüros in allen zehn Städten und<br />
Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> sind dabei eine wichtige Anlaufstelle.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat für das vierte Förderjahr (2010/<strong>2011</strong>) eine Förderzusage von<br />
694.579 Euro vom Land Niedersachsen erhalten. Insgesamt wurden damit 39 Projekte im<br />
<strong>Landkreis</strong> unterstützt. Die einzelnen Projekte wurden von den jeweiligen Städten und<br />
Gemeinden mit insgesamt 529.000 Euro jährlich gegenfinanziert. Für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
ergab sich im Bereich der Tagespflege eine Gegenfinanzierung von 886.996 Euro. Ausgelegt<br />
war das gesamte Programm für vier Jahre, so dass in diesem Zeitraum weit über 3 Mio. Euro<br />
zusätzlich für Kinder und Familien ausgegeben wurden. Die Förderung der letzten durch<br />
diese Richtlinie geförderten Projekte lief zum 30.09.<strong>2011</strong> aus.<br />
Weitere 20 Millionen Euro stellte das Niedersächsische Kultusministerium für das<br />
"Brückenjahr" als Übergang von der Kita zur Grundschule zur Verfügung. Ziel des Projektes<br />
"Brückenjahr" war es, alle Kinder vor der Einschulung bestmöglich zu fördern, so dass sie<br />
83
ihren im Kindergarten begonnenen individuellen Lernprozess in der Grundschule ohne Bruch<br />
fortsetzen können. Bei der Einschulung sollten alle Kinder über ausreichende<br />
Sprachkenntnisse und schulnahe Vorläuferfähigkeiten verfügen.<br />
Gefördert wurden die Tätigkeit von Beratungsteams zur Weiterentwicklung der<br />
Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Grundschulen sowie die Durchführung von<br />
Modellprojekten zur gezielten Unterstützung der individuellen Entwicklung von Kindern<br />
insbesondere im Jahr vor der Einschulung. Die Förderung der Modellprojekte wurde nach<br />
Ablauf der 4 Jahre zum 01.08.<strong>2011</strong> eingestellt.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> koordiniert aber weiterhin ein Beratungsteam, das sich aus einer KiTa-<br />
Fachkraft und einer Grundschullehrkraft zusammensetzt, die Zusammenarbeit von<br />
Kindergärten und Schulen.<br />
Förderprogramm EFi (Elternarbeit + Frühe Hilfen + Migrationsfamilien)<br />
Im Rahmen des Landesprogrammes „Familien mit Zukunft“ wurde zum 01.12.1010 das<br />
Projekt EFi ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt will das Land die Jugendämter dabei<br />
fördern, die Elternarbeit mit Migrationsfamilien in ihrem Zuständigkeitsbereich zu<br />
intensivieren. Ziel ist vor allem eine strukturellere und damit nachhaltige Vernetzung der<br />
Bereiche Elternarbeit, Elternbildung und Frühe Hilfen. Entsprechende Angebote sollen<br />
Migrationsfamilien mit Unterstützung dieses Projektes durch niederschwellige,<br />
spezifische Zugänge besser erreichen. Dafür sollen die besonderen Anforderungen vor<br />
dem Hintergrund spezifischer Wert- und Erziehungsvorstellungen identifiziert und<br />
berücksichtigt werden. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat für Projekte in den Städten Damme,<br />
Lohne und <strong>Vechta</strong> und in den Gemeinden Goldenstedt und Visbek Landeszuwendungen in<br />
Höhe von 110.000 Euro bewilligt erhalten. Er selbst zeichnet für den Ablauf und die<br />
Koordination des Projektes verantwortlich und stellt hierfür das Personal zur Verfügung.<br />
Das Projekt „Efi“ wird zwar auch im Jahr 2012 fortgeführt. Das Land hat jedoch die<br />
Förderung drastisch zurückgesetzt. Es werden hierfür nur noch 28.452 Euro zur<br />
Verfügung gestellt. Dennoch werden alle begonnenen Projekte fortgeführt.<br />
"Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte (NiKo)"<br />
Seit dem Start zu Beginn des Jahres 2007 verfolgt das Programm "Niedersächsische<br />
Kooperations- und Bildungsprojekte an schulischen Standorten" (NiKo) das Ziel, die<br />
Entwicklungsmöglichkeiten von gefährdeten Kindern und Jugendlichen in sozialen<br />
84
Brennpunkten zu fördern, um eine stärkere gesellschaftliche Integration zu erreichen.<br />
Jugendhilfe und Schule sollen hierbei mit aufeinander abgestimmten<br />
Kooperationsmaßnahmen und in gleichberechtigter Partnerschaft mit Eltern und anderen<br />
Bildungsträgern dazu beitragen, dass den jungen Menschen, die mit besonderen sozialen und<br />
familiären Problemen belastet sind, gezielte Unterstützung zuteil wird. Damit sollen ihnen<br />
bessere Bildungsmöglichkeiten und somit auch immer gesellschaftlichere Teilhabe- und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet werden.<br />
Des Weiteren wurden verschiedene Konzepte aus dem Jugendbildungsbereich im Hinblick<br />
auf die Übertragbarkeit auf Schulen weiterentwickelt und in enger Zusammenarbeit mit<br />
Schulen aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> verwirklicht. Hierzu gehörte im Jahr <strong>2011</strong> die<br />
gemeinsame Planung und Durchführung einer Projektwoche mit der Justus-von-Liebig-<br />
Schule <strong>Vechta</strong> und den Berufsbildenden Schulen am Marienhain sowie die gemeinsame<br />
Entwicklung und Planung von Projekten zur Mobbing-Prävention mit verschiedenen Schulen,<br />
die in 2012 umgesetzt werden.<br />
Darüber hinaus wurden zwei Projekte mit dem Schwerpunkt „Lebensplanung und<br />
Berufsfindung“ erfolgreich fortgeführt: eine Projektwoche im Jugend- und Freizeitzentrum<br />
mit der Abschlussklasse der Realschule Visbek sowie das Projekt „Jugendatelier“ in<br />
Kooperation mit dem Verein „Kunst hilft Jugend e.V.“. Bei diesem Projekt werden<br />
Jugendliche mit besonderem Förderungsbedarf über künstlerische Aktivitäten wichtige<br />
Kernkompetenzen für eine positive Gestaltung ihrer beruflichen Zukunft vermittelt.<br />
Weiterhin konnte in Kooperation mit diesem Verein eine einwöchige<br />
Gruppenleiterfortbildung zum Thema „Kunstprojekte mit Kindern planen und umsetzen“ in<br />
Kooperation mit der Justus-von-Liebig-Schule und der Grundschule Vörden umgesetzt<br />
werden.<br />
Kurze Notizen – Jugendamt<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde für 82 Kinder und Jugendliche sowie 21 junge Volljährige Jugendhilfe in<br />
Form von Heimerziehung gewährt. Für junge Volljährige waren insbesondere fortgesetzte<br />
Hilfen zur Erreichung des Ausbildungsziels zu leisten. Die täglichen Kosten eines<br />
Heimplatzes betrugen ca. 145 Euro. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 6.382.411 Euro.<br />
120 Kinder und Jugendliche sowie 4 junge Volljährige lebten in Pflegefamilien. Hierfür<br />
wurden insgesamt 1.358.285 Euro aufgewendet.<br />
Für teilstationäre Erziehungshilfen (Tagesgruppen) sind für 34 Unterbringungen Kosten in<br />
Höhe von 1.099.369 Euro entstanden.<br />
85
Im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe und der Erziehungsbeistandschaft wurden<br />
222 Familien und 85 Kinder ambulant betreut. Hierfür entstanden Kosten von insgesamt<br />
2.999.286 Euro. Die in den Familien geleistete Hilfe hat sich im Jahr <strong>2011</strong> als besonders<br />
effektiv erwiesen, da die gesamte Familie in den Hilfeprozess einbezogen werden konnte.<br />
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder, Jugendliche und junge Volljährige wurde<br />
in 6 Fällen in stationärer Form und in 192 Fällen in ambulanter Form gewährt. Die<br />
aufgewendeten Kosten betrugen 878.477 Euro.<br />
Jugendgerichtshilfe<br />
Die Jugendgerichtshilfe erfüllt ihre Aufgabe in Straf- und Ermittlungsverfahren bei<br />
Jugendlichen und Heranwachsenden. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde die Jugendgerichtshilfe des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> an 401 Verfahren vor den Jugendgerichten beteiligt. Die<br />
Staatsanwaltschaft beteiligte die Jugendgerichtshilfe in 181 Fällen an den sogenannten<br />
Diversionsverfahren. Es handelt sich um Verfahrenserledigungen ohne Durchführung einer<br />
Hauptverhandlung.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben 19 Jugendliche und Heranwachsende an zwei sozialen Trainingskursen<br />
teilgenommen, die in <strong>Vechta</strong> und Damme durchgeführt wurden. 4 Jugendliche erhielten eine<br />
Einzelbetreuung. Das Nachbetreuungsangebot in einer Sport- und Freizeitgruppe wurde<br />
weiterhin intensiv wahrgenommen. In den Wintermonaten nahmen bis zu 25 Jugendliche<br />
daran teil.<br />
182 Jugendliche/Heranwachsende hatten gemeinnützige Arbeit in Bußgeld-, Ermittlungs- und<br />
Strafverfahren zu verrichten. Hierbei wurden insgesamt 6.562 Stunden verrichtet. Viele<br />
Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind bereit, jungen Menschen diese Arbeit zu<br />
ermöglichen.<br />
In 10 Verfahren wurde versucht, durch einen Vergleich zwischen Täter und Opfer unter<br />
Beteiligung der Jugendgerichtshilfe das Verfahren zu Ende zu bringen. Dabei wurde zwischen<br />
10 Beschuldigten und 9 Geschädigten vermittelt. In Zusammenarbeit mit der<br />
Kreisverkehrswacht wurden 6 Verkehrserziehungskurse, inklusive einem<br />
Fahrsicherheitstraining mit insgesamt 69 Teilnehmern durchgeführt.<br />
44 Jugendliche und Heranwachsende wurden dem Projekt FRED (Frühintervention bei<br />
erstauffälligen Alkohol- und Drogenkonsumenten) zugewiesen. Mit diesem Angebot werden<br />
besonders die Konsumenten von Suchtmitteln über die gestiegenen Gefahren mit dem Ziel<br />
aufgeklärt, bei ihnen mehr Problembewusstsein zu entwickeln. Die Durchführung dieser<br />
Maßnahme liegt in den Händen der hiesigen Suchtberatungsstelle.<br />
86
4 Jugendliche konnten im Rahmen einer Schulungs- und Freizeitmaßnahme des Hauses Maria<br />
Frieden in Rulle teilnehmen. In diesem Projekt können besonders gefährdete Mädchen<br />
gefördert werden. Die Kosten ambulanter Angebote der Jugendgerichtshilfe werden zum Teil<br />
vom JugendHilfeVerein im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> e.V. getragen.<br />
Für noch nicht Strafmündige, aber bereits durch Straftaten aufgefallene Kinder der<br />
Altersgruppe von 12 bis 14 Jahren, bestand wieder die Möglichkeit, an einem<br />
Sozialisierungskurs teilzunehmen. In Absprache mit den erziehungsberechtigten Eltern<br />
konnten 22 Kinder an zwei Kursen teilnehmen.<br />
Kinderschutzauftrag<br />
Durch In-Kraft-Treten des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe zum<br />
01.10.2005 ist der Kinderschutz aus rechtlicher Sicht konkretisiert worden. Der neu<br />
eingefügte § 8 a SGB VIII in Verbindung mit § 72 a SGB VIII verpflichtet die Jugendämter<br />
mit den Trägern von Einrichtungen und Diensten, die Leistungen nach dem SGB VIII<br />
erbringen, Vereinbarungen darüber zu treffen, wie der Schutz des Kindeswohls gegenüber<br />
Gefährdungen gewährleistet bzw. verbessert werden kann. Mittlerweile haben alle im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ansässigen Träger der Kindertagesstätten und die freien Jugendhilfeträger<br />
die von einer Arbeitsgruppe ausgearbeiteten Vereinbarungen unterschrieben. Da insbesondere<br />
im Bereich der Kindertagesstätten (Kindergärten, Krippen und Horte) in Sachen Erkennen<br />
und Beurteilung von Kindeswohlgefährdungen ein Informationsdefizit bei den Beschäftigten<br />
festzustellen war, wurden und werden gezielt Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.<br />
Dabei geht es darum, Leitungskräfte der Kindertagesstätten und die Erzieherinnen und<br />
Erzieher gezielt zu informieren und fit für Kinderschutzaufgaben zu machen.<br />
Die Bearbeitung von Verfahren bei Kindeswohlgefährdungen erfolgt seitdem im Rahmen<br />
eines standardisierten Verfahrens. Diese Verfahrensweisen werden regelmäßig überprüft und<br />
neuesten Entwicklungen wie auch Notwendigkeiten angepasst. Verbunden mit diesem<br />
vereinbarten Verfahrensablauf ist auch eine deutliche Zunahme der beobachteten<br />
Kindeswohlgefährdungen, die dem Jugendamt zur Kenntnis gegeben werden. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
musste das Jugendamt insgesamt 85 Meldungen nachgehen.<br />
Neue Pflichten und Aufgaben für die Jugendämter wird das zum 01.01.2012 in Kraft tretende<br />
neue Bundeskinderschutzgesetz mit sich bringen. Es regelt u.a. den nun vorgeschriebenen<br />
Einsatz früher Hilfen und das für Ärzte, Hebammen und Schulen nun vorzuhaltende<br />
Beratungsangebot.<br />
87
Initiative für Kinder in Trennungs- und Scheidungsverfahren<br />
Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken psychisch. Ursache von<br />
Verhaltensauffälligkeiten sind häufig auch die erlebten teilweise hochstrittigen Trennungs-<br />
und Scheidungsstreitigkeiten ihrer Eltern. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> haben sich deshalb das<br />
Amtsgericht <strong>Vechta</strong>, das Jugendamt des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> und die<br />
Erziehungsberatungsstelle des Caritas Sozialwerkes St. Elisabeth zu einer Arbeitsgruppe<br />
„Initiative für Kinder und Jugendliche in Trennungs- und Scheidungsverfahren (pro<br />
KiTuSch)„ zusammengefunden. Durch eine enge Kooperation soll sichergestellt werden,<br />
dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Trennungs- und Scheidungsverfahren<br />
ausreichend berücksichtigt werden und dass für alle Beteiligten ein zufriedenstellendes<br />
Umgangsrecht vereinbart wird. Auch die an den Verfahren beteiligten Rechtsbeistände<br />
wurden in diese Kooperationsarbeit mit dem Ziel einbezogen, dass auch sie ihren Beitrag zu<br />
einem beschleunigten und einvernehmlichen Verfahrensablauf leisten. Im November fand<br />
hierzu eine erste gemeinsame Informationsveranstaltung statt.<br />
Die Arbeitsgruppe „pro KiTuSch“ fand sich zu insgesamt 3 Treffen im Jahr <strong>2011</strong> zusammen.<br />
Darüber hinaus wurde das Angebot in unterschiedlichsten Arbeitskreisen vorgestellt und war<br />
Thema eines Workshops eines von der Universität <strong>Vechta</strong> durchgeführten Fachtages im März<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Verbunden mit dieser veränderten Verfahrensweise ist auch hier eine deutliche<br />
Fallzahlensteigerung. Im Jahr <strong>2011</strong> war das Jugendamt in insgesamt 362 Trennungs- und<br />
Scheidungsverfahren beratend beteiligt.<br />
Jugendpflege/Jugendbildung<br />
Jugendbildungsmaßnahmen an Wochenenden<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> sind an 13 Wochenenden insgesamt 66 Wochenendveranstaltungen<br />
durchgeführt worden. Die Schwerpunkte dieser Seminare lagen im Bereich der<br />
Motivationsbildung bei Jugendlichen im Hinblick auf ihre Mitarbeit in Jugendgruppen und<br />
auf Ausbildungsangebote für Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Die Nachfrage nach einiger<br />
dieser Veranstaltungen war wie im Vorjahr wieder größer als das Angebot.<br />
Im Vordergrund steht immer noch der Wunsch nach Gemeinschaftserlebnissen in der Gruppe<br />
und Kontakt zu den Mitarbeitern. Der Bereich des klassischen Werkens gewinnt weiter an<br />
Bedeutung.<br />
Die Ausbildung der Jugendgruppenleiter wurde vom Jugendamt erneut verbessert. Die<br />
Nachfrage nach Jugendgruppenleiterausbildungen ist immer noch steigend. Es wurden<br />
88
weitere Gruppenleiterausbildungen für Schüler aus Haupt- und Realschulen sowie aus<br />
Berufsbildenden Schulen durchgeführt. Um die Qualität der pädagogischen Arbeit nachhaltig<br />
zu sichern, wurden zusätzlich zu den Gruppenleitergrundkursen insgesamt acht<br />
Fortbildungsangebote für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für<br />
Lehrerinnen und Lehrer und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen durchgeführt. Der<br />
zeitliche Rahmen variierte dabei von Abend- bis hin zu Wochenendveranstaltungen.<br />
Außerdem konnte der Bereich der geschlechtsspezifischen Jugendarbeit im Jahr <strong>2011</strong> weiter<br />
ausgebaut werden. In der Jungenarbeit konnte auf die Entwicklungen des Vorjahres aufgebaut<br />
werden, so dass verschiedene Seminarangebote erfolgreich weiterentwickelt und durchgeführt<br />
wurden. Aber auch im Bereich der Mädchenarbeit konnten neue Konzepte entwickelt und<br />
ausprobiert werden, an denen im Jahr 2012 weiter gearbeitet wird.<br />
An den Wochenendmaßnahmen haben insgesamt 838 junge Leute teilgenommen. Viele<br />
Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder an solchen Maßnahmen teilnehmen, um soziale<br />
Kontakte zu üben und Perspektiven für ihre Freizeitgestaltung zu finden.<br />
Jugendbildungsmaßnahmen in den Ferien<br />
In den Osterferien und Herbstferien wurden insgesamt 16 fünftägige Bildungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Hinzu kam eine neuntägige erlebnispädagogische Kanutour in den<br />
Sommerferien. Die Ferienmaßnahmen erfreuten sich nach wie vor großer Beliebtheit.<br />
Insgesamt haben daran 281 junge Leute teilgenommen.<br />
Jugendbildung insgesamt<br />
450 Jugendliche konnten leider nicht berücksichtigt werden, weil die von ihnen gewünschten<br />
Seminare schon belegt waren. Die Gesamtteilnehmertage beliefen sich auf 3.806. Die von den<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern erbrachte Arbeitsleistung betrug 17.824 Stunden.<br />
Internationale Jugendbegegnungen<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnte der Kontakt mit Jugendlichen aus Havlicuv Brod (Tschechien) weiter<br />
erhalten werden. Diesbezüglich fand im Sommer eine erlebnispädagogische<br />
Abenteuermaßnahme in Form eines „Europa-Haiks“ sowie ein Gegenbesuch im Jugend- und<br />
Freizeitzentrum am Dümmer im Herbst statt. Und auch für das Jahr 2012 sind wieder<br />
Jugendaustauschangebote vereinbart.<br />
89
Jugendschutz<br />
Im Bereich des Jugendschutzes, gerade bei den Präventionsmaßnahmen, zeigt sich, dass zu<br />
diesem Thema ein sehr großes Interesse in der Bevölkerung vorhanden ist. So findet seit 2006<br />
mit dem Kreissportbund <strong>Vechta</strong> eine gemeinsame Jugendschutz-Aktion statt, die im Jahr<br />
<strong>2011</strong> weiter ausgebaut werden konnte. Mit den Sportvereinen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> werden<br />
regelmäßig Informationsveranstaltungen unter dem Titel „Keine Kurzen für die Kurzen“<br />
organisiert, um besonders die Jugendbetreuer sowohl über die Inhalte des Jugendschutzes als<br />
auch über die möglichen Folgen des Missbrauchs von Alkohol und Drogen zu informieren.<br />
Außerdem soll ihnen hierbei ihre Vorbildfunktion für die Kinder und Jugendlichen deutlich<br />
gemacht werden. Die Inhalte der Informationsveranstaltungen sind vereinsbezogen. Als klares<br />
Ziel kann die Gewinnung der Betreuer als Multiplikatoren in den Abteilungen und<br />
Mannschaften festgehalten werden.<br />
Auch zum Dammer Karneval und Lohner Schützenfest wurde die Aktion „Keine Kurzen für<br />
die Kurzen“ wieder durchgeführt. Hierbei wurden im Vorfeld alle ortsansässigen<br />
