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Titelbild - Gießener Allgemeine

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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Anna Depenbusch<br />

singt am 3. März in Pohlheim.<br />

Im streifzug spricht sie zuvor über<br />

ihre ganz besondere Mathematik<br />

Blickpunkt<br />

Auf Diät: Der streifzug<br />

sucht den besten<br />

Weg zum Wunschgewicht<br />

Seite 4<br />

Campus<br />

Ist Gießen denn die<br />

richtige Stadt für<br />

dich? Hier findest du<br />

es heraus Seite 36<br />

5. Jahrgang · 3/2012<br />

www.stadttheater-giessen.de


Editorial<br />

Ich verstehe das auch nicht, ich nehme schon vom Zuschauen beim Essen zu. Außerdem habe ich wohl sehr schwere Knochen,<br />

und das Zunehmen an sich liegt bei uns ja auch in der Familie. Nur deswegen zeigt meine Waage mittlerweile einen<br />

dreistelligen Wert an. Am Essen kann es jedenfalls nicht liegen, denn ich esse eigentlich gar nichts. Fast. Oder? Naja. Mit diesen<br />

drei Zahlen auf der Waage bin ich zumindest relativ unzufrieden und versuche daher eine Diät nach der anderen. Die beginnen<br />

meistens morgen und enden spätestens um 20 Uhr, wenn ich auf dem Sofa sitze. Außerdem finde ich im Supermarkt an<br />

meinem ersten Diättag immer mindestens ein neues Produkt, das ich unbedingt versuchen muss. Es ist hoffnungslos. »Nein ist<br />

es nicht. Auch du kannst es schaffen«, ruft Detlef D! Soost ins Telefon. »Mit meinem Programm nimmst du ab. Ich wette, du<br />

hast nach acht Wochen 14 Kilo verloren.« Is klar Detlef! Denkst du, du bist der Erste, der mir das in Aussicht stellt? Abnehmpillen,<br />

Sportgeräte, Wunderkuren. Ich habe alles versucht. Und ich habe es satt. Ist doch eh alles Betrug. Darauf falle ich nicht rein. Oder? Ok! Detlef<br />

hat mich überredet. Morgen beginne ich mit seinem »10WBC«-Programm, mit dem er rund 20 kg in zehn Wochen verloren haben will. Eigentlich<br />

glaube ich ihm nicht, aber was mich stutzig gemacht hat, ist die Tatsache, dass er mir den Zugang geschenkt und gesagt hat: Wenn es nicht funktioniert,<br />

zerreiß mein Programm in deinem Magazin und stell mich als Lügner hin. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Marc Schäfer<br />

Inhalt<br />

BLICKPUNKT 4<br />

Der Kampf mit den Kilos: Tipps von Ernährungsberaterin Franca Mangiameli · Francas<br />

Milchdiät · Cihan Gerikoglu im TV bei »The Biggest Loser« · Detlef D! Soosts »10WBC«<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE 12<br />

Von der Männer-Diät, einer Burka und<br />

dem Kalorienatmen<br />

MEDIATHEK 13<br />

CD, App und Buch im Test<br />

STADTGESPRÄCH 18<br />

NEOH und Culcha Candela: Eine Band<br />

vor dem Durchbruch<br />

BLICK IN DIE REGION 20<br />

Das Tagebuch der Miss Sarah Stroh aus<br />

Wettenberg<br />

UNTERWEGS 22<br />

Griechische Küche: Das »Irodion« in<br />

Gießen-Wieseck<br />

AUSLESE 24<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 27<br />

AM MAIN 33<br />

Da muss man zuhören: Zwei absolute<br />

Konzert-Höhepunkte in Frankfurt<br />

CAMPUS 36<br />

Finde es heraus – Ist Gießen die richtige<br />

Stadt für dich? · Studenten üben Arzt –<br />

Praxis an der JLU<br />

KULTUR 40<br />

Geheimtipp aus Berlin: I HEARTSHARKS<br />

spielen im MuK<br />

SPORTWELT 42<br />

Mein erstes Mal: Die streifzug-Redaktion<br />

spielt Radball<br />

VINOTHEK 44<br />

»Grand vin misérable«: Chateau Migraine<br />

hält nicht, was das Etikett verspricht<br />

SPERRSITZ 45<br />

Neu im Kino: »Türkisch für Anfänger«<br />

Foto: Sat1<br />

RAMPENLICHT 14<br />

Die Mathematik der Anna D.: Sängerin<br />

Anna Depenbusch im Interview<br />

streifzug<br />

IMPRESSUM<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

<strong>Titelbild</strong>: Anna Depenbusch/Foto: bf<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie<br />

die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de<br />

oder unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG.<br />

© Streifzug, Gießen<br />

Foto: bf<br />

3/2012 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

4 streifzug 3/2012<br />

Foto: Schepp<br />

Clever<br />

sättigen<br />

80 % der Deutschen wollen abneh-<br />

men. Die meisten scheitern. Warum?<br />

Das weiß Ernährungsberaterin Franca<br />

Mangiameli aus Gießen. In ihrem<br />

neuesten Buch stellt sie die »Milch-<br />

diät« vor. Im Gespräch gibt sie Tipps<br />

für den Weg zum Wunschgewicht…<br />

Ich möchte 20 kg abnehmen. Was muss ich tun? Manchmal<br />

reicht es, gezuckerte Getränke zu reduzieren und man<br />

nimmt ab. Grundsätzlich sollte man weniger Kohlenhydrate<br />

und mehr Eiweiß essen, außerdem viele Ballaststoffe, denn<br />

die haben eine sättigende Wirkung. Sie funktionieren wie<br />

ein Schwamm, wenn ich Wasser daraufkippe, vergrößert der<br />

sich. Eine Mahlzeit kann in dieser Kombination 700 kcal haben,<br />

dann ist man fünf Stunden satt und muss nicht ständig<br />

etwas essen. Das führt langfristig dazu, dass man Kalorien<br />

spart. Letztlich zählt beim Abnehmen immer die Energiebilanz.<br />

Man muss ein Energiedefizit schaffen.<br />

20 kg. Wie lange dauert das? Das kann ich nicht sagen. Das<br />

wäre unseriös. Es kann fünf Wochen dauern oder ein Jahr. Es<br />

hängt auch vom Stoffwechsel ab. Menschen mit gut ausgeprägter<br />

Muskulatur schaffen 20 kg in fünf Monaten. Aber<br />

man sollte grundsätzlich von diesem Wunsch, schnell abzunehmen,<br />

wegkommen, denn das hat viele Nachteile. Gallensteine<br />

zum Beispiel. Man hat ja schließlich auch nicht von<br />

heute auf morgen zugenommen. Unter normalen Umständen<br />

kann man ein halbes kg bis ein kg pro Woche schaffen,<br />

wenn man seinen Grundumsatz nicht schon durch 1000<br />

Diäten ruiniert hat. Wenn man wenig Muskulatur hat, dafür<br />

aber Stress und schlecht schläft und auch Medikamente<br />

einnimmt, kann es auch nur ein halbes kg pro Monat sein.<br />

Abnehmen ist individuell sehr unterschiedlich.<br />

Ein halbes Kilo im Monat? Da muss man aber ganz schön<br />

lange durchhalten? Man darf den Erfolg nicht nur mit der<br />

Zahl auf der Waage verbinden. Sich gut zu ernähren, hat<br />

ja auch schon positive Effekte auf den Körper. Man muss<br />

weg von diesem Ich-muss-in-5-Wochen-das-was-ichin-20-Jahren-zugenommen-habe-Abnehmen.<br />

Normale<br />

Gewichtskurven steigen langsam. Man nimmt letztlich<br />

viel schneller ab, als man zunimmt. Das ist die positive<br />

Nachricht, wenn man so will (lacht).<br />

Zum Abnehmen brauche ich ein Energiedefizit. Das<br />

habe ich verstanden, aber warum zum Teufel gibt es<br />

gefühlt 1000 Wege zum Ziel? Abnehmen kann man<br />

mit jeder Diät – egal, ob Nulldiät, Milchdiät, LOGI-


Diät – solange man ein Energiedefizit erzeugt.<br />

Die Frage ist, wie komme ich bequem<br />

und mit wenig Heißhungerattacken in diese<br />

negative Energiebilanz? Klar kann ich mir<br />

einen abhungern, aber die Konsequenzen,<br />

zum Beispiel der Jo-Jo-Effekt, will man ja<br />

vermeiden. Deswegen muss man sich clever<br />

sättigen. Dazu ist Eiweiß so wichtig,<br />

weil es über die Aminosäurenkonzentra-<br />

tion im Blut Sättigungshormone heranlockt,<br />

außerdem stabilisiert Eiweiß auch<br />

den Blutzuckerspiegel. So vermeidet<br />

man Heißhungerattacken. Dann sind<br />

Ballaststoffe wichtig für das Nahrungsvolumen.<br />

Der Trick ist, in den Magen ordentlich<br />

Volumen reinzustecken, aber<br />

trotzdem eine niedrige Energiedichte<br />

zu haben. Das schaffe ich nur, indem<br />

ich Lebensmittel esse, die viel Wasser<br />

enthalten. Es ist auch wichtig, dass es<br />

mir schmeckt, deswegen darf man<br />

auch Fett essen. Wenn ich überall die<br />

Butter vom Brot kratze und auf Fett<br />

verzichte, schmeckt alles fad. Das halte<br />

ich nicht lange durch. Clever sättigen.<br />

Das ist das Schlagwort.<br />

Wie finde ich aus dem großen Diät-<br />

Angebot die passende heraus? Dazu<br />

muss man bestimmte Sachen abfragen.<br />

Habe ich Bauchfett? Besitze ich<br />

wenig Muskelmasse? Bewege ich<br />

mich unzureichend? Habe ich viel<br />

Stress? Nehme ich Medikamente? Bin<br />

ich äußerlich nicht dick, aber innerlich<br />

verfettet? Dann brauche ich eine Low-<br />

Carb-Ernährung. Wichtig ist, dass ich<br />

definiere, wo ich stehe. Das ist für<br />

mich als Ernährungsberaterin wichtig.<br />

Für die passende Strategie ist außerdem<br />

u.a. wichtig zu wissen, ob jemand<br />

schon 1000 Diäten gemacht hat?<br />

So nähert man sich an die richtige Diät<br />

heran.<br />

Noch mal zurück zum Diät-Angebot.<br />

Egal in welcher Frauenzeitschrift man<br />

blättert, in jeder findet man eine neue<br />

Diät und jede verspricht in vier Wochen<br />

einen Traumkörper… Diäten sind ein<br />

super Markt. 80 Prozent der Menschen<br />

wollen abnehmen. Die einen zwei bis<br />

drei kg, die anderen mehr. Damit kann<br />

man viel Geld machen. Deshalb erfindet<br />

man Diäten, die wissenschaftlich nicht<br />

fundiert sind. Dinnercancelling zum Beispiel<br />

soll einen schlankmachenden Effekt<br />

auslösen, wenn man abends ab 18 Uhr<br />

nichts mehr isst. Das ist 0,0 wissenschaftlich<br />

erwiesen. Dagegen gibt es eine Studie, allerdings<br />

nur eine einzige, bei der man das Frühstück<br />

weggelassen hat und zu dem Schluss<br />

gekommen ist, wenn man überhaupt etwas<br />

canceln sollte, dann das Frühstück. Das ist nur<br />

ein Beispiel. Es kursieren viele Diäten, die nicht<br />

belegt sind. Auch, dass man abends Kohlenhydrate<br />

weglassen soll, ist nicht erwiesen. Wenn<br />

man diese ganzen Diäten mal unter die Lupe<br />

nimmt, muss man staunen. Aber die Leute kaufen<br />

es den Magazinen ab, denn »Schlank im Schlaf«<br />

hört sich gut an. Je außergewöhnlicher und strenger<br />

eine Diät ist, desto mehr fahren die Leute darauf ab<br />

und desto mehr Geld geben sie dafür aus. Die wollen<br />

veräppelt werden. Natürlich ist das nicht seriös, aber<br />

die Zeitschriften wollen sich ja verkaufen.<br />

Das ist doch Betrug… Zumindest sind es falsche<br />

Versprechungen. Die Atkins-Diät, die Kohlenhydrate<br />

drastisch reduziert, wird immer angegriffen und als unwissenschaftlich<br />

dargestellt, wenn man aber in einer wissenschaftlichen<br />

Datenbank Atkins eingibt, findet man<br />

massenweise Literatur dazu, d.h., zu dieser Diät gibt es<br />

Studien, die aussagen, dass sie funktioniert. Sie ist zwar<br />

nicht für alle Personen geeignet und keine langfristige<br />

Ernährungsmöglichkeit, aber sie ist belegt.<br />

Die modernen Diäten sagen fast alle: Mehr Eiweiß, wenig<br />

Kohlenhydrate. Aber die von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung empfohlene Diät lautet: Mehr Kohlenhydrate,<br />

