Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI
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4. Sprachfördermaßnahmen<br />
Diversifikation der Förderkonzepte eine größtmögliche Träger- <strong>und</strong> Einrichtungsautonomie<br />
zu gewährleisten. Die Einschätzung des Sprachförderbedarfs<br />
<strong>und</strong> die Sprachfördermaßnahmen sind methodisch nicht<br />
reglementiert. Das „Landessprachförderprogramm“ kann von unterschiedlichen<br />
Berufsgruppen mit entsprechender Qualifikation in zwei verschiedenen<br />
Modulen über einen Zeitraum von neun Monaten durchgeführt<br />
werden. Das erste Modul mit 100 Förderst<strong>und</strong>en dient der Basisförderung<br />
in Kleingruppen, das zweite Modul mit 200 Förderst<strong>und</strong>en der Intensivförderung<br />
in allen sprachlichen Bereichen. Eine Abschlusserhebung ist<br />
nicht vorgesehen. Als Anschlussmaßnahmen werden DaZ-Kurse in der<br />
Regelschule empfohlen.<br />
Hervorzuheben ist, dass laut Landesverordnung zum Kindertagesstättengesetz<br />
bei einem hohen Anteil mehrsprachiger Kinder in Kindertagesstätten<br />
zusätzliches Erziehungspersonal eingestellt werden kann <strong>und</strong> <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Programms „Lerne die Sprache deines Nachbarn“ die französische<br />
Sprache <strong>und</strong> Kultur durch muttersprachige ErzieherInnen spielerisch <strong>im</strong><br />
Alltag gefördert wird.<br />
Im <strong>Kindergarten</strong>jahr 2006/2007 nahmen 330 Kinder (dies entspricht ca.<br />
1% aller fünfjährigen Kinder <strong>und</strong> 100% der Nicht-Kita-Kinder) an der<br />
Sprachstandserhebung teil. Im „Landessprachförderprogramm“ wurden ca.<br />
11.000 Kinder gefördert. Für Maßnahmen der zusätzlichen <strong>Sprachförderung</strong><br />
sowie Angebote <strong>im</strong> Übergang Kita/Gr<strong>und</strong>schule werden in den<br />
Einrichtungen über 6 Mio. Euro aufgewendet, ergänzt um weitere Mittel<br />
zur Qualifizierung der zusätzlich angesetzten Sprachförderkräfte sowie der<br />
Fachkräfte in den Einrichtungen. Orientiert am Anteil deutscher Kinder<br />
sowie am Anteil von Migration betroffener Kinder erhalten die Jugendämter<br />
eine Budgetzuweisung. Ein Fortbildungscurriculum zur Qualifizierung<br />
der Fachpraxis sowie ein eigenes Fortbildungscurriculum zur<br />
Qualifizierung zusätzlicher Sprachförderkräfte tragen zur Qualitätssicherung<br />
bei.<br />
4.1.12 Saarland<br />
Die Referate S1 <strong>und</strong> B5 des Ministeriums für Bildung, Familie, Frauen <strong>und</strong><br />
Kultur Saarland beschäftigen sich derzeit mit dem Thema <strong>Sprachförderung</strong><br />
<strong>im</strong> Elementarbereich. Das Ministerium für Bildung, Familie, Frauen <strong>und</strong><br />
Kultur fördert die <strong>Sprachförderung</strong> in den freiwilligen, vorschulischen<br />
Sprachkursen „Früh Deutsch lernen“ intensiv. Die Vorkurse dauern in etwa<br />
6 Monate (von Januar bis August des letzten <strong>Kindergarten</strong>jahres vor der<br />
Einschulung) <strong>und</strong> finden in Gruppen von max<strong>im</strong>al 15 Kindern in der Kita<br />
oder einer nahen Gr<strong>und</strong>schule mit 10 Wochenst<strong>und</strong>en statt. Inhaltlich wird<br />
die Orientierung an Alltagssituationen <strong>und</strong> der Erfahrungswelt der Kinder<br />
empfohlen. In neun vorgeschlagenen Themenkreisen (z.B. Kennenlernen,<br />
Fre<strong>und</strong>e, Verkehr, Nahrung) sollen die Kinder ihren Wortschatz erweitern<br />
sowie syntaktische Mittel <strong>und</strong> grammatikalische Strukturen erlernen. Die<br />
durchführenden Einrichtungen <strong>und</strong> Schulen erhalten hierzu ein Startpaket<br />
u.a. mit diversen Bildkarten, Hör-CDs <strong>und</strong> einem Handbuch mit Spielideen<br />
<strong>und</strong> praktischen Anregungen. Falls zu Schulbeginn die Deutschkenntnisse<br />
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