Ausgabestellen von alkoholischen Getränken, wie z.B. Tankstellen und Getränkemärkte<br />
aufgesucht, um die Angestellten auf die Bestimmungen sowie die Einhaltung des<br />
Jugendschutzgesetzes hinzuweisen. Nennenswert ist hierbei die vorbildliche Zusammenarbeit<br />
mit den Präventionsräten vor Ort.<br />
Die Inhalte des Jugendschutzgesetzes (Begriffe, inhaltliche Bestimmungen, Bedeutung)<br />
wurden in den Klassen des 8. Schuljahres der Förder-, Haupt - und Realschulen sowie der<br />
Gymnasien erläutert. Anschließend wurde anhand von praxisnahen Beispielen der Bezug zur<br />
jeweiligen Veranstaltung hergestellt und die Probleme von Alkoholmissbrauch mit den<br />
Jugendlichen diskutiert.<br />
Des Weiteren wurden am 1. Mai wieder Bollerwagen im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
kontrolliert. Hierbei wurde die gemeinsame Jugendschutzkontrolle des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
und der Polizei von den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden unterstützt. Es gab<br />
lediglich 2 Sicherstellungen von Alkohol bei Minderjährigen. Dies zeigt, dass immer mehr<br />
Eltern ihren Kindern wieder klare Grenzen setzen, was den Umgang mit Alkohol u.a. am 1.<br />
Mai betrifft.<br />
Außerdem wurden im Jahr <strong>2011</strong> zwei große Jugendschutzkontrollen sowie gezielte kleine<br />
Einzelkontrollen aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung durchgeführt. Der von einigen<br />
Gastwirten im Jahr 2008 ins Leben gerufene Verhaltenskodex zeigte hierbei ganz deutlich<br />
seine Wirkung.<br />
90
In Zusammenarbeit mit der Polizei <strong>Vechta</strong> wurde zum Stoppelmarkt in <strong>Vechta</strong> auf die<br />
Aufklärung und Zusammenarbeit mit den Stoppelmarktswirten gesetzt. Schon im Vorfeld des<br />
Stoppelmarktes wurden die Plakataktionen „Misch dich ein - Keine Kurzen für die Kurzen“<br />
und „Vorsicht vor Taschendieben“ auf dem Stoppelmarkt <strong>Vechta</strong> sowie in allen Bussen und<br />
Bahnen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> durchgeführt. Durch die Plakate sollte die Bevölkerung<br />
aufgeklärt und zu mehr Zivilcourage aufgerufen werden. Am Stoppelmarktsfreitag wurde eine<br />
gemeinsame Kontrolle der Zeltbetriebe vom Jugendamt und der Polizei <strong>Vechta</strong> durchgeführt.<br />
Hierbei wurden 2 Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt.<br />
Insgesamt zeigte sich im Jahr <strong>2011</strong>, dass zu dem Thema Jugendschutz ein sehr großes<br />
Interesse in der Bevölkerung vorhanden ist. Besonders im Bereich der Eltern herrscht bei den<br />
Themen „Jugendschutz und Jugendmedienschutz“ immer noch eine große Unsicherheit. Um<br />
ihnen diese Unsicherheit zu nehmen, wurden Elternbriefe mit Informationsmaterial<br />
verschickt. Ein weiterer Baustein in der Präventionsarbeit bildeten 2 Elternabende unter dem<br />
Titel „Klartext reden!“, die großen Anklang gefunden haben.<br />
Im Jahr 2010 startete die Jugendschutzaktion „Wir kontrollieren das Alter!“. Mit Hilfe der so<br />
genannten Alterskontrollscheiben soll es dem Verkaufspersonal erleichtert werden, das Alter<br />
von Jugendlichen schnell zu berechnen und den Alkoholverkauf an Jugendliche unter 16<br />
Jahren, sowie den Verkauf von harten alkoholischen Getränken an Jugendliche unter 18<br />
Jahren einzudämmen. Die Effektivität der Alterskontrollscheiben und die Einhaltung der<br />
Verkaufsbeschränkungen wurden im Jahr <strong>2011</strong> durch einen landkreisweiten Testkauf<br />
überprüft. Bei diesen Testkäufen, die von einem geschulten Polizeischüler durchgeführt<br />
wurden, wurden leider zahlreiche Verstöße gegen die Verkaufsbeschränkungen festgestellt.<br />
Projekt Schutzengel<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> führten die <strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg und <strong>Vechta</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />
Polizeiinspektion Cloppenburg/<strong>Vechta</strong> weiterhin das Projekt „Schutzengel“ durch. Ziel des<br />
Projektes ist es, die Anzahl der Verkehrsunfälle bei jungen Fahrern, verursacht durch Alkohol<br />
und Drogen, Selbstüberschätzung, Imponiergehabe und Raserei zu verringern. Sie sollen<br />
motiviert werden, Verantwortung im Straßenverkehr zu übernehmen und positiv auf<br />
Gleichaltrige einzuwirken. Gleichzeitig soll an die Zivilcourage außerhalb des<br />
Straßenverkehrs appelliert werden.<br />
Bis Dezember <strong>2011</strong> haben sich insgesamt 28.061 junge Menschen im Alter von 16 bis 24<br />
Jahren für das Projekt angemeldet. Von den 14.822 angemeldeten „Schutzengeln“ allein im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> haben bislang 8.435 Schutzengel an verschiedenen so genannten „Qualis“<br />
91
teilgenommen, um sich dadurch für die Teilnahme am Projekt für mindestens ein weiteres<br />
Jahr zu qualifizieren. Diese Fortbildungen, z.B. in den Bereichen Fahrsicherheitstrainings,<br />
Selbstbehauptungs- und Ich-Stärkungskursen, stellen den wichtigsten Bestandteil des<br />
Projektes dar.<br />
Als „Belohnung“ für ihr Engagement erhalten die Schutzengel bei Vorlage ihres Schutzengel-<br />
Ausweises in mehr als 219 Geschäften in den <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg und <strong>Vechta</strong> Rabatte.<br />
So können sie zum Beispiel vergünstigt einkaufen beziehungsweise ins Schwimmbad,<br />
Fitness-Studio oder Kino gehen.<br />
Im November <strong>2011</strong> nahmen Mitarbeiter des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> am „3. Bundestreffen der<br />
Schutzengelprojekte“ in Hannover teil. Dort trafen sich Vertreter von 14 Projekten um sich<br />
über die Entwicklungen in den unterschiedlichen Regionen und Arbeitskreisen auszutauschen,<br />
Probleme zu diskutieren und Anregungen für die tägliche Arbeit zu sammeln. Der<br />
niedersächsische Verkehrsminister Jörg Bode lobte die geleistete Präventionsarbeit. Weitere<br />
Informationen zum Schutzengelprojekt bietet die Internetseite www.schutzengelprojekt.de.<br />
Förderung von Jugendgruppen<br />
Für den Bereich "Fahrten und Lager" wurden Zuschüsse in Höhe von 153.016 Euro, davon<br />
71.138 Euro an Schulen gezahlt. Für internationale Jugendbegegnungen wurden Zuschüsse in<br />
Höhe von 54.337,60 Euro ausgezahlt, von denen 32.490 Euro an Schulen gingen. Die<br />
Jugendgruppenleiterausbildung der Verbände wurde mit 3.441,90 Euro bezuschusst.<br />
Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer<br />
Mit rund 30.000 Übernachtungen wurde das Jahr <strong>2011</strong> für das Jugend- und Freizeitzentrum<br />
wieder ein gutes Jahr. Für 2012 ist mit einem gleichbleibend gutem Ergebnis zu rechnen.<br />
Über 24.000 Übernachtungen für 2012 waren bereits im Dezember des Berichtsjahres<br />
verbindlich gebucht.<br />
Im Selbstversorgerbereich konnten weitere 1.850 Übernachtungen verzeichnet werden. Für<br />
das Jahr 2012 sind über 1.500 Übernachtungen bereits vertraglich gebucht. Damit wird dieser<br />
Selbstversorgerbereich deutlich besser angenommen als erwartet.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde die Präsenz des pädagogischen Freizeit- und Bildungsangebots im<br />
Internet unter www.jfz-duemmer.de weiter verbessert. Hier können sich Gastgruppen aus<br />
einzelnen Bausteinen ein Wunschprogramm zusammenstellen. Bei Bedarf ist es auch möglich<br />
sich beraten oder ein maßgeschneidertes pädagogisches Programm aufstellen zu lassen. Zum<br />
Angebot gehören ebenfalls personelle Unterstützungen und praktische Hilfen bei der<br />
92
Programmdurchführung. Über 200 zum Teil ganztägige bzw. mehrtägige Programmangebote<br />
wurden in <strong>2011</strong> gebucht.<br />
Die Preise für Übernachtung und Verpflegung wurden für 2012 um durchschnittlich 0,70<br />
Euro je Übernachtung erhöht. Die gute wirtschaftliche Entwicklung des JFZ erlaubt es,<br />
insbesondere mehrtägige Aufenthalte von Kindern und Jugendlichen weiterhin sehr günstig<br />
anzubieten.<br />
93
Gesundheit<br />
Allgemeines<br />
Das Gesundheitsamt hat im Jahr <strong>2011</strong> wieder eine Vielzahl an infektionshygienischen<br />
Begehungen und Beratungen für Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sowie verschiedene,<br />
auch überregional beachtete Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeiter<br />
und Institutionen des Gesundheitswesens durchgeführt. Dabei standen die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes oft als gefragte Referenten zu einer Vielzahl von<br />
Themen zur Verfügung.<br />
Amtsärztlicher Dienst<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden etwa 3.400 Gutachten, Bescheinigungen und Zeugnisse erstellt. Die<br />
Belehrungen über die Hygienemaßnahmen <strong>beim</strong> Umgang mit Lebensmitteln gemäß dem<br />
Infektionsschutzgesetz machten dabei den größten Anteil aus (ca. 2.600 Zeugnisse).<br />
Tuberkuloseberatung<br />
Die Tuberkuloseberatung umfasst folgende Aufgaben:<br />
- Ermittlung und Überwachung<br />
- Betreuung und Beratung von Erkrankten, Angehörigen und Kontaktpersonen<br />
- Nachsorge bei Erkrankten<br />
- Untersuchung von Erkrankten und Kontaktpersonen<br />
- Durchführung regelmäßiger Sprechtage im Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit einem<br />
94<br />
Lungenfacharzt<br />
- Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 7 Personen mit offener, behandlungsbedürftiger Lungentuberkulose und<br />
4 Personen mit behandlungsbedürftiger Tuberkulose anderer Organe gemeldet. 1 weitere<br />
Person ist aus einem anderen <strong>Landkreis</strong> zugezogen mit nicht behandlungsbedürftiger, jedoch<br />
weiterhin kontrollbedürftiger Lungentuberkulose.<br />
Im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen wurden 216 Personen untersucht. Da die<br />
Personen bei einer Umgebungsuntersuchung jedoch meistens mindestens zweimal untersucht<br />
werden, ist die Zahl der eigentlichen Untersuchungen höher.<br />
Insgesamt wurden 288 Personen in der Tbc-Beratung informiert, beraten und untersucht. Im<br />
Rahmen der Tbc-Sprechstunden wurden 195 Personen untersucht.
Besonderheiten:<br />
- seit 1996 Auftreten von Resistenzen gegen einzelne Antituberkulostatika<br />
- seit 2000 Auftreten von multiresistenten Tuberkulosestämmen<br />
- seit 2001 Rückgang von Tuberkuloseerkrankungen anderer Organe als der Lunge und<br />
Zunahme von behandlungsbedürftigen Lungentuberkulosefällen<br />
- 2001 Bildung eines überregionalen Arbeitskreises Tuberkulose-Beratung (Weser-Ems)<br />
- <strong>2011</strong> Einführung eines (neuen) immunologischen Testverfahrens im Rahmen der<br />
Tuberkulose-Überwachung zusätzlich zum bisherigen Hauttest<br />
Seit ca. 3 Jahren werden auch Untersuchungen zum Ausschluss einer Tuberkulose für<br />
Jugendliche vor Auslandsaufenthalten als Dienstleistung angeboten.<br />
Impf- und reisemedizinische Beratung<br />
Die auf den individuellen Reiseverlauf zugeschnittene reisemedizinische Beratung sowie die<br />
Durchführung der notwendigen Impfungen im Gesundheitsamt wurden im Berichtsjahr gut<br />
angenommen. So wurden 107 reisemedizinisch relevante Impfungen (vorwiegend<br />
Gelbfieberimpfungen) und entsprechende reisemedizinische Beratungen durchgeführt. Des<br />
Weiteren fanden etwa 100 telefonische reisemedizinische Beratungen statt.<br />
Um eine Konkurrenzsituation zu vermeiden, wurde <strong>2011</strong> verstärkt auf die Impftätigkeiten der<br />
niedergelassenen Ärzte verwiesen. Gelbfieberimpfungen, für die eine staatliche Zulassung<br />
notwendig ist, über die im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> nur das Gesundheitsamt verfügt, wurden<br />
weiterhin durchgeführt. Andere reisemedizinisch relevante Impfungen wurden überwiegend<br />
im Zusammenhang mit notwendigen Gelbfieberimpfungen durchgeführt. Hierdurch kam es<br />
insgesamt zu einer Reduktion der Gesamtanzahl der durchgeführten Impfungen.<br />
Gesundheitsaufsicht<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war wiederum geprägt durch das Thema MRSA (Methicillin resistente<br />
Staphylococcus aureus) und MRE (Multiresistente Erreger), die im Blickpunkt der<br />
Öffentlichkeit bleiben. Die fruchtbare Mitarbeit im MRSA-Netzwerk wurde weitergeführt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die Einarbeitung in die Vielzahl der Änderungen und auch neu<br />
hinzugekommenen Aufgaben im Zuge der ab 01.11.<strong>2011</strong> eingetretenen neuen<br />
Trinkwasserverordnung.<br />
95
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst<br />
Im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) hat der Wechsel in der Leitung reibungslos<br />
geklappt. Die notwendigen Aufgaben konnten erfolgreich erledigt werden und geplante<br />
Veränderungen umgesetzt werden.<br />
Schuleingangsuntersuchungen<br />
Die Schuleingangsuntersuchungen für die Schulanfänger <strong>2011</strong> wurden durch das Team des<br />
KJGD abgeschlossen. Die Ärztinnen Frau Dr. Guhe und Frau Dr. Eichler verstärkten das<br />
Team des KJGD für die Saison. Es wurden 1.735 Kinder untersucht (38 weniger als im<br />
Vorjahr). 177 Kinder waren davon 2010 zurückgestellt worden und wurden deshalb ein<br />
zweites Mal untersucht. 33 Kinder wurden als Kann-Kinder vorgestellt (27 weniger als im<br />
Vorjahr).<br />
81,3% (1410 Kinder) hatten vor der Schule mindestens 3 Jahre einen Kindergarten besucht,<br />
nur 6 Kinder (0,3%) waren gar nicht im Kindergarten gewesen. 167 Kinder (9,7%) hatten bis<br />
zur Schule eine teilstationäre Maßnahme im Kindergarten erhalten (Heilpädagogischer<br />
Kindergarten, Integrationsgruppe im Kindergarten oder Sprachheilkindergarten). 306 Kinder<br />
(17,6%) hatten in ihrem Leben irgendwann einmal ambulante heilpädagogische<br />
Frühförderung erhalten. 129 (7,4%) davon waren zum Untersuchungszeitpunkt noch in<br />
Betreuung.<br />
8,9% (154) der Kinder erhielten eine Zurückstellungsempfehlung in einen Schulkindergarten<br />
oder in den Kindergarten. 7,2% (125) der Kinder erhielten eine Empfehlung für die<br />
Überprüfung eines sonderpädagogischen Förderbedarfes, da aufgrund von<br />
Entwicklungsrückständen die Abklärung des Bedarfs an spezieller ergänzender pädagogischer<br />
Unterstützung durch die Schule notwendig erschien. Diese pädagogische Förderung kann je<br />
nach Bedarf und Umfang als ergänzende Hilfe in der Regelschule oder durch die Aufnahme<br />
in eine Förderschule erfolgen.<br />
Wie im Vorjahr war die Schulpflicht um einen weiteren Monat ausgeweitet worden, auf die<br />
Kinder, die bis Ende August geboren wurden. Dies hat die Gesamtzahl der schulpflichtigen<br />
Kinder nicht ansteigen lassen. Gleichzeitig sind jedoch die Empfehlungen für eine<br />
Zurückstellung vom Schulbesuch und die Empfehlungen zur Sonderpädagogischen<br />
Überprüfung wegen schulrelevanter Entwicklungsverzögerungen angestiegen.<br />
Schulpflichtige Kinder werden jünger und haben vermehrt Entwicklungsrückstände, die<br />
unterstützende Förderangebote sowohl in den Kindergärten als auch spätestens im schulischen<br />
Kontext notwendig machen. Insbesondere Probleme der Sprachentwicklung, der<br />
Deutschkompetenz und des Verhaltens stellen einen besonderen Risikofaktor für die Schule<br />
96
dar. Die Bedeutung eines stützenden und fördernden Elternhauses wird dabei immer<br />
deutlicher. Medizinische Therapien und Förderangebote der Eingliederungshilfe können<br />
Probleme in Familie, Gesellschaft und strukturelle Mängel in der Kinderbetreuung nicht<br />
lösen.<br />
Das Schuleingangsverfahren für die Schulanfänger 2012 hat im Herbst <strong>2011</strong> in den<br />
Kindergärten begonnen. Wie geplant sind Modifikationen im Untersuchungsablauf umgesetzt<br />
worden. Ziel ist es, die Erfahrungen der Erzieherinnen und Erzieher stärker in das Verfahren<br />
einzubeziehen. In diesem Jahr werden deshalb mehr Kinder in den Kindergärten bereits im<br />
Herbst untersucht. Dies betrifft Kinder mit Förderbedarf, mit heilpädagogischer<br />
Frühförderung oder Entwicklungsauffälligkeiten, die den Eltern und Erzieherinnen und<br />
Erzieher im Kindergarten aufgefallen sind. Für dese Kinder kann die frühe Untersuchung mit<br />
Blick auf die Einschulung hilfreich sein, um durch Beratung und ggf. noch therapeutische<br />
Maßnahmen, die Weichen für die Entwicklung positiv zu verstellen.<br />
Die Mehrzahl der schulpflichtigen Kinder wird weiterhin in den ersten Monaten des Jahres<br />
2012 in den Grundschulen untersucht werden. Das Untersuchungsverfahren ist den<br />
Niedersächsischen Empfehlungen der Schuleingangsuntersuchung angepasst worden, so dass<br />
eine interkommunale Vergleichbarkeit der Ergebnisse möglich wird.<br />
Diagnostik zum Bedarf von Eingliederungshilfemaßnahmen, z.B. Heilpädagogische<br />
Frühförderung<br />
Seit 2010 wird die Fachkompetenz des Gesundheitsdienstes auch in das Verfahren der<br />
Bewilligung der heilpädagogischen Frühförderung des <strong>Landkreis</strong>es eingebunden. Dazu<br />
konnte eine Psychologin gewonnen werden die zusammen mit dem ärztlichen Dienst und der<br />
Kinderärztin des KJGD eine komplexe Entwicklungsdiagnostik und Beratung für die<br />
Familien durchführt. Ziel ist es, für die Kinder den Unterstützungsbedarf festzustellen und die<br />
Familien zu den möglichen passgenauen Hilfen zu beraten. Das Team des Kinder- und<br />
Jugendgesundheitsdienstes hat durch die psychologische Fachkraft seine diagnostischen<br />
Möglichkeiten erweitern können.<br />
Seit August 2010 nimmt Frau Heinze, psychologische Psychotherapeutin, diese Aufgabe<br />
wahr. Sie hat langjährige Erfahrung in der Entwicklungsdiagnostik von Kindern und der<br />
Elternberatung. Sie wurde im Sommer <strong>2011</strong> fest angestellt.<br />
Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und den Hilfeanbietern wie den<br />
Frühförderstellen konnte verstärkt, verbessert und Misstrauen abgebaut werden, so dass eine<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit für die Familien im <strong>Landkreis</strong> erfolgt. Aufgabe für die<br />
97
Zukunft wird sein, gemeinsam für eine strukturelle Verbesserung der Angebote für die Kinder<br />
und Familien im <strong>Landkreis</strong> zu arbeiten.<br />
Sprachberatung<br />
129 Kinder, Jugendliche und Erwachsene (vorwiegend Kinder) wurden wegen Hör- und<br />
Sprachstörungen dem Fachberater vorgestellt (2010 waren es 161). Die Gesamtzahl aller<br />
Vorstellungen inklusive Mehrfachvorstellungen von Kindern im Jahr waren 190 (2010 war<br />
die Gesamtzahl aller Vorstellungen 187).<br />
Bei 80 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wurde eine ambulante Sprachheilmaßnahme<br />
empfohlen (2010 waren es 98).<br />
Bei 100 Kindern wurde eine teilstationäre Sprachheilmaßnahme (Sprachheilkindergarten,<br />