wenig Fett. Was ist da los? Die eiweißreiche Diät ist nicht<br />

modern. Das ist eine Ernährungsform, die wir schon zu<br />

Urzeiten praktiziert haben. In der Steinzeit gab es kaum Kohlenhydrate.<br />

Wir waren Pflanzenesser, aber erst als wir angefangen<br />

haben, tierisches Fett zu essen, hat sich das Gehirn<br />

entwickelt. Das ist also keine moderne Diät, sondern etwas,<br />

an was unser Körper schon seit vielen Jahren angepasst ist.<br />

Wieso die kohlenhydratreiche, fettarme Diät weiterhin so<br />

etabliert ist? Da stecken marktpolitische Gründe dahinter<br />

und eine große Lobby. Das ist leider so. Zwar schaden viele<br />

Kohlenhydrate sportlichen, schlanken Menschen nicht, aber<br />

wer ein Gewichtsproblem hat und sich kaum bewegt, der<br />

wird davon nicht profitieren. Dies ist in Studien schon<br />

mehrfach gezeigt worden, dennoch, dies wird von der<br />

Fachgesellschaft unter den Teppich gekehrt.<br />

Wo wir gerade mit diesen Sachen aufräumen: Es gibt so<br />

viele vermeintlich wichtige Regeln. Zum Beispiel, dass<br />

man nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen soll.<br />

Was ist dazu zu sagen? Das ist nicht wissenschaftlich erwiesen.<br />

Es gibt keine Daten, die aussagen, dass man<br />

schneller schlank wird, wenn man abends Kohlenhydrate<br />

weglässt. Grundsätzlich ist es natürlich gut, Kohlenhydrate<br />

zu reduzieren, aber ob morgens oder<br />

abends, das ist egal. Aufgrund einer anderen Studie<br />

sag ich mittlerweile: Wenn Kohlenhydrate, dann iss<br />

sie lieber abends.<br />

Ok. Weiter im Takt. Drei große Mahlzeiten am<br />

Tag oder acht kleine? Drei große. Wer sich satt<br />

isst, bekommt keinen Heißhunger und die<br />

Bauchspeicheldrüse, die Insulin produziert, wird<br />

auch mal in Ruhe gelassen. Insulin ist das Fettspeicherhormon.<br />

Je weniger Insulin im Körper,<br />

desto leichter nimmt man ab. Außerdem:<br />

BLICKPUNKT<br />

Wer permanent isst, verliert die Kontrolle<br />

über das, was er isst und isst zwangsläufig<br />

mehr.<br />

Low-Fat oder Low-Carb? Die Wissenschaft<br />

geht eher in Richtung Low-Carb. Aber sicher<br />

ist: Fett macht nicht fett. Fett hat zwar<br />

die meisten Kalorien, nämlich neun Kalorien<br />

pro Gramm. Kohlenhydrate und<br />

Eiweiß haben nur vier, deswegen kommt<br />

man, wenn man viel Fett isst, auf den ersten<br />

Blick schneller in eine positive Energiebilanz,<br />

aber so einfach ist das nicht. Es<br />

gibt keine einzige Studie, die je belegt<br />

hat, dass Fett fett macht. Keine einzige.<br />

Es gibt aber Studien, die gezeigt haben,<br />

dass ein höherer Fettkonsum nicht mit<br />

einem höheren Gewicht einhergeht.<br />

Letztlich kann jeder Nährstoff fett machen,<br />

wenn ich zu viel davon esse.<br />

Man muss auf die gesamte Zusammensetzung<br />

der Mahlzeit achten.<br />

Aber diese Gummibärchen ohne Fett,<br />

von denen darf ich doch so viel<br />

essen, wie ich möchte? Ach, diese<br />

Werbung. Hier wird mit einer Selbstverständlichkeit<br />

geworben und der<br />

Verbraucher in die Irre geführt. Ich<br />

kenne keine Gummibärchen, die vor<br />

Fett triefen. Gummibärchen sind immer<br />

fettfrei. Aber man suggeriert dem<br />

Verbraucher auf diese Art: Wenn ich<br />

diese Gummibärchen esse, ist das gesünder.<br />

Man lenkt davon ab, dass eine<br />

ordentliche Portion Zucker drin ist.<br />

Also: Finger weg. Genau wie von den<br />

Low-Fat-Produkten. Da reduziert man<br />

das Fett und erhöht den Zuckeranteil.<br />

Prima. Jetzt habe ich aber mal eine Frage:<br />

Auf was könnte der Körper komplett<br />

verzichten: Eiweiß, Fett oder Kohlenhydrate?<br />

Wenn Sie jetzt so fragen wahrscheinlich<br />

die Kohlenhydrate. Genau. Man<br />

würde nicht sterben, wenn man keine<br />

Kohlenhydrate essen würde. Die kann<br />

der Körper nämlich selber bilden – aus<br />

Eiweiß. Wenn ich aber Eiweiß und Fett<br />

weglasse, kann ich krank werden. Es gibt<br />

bestimmte Fett- und Aminosäuren, die<br />

man nicht selbst herstellen kann.<br />

Noch so ein Märchen. Regen Light-Produkte<br />

mit Süßstoffen den Appetit an? Es<br />

gibt Studien, die sagen, es mag den Appetit<br />

anregen. Meist Tierversuche. Aber die<br />

Datenlage ist nicht einheitlich. Es gibt mehr<br />

Studien, die das nicht belegen. Man kann<br />

mit gewissen Light-Produkten die Kalorienzahl<br />

senken. Aber: Bevor ich jemandem<br />

3/2012 streifzug 5


BLICKPUNKT<br />

empfehle, jeglichen Zucker, den er verwendet<br />

durch Süßstoff zu ersetzen, sage<br />

ich ihm, er soll sich erstmal für die Geschmacksrichtung<br />

Süß sensibilisieren. Danach<br />

ist meist sowieso alles zu süß. Süßstoff<br />

ist nicht schlimm, aber kein Süßstoff ist auf<br />

jeden Fall besser.<br />

Stichwort Obst. Obst ist gesund, oder? Ja,<br />

aber nicht für alle. In Deutschland leiden etwa<br />

40 Prozent der Menschen an einer Fruktosemalabsorption,<br />

das zeigt, dass Fruchtzucker<br />

nicht ohne ist. Bestimmte Personen sollten<br />

nicht massig Obst essen, weil der Fruchtzucker<br />

sehr stark fettbildend wirkt. Zwei Portionen am<br />

Tag – mehr aber nicht und am besten zuckerarm.<br />

Beeren, Aprikosen, Papaya, mal eine Kiwi.<br />

Das geht in Ordnung, denn Obst enthält ja auch<br />

viele wichtige Vitamine.<br />

Im Grunde bleibt eine wichtige Regel. Die wichtigste<br />

Voraussetzung beim Abnehmen ist die<br />

negative Energiebilanz? Das ist das A und O.<br />

Wie finde ich eigentlich heraus, wie viel Energie<br />

ich verbrauche? Grundsätzlich gilt, wenn man<br />

sich unter 2000 Kcal einpendelt und nicht diätgestört<br />

ist, kommt man in die negative Energiebilanz.<br />

Man kann den Grundumsatz auch genau<br />

messen, das ist aber etwas aufwendiger. Normalerweise<br />

liegt der Gesamtenergieumsatz einer erwachsenen<br />

Person mit mittlerem Gewicht bei<br />

2300 bis 2900 Kalorien. Wer Sport treibt, hat natürlich<br />

noch ein Plus obendrauf.<br />

Funktioniert das Abnehmen auch ohne Sport?<br />

Ja. Abnehmen funktioniert sogar in den seltensten<br />

Fällen nur durch Sport. Es gibt viele, die treiben<br />

sich im Fitnessstudio die Schweißperlen auf<br />

die Stirn und gucken nach zehn Wochen auf die<br />

Waage und haben nur ein kg abgenommen. Mal<br />

angenommen, man macht dreimal pro Woche<br />

Sport und verbrennt dreimal pro Woche je 300<br />

Kalorien. Das macht 900 Kalorien pro Woche.<br />

Nur durch Sport. Man muss aber ein Defizit von<br />

7000 Kalorien erreichen, um ein kg Fettgewebe<br />

abzunehmen. Wenn man das hochrechnet,<br />

kommt man in zehn Wochen auf maximal 1,5<br />

kg nur durch Sport. Mit ist es einfacher, eine<br />

negative Energiebilanz zu erreichen. Am besten<br />

ist aber die Kombination aus Sport und<br />

Ernährung. Man darf nur nicht mit falschen<br />

Hoffnungen herangehen, was das Abnehmen<br />

angeht. Du nimmst durch den Sport zwar<br />

nicht ab, du kannst dadurch aber dafür sorgen,<br />

dass du Muskulatur aufbaust, deine Figur<br />

formst und den Grundumsatz erhöhst.<br />

Ich sehe häufig übergewichtige Menschen<br />

stundenlang im Studio auf Ergometern<br />

strampeln… Das ist auch so ein Quatsch.<br />

Bei geringer Intensität Rad fahren, dass ich<br />

6 streifzug 3/2012<br />

nicht mal schwitze und mich unterhalten kann. Was<br />

man so verbrennt, ist so gering, dass eine Gewichtsabnahme<br />

utopisch ist. Man muss mit höherer<br />

Intensität trainieren, dann hat man zwar prozentual<br />

gesehen eine geringere Fettverbrennung,<br />

absolut verbrennt man aber viel mehr Kalorien.<br />

Locker Sport treiben, das funktioniert nicht.<br />

Aber 75 Prozent machen das. Und verbrennen<br />

200 Kalorien. Vor allem bei Frauen wirkt der<br />

Sport appetitanregend, dann trinkt man eine<br />

Apfelschorle und nimmt am Ende zu.<br />

Da wäre man besser zu Hause geblieben?<br />

Was das Abnehmen betrifft schon. Aberleichtes<br />

Ausdauertraining stärkt ja auch das<br />

Herz-Kreislauf-System. Besser für die Figur<br />

ist Krafttraining. Da hat man nämlich einen<br />

Nachbrenneffekt, d.h. ich verbrenne im<br />

Moment des Trainings zwar weniger<br />

Energie, aber danach bis zu 72 Stunden<br />

noch nach. Eine Kombination aus Kraftund<br />

Ausdauertraining ist das Beste.<br />

80 Prozent aller Deutschen wollen abnehmen.<br />

Warum scheitern die meisten?<br />

Weil die Diäten oft einseitig und<br />

schwer umzusetzen sind und zu viele<br />

Regeln aufzwingen. Man zählt nicht<br />

sein Leben lang Kalorien. Alles, was<br />

kompliziert ist, machen die Leute nur<br />

ein paar Wochen. Irgendwann ist die<br />

Macht der Gewohnheit stärker. Es ist<br />

aber auch nicht einfach, denn um sein<br />

Gewicht zu halten, muss man gegen<br />

den Körper ankämpfen. Wenn Menschen<br />

abnehmen, leiern die Fettzellen<br />

aus. Wenn das Fett aus der Fettzelle verschwindet<br />

und man schlanker wird, die<br />

Fettzelle also Volumen verliert, aktiviert<br />

sie ein Enzym, das die Fettspeicherung<br />

fördert – und zwar um das Dreifache.<br />

Menschen, die abgenommen haben,<br />

Expertin Franca<br />

müssen gegen ihr körpereigenes Verteidigungssystem<br />

ankämpfen. Die Fettzelle<br />

möchte wieder prall gefüllt sein, bis sie kurz<br />

vorm Platzen ist. Deswegen nehmen die<br />

meisten schnell wieder zu. Um das zu verhindern,<br />

muss man die Ernährung umstellen<br />

und sein Verhalten.<br />

Wenn ich eine Diät anfange, sehe ich im<br />

Supermarkt immer ein neues Produkt, das<br />

ich unbedingt versuchen muss und schon ist<br />

die Diät wieder futsch. Nein. Das Sündigen<br />

gehört dazu. Niemand ist päpstlicher als der<br />

Papst. Das ist ein Fehler, den viele machen: Sie<br />

fangen eine Diät an und meinen, sie müsste<br />

nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip funktioneren.<br />

Wenn ich mir einen Fehler erlaube, ist alles<br />

hin. Das ist schade, denn kein Mensch ist so<br />

konsequent. Man muss das Sündigen lernen<br />

und es genießen. Die Woche besteht aus sieben<br />

Tagen, nicht nur aus diesem einen. Ich kann mir<br />

auch mal einen Burger gönnen. Von einem Burger<br />

ist noch keiner dick geworden.<br />

Sündigen Sie auch? Klar. Gestern, als meine<br />

Mama mich zum Essen eingeladen hat. Nudeln<br />

mit Tomatensoße und Nachtisch. Bei Pasta kann<br />

ich nicht widerstehen. Aber ich habe gestern<br />

auch sehr hart trainiert (lacht). Das ist der Ausgleich.<br />

Wenn man auf Kohlenhydrate nicht verzichten<br />

möchte und diese schnelle Energie zu<br />

sich führt, muss man sie schnell abarbeiten.<br />

Ich habe im Schrank einige Hosen, an denen<br />

noch das Preisschild hängt, weil ich beim Kauf<br />

sehr optimistisch war, was die nächste Diät angeht…<br />

Da sind Sie nicht allein. Man reist gerne<br />

in die Zukunft und sieht sich dann in diesen Klamotten.<br />

So lange das Ziel nicht utopisch ist, ist<br />

das grundsätzlich nicht schlecht. Wenn ich aber<br />

160 kg wiege und ein Kleid in 34 hinhänge, ist<br />

das eher destruktiv. Wenn es darum geht, dass<br />

der Knopf endlich zugeht, ist es eine gute Moti-<br />

Mangiameli Expertin<br />

legt Franca Wert Mangiameli auf<br />

persönliche legt Wert auf<br />

persönliche Beratung Beratung Foto: bf


vationshilfe. Schlimmer ist es andersherum.<br />

Wenn Leute abnehmen und die weiten Sachen<br />

in den Schrank hängen, wissen sie, da<br />

kann ich immer wieder reinwachsen. Ich<br />

empfehle: Verschenkt die Sachen, die zu<br />

weit sind, am besten weg. Es tut dann weh,<br />

wenn man sich Kleider kaufen muss, die<br />

eine Nummer größer sind. Das geht aufs<br />

Geld – und auf die Psyche.<br />

Bei mir hat das mit der Motivation noch<br />

nie geklappt, obwohl die Hosen cool<br />

sind. Weil Sie es wahrscheinlich als kurzfristiges<br />

Projekt sehen: Morgen fange ich<br />

an, und nach fünf Tagen passt die Hose<br />

immer noch nicht. Man muss seine Einstellung<br />

ändern und eine Zielplanung<br />

machen. Ein Bergsteiger klettert auch<br />

nicht sofort auf den Mount Everest. Das<br />

ist beim Abnehmen nicht anders. Man<br />

muss wissen, wie der Körper funktioniert.<br />

Wenn ich von heute auf morgen<br />

loslege und dann auch noch zu viel erwarte,<br />

kann es nur schiefgehen. Man<br />

braucht Etappenziele, die man Schritt<br />

für Schritt abhaken kann, und man darf<br />

sich nicht von Störfaktoren aus dem<br />

Konzept bringen lassen.<br />

Trotzdem. Es gibt doch keine Branche,<br />

die so viele falsche Versprechungen<br />

macht. Das ist richtig. Ich werde immer<br />

gefragt: Was kann man abnehmen mit<br />

der Milchdiät oder mit LOGI. Ich hüte<br />

mich davor, ein Versprechen zu geben.<br />

Die Leute stürzen sich dann auf irgendetwas<br />

und sind am Ende enttäuscht,<br />

weil sie nicht das abgenommen haben,<br />

was man versprochen hat. Was Körper<br />

und Schönheit betrifft, sind die Leute<br />

stur. Sie wollen sofort etwas verbessern,<br />

was sich über Jahre verschlechtert hat.<br />

Sie sprechen in Ihrem neuen Buch über<br />

die Milchdiät von vier Säulen und erklären,<br />

dass Schlaf und Licht beim Abnehmen<br />

ebenso wichtig sind wie die Ernährung.<br />

Das stimmt. Bei Schlafmangel,<br />

weniger als 8 Stunden, steigt das Risiko für<br />

Übergewicht. Schlafmangel führt dazu,<br />

dass Stresshormone freigesetzt werden,<br />

die Muskulatur abbauen. Dadurch sinkt<br />

der Grundumsatz. Gleichzeitig steigen appetitmachende<br />

Hormone an. Der Appetit<br />

auf Fettes und Süßes steigt um 45 Prozent.<br />

Wenn man eine Nacht nicht geschlafen hat,<br />

kriegt man Kohldampf. Die vierte Säule ist<br />

Licht. Vitamin-D-Mangel macht krank und<br />

kann Übergewicht verursachen. Deswegen<br />

ist es wichtig – auch für die Seele – Sonne zu<br />

tanken. Die anderen beiden Säulen sind Ernährung<br />

und Bewegung. Marc Schäfer<br />

Die Milchdiät<br />

BLICKPUNKT<br />

In ihrem aktuellen Buch über die von ihr entwickelte Milchdiät<br />

fasst Ernährungsberaterin Franca Mangiameli die neuesten<br />

Erkenntnisse auf dem Diät-Markt zusammen. Die <strong>Gießener</strong>in<br />

hat entdeckt, dass Milchkalzium einen unterstützenden<br />

Effekt auf die Fettverbrennung hat und aus diesem neuen<br />

Wissen die Milchdiät konzipiert. »Meine neue Diät ist eine<br />

Low-Carb-Ernährung mit der Extraportion Milch, bei der man<br />

zu jeder Mahlzeit ein Milchprodukt isst, so dass man auf mindestens<br />

1400 mg Kalzium kommt. Das ist die Menge, die man<br />

braucht, um einen Effekt zu erzielen. Das Schöne ist, dass man auch eine Zwischenmahlzeit<br />

auf Milchbasis, beispielsweise einen Latte Macchiato trinken kann, ohne ein schlechtes<br />

