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Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI

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4. Sprachfördermaßnahmen<br />

zepte auf freiwilliger Basis (Nordrhein-Westfalen, Saarland) vorhanden sind.<br />

Weitere Sprachförder-Modellprojekte (z.B. in Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>und</strong> Sachsen) laufen.<br />

Zur Durchführung der landesweiten Sprachfördermaßnahmen ist anzumerken,<br />

dass die Förderkurse für die betreffenden Eltern in allen B<strong>und</strong>esländern<br />

kostenfrei umgesetzt werden. Die Personen, die die <strong>Sprachförderung</strong><br />

durchführen, werden in allen B<strong>und</strong>esländern speziell dafür qualifiziert<br />

– über Umfang, Inhalte <strong>und</strong> Intensität der Schulungen liegen keine näheren<br />

Angaben vor. Die Durchführung der Sprachförderkurse ist in fast allen<br />

B<strong>und</strong>esländern Aufgabe von Gr<strong>und</strong>schullehrerInnen oder ErzieherInnen<br />

oder, wie in Bayern, in Kooperation beider Berufsgruppen zusammen. In<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Schleswig-Holstein können die Kurse<br />

zusätzlich auch von anderen qualifizierten Personen (z.B. SprachtherapeutInnen,<br />

LogopädInnen oder DaZ-LehrerInnen) abgehalten werden. Als<br />

Durchführungsort wird in allen B<strong>und</strong>esländern die Kindertageseinrichtung<br />

oder eine nahe gelegene Gr<strong>und</strong>schule genannt. Letzteres birgt für die Vorschulkinder<br />

auch die Möglichkeit, die zukünftige Gr<strong>und</strong>schule kennen zu<br />

lernen <strong>und</strong> so den Übergang in die Schule leichter zu bewältigen. Auf eine<br />

vertraute Umgebung mit vertrauten Personen <strong>und</strong> auf kurze Entfernungen<br />

wird nach Möglichkeit Wert gelegt.<br />

Was die inhaltliche Konzeption der landesweiten Sprachfördermaßnahmen<br />

angeht, besteht Konsens darin, dass eine vorherige Feststellung des<br />

Sprachförderbedarfes (z.B. mit Verfahren zur Sprachstandserhebung) notwendig<br />

ist <strong>und</strong> Sprachförderkurse vorrangig als kompensatorische Maßnahme<br />

für Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen angeboten<br />

werden. In Ausnahmefällen <strong>und</strong> wenn die personellen Möglichkeiten es<br />

erlauben, können dann oft auch weitere Kinder an den Kursen teilnehmen.<br />

Auch über die Zielsetzung der Sprachfördermaßnahmen herrscht<br />

weitestgehende Einigkeit. Wie in den Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsplänen festgehalten,<br />

gilt die Vermittlung von Sprachkompetenz einst<strong>im</strong>mig in allen<br />

B<strong>und</strong>esländern als Schlüsselqualifikation für eine erfolgreiche Schul- <strong>und</strong><br />

Berufsausbildung. So heißt es z.B. in Hamburg: Die Kinder sollen „zum<br />

Schulanfang (...) an einem Gespräch in deutscher Sprache aktiv teilnehmen<br />

<strong>und</strong> dem Unterricht folgen (…) können“ (Behörde für Bildung <strong>und</strong> Sport,<br />

Behörde für Soziales <strong>und</strong> Familie der Freien Hansestadt Hamburg 2005,<br />

S. 3). Bei Schuleintritt häufig als erforderliche „ausreichende Deutschkenntnisse“<br />

genannt werden ein altersgemäßer Wortschatz, eine verständliche<br />

Sprechweise, die Fähigkeit kindgerechte Fragen <strong>und</strong> Aufforderungen zu<br />

verstehen sowie kommunikativ angemessen agieren <strong>und</strong> reagieren zu<br />

können (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 2006, S. 1).<br />

Als Zielgruppe wird in sieben B<strong>und</strong>esländern angegeben, dass die<br />

Sprachfördermaßnahme für alle Kinder (egal ob <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> oder<br />

nicht) mit unzureichenden Deutschkenntnissen ausgelegt ist. In Bayern<br />

zielen die Maßnahmen nur auf Kita-Kinder nicht-deutscher Herkunft, in<br />

Berlin nur auf Nicht-Kita-Kinder <strong>und</strong> in Hessen nur auf die Kita-Kinder<br />

mit Sprachförderbedarf. Der Schwerpunkt der <strong>Sprachförderung</strong> liegt<br />

b<strong>und</strong>esweit klar auf dem letzten Kita-Jahr vor der Einschulung, da in acht<br />

B<strong>und</strong>esländern die Vorschulkinder in diesem Zeitraum zusätzlich sprachlich<br />

gefördert werden. Eine hervorzuhebende Ausnahme stellt Hessen dar, wo<br />

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