Kindergarten für Hörgeschädigte) empfohlen (2010 waren es 109). Unter den 100 Kindern<br />
handelt es sich nicht nur um Neuanmeldungen, sondern z.B. auch um Verlängerungen von<br />
teilstationären Sprachheilmaßnahmen oder um Wiedervorstellungen von Kindern, die 2010<br />
noch nicht im Sprachheilkindergarten aus Kapazitätsgründen aufgenommen werden konnten<br />
und auf der Warteliste stehen.<br />
Bei 6 Kindern wurde eine stationäre Sprachheilmaßnahme (z.B. Sprachheilzentrum, Reha-<br />
Klinik, Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte) empfohlen (2010 waren es 12).<br />
Bei 1 Kind wurde eine Beschulung in einer Klasse für Sprachbehinderte empfohlen (2010<br />
kein Kind).<br />
Bei 11 Kindern waren keine Sprachheilmaßnahmen erforderlich, dabei waren bei 1 Kind<br />
keine Maßnahmen erforderlich, bei 10 Kindern andere Maßnahmen erforderlich (z.B.<br />
Wiedervorstellung, Frühförderung, heilpädagogischer Kindergarten,<br />
Integrationskindergarten, Vorstellung <strong>beim</strong> HNO-Arzt und anderen Ärzten,<br />
Pädaudiologische Beratungsstelle, mobiler Dienst des Landesbildungszentrums für<br />
Hörgeschädigte, Ergotherapie) Von den 10 anderen Maßnahmen waren 6 Wiedervorstellung<br />
und 4 andere Maßnahmen. Die eigentliche Zahl der Wiedervorstellungen oder anderer<br />
Maßnahmen ist höher, da bei vielen Kindern neben der ambulanten bzw. teilstationären<br />
Sprachheilmaßnahme noch andere Maßnahmen oder Wiedervorstellungen empfohlen worden<br />
waren, aber nur ambulante bzw. teilstationäre Maßnahmen in der Statistik aufgeführt worden<br />
sind. (2010 waren bei 23 Kindern keine Sprachheilmaßnahme erforderlich, dabei waren bei 3<br />
Kindern keine Maßnahmen erforderlich, bei 20 Kindern andere Maßnahmen erforderlich.<br />
98
Kinder- und Jugendzahnpflege<br />
Die Kinder- und Jugendzahnpflege konnte im Jahr <strong>2011</strong> weiter ausgebaut werden.<br />
Schwerpunkte bildeten weiterhin die Aufklärungsarbeit über gesunde Mundhygiene mit<br />
Zahnputztraining in den Schulen und Kindergärten sowie Informationen über die gesunde<br />
Ernährung.<br />
Zum „Tag der Zahngesundheit“ wurde im Berichtsjahr an den Grundschulen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Vechta</strong> ein Malwettbewerb gestartet. Über den ersten Preis freuten sich die Kinder der<br />
Grundschule Hagen. Sie durften sich eine Vorführung vom „Theater Zahnlücke“ anschauen.<br />
Die 4. Klasse erhielt zudem ein gesundes Frühstück.<br />
Bewährt hat sich weiterhin in vielen Kindergärten und Schulen der Aufbau eines<br />
„Zuckerbüffets“ sowie neuerdings auch einer „Saft-Bar“. Durch eine anschauliche<br />
Darstellung anhand von Zuckerwürfeln konnten sich die Kinder und auch ihre Eltern<br />
ausgiebig über den Zuckergehalt in verschiedenen Nahrungs- und Lebensmitteln informieren.<br />
Weiterhin wurden auch im Jahr <strong>2011</strong> die Bemühungen in der Kariesprophylaxe insbesondere<br />
in den 6. Schulklassen fortgeführt. Das Prophylaxeteam des Zahnärztlichen Dienstes wirkte<br />
erstmalig auch an Projekten in Schulen mit, welche eine „Gesundheitswoche“ für die 5.-10.<br />
Schulklassen durchführten.<br />
AIDS-Beratung<br />
Die direkte Beratung von HIV-Infizierten hat auch im Jahre <strong>2011</strong> weiter zugenommen.<br />
Beispielhaft sei hier das Beantragen auf Einzelfallhilfen bei der Deutschen Aids-Stiftung in<br />
Bonn genannt. Viele Betroffene befinden sich in einer prekären materiellen Notsituation, da<br />
sie noch sehr jung sind und noch keine oder nur geringe Leistungsansprüche an das soziale<br />
Sicherungssystem aufbauen konnten. In einigen Fällen konnte die Aids-Beratungsstelle in<br />
Zusammenarbeit mit der Deutschen Aids-Stiftung in Bonn <strong>2011</strong> erfolgreich helfen. Im Jahre<br />
<strong>2011</strong> nahmen 195 Personen (2010: 185) Beratungskontakte mit dem Aids-Berater auf.<br />
In Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln, gab es im<br />
November <strong>2011</strong> im Dersa Kino Center in Damme die „Jugendfilmtage zum Thema Liebe,<br />
Partnerschaft und AIDS“ an zwei Tagen. Mit diesen Veranstaltungen konnten über 600<br />
Jugendliche direkt erreicht werden. Zur Nachbereitung gab es dann Besuche des AIDS-<br />
Beraters in den Schulklassen. Diese erfolgreiche Form der Prävention wird auch 2012<br />
fortgesetzt. Darüber hinaus fanden zum Welt-Aids-Tag <strong>2011</strong> am 1. Dezember wieder<br />
zahlreiche Veranstaltungen statt. Dazu gehörten insgesamt 4 ausverkaufte<br />
99
Theaterveranstaltungen mit dem Jugendtheater „Hein Knack“ im Gulfhaus <strong>Vechta</strong> und seit<br />
langer Zeit wieder einmal im Jugendtreff Lohne. Auch diese wurden im Unterricht<br />
gemeinsam mit dem AIDS-Berater nachgearbeitet. Da das Interesse an diesen<br />
Theaterveranstaltungen groß ist, wird auch diese Form der Prävention 2012 weitergeführt.<br />
Der Verkauf der Original-Aids-Teddys fand auch <strong>2011</strong> im gesamten Kreisgebiet in 7<br />
Verkaufsstellen statt. Auch diesmal waren die Teddys schnell vergriffen und die Aktion ergab<br />
einen Erlös von 4.000 Euro, der an die Deutsche AIDS-Stiftung überwiesen wurde.<br />
Durch Einzelfallanträge des AIDS-Beraters kann der Erlös der „AIDS-Teddy-Aktion“ für<br />
Betroffene aus der Region bei der Deutschen AIDS-Stiftung in Bonn abgerufen werden.<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Der Sozialpsychiatrische Dienst betreute und begleitete im Jahr <strong>2011</strong> 250 Klienten, davon<br />
129 männliche und 121 weibliche Klienten. Es gab insgesamt 855 Kontakte zu Klienten. Im<br />
Bereich der Gruppenangebote konnte dafür Sorge getragen werden, dass die Teestube in der<br />
Haltestelle des SKF auch in <strong>2011</strong> ein niedrigschwelliges Angebot für chronisch psychisch<br />
Kranke bleibt. Mit der Unterstützung und supervisorischer Begleitung wird in Kooperation<br />
mit der Universität <strong>Vechta</strong> die Teestube für psychisch erkrankte Menschen wöchentlich in der<br />
"Haltestelle" des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) angeboten. Eine Mitarbeiterin des<br />
SKF und des Sozialpsychiatrischen Dienstes bieten jeden Montag eine Gruppe für psychisch<br />
erkrankte Menschen in der "Haltestelle" an.<br />
Die monatlich angebotene Angehörigengruppe wurde im Schnitt von ca. 15 Personen pro<br />
Gruppensitzung besucht. Sie ist nach wie vor fester Bestandteil der Arbeit im Umfeld von<br />
psychisch erkrankten Personen aus dem <strong>Landkreis</strong>.<br />
Einen großen Teil der Arbeitskapazitäten sind wiederum in die Vorbereitung und<br />
Durchführung von Hilfeplankonferenzen gegangen. Es konnte ein neues Gruppenangebot für<br />
junge psychisch Erkrankte (bis 25 Jahre) etabliert werden. Des Weiteren wurde im Rahmen<br />
des vom Gesundheitsamt geschäftsführend geleiteten Sozialpsychiatrischen Verbund eine<br />
Fortbildungsveranstaltung „Kinder suchtkranker Eltern als Opfer und Täter“ mit hoher<br />
Beteiligung durchgeführt werden.<br />
100
Bauangelegenheiten<br />
Entwicklung der Bautätigkeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Allgemein<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> sind nach Angaben der Bauherren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Bauvorhaben mit einer<br />
Gesamtinvestitionssumme von ca. 289.330.000 Euro beantragt, genehmigt und überwiegend<br />
ausgeführt worden. Gegenüber dem Jahr 2010 bedeutet das eine Steigerung um 33,6 %. Diese<br />
Investitionssummen unterstreichen erneut die hohe Dynamik und Kontinuität der Wirtschaft<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>.<br />
Die regionale Verteilung zeigt folgende Entwicklung in den Städten und Gemeinden:<br />
Bauanträge (inkl. Baumitteilungen) und Investitionssummen (in 1.000 €)<br />
2010 <strong>2011</strong><br />
Wohnen und<br />
Gewerbe<br />
Landwirtschaft<br />
Investitionssumme<br />
Wohnen und<br />
Gewerbe<br />
Landwirtschaft<br />
Investitionssumme<br />
Bakum 46 46 12.117 T€ 49 41 15.160 T€<br />
Damme 120 34 25.339 T€ 156 35 35.856 T€<br />
Dinklage 97 31 13.470 T€ 121 21 17.490 T€<br />
Goldenstedt 80 16 14.500 T€ 94 18 20.467 T€<br />
Holdorf 47 15 8.182 T€ 57 15 12.830 T€<br />
Lohne 233 29 52.364 T€ 227 13 55.489 T€<br />
Neuenkirchen-Vörden 69 23 11.789 T€ 58 16 20.389 T€<br />
Steinfeld 84 32 17.114 T€ 92 17 19.807 T€<br />
<strong>Vechta</strong> 331 27 51.019 T€ 325 26 64.078 T€<br />
Visbek 88 26 10.614 T€ 79 25 27.764 T€<br />
Summe 1.195 279 216.507 T€ 1.258 227 289.330 T€<br />
1.474 1.485<br />
Auf die Städte <strong>Vechta</strong>, Lohne, Dinklage und Damme entfielen hierbei ca. 60% der<br />
Investitionen.<br />
Die Entwicklung der Antragszahlen seit 2002 ist aus dem nachfolgenden Diagramm<br />
ersichtlich:<br />
101
2.750<br />
2.500<br />
2.250<br />
2.000<br />
1.750<br />
1.500<br />
1.250<br />
1.000<br />
102<br />
750<br />
500<br />
250<br />
-<br />
1.053<br />
498<br />
295<br />
666<br />
Wohnungsbau<br />
2.512<br />
829<br />
415<br />
238<br />
366<br />
1.848<br />
619<br />
397<br />
223<br />
261<br />
Entwicklung der Bauanträge im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
1.500<br />
786<br />
545<br />
181<br />
356<br />
1.868<br />
423<br />
445<br />
244<br />
130<br />
1.242<br />
381<br />
428<br />
219<br />
121<br />
1.149<br />
335<br />
450<br />
224<br />
172<br />
1.181<br />
333<br />
Bauanträge Wohnbau<br />
Bauanträge Gewerbe<br />
Bauanträge Landwirtschaft<br />
Baumitteilungen<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Der Wohnungsbau lag im Jahr <strong>2011</strong> erneut höher als in den Vorjahren. Neben einer<br />
gegenüber 2010 um 1,5% gestiegenen Zahl an Bauanträgen war auch bei den<br />
Baumitteilungen eine Steigerung von ca. 12 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.<br />
Das Hauptgewicht der Bautätigkeit konzentrierte sich neben Neubauten in den Baugebieten<br />
der Städte und Gemeinden auf Umbaumaßnahmen im Bestand und Vorhaben zur<br />
energetischen Anpassung von Wohngebäuden.<br />
Gewerbebau<br />
Schwerpunkt der baulichen Aktivitäten im gewerblichen Bereich waren auch im Jahr <strong>2011</strong><br />
der Ausbau vorhandener Produktionsstandorte sowie der Bau von Produktions- und<br />
Lagerhallen sowie Logistikzentren.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> übernahmen wieder viele Betriebe der Kunststoffverarbeitung, des Groß-<br />
und Einzelhandels und der vor- und nachgelagerten Bereiche der Ernährungswirtschaft für<br />
ihre Kunden die Lagerhaltung und Kommissionierung und mussten hierfür weitere<br />
entsprechende Kapazitäten schaffen.<br />
Summe<br />
513<br />
238<br />
179<br />
1.263<br />
391<br />
504<br />
278<br />
293<br />
1.466<br />
397<br />
533<br />
227<br />
328<br />
1.485
Die wirtschaftliche Dynamik der Kunststoff verarbeitenden Betriebe war im Berichtsjahr<br />
wieder sehr hoch. Neue Betriebsstandorte wurden entwickelt, vorhandene Standorte wurden<br />
weiter ausgebaut.<br />
Durch die Ausweisung neuer gewerblicher Bauflächen in den Städten und Gemeinden wurde<br />
auch Raum für die Entwicklung und Erweiterung von Handwerksbetrieben geschaffen, die<br />
zum Teil ihre alten Standorte aufgegeben haben und in diese Gewerbegebiete zogen, um so<br />
die Möglichkeit einer weiteren Expansion ihres Betriebes zu schaffen.<br />
Die hohe Investitionsbereitschaft im Bereich der erneuerbaren Energien war im Jahr <strong>2011</strong><br />
ungebrochen. Größere Hallen wurden ebenso mit Photovoltaikanlagen ausgestattet wie<br />
private Wohnhausdächer.<br />
Abbildung 5: Neubau der Oldenburger Möbelwerkstätten GmbH am neuen Standort in Dinklage<br />
Abbildung 6: Neubau der Druckerei B. Heimann GmbH am neuen Standort in Dinklage<br />
103
Abbildung 7: Neubau „Werkzeugbau Varelmann GmbH“ am neuen Standort in Dinklage<br />
Biogasanlagen<br />
Seit 2001 wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 37 Anträge auf Neubau einer Biogasanlage gestellt.<br />
Hierbei handelt es sich um 31 so genannte NaWaRo-Anlagen und 2 Abfallanlagen. Aktuell<br />
sind 21 dieser Anlagen in Betrieb und 11 genehmigt bzw. im Bau befindlich. 1 Anlage<br />
durchläuft zurzeit das Genehmigungsverfahren. In 4 Verfahren lagen die Voraussetzungen für<br />
eine Genehmigung nicht vor bzw. wurde im Nachhinein auf die Inanspruchnahme der<br />
Genehmigung verzichtet. Die NaWaRo-Anlagen werden ausschließlich mit Gülle/Mist und<br />
nachwachsenden Rohstoffen gespeist.<br />
Zum Betrieb der 30 genehmigten NaWaRo-Biogasanlagen und einer Abfallanlage werden<br />
folgende Inputstoffe benötigt:<br />
104<br />
Inputstoff Tonnen/Jahr<br />
Gülle/Mist 165. 910<br />
Maissilage/Ganzpflanzensilage 212.900<br />
Getreide/Corn-Cob-Mix 25.660<br />
Sonstiges<br />
(Grassilage, Kartoffeln, Glycerin, Bioabfälle)<br />
8.500<br />
Summe 412.970<br />
Bei 212.900 t/a Bedarf an Silage werden bei einem Ertrag von ca. 50 t/ha insgesamt 4.250 ha<br />
Ackerfläche für den Anbau benötigt. Das entspricht einem Gesamtanteil der
landwirtschaftlichen Nutzfläche (Ackerflächen und Grünland) von ca. 7,6 % des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Vechta</strong>.<br />
Die 2. Abfallanlage wird ausschließlich mit Bioabfall bestückt.<br />
Tierhaltungen<br />
Im Bereich Bau von Tierhaltungsanlagen setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Die<br />
großen Betriebe wachsen weiterhin um mehr als 2.000 Mastschweineplätze pro<br />
Genehmigungsverfahren. Die im Pressebericht des vergangenen Jahres aufgezeigten<br />
Probleme bezüglich der mangelnden Flächenverfügbarkeit für weitere Expansionen der<br />
Betriebe auf den vorhandnen Betriebsstellen und der damit einhergehende Druck auf den<br />
Außenbereich werden immer größer.<br />
Aufgrund der knapper werdenden Flächen und der damit verbundenen Konkurrenz der<br />
Tierhaltungsanlagen zu den Wohn- und Gewerbegebieten haben einige Gemeinden begonnen,<br />
die Ansiedlung von Tierhaltungsanlagen im Außenbereich planerisch zu steuern.<br />
Novelle des § 35 BauGB<br />
Die Landesregierung befasst sich zur Zeit mit einer Novellierung des Baurechts in Bezug auf<br />
eine bessere Steuerung der Errichtung von Tierhaltungsanlagen. Die Privilegierung der<br />
bäuerlichen landwirtschaftlichen Betriebe steht dabei nicht zur Disposition. Die<br />
immissionsschutzrechtlich relevante gewerbliche Tierhaltung soll allerdings variabler<br />
steuerbar werden.<br />
Bauleitplanung<br />
Das Amt für Planung, Umwelt und Bauordnung hat im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt rund 140<br />
Stellungnahmen zu Bauleitplanverfahren der Städte und Gemeinden bearbeitet und 14<br />
Genehmigungen für die Änderung von Flächennutzungsplänen erteilt. Eine Genehmigung<br />
musste versagt werden.<br />
Planfeststellung<br />
Für den Neubau eines Radweges von Hausstette nach Lüsche an der Essener Straße (L 843) in<br />
der Gemeinde Bakum ist ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt und mit dem Beschluss<br />
im Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossen worden.<br />
105
Ferner sind für den Radweg von Harme nach Hausstette an der L 843 in Bakum sowie für die<br />
Schließung von zwei Bahnübergängen in Steinfeld Planfeststellungsverzichtsverfahren<br />
durchgeführt worden.<br />
Landesraumordnung<br />
Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und<br />
Landesentwicklung hat im August 2010 das Beteiligungsverfahren für eine Änderung und<br />
Ergänzung des Landes-Raumordnungsprogramms eingeleitet. Die Aktualisierung betrifft die<br />
Themen:<br />
106<br />
Rohstoffsicherung<br />
Hochwasserschutz<br />
Küstenschutz<br />
Klimaschutz<br />
Windenergie / Kabeltrassen<br />
Logistik<br />
Breitbandversorgung<br />
Die Auswertung der hierzu eingegangenen Stellungnahmen hat sich deutlich verzögert. Zur<br />
Verzögerung hat auch das Bestreben beigetragen, zumindest einen Teil der großen aus der<br />
eingeleiteten Energiewende resultierenden Veränderungen noch in die laufende Novellierung<br />
einzubringen. Das Verfahren wird Anfang 2012 mit den Erörterungsterminen fortgeführt.<br />
Grundstücksverkehrsgenehmigungen<br />
Durch den Grundstücksverkehrsausschuss des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> wurden im Jahr <strong>2011</strong> in 8<br />
Sitzungen insgesamt 183 Verträge beraten und entschieden. Die Verträge teilten sich<br />
folgendermaßen auf:<br />
Grundstücksverkehrsgenehmigungen <strong>2011</strong><br />
Anzahl genehmigt abgelehnt zurückgenommen<br />
Kauf-/ Übertragungsverträge 169 167 1 1<br />
Pachtverträge 4 4<br />
Hofübertragungen 10 10
Wohnraumförderung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> 80 Förderanträge (Vor- und Hauptanträge) für<br />
Wohnraumfördermittel des Landes Niedersachsen gestellt, bearbeitet und an die NBank als<br />
Bewilligungsstelle weitergeleitet. Die Anträge teilten sich wie folgt auf:<br />
Wohnraumförderung <strong>2011</strong><br />
Maßnahmen<br />
Eigentumsmaßnahmen,<br />
Kinderreich<br />
Eigentumsmaßnahmen,<br />
Schwerbehinderte<br />
Anzahl<br />
Voranträge<br />
Anzahl<br />
Hauptanträge<br />
Förder-/<br />
Darlehnssumme<br />
48 26 840.000 €<br />
1 1 45.000 €<br />
Energetische Maßnahmen 3 1 15.000 €<br />
Mietwohnungsbau 0 0 0 €<br />
Gesamt: 52 28 900.000 €<br />
Für das Land Niedersachsen standen im Jahr <strong>2011</strong> Fördermittel in Höhe von 39,9 Millionen<br />
Euro zur Verfügung.<br />
Denkmalschutz<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> für Sanierungsarbeiten an 14 Baudenkmalen<br />
insgesamt 50.000 Euro an kreiseigenen Zuschüssen bewilligt und ausgezahlt sowie 11<br />
steuerliche Bescheinigungen für begünstigte Baumaßnahmen an Baudenkmalen mit einem<br />
Investitionsvolumen in Höhe von 1.126.600 Euro ausgestellt.<br />
Archäologie<br />
Aufgrund von Hinweisen von Bestattungen aus der Jungsteinzeit und der Bronze- bis<br />
Eisenzeit wurden vor Erschließung eines geplanten Neubaugebietes westlich der Ortschaft<br />
Visbek ab Feb. <strong>2011</strong> archäologische Ausgrabungen notwendig. Über die zu erwartenden<br />
Befunde hinaus wurde ein, nicht nur für die Ortsgeschichte von Visbek überaus bedeutsamer<br />
Friedhof aus dem 8. / 9. Jh. n. Chr. entdeckt. Auf diesem Friedhof ist der Übergang der<br />
heidnischen zur christlichen Bestattungskultur auf engstem Raum deutlich ablesbar.<br />
107
Bisher wurden 203 Körpergräber entdeckt und dokumentiert. Rund ein Dutzend<br />
Pferdebestattungen im Umfeld der heidnischen Begräbnisse kamen hinzu. Nach der<br />
Winterpause wird die Grabung im Frühjahr 2012 abgeschlossen.<br />
Abbildung 8: Körperbestattung um das Jahr 800 mit Resten des menschlichen Knochenskeletts<br />
108
Natur- und Umweltschutz<br />