Gewissen haben zu müssen«, sagt Mangiameli. Das Milchkalzium bewirkt, dass in der<br />

Fettzelle weniger Fett gespeichert und mehr Fett ausgeschieden wird. »Diese Kalorien landen<br />

nicht auf den Hüften«, sagt Mangiameli. Außerdem liefert die Milch Aminosäuren, die<br />

helfen, Muskeln aufzubauen, und sattmachen. In ihrem Buch zeigt Mangiameli einen 7-Tage-Startplan,<br />

sie räumt mit den bösen Mythen über die Milch auf und präsentiert einen Teil,<br />

der dabei hilft, die Milchdiät auch unterwegs umzusetzen. »Wenn man das Gefühl für die<br />

Mengen hat, funktioniert die Diät auch ohne strengen Plan«, verspricht sie. Die Milchdiät ist<br />

die erste Diät überhaupt, die in Deutschland auf Milchkalzium als Helfer abzielt. Studien haben<br />

gezeigt, dass Testpersonen, die mehr Milchprodukte in ihren Plan zur negativen Energiebilanz<br />

integriert haben, besser abgenommen und vor allem auch mehr Muskelmasse erhalten<br />

haben. »Das ist fast noch wichtiger. Denn wenn ich Muskelmasse erhalte und Fett<br />

abbaue, habe ich eine bessere Chance, mein Gewicht zu halten. Die Milchdiät ist der letzte<br />

Schrei«, sagt Mangiameli.<br />

Der streifzug-Test<br />

Hält die Milchdiät, was sie verspricht? »Das<br />

werden wir testen«, sagen Gaby Bindernagel<br />

(46) aus Gießen, Melanie Nestor (42)<br />

aus Wettenberg-Wißmar und Anja Henke<br />

(41), ebenfalls aus Wißmar. Die drei Freundinnen<br />

werden in den nächsten drei Monaten<br />

milchdiäten und dabei von Ernährungsberaterin<br />

Franca Mangiameli<br />

betreut. Ihre Wünsche sind ehrenwert.<br />

Bindernagel (81 kg) würde gerne 15 kg<br />

verlieren, Nestor (93 kg) möchte um 25<br />

kg schrumpfen und Henke (95 kg) ihr<br />

Gewicht um 15 kg reduzieren. »Eigentlich<br />

müssten es 25 kg sein, aber das ist wohl unrealistisch«, sagt Henke, wohl wissend,<br />

dass schon eine deutlich geringere Gewichtsabnahme in diesen drei Monaten ein großer<br />

Erfolg wäre. »Man kann sowieso nicht versprechen, wie viele Kilos fallen. Das wäre<br />

unseriös«, warnt Mangiameli, die dennoch davon überzeugt ist, dass die drei Frauen am<br />

Ende der drei Monate zufrieden sein werden. Behilflich beim Kampf gegen das Fett<br />

wird auch Abdul Mounouar sein. Der Leiter der »World of Fitness« (WOF) im Schiffenberger<br />

Tal in Gießen wird die drei Frauen als Personal Trainer in Sachen Sport anleiten<br />

und motivieren. »Ich hasse Sport«, sagt Henke zwar, ihre beiden Freundinnen werden<br />

ihr aber keine Wahl lassen. »Theoretisch wissen wir, was wir essen dürfen und was<br />

nicht, und dass Sport sehr wichtig für uns ist, aber bisher konnten wir es nicht so gut<br />

umsetzen«, erzählt Nestor. »Der Druck, dass wir jetzt im streifzug in der Öffentlichkeit<br />

stehen, wird uns helfen. Abkacken will keiner«, sagt Bindernagel, wohl wissend, dass<br />

unsere Leser ab sofort Monat für Monat über den Ist-Zustand auf der Waage informiert<br />

werden.<br />

3/2012 streifzug 7


»Ich habe nichts zu<br />

verlieren, nur Gewicht«<br />

Ab 4. März geht es den Fettpolstern wieder an den Kragen. Um 17 Uhr beginnt die Aus-<br />

strahlung von »The biggest Loser« auf Sat.1. Dort kämpfen 24 Kandidaten, die gemein-<br />

sam 3632 Kilogramm auf die Waage bringen, in Zweierteams gegen die Pfunde. Nur<br />

wer erfolgreich abnimmt, darf im Camp bleiben. Mit dabei ist auch Cihan Gerikoglu.<br />

Der 36-jährige <strong>Gießener</strong> nimmt bereits zum zweiten Mal an dieser Produktion teil.<br />

Dieses Mal will Gerikoglu gewinnen. Nicht<br />

nur das Finale der Fernsehshow, das am<br />

20. Mai ausgestrahlt wird, sondern vor allen<br />

Dingen auch den mühsamen Kampf<br />

gegen das Übergewicht. Seit Beginn der<br />

Pubertät schleppt Gerikoglu viel zu viele<br />

Pfunde mit sich herum und versucht eine<br />

Diät nach der anderen.<br />

Bei seiner ersten Teilnahme an der Sendung,<br />

die im März zum vierten Mal ausgestrahlt<br />

wird, schrumpfte Gerikoglu von<br />

8 streifzug 3/2012<br />

180 auf 143 Kilo herunter, obwohl er den<br />

geplanten achtwöchigen Aufenthalt nach<br />

fünf Wochen abbrach.<br />

Als er nun im Oktober 2011 zu seiner<br />

zweiten Teilnahme für acht Wochen in das<br />

Abnehm-Camp nach Andalusien reiste,<br />

schleppte er wieder 174 Kilogramm in den<br />

Flieger – ohne Handgepäck.<br />

»Unter dem Strich muss man sagen, dass<br />

meine erste Teilnahme erfolglos war«,<br />

erklärt der Student. »Ich hatte gut abge-<br />

Fotos: Sat.1<br />

nommen. Nur durch Ernährungsumstellung.<br />

Es lief alles wunderbar. Bis Dezember<br />

2010. Plötzlich kamen persönliche Probleme<br />

hinzu und ich bin wieder in alte Verhaltensmuster<br />

gefallen. Stress habe ich durch<br />

Essen kompensiert«, erinnert sich das<br />

Schwergewicht, das bei seiner ersten Teilnahme<br />

an »TBL« schnell zur Camp-Diva gemacht<br />

wurde. »Ich habe halt nicht alles<br />

mitgemacht und wollte mich nicht vor laufenden<br />

Kameras ständig zum Affen ma-


chen«, erklärt Gerikoglu. »Die Teams haben<br />

sich damals regelrecht bekämpft. Das wurde<br />

mir einfach zu viel«, sagt er heute zu<br />

seinem vorzeitigen Abschied.<br />

Im Dezember 2011 wurden nun die neuen<br />

Folgen abgedreht. Wie viele Kilos Gerikoglu<br />

in Spanien gelassen hat, darf an dieser<br />

Stelle natürlich nicht verraten werden.<br />

Auch nicht, ob es der <strong>Gießener</strong> in das<br />

Halbfinale geschafft hat. Seine Abnehmversuche<br />

soll man ja ab 4. März immer sonntags<br />

(17 Uhr) auf Sat.1 verfolgen. Ungeachtet<br />

dessen kämpft Gerikoglu aber auch in<br />

der Heimat weiter gegen sein Übergewicht.<br />

»Ich ernähre mich wieder gut und<br />

habe vor allem den Sport fest in meinen<br />

Alltag integriert«, erzählt er. Ein bis zwei<br />

Stunden pro Tag rackert er derzeit in einem<br />

Fitnessstudio. Ausdauer- und Krafttraining.<br />

Und das soll auch so bleiben. »Ich gehe<br />

außerdem viel mehr zu Fuß. Seit ich abgenommen<br />

habe, fühle ich mich fit und verpasse<br />

auch keine Busse und Züge mehr –<br />

zumindest nicht in dem Maß wie vorher«,<br />

sagt Gerikoglu und lacht.<br />

Um weiter erfolgreich abzunehmen, hat<br />

der <strong>Gießener</strong> seinen Speiseplan radikal<br />

verändert. »Früher habe ich alles gegessen,<br />

worauf ich gerade Lust hatte. Heute<br />

frühstücke ich ein Dinkelvollkornbrötchen<br />

mit zwei Scheiben Putenbrust. Das<br />

war es. Mittags esse ich wenig und<br />

abends keine Kohlenhydrate«, erzählt<br />

Gerikoglu, der einen<br />

interessanten Tipp parat hat:<br />

»Ich mache es wie in der<br />

Steinzeit. Ich bin sozusagen<br />

unter die Sammler<br />

und Jäger gegangen«, sagt<br />

er. Auf Vorrat kaufe er nicht<br />

mehr ein. Außer Thunfisch<br />

und Tiefkühlgemüse und<br />

-fisch finde man bei ihm<br />

keine Lebensmittel. »Immer<br />

wenn ich etwas essen<br />

möchte, muss ich los und<br />

es mir besorgen. Besonders<br />

wenn man mal Heißhunger<br />

auf Schokolade hat, überlegt<br />

man sich das dann zweimal«,<br />

verrät er. Der »Diät-Experte« rät<br />

Leidensgenossen zudem dringend,<br />

von Abnehmprodukten<br />

die Finger zu lassen. »Damit bin<br />

ich schon häufiger auf die Schnauze<br />

gefallen. Man denkt, wenn ich<br />

das nehme, verliere ich Kilos im Schlaf.<br />

Unterbewusst führt das dazu, dass man<br />

viel mehr isst. Das ist genauso Betrug wie<br />

die Light-Produkte. Die benutze ich auch<br />

schon lange nicht mehr. Man kennt das alles,<br />

aber man fällt trotzdem immer<br />

wieder darauf herein«, sagt der Mann, der<br />

in seinem Studium der Politikwissenschaften,<br />

Psychologie und Turkologie kurz vor<br />

dem Abschluss steht. Für diverse Abnehmmittel<br />

habe er im Übrigen schon mehr<br />

Geld aus dem Fenster geworfen als für Zigaretten.<br />

»Und ich rauche viel«, so Gerikoglu.<br />

Er warnt: »Wenn jemand eine Gewichtsabnahme<br />

anbietet, ohne Sport und<br />

gute Ernährung, aber durch eine Spritze,<br />

ein Gel oder Tabletten, dann vergessen Sie<br />

es. Diese Produkte halten nie, was sie versprechen.«<br />

Die 24 Kandidaten der aktuellen Staffel<br />

wollen bis zur Finalshow im Mai insgesamt<br />

etwa 1200 kg verlieren. Gerikoglu kämpft<br />

gemeinsam mit dem 28-jährigen Marc<br />

(214 kg) gegen elf andere Teams. In Südspanien<br />

kommen die Teilnehmer unter der<br />

Leitung von Kickboxweltmeisterin<br />

Dr.<br />

Christiane Theiss<br />

mächtig in<br />

Wallung.<br />

Knallharte<br />

Trainingseinheiten,schweißtreibendeAufgaben<br />

und<br />

großer Konkurrenzdruck.<br />

»Am ersten<br />

Tag sind wir<br />

vom Flughafen<br />

direkt an den<br />

Strand. 35 Grad.<br />

BLICKPUNKT<br />

Und wir mussten im Sand buddeln. In der<br />

ersten Folge kippe ich sofort um. Das war<br />

peinlich«, erzählt Gerikoglu, der von der<br />

Produktionsfirma gezielt angeschrieben<br />

wurde, um noch einmal mitzumachen.<br />

»Weil ich beim ersten Mal so unterhaltsam<br />

war«, lacht er. »Ich hatte nichts zu verlieren<br />

– nur Gewicht.«<br />

In der ersten Staffel wollte Gerikoglu vor<br />

allen Dingen noch hinter die Kulissen einer<br />

Reality-Show gucken, jetzt will er gewinnen.<br />

»Man kann über diese Formate denken,<br />

was man will. Man kann das gerne<br />

auch kritisch sehen. Aber ich glaube, dass<br />

sich viele Leute angesprochen fühlen und<br />

über sich nachdenken, wenn sie uns Dicke<br />

halbnackt im TV sehen. Wir halten den anderen<br />

Übergewichtigen einen Spiegel vor.<br />

Ich habe mein Spiegelbild nie so wahrgenommen,<br />

wie es ist, sondern mich nur auf<br />

das Gesicht konzentriert und alles andere<br />

ausgeblendet. Ähnlich wie Magersüchtige,<br />

die sich für zu dick halten«, sagt Gerikoglu,<br />

der sich auf seine zweite Teilnahme regelrecht<br />

vorbereitet hat. »Ich habe mir bewusst<br />

gemacht, dass alles, was ich im<br />

Camp tue, der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht wird. Man hat ja immer die<br />

