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Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung im Kindergarten - DJI

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4. Sprachfördermaßnahmen<br />

Jahren bis zur Einschulung angeboten werden. Das Förderprojekt<br />

„Schulreifes Kind“ wurde <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong>jahr 2007/2008 bereits in 857<br />

Modelleinrichtungen in Baden-Württemberg erprobt.<br />

Als weitere, zusätzliche Sprachfördermaßnahmen haben sich seit einigen<br />

Jahren bereits die vor- <strong>und</strong> außerschulische Hausaufgaben-, Sprach- <strong>und</strong><br />

Lernhilfe für mehrsprachige Kinder (HSL-Maßnahme) sowie das Programm<br />

„Sag mal was – <strong>Sprachförderung</strong> für Vorschulkinder“ der Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg etabliert. Die HSL-Maßnahmen werden vom Land mit<br />

2,3 Mio. Euro <strong>und</strong> das Programm „Sag mal was“ wird mit 4,4 Mio. Euro<br />

von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanziert.<br />

4.1.2 Bayern<br />

Im <strong>Kindergarten</strong>jahr 2006/2007 wurde bei ca. 16.600 Kindern nichtdeutscher<br />

Herkunft der Sprachstand ermittelt, wovon ca. 70% (ca. 11.600<br />

Kinder) anschließend die Sprachfördermaßnahme „Vorkurs Deutsch 160“<br />

besuchten. Insgesamt stellt der Freistaat Bayern für <strong>Sprachförderung</strong> in<br />

Kindertageseinrichtungen ca. 20 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung.<br />

Die Vorkurse „Deutsch 160“ sind für Kinder konzipiert, deren Sprachstand<br />

<strong>im</strong> Deutschen laut vorheriger Sprachstandserhebung (siehe<br />

Kapitel 3.1.2) als unzureichend eingeschätzt wurde. Die Durchführung der<br />

Vorkurse ist <strong>im</strong> Bayerischen Kinderbildungs- <strong>und</strong> -betreuungsgesetz<br />

(BayKiBiG) verbindlich geregelt. Eine bayerische Besonderheit bei der<br />

Sprachstandserhebung wie bei der <strong>Sprachförderung</strong> ist, dass sich beides<br />

zunächst ausschließlich auf Kinder bezieht, deren Eltern beide nichtdeutscher<br />

Herkunft sind.<br />

Die 160 Förderst<strong>und</strong>en dauernden Vorkurse „Deutsch 160“ finden je<br />

zur Hälfte integriert in die pädagogische Arbeit <strong>im</strong> Kindertagesstättenalltag<br />

<strong>und</strong> als gesonderte Kurse in einer Gr<strong>und</strong>schule der Umgebung statt. Ab<br />

dem <strong>Kindergarten</strong>jahr 2008/2009 werden die Vorkurse zudem auf 240<br />

St<strong>und</strong>en aufgestockt (vgl. Bayerische Staatskanzlei 2008). Sie werden von<br />

geschulten ErzieherInnen bzw. Gr<strong>und</strong>schullehrerInnen über einen<br />

Zeitraum von elf Monaten (ab <strong>Kindergarten</strong>jahr 2008/2009 <strong>im</strong> Zeitraum<br />

von 18 Monaten) durchgeführt <strong>und</strong> umfassen alle sprachlichen Bereiche.<br />

Inhaltlich orientieren sich die Vorkurse an dem empfohlenen Konzept<br />

„Lernszenarien – ein neuer Weg, der Lust auf Schule macht. Teil 1:<br />

Vorkurs. Deutsch lernen vor Schulbeginn“ (Staatsinstitut für Schulqualität<br />

<strong>und</strong> Bildungsforschung 2003). Eine Verpflichtung zur Teilnahme besteht<br />

nur für Nicht-Kita-Kinder nicht-deutscher Herkunft. Kita-Kinder können<br />

jedoch je nach Bedarf <strong>und</strong> personellen bzw. strukturellen Möglichkeiten der<br />

Einrichtungen ebenfalls teilnehmen. Liegt zum Termin der<br />

Schuleinschreibung noch Sprachförderbedarf vor, so können die betreffenden<br />

Kinder zurückgestellt, in eine sonderpädagogische Diagnoseförderklasse<br />

oder in eine Sprachlernklasse an der Regelschule eingeschult werden.<br />

Wie oben bereits erwähnt, kommt einsprachig aufwachsenden Kindern<br />

zwar keine gesonderte, vorschulische <strong>Sprachförderung</strong> zuteil, bei der<br />

Gestaltung des normalen Kindertagesstättenalltags wird jedoch auf sprachanregende<br />

<strong>und</strong> sprachförderliche Angebote geachtet. Um dieses allgemein-<br />

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