Flächenmanagement<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat ca. 710 ha Flächen, die für Naturschutzzwecke bewirtschaftet<br />
werden. Der größte Teil der Flächen wird von Landwirten bewirtschaftet, die die Flächen<br />
extensiv überwiegend als Grünland nutzen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> erhebt hierfür von den<br />
Landwirten weiterhin eine Kostenpauschale für Grundsteuern, Beiträge und Umlagen in Höhe<br />
von 35 Euro/ha. Für Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in den Naturschutzgebieten<br />
wurden 11.000 Euro benötigt.<br />
Die Gewässerrenaturierung auf landkreiseigenen Flächen ist <strong>2011</strong> fortgesetzt worden. Der<br />
Apeler Bach in Goldenstedt wird aktuell umgestaltet. Geplant ist, dass die Renaturierung im<br />
Jahr 2012 abgeschlossen wird.<br />
Projekt LIFE-AMPHIKULT<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat sich <strong>2011</strong> an dem Projekt LIFE-AMPHIKULT beteiligt. LIFE ist<br />
ein Umweltschutz-Förderprogramm der EU. AMPHIKULT steht für „Vernetzung und<br />
Management von AMPHIbien in der KULTurlandschaft“.<br />
Eine Besonderheit des Projektes ist, dass von der EU erstmals auch Maßnahmen außerhalb<br />
der Europäischen Schutzgebiete (Natura 2000) gefördert werden. So können isolierte<br />
Vorkommen der Amphibienarten, wie zum Beispiel Laub- und Moorfrosch, Kreuz- und<br />
Knoblauchkröte wieder miteinander vernetzt oder auch eine Ausbreitung von einem<br />
Schutzgebiet in ein anderes ermöglicht werden.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> konnten mit diesem Projekt neue Teiche angelegt und Schlatts saniert<br />
werden.<br />
Naturschutzfachlicher Ersatz- und Ausgleichsfond (NEF)<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 51 Verträge im Rahmen des NEF ausgefertigt und<br />
größtenteils abgeschlossen. Die Gesamtzahl der Verträge hat sich auf 317 erhöht. Zur Zeit<br />
befinden sich 3.346.069 Euro im Fond. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist verpflichtet, im Auftrag der<br />
Vertragspartner zusätzliche Kompensationsmaßnahmen auf weiteren 13,6 ha (insgesamt:<br />
100,9 ha) umzusetzen.<br />
109
Naturschutzrechtliche Verfahren<br />
<strong>2011</strong> wurden 33 Befreiungsverfahren nach § 67 Bundesnaturschutzgesetz durchgeführt. Dabei<br />
handelte es sich u.a. um Befreiungen für Baumaßnahmen, die in Landschaftsschutzgebieten<br />
durchgeführt wurden und um Befreiungen, die wissenschaftliche Untersuchungen in<br />
Naturschutzgebieten und Veranstaltungen wie den Moormarathon ermöglichen.<br />
Um einem Gewerbebetrieb die Erweiterung zu ermöglichen, wurde in Goldenstedt, Ortsteil<br />
Lutten, eine Fläche von 10.000 m² aus dem Landschaftsschutzgebiet Nr. 3 „Freesenholz,<br />
Stubbenkamp, Wetschenholz, Holtershagen, Buchholz, Breitenbruch, Herrenholz, Arkeburg<br />
und Bockhorst“ gelöscht. In Einzelfällen wurden Ausnahmegenehmigungen von<br />
Verbotstatbeständen einer Verordnung erteilt.<br />
Wald<br />
Es sind mehrere ungenehmigte Waldumwandlungen festgestellt worden. Ein Antrag auf<br />
Waldumwandlung wurde abgelehnt. Im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen für<br />
Eingriffe wurden Erstaufforstungen angeordnet. Außerdem wurde die Zahlung einer<br />
Walderhaltungsabgabe angeordnet.<br />
Bodenabbau<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> sind ca. 1.625 ha durch den Abbau von oberflächennahen Rohstoffen<br />
wie Sand, Kies, Ton und Torf belegt. Zur Zeit werden auf 34 Standorten ca. 233 ha Sand und<br />
Kies abgebaut. <strong>2011</strong> wurden 4 Bodenabbaugenehmigungen erteilt. Hierbei handelt es sich um<br />
12 ha Torfabbaufläche und 13 ha Sandabbaufläche. Hinzu kamen einige Antragsverfahren<br />
zum Abbau von Sand, Kies und Torf.<br />
Die Renaturierung von Flächen im Goldenstedter Moor, <strong>Vechta</strong>er Moor, Südlohner Moor<br />
sowie im Campemoor wird fortgesetzt.<br />
Naturdenkmäler<br />
Im Berichtsjahr wurden für 5 Naturdenkmäler Gutachten zur Stand- und Bruchsicherheit<br />
eingeholt. Hinzu kamen Maßnahmen für die Baumpflege. Es entstanden Kosten in Höhe von<br />
1.998 Euro.<br />
Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ <strong>2011</strong><br />
Im Rahmen des 24. Landeswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ fand im Jahr <strong>2011</strong> im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> der 17. Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ statt. Dem<br />
110
Kreisentscheid folgt im Jahre 2012 ein Vorentscheid zum Landeswettbewerb. Der<br />
Landeswettbewerb sowie der Bundesentscheid finden im Jahre 2013 statt.<br />
Insgesamt haben 9 Ortschaften im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat<br />
Zukunft <strong>2011</strong>“ teilgenommen. Vom 23.-25.05.<strong>2011</strong> hat eine 10-köpfige<br />
Bewertungskommission, bestehend aus Vertretern der Denkmal- und Naturschutzbehörde, der<br />
Kreislandfrauen, der Bezirksförster, des Amtes für Landentwicklung (LGLN), der<br />
Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der IG Bauernhäuser, der Oldenburgischen<br />
Landschaft sowie des Heimatbundes Oldenburger Münsterland unter Vorsitz von Landrat<br />
Albert Focke die teilnehmenden Ortschaften bereist, bewertet und eine Platzierung der<br />
Ortschaften vorgenommen. Den 1. Platz erhielt die Ortschaft Lüsche, Gemeinde Bakum. Auf<br />
Platz 2. folgt Carum, Gemeinde Bakum sowie auf Platz 3 Astrup, Gemeinde Neuenkirchen-<br />
Vörden.<br />
Die Ortschaften Lüsche und Carum haben sich für den Vorentscheid zum Landeswettbewerb<br />
2012 qualifiziert.<br />
Stiftung für Umwelt- und Naturschutz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> (SUN)<br />
Die Stiftung für Umwelt- und Naturschutz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat im Jahr <strong>2011</strong> 31 Projekte<br />
(u.a. Anlegung und Pflege von Streuobstwiesen, Anlegung von Feld- und Wallhecken,<br />
Amphibien- und Artenschutzmaßnahmen, Anlegung und Pflege von Klein- und<br />
Stillgewässern, Erhalt und Pflege von Grünlandflächen) mit einem Gesamtvolumen von<br />
40.200 Euro gefördert.<br />
111
Wasserwirtschaft, Hoch- und Tiefbau<br />
Allgemein<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereiches Wasser und Boden kümmern sich als<br />
Genehmigungs- und Überwachungsbehörde u.a. um rund 3.836 Kleinkläranlagen, 10<br />
kommunale und 4 gewerbliche Kläranlagen, 4.013 Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Herstellen<br />
und Behandeln wassergefährdender Stoffe, 3 Wasserschutzgebiete für die Sicherstellung der<br />
öffentlichen Trinkwasserversorgung sowie 5 Wasser- und Bodenverbände. Daneben werden<br />
eine Vielzahl von Genehmigungsverfahren wie z.B. Genehmigungen in Zusammenhang mit<br />
dem Gewässerausbau, Bodennassabbau, Erlaubnisse im Rahmen von Benutzungen von<br />
Gewässern u.s.w. durchgeführt. Hinzu kommen Tätigkeiten rund um die Abfallwirtschaft und<br />
den Bodenschutz. Während die kommunale Abfallbeseitigung auf die<br />
Abfallwirtschaftsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> mbH übertragen wurde, verbleiben die<br />
Aufgaben als so genannter öffentlich rechtlicher Entsorgungsträger, z.B. die Beseitigung<br />
wilder Müllkippen oder die Widerspruchs- und Klageverfahren gegen die Müllgebühren,<br />
<strong>beim</strong> Bereich Wasser und Boden. Ein immer größerer Raum nimmt die Bewertung von<br />
Altablagerungen und Altlasten ein. Das immer knapper werdende Gut „Boden“ führt dazu,<br />
dass auch solche belasteten Flächen wieder in die möglichst uneingeschränkte Nutzung<br />
zurückgeführt werden sollen.<br />
Überschwemmungsgebiete<br />
Durch die zahlreichen, verheerenden Überschwemmungen der vergangenen Jahre war auch<br />
der Hochwasserschutz ein zentrales Thema der letzten Gesetzesnovelle des niedersächsischen<br />
Wassergesetzes. Demnach sollen bis spätestens 2013 für alle Gewässer, bei denen durch<br />
Hochwasser nicht nur geringfügige Schäden entstanden, sondern auch zu erwarten sind,<br />
Überschwemmungsgebiete festgesetzt werden. Hierfür sind nunmehr die <strong>Landkreis</strong>e als<br />
untere Wasserbehörde verantwortlich. Seit 2007 wurden Überschwemmungsgebiete für die<br />
Vördener Aue, die Flöte und die Rote Riede, die Hunte, den Schierenbach und den Bakumer<br />
Bach, den Trenkampsbach, den Hopener Mühlenbach, die Twillbäke, die Lager<br />
Hase/Dinklager Mühlenbach, die Aue, die Dinkel und den Fladderkanal sowie für den<br />
Handorfer Mühlenbach festgesetzt. Für weitere 8 Gewässer bzw. Gewässerabschnitte im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, vor allem bei den Zuflüssen der Lager Hase, stehen die entsprechenden<br />
Festsetzungsverfahren noch aus.<br />
112
Entnahme von Grundwasser<br />
Der Bedarf an Grundwasser gewinnt zunehmend an Bedeutung. Neben den drei großen<br />
öffentlichen Wasserwerken in Holdorf, <strong>Vechta</strong> und Vörden zählen u.a. die Landwirtschaft<br />
(Obst- und Gemüseanbau) sowie die Geflügel- und Lebensmittelindustrie zu den größeren<br />
Entnehmern von Grundwasser. Insgesamt existieren zur Zeit 353 Wasserentnahmeerlaubnisse<br />
(>10 m 3 /Tag) mit einer tatsächlichen Entnahmemenge von rund 11,3 Millionen m 3<br />
Grundwasser im Jahr.<br />
Bei entsprechenden Anträgen auf Grundwasserentnahme sind der gute mengenmäßige<br />
Zustand des Grundwasserkörpers, die Auswirkungen der Wasserentnahme, die<br />
unterschiedlichen Belange der Betroffenen sowie der Verwendungszweck im Auge zu<br />
behalten und abzuwägen. Noch sind im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wegen der hohen verfügbaren<br />
Wassermenge keine größeren Probleme aufgetreten.<br />
Tiefbau<br />
Straßen- und Radwegebauprogramm<br />
Der Kreistag hat im Juli 2007 zur Verbesserung der Infrastruktur im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ein<br />
Straßen- und Radwegebauprogramm für die Jahre 2007 bis 2012 beschlossen, wonach in<br />
jedem Jahr bestimmte Grunderneuerungen und Neubaumaßnahmen vorgesehen sind.<br />
Folgende Baumaßnahmen wurden im Jahr <strong>2011</strong> durchgeführt:<br />
Fahrbahnausbau der Kreisstraße 276 und Umbau einer Kreuzung zu einem<br />
Kreisverkehrsplatz in der Ortsdurchfahrt Neuenkirchen-Vörden. Die Gesamtkosten<br />
belaufen sich auf ca. 960.000 Euro. In den Gesamtkosten sind die Kosten für die<br />
Herstellung des Kreisverkehrsplatzes und der Nebenanlagen enthalten, die von der<br />
Gemeinde Neuenkirchen-Vörden getragen werden.<br />
Fahrbahnausbau der Kreisstraße 290 inklusive Neubau eines Radweges von Ellenstedt<br />
bis Rechterfeld. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 1.900.000 Euro.<br />
Fahrbahnausbau der Kreisstraße 322 (Dielinger Straße)<br />
Das letzte Teilstück auf einer Länge von 200m bis zur Kreisgrenze wurde in diesem<br />
Jahr fertig gestellt. Die Gesamtausbaukosten belaufen sich auf ca. 500.000 Euro.<br />
113
Straßenplanung<br />
Für folgende geplante Baumaßnahmen wurde im Jahr <strong>2011</strong> die Ausbauplanung erstellt:<br />
114<br />
- Fahrbahnausbau mit Anlegung eines Radweges an der Kreisstraße 252 von<br />
Norddöllen bis Visbek<br />
- Anlegung eines Radweges an der K 275 (Abschnitt von der Landesstraße 852 bis zur<br />
Aufmündung der K 276) in Nellinghof<br />
Straßenunterhaltung/Straßenerhaltung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden zur Straßenerhaltung Sanierungsmaßnahmen in Höhe von ca. 400.000<br />
Euro durchgeführt, um den derzeitigen Zustand der Kreisstraßen halten zu können. Als<br />
größere Maßnahmen sind hier zu nennen:<br />
- Herstellung eines DSK-Belages auf der K 303 in Schledehausen<br />
- Fahrbahnsanierung der K 268 in der Ortsdurchfahrt Kroge<br />
- Fahrbahnsanierung im Bereich des Knotenpunktes K 257/ K 256 in Langförden<br />
- Radwegsanierung der K 277 in Neuenkirchen-Vörden (Teilabschnitt im Bereich der<br />
Clemens-August- Klinik)<br />
- Pflastersanierungsarbeiten an der K 276 und K 260<br />
- Pflastersanierungsarbeiten an der K 272 und K 247<br />
Die betriebliche Straßenunterhaltung erfolgt durch die Kreisstraßenmeisterei (KSM) und<br />
beinhaltet in erster Linie die Unterhaltung von ca. 253 km Kreisstraßen und ca. 201 km<br />
Radwegen sowie die Pflege der Straßenseitenräume, die Beseitigung von Unfallschäden und<br />
den Winterdienst. Der KSM wird jährlich ein Budget von 1,8 Millionen Euro zur Verfügung<br />
gestellt, mit dem sämtliche Aufgaben der Straßenunterhaltung erledigt werden müssen. Ein<br />
Kilometer Kreisstraße kostet demnach in der Unterhaltung ca. 7.100 Euro pro Jahr. Als<br />
Hauptpositionen sind die Materialkosten für die Straßenunterhaltung, die Kosten des<br />
Winterdienstes und die Personalkosten zu nennen. Hinzu kommt die sachgerechte<br />
Ausstattung der KSM mit Fahrzeugen, Maschinen und Geräten, die für ein effizientes und<br />
wirtschaftliches Arbeiten benötigt werden. Hier wurden im Frühjahr <strong>2011</strong> nach öffentlicher<br />
Ausschreibung ein LKW mit Ladekran als Ersatz für ein abgeschriebenes und<br />
reparaturanfälliges Fahrzeugs angeschafft. An größeren Geräten wurden noch ein<br />
Schlegelmäher für durchzuführende Mäharbeiten und ein Aufsatzstreuer für den Winterdienst<br />
beschafft.
Als Ergänzung zur Bevorratung von Streusalz wurde in diesem Jahr bei der<br />
Kreisstraßenmeisterei <strong>Vechta</strong> eine Salzlagerhalle errichtet, die inzwischen fertig gestellt und<br />
mit insgesamt 500 t Streusalz befüllt ist. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> verfügt somit über eine<br />
Gesamtbevorratung von 950 t Streusalz.<br />
115
Gebäudewirtschaft<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnten alle Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket II des Bundes<br />
abgeschlossen und mit dem Land abgerechnet werden.<br />
Von den insgesamt 12 Millionen Euro Mitteln, die im Rahmen des Konjunkturpakets II im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> für die Bereiche<br />
1. Schulinfrastruktur (Kommune 10%, Land 15%),<br />
2. Breitbandverkabelung (Kommune 12,5 %, Land 12,5 %),<br />
3. Kommunale Sportstätten (Kommune 20 %, Land 5 %),<br />
investiert wurden, fallen 8,849 Millionen Euro in den Zuständigkeitsbereich der<br />
Gebäudewirtschaft. Diese Mittel wurden für folgende Maßnahmen eingesetzt:<br />
A Pauschalzuweisungen<br />
116<br />
- Kofinanzierung durch Kommunen: max. 25%.<br />
- Es wird sichergestellt, dass alle Kommunen profitieren können.<br />
Fördersumme Nds. gesamt<br />
(inkl. kommunaler<br />
Eigenanteil)<br />
600.000.000 €<br />
- An den 25% bzw. 150 Mio. Euro beteiligt sich das Land mit 5% bzw. 30 Mio.€<br />
- Es gelten die Kriterien des Bundes (schnell wirksam, zusätzlich, nachhaltig etc.).<br />
Einzelmaßnahmen:<br />
- Gymnasium Damme:<br />
(4Trakte wurden in 3 Baubschnitten saniert:<br />
1.BA: Naturwiss.Trakt, 2.BA:.Aula, 3.BA:Klassentrakte 1+2)<br />
Fassadensanierung (Fenster, Wärmedämmung Fassade,<br />
Dachsanierung, Lüftung und Beleuchtung Aula)<br />
- Adolf-Kolping-Schule Lohne (BBS II):<br />
4-geschossiger Trakt Fassadensanierung (Fenster,<br />
Wärmedämmung Fassade, Sanierung/Wärmedämmung Flachdach)<br />
- Handelslehranstalten Lohne (BBS I):<br />
Fenstersanierung 5-geschossiger Trakt Nord-, Ost-, Westseite<br />
- Justus-von-Liebig-Schule <strong>Vechta</strong>:<br />
Fenstersanierung Südseite, Wärmedämmung/Sanierung Flachdach,<br />
Heizung mit Solarunterstützung,<br />
- Gymnasium Lohne:<br />
Lüftung Aula und Wärmedämmung Dachsanierung Aula<br />
Investitions-<br />
summe<br />
Lk <strong>Vechta</strong><br />
Zugewiesenes<br />
Budget<br />
5.155.000 €<br />
Zuweisungen<br />
KII<br />
Zuweisung<br />
max.<br />
3.866.000 €<br />
3.015.400 € 2.032.000 €<br />
1.495.200 € 1.121.000 €<br />
324.300 € 243.000 €<br />
457.500 € 343.000 €<br />
169.000 € 127.000 €<br />
5.461.400 €<br />
3.866.000 €
Fördersumme Nds. gesamt<br />
(inkl. kommunaler<br />
Eigenanteil)<br />
B Nach Förderschwerpunkten: 364.000.000 €<br />
1. Schulinfrastruktur (Kommune 10 %, Land 15 %) 200.000.000 €<br />
2. Breitbandverkabelung (Kommune 12,5 %, Land 12,5 %) 50.000.000 €<br />
3. Kommunale Sportstätten (Kommune 20 %, Land 5 %) 50.000.000 €<br />
4. Krankenhäuser (Kommune 10 %, Land 15 %) 50.000.000 €<br />
5. Hochwasserschutz im Binnenland (Kommune 10 %, Land 15 %) 7.000.000 €<br />
6. Altlastensanierung (Kommune 20 %, Land 5 %) 7.000.000 €<br />
zu 1.a) Investitionen in die bauliche Situation der Schulen 139.000.000 €<br />
Investitions-<br />
summe<br />
Lk <strong>Vechta</strong><br />
Zuweisungen<br />
Gymnasium Lohne: Neubau Mensa 1.445.100 € 938.200 €<br />
zu 3. Sporthalle Gymnasium Antonianum <strong>Vechta</strong>, Sanierung 1.943.000 € 1.272.400 €<br />
Zu den Maßnahmen im Einzelnen:<br />
1. Gymnasium Damme<br />
KII<br />
3.388.100 € 2.210.600 €<br />
8.849.500€<br />
6.076.600€<br />
Diese Maßnahme war die größte Einzelmaßnahme aus dem Paket der Pauschalzuweisungen.<br />
Die energetische Sanierung wurde in drei größeren Bauabschnitten (BA) durchgeführt:<br />
1. BA: Naturwissenschaftlicher Trakt, Dezember 2009 - Oktober 2010<br />
2. BA: Aula, April 2010 – Dezember 2010<br />
3. BA: Klassentrakte 1 und 2, Juni 2010 - Mai <strong>2011</strong><br />
In diesen vier Gebäudetrakten wurden die alten Fassaden-Travertinplatten entfernt, die<br />
Fenster ausgebaut, die Fensteröffnungen verkleinert, neue Fenster und Sonnenschutzanlagen<br />
eingebaut, eine zusätzliche Wärmedämmung aufgebracht, eine neue Klinkerfassade errichtet<br />
und die Flachdächer wärmegedämmt und saniert.<br />
In der Aula wurden zusätzlich eine neue Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine<br />
neue Akustikdecke und eine neue Beleuchtung eingebaut. Gleichzeitig wurde die<br />
Sicherheitsbeleuchtung erneuert.<br />
Diese Maßnahmen wurden <strong>2011</strong> in einem 4. Bauabschnitt fortgeführt: die Pausenhalle, das<br />
117
Foyer der Aula, die Zwischengänge und der Eingangsbereich wurden saniert (Fassade,<br />
Fenster, Dach, Treppenaufgang). Die Baukosten hierfür betragen 870.000 Euro. Hierbei<br />
handelt es sich um eine Anschlussmaßnahme an die o.g. Maßnahmen aus dem<br />
Konjunkturpaket, welche nun wiederum vollständig aus dem Kreishaushalt finanziert wird.<br />
Die Maßnahme wurde nach Verabschiedung des Abiturjahrgangs begonnen und größtenteils<br />
in den Sommer- und Herbstferien abgewickelt, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu<br />
beeinträchtigen. Der Außenbereich muss 2012 noch abschließend fertig gestellt werden.<br />
Insgesamt wurden damit 1.850 m² neue Fensterflächen eingebaut (Reduzierung der<br />
bestehenden Fensterfläche um 10 %), 3.800 m² Wandflächen und 6.250 m² Dachflächen<br />
zusätzlich wärmegedämmt und saniert. Der Wärmedurchgangskoeffizient der gesamten<br />