Möglichkeit zu sagen, das mache ich<br />

nicht. Natürlich wird es dieses Mal<br />

auch wieder augenzwinkernde Szenen<br />

geben. Man muss sich ja nur<br />

überlegen, was man selbst im TV<br />

sehen will. Sicher keine langweiligen<br />

Dicken, die auf dem Sofa<br />

liegen, oder Bauern, die<br />

schüchtern und lieb zu ihrer<br />

neuen Freundin sind. Das will<br />

doch keiner sehen«, sagt Gerikoglu,<br />

für den das Tolle am<br />

Camp war, dass er mit<br />

Übergewichtigen Sport<br />

treiben und sich dabei frei<br />

entfalten konnte. Zu einem<br />

Fitnesskurs mit Schlanken<br />

würde er nie gehen. »Das<br />

wäre mir zu peinlich.« Außerdem<br />

habe ihm gefallen, dass<br />

die Gruppe abgeschottet war.<br />

Kein Fernseher, kein Internet,<br />

kein Telefon. »Wir konnten uns<br />

auf das Abnehmen konzentrieren.<br />

Bei den Herausforderungen<br />

sind alle an ihre Grenzen gegangen.<br />

Niemand wollte Letzter sein<br />

oder ein Strafkilo bekommen. Die<br />

Gruppendynamik hat beim Abnehmen<br />

geholfen«, sagt er und freut sich<br />

darauf, dass die <strong>Gießener</strong> ihn ab 4.<br />

März beim Abnehmen beobachten<br />

können.<br />

Marc Schäfer<br />

3/2012 streifzug 9


BLICKPUNKT<br />

Er hat’s geschafft<br />

80 Prozent der Deutschen wollen abnehmen. Er hat es geschafft. Keine Frage. Vor zwei-<br />

einhalb Jahren begann Detlef D! Soost mit einer Ernährungsumstellung. Zehn Wochen<br />

später war der 113-kg-Tänzer sage und schreibe 20 kg leichter. Mittlerweile pendelt sein<br />

Körpergewicht zwischen 86,8 und 89,5. Mit seinem Erfolgsrezept will er nun auch<br />

anderen Übergewichtigen zu ihrem Traumkörper verhelfen…<br />

Soosts Abnehmprogramm nennt sich<br />

»10 Weeks Body Change«. Es beinhaltet<br />

einen Ernährungsplan, ein Sportprogramm<br />

und zahlreiche Videobotschaften, mit<br />

denen Soost seine Schützlinge motiviert.<br />

Erhältlich ist das alles online auf der Homepage<br />

www.10wbc.com. Der Komplettpreis<br />

für das Zehn-Wochen-Programm liegt bei<br />

79 Euro.<br />

Aber mal ehrlich, 20 kg in zehn Wochen.<br />

Wie soll das denn funktionieren? »Ich bin<br />

das beste Beispiel. Ich habe meine Traumfigur<br />

mit diesem Programm erreicht. Vor<br />

Shootings oder TV-Auftritten brenne ich<br />

damit immer wieder Kilos herunter«, sagt<br />

der »Popstars«-Juror. »Momentan geht das<br />

Programm ab wie geschnitten Brot. Wir<br />

hätten nicht gedacht, dass wir so großen<br />

10 streifzug 3/2012<br />

Erfolg damit haben«, sagt Soost und belegt<br />

das mit nackten Zahlen: »In den ersten vier<br />

Wochen seit es online ist haben die Teilnehmer<br />

in Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz 20000 kg Fett verloren und<br />

über 600 m Körperumfang. Einige Tausend<br />

machen mittlerweile mit. In den ersten 14<br />

Tagen hatten wir 500000 Menschen auf<br />

der Homepage. Aber das Salz in der Suppe<br />

sind die Erfolge des Einzelnen und die<br />

kann man auf der Facebook-Seite nachlesen.<br />

Da ist nichts gefakt. Die nehmen alle<br />

in der ersten Woche zwei bis drei Kilo ab«,<br />

erklärt die Tanz-Koryphäe<br />

Seine an ihm erprobte selbst ernannte<br />

»Powerformel« beruht auf drei Säulen. Ernährung,<br />

Training und Motivation. Zu diesen<br />

drei Themenschwerpunkten erhalten<br />

Fotos: Agentur<br />

die Teilnehmer gezielt Videobotschaften<br />

von Soost und E-Mails. In den Filmen fungiert<br />

Soost als Personal Trainer sowie als<br />

Koch. Dokumentiert wird der Erfolg des auf<br />

zehn Wochen ausgelegten Programms<br />

durch eine Web-App mit dem Titel<br />

»Erfolgstool«. Dort werden Körpergewicht<br />

und -umfänge dokumentiert.<br />

»Dreh- und Angelpunkt ist die Ernährung,<br />

erst in der dritten Woche beginnen wir mit<br />

dem Sport, so dass man sich zunächst<br />

komplett auf die Umstellung der Nahrung<br />

konzentrieren kann«, verrät Soost, der erklärt,<br />

dass sein Programm sehr leicht in den<br />

Alltag zu integrieren ist. »Das war mir sehr<br />

wichtig, denn daran scheitern die meisten<br />

Diäten«, sagt der Berliner, der täglich auf<br />

Facebook Kontakt zu den Abnehmern hält.


»Die Ernährung ist sehr eiweißreich, damit das Fett schmilzt und<br />

nicht die Muskeln. Es ist ein Mix aus Steinzeitdiät und Low Carb.<br />

Wir holen die nötigen Kohlenhydrate aus Bohnen, Erbsen und<br />

Linsen. Auf industriell verarbeitete Lebensmittel verzichten wir fast<br />

ganz«, sagt Soost. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten die Teilnehmer<br />

eine Liste mit erlaubten Lebensmitteln, von denen man so<br />

viel essen darf wie man möchte. Statt Pasta, Pommes und anderen<br />

kohlenhydratreichen Speisen stehen Fisch, Fleisch, Wurst,<br />

Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte auf dem Plan. Soost liefert<br />

ebenfalls zahlreiche Rezeptvorschläge. Man darf sogar an einem<br />

Tag in der Woche essen was man möchte. »Das Programm besticht<br />

durch Einfachheit. Man muss keine Punkte oder Kalorien<br />

zählen oder dem Essen Farben geben oder es abwiegen. Iss bis du<br />

satt bist«, sagt Soost.<br />

In der dritten Woche beginnt dann das Sportprogramm. »Der<br />

Turbo«, wie Soost erklärt. Zweimal pro Woche absolvieren die<br />

Teilnehmer 20 Minuten lang ein funktionelles Training, eine Art<br />

Zirkeltraining, in einem hohen Intensitätsbereich, das man im Studio,<br />

aber auch zu Hause im Wohnzimmer durchführen kann. »Danach<br />

ist dein Körper so auf Touren, dass du zwölf Stunden nachbrennst«,<br />

sagt Soost, der seine Abnehmerfolge auf diese Art und<br />

Weise geschafft hat. »Ohne Wenn und Aber. Da ich aber 20 kg abnehmen<br />

wollte, habe ich das Sportprogramm täglich absolviert. So<br />

ein extremes Ziel muss ja nicht jeder haben«, sagt er. Seine Erfolge<br />

sind beeindruckend, das beweisen auch die beiden Fotos auf dieser<br />

Seite. Links zeigt Soost als 41-Jähriger stolz sein Six-Pack. »Das<br />

war nicht immer so. Ich habe zwar viel getanzt, mich aber falsch<br />

ernährt. Wer sich abends noch Nudeln, Brot und Süßes reinhaut,<br />

der muss schon einen Stoffwechsel eines 16-jährigen Hochleistungssportlers<br />

haben, um nicht zuzunehmen«, sagt Soost, der sein<br />

Gewicht jetzt seit fast drei Jahren hält und das von Promicoach<br />

Karsten Schellenberg entwickelte Sportprogramm seitdem absolviert.<br />

Zum Frühstück ist Soost zwei gekochte Eier, ein paar Nüsse<br />

und Paprika, manchmal aber auch ein Rührei mit einer halben<br />

Scheibe Vollkornbrot. Je nachdem, was tagsüber auf dem Programm<br />

steht. Tänzer Soost hat damit Erfolg. Marc Schäfer<br />

Detlef D!<br />

Soost –<br />

noch 20 kg<br />

schwerer<br />

Fotos: bf<br />

BLICKPUNKT<br />

Mamasöhnchen:<br />

»Ich bin endlich<br />

unabhängig.<br />

Danke Wohnbau!«<br />

In Gießen zuhause.<br />

Mehr Infos unter: www.wohnbau-giessen.de<br />

www.DIVIICE.de<br />

3/2012 streifzug 11


BRAD SHAWS KOLUMNE<br />

12 streifzug 3/2012<br />

Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie im Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und immer wieder<br />

mit der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

Vielleicht gibt es Leute, die von Luft und Liebe<br />

leben. Vielleicht aber auch nicht. Ich gehöre definitiv<br />

nicht zu dieser Spezies, sonst wäre ich längst<br />

verhungert. Sicher ist, dass Singles an Mangelerscheinungen<br />

leiden – im Gegensatz zu Frutariern<br />

zumeist unfreiwillig. Was die Versorgung mit emotionaler<br />

Vollwertkost betrifft, bin ich noch immer auf<br />

Nulldiät. Glücklicherweise ist auch Junk Food lecker,<br />

macht satt und setzt manchmal sogar Endorphine<br />

frei. Problem: Ungesunder Lebenswandel rächt sich.<br />

Leckere Männer bringen uns zumeist leider ebenso<br />

weit von der Ideallinie weg wie ein Happy Meal.<br />

Und sind sie abgefrühstückt, hinterlassen sie nicht<br />

mal ein Plastikspielzeug. Dafür steigt der Bedarf an<br />

Junk Food, so bald es sich ausgespielt hat. Ein Happy<br />

Meal reicht zur Kompensation selten, Plastikspielzeug<br />

schon gar nicht.<br />

Ideallinien sind schwer zu erreichen und noch<br />

schwerer zu halten. Während uns besagtes Junk<br />

Food lediglich die Kalorienbilanz versaut, bringen<br />

Jungs gleich noch den gesamten Hormonhaushalt<br />

durcheinander. Zu viele Männer mit Testosterongeruch<br />

und gottgegebenem Waschbrettbauch<br />

hatten meinen Hormonhaushalt in manische<br />

Depressionen gestürzt. Um meine Kalorienbilanz<br />

war es nicht besser bestellt: gleichfalls eine Bergund<br />

Talfahrt, bedingt durch Hungern und Hanteln in<br />

der Vordating-Phase und Frusten und Fressen in der<br />

Nachdating-Phase. Schlimmer als der Jo-jo-Effekt<br />

sind tatsächlich nur zwei Jo-jo-Effekte, die nahezu<br />

parallel ablaufen.<br />

Als der Leidensdruck den Leibesdruck überflügelt<br />

hatte, beschloss ich, den Kurven den Kampf anzusagen.<br />

Sprich: Meine Bälle 40 Tage lang flach zu<br />

halten. Nicht hoffend, in der Karwoche genagelt zu<br />

werden. Vielmehr, um endlich Erlösung zu erfahren.<br />

Erlöse mich von dem Bösen: Vordating-Magersucht,<br />

Nachdating-Bulimie und allen anderen Gefühlsschwankungen,<br />

die nicht nur Vorzeigesingles wie<br />

Bridget Jones von Schokolade zum Frühstück an<br />

Männer-Diät<br />

den Rand des Wahnsinns getrieben haben. Ich legte<br />

die erste DVD ein. Es dauerte genau 5.17 Minuten,<br />

und da war er: Genau jetzt. Plötzlich wurde mir klar:<br />

Wenn sich nicht bald etwas ändert, würde auch ich<br />

die wichtigste Beziehung meines Lebens mit einer<br />

Flasche Wein haben. Und ich würde schließlich fett<br />

und vereinsamt sterben und drei Wochen später<br />

von Schäferhunden angefressen aufgefunden<br />

werden. Oder ich würde wie Bridget in ihrem<br />

unverfilmten Vorleben enden: in Affären mit Alkoholikern,<br />

Workaholics, Beziehungspanikern, Spannern,<br />

Größenwahnsinnigen, emotionalen Flachwichsern<br />

und Perversen!<br />

Es fing alles am Aschermittwoch an, in meinem<br />

32. Jahr als Single. Irgendwo zwischen restalkoholischem<br />

Heldentum, gesundem Heringssalat und<br />

Asche auf meinem Haupt: Meine Männerdiät. Von<br />

halbherzigen Versuchen, das Rauchen auf die Zigarette<br />

danach zu beschränken, hatte ich mich noch<br />

nie wirklich mit Abstinenz beschäftigt. Da ich allerdings<br />

längst der Meinung war, dass man die meisten<br />

Typen ohnehin in der Pfeife rauchen kann, war es<br />

einen Versuch wert. Vielleicht war das wirklich der<br />

Moment, der alles ändern wird. Vielleicht aber auch<br />

nicht, denn eines haben alle Diäten gemeinsam: Sie<br />

verlangen Kompensation. Wer, ob freiwillig oder<br />

nicht, auf Liebesentzug ist, wird jede Gelegenheit<br />

nutzen, um an Schokolade zu kommen. Und wer<br />

keine Schokolade mehr will, will lieber einen Mann.<br />

Die einzige Möglichkeit, diesem Kreislauf zu entkommen,<br />

lag auf der Hand: sämtliche Sinnesorgane<br />

ausschalten! Denn es reicht eben nicht, nur die<br />

Augen vor schönen Männern zu verschließen. Das<br />

habe ich von meiner bildhübschen Single-Freundin<br />

Kimber gelernt. Kimber schwört nämlich auf eine<br />

extreme Form der »Am-Essen-wird-nur-geschnuppert-die-Bissen-gelangen-jedoch-nie-in-den-<br />

