Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI
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Anhang D: Sprachstandserhebungsverfahren<br />
auch die Fortschritte der sprachlichen Entwicklung eines Kindes innerhalb<br />
der <strong>Kindergarten</strong>zeit dokumentiert werden.<br />
Das Verfahren umfasst vier Beobachtungsaufgaben:<br />
� Die Häufigkeit von Sprachverhaltensweisen des Kindes soll in verschiedenen<br />
Situationen in der Kindertagesstätte (sprachliche Interaktion<br />
mit anderen Kindern, Gesprächskontakte mit Erwachsenen, selbständiger<br />
Umgang mit Bilderbüchern usw.) anhand einer sechsstufigen Einschätzskala<br />
(sehr oft bis nie) eingeschätzt werden.<br />
� Im Teil zwei werden durch Beobachtung in alltäglichen Interaktionssituationen<br />
sprachliche Kompetenzen (Wortschatz, Artikulation, Satzbau,<br />
grammatische Fähigkeiten <strong>und</strong> das Verstehen von Handlungsaufträgen)<br />
bewertet.<br />
� Im dritten Teil soll die familiensprachliche Kompetenz des Kindes<br />
eingeschätzt werden (z.B. Länge der Äußerungen in der Familiensprache,<br />
situativer Sprachwechsel).<br />
� Im letzten Teil sollen <strong>im</strong> Interview mit den Eltern Informationen über<br />
die Sprachpraxis der Familie <strong>und</strong> die allgemeine Lebenssituation<br />
erhoben werden.<br />
Die Auswertung von SISMIK erfolgt hauptsächlich qualitativ mit der Möglichkeit,<br />
die Ergebnisse zu quantifizieren <strong>und</strong> mit Hilfe von Skalen auszuwerten.<br />
Die Skalen umfassen verschiedene Bereiche der sprachlichen Entwicklung:<br />
Sprachverhalten <strong>im</strong> Kontakt mit Kindern, <strong>im</strong> Kontakt mit pädagogischen<br />
Bezugspersonen, literacy-bezogene Tätigkeiten (z.B. Bilderbuchbetrachtung,<br />
Interesse an Schrift) <strong>und</strong> sprachliche Kompetenz <strong>im</strong> engeren<br />
Sinne. Auf Gr<strong>und</strong>lage der Auswertung werden differenzierte Hauptziele der<br />
Förderung für das jeweilige Kind identifiziert.<br />
15. SELDAK - Sprachentwicklung <strong>und</strong> Literacy bei<br />
deutschsprachig aufwachsenden Kindern<br />
Autoren: Ulich/Mayr (2006)<br />
Der Sprachbeobachtungsbogen SELDAK orientiert sich in Aufbau <strong>und</strong><br />
Konzept an dem SISMIK Sprachbeobachtungsbogen für Migrantenkinder<br />
(Ulich/Mayr 2003 – s.o.). Er ist konzipiert für Kinder, die mit Deutsch als<br />
Erstsprache aufwachsen <strong>und</strong> betrifft die Alters- <strong>und</strong> Entwicklungsspanne<br />
von ca. vier Jahren bis zum Schuleintritt. Mit dem strukturierten Sprachbeobachtungsverfahren<br />
können ErzieherInnen Aussagen erhalten über den<br />
Sprachstand, die Lernfortschritte <strong>und</strong> die sprachbezogene Schulfähigkeit<br />
des Kindes.<br />
Ziel der Verfahren ist es, nicht nur punktuell den aktuellen Sprachstand,<br />
sondern vor allem die Sprachlernmotivation <strong>und</strong> den Lernprozess der<br />
Kinder zu beschreiben. Das Instrument erfasst verschiedene zentrale<br />
Bereiche von Sprache <strong>und</strong> Literacy, z.B. Grammatik, Sinnverstehen, aktive<br />
Sprachkompetenz, Interesse an Büchern <strong>und</strong> Schrift.<br />
SELDAK gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil (sprachrelevante<br />
Situationen: Aktivitäten <strong>und</strong> Kompetenzen) bezieht sich auf sprachlich<br />
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