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Magazin - Klaus GmbH & Co. KG

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Der Bremskraftverstärker eines alten Mercedes 220 S vor und nach der<br />

Restaurierung.<br />

werkstatt wird die hohe Kunst des<br />

Karosseriebaus angewandt. Beim<br />

Mercedes 220 CA Baujahr 1952<br />

beispielsweise sind die tragenden<br />

Teile aus Holz, die mit Blech<br />

verkleidet wurden. Hier müssen<br />

Blech und Holz in Einklang<br />

gebracht werden, sodass ein harmonisches<br />

Ganzes entsteht.“ Auch<br />

die Motorinstandsetzung und die<br />

Autosattlerei arbeiten parallel<br />

dazu auf Hochtouren, sodass nach<br />

dem Lackieren alle auf Hochglanz<br />

gebrachten Teile des Oldtimers im<br />

Finish-Raum wieder zusammengebaut<br />

werden können. „In der<br />

Wartungswerkstatt werden dann<br />

noch die letzten Einstellungen und<br />

Prüfungen vorgenommen, bevor<br />

es zur heiß ersehnten Probefahrt<br />

geht. Ein unbeschreiblich schönes<br />

Gefühl, wenn alles möglichst<br />

originalgetreu an seinem Platz<br />

ist und der Motor tadellos läuft“,<br />

schwärmt Jürgen Swoboda von<br />

dem Augenblick, der für die Schufterei<br />

entschädigt.<br />

Sehr stolz ist Jürgen Swoboda<br />

auf seine Autosattlerei, die einen<br />

reichen Vorrat an Original-Polstermaterialien<br />

bereithält. „Oldtimer<br />

zeichnen sich durch einen<br />

15<br />

besonderen Sitzkomfort aus. Ich<br />

möchte diesen Sitzkomfort erhalten<br />

und sogar den gleichen Geruch<br />

erzeugen, wie er damals üblich<br />

war. Deshalb geben wir uns sehr<br />

viel Mühe, das Polster so original<br />

wie möglich auszustatten – mit Federkern,<br />

Palmfasern und Rosshaar<br />

– ein Aufwand, der heute gar nicht<br />

mehr betrieben wird.“<br />

Wertvoll und begehrt<br />

Das wertvollste Auto, das jemals<br />

die Werkstatt von Jürgen Swoboda<br />

verlassen hat, war ein Mercedes<br />

710 Supersport Kompressor<br />

Baujahr 1928, dem vier unabhängige<br />

Expertisen bescheinigten,<br />

eines der originalgetreusten Autos<br />

seines Typs zu sein. „Er wurde<br />

vor drei Jahren im Kundenauftrag<br />

im Londoner Olympiazentrum für<br />

ca. 2 Millionen Pfund versteigert,<br />

nachdem wir vier Jahre lang 6000<br />

Stunden daran gearbeitet hatten.<br />

So ein seltenes Auto in die Finger<br />

zu bekommen, war natürlich ein<br />

unbeschreibliches Glücksgefühl.“<br />

Das Auto hatte übrigens eine sehr<br />

interessante Geschichte, denn<br />

der erste Auftraggeber war ein<br />

gewisser Samuel Roxy Rothafel,<br />

der beste Freund und Geschäftspartner<br />

von Rockefeller und<br />

zum damaligen Zeitpunkt einer<br />

der reichsten Männer der Welt.<br />

Damals ließen reiche Männer als<br />

Statussymbol gerne Sonderanfertigungen<br />

an Karosseriebetriebe<br />

in Auftrag geben, sodass dieses<br />

Fahrzeug durch die Firma Castania<br />

in Milano gefertigt wurde. Der<br />

Mercedes wurde nur einmal gebaut<br />

und hatte schon 1928 einen<br />

erheblichen Wert.<br />

Inzwischen ist Jürgen Swoboda<br />

nicht mehr so oft in der Werkstatt,<br />

sondern hauptsächlich<br />

am <strong>Co</strong>mputer anzutreffen. „Ich<br />

verfüge inzwischen über eine<br />

umfangreiche Oldtimer-Bibliothek<br />

und ein riesiges Fotoarchiv.<br />

Trotzdem kommt es noch oft vor,<br />

dass umfangreiche Recherchear-<br />

Finish-Raum: Hier Endmontage eines Dodge aus dem Jahre 1928 und ein<br />

Mercedes 220 F, Baujahr 1959.<br />

beiten notwendig sind, bevor die<br />

Restaurierung beginnen kann. Ich<br />

bezeichne mich gern als Architekt,<br />

der penibel darauf achtet, dass<br />

alle Gewerke ohne Störungen<br />

miteinander arbeiten können und<br />

dass das Fahrzeug im Endzustand<br />

möglichst originalgetreu ausgeliefert<br />

wird. Dazu bedarf es einer<br />

ständigen Recherche, was zum<br />

Zeitpunkt des Baujahrs technisch<br />

möglich gewesen ist.“<br />

Mercedes 220 Cabrio A Baujahr 1952 in der Karosseriewerkstatt , bevor<br />

er zur Lackierung geht

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