Mund«-Diät. Wenn sie mal wieder der Meinung ist,<br />

wegen zu viel Dolce Vita bald den Dolce & Gabbana<br />

zu sprengen, atmet sie intensiv ein, statt zu essen.<br />

Der Kompensationseffekt ist offensichtlich: Statt den<br />

Körper mit Kalorien zu geißeln, versorgt Kimber ihr<br />

Gehirn mit Sauerstoff. In einem besonders intensiven<br />

Moment der Genialität hatte sie schließlich<br />

eine Eingebung. »Selbst bei der Luft-Diät gilt es zu<br />

differenzieren: Die Luft von Mc Donald’s ist kalorienreicher<br />

als die in einem Sushi-Restaurant«,<br />

flötete Kimber und roch angewidert an der Umgebung<br />

meines Happy Meals.<br />

Wenn also Kalorien durch die Luft fliegen, dann<br />

wohl auch Testosteron. Deshalb habe ich die Startphase<br />

meiner Männerdiät unter einer Burka verbracht.<br />

Denn bei allem Respekt: Unter dem Ding<br />

kriegt man nicht wirklich viel Luft und Blicke von<br />

Männern schon gar nicht ab. Doch ausgerechnet<br />

unter einem Kleidungsstück, das Männer mit eingeschränktem<br />

Blickfeld Frauen aufzwingen, befreite<br />

ich mich schließlich von allen Diätzwängen, weil ich<br />

plötzlich wieder klar sah: Der Hüftumfang meiner<br />

Freundin Kerstin, seit mehreren Jahren glücklich<br />

liiert, hatte sich erweitert. Das sah ich sogar durch<br />

den Guckschlitz. Sie war außer Form, unausgeglichen<br />

– und auf Diät.<br />

Ob Kerstin nun akuter Beziehungsfrust die Kalorienbilanz<br />

versaut hatte, oder doch jene Nachlässigkeit,<br />

die Paare erfasst, so bald die knackigen Erdbeeren<br />

auf dem Nachttisch durch lasche Chips auf dem<br />

Wohnzimmertisch ersetzt werden, war mir egal. Ich<br />

riss mir die Burka vom Leib, öffnete meine Sinne<br />

und wusste: Schwankungen sind alle unterworfen –<br />

Solisten und Duos. Doch während Menschen in<br />

Beziehungen einfach mit ihnen klarkommen müssen,<br />

können Singles Notfallnummern anrufen, bevor<br />

Libido und Hüften aus den Fugen geraten.<br />

Bevor wir also an scheinbarem Mangel an Vollwertkost<br />

verzweifeln, frusten und schwanken, sollten wir<br />

uns ein ausgewogenes Menü aus allen verfügbaren<br />

Leckerbissen mischen. Was Süßes, was Herzhaftes,<br />

was Scharfes, was Knackiges: Gegessen wird abwechslungsreich,<br />

serviert wird heiß und abtrainiert<br />

gemeinsam. Das ist gesund und adrenalinreicher als<br />

Salzgebäck und Tatort. Sofort ist der Jo-jo-Effekt kein<br />

Endzustand der Völlerei mehr, sondern eine allgemein<br />

akzeptierte Entschuldigung für Fleischeslust:<br />

Wer seinem Körper nämlich das Existenzielle radikal<br />

entzieht, steigert lediglich den Hunger.<br />

Meine Männerdiät hat immerhin das Genusslevel<br />

erhöht – bereits nach 56 harten Stunden. In<br />

meinem Fall ist nach der Diät trotzdem zum Teufel<br />

mit der Diät und ohne weitere Umwege zurück<br />

zum Mehr-Gänge-Menü. Denn beim Fasten wäre<br />

ich beinahe gestorben – an Langeweile! Ich schwöre<br />

auf das nächste Abendmahl und die Zigarette<br />

danach. Moralapostel bitte weiter zum letzten<br />

Abendmahl. Denn nur Erbsenzähler sind schlimmer<br />

als Menschen, die Kalorien zählen, und Diäten sind<br />

was für Victoria Beckham.<br />

Brad Shaw


Fernsehen, wo man mag<br />

Die Zahl der Nutzer geht bereits in die Millionenhöhe:<br />

Zattoo ist damit der stärkste Anbieter für Livestreaming-<br />

TV im deutschsprachigen Raum. Seit der »Sommermärchen-WM«<br />

2006 lassen sich über den Dienst Fernsehprogramme frei empfangen,<br />

was damals nur wenige genutzt haben dürften. Denn erst mit<br />

der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Tablets macht<br />

Zattoo dank mobiler Version richtig Spaß. Die Sender lassen sich<br />

zwar auch vom Heimrechner aus aufrufen, aber vor allem auf dem<br />

Tablet-PC spielt die App wegen des größeren Displays ihre Trümpfe<br />

voll aus. Smartphones sind da auf Dauer nur zu empfehlen, wenn<br />

man die Augen ruinieren will. In Deutschland bietet Zattoo vor allem<br />

Zugriff auf öffentlich-rechtliche Sender wie ARD, ZDF, HR und<br />

ARTE, aber auch auf Sport1, N24, CNN und Spartenkanäle wie<br />

ZDFneo. Egal auf welchem Weg man Zattoo nutzen will, man muss<br />

sich registrieren – kostenlos. Finanziert wird das Angebot durch<br />

Werbung vor dem Zuschalten eines neuen<br />

Senders, gegen Aufpreis werden Sendungen<br />

in HD-Qualität geboten. Leider funktioniert<br />

der TV-Stream zurzeit nur an Orten mit<br />

Wireless-LAN und nicht im Mobilfunknetz.<br />

Verfügbar ist Zattoo für iPhone und iPad. Für<br />

Android gibt es aktuell eine funktionierende<br />

Beta-Version. www.zattoo.de one<br />

»Bestsellergarantie«<br />

Nele Neuhaus – Unter Haien. Erscheint am 9. März,<br />

Ullstein Taschenbuch<br />

› Der Inhalt: Investmentbankerin Alex hat sich<br />

durch Intelligenz und Zielstrebigkeit eine Position<br />

erarbeitet, von der andere träumen. Sie ahnt<br />

nicht, dass sie ihr Wissen in ein Kartell von ausgeklügelter<br />

Wirtschaftskriminalität investiert. Selbst als New Yorks<br />

Bürgermeister die junge Frau warnt, will sie nichts davon hören.<br />

Erst ein Attentat auf die Familie des Bürgermeisters und Unstimmigkeiten<br />

in ihrer Firma wecken ihr Misstrauen. Alex recherchiert<br />

und macht eine ungeheuerliche Entdeckung.<br />

› Die Autorin: Das Leben schreibt die schönsten Geschichten.<br />

Nele Neuhaus, die im Taunus lebt, arbeitete in einer Werbeagentur<br />

und studierte, bis sie heiratete und ihren Mann im familieneigenen<br />

Betrieb unterstützte. Morgens putzte sie die Büros und<br />

kümmerte sich um die Buchhaltung. Abends setzte sie sich bis in<br />

die frühen Morgenstunden an den Laptop, um zu schreiben. Jahr<br />

für Jahr. Irgendwann schickte sie ihre Manuskripte an namhafte<br />

Verlage und bekam Absagen. Sie ließ sich nicht entmutigen und<br />

druckte ihren ersten Roman selbst. »Der Keller stand voller Kartons.<br />

Mein Mann hielt mich für verrückt«, lacht sie heute darüber.<br />

Nach der Arbeit klapperte sie Buchläden ab und fragte, ob<br />

sie ein paar Exemplare dort lassen dürfe. Die Buchhändler waren<br />

begeistert und begannen, »Unter Haien« weiterzuempfehlen.<br />

2008 erfuhr zufällig eine Vertreterin des Ullstein Verlages von<br />

dem Hype um die Bücher und nahm die Autorin unter Vertrag.<br />

› Der Spannungsbogen: Ich bin kein Fan von Kriminalromanen,<br />

aber ein großer Fan von Nele. Bei ihr blättern sich die 672 Seiten<br />

wie von selbst um.<br />

› Das Niveau: Wer in 24 Monaten über zwei Millionen Bücher<br />

verkauft, die internationalen Bestsellerlisten stürmt und (als deutsche<br />

Autorin!!!) sogar von einem der renommiertesten Verlage<br />

Grammy-Abräumer<br />

MEDIATHEK<br />

Foo Fighters – Wasting Light: Das siebte Studioalbum<br />

der Foo Fighters war als erste Platte nach vier Jahren<br />

besonders hohen Erwartungen ausgesetzt. Und doch<br />

erfüllt sie mehr als sie verspricht. Dave Grohl und seine<br />

Jungs setzen mit »Walk«, »Dear Rosemary« und »Rope«<br />

neue Meilensteine und liefern großartige Songs mit<br />

Herz, die den Foo-Fighters-Sound sowohl frisch als auch<br />

vertraut präsentieren. Wie von Frontmann Grohl angekündigt,<br />

gibt es keine einzige<br />

Ballade auf dem Album. Selbst<br />

das anfänglich balladesk wirkende<br />

»These Days« entwickelt sich zu<br />

einem Feuerwerk. Umgesetzt ist das<br />

Lied auf altbewährte Art: Gitarrenlastig.<br />

Dass Wasting Light Geschichte geschrieben<br />

hat, beweist auch die Tatsache,<br />

dass die Band dafür fünf Grammys<br />

abräumen konnte.<br />

Für den streifzug gehört von …<br />

NEOH. Die junge Band aus Gießen macht ehrliche Rock-<br />

Musik. Seit der Gründung 2009 blicken die fünf Anfang bis<br />

Mitte Zwanzigjährigen auf Konzerte mit Wir sind Helden,<br />

Juli, Culcha Candela, The Hives und vielen mehr zurück. Seit<br />

2010 sind sie Fördermitglied der VW Soundfoundation. Im<br />

Januar erschien ihr erster Tonträger. www.neohonline.de<br />

aus den USA unter Vertrag genommen wird, versteht<br />

etwas von seinem Handwerk. Liebe Nele,<br />

das ist ganz großes Kino!<br />

› Der Gesprächsfaktor: Wann immer sich mir die<br />

Chance bietet, erzähle ich ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte<br />

und dass es sich lohnt, bedingungslos für seinen großen<br />

Traum zu kämpfen. Zum Glück hörte Nele damals nicht genau<br />

zu, als die Welt ihr zuflüsterte, ihr Wunsch, eine erfolgreiche<br />

Schriftstellerin zu werden, sei aussichtslos.<br />

› Die Leseprobe: »Wir dachten an einen Bonus von 150000 Dollar,<br />

zuzüglich zu den üblichen Prämien.« Es war ganz still in dem<br />

großen Raum. Alex glaubte, sich verhört zu haben. … »Oh«, Alex<br />

zuckte nicht mit der Wimper, »das ist aber wirklich ungeheuer<br />

großzügig.« Sie hatte das Gefühl, dass sie vorsichtig sein musste.<br />

Woher diese Eingebung kam, konnte sie nicht sagen, aber das<br />

Gefühl war da. »Ich möchte Ihnen ein Angebot machen«, sagte<br />

Levy, »hier, unter vier Augen. Nichts Schriftliches. Nennen wir es<br />

eine Abmachung«.<br />

› Must-have zum Buch: Ein Fernseher. Das ZDF hat sich frühzeitig<br />

die Filmrechte an Neles Romanen gesichert. Die Dreharbeiten<br />

beginnen in diesem Jahr.<br />

› Das Buch ist richtig für … Fans von Jo Nesbø, Charlotte Link,<br />

Simon Beckett, John Grisham, Joy Fielding und Jussi Adler-Olsen.<br />

Für den streifzug gelesen von …<br />

Lars Amend (33). Er ist Autor. Sein erstes Buch »Bushido«<br />

landete 2008 auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste und<br />

wurde von Bernd Eichinger verfilmt. 2009 folgte »Rock<br />

Your Life« mit Rudolf Schenker und einem Vorwort von<br />

Paulo Coelho. Sein Buch »Mit einem Bein im Modelbusiness«<br />

mit Mario Galla ist im Herbst 2011 erschienen. Lars<br />

Amend, aufgewachsen in Langgöns, lebt in Berlin.<br />

3/2012 streifzug 13


RAMPENLICHT<br />

Anna Depenbusch:<br />

Die Frau am Klavier<br />

»Die Mathematik der Anna Depenbusch« heißt das Album, das die Sängerin am 3. März<br />

um 20 Uhr auf Einladung von »Kultur in Mittelhessen« in der Kulturhalle Garbenteich vorstellt.<br />

Aber keine Angst, Depenbusch singt nicht von den Grundrechenarten. Den Titel hat die<br />

junge Frau in Anlehnung an ein Buch gewählt, dass sie in Teenagertagen gelesen hat: »Die<br />

Mathematik der Nina Gluckstein«. Darin ist eine Frau auf der Suche nach der Formel für die<br />

ewige Liebe. Im Interview spricht Depenbusch natürlich auch über das ganz große Gefühl.<br />