Bauteile wird sich damit gegenüber dem ursprünglichen Bestand um 75% von 1,38 auf 0,39<br />
verbessern.<br />
Der gesamte Schulkomplex hat bereits jetzt ein völlig neues und hochwertiges<br />
Erscheinungsbild erhalten. Die Maßnahmen in der Aula führen darüber hinaus zu<br />
angenehmeren Rahmenbedingungen bei den öffentlichen Aufführungen und schulischen<br />
Nutzungen.<br />
Im Zusammenhang mit dem 4. Bauabschnitt wurde auch der Schulhof 1 neu gestaltet, die<br />
Pflasterung wurde erneuert, die Eingangsbereiche dort mit neuen Treppenanlagen und<br />
rollstuhlgerechte Rampen versehen und eine Boulderwand (Kletterwand) aufgestellt.<br />
118<br />
Abbildung 9: Schulhof 1 / Ansicht Klassentrakt 2 / Rückansicht Pausenhalle
Sowohl der Bereich vor der Aula als auch die Zufahrt neben dem naturwissenschaftlichen<br />
Trakt wurden neu gestaltet und damit weitere Fahrradstell- und Parkplätze geschaffen.<br />
Weitere Sitzgelegenheiten sollen 2012 aufgestellt werden.<br />
Außerdem wurde das gesamte Schulgelände eingezäunt v.a. auch zur Sicherung des<br />
Böschungsbereichs Richtung Schulbushaltestelle - und mit fünf Toranlagen versehen.<br />
In einer weiteren Baumaßnahme wurde der von der Schule gewünschte Bolzplatz neben dem<br />
neuen Mensagebäude errichtet (50.000 Euro). Mit den Abholzarbeiten konnte erst im Herbst<br />
<strong>2011</strong> begonnen werden. Die Maßnahme soll im Frühjahr 2012 abgeschlossen werden.<br />
Der 5. und damit letzte Bauabschnitt der Fassadensanierung (Verwaltungstrakt) wurde in<br />
<strong>2011</strong> vorbereitet und beschlossen (Kosten 320.000 Euro). Ausgeführt wird er in 2012<br />
zusammen mit dem ebenfalls <strong>2011</strong> geplanten und beschlossenen Umbau und der<br />
Innensanierung des Verwaltungstraktes (Kosten 230.000 Euro).<br />
2. Adolf-Kolping-Schule in Lohne<br />
Abbildung 10: Arbeiten am Bolzplatz<br />
Bei der Fassadensanierung handelt es sich ebenfalls um eine umfangreiche<br />
Sanierungsmaßnahme, die in <strong>2011</strong> endgültig fertig gestellt und abgerechnet werden konnte.<br />
Die Fenster dieses viergeschossigen Gebäudes wurden ausgebaut, die Fensteröffnungen<br />
verkleinert und neu angeordnet, neue Fenster und neue Sonnenschutzanlagen eingebaut. Die<br />
Fassade wurde vollständig wärmegedämmt und mit einer Klinkerfassade versehen. Das<br />
119
Flachdach wurde saniert und erhielt eine neue Wärmedämmung. Außerdem wurde das außen<br />
liegende Treppenhaus abgerissen und eine neue Fluchttreppe errichtet.<br />
Gleichzeitig wurden Umbauarbeiten in diesem Gebäude für die Einrichtung eines<br />
Technologiezentrums durchgeführt (bei der Einrichtung des Technologiezentrums handelt es<br />
sich um eine weitere Maßnahme aus dem Konjunkturpaket II). Das Gebäude hat ebenfalls ein<br />
völlig neues Erscheinungsbild erhalten.<br />
Als Anschlussmaßnahme wurde <strong>2011</strong> das 1., 2. und 3. Obergeschoss dieses Gebäudes im<br />
laufenden Schulbetrieb abschnittsweise innen saniert und umgebaut. Die Klassenräume<br />
wurden vergrößert und mit EDV-Arbeitsplätzen versehen, der Flurbereich durch die<br />
Entfernung der Sammlungsräume neu gestaltet, die Beleuchtung, EDV-Vernetzung,<br />
Akustikdecken, die Fußböden und die WC-Anlage im 3.OG erneuert. Außerdem wurden<br />
restliche Asbestsanierungsarbeiten durchgeführt. Der Flur und die Räume wurden nach einem<br />
neuen Farbkonzept gestrichen.<br />
Die Maßnahme wird voraussichtlich Ende Januar 2012 abgeschlossen werden können. Die<br />
Kosten betragen 1.115.000 Euro.<br />
120<br />
Abbildung 11: Flurbereich vor der Innensanierung in der Adolf-Kolping-Schule in Lohne
Abbildung 12: Flurbereich nach der Innensanierung des 4-geschossigen Traktes der Adolf-Kolping-<br />
Schule in Lohne<br />
Als weitere Maßnahme wurde <strong>2011</strong> der am diesem Gebäude angrenzende<br />
Versammlungsraum mit der gleichen Verblender-Fassade versehen wie zuvor der<br />
viergeschossige Trakt. Die Fenster wurden erneuert, das Flachdach saniert und neu gedämmt.<br />
Neue Lichtkuppeln zum Lüften wurden ebenfalls eingebaut. Die Baukosten betragen 165.000<br />
Euro.<br />
Abbildung 13: AKS Sanierung Fassade Versammlungsraum<br />
121
3. Handelslehranstalten in Lohne<br />
Die Maßnahme aus dem Konjunkturpaket „Erneuerung der Treppenhausfassaden auf der<br />
Nord- und Ostseite“ wurde bereits im Jahr 2009 und der „Austausch der vollständigen<br />
Fensterfront in fünf Etagen auf der Nordseite (Schulhof)“ wurde im Jahr 2010 ausgeführt.<br />
<strong>2011</strong> wurde als weitere Baumaßnahme die Umsetzung des Berufsschulfachraumkonzeptes<br />
fortgeführt, d.h. es wurden zwei weitere Fachräume im 5-geschossigen Trakt zu drei<br />
allgemeinen Unterrichtsräumen umgebaut und saniert. Der entfallene Fachraum wurde in den<br />
Altbau II verlegt, entsprechend umgebaut, saniert und ausgestattet (82.000 Euro). Außerdem<br />
wurden die Fenster im Altbau II im Erdgeschoss und im Obergeschoss erneuert (120.000<br />
Euro). Der Parkplatz bei der HLA wurde <strong>2011</strong> fertig gestellt und in Betrieb genommen<br />
(Baukosten 117.000 Euro, Grunderwerb 300.000 Euro).<br />
4. Justus-von-Liebig-Schule in <strong>Vechta</strong><br />
Die Erneuerung der Heizungsanlage mit Solarunterstützung für die Warmwasserbereitung in<br />
den Duschen der Gymnastikhalle, die Erneuerung der Fenster und der Sonnenschutzanlagen<br />
in den vier Geschossen auf der Südseite sowie die Dämmung und Sanierung des Flachdaches<br />
wurden bereits im Jahr 2009 ausgeführt. <strong>2011</strong> wurde die Schaffung eines Büros für die neu<br />
geschaffene Stelle einer Verwaltungsassistenz und der Umbau und die Sanierung der WC-<br />
Anlagen geplant und beschlossen.<br />
5. Gymnasium Lohne<br />
Aula<br />
Zur energetischen Sanierung und zur Verbesserung der klimatischen Bedingungen in der Aula<br />
des Gymnasiums Lohne wurde auch dort 2009 eine Flachdachsanierung mit Wärmedämmung<br />
durchgeführt und die Lüftungsanlage erneuert.<br />
Neubau einer Mensa <strong>beim</strong> Gymnasium Lohne<br />
Der Neubau der Mensa konnte ebenfalls fristgerecht fertig gestellt und abgerechnet werden.<br />
Die Mensa wurde im Februar <strong>2011</strong> zum Schulhalbjahreswechsel in Betrieb genommen.<br />
Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch die Fahrradstellplätze umgelegt und der<br />
Eingangsbereich wie auch der Bereich Zugang zum Foyer neu gestaltet.<br />
Der bestehende Pachtvertrag mit der bisherigen Cafeteriabetreiberin wurde in Absprache mit<br />
der Schule für den Mensabetrieb verlängert und angepasst.<br />
122
Die 220 Sitzplätze umfassende Mensa ist mit einer modernen Zubereitungsküche ausgestattet<br />
worden, die es möglich machen soll, die Schülerinnen und Schüler zukünftig mit frischen,<br />
gesunden und schmackhaften warmen Mittags- und Pausenmahlzeiten zu versorgen.<br />
Besonderheiten des Gebäudes sind:<br />
- geneigtes Gründach, welches im Sommer ein angenehmes Raumklima unterstützt<br />
- 28 cm Wärmedämmung im Dachbereich WLG 035<br />
- 24 cm Wärmedämmung im Flachdachbereich WLG 035<br />
- 16 cm Kerndämmung im Wandbereich WLG 035<br />
- dreischalige RWA Lichtkuppeln<br />
- Dreifach-Verglasung mit Sonnenschutzglas als Außenscheibe<br />
- geneigte Dachfläche, optimale Raumakustik im Zusammenhang mit einer Akustikdecke<br />
- flexible Raumnutzung (Vorträge/Konferenzen/Bewirtung bei Aufführungen in der Aula)<br />
- Abluftkanal über das Dach Naturwissenschaften, Vermeidung von Geruchsbelästigung<br />
- automatisierte Lüftung im Speiseraum über CO2-Melder und Elektromotoren an<br />
Kippflügeln und Lichtkuppeln<br />
- Zu- und Abluftanlage mit einer Wärmerückgewinnung (4200m³ Leistung) für Koch- und<br />
Spülbereich<br />
- Regelung der Heizung über GLT (Gebäudeleittechnik) und Fensterkontakte (Fenster auf -><br />
Heizung aus)<br />
- Kühl- und Gefrierzelle in der Küche<br />
- Fettabscheider<br />
- eigene Elektroversorgung durch neue Hauptleitung bis zum Trafo an der Straße<br />
- Warmwasserbereitung über Elektrodurchlauferhitzer<br />
Zur Zeit des Beschlusses des Mensaneubaus wurde sowohl das EEWärmeG eingeführt als<br />
auch die Anforderungen der ENEV 2009 (=Energieeinsparverordnung) verschärft. Durch eine<br />
solare Erwärmung des Brauchwassers hätte das EEWärmeG eingehalten werden können.<br />
Kosten und Nutzen stellten sich als unverhältnismäßig heraus, da der Warmwasserverbrauch<br />
in der Mensa dafür zu gering ist. Diese Idee wurde deshalb verworfen. Eingehalten wurde das<br />
Gesetz letztlich durch Unterschreitung der Anforderungswerte für die Primärenergie und der<br />
mittleren U-Werte nach ENEV 2009 um 15%. Ein Nachweis über die Einhaltung der<br />
verschärften Wärmeschutzanforderungen wurde geführt. Mehrkosten durch verbesserte<br />
Wärmedämmung an allen flankierenden Bauteilen waren die Folge (Dreifach-Verglasung,<br />
Dach, Wand, Boden, Iso Kim Steine). Ein Blower Door Test wurde durchgeführt.<br />
123
124<br />
Abbildung 14: Neubau Mensa Gymnasium Lohne<br />
Abbildung 15: Innenansicht der Mensa
Umlagerung Biologie- und Bibliotheksräume<br />
Im Zusammenhang mit dem Neubau der Mensa wurden die Biologieräume 2010 in die<br />
ehemaligen Bibliotheksräume verlegt, gleichzeitig saniert und neu ausgestattet. Die<br />
Bibliotheksräume wurden in zwei ehemalige Biologieräume verlegt, saniert und ebenfalls neu<br />
ausgestattet. Die Maßnahmen wurden <strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />
Decke Pausenhalle<br />
Die Decke der Pausenhalle wurde in den Sommerferien <strong>2011</strong> in einem 1. Abschnitt im<br />
Bereich Foyer saniert. Es wurde eine neue Akustikdecke eingebaut, die Beleuchtung erneuert<br />
und eine Wärmedämmung eingebaut. Die Deckenheizung wurde umgebaut und durch<br />
Heizkörper an den Wänden ersetzt. Die Beleuchtung wird nun über Präsenzmelder und über<br />
die Gebäudeleittechnik <strong>beim</strong> Hausmeister gesteuert. Die Kosten betragen 101.000 Euro. Die<br />
übrige Pausenhallendecke soll in einem 2. Abschnitt in 2012 saniert werden.<br />
Flur Neubau<br />
Außerdem wurde in den Herbstferien <strong>2011</strong> der bereits sehr in Mitleidenschaft gezogene<br />
komplette Flurbereich des in 2005 errichteten Klassentraktes sowohl im Erdgeschoss als auch<br />
im Obergeschoss und im Treppenhaus nach dem neuen Farbkonzept gestrichen und zum<br />
zukünftigen Schutz der Wände teilweise mit Teppichbelag versehen (16.500 Euro).<br />
125
6. Gymnasium Antonianum <strong>Vechta</strong><br />
Sanierung Sporthalle<br />
126<br />
Abbildung 16: Umkleide- und Duschbereich der Sporthalle<br />
Von Oktober 2009 bis zur Inbetriebnahme im Oktober 2010 wurden folgende Maßnahmen<br />
umgesetzt und in <strong>2011</strong> endgültig abgerechnet:<br />
1. Abriss und Neugestaltung des Eingangsbereichs sowie des Umkleide- und Sanitärtraktes<br />
2. Sanierung und Dämmung der Eternitfassaden der Sporthalle<br />
3. Wärmedämmung des Verblendmauerwerks der Sporthalle<br />
4. Reinigung der Außenwände<br />
5. Wärmedämmung und Abdichtung des Sporthallendachs, Einbau von vier Lichtkuppeln<br />
6. Erneuerung der Fenster bzw. Fensterflügel zur natürlichen Querlüftung im Sommer<br />
7. Erneuerung des Hallen-Schwingbodens und Einbau einer Fußbodenheizung (damit<br />
einhergehend neue Spielfeldmarkierungen)<br />
8. Austausch und Umplanung der Heizungsanlage und Warmwasserbereitung inklusive<br />
Verteiler, Armaturen, Rohrleitungen und Dämmung<br />
9. Einbau eines Blockheizkraftwerkes<br />
10. Erneuerung der Lüftungsanlage für die Sporthalle und den Umkleide- und Sanitärbereich<br />
mit Wärmerückgewinnung
11. Erneuerung der Elektroinstallation, der Sicherheitsbeleuchtung und der elektroakustischen<br />
Anlage (=Lautsprecheranlage), Installation einer elektronischen Spielstandanzeige<br />
12. Einbau eines Trennvorhangs, um die Halle ggf. zweifach nutzen zu können<br />
13. Erneuerung der Prallwände an allen Hallenseiten<br />
14. Einbau einer Akustikdecke<br />
15. Aufarbeitung der Tribünensitzbänke<br />
16. Erneuerung der sechs Basketballanlagen, Umstellarbeiten der Haupt-Basketballanlage auf<br />
elektrischen Antrieb, Anschaffung von sechs neuen DVV-Volleyballpfosten und Netzen,<br />
Einbauschränke für die Lagerung von Sportmaterial<br />
17. Schaffung von Besuchertoiletten und einer Küche mit Ausgabefenster (für den<br />
Punktspielbetrieb und öffentliche Veranstaltungen in der Sporthalle)<br />
18. Schaffung von Lehrer- und Schiedsrichterumkleiden<br />
19. Schaffung eines neuen Erste-Hilfe-Raumes<br />
Die Bauarbeiten konnten bis zu den Herbstferien 2010 abgeschlossen werden, so dass die<br />
umfangreich sanierte Sporthalle und der neu errichtete Umkleidebereich am 4.10.2010<br />
geöffnet und mit einer Einweihungsfeier am 27.10.2010 wieder in Betrieb genommen werden<br />
konnten.<br />
Abbildung 17: Eingangsbereich der Sporthalle des Gymnasiums Antonianum<br />
127
Bei der Planung und Umsetzung der Sanierungsmaßnahme und des Neubaus wurde versucht,<br />
auf alle sportlichen Belange der Schule und der Vereine einzugehen sowie die<br />
Räumlichkeiten ansprechend zu gestalten.<br />
Als Folgemaßnahme wurde <strong>2011</strong> mit Beginn der Sommerferien mit der Sanierung des<br />
Umkleide- und Duschbereichs der Schwimmhalle fortgefahren. Diese Maßnahme wurde<br />
wiederum vollständig aus dem Kreishaushalt finanziert (450.000 Euro).<br />
Der Umkleide- und Duschbereich der Schwimmhalle konnte ab dem 5.12.<strong>2011</strong> wieder<br />
genutzt werden.<br />
Biologieräume<br />
Die bisher im Niedersachsenhaus untergebrachten Biologieräume wurden in den<br />
Sommerferien <strong>2011</strong> in den Neubautrakt des Naturwissenschaftlichen Traktes umgelegt und<br />
neu ausgestattet (35.000 Euro plus Ausstattung). Die bisherigen Fachräume werden nun als<br />
allgemeine Unterrichtsräume genutzt.<br />
Die Schließanlage <strong>beim</strong> GAV wurde nach dem Verlust eines Generalschlüssels nicht eins zu<br />
eins ausgetauscht, sondern teilweise gegen ein digitales System ersetzt. Die Außentüren und<br />
einige sensible Bereiche im Inneren der Schule wurden mit digitalen Schließzylindern<br />
ausgestattet. Die Nutzer können die Türen nun entsprechend ihrer Nutzungszeiten über einen<br />
Transponder öffnen. Einige zentrale Eingangstüren werden zusätzlich zentral mittels<br />
Motorschloss zeitgesteuert geöffnet und geschlossen. Die Kosten betragen 35.000 Euro.<br />
7. Elisabethschule<br />
Bei der Elisabethschule wurde in den Sommerferien <strong>2011</strong> das bisherige Heizungsrohrsystem<br />
vom Einrohrsystem auf ein gängiges Zweirohrsystem umgebaut. Dieses wurde um eine<br />
Einzelraumregelung mit dezentralen Pumpen ergänzt. Die Kosten betragen 190.000 Euro.<br />
8. Marienschule Lohne<br />
Bei der Marienschule Lohne wurde in den Herbstferien eine elektroakustische Anlage<br />
installiert (Rufanlage, Durchsagen, Pausengong). Die Kosten betragen 30.000 Euro.<br />
128
9. Marienschule Damme<br />
Bei der Marienschule Damme wurde in den Herbstferien ebenfalls eine elektroakustische<br />
Anlage installiert (Rufanlage, Durchsagen, Pausengong). Die Kosten betragen 33.000 Euro.<br />
Außerdem wurde der Physikraum neu ausgestattet und renoviert.<br />
Weitere Maßnahmen<br />
Vor-Ort-Krisenzentrum<br />
Nach dem Verkauf des ehemaligen so genannten Krapp-Gebäudes in 2010 wurde <strong>2011</strong><br />
mit dem Bau eines Vor-Ort-Krisenzentrums neben der Kreisstraßenmeisterei in <strong>Vechta</strong><br />
begonnen. Die Maßnahme soll im Frühjahr 2012 abgeschlossen werden. Die Kosten<br />
betragen 280.000 Euro. Außerdem wurde aufgrund der Erfahrung in den beiden letzten<br />
Wintern eine Salzlagerhalle bei der Kreisstraßenmeisterei <strong>Vechta</strong> errichtet. Die Kosten<br />
betragen 100.000 Euro.<br />
Ludgerus-Schule <strong>Vechta</strong>:<br />
Abbildung 18: Krisenzentrum<br />
Die Gesamtsanierung der Ludgerus-Schule und der Umbau für einen Ganztagsschulbetrieb<br />
wurden zusammen mit dem Bischöflich Münsterschen Offizialat fortgesetzt. Nach der<br />
Brandschadensanierung und der Sanierung des naturwissenschaftlichen Bereiches wurden in<br />
einem 2. Bauabschnitt die Pausenhalle und WC-Anlagen saniert und die Mensa eingerichtet.<br />
In einem 3. Bauabschnitt wurde in <strong>2011</strong> das 1. OG vollständig saniert. 2012 soll die<br />
Sanierung des Verwaltungstraktes folgen. Die anteilige Kostenbeteiligung <strong>2011</strong> für die<br />
insgesamt 2,9 Millionen Euro betragende Gesamtsanierung beträgt 400.000 Euro.<br />
129
Hauptschule Damme:<br />
Die Fenster der Hauptschule Damme sollen in mehreren Abschnitten gegen neue<br />
Metallfenster mit Isolierverglasung ausgetauscht werden. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> hat sich an<br />
dem 1. Bauabschnitt der Fenstersanierung für die vom Gymnasium Damme genutzten Räume<br />
mit 230.000 Euro beteiligt.<br />
Die Mitarbeiter der Gebäudewirtschaft kümmerten sich daneben auch im Jahr <strong>2011</strong> weiterhin<br />
um die laufende Bauunterhaltung, die Hausmeisterdienste, die Reinigung, die<br />
Energieversorgung und Versicherung der kreiseigenen Schul-, Verwaltungs- und sonstigen<br />
Gebäude, außerdem um die Hallenbelegung in den acht kreiseigenen Sport- und vier<br />
kreiseigenen Schwimmhallen und die Vergabe der Schulaulen für außerschulische<br />
Veranstaltungen.<br />
Hallenbelegung:<br />
Die Hallenbelegung in Damme wurde 2010 in Zusammenarbeit mit der Stadt Damme und den<br />
Vereinen OSC Damme und Rot-Weiß-Damme für die Sporthallen des Gymnasiums, der<br />
Realschulhalle, der Hauptschulhalle, der Sporthallen der Marienschule und der Grundschule<br />
Sierhausen neu konzipiert. Hintergrund war die Inbetriebnahme der von der Stadt Damme<br />
errichteten Realschulhalle durch den OSC und die geplante Übergabe des Betriebs der<br />
sanierten Hauptschulhalle an den Rot-Weiß-Damme. Die Umsetzung erfolgte zum 2.Halbjahr<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Energie:<br />
130<br />
Die europaweit ausgeschriebenen und daraufhin mit der EWE und RWE<br />
abgeschlossenen Stromlieferverträge wurden entsprechend der Vertragskonditionen<br />
um 2 Jahre verlängert (2012 und 2013).<br />
Die bestehenden Gaslieferverträge laufen zum 30.09.2012 aus. Die Neuvergabe zum<br />
01.10.2012 wurde mit den Gemeinden behandelt. Die gemeinsame europaweite<br />
Ausschreibung und Vergabe der Verträge zum 1.10.2012 wird vorbereitet.<br />
Der Bau von Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Dächern bzw. die Vermietung von<br />
Dächern zum Bau von Photovoltaikanlagen durch Dritte wurde im Bauausschuss<br />
mehrfach beraten.<br />
In <strong>2011</strong> wurde der Energiebericht um die Zahlen 2010 ergänzt.
