21.02.2013 Aufrufe

Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI

Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI

Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anhang D: Sprachstandserhebungsverfahren<br />

gezeigter Nomen <strong>und</strong> Verben als Schwelle definiert ist.<br />

� Beobachtungssituation Aufgabenverständnis: Anhand von Spielsachen<br />

muss das Kind einfache <strong>und</strong> komplexe Anweisungen umsetzen.<br />

� Beobachtungssituation aktive Äußerungen: Das Kind äußert sich spontan<br />

zu einer Bildserie. Protokolliert werden die Äußerungen des Kindes<br />

<strong>und</strong> hinsichtlich dreier Aspekte - Anzahl der Sätze, Anzahl der sachlich<br />

angemessener Nomen <strong>und</strong> Anzahl der sachlich angemessenen Verben -<br />

ausgewertet.<br />

Nach jedem dieser Teilaufgaben ist es möglich, eine Entscheidung für die<br />

<strong>Sprachförderung</strong> zu fällen. Die Entscheidung, von einer solchen Förderung<br />

abzusehen, kann jedoch erstmals nach der ersten Beobachtungssituation<br />

erfolgen. Für diese Kinder ist der Test danach beendet. Kann an dieser<br />

Stelle noch keine Entscheidung getroffen werden, muss der Test vollständig<br />

(Beobachtungssituation zwei <strong>und</strong> drei) zu Ende geführt werden.<br />

DEUTSCH PLUS wird seit 2004 jährlich evaluiert <strong>und</strong> in Bezug auf den<br />

Schwellenwert jeweils neu angepasst. Seit 2008 wird in Berlin die vierte<br />

überarbeitete Version des Verfahrens angewandt.<br />

Das Verfahren kann keine hinreichende Auskunft darüber geben, in<br />

welchen sprachlichen Bereichen Förderung erfolgen muss. Zur Diagnose<br />

<strong>und</strong> zur Festlegung der individuellen Fördermaßnahmen erfolgt zu Beginn<br />

der Förderung eine erneute förderdiagnostisch orientierte Beobachtungsphase<br />

<strong>und</strong> Förderplanung.<br />

8. Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache erfassen<br />

(Bayern-Hessen-Screening)<br />

Autor: Staatsinstitut für Schulqualität <strong>und</strong> Bildungsforschung<br />

München (2005)<br />

Das Verfahren wird in Bayern anlässlich der Schulanmeldung (sechs<br />

Monate vor der Einschulung) bei Kindern mit nicht-deutscher Erstsprache<br />

von je zwei Lehrern durchgeführt. Bei diesem Screeningverfahren, das auf<br />

Beobachtungen basiert, geht es nicht darum, Sprachkompetenzen differenziert<br />

aufzuschlüsseln, sondern zu klären, ob das Kind in die Regelklasse eingeschult<br />

werden kann oder ob vorschulische Sprachfördermaßnahmen notwendig<br />

sind. Förderbedarf wird bei diesem Verfahren anhand allgemeiner<br />

Kommunikationsfähigkeit <strong>und</strong> -bereitschaft in der gegebenen Situation <strong>und</strong><br />

anhand der Verständnisleistungen der Kinder festgestellt.<br />

Das Verfahren umfasst vier Stufen mit Abbruchkriterien in jeder Stufe:<br />

� In einem ersten Gespräch werden dem Kind Fragen zur Biografie<br />

gestellt <strong>und</strong> beobachtet, wie weit diese verstanden <strong>und</strong> beantwortet<br />

werden können, ohne dabei auf grammatische Fehler zu achten. Kann<br />

das Kind auf die Fragen antworten, wird es zur Regelklasse zugelassen,<br />

der Test ist beendet. (Abbruchkriterium 1)<br />

� In der zweiten Stufe initiiert die Lehrkraft ein max<strong>im</strong>al zehnminütiges<br />

Gespräch über die Lieblingsspeise des Kindes. Zeigt sich das Kind<br />

gesprächsbereit, versteht es die Fragen <strong>und</strong> verfügt über kommunikative<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!