Frau Depenbusch, Sie sind im vergangenen<br />

Jahr in Laubach aufgetreten. Wie war<br />

das?<br />

AD: Diese HR1-Lounge auf Schloss<br />

Laubach war die Premiere für unsere Tour.<br />

Ich habe zum ersten Mal meine eigenen<br />

Songs mit der Band gespielt, wir waren<br />

sehr aufgeregt, aber es war toll. Die<br />

Herrenscheune hatte eine wunderbare<br />

Atmosphäre und auch das Umfeld war<br />

sehr schön…<br />

14 streifzug 3/2012<br />

Der Schlosspark…<br />

AD: Genau. Da sind wir spazieren gegangen.<br />

Ich habe das in sehr guter Erinnerung.<br />

Von daher freue ich mich, im März in Pohlheim<br />

zu sein.<br />

In der »Mathematik der Anna Depenbusch«<br />

geht es nicht um Zahlen, sondern<br />

um Liebe; im weitesten Sinn um die<br />

Unberechenbarkeit des Lebens. Beginnt<br />

diese Unberechenbarkeit bezüglich der<br />

Liebe schon damit, dass Liebe, obwohl sie<br />

zu den ergiebigsten Themen der Musik<br />

und der Literatur gehört, für jeden etwas<br />

anderes bedeutet?<br />

AD: Ich glaube schon. Zumal sich die Sicht<br />

auf die Dinge im Leben ja auch verändert.<br />

Mit 18 habe ich Liebe anders empfunden<br />

als heute mit 34, das entwickelt sich. Die<br />

Unvorhersehbarkeit macht eine Beziehung<br />

ja auch erst spannend. So bald zwei Menschen<br />

aufeinandertreffen, passieren eben


Dinge, die man nicht berechnen kann.<br />

Man geht aufeinander zu, lernt sich kennen<br />

und versucht herauszufinden, wie jemand<br />

drauf ist, was er eigentlich will. Das<br />

ist immer wieder aufs Neue spannend, gerade<br />

weil es keine Formel gibt, die man da<br />

anwenden könnte.<br />

Was hat sich mit dem Älterwerden in<br />

puncto Beziehungsleben verändert?<br />

AD: Man lernt sich selbst besser kennen.<br />

Man macht sich weniger vor. Man wird<br />

toleranter, was eigene Bedürfnisse und die<br />

von anderen angeht. Man wird offener und<br />

selbstbewusster. Man stellt allmählich fest,<br />

wie man auf andere wirkt, also wird man<br />

auch sicherer. Als Teenager war ich sehr<br />

unsicher, auch sehr schüchtern.<br />

Haben Sie sich in der Liebe schon mal<br />

selbst überrascht, sich in jemanden<br />

verliebt, der überhaupt nicht ihrem Typ<br />

entsprach?<br />

AD: Natürlich (lacht). Da gab es Beziehungen,<br />

über die sich meine Freunde kaputtgelacht<br />

haben.<br />

Hat aber nie gehalten?<br />

AD: Bislang waren das Affären. Aber es<br />

kann schon sein, dass so eine Liebe, in der<br />

sich zunächst scheinbar nur Gegensätze<br />

anziehen, Bestand hat, weil man Gemeinsamkeiten<br />

erst durch näheres Kennenlernen<br />

feststellt. Daher glaube ich auch nicht<br />

an Liebe auf den ersten Blick. Liebe muss<br />

wachsen.<br />

Wünschen Sie sich die Liebe fürs Leben?<br />

AD: Das ist schon eine schöne Vorstellung,<br />

aber ich weiß nicht, ob man das als Lebensziel<br />

haben sollte. Liebe braucht auch<br />

viel Freiheit, damit sich die Menschen<br />

entwickeln können. Ich weiß nicht, ob ich<br />

mir dieses »Bis ans Ende unserer Tage«<br />

wünsche.<br />

»Ich glaube nicht an Liebe<br />

auf den ersten Blick«<br />

Sprechen wir mal über Ihre Liebe zum<br />

Klavier. Auch das war ja keine Liebe auf<br />

den ersten Blick…<br />

AD: Ich fand das Klavier früher ganz<br />

schrecklich. Das war für mich immer so ein<br />

elitärer, schwarzer Brocken. Groß, schwer,<br />

sperrig. Und dann hat man so dubiose<br />

strenge Klavierlehrer und muss üben…<br />

Mussten Sie dieses Instrument denn<br />

erlernen?<br />

AD: Nein. Ich durfte das ausprobieren.<br />

Mein Bruder spielte und fand es ganz toll.<br />

Aber für mich war das nichts, schon diese<br />

steife Haltung, das Drücken der Knöpfe beziehungsweise<br />

der Tasten, das hat sich für<br />

»Es gab Beziehungen, über<br />

die Freunde gelacht haben«<br />

mich nicht organisch angefühlt. Ich habe<br />

erst viel später festgestellt, dass mir das<br />

Klavier, dessen Klang ich übrigens immer<br />

mochte, eine Freiheit bietet, nämlich dann,<br />

wenn ich dazu singe, also meine Stimme<br />

begleite und nicht in erste Linie Pianistin<br />

bin.<br />

Das heißt, Sie haben das Klavierspiel erst<br />

vor einigen Jahren gelernt?<br />

AD: Nein, es gab während der Jugendzeit<br />

schon immer wieder neue Versuche, ein<br />

hin und weg, schließlich brauchte ich ein<br />

wenig Klavierspiel auch für meine Aufnahmeprüfung<br />

an der Musikhochschule,<br />

wo ich Jazz-Gesang studierte.<br />

Wo war das?<br />

AD: An der Hans-Eisler-Schule in Berlin.<br />

Allerdings habe ich das Studium nach<br />

einem Semester wieder abgebrochen.<br />

Das müssen Sie erklären. Wenn man auf<br />

so einer renommierten Schule genom-<br />

Anna Depenbusch wurde 1977 in Hamburg geboren.<br />

Nach privatem Gesangsunterricht und ersten<br />

Annäherungsversuchen ans Klavier gelang ihr Anfang<br />

20 der Sprung auf die Hans-Eisler-Musikhochschule<br />

in Berlin. Allerdings brach sie dieses Gesangsstudium<br />

bereits nach einem Semester ab, um mit unterschiedlichen<br />

Formationen und Projekten direkt ins<br />

Berufsleben einzusteigen. Eine Zäsur brachte ein<br />

dreimonatiger Aufenthalt in Island, während dem<br />

sich Anna Depenbusch neu orientierte. Nach ihrer<br />

Rückkehr veröffentlichte sie ihr Solo-Debüt-Album<br />

»Ins Gesicht«. Der große Durchbruch gelang ihr<br />

jedoch erst sechs Jahre später mit dem vielschichtigen<br />

Album »Die Mathematik der Anna Depenbusch«,<br />

auf dem sie Disco-Beats, Polka-Rhythmen,<br />

Country-Klänge, Chansons und Zirkuselemente,<br />

Streichquartett und großes Orchester in Einklang<br />

brachte. Das erste Konzert dieses Repertoires gab<br />

sie im Frühjahr 2011 auf Schloss Laubach. Durch<br />

die große Resonanz folgte bald die Einspielung von<br />

»Die Mathematik der Anna Depenbusch in Schwarz-<br />

Weiß«, Solo am Klavier.<br />

RAMPENLICHT<br />

men wird, dann schmeißt man doch nicht<br />

einfach hin. Wie alt waren Sie da eigentlich?<br />

AD: So 20. Dieses Studium war nicht das<br />

Richtige für mich. Ich mag zwar Jazz, aber<br />

insgesamt war es mir zu einseitig. Mir fehlte<br />

das Singen auf Deutsch, und mir fehlte<br />

auch die eigene Kreativität, denn ich wollte<br />

eigene Sachen machen, Stile mixen – aber<br />

klar, meine Entscheidung haben damals<br />

viele nicht verstanden. Ich habe sie aber<br />

nie bereut.<br />

Was haben Sie stattdessen gemacht?<br />

AD: Ich habe wieder privaten Gesangsunterricht<br />

genommen und angefangen,<br />

meine eigenen Projekte aufzubauen. Ich<br />

habe mich ausprobiert, Songs geschrieben,<br />

und ich hatte auch Auftritte. Eigentlich bin<br />

ich direkt ins Berufsleben eingestiegen.<br />

»Ich habe von Musik gelebt,<br />

um dann auszusteigen«<br />

Sie konnten sich also gleich singend ihr<br />

Geld verdienen?<br />

AD: Ja. Ich habe dann einige Jahre lang von<br />

der Musik gelebt, um eines Tages aus allen<br />

Projekten auszusteigen.<br />

Die Island-Reise?<br />

AD: Genau. Ich hatte an so vielen Projekten<br />

mitgewirkt und wollte mich stärker auf<br />

eigene Sachen konzentrieren.<br />

3/2012 streifzug 15


RAMPENLICHT<br />

Eine Selbstfindungsreise?<br />

AD: Ja, ich denke schon. Auch eine Mutprobe.<br />

Denn der Hintergrund war wirklich,<br />

alles Bisherige hinter mir zu lassen, noch<br />

einmal von vorne anzufangen. Die Reise<br />

dauerte nur drei Monate, aber sie war ein<br />

Schnitt in meinem Leben.<br />

Was hatten Sie dort für Erkenntnisse?<br />

AD: Island ist weitläufig und sehr inspirierend.<br />

Ich hatte auch den Eindruck, dass<br />

sich die Menschen dort anders ausleben.<br />

Ich habe dort kein Konkurrenzdenken gespürt,<br />

keine Ellenbogenmentalität. Die Leute<br />

haben gesagt: Du willst Musik machen?<br />

Ja dann mach das doch, wenn du darauf<br />

Lust hast. Ich habe in dieser Zeit in mich<br />

hineingehorcht und erkannt, dass ich wirklich<br />

meine eigenen Songs schreiben will.<br />

Und dann kam 2005 das Debüt-Album…<br />

AD: Genau.<br />

16 streifzug 3/2012<br />

Aber dann kam lange nichts.<br />

AD: Stimmt, aber in den sechs Jahren bis<br />

zu den Nachfolge-Alben ist sehr viel passiert.<br />

In dieser Zeit kam das Klavier zu mir,<br />

ich habe viele Musiker kennengelernt. Es<br />

haben sich neue Band-Strukturen gebildet.<br />

Und das letzte Jahr war sicherlich das aufregendste<br />

Jahr meines Lebens. Das war<br />

ganz toll. Ich hatte zwei Veröffentlichungen<br />

mit je eigenen Tourneen.<br />

»Was ich mache, zieht nicht<br />

die wahnsinnigen Leute an«<br />

Hat der Ruhm auch Schattenseiten?<br />

AD: Bis jetzt habe ich das nicht so empfunden<br />

(schmunzelnd).<br />

Wie ist denn Ihr Bekanntheitsgrad, wenn<br />

Sie durch Berlin oder Hamburg laufen?<br />

Anna Depenbusch lässt Musik sprechen, aber auch ihre Augen.<br />

Foto: bf<br />

AD: Das was ich mache, zieht ja nicht die<br />

wahnsinnigen Leute an, sondern eher sensible<br />

Menschen, die neugierig und dabei<br />

sehr respektvoll sind.<br />

Bekommen Sie viel Fanpost?<br />

AD: Ja, schon.<br />

Und beantworten Sie alles?<br />

AD: Nein, ganz ehrlich, das geht einfach<br />

nicht.<br />

Gerät man mit zunehmendem Erfolg nicht<br />

auch zwischen die Fronten von Kunst und<br />

Kommerz?<br />

AD: Ich mache mir da nicht so viele Gedanken,<br />

sonst wird man verrückt. Ich versuche<br />

einfach, bei mir zu bleiben, mir treu<br />

zu sein und meine Musik sprechen zu<br />

lassen. Wenn ich ins Fernsehen eingeladen<br />

werde, dann denke ich auch nicht, diese<br />

Sendung ist der Teufel. Ich lasse die Dinge<br />

auf mich zukommen. Wenn man jeden<br />

seiner Schritte kontrollieren will, ist man<br />

irgendwann nur noch gehetzt. Ich will<br />

einfach gute Musik machen und vertraue<br />

dabei auch auf meine Ausstrahlung.<br />

Sprechen wir über die Musik. Wie entstehen<br />

Ihre Stücke? Schreiben Sie erst einen<br />

Text oder steht am Anfang eine Melodie…<br />

AD: Am Anfang steht eine Idee und dann<br />

kommen Text und Musik zusammen, beeinflussen<br />

sich gegenseitig. Dieses Spannungsverhältnis<br />

zwischen Musik und Text<br />

»Nein. Es gab keinen<br />

Plan B. Niemals«<br />

ist für mich unzertrennlich. Es gibt Worte,<br />

die wirken mit einer anderen Harmonie<br />

komplett anders. Und wenn ich den Akkord<br />

ändere, muss ich auch das Wort ändern.<br />

Es gibt ja Liedermacher, die sich eher<br />

als Poeten verstehen, Gedichte schreiben,<br />

um sie dann zu vertonen. In dieser Tradition<br />

sehe ich mich nicht. Es kommt schon<br />

vor, dass ich Texte schreibe und sie nachträglich<br />

vertonen möchte, oder umgekehrt<br />

eine Melodie entwickle und dann nach geeigneten<br />

Worten suche, aber aus solchen<br />

Versuchen werden bei mir keine Lieder.<br />

Gab es parallel zur künstlerischen Laufbahn<br />

eigentlich jemals einen Plan B?<br />

AD: Nein. Es gab keinen Plan B. Niemals.<br />

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />

AD: Ich kann mir vieles vorstellen, zum<br />

Beispiel nur noch als Produzentin zu arbei-


ten. Ich muss durchaus nicht immer in der<br />

ersten Reihe stehen.<br />

War Ihr erster Auftritt mit zehn Jahren<br />

eigentlich ein Schlüsselerlebnis?<br />

AD: Nein. Ich habe damals meinen Bruder<br />

in dessen Band vertreten, die waren alle<br />

viel älter und ich habe auch nicht gesungen,<br />

sondern nur Flöte gespielt. Wichtig<br />

war bei dieser Erfahrung aber, dass ich<br />

erlebt habe, wie junge Menschen sich zu<br />

Musikern entwickeln. Ich meine, dass die<br />

Möglichkeit, beruflich Musik zu machen,<br />

»Märchenambiente<br />

zieht mich an«<br />

kein abstrakter Traum war, sondern etwas,<br />

was in meinem Umfeld geschah. Der Entschluss,<br />

auch selbst Musikerin zu werden,<br />

kam aber erst später, so mit 16 Jahren.<br />

Da habe ich das erste Mal auf der Bühne<br />

gesungen. Da habe ich gespürt: Das will<br />

ich machen.<br />

Wenn man sich Ihren Lebensweg vergegenwärtigt,<br />

ist da eine Insel, ein Schloss,<br />

eine Scheune im Wald. Ich spiele auf<br />

Schloss Salzau an, wo Ihr zweites Album<br />

entstand. Klingt das alles nur so märchenhaft<br />

oder ist es das wirklich?<br />

AD: Es ist so. Ich bin sehr romantisch und<br />

suche diese Orte aus. Ich habe einen Blick<br />

dafür. Märchenambiente zieht mich an.<br />

Was ist denn Ihr Lieblingsmärchen?<br />

AD: Das wechselt, aber ich mag »Die kleine<br />

Meerjungfrau«.<br />

Eine gute Überleitung. Denn ich möchte<br />

noch mal auf die Liebe zurückkommen,<br />

allerdings in ihrer profaneren Form. Was<br />

ist Ihr Lieblingsgetränk?<br />

AD: Ich mag rote Sachen, so von Hagebuttentee<br />

über Cranberrysaft bis Cosmopolitan-Cocktail.<br />

Ihr Lieblingsgericht ist auch rot?<br />

AD: Klar. Nudeln mit Tomatensoße, dann<br />

kommt ganz lange nichts und dann irgendwelche<br />

anderen Sachen.<br />

Die Frage nach der Lieblingsfarbe erübrigt<br />

sich?<br />

AD: (lacht) Nein. Das ist nämlich nicht Rot,<br />

sondern Blau, wie das Meer.<br />

Und Ihre Lieblingszahl?<br />

AD: Das ist die Acht. Weil sie aussieht wie<br />

eine dicke üppige Frau. Matthias Luft<br />

RAMPENLICHT<br />

KiM-Köpfe: Michael Hahn, Jutta Grein und Susann Balser-Hahn.<br />

Der Verein »Kultur in Mittelhessen« holt Anna Depenbusch am 3. März nach Pohlheim-<br />

Garbenteich in die Sport- und Kulturhalle und liefert damit einmal mehr einen Höhepunkt<br />

im Kulturprogramm unserer Region. Inzwischen sind die Veranstaltungen des<br />

Vereins fast schon zu einem Muss für viele Mittelhessen geworden. Das variantenreiche<br />

Programm aus unterschiedlichen Genres und die familiäre Atmosphäre bei den Veranstaltungen<br />

sorgen immer wieder für besondere Momente. Ob Liedermacher, Lesung,<br />

Klassik, Comedy oder Schauspiel. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.<br />

Angefangen hat alles mit einem Besuch der Familien Grein und Hahn aus Pohlheim-<br />