Die Bestandspläne der Außenanlagen werden vollständig überarbeitet und digital erstellt. Die<br />
Pflege der Außenanlagen wurde aufgrund von Verrentung von eigenem Personal teilweise an<br />
Fremdfirmen vergeben.<br />
Die Aktualisierung der Bestandspläne und Raumbücher der Liegenschaften wurden aufgrund<br />
der durchgeführten Baumaßnahmen laufend fortgeführt.<br />
131
Wirtschaftsförderung<br />
Kreis-Förderprogramm<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> unterstützt durch ein eigenes Förderprogramm erfolgreich die<br />
Schaffung neuer und die Sicherung vorhandener Dauerarbeitsplätze in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen im Kreisgebiet. Hierbei erhält der <strong>Landkreis</strong> in der aktuellen Förderperiode<br />
2007 - 2013 EU-Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro des regionalisierten Teilbudgets (ca.<br />
200.000 Euro p.a.). Pro Jahr stehen somit bis einschließlich 2013 ca. 400.000 Euro (inklusive<br />
Kofinanzierung in Höhe von 200.000 Euro durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>) an Fördergeldern zur<br />
Verfügung.<br />
Das Referat für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit hat im Jahr <strong>2011</strong> mit<br />
Fördermitteln in Höhe von 700.000 Euro insgesamt 105 neue Arbeitsplätze gefördert. Dem<br />
standen Gesamtinvestitionen der heimischen Betriebe für Existenzgründungen,<br />
Neuansiedlungen und betriebliche Erweiterungen von 11 Millionen Euro gegenüber.<br />
Hervorzuheben ist insbesondere die Förderung von vielen kleinen Betrieben. Von den 41<br />
geförderten Betrieben beschäftigen 28 zwischen 1 und 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und 13 zwischen 11 und 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Der aktuelle Antrag mit den entsprechenden Anlagen, die Richtlinie und ein Merkblatt als<br />
Kurzinformation zu diesem Programm stehen u. a. auf der Internetseite des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Vechta</strong> (www.landkreis-vechta.de) als Download zur Verfügung.<br />
Existenzgründungsberatungen und allgemeine Beratungen<br />
Die Wirtschaftsförderung stellt für die meisten Existenzgründer die erste Anlaufstelle für eine<br />
kostenlose Beratung dar. Durch die Koordination und Kooperation mit anderen<br />
Beratungsstellen (HWK, IHK, Bundesanstalt für Arbeit etc.) und den Kontakten zu den<br />
Kreditinstituten und Steuerberatungsgesellschaften im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> wird den<br />
Existenzgründern die Möglichkeit einer umfassenden Beratung und gründlichen Vorbereitung<br />
ihres Schrittes in die Selbstständigkeit gegeben. Hierbei hat sich der<br />
Existenzgründungsleitfaden als sehr hilfreich erwiesen. Der Leitfaden für Existenzgründer<br />
sowie die Übersicht über zahlreiche Förderprogramme stehen ebenfalls auf der Internetseite<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> als Download bereit.<br />
Während früher verwaltungsorientierte Aufgaben im Vordergrund standen, geht es jetzt<br />
überwiegend um die Wahrnehmung von Dienstleistungsfunktionen für Unternehmen, die<br />
immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Wirtschaftsförderer übernehmen eine gewisse<br />
132
Scout- und/ oder Koordinierungsfunktion für konkrete Unternehmensbelange und sind somit<br />
als Verfahrensmanager tätig.<br />
Innovations- und Technologietransfer im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat sich die Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> wieder intensiv den<br />
Themen „Innovation, Forschung und Entwicklung“ sowie „Wissens- und<br />
Technologietransfer“ gewidmet. Auch der Arbeitskreis S 2 des Netzwerkes der<br />
Wirtschaftsförderer in Niedersachsen (NEWIN), in dem die Wirtschaftsförderung des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> im September 2008 den Vorsitz übernommen hat, hat sich im Jahr <strong>2011</strong><br />
insbesondere mit der Umsetzung des regionalisierten Teilbudgets (RTB) im Rahmen der EU-<br />
Strukturfondsförderung im Schwerpunkt „Innovation und wissensbasierte Gesellschaft“ sowie<br />
der Entwicklung einer neuen Förderrichtlinie „Forschung und Entwicklung für kleine und<br />
mittlere Unternehmen“ intensiv beschäftigt und das Thema auf Landesebene vorangetrieben.<br />
Dies wurde gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, Vertretern des<br />
Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums sowie der NBank angegangen.<br />
Gemeinsam mit dem Innovationsnetzwerk Niedersachsen, der Arbeitsgemeinschaft der<br />
niedersächsischen Hochschultransferstellen und der NBank hat der NEWIN Arbeitskreis S 2<br />
im Jahr <strong>2011</strong> die Veranstaltung „Regionaler Technologietransfer“ organisiert und<br />
durchgeführt.<br />
Über die Leitungsfunktion im NEWIN Arbeitskreis S 2 ist die Wirtschaftsförderung des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> auch im Vorstand des Innovationsnetzwerkes Niedersachsen vertreten<br />
und wird regelmäßig zu den Treffen der Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen<br />
Hochschultransferstellen eingeladen.<br />
Transferzentrum Oldenburger Münsterland<br />
Im Bereich des „Wissens- und Technologietransfers“ kooperiert der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
zusätzlich zu den regional vorhandenen Ressourcen (z.B. Hochschulen,<br />
Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren u.a.) bereits seit 1991 mit der Steinbeis-<br />
Stiftung. Seit dem Jahr 2001 arbeitet auch der <strong>Landkreis</strong> Cloppenburg mit dem<br />
Transferzentrum Oldenburger Münsterland der Steinbeis-Stiftung zusammen. Mit Hilfe des<br />
Transferzentrums wird den Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen konkrete<br />
Unterstützung bei der Bewältigung ihrer individuellen Problemstellungen angeboten. Für<br />
diese Aktivitäten erhielt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> im Berichtsjahr zum wiederholten Mal<br />
133
Fördermittel. Die Beratungen durch das Transferzentrum und der Spezialisten aus dem Pool<br />
der Steinbeis-Stiftung erfolgen kostenlos.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> fanden <strong>2011</strong> 46 allgemeine und 15 Spezialberatungen bei vorwiegend<br />
kleinen und mittleren Unternehmen statt. Außerdem wurden wieder 3 Projektaufträge erteilt<br />
und neue Themen angegangen bzw. weiterentwickelt.<br />
Des Weiteren wurden neben den unternehmensspezifischen Einzelprojekten auch<br />
firmenübergreifende Arbeitskreise ins Leben gerufen bzw. weiter vorangetrieben, wie z.B. der<br />
Controlling-Dialog (www.controlling-om.de). Mit diesem Dialog ist ein Netzwerk von<br />
inzwischen über 70 Mitglieds-Unternehmen entstanden, die sich im Jahr <strong>2011</strong> in 4<br />
Workshops bei Unternehmen vor Ort über aktuelle Themen und Entwicklungen des<br />
Controllings ausgetauscht haben. Darüber hinaus fand im September <strong>2011</strong> das 4. Controlling-<br />
Forum in Form einer ganztägigen Kongressveranstaltung in Stapelfeld statt.<br />
Wachstumsregion Hansalinie A 1 / Branchennetzwerk Ernährungswirtschaft<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben die <strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg, Osnabrück und<br />
<strong>Vechta</strong> ihre Zusammenarbeit innerhalb der Wachstumsregion Hansalinie A 1 in den<br />
Kompetenzfeldern Logistik, Kunststoffindustrie, umweltschonende Technologien, Metall-,<br />
Maschinen- und Anlagenbau sowie Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft erfolgreich<br />
fortgesetzt. Ziel der Kooperation ist es, die Unternehmen stärker untereinander zu vernetzen<br />
und die Standortqualitäten der Region zu sichern und auszubauen. Jeder <strong>Landkreis</strong> betreut ein<br />
regionales Kompetenzfeld. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist verantwortlich für das Kompetenzfeld<br />
Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft.<br />
Es ist zum wiederholten Mal gelungen, diese Region „Hansalinie“ auch im neuen<br />
Marktspiegel Logistik überaus positiv darzustellen und weitere branchenübergreifende<br />
Weiterbildungsprojekte, für die Fördermittel akquiriert werden konnten, auf den Weg zu<br />
bringen.<br />
Darüber hinaus hat sich die Wachstumsregion Hansalinie A 1 mit ihrem Projektantrag<br />
erfolgreich um Fördermittel im Rahmen eines Regionalbudgets in Höhe von insgesamt max.<br />
900.000 Euro für die Region in den Jahren <strong>2011</strong> bis 2013 beworben. Damit können nun in der<br />
Wachstumsregion Hansalinie A 1 vor allem in den Branchennetzwerken insgesamt 1,8<br />
Millionen Euro investiert werden.<br />
Im Kompetenzfeld Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft, das vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
betreut wird, haben eine Vielzahl von Unternehmen ihr Interesse am Thema „Energiekosten<br />
und Energieeffizienz“ bekundet.<br />
134
Daraufhin hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> zu diesem Thema gemeinsam mit Unternehmen der<br />
Branche den „Energieeffizienz-Dialog“ in der Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft in der<br />
Wachstumsregion Hansalinie A 1 initiiert (www.energie-hansalinie.de). Im Jahr <strong>2011</strong> wurden<br />
drei Workshops bzw. Veranstaltungen sowie ein ganztägiges Nachhaltigkeits-Forum<br />
durchgeführt. Darüber hinaus ist es <strong>2011</strong> gelungen, einen Energietisch mit insgesamt 8<br />
Arbeitstreffen in der Region für Unternehmen der Branche zu organisieren. Im Rahmen des<br />
Energietisches bereiten sich die Unternehmen darauf vor, ein betriebliches<br />
Energiemanagementsystem einzuführen und damit eine Grundlage für die entsprechende<br />
Zertifizierung zu schaffen.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist sowohl in der Wachstumsregion Hansalinie als auch <strong>beim</strong><br />
Clustermanagement Ernährungswirtschaft in der Metropolregion Bremen-Oldenburg im<br />
Nordwesten verantwortlich für die Betreuung des Branchennetzwerks „Lebensmittel- und<br />
Ernährungswirtschaft“. Die Wachstumsregion Hansalinie und das Clustermanagement<br />
kooperieren daher eng miteinander.<br />
Im Rahmen des Clustermanagements Ernährungswirtschaft in der Metropolregion Bremen-<br />
Oldenburg im Nordwesten sind in den Jahren 2008 und 2009 in den Unternehmen der<br />
Branche konkrete Bedarfe ermittelt und Projekte entwickelt worden. Nachdem es bereits für<br />
diese erste Phase gelungen war, Fördermittel zu akquirieren, sind auch weitere Fördermittel<br />
für die Jahre 2010 und <strong>2011</strong> in Höhe von max. 252.900 Euro bewilligt worden. Im Rahmen<br />
dieses Projektes sind u.a. ein Forschungs- und Entwicklungsatlas sowie eine<br />
Bildungslandkarte für die Branche entwickelt worden (Food Nordwest/ www.food-<br />
nordwest.de).<br />
Unternehmen & Schule - Lernpartnerschaften im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Die Wirtschaft in die Schulen zu bringen und die Schulen in die Wirtschaft - das ist das Ziel<br />
der Initiative der Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>, in der Schulen und<br />
benachbarte Betriebe langfristig angelegte Lernpartnerschaften zum beiderseitigen Nutzen<br />
eingehen. Im Jahr <strong>2011</strong> sind insgesamt sechs weitere vertragliche Lernpartnerschaften im<br />
Kreisgebiet auf den Weg gebracht worden.<br />
Nach den vier Kooperationen im Jahr 2010 wurden im Berichtsjahr Kooperationen zwischen:<br />
der Geschwister-Scholl-Schule und der Kreishandwerkerschaft <strong>Vechta</strong><br />
der Benedikt-Schule in Visbek und der SCHULZ Systemtechnik GmbH<br />
dem Gymnasium Damme und dem Gymnasium Antonianum <strong>Vechta</strong> jeweils mit der<br />
Oldenburgischen Landesbank<br />
135
136<br />
der Realschule Dinklage mit der Kreishandwerkerschaft <strong>Vechta</strong><br />
und zum Ende des Jahres <strong>2011</strong> auch die 10. Lernpartnerschaft zwischen den<br />
Handelslehranstalten Lohne und der H. Bröring GmbH & Co. KG vereinbart.<br />
Weitere Kooperationen sollen im Jahr 2012 folgen. Mit der nachhaltig angelegten Initiative<br />
„Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>“ sollen eine<br />
stärkere Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft, der Aufbau eines umfassenden<br />
Netzwerkes aller beteiligten Akteure sowie die Verbesserung der Berufswahlkompetenz von<br />
Schülern und Schülerinnen gefördert werden (www.kurs-vechta.de).<br />
Breitband<br />
Die Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> hat auf Kreisebene frühzeitig den Einstieg<br />
in das Thema „Breitband“ vollzogen. Nach intensiven Vorarbeiten im Jahr 2008, die zum<br />
Jahreswechsel 2008/2009 in einer umfangreichen Befragungsaktion von über 55.000<br />
Haushalten im Kreisgebiet zur Breitbandversorgung mündeten, wurden 46 so genannte<br />
„weiße Flecken“ im <strong>Landkreis</strong> ermittelt. „Weiße Flecken“ sind Gebiete, in denen die<br />
Breitbandversorgung unter 2 Mbit/s liegt. Die Beseitigung sollte durch das Projekt „Gute<br />
Netze <strong>Vechta</strong>“ (GNV) erfolgen.<br />
Nachdem im Jahr 2009 zur Beseitigung von fünf „weißen Flecken“ Gelder aus der<br />
"Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK)" sowie zur Beseitigung<br />
weiterer 18 „weißer Flecken“ Gelder aus dem Konjunkturprogramm II erworben werden<br />
konnten, ist es 2010 gelungen, nochmals für 11 weitere „weiße Flecken“ Mittel aus dem<br />
Konjunkturprogramm II zu erhalten.<br />
Die Baumaßnahmen mit den Geldern aus dem Konjunkturprogramm sind Ende des Jahres<br />
<strong>2011</strong> abgeschlossen worden und es konnten hierdurch insgesamt 29 „weiße Flecken“ beseitigt<br />
werden. Zudem wurden im Rahmen der GAK-Förderung <strong>2011</strong> drei weitere Ortschaften<br />
ausgebaut.<br />
Bei Gesamtausgaben in Höhe von insgesamt 2.015.454 Euro für den Breitbandausbau im Jahr<br />
<strong>2011</strong> hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> Eigenmittel in Höhe von 250.775 Euro hinzugesteuert. Für das<br />
Jahr 2012 wurden für zwei Ortschaften GAK-Anträge gestellt.<br />
Zudem wurde im Dezember <strong>2011</strong> ein neues Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. Es<br />
ist abzuwarten, inwieweit die Telekommunikationsunternehmen für die verbleibenden<br />
„weißen Flecken“ ein Angebot abgeben.<br />
Die folgende Tabelle stellt die Kosten getrennt nach den einzelnen Kommunen dar:
Kommune Ortsteil Förderung (GAK od. Konjunkturpaket) Investitionssumme Fördersumme Eigenkapital Haushalte<br />
Goldenstedt Lutten GAK 2009 138.966,62 € 125.060,00 € 13.906,62 € 800<br />
<strong>Vechta</strong> Calveslage GAK 2009 51.865,57 € 46.670,00 € 5.195,57 € 275<br />
Damme Clemens-August-Dorf GAK 2009 19.880,00 € 17.890,00 € 1.990,00 € 700<br />
Neuenkirchen-Vörden Wittenfelde GAK 2010 30.187,00 € 27.168,30 € 3.018,70 € 203<br />
Dinklage, Bakum, Damme Bahlen, Schledehausen/Daren, Osterfeine GAK <strong>2011</strong> 46.296,00 € 41.666,40 € 4.629,60 € 59,76,26<br />
Bakum Elmelage Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
79<br />
Bakum Hausstette Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 12<br />
Steinfeld Holthausen Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Damme Lehmden Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Damme Haverbeck Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
346<br />
Damme Osterdamme Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 123<br />
Damme Rüschendorf Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Dinklage Dümmerlohausen Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
495<br />
Dinklage Langwege Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 105<br />
Dinklage Schwege Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 204<br />
Dinklage Wulfenau Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 155<br />
Goldenstedt Ellenstedt Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 150<br />
Goldenstedt<br />
Goldenstedt<br />
Kardinal-Graf-von-Galen Siedlung<br />
Varenesch<br />
Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
1.000.000,00 € 875.000,00 €<br />
125.000,00 €<br />
225<br />
Holdorf Langenberg Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Holdorf Handorf Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
296<br />
Neuenkirchen-Vörden Hörsten Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 150<br />
Visbek Dieckhus Kamp Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Visbek Schubertstraße Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
296<br />
Visbek Hagstedt Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
Visbek Halter Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
182<br />
Visbek Erlte Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 225<br />
Lohne Brockdorf Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb 253<br />
<strong>Vechta</strong> Deindrup Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
<strong>Vechta</strong> Spreda Konjunkturpaket II 1. Wettbewerb<br />
423<br />
Damme Glückauf Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
402<br />
Damme Borringhausen Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Damme Sierhausen Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Damme Südfelde Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
353<br />
Dinklage Bünne Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Dinklage Höne Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
193<br />
Dinklage Wiek Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb 167<br />
Goldenstedt Lahr Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Goldenstedt Arkeburg Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Goldenstedt<br />
Holdorf<br />
Varenesch<br />
Fladderlohhausen<br />
Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb 969.158,00 € 848.013,00 €<br />
121.145,00 €<br />
171<br />
235<br />
Lohne Krimpenfort Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb 111<br />
Neuenkirchen-Vörden Ahe Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Neuenkirchen-Vörden Hinnenkamp Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Neuenkirchen-Vörden Astrup/Westrup Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Neuenkirchen-Vörden Greven Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
