Arbeitsmedizin 5c/1.04 - Doz. Dr. Robert Winker

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12 Aus gegebenem Anlass hat sich die Prüfungskommission Facharztprüfung eingehend mit der Gefahr befasst, für Turnusärzte in Facharztausbildung zunehmend teure „Paukerkurse“ als Prüfungsvorbereitung anzubieten. Die Prüfungskommission Facharztprüfung hat daher folgende Grundsätze verabschiedet: 1. Die Einführung der Arztprüfung soll nicht dazu führen, einen neuen Wirtschaftszweig auf Kursebene zu eröffnen. Ziel der Facharztprüfung ist lt. Prüfungsordnung: „Die Facharztprüfung hat durch geeignete Prüfungsmethode(n) zu ermitteln, ob der zukünftige Facharzt durch die postpromotionelle Ausbildung die erforderliche Kompetenz zur Bewältigung der gesetzlich festgelegten Aufgaben im entsprechenden Sonderfach (Hauptfach und Nebenfächer) gemäß den Bestimmungen des Ärztegesetzes und der Ärzte-Ausbildungsordnung erworben hat. Die Prüfungsinhalte sollen geeignet sein, das integrative Wissen des Kandidaten zu prüfen, das notwendig für die Bewältigung der alltäglichen beruflichen Erfordernisse ist.“ 2. Das Abhalten von „Paukerkursen“ widerspricht auch jener Passage in sämtlichen fachspezifischen Prüfungsrichtlinien, die unter Pkt. 3 lautet: „Grundsätzlich sollte das im Laufe der Ausbildung gesammelte Wissen und die gesammelten Erfahrungen ausreichen, die Facharztprüfung zu bestehen. Die Facharztprüfung dient nicht der Lehrbuchabfrage, sondern soll vor allem jene Kompetenzen überprüfen, die den Facharzt befähigen, aufgrund seiner Ausbildung selbständig und eigenverantwortlich den alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden.“ 3. Nicht zu verwechseln sind „Paukerkurse“ mit Informationsveranstaltungen zur Methodik der Facharztprüfung und mit Tipps zur richtigen Beantwortung der Prüfungsfragen sowie einer Übersicht über den Prüfungsinhalt. Deshalb ist grundsätzlich zu unterscheiden, was ein „Paukerkurs“ ist, der von der Prüfungskommission prinzipiell abgelehnt wird, und was eine Informationsveranstaltung darstellt, welche aus Sicht der Prüfungskommission förderungswürdig ist. Diese Unterscheidung orientiert sich im Wesentlichen an den bisher in der Arztprüfung zum Arzt für Allgemeinmedizin erprobten Strukturen. 4. Die Prüfungskommission hat in ihrer Sitzung am 10. 09. 2002 beschlossen, der Österreichischen Ärztekammer zu empfehlen, in jenen Fällen Sanktionen zu setzen, in denen nachgewiesen wird, dass eine Personalunion zwischen einem angebotenen Paukerkurs und Ärzten, die in die Facharztprüfung involviert sind, besteht.
Eigung für Nachtdienst Fragen und Maßnahmen zur Expositionsbeurteilung 13 M U S T E R F R A G E N A R B E I T S M E D I Z I N Sie sollen eine 30-jährige Krankenschwester daraufhin beurteilen, ob sie für die Ableistung von Nachtdienst geeignet ist. 1. Auf welche Gesundheitsstörungen, die oft mit Intoleranz gegenüber Nachtschichtarbeit einhergehen, sollten Sie besonders achten: Richtige Antworten: Asthma, Diabetes mellitus, Migräne, Hypertonus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafprobleme, Verdauungsstörungen, Neigung zu Stimmungsschwankungen, Alkoholproblem, starkes Übergewicht 2. Welche Faktoren, das soziale Umfeld betreffend, prüfen Sie? Richtige Antworten: Möglichkeit zu ungestörtem Schlaf am Tage (Wohnsituation) Familiäre Situation (Kleinkinder, Entlastung im Haushalt) 3. Nach 8 Wochen kommt diese Krankenschwester erneut zu Ihnen und berichtet über ständiges Einschlafen während der Nachtschicht. Was könnte vorliegen, wenn Gesundheitsstörungen ausgeschlossen sind? Richtige Antworten: Ca. 15 % aller Menschen haben große Schwierigkeiten ihren Tag-Nacht-Rhythmus umzustellen (sog. Morgenmenschen). Die Möglichkeiten zu einem erholsamen Tagschlaf sind nicht gegeben. 4. Wie können Sie medizinisch überprüfen, ob die Umstellung des Tag-Nacht-Rhythmus gelingt? Richtige Antworten: Rektaltemperatur, Cortisolprofil Ein Arbeitnehmer berichtet über Augenbrennen, Luftnot und Husten am Arbeitsplatz. 1. Welche Fragen stellen Sie? Richtige Antworten: Beschwerden seit wann? Im zeitlichen Zusammenhang mit der Arbeit? Seither neue Arbeitsverfahren? Beschwerden im Urlaub? Beschwerden außerhalb der Arbeit? Unterschiede Sommer/Winter? Beschwerden bei Arbeitskollegen? Welche eigene Erklärungen für Beschwerden?
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