Garbenteich eines Konzerts in der Kubacher Kristallhöhle. Dies wurde zum Impuls,<br />

um neue Wege zu gehen. »Wenn die 3 Stimmen in einer kalten und dunklen Kristallhöhle<br />

auftreten, warum dann eigentlich nicht auch mal in unserer Halle in Garbenteich?«,<br />

fragten sich die beiden Familien und legten los: Die 3 Stimmen sagten zu,<br />

etwa 600 Besucher feierten bei diesem Konzert eine Party und mehrere Tausend Euro<br />

wurden eingesammelt und konnten den »Kleinen Lauschern« in Friedberg gespendet<br />

werden.<br />

Dieser Erfolg inspirierte sie zu weiteren Taten. Mit viel Idealismus und guten Partnern<br />

wurde am Konzept gefeilt. So konnten in den nächsten Jahren Dr. Eckhard v. Hirschhausen,<br />

Henni Nachtsheim mit Band, Rufus Beck, Jo van Nelsen und andere begrüßt<br />

werden. Als im Sommer 2009 sogar Konstantin Wecker zusagte, wurden neue Dimensionen<br />

erreicht, so dass man sich entschied, eine professionelle Ebene zu betreten:<br />

»Kultur in Mittelhessen« GbR wurde gegründet, eine Webseite erstellt und viele<br />

neue Ideen gesammelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturschaffenden, versucht<br />

KiM, ohne öffentliche Mittel und Sponsoren auszukommen. Aktives Netzwerken und<br />

die Nutzung von Synergien bilden die Basis für den Erfolg. Die Kooperationspartner<br />

nutzen die unterschiedlichen Plattformen für ihre Präsentation und bieten entsprechend<br />

ihrer Möglichkeiten Dienste an oder übernehmen den Vorverkauf. Feste Partner<br />

von KiM sind die <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>, der Mittelhessische Kultursommer, der<br />

Kulturring Pohlheim, die Evangelische Kirche Garbenteich, das Theater Traumstern Lich<br />

sowie die Volksbank Mittelhessen. Individuell werden die Partnerpakete geschnürt; es<br />

kann auch mal eine VIP-Lounge für die Geschäftspartner geschaffen werden, oder der<br />

Rahmen für eine Firmenfeier sein. Auch der Benefiz-Gedanke ist erhalten geblieben.<br />

Der KiM bietet gemeinnützigen Institutionen das Catering an. Der Erlös geht dann<br />

komplett in die Kasse der jeweiligen Einrichtung. Inzwischen kommen regelmäßig Anfragen<br />

von Künstlern, so dass auch weiterhin ein buntes Angebot gezeigt werden<br />

kann. Auch regionalen Akteuren will KiM dabei eine Plattform bieten. Das Programm<br />

2012 startet mit Anna Depenbusch und ihrer Band. Im September stimmt Rilegato barocke<br />

und zeitgenössische Werke mit Gitarren und Percussion in der Ev. Kirche Garbenteich<br />

an, am 17. November kommen John und Kabee Cashmore mit Spirits of<br />

Scottland nach Garbenteich. Infos: www.kultur-in-mittelhessen.de. bf<br />

Foto: bf<br />

3/2012 streifzug 17


STADTGESPRÄCH<br />

Sängerin Fee Mietz sorgt mit ihrer Stimme und ihren Texten dafür, dass NEOH gehört wird.<br />

NEOH:<br />

Auf demWeg<br />

zum Ziel<br />

»3, 2, 1 – Sie wollen jetzt starten, sie wollen<br />

ganz weit weg und hoch hinaus. Loslegen,<br />

nicht mehr warten, den Dingen ihren Lauf<br />

lassen«. Das singt NEOH in »König auf Lebenszeit«.<br />

Musik machen soll für die Jung-<br />

18 streifzug 3/2012<br />

musiker kein Hobby bleiben, zu einer Berufung<br />

ist es ohnehin schon geworden. Klingt<br />

hochgegriffen? Ähnlich wie der Titel ihrer im<br />

Januar erschienenen EP »Auf Ewigkeit«?<br />

Unterhält man sich mit den fünf Musikern<br />

Musik ist schön – macht aber<br />

viel Arbeit. Das wissen auch die<br />

fünf jungen Musiker, die in der<br />

Sitzecke ihres Proberaums ho-<br />

cken und Gummibärchen na-<br />

schen. Ihre Band heißt NEOH,<br />

sie kommen aus Gießen und<br />

wollen das versuchen, was vor<br />

ihnen schon viele wollten: ihr Hobby zum Beruf machen. Die Zeichen stehen gut. NEOH ist<br />

angesagt. Im März sind sie zwei Wochen auf Tour – als Support von Culcha Candela. Ihre im<br />

Januar erschienene EP zeigt, dass in dieser Band Potenzial steckt und sich die fünf <strong>Gießener</strong><br />

berechtigte Hoffnungen machen, ihr Ziel zu erreichen. Das Ziel heißt: Ganz oben ankommen.<br />

Foto: bf<br />

über das, was sie bewegt, merkt man, dass<br />

es gerade das Hochgegriffene ist, was diese<br />

Band jetzt braucht. »Träume müssen immer<br />

eine Stufe höher sein als die Realität. Sonst<br />

hat man nichts, wonach man streben kann«,


sagt Hannes Grygar, der Schlagzeuger der<br />

Band. Doch jeder Weg hat seine Steine… –<br />

»Es ist gerade so wie bei einem Tausenderpuzzle,<br />

wo wir erst einmal den Rand aussortieren.<br />

Es ist gerade noch alles Baustelle und<br />

bis da mal das komplette Bild steht, das<br />

dauert noch«, erklärt Markus Cebulla, einer<br />

der Gitarristen, der innerhalb der Band als<br />

König der Metaphern gilt.<br />

Kreativ sind alle fünf. Die Lust am Spielen<br />

setzt in ihnen Energien frei, die sie zu einer<br />

Band machen, die so bunt ist, wie das<br />

Coverbild ihrer EP. Moritz Bonica spielt den<br />

Bass, ist laut Kollegen der ruhende Pol<br />

und leidenschaftlicher Koch. Hannes Grygar<br />

ist sein Gegenpart, der Schlagzeuger mit<br />

Punk-Einflüssen gibt den Takt vor und<br />

kümmert sich darum, dass die Instrumente<br />

funktionieren. Markus Cebulla und Matthias<br />

Bender ergänzen sich an den Gitarren und<br />

auch in der Koordination von Proben und<br />

Auftritten. Weiblicher Kopf der Band ist Fee<br />

Mietz, deren Namen man sich am besten in<br />

Zusammenhang mit ihrer Katzenallergie<br />

merkt. Die »gute Fee« schreibt die Texte<br />

und sorgt mit ihrer Stimme eindrucksvoll für<br />

Gehör.<br />

Die fünf kommen aus Gießen und dem<br />

nahen Umland und haben sich über eigene<br />

Konzerte kennengelernt. Denn alle spielten<br />

bereits vor NEOH in anderen Bands. Die<br />

Mehrheit stammt aus der <strong>Gießener</strong> Band<br />

Savoy. »Das hatte den Vorteil, dass wir nicht<br />

bei null beginnen mussten. Wir hatten<br />

Instrumente, einen Proberaum und Bühnenerfahrung«,<br />

sagt Cebulla. Die Musiker sind<br />

nicht nur Bandmitglieder, sie sind Freunde,<br />

wohnen zum Teil zusammen und setzen<br />

sich zum Proben auch gerne mal in ein<br />

einsames Haus irgendwo in Hessen ab.<br />

»Biedenkopf, Schenklengsfeld. Es geht<br />

darum, irgendwo zu sein, wo man unter<br />

sich ist. Aktive Konfrontation«, nennt Mietz<br />

diese Ausflüge. »Wir müssen testen, wie<br />

wir zusammen klarkommen, denn es geht<br />

jetzt auch darum, wie man sich als Band<br />

präsentiert.«<br />

Bei jedem Konzert stehen die Großbuchstaben<br />

NEOH mit auf der Bühne. Entstanden<br />

ist der Name in einer freien Assoziationsrunde<br />

– anders als Band-Namen, die<br />

auf die Geschichte oder Persönlichkeiten<br />

der Band anspielen, ist NEOH ein Fantasiewort.<br />

»Wir haben einen Namen gesucht<br />

und NEOH ist entstanden, mit H am Ende,<br />

damit es keinen Stress gibt mit Verwendern<br />

ähnlicher Namen.« Zu NEOHs größten Konzerten<br />

zählen die You-Fm-Night und ein<br />

Konzert in der Ukraine. Ein nächster großer<br />

Schritt in Richtung Popularität folgt diesen<br />

Monat. Da geht NEOH mit der Pop-Band<br />

Culcha Candela auf Tour durch Deutsch-<br />

land, Österreich und die Schweiz. »Die<br />

Jungs haben wir im letzten Jahr auf der<br />

Ideen-Expo in Hannover kennengelernt.<br />

Das hat gut geklappt, wir haben uns sofort<br />

verstanden, sie mochten uns«, sagt Bender<br />

und fügt hinzu: »Wir haben uns dann einfach<br />

als Support angeboten.« Die sechsköpfige<br />

Band aus Berlin, die ihre Bekanntheit<br />

mit Liedern wie »Hammer« und<br />

»Monster« erlangte, hat zugestimmt. »Wir<br />

haben die Möglichkeit, zwei Wochen lang<br />

jeden Abend eine halbe Stunde vor mindestens<br />

3000 Menschen zu spielen. Das<br />

wird sicher anstrengend, aber wir erwarten<br />

auch eine Menge Spaß.«<br />

Spaß und Arbeit, das hängt für die Jungmusiker<br />

eng zusammen. Dass bisherige Erfolge<br />

noch steigerungsfähig sind, betont Bonica.<br />

»Man denkt immer, wenn man solche Momente<br />

erlebt, das kann nicht mehr getoppt<br />

werden, weil es bereits großartig ist. Dann<br />

erlebt man wieder etwas anderes und<br />

denkt, das ist ja gerade noch geiler«.<br />

Es sind diese Momente, für die die Band arbeitet.<br />

Um einen guten Einstieg zu bekommen,<br />

haben NEOH vor jedem Konzert ein<br />

Ritual. »The Hives joggen im Kreis – wir<br />

schreien uns an.« Wer NEOH schon einmal<br />

live erlebt hat, der weiß, wofür es gut ist.<br />

Einen Plattenvertrag haben die fünf Musiker<br />

noch nicht. Ein Grund dafür ist die große<br />

Konkurrenz im Bereich Deutschrock. »Wir<br />

machen nichts komplett Neues, sondern<br />

das, was uns Spaß macht. Warum soll es<br />

nicht unterschiedliche Bands geben, die<br />

Erlebnis-Wiesnfest<br />

Das Licher-Wiesnfest in Pohlheim findet 2012 das 4. Mal in<br />

Folge auf dem Festplatz Mockswiese in Pohlheim Ortsteil<br />

Watzenborn-Steinberg statt.<br />

Donnerstag,19. April<br />

18 Uhr: Auftaktveranstaltung mit offiziellem Fassbieranstich.<br />

Musikalische Unterhaltung durch die<br />

»Lahntaler«, Wahl zur Dirndlkönigin, Eintritt frei<br />

Samstag,21. April<br />

19 Uhr: FFH-Wiesnhitnacht mit Antonia aus Tirol,<br />

Peter Wackel, Ina Colada und den Partyvögeln.<br />

Moderiert von HIT RADIO FFH-<br />

Moderator Michael Münkner<br />

Sonntag,22. April<br />

Familientag<br />

Freitag,27. April<br />

19 Uhr: FFH-Wiesnhitnacht mit Anna-Maria Zimmermann,<br />

Olaf Henning,Yvie und der Münchner<br />

Zwietracht. Moderiert von HIT RADIO FFH-<br />

Moderator Michael Münkner<br />

Samstag,28. April<br />

19 Uhr: Classic-Oldie-Night mit Sweet,Boney M u. Oldies<br />

Sonntag,29. April<br />

Familientag,großes Ballonglühen<br />

Montag,30. April<br />

18 Uhr: Tanz in den Mai mit den Schürzenjägern<br />

zugunsten der »Tour der Hoffnung«<br />

Biergarten geöffnet<br />

sonntags ab 11 Uhr, Mo. bis Sa. ab 16 Uhr<br />

STADTGESPRÄCH<br />

ähnliche Musik machen?«, so Cebulla. »Wir<br />

stellen nicht zehn Geigen und ein Cello hin<br />

und verbiegen uns, nur um individuell zu<br />

sein.«<br />

Kraft und Rückhalt gibt NEOH vor allem ihr<br />

privates Umfeld. Eltern, Freunde, Kollegen –<br />

»irgendwie sind wir auch ein bisschen ein<br />

Familienunternehmen«. Die Liebe und<br />

Zwischenmenschlichkeit, die sie dort erfahren,<br />

davon handelt auch ihre Musik. »Das ist<br />

das, was die Menschen berührt und was jeder<br />

schon erlebt hat. Musik ist ja auch etwas<br />

Emotionales. Ich meine, man kann<br />

auch über einen grünen Baum singen und<br />

dessen Cytoplasten. Aber das berührt eher<br />

weniger die persönlichen, tiefgehenden Erfahrungen<br />

eines Menschen«, sagt Cebulla<br />

und lacht. Schließlich wolle man Musik machen,<br />

bei der die Menschen zuhören, weil<br />

es sie interessiere. Und erfahrungsgemäß<br />

interessiere einen nur das, was man kenne,<br />

so Grygar, der hier einen Vergleich zu Vorlesungen<br />

im Studium zieht. Vier der Musiker<br />

studieren parallel – BWL in Würzburg, Soziale<br />

Arbeit in Frankfurt, Medien und kulturelle<br />

Praxis in Marburg und Maschinenbau in<br />

Gießen. Einer ist ausgebildeter Veranstaltungstechniker.<br />

Das lässt die Musiker am<br />

Boden bleiben. »Es gibt keinen Tag, an dem<br />

NEOH keine Rolle spielt, aber NEOH spielt<br />

nicht den ganzen Tag die größte«, sagt<br />

Bonica. Die <strong>Gießener</strong> haben bereits einiges<br />

erreicht, aber der Hunger nach mehr ist der<br />

Band deutlich anzumerken. Und die Zeichen<br />

stehen gut. Anna Lischper<br />

Stars und Wiesngaudi<br />

auf dem Festplatz Mockswiese<br />

Warum in die<br />

Ferne schweifen –<br />

wenn das Gute<br />

liegt so nah<br />

3/2012 streifzug 19


Das Tagebuch einer »Miss«<br />

Das »normale« Leben ist wieder eingekehrt bei der amtierenden »Miss Mitteldeutschland«<br />

Sarah Stroh aus Wettenberg-Wißmar. Doch die »Miss Germany Wahl« vom 11. Februar,<br />

bei der es die 21-Jährige unter die Top 8 schaffte, und die vorangegangenen Vorbereitungs-<br />

wochen auf Fuerteventura und im Europa-Park Rust, wird die angehende Studentin so schnell<br />

nicht vergessen. Für den streifzug hat Sarah – auf dem Foto ganz links – Tagebuch geführt…<br />