300<br />
Neuenkirchen-Vörden Wenstrup Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
Neuenkirchen-Vörden Nellinghof-Schierberg Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb<br />
203<br />
Steinfeld Harpendorf Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb 78<br />
Visbek Norddöllen Konjunkturpaket II 3.Wettbewerb 100<br />
2.256.353,19 € 1.981.467,70 € 274.885,49 € 8010<br />
137
Schülerbeförderung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden schultäglich ca. 5.850 Schülerinnen und Schüler zu den allgemein<br />
bildenden Schulen sowie den Förderschulen im und außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong><br />
befördert.<br />
Die Beförderung zu den allgemeinbildenden Schulen wurde dabei zum größten Teil durch die<br />
Bereitstellung von Schülersammelzeitkarten im Öffentlichen Personennahverkehr<br />
sichergestellt. Nur in den Außenbereichen, in denen es keine Anbindung an das Busliniennetz<br />
gibt, wurde die Beförderung mittels Anmietung von Fahrzeugen sichergestellt. Die Kosten für<br />
die Beförderung beliefen sich im Berichtsjahr auf ca. 2.850.000 Euro.<br />
Die Beförderung zu den Förderschulen erfolgte größtenteils durch die Anmietung von Taxen<br />
bzw. Mietwagen. Dabei wurden nicht nur Schulen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>, sondern auch<br />
Schulstandorte in Bremen, Oldenburg und Osnabrück angefahren. Die Kosten dieser<br />
Beförderung beliefen sich im Jahr <strong>2011</strong> auf ca. 765.000 Euro.<br />
Im Rahmen der Schülerbeförderung arbeitete die Kreisverwaltung eng mit den<br />
Verkehrsunternehmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> zusammen, um zum einen auf die wechselnden<br />
Beförderungsansprüche reagieren zu können und zum anderen, um im Rahmen der<br />
Schulwegsicherheit als Schnittstelle zwischen den Schulen und den Verkehrsunternehmen zu<br />
fungieren.<br />
Tourismus<br />
Das Tourismusmanagement im <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> ist so strukturiert, dass zwei<br />
Touristeninformationen (TI), die TI Nordkreis <strong>Vechta</strong> und die TI Dammer Berge, die „Arbeit<br />
vor Ort“ erledigen. „Arbeit vor Ort“ bedeutet hierbei die Betreuung der Gäste, das Initiieren<br />
von Veranstaltungen und das Hervorheben der Besonderheiten der Region.<br />
Die TI Nordkreis <strong>Vechta</strong> erhält einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 68.880 Euro und die<br />
TI Dammer Berge einen Zuschuss in Höhe von 46.080 Euro. Als Ausgleich für die<br />
Aufwendungen zum gemeinsamen Marketingpool mit dem Verbund Oldenburger<br />
Münsterland erhalten die Touristeninformationen zudem einen jährlichen Zuschuss, sofern<br />
entsprechende Kosten nachgewiesen werden. Die TI Nordkreis <strong>Vechta</strong> erhält 4.800 Euro und<br />
die TI Dammer Berge 3.200 Euro.<br />
Die Marketingaktivitäten des Verbundes Oldenburger Münsterland konzentrieren sich z.B.<br />
auf die Präsenz auf Messen und die Bewerbung in der überörtlichen Presse. Der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> gibt die mittel- und langfristig einzuschlagende Richtung vor und unterstützt die<br />
Touristeninformationen und den Verbund. Außerdem bringt er sich mit eigenen Themen<br />
138
(Radfahren, Wandern, Reiten etc.), Veranstaltungen und touristischen<br />
Infrastrukturmaßnahmen mit ein.<br />
Radwegeleitsystem <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Das Radwegeleitsystem des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong> umfasst ein Radwegenetz von ca. 750 km.<br />
Die mittlerweile fast 4.500 weißen Schilder mit grüner Schrift weisen an jeder Kreuzung und<br />
Weggablung den Weg. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde der Auftrag zur Schilderüberprüfung erteilt. Die<br />
Überprüfung wird im Jahr 2012 erfolgen.<br />
Vernetzung bereitbarer Wege<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong> verfügt über eine einmalige Struktur rund um das Pferd. Er und alle<br />
Städte und Gemeinden haben in ihren „Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten“<br />
festgelegt die touristisch nutzbare Basisinfrastruktur auszubauen. Ein wichtiger Baustein ist<br />
hierbei die Entwicklung eines Netzes bereitbarer Wege.<br />
Vorschläge von Reitvereinen, Leistungsanbietern und einzelnen Freizeitreitern für ein Netz<br />
von bereitbaren Wegen wurden zusammengetragen und von den Städten und Gemeinden auf<br />
Machbarkeit geprüft. Das nach Abstimmung entwickelte Netz bereitbarer Wege im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Vechta</strong> wurde mit den Netzen aus den <strong>Landkreis</strong>en Diepholz und Oldenburg<br />
zusammengeführt. Die Reitwanderkarte wurde im Sommer <strong>2011</strong> fertig gestellt.<br />
Zweckverband Erholungsgebiet Dammer Berge<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde u. a. folgende überregional bedeutsame Maßnahme durchgeführt:<br />
Maßnahme Optimierung des Wanderwegenetzes und Ausschilderung der Naturerlebnispunkte<br />
in den Dammer Bergen<br />
Im Rahmen dieses Projektes wurden 41 Informationstafeln mit Wanderkarten und<br />
Erläuterungen zu Naturerlebnispunkten an zentralen Plätzen und Wanderparkplätzen<br />
aufgestellt und in Absprache mit der Bewilligungsbehörde 4 Ersatztafeln angeschafft. Die<br />
Kartengrundlage wurde vom LGLN - Regionaldirektion Cloppenburg erstellt.<br />
Auf der Grundlage eines von den Gemeinden entwickelten Wegenetzes hat der<br />
Landschaftsarchitekt Krüger einen Schilderplan/ Wanderwegekonzept entwickelt. Die<br />
Hauptwanderwege und Naturerlebnispunkten wurden ausgeschildert und mit<br />
Entfernungsangaben versehen. Die Ausschilderung erfolgte nach dem holländischen<br />
Knotenpunktsystem. 103 Knotenpunkte - durchnummeriert von 1 bis 103 - wurden an so<br />
139
genannten Knotenpunkten aufgestellt. Die Lage der Knotenpunkte ist auf den Wandertafeln<br />
ersichtlich, so dass jederzeit eine Standortbestimmung möglich ist.<br />
Eingerichtet wurden 11 Rastplätzen für Wanderer (Aufstellung von Ruhebänken oder<br />
Sitzgruppen) an Naturerlebnispunkten und landschaftlich reizvollen Plätzen sowie ein<br />
Aussichtsplatz Dreesberg.<br />
140
Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland<br />
Rahmen und Zielsetzung<br />
Die Koordinierungsstelle für die <strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg und <strong>Vechta</strong> wird von der<br />
Niedersächsischen Landesregierung und dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung<br />
gefördert. Der Sitz der Koordinierungsstelle befindet sich seit 1991 <strong>beim</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong>.<br />
Eine Zweigstelle wurde im Jahr 2008 bei der Kreisverwaltung in Cloppenburg eingerichtet.<br />
Die räumliche Nähe bietet intensivere Vernetzungskontakte zu allen regional relevanten<br />
Stellen.<br />
Die Koordinierungsstelle verfolgt das Ziel, die berufliche Gleichstellung von Frauen und ihre<br />
Integration in das Erwerbsleben nach der Familienphase zu fördern. Hierzu bietet sie<br />
differenzierte Informationen und Beratungen über berufliche Chancen und Möglichkeiten im<br />
Oldenburger Münsterland an und initiiert berufsbezogene und familienorientierte<br />
Qualifizierungsmaßnahmen. Die Koordinierungsstelle ist zentrale Anlaufstelle für Frauen mit<br />
berufsbezogenen Fragen und Problemstellungen.<br />
Gleichzeitig zeigt die Koordinierungsstelle in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in der<br />
Region neue Wege für betriebliche Frauenförderung auf, die zur Schaffung<br />
familienfreundlicher Arbeitsbedingungen in den Unternehmen führen soll. Hierdurch werden<br />
qualifizierte Arbeitskräfte und damit ein wichtiges Innovationspotenzial für den regionalen<br />
Arbeitsmarkt erhalten und erschlossen, was einen Wettbewerbsvorteil im Ringen um<br />
qualifizierte Arbeitskräfte in den Zeiten des demografischen Wandels darstellt.<br />
Die Grundidee der Koordinierungsstelle besteht darin, ein Bindeglied zwischen der<br />
regionalen Wirtschaft, dem Arbeitsmarkt und den im Einzugsgebiet lebenden und arbeitenden<br />
Frauen zu schaffen.<br />
In diesem Jahr hat die Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger<br />
Münsterland ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Sie war die erste Koordinierungsstelle des<br />
niedersächsischen Modellprojekts, das mittlerweile 21 Koordinierungsstellen umfasst. Der<br />
runde Geburtstag war Anlass für einen Festakt der Landesregierung. Am 17. November hatte<br />
Sozialministerin Aygül Özkan ins Alte Rathaus in Hannover geladen. Aus <strong>Vechta</strong> und<br />
Cloppenburg reiste eine Delegation von 13 Personen an, um an diesem Festakt teilzunehmen.<br />
141
142<br />
Abbildung 19: Festakt des 20-jährigen Bestehens der Koordinierungsstelle<br />
(von links nach rechts): Marlies Thoben-Jans (Vizevorsitzende des überbetrieblichen Verbundes), Anette<br />
Schlarmann (Koordinierungsstelle), Maria Themann (Koordinierungsstelle), Katja Meyer-Sieveke<br />
(Vorstandsmitglied des überbetrieblichen Verbundes), Kristina Rieken (Koordinierungsstelle), Ruth Voet<br />
(Gleichstellungsbeauftragte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>), Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan, Gert<br />
Kühling (Referatsleiter Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Vechta</strong>), Katharina Deeben (Leiterin<br />
Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es Cloppenburg), Birgit bei der Hake (Vorstandsmitglied des<br />
überbetrieblichen Verbundes), Peter Kuhlmann-Warning (Vorsitzender des überbetrieblichen Verbundes)<br />
(Quelle: dpa)<br />
Beratung von Berufsrückkehrerinnen und Beschäftigten in der Elternzeit<br />
Die Koordinierungsstelle bietet vertrauliche und kostenlose Beratungen für die Unterstützung<br />
bei der Integration in den Arbeitsmarkt an. Die Beratung umfasst insbesondere die Themen:<br />
Neuorientierung und Entscheidungsfindung <strong>beim</strong> beruflichen Wiedereinstieg<br />
Aktuelle Arbeitsmarkt- und Stellensituation<br />
Aktuelle Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
finanzielle Unterstützung bei Aus- und Weiterbildung sowie Umschulung<br />
Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
Personalentwicklung in den Betrieben (Fachkräftevermittlung)<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Existenzgründung
Während des Jahres <strong>2011</strong> wurden an den Standorten <strong>Vechta</strong> und Cloppenburg<br />
Einzelberatungen mit 110 Rat suchenden Frauen durchgeführt.<br />
Die strukturellen Merkmale der Rat suchenden Frauen entsprechen denen der typischen<br />
Berufsrückkehrerinnen. Die überwiegende Anzahl der Beratungsfrauen ist zwischen 40 und<br />
55 Jahre alt. Weit mehr als die Hälfte dieser Frauen sind verheiratet und haben zwei Kinder.<br />
Die Frauen haben einen relativ hohen Bildungs- und Berufsbildungsstand, verfügen über<br />
mehrjährige Berufserfahrungen und haben ihre Berufstätigkeit meist für mehr als 5 Jahre<br />
unterbrochen, um ausschließlich Familienarbeit zu leisten. Deshalb haben die wenigsten<br />
Frauen Anspruch auf Arbeitslosengeld I oder II.<br />
Für diese Frauen ist die Koordinierungsstelle die zentrale Beratungseinrichtung im<br />
Oldenburger Münsterland und oft die einzige Institution, die ihnen eine finanzielle Förderung<br />
von beruflichen Anpassungsqualifizierungen gewähren kann.<br />
Die Anlässe für die Erstberatung sind vielfältig. Die Mehrheit der Frauen will wieder<br />
berufstätig werden, wobei der Wunsch nach einer Teilzeitbeschäftigung überwiegt. Andere<br />
Frauen suchen neue Betätigungsfelder sowie Weiterbildungs- und<br />
Umschulungsmöglichkeiten.<br />
Berufliche Weiterbildung in der Elternzeit und in der Familienphase<br />
Die Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland entwirft mit<br />
dem Überbetrieblichen Verbund Oldenburger Münsterland e.V. spezielle, bedarfsgerechte und<br />
kostengünstige Qualifizierungsangebote für Frauen mit familienfreundlichen Zeiten und<br />
Rahmenbedingungen. Hiermit wird deren berufliche Qualifikation erhalten und/ oder<br />
verbessert. So entstanden die halbjährlichen und vielseitig nutzbaren Bildungsangebote „Am<br />
Ball bleiben“, die inhaltlich und organisatorisch den Lebenssituationen von<br />
Berufsrückkehrerinnen und dem Bedarf der Betriebe in der Region entsprechen. Zweimal im<br />
Jahr wird das Programm „Am Ball bleiben“ erstellt und in einer Auflage von 4.000 Stück<br />
gedruckt. Es wird in der gesamten Region verteilt. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 40 Veranstaltungen<br />
angeboten. Das Programm umfasste Angebote aus den Bereichen Familienfreundlichkeit,<br />
Arbeitsmarkt und Erwerbstätigkeit, Berufs- und Lebenswegplanung, Kommunikation und<br />
Führungskompetenz, Existenzgründung und Bewerbungstraining.<br />
Berufsrückkehrende können für eine berufliche Qualifizierung auf dem freien<br />
Weiterbildungsmarkt eine Förderung von der Koordinierungsstelle erhalten. Auf Antrag<br />
können förderfähige Personen bis zu 200 Euro pro Jahr für eine berufliche Weiterbildung<br />
erhalten. Der Eigenanteil beträgt 50 %. Die enge Zusammenarbeit mit den ca. 15<br />
143
Bildungswerken in der Region begünstigt diese Regelung enorm. So verweisen z.B. alle<br />
Bildungswerke in ihren Programmen auf die Fördermöglichkeit durch die<br />
Koordinierungsstelle. Zudem werden sie darum gebeten, eine Kinderbetreuung während der<br />
Seminarzeiten anzubieten. Diese wird von der Koordinierungsstelle ebenfalls finanziell<br />
gefördert. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im Weiterbildungsbereich insgesamt 629 Personen gefördert.<br />
144
Überbetrieblicher Verbund Oldenburger Münsterland e.V.<br />
Der Überbetriebliche Verbund Oldenburger Münsterland e.V. wurde 1992 mit 20<br />
Mitgliedsbetrieben gegründet. Ende <strong>2011</strong> bestand der Überbetriebliche Verbund Oldenburger<br />
Münsterland e.V. aus 93 Mitgliedsbetrieben. Die Verteilung auf die Branchen stellt folgende<br />
Übersicht dar.<br />
Die Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland arbeitet seit<br />
1992 als Geschäftsstelle des Überbetrieblichen Verbundes Oldenburger Münsterland e.V.. Sie<br />
organisiert mit den Betrieben einen Zusammenschluss nach dem Vorbild von Großbetrieben,<br />
die qualifiziertes Personal auch während der Elternzeit und darüber hinaus an den Betrieb<br />
binden möchten. Ende <strong>2011</strong> waren der Geschäftsstelle des Überbetrieblichen Verbundes<br />
Oldenburger Münsterland e.V. 320 Beschäftigte in der Elternzeit aus den Mitgliedsbetrieben<br />
gemeldet.<br />
Die Geschäftsstelle informiert die registrierten Elternzeitnehmenden regelmäßig über die<br />
Qualifizierungsangebote und Fördermöglichkeiten. Sie betreut die freigestellten Beschäftigten<br />
145
in der Familienphase und erörtert Fragen zum Qualifikationserhalt, Arbeitszeitmodellen,<br />
Kinderbetreuungsproblemen und Themen des Wiedereinstiegs.<br />
Für die Betriebe wird ein Newsletter („Verbund aktuell“) erstellt, der viermal jährlich<br />
erscheint. Hier werden vorwiegend regionale Themen wie z.B. die Vorstellung neuer<br />
Verbundmitglieder aufgegriffen sowie Informationen über Fördermöglichkeiten und<br />
Verbundveranstaltungen gegeben. Regelmäßig werden Veranstaltungen vom<br />
Überbetrieblichen Verbund angeboten, die sich an Fach- und Führungskräfte richten.<br />
Kooperationen und Netzwerke<br />
Die Koordinierungsstelle pflegt zur Erfüllung ihrer Aufgaben eine ausgeprägte Kooperation<br />
und Netzwerkarbeit in den <strong>Landkreis</strong>en <strong>Vechta</strong> und Cloppenburg. Die langjährige und enge<br />
Zusammenarbeit mit den Mitgliedsbetrieben des Überbetrieblichen Verbundes ermöglicht der<br />
Koordinierungsstelle Datenerhebungen über Qualifikationsbedarfe der Unternehmen und der<br />
Beschäftigten in der Elternzeit.<br />
146<br />
Abbildung 20: Fraueninformationstag <strong>2011</strong> im Kreishaus <strong>Vechta</strong><br />
Die Kooperation mit anderen Frauenfördereinrichtungen ist seit Jahren eng und für die Arbeit<br />
der Koordinierungsstelle nutzbringend angelegt. Dazu gehören u. a. die kommunalen<br />
Gleichstellungsbeauftragten beider <strong>Landkreis</strong>e, die Beauftragte für Chancengleichheit der
Arbeitsagentur sowie weitere Projekte im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So<br />
fand in dieser Kooperation am 9. November der jährliche Fraueninformationstag im<br />
Kreishaus <strong>Vechta</strong> statt. In zahlreichen Vorträgen, Workshops und an Informationsständen<br />
konnten sich Frauen über berufliche Möglichkeiten informieren und beraten lassen.<br />
Mit dem Gründerinnen- und Unternehmerinnentreff <strong>Vechta</strong> (GUT) besteht eine besonders<br />
intensive Vernetzung, da dieser GUT von der Koordinierungsstelle initiiert und begleitet<br />
wurde. Des Weiteren arbeitet die Koordinierungsstelle eng mit den regionalen<br />
Weiterbildungsträgern zusammen.<br />
147
Statistiken <strong>2011</strong><br />
Tabelle 1: Statistiken aus dem Amt für zentrale Aufgaben<br />
Kreistag<br />
Anzahl der Kreistagssitzungen 6<br />
Anzahl der Ausschusssitzungen 19<br />
Personalangelegenheiten<br />
Beamte zum 01.12. des Berichtsjahres 84<br />
tarifl. Beschäftigte zum 01.12. des Berichtsjahres 456<br />
Durchschnittsalter 45,4<br />
Mitarbeiter/innen in der Kernverwaltung 320<br />
deren Durchschnittsalter 45,1<br />
Mitarbeiter/innen in der Fleischuntersuchung 94<br />
Mitarbeiter/innen in den Schulen 50<br />
zum 01.08. des Berichtsjahres eingestellte Nachwuchskräfte 7<br />
Anzahl der Nachwuchskräfte zum 31.12. des Berichtsjahres 17<br />
Anzahl der Praktikanten zum 31.12. des Berichtsjahres 4<br />
Finanzen<br />
Kreisumlage für das folgende Jahr 44 Punkte<br />
Kreisumlage je Einwohner 350 €<br />
Vorgesehene Kreditaufnahme im folgenden Jahr 0,0 Mio.€<br />
Schlussbilanz zum 31.12. des Vorjahres 165,3 Mio.€<br />
Überschuss des Vorjahres 7,1 Mio.€<br />
Schlussbilanz zum 31.12. des Vorjahres - Jugend- und Freizeitzentrum 1,7 Mio.€<br />
Überschuss des Vorjahres 54.600 €<br />
Verschuldung zum 31.12. des Berichtsjahres 25,7 Mio.€<br />
Pro-Kopf-Verschuldung 164 €<br />
Kommunalaufsicht<br />
Beratungen & Entscheidungen der allg. Kommunalaufsicht 127<br />
finanzaufsichtliche Beratungen & Entscheidungen 75<br />
verbandsaufsichtliche Beratungen & Entscheidungen / Anzahl der Verbände 90<br />
148
Tabelle 2: Statistiken aus dem Rechts- und Ordnungsamt<br />
Ordnungswidrigkeiten<br />
Kommunale Geschwindigkeitsüberwachung<br />
Bußgeldfälle aus stationärer Überwachung 290<br />
Bußgeldfälle aus mobiler Überwachung 3176<br />
Verwarnungen aus stationärer Überwachung 828<br />
Verwarnungen aus mobiler Überwachung 8992<br />
Einnahmen Bußgeldfälle - st.Ü. 19.941 €<br />
Einnahmen Bußgeldfälle - m.Ü. 290.757 €<br />
Einnahmen Verwarnungen - st.Ü. 31.731 €<br />
Einnahmen Verwarnungen - m.Ü. 253.450 €<br />
Zahlungserleichterungen - st.Ü. 7<br />
Zahlungserleichterungen - m.Ü. 97<br />
Erzwingungshaftanträge - st.Ü. 15<br />
Erzwingungshaftanträge - m.Ü. 64<br />
Einsprüche - st.Ü. 19<br />
Einsprüche - m.Ü. 252<br />
Bußgeldfälle - VerkehrsOWi 15264<br />
Bußgeldfälle - SonderOWi 695<br />
Verwarnungen - VerkehrsOWi 15398<br />
Verwarnungen - SonderOWi 33<br />
Einnahmen - VerkehrsOWi 2.193.467 €<br />
Einnahmen - SonderOWi 115.710 €<br />
Zahlungserleichterungen - VerkehrsOWi 392<br />
Zahlungserleichterungen - SonderOWi 36<br />
Erzwingungshaftanträge - VerkehrsOWi 298<br />
Erzwingungshaftanträge - SonderOWi 85<br />
Einsprüche - VerkehrsOWi 1744<br />
Einsprüche - SonderOWi 105<br />
Kostenbescheide - VerkehrsOWi 631<br />
Sicherheitsleistungen - VerkehrsOWi 297<br />
Fahrverbote 1312<br />
davon nach § 24a StVG 154<br />
(st. Ü. = stationäre Überwachung)<br />
(m.Ü. = mobile Überwachung)<br />
(OWi = Ordnungswidrigkeit)<br />
149
Zuwanderung<br />
Ausländerwesen<br />
Anzahl der Ausländer 10731<br />
davon EU-Ausländer 4621<br />
davon türkische Staatsang. 2883<br />
davon polnische Staatsang. 1902<br />
davon vietnamesische Staatsang. 490<br />
Gesamtanteil der ausländ. Bevölkerung im LK <strong>Vechta</strong> 7,9%<br />
Zahl der Ausreisepflichtigen 168<br />
Verpflichtungserklärungen 1476<br />
Asylbewerber 51<br />
Einbürgerungen<br />
Antrag auf Einbürgerung 185<br />
Einbürgerungsurkunde 215<br />
zurückgestellte/abgelehnte Anträge 110<br />
Gewerberecht<br />
Gaststätten/Gewerberecht<br />
vorläufige Erlaubnisse 7<br />
endgültige Erlaubnis 22<br />
Antragsrücknahme, -ablehnung 3<br />
Gewerbeuntersagung 23<br />
Gewerberechtl. Erlaubnisse 35<br />
Jagdwesen, Hundehaltung, Vollzugsdienst, Wehrangelegenheiten, PsychKG<br />
Jagdwesen<br />
ausgestellte Jagdscheine 1252<br />
davon 3-Jahres Scheine 991<br />
Ablehnung/Einziehung eines Jagdscheins 3<br />
Teilnehmer Jagdprüfung 79<br />
Hundehaltung<br />
Überprüfung 58<br />
Leinen-/Maulkorbzwang 5<br />
Vollzugsdienst<br />
Ermittlungen für die ARGE 160<br />
Fahrerermittlungen intern s.u.<br />
Fahrerermittlungen extern 823<br />
Verfahren Amt 36<br />
PsychKG 59<br />
Sonstiger Vollzugsdienst 908<br />
Aufgaben nach dem PsychKG<br />
Einsätze 125<br />
davon Einweisung 83<br />
Rettungswesesen/Feuerwehr<br />
FTZ<br />
Flaschenfüllungen 2918<br />
Schlauchwäsche 6020<br />
Prüfung Pressluftatmer 653<br />
Prüfung Lungenautomaten 1950<br />
Prüfung CSA-Anzüge 51<br />
Grundüberholung Lugenautomat 31<br />
Grundüberholung Atemluftflaschen 138<br />
Maskenprüfung 1955<br />
Teilnehmer Übungsstrecke 397<br />
150
Verwaltungsrechtliche und sozialgerichtliche Klage- und Antragsverfahren (für die Neueingänge<br />
<strong>2011</strong>)<br />
Rechtsmitteleinlegung<br />
Klageverfahren (I. Instanz)<br />
durch Dritte durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Vechta</strong><br />
Neueingänge 97 -<br />
davon stattgegeben - -<br />
davon zurückgenommen 22 -<br />
davon abgewiesen 7 -<br />
davon verglichen 8 (davon 2 im<br />
-<br />
Mediationsverfahren)<br />
davon noch nicht entschieden 60 -<br />
Antragsverfahren (I. Instanz)<br />
Neueingänge 33 -<br />
davon stattgegeben 3 -<br />
davon zurückgenommen 7 -<br />
davon abgelehnt 17 -<br />
davon verglichen 2 -<br />
davon noch nicht entschieden 4 -<br />
Mediationsverfahren<br />
Neueingänge 2 2<br />
(im gegenseitigen Einvernehmen)<br />
Berufungszulassungsverfahren (II. Instanz)<br />
Neueingänge 15 -<br />
davon zugelassen - -<br />
davon zurückgenommen - -<br />
davon abgelehnt 9 -<br />
davon noch nicht entschieden 6 -<br />
Berufungsverfahren (II. Instanz)<br />
Neueingänge 3 -<br />
davon stattgegeben - -<br />
davon zurückgenommen - -<br />
davon zurückgewiesen 1 -<br />
davon verglichen - -<br />
davon noch nicht entschieden 2 -<br />
Beschwerdeverfahren (II. Instanz)<br />
Neueingänge 8 1<br />
davon stattgegeben - 1<br />
davon zurückgenommen 2 -<br />
davon zurückgewiesen 6 -<br />
davon verglichen - -<br />
davon noch nicht entschieden - -<br />
Beschwerdeverfahren<br />
gegen die Nichtzulassung der Revision (III. Instanz)<br />
Neueingänge - 1<br />
davon stattgegeben - -<br />
davon zurückgenommen - -<br />
davon abgelehnt - 1<br />
davon noch nicht entschieden - -<br />
Revisionsverfahren (III. Instanz)<br />
Neueingänge - 4<br />
davon stattgegeben - -<br />
davon zurückgenommen - -<br />
davon zurückgewiesen - -<br />
davon verglichen - -<br />
davon noch nicht entschieden - 4<br />
151
Tabelle 3: Statistiken aus dem Amt für Straßenverkehr und Schulen<br />
Führerscheinstelle<br />
Anordnung Nachschulungen für Fahranfänger 170<br />
Anordnung Aufbauseminar für verkehrsauffällige Kraftfahrer 87<br />
Ausgesprochene Verwarnungen 622<br />
Entzug Fahrerlaubnis 90<br />
Medizinisch psychologische Gutachten 291<br />
Erfasste Drogenkonsumenten 160<br />
davon Gutachten angefordert 30<br />
davon FE entzogen 52<br />
Anzahl Führerscheinanträge 5576<br />
davon begleitetes Fahren mit 17 1216<br />
davon Ersterteilung 1031<br />
davon Umstellung 663<br />
davon Erweiterung 466<br />
davon Ersatz nach Verlust 419<br />
davon Verlängerung 461<br />
davon Erteilung nach Fristablauf 301<br />
davon Umtausch 183<br />
Internationale Führerscheine 430<br />
Neuerteilung nach Entzug 211<br />
Umschreibung ausl. Führerscheine 93<br />
Umschreibung Dienstführerscheine 28<br />
FE zur Fahrgastbeförderung 191<br />
Anträge auf Erstausstellung einer Fahrerkarte 793<br />
Anträge auf Verlängerung einer Fahrerkarte 642<br />
Ausgegebenen Fahrerkarten 6751<br />
Kfz-Zulassungsstelle<br />
Fahrzeugbestand inkl. Anhänger 108.440<br />
Neufahrzeuge 5.305<br />
Umschreibungen aus anderen Zulassungsbezirken 10.513<br />
Umschreibungen innerhalb des LK <strong>Vechta</strong> 6.810<br />
Verkehrsbehördliche Genehmigungen (VBG)<br />
Straßensperrungen wg. Baumaßnahmen 273<br />
Verkehrsbeschränkungen wg. Veranstaltungen u. andere<br />
Sondernutzungen 156<br />
Genehmigung Großraum- und Schwertransporter 734<br />
Zustimmungen zu Anhörungen anderer Behörden 575<br />
Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen 854<br />
Parkerleichterungen für Menschen mit Behinderung 174<br />
Erlaubnis/Lizenz Güterkraftverkehr (gesamt) 224<br />
Erlaubnis/Lizenz Güterkraftverkehr (zusätzlich) 2<br />
Fahrerbescheinigungen für angestellte Fahrer aus Nicht-EU-<br />
Staaten 7<br />
Kreismedienzentrum<br />
Besucher 3115<br />
Verleihvorgänge 5250<br />
Ausleih hochwertiger Mediengerätschaften 944<br />
Tagungen, Seminare u.ä. (Tage) 21<br />
152
Tabelle 4: Statistiken aus dem Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung<br />
Lebensmittelüberwachung<br />
Anzahl der Betriebe, die überwacht werden 1997<br />
davon EU-zugelassene Herstellerbetrieb 97<br />
davon Einzelhändler 622<br />
davon Dienstleistungsbetriebe 809<br />
Herstellerbetriebe 94<br />
Großhändler, Importeure 59<br />
Urerzeuger 316<br />
Anzahl Kontrollen 1389<br />
Anzahl Proben 645<br />
Proben mit Beanstandungen von anderen Behörden 91<br />
Fleisch- und Geflügelfleischhygiene<br />
Anzahl zugelassener Betriebe 27<br />
Tätigkeitsbereiche der zugel. Betriebe 52<br />
Personal für Überwachung u. Untersuchung<br />
hauptamtl. Tierärzte 6<br />
nebenberufl. Tierärzte 23<br />
Fachassistenten 58<br />
Verwaltungsmitarbeiter 4<br />
Tierseuchenbekämpfung<br />
Schweine<br />
Anzahl überprüfter Betriebe 173<br />
Geflügel<br />
Untersuchung gewerb. Geflügelhaltungen 10<br />
Untersuchung Kotproben (aus fr. Natur) 30<br />
Wildtiere<br />
Anzahl untersuchter Wildscheine 63<br />
Tierschutz<br />
Fälle "gefährliche Hunde" 19<br />
Überprüfung Heimtierhaltung 34<br />
Überprüfung gewerb. Tierhaltung<br />
Überprüfung Schweinehaltungen 58<br />
Überprüfung Sauenhaltungen 36<br />
Kontrolle Kälbermastbetriebe 14<br />
Cross Compliance Kontrollen 35<br />
153
Tabelle 5: Statistiken aus dem Sozialamt<br />
Förderung/Hilfe zur Pflege<br />
Kurzzeitpflege/Verhinderungspflege 62.447 €<br />
Teilstationäre Pflege - Tagespflege 208.597 €<br />
ambulante Pflege 280.321 €<br />
Ausbildungsförderung<br />
Anzahl der Schüler/innen, denen BAföG gewährt wird 355<br />
Höhe der Auszahlungen 1,485 Mio.€<br />
Elterngeld<br />
Anträge auf Elterngeld 1510<br />
Höhe der Auszahlungen 8,4 Mio.€<br />
%-Anteil deren, die das Elterngeld zwischen den<br />
Elternteilen aufgeteilt haben 18%<br />
Eingliederungshilfe<br />
Kosten für Eingliederungshilfen 27.991.000 €<br />
davon im Kinderbereich 12.157.000 €<br />
davon im Werkstattbereich 8.278.000 €<br />
davon Wohnheime/Wohnbetreuung 7.151.000 €<br />
Landesblindengeld<br />
Anzahl Personen 159<br />
Geldleistungen 335.963 €<br />
Blindenhilfe (Anzahl Pers.) 42<br />
Blindenhilfe (Kosten) 103.920 €<br />
Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung<br />
Höhe der Grundsicherungsleistungen 4.612.000 €<br />
Pro Aktiv Center (PACE)<br />
Betreute Jugendliche 623<br />
davon ausgeschieden 398<br />
davon in Arbeit/Ausbildung 105<br />
davon in Schulen 136<br />
davon in andere Projekte 50<br />
Gesamtausgaben 400.000 €<br />
Anteil LK <strong>Vechta</strong> 20.000 €<br />
154
Tabelle 6: Statistiken aus dem Jugendamt<br />
Unterhaltsbeistandschaften, Beurkundungen, Unterhaltsvorschüsse<br />
Anzahl der Beistandschaften 920<br />
Einnahmen an Unterhaltszahlungen 1.2 Mio. €<br />
Beurkundungen 321<br />
lfd. Zahlfälle der Unterhaltsvorschüsse 789<br />
Neuanträge auf Zahlungen 390<br />
Anzahl der eingestellten Fälle 301<br />
Bestand der Zahl- und Rückforderungsfälle 2.081<br />
Ausgaben an Bundes-/Landesmitteln 1.40 Mio. €<br />
Einnahmen durch Rückgriffe 360.000 €<br />
Heimerziehung, Pflege, Eingliederung<br />
Heimerziehung<br />
Anzahl Kinder, Jugendliche u. junger Vollj. 103<br />
tgl. Kosten eines Heimplatzes 145 €<br />
Kosten 6.382.411 €<br />
Pflegefamilien<br />
Anzahl Kinder, Jugendliche u. junger Vollj. 124<br />
Kosten 1.358.285 €<br />
Teilstationäre Erziehungshilfen<br />
Anzahl Unterbringungen 34<br />
Kosten 1.099.369 €<br />
Familienhilfe u. Erziehungsbeistandschaften<br />
Anzahl Familien 222<br />
Anzahl Kinder 85<br />
Kosten 2.999.286 €<br />
Eingliederungshilfe für seelisch Behinderter<br />
in stationärer Form 6<br />
in ambulanter Form 192<br />
Kosten 878.477 €<br />
Kindergarten-/Krippenplätze, Elternbeiträge, Tagespflege<br />
Anträge auf Übernahme der Elternbeiträge zum<br />
Besuch des KiGa (Anzahl Sorgeberechtigter) 602<br />
Ausgabevolumen Elternbeiträge 666.368 €<br />
Fallzahl Kostenübernahme Tagespflege 699<br />
Ausgabevolumen Kostenübernahme Tagespflege 1.519.178 €<br />
155
Jugendgerichtshilfe<br />
Beteiligung Hauptverfahren 401<br />
Beteiligung Diversionsverfahren 181<br />
Teilnehmer an Sozialen Trainingskursen (Anzahl<br />
Jugendlicher/Heranwachsender) 19<br />
Einzelbetreuung (Anzahl<br />
Jugendlicher/Heranwachsender) 4<br />
Teilnehmer an Nachbetreuungsangeboten 25<br />
Gemeinnützige Arbeit (Anzahl<br />
Jugendlicher/Heranwachsender) 182<br />
Anzahl verrichteter Stunden 6562<br />
Anzahl Verkehrserziehungskurse 6<br />
Anzahl Teilnehmer 69<br />
Teilnehmer am Projekt FRED 44<br />
Teilnehmer an Sozialisierungskursen (für 12- bis<br />
14-Jährige) 22<br />
Jugendbildungsmaßnahmen/Jugendschutz<br />
Jugendbildungsmaßnahmen WE 66<br />
Teilnehmer an den WE 838<br />
Jugendbildungsmaßnahmen Ferien 16<br />
Teilnehmer in den Ferien 281<br />
Gesamtteilnehmertage 3.806<br />
Projekt Schutzengel<br />
Schutzengel im LK <strong>Vechta</strong> 14.822<br />
Förderung von Jugendgruppen<br />
Zuschüsse für "Fahrten und Lager" 153.016 €<br />
Zuschüsse für internationale Jugendbegegnungen 54.337 €<br />
Zuschuss Jugendgruppenleiterausbildung 3.441 €<br />
Jugend- und Freizeitzentrum<br />
Übernachtungen 30.000<br />
Übernachtungen Selbstversorgerbereich 1.850<br />
156
Tabelle 7: Statistiken aus dem Gesundheitsamt<br />
Amtsärztl. Dienst / Tuberkulose- und reisemedizinische Beratung<br />
Gutachten, Bescheinigungen, Zeugnisse (Amtsärztlicher Dienst) 3.400<br />
Umgebungsuntersuchungen und Beratungen bei Tuberkulose (Anzahl Personen) 288<br />
Untersuchungen im Rahem der TBC-Sprechstd. (Anzahl Personen) 195<br />
Reisemedizinische Beratung & Imfpung (Anzahl der Personen) 207<br />
AIDS-Beratung<br />
Beratungskontakte 195<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Betreute und begleitete Klienten 250<br />
Kontakte zu Klienten 855<br />
Gutachten, Untersuchungen - Kinder- und Gesundheitsdienst<br />
schulärztliche Gutachten + sonderpädagogischer Förderbedarf 179<br />
sozialhyg.Stellungnahmen + Notwendigkeit von Frühförderung 639<br />
weitere ärztl. Stellungnahmen zur Eingliederungshilfe 23<br />
ärztl. Stellungnahmen zur Bewilligung von Heilhilfsmitteln, Therapien, Schülerbeförderung u.a. 20<br />
Schuleingangsuntersuchungen<br />
Untersuchungen 1.735<br />
davon Zurückstellungsempfehlungen 154<br />
davon Empfehlung für die Überprüfung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs 125<br />
Sprachberatung<br />
Vorstellung <strong>beim</strong> Fachberater wegen Hör- und Sprachstörungen 129<br />
Empfehlung einer ambulanten Sprachheilmaßn. 80<br />
Empfehlung einer teilstationären Sprachheilmaßn. 100<br />
Empfehlung einer stationären Sprachheilmaßn. 6<br />
157
Tabelle 8: Statistiken aus dem Amt für Planung, Umwelt und Bauordnung<br />
Wohnraumförderung<br />
Vor-/Hauptanträge Eigentumsmaßnahmen, kinderreich 74<br />
Förder-/Darlehnssumme 840.000 €<br />
Vor-/Hauptanträge Eigentumsmaßnahmen, Schwerbehinderte 2<br />
Förder-/Darlehnssumme 45.000 €<br />
Vor-/Hauptanträge energetische Maßnahmen 4<br />
Förder-/Darlehnssumme 15.000 €<br />
Vor-/Hauptanträge Mietwohnungsbau 0<br />
Förder-/Darlehnssumme 0 €<br />
Gesamt-Antragszahlen 80<br />
Gesamt-Förder-/Darlehnssume 900.000 €<br />
Denkmalschutz<br />
Anzahl bezuschusster Baudenkmale 14<br />
Zuschusssumme 50000<br />
Anzahl steuerlicher Bescheinigungen 11<br />
Investitionsvolumen der begünstigten Baumaßnahmen 1126600<br />
Biogasanlagen<br />
Anlagen im Betrieb 21<br />
Anlagen im Bau 11<br />
Anlagen, die z.Zt. ein Genehmigungsverfahren durchlaufen 1<br />
benötigte Gülle 165.910 t<br />
benötigte Maissilage/Ganzpflanzensilage 212.900 t<br />
benötigte Getreide/Corn-Cob-Mix 25.660 t<br />
benötigte Sonstiges (Gassilage, Kartoffeln, Glycerin, Bioabfälle) 8.500 t<br />
Summe 412.970 t<br />
Bauleitplanung<br />
Stellungnahmen zu Bauleitplanverfahren der Städte und Gemeinden 140<br />
Genehmigungen für die Änderung von Flächennutzungsplänen 14<br />
Ablehnungen der Genehmigung für die Änderung von<br />
Flächennutzungsplänen 1<br />
Grundstücksverkehrsangelegenheiten<br />
Anzahl der Sitzungen 8<br />
Kauf-/Übertragungsverträge 169<br />
davon genehmigt 167<br />
Pachtverträge 4<br />
davon genehmigt 4<br />
Hofübertragung 10<br />
158
Naturschutz<br />
Mittel für Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 11.000 €<br />
Maßnahmen an Naturdenkmalen 5<br />
Gesamtkosten 1.998 €<br />
Verträge im Rahmen des NEF 317<br />
davon im Berichtsjahr abgeschlossen 51<br />
Gesamtkosten 3.346.069 €<br />
zusätzliche Kompensationsmaßnahmen 13,60 ha<br />
gesamte Kompensationsmaßnahmen 100,93 ha<br />
Bodenabbau<br />
Abbau von oberflächennahen Rohstoffen 1.625 ha<br />
Anzahl Standorte zum Sand- und Kiesabbau 34<br />
Gesamtfläche zum Sand- und Kiesabbau 233 ha<br />
im Berichtsjahr genehmigte Torfabbauflächen 12 ha<br />
im Berichtsjahr genehmigte Sandabbauflächen 13,0 ha<br />
Flächenmanagement<br />
im Sinne des Naturschutz gepflegte Flächen 710 ha<br />
Naturschutzrechtliche Verfahren<br />
Befreiungsverfahren 33<br />
Wald<br />
Genehmigungen zur Nutzungsumwandlung mit<br />
Ersatzaufforstungsanord. 2<br />
Betroffenen Flächen 0,10 ha<br />
Anzahl - Ersatzaufforstungen als Kompensationsmaßnahmen 5<br />
Fläche - Ersatzaufforstungen als Kompensationsmaßnahmen 0,49 ha<br />
weitere Ersatzaufforstungen 0,94 ha<br />
Walderhaltungsabgabe 16.581 €<br />
Waldumwandlungsverfahren 5<br />
Bauanträge (inkl. Baumitteilungen) und Investitionssummen<br />
<strong>2011</strong><br />
Wohnen & Gewerbe Landwirtschaft Investitions-summe<br />
Bakum 49 41 15.160.000 €<br />
Damme 156 35 35.856.000 €<br />
Dinklage 121 21 17.490.000 €<br />
Goldenstedt 94 18 20.467.000 €<br />
Holdorf 57 15 12.830.000 €<br />
Lohne 227 13 55.489.000 €<br />
Neuenkirchen-Vörden 58 16 20.389.000 €<br />
Steinfeld 92 17 19.807.000 €<br />
<strong>Vechta</strong> 325 26 64.078.000 €<br />
Visbek 79 25 27.764.000 €<br />
Summe 1.258 227 289.330.000 €<br />
159
Tabelle 9: Statistiken aus dem Amt für Wasserwirtschaft, Hoch- und Tiefbau<br />
Straßenunterhaltung/-erhaltung<br />
Länge Kreisstraßen 253<br />
Länge Radwege 203<br />
Budget der KSM zur Straßenunterhaltung 1,8 Mio. €<br />
Kosten je km Kreisstraße (für Unterhaltung) 7.100 €<br />
Sanierungsmaßnahmen zur Straßenerhaltung 0,4 Mio. €<br />
Allgemeines zur Wasserwirtschaft<br />
Anzahl Kleinkläranlagen 3.836<br />
Anzahl kommunale Kläranlagen 10<br />
Anzahl gewerbliche Kläranlagen 4<br />
Anzahl Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Herstellen und<br />
Behandeln wassergefährdender Stoffe 4.013<br />
Anzahl Wasserschutzgebiete 3<br />
Anzahl Wasser- und Bodenverbände 5<br />
Anzahl Wasserentnahmerlaubnisse (>10m³/Tag) 353<br />
tatsächliche Entnahmemenge 11,3 Mio. m³<br />
160