Tag 1, Dienstag, 24. Januar: Ankunft im<br />

Europa-Park Rust. Erstmals mit den anderen<br />

Mädels und dem Team aufeinander getroffen.<br />

Sehr aufregend und spannend, die<br />

Mädels auch in natura zu sehen – wir<br />

kannten uns bis dato nur über Facebook.<br />

Dann die Sponsoren-Geschenkausgabe…<br />

das war wie Weihnachten. So viele tolle<br />

Sachen. Einfach unbeschreiblich, was wir<br />

alles geschenkt bekommen haben. Anprobe<br />

der Abendkleider und der Bikinis fürs<br />

Shooting. Nach dem Abendessen eine Riesen-Überraschung:<br />

Zwei weiße Stretch-Limousinen<br />

bringen uns zu Francek Friseure<br />

nach Freiburg. Komplettes Haar-Verwöhnprogramm<br />

bei Schnittchen und Getränken.<br />

20 streifzug 3/2012<br />

Tag 2, Mittwoch, 25. Januar: Dreh eines<br />

Vorstellungsvideos für die Internetseite der<br />

Miss Germany Corporation (MGC). Nach<br />

dem Mittagessen Foto-Shooting mit der<br />

dpa im Wellness-Außenbereich des Hotels<br />

Isabel im Europa-Park. Danach Kofferpacken<br />

für Fuerteventura und schnell ins<br />

Bett – die Nacht wird kurz.<br />

Tag 3, Donnerstag, 26. Januar: Der Wecker<br />

klingelt um 2.30 Uhr. Abfahrt zum Frankfurter<br />

Flughafen um 4.15 Uhr. Schon am<br />

Flughafen erwarten uns Fernsehteams und<br />

Pressevertreter. Ein Team von Vox wird uns<br />

nach Fuerteventura begleiten. Die Frankfurter<br />

Neue Presse interviewt Aylin Sezgin,<br />

Fotos:<br />

die Miss Hessen aus Wetzlar-Nauborn und<br />

mich für einen Bericht über die hessischen<br />

Kandidatinnen. Im Flugzeug wählen die<br />

Passagiere die »Miss Condor«. Als Siegerin<br />

geht die amtierende Miss Baden-Württemberg,<br />

Sabrina Licata, hervor. Herzlicher<br />

Empfang im Hotel mit spanischer Gitarrenmusik,<br />

Häppchen und Gesang. Was für<br />

eine große Herzlichkeit uns entgegen gebracht<br />

wird! Einchecken in die Bungalows.<br />

Freude kommt auf, denn ich wohne für die<br />

nächsten Tage mit meiner Freundin Christina<br />

Trost (Miss Bayern) zusammen. Grandioses<br />

Abendessen, so viele leckere Sachen.<br />

Es blieben keine Wünsche offen. Danach<br />

erste Teambesprechung und die Übergabe


eines Wochenplans. Erschöpft, aber voller<br />

Vorfreude geht es ins Bett.<br />

Tag 4, Freitag, 27. Januar: Erstes großes<br />

Shooting mit Filipe Ribeiro (Vanity Pictures).<br />

Das sind alles echte Profis – ich bin schwer<br />

beeindruckt. Alle sind so nett, es hat jede<br />

Menge Spaß gemacht. Am Abend das<br />

nächste Highlight: Wir stehen am Eingang<br />

zum Speisesaal Spalier und werden den<br />

Gästen vom Vox-Team vorgestellt. Toll,<br />

dass auch einige Gäste aus Hessen da<br />

waren. Vor der Nachtruhe noch Teambesprechung,<br />

danach kleine Zimmerkontrolle<br />

– sind alle da und wie sieht es in den<br />

Zimmern aus? Aber ist okay, Ordnung und<br />

Disziplin müssen schließlich sein…<br />

Tag 5, Samstag, 28. Januar: Aufstehen um<br />

6.30 Uhr. Maske um 8.30 Uhr. Bikinishooting<br />

in der Hotelanlage – wieder perfekt<br />

gestylt und in Szene gesetzt, ich im blaugrünen<br />

Bikini in der Pool-Dusche. Alles<br />

passt perfekt, wieder sind das Können und<br />

die Professionalität des ganzen Teams zu<br />

spüren. Am Nachmittag Ausflug nach<br />

Morro Jable zum Shoppen. Toll, dass die<br />

MGC dies möglich machte. Zurück zu Fuß<br />

am Strand entlang. Kalter Atlantikwind,<br />

aber ein tolles Erlebnis.<br />

Tag 6, Sonntag, 29. Januar: Sportolympiade<br />

mit den Mädels und dem Club-Team, vorher<br />

Aerobic zum Aufwärmen mit der Clubtrainerin.<br />

In vier Teams geteilt, mit Kappen<br />

und Polo-Shirts ausgestattet, gab es Laufen,<br />

Volleyball und Staffellauf – alles in einer<br />

lustigen Variante. Toll, dass Sport so viel<br />

Spaß machen kann. Mittags Proben für die<br />

Abendshow »Das Missen Super Talent«. Ich<br />

Neue Kasseler Str. 1–3 | 35039 Marburg,<br />

Tel. 06421/6200318 | güterbahnhof12.de<br />

schreibe einen Musical-Song auf unsere<br />

Zeit um und trage ihn auf lustige Weise<br />

vor. Gewonnen hat Vanessa Reder (Miss<br />

Schleswig-Holstein). Ihr Bauchtanz war<br />

wirklich beeindruckend. Ein toller und<br />

amüsanter Abend.<br />

Tag 7, Montag, 30. Januar: »Sexy Shooting«<br />

mit Filipe Ribeiro. Dafür mussten wir schon<br />

um 7 Uhr in der Maske sein. Unglaublich,<br />

was die Stylisten aus uns herausgeholt<br />

haben. Habe mich kaum erkannt, als ich in<br />

den Spiegel geschaut habe. Nach dem Mittagessen<br />

Catwalk-Training mit Monica Ivancan.<br />

Absolut hilfreich und spannend, von<br />

einem Top-Model unterstützt zu werden.<br />

Um 16 Uhr Knigge-Kurs mit »Missen-Mama«<br />

Ines Klemmer. Wann nimmt man welches<br />

Besteck und wann welches Glas? Die<br />

meisten der Verhaltensregeln kannte ich,<br />

aber man lernt immer noch etwas dazu.<br />

Tag 8, Dienstag, 31. Januar: Der Wecker<br />

klingelt um 4.30 Uhr. Hilfe. Maske um 5.30<br />

Uhr. Extra für uns gab es ein kleines Früh-<br />

Frühstück. Toll, was das Aldiana-Team alles<br />

für uns tut. Hut ab auch vor dem Stylisten-<br />

Team, was die Prozedur zwei Tage hintereinander<br />

durchziehen muss, da wir in zwei<br />

Teams geteilt sind. Um 7 Uhr in Bikini und<br />

Bademantel ans Meer – brr, eisig kalt. Der<br />

traumhafte Sonnenaufgang ließ uns aber<br />

die Temperaturen vergessen, auch wenn<br />

das kalte Wasser um die Beine peitschte.<br />

Am Abend stand Besonderes bevor: Wir<br />

durften mit der Küchenbrigade des Aldiana<br />

kochen. Ich im Team Nachtisch – ein<br />

Traum von Schokolade und Trüffeleis.<br />

Bilanz ziehen in der Teambesprechung am<br />

Abend. Habe nichts Negatives zu berich-<br />

Hinter pappelina steht die<br />

Schwedin Lina Rickardson,<br />

die mit ihren innovativen<br />

Kunststoffteppichen zunehmend<br />

auch den deutschsprachigen<br />

Raum erobert.<br />

Diese Kunststoffläufer zeichnen<br />

sich durch ihr stilreines,<br />

skandinavisches Design in<br />

lebendigen Farbtönen aus,<br />

gewebt werden die Teppiche<br />

auf traditionellen schwedischen<br />

Webstühlen. pappelinas<br />

Teppiche sind extrem belastbar, pflegeleicht<br />

und multifunktionell anwendbar: im Eingangsbereich,<br />

in der Küche und in Nassräumen. Das Einsatzgebiet ist<br />

aber nicht wie bei herkömmlichen Teppichen auf die<br />

Wohnung beschränkt – auch auf der Terrasse, auf dem<br />

BLICK IN DIE REGION<br />

ten. Alle sind nett und kümmern sich rührend<br />

um uns. Und auch wir Mädels sind<br />

zusammengewachsen – es werden schon<br />

Schuhe und Kleider ausgetauscht.<br />

Tag 9, Mittwoch, 1. Februar: Der letzte Tag<br />

vor dem Heimflug. Um 10 Uhr wird für uns<br />

der rote Teppich ausgerollt. Medientraining<br />

mit Monica Ivancan und Ross Antony – sie<br />

spielen nervige Reporter, die unangenehme<br />

Fragen stellen, um uns auf den Journalistenansturm<br />

am Wahltag vorzubereiten.<br />

So überzeugend, dass mir manchmal wirklich<br />

die Worte fehlten. Danach Gesangstraining<br />

mit Opernsänger Paul Reeves.<br />

Gelernt, wie ich meine Stimme effektiver<br />

und gezielter einsetzen kann. Proben für<br />

die Miss Aldiana Wahl. Danach relaxen am<br />

Pool – das tut gut – dann Kofferpacken. Ab<br />

21.30 Uhr Wahl der Miss Aldiana. Danach<br />

singen Ross und Paul – ein toller Abschied<br />

aus der Campwoche, bei dem das ein<br />

oder andere Tränchen floss. Ein traumhafter<br />

Abend und ein toller Abschluss des unvergesslichen<br />

Camps.<br />

Tag 10, Donnerstag, 2. Februar: Rückreise<br />

nach Deutschland. Es fällt schwer zu gehen.<br />

Das Team hat sich liebevoll um uns<br />

gekümmert. Landung in Frankfurt um<br />

23 Uhr. Ankunft mit viel Gepäck und wenig<br />

Schlaf im Europa-Park um 2.15 Uhr.<br />

Erschöpft. Die ganze Busfahrt über geschlafen.<br />

Sabine Glinke<br />

Der zweite Teil des Tagebuchs mit<br />

Details zur Miss Germany Wahl 2012<br />

im Internet unter:<br />

http://www.giessener-allgemeine.de/<br />

streifzug/miss-wahl<br />

Auf der »Ambiente« 2012 in Frankfurt<br />

vorgestellt – bei uns erhältlich!<br />

pappelina, dekorative Kunststoffteppiche für drinnen und draußen<br />

– Anzeige –<br />

Balkon oder am Swimmingpool<br />

sind diese Kunststoffläufer<br />

eine Bereicherung.<br />

Das PVC ist das gleiche wie<br />

die Innenausstattung eines<br />

Volvos, die verwendeten<br />

Kunststoff-Fasern entsprechen<br />

allen europäischen<br />

Produktionsnormen und Vorgaben<br />

und die Teppiche<br />

sind frei von Schwermetallrückständen<br />

und gefährlichen<br />

Weichmachern.<br />

pappelina-Teppiche bis zu einer Länge von 375 cm<br />

können problemlos in der Waschmaschine bei 30°C<br />

Feinwäsche ohne Schleudergang gewaschen werden.<br />

Teppiche nass in Form ziehen – größere Teppichemodelle<br />

können in der Badewanne gewaschen werden.<br />

3/2012 streifzug 21


UNTERWEGS<br />

»Irodion«<br />

Hangelsteinstraße 90 · 35396 Gießen-Wieseck · Telefon 0641/51966 · www.irodion-giessen.de<br />

Vor gut hundert Jahren erbaute Ludwig<br />

Werner 1909 vor den Toren der Stadt<br />

Gießen in Wieseck ein Wirtshaus, das er –<br />

wie könnte es bei seinem Namen auch<br />

anders sein – Ludwigsburg nannte. Schon<br />

bald erfreute sich dieses Ausflugslokal am<br />

Hangelstein großer Beliebtheit. Zwar fahren<br />

die Gäste heute nicht mehr mit dem<br />

Pferdefuhrwerk vor, doch der Parkplatz des<br />

jetzigen »Irodion« ist selbst an einem Montagabend<br />

gut gefüllt.<br />

Seit 1994 führt der Armenier Vahik Shakhdaryan<br />

zusammen mit seinem griechischen<br />

Partner Georgios Svolos erfolgreich<br />

das Restaurant, das wohl das größte griechische<br />

im gesamten Landkreis Gießen<br />

sein dürfte. Denn die beiden haben den<br />

ursprünglich historischen Gastraum nach<br />

22 streifzug 3/2012<br />

Fotos: Schepp<br />

und nach erweitert – zuletzt im Dezember<br />

2011 mit einem Wintergarten, der nun<br />

bis zu hundert Personen Platz bietet bei<br />

Feiern aller Art.<br />

Das Restaurant profitiert von seinen zahlreichen<br />

Stammgästen, die das »Irodion«<br />

gerne weiterempfehlen. »Ein Ehepaar aus<br />

Hanau kommt jeden Sonntag zum Mittagessen<br />

hierher«, weiß Shakhdaryan zu<br />

berichten. Aus Bad Homburg, Marburg<br />

oder Wetzlar reisen sie sogar an und<br />

Wanderer (Gruppen bitte voranmelden!)<br />

kehren gern auf ihrer Tour von Lollar nach<br />

Buseck hier ein. Was ist also das Erfolgsrezept<br />

des »Irodion«? Gewiss das freundliche,<br />

aufmerksame Personal, das auch dem<br />

größten Ansturm gewachsen sein muss,<br />

denn im Sommer wird noch ein Biergarten<br />

mit rund 200 Plätzen bewirtschaftet. Für<br />

Kinder gibt es draußen einen eigenen<br />

Spielplatz.<br />

Die Küche – hier stehen sowohl die Ehefrau<br />

von Georgios Svolos wie auch seine<br />

Schwester Olympia Kasiara am Herd – ist<br />

typisch griechisch, so wie es jeder aus<br />

dem Urlaub kennt. Souvlaki, Bifteki und<br />

Gyros werden hier in den üblichen Variationen<br />

mit Salat und Reis serviert; wer will,<br />

bestellt sich eine Portion Zaziki dazu.<br />

Besonders beliebt ist der »Irodionteller«<br />

zum Preis von 14,40 Euro, »auf dem von<br />

jedem etwas dabei ist«, wie Shakhdaryan<br />

erklärt. Ein »Rehaklesteller« mit Lamm,<br />

Schweinefilet und Hähnchenbrust (14 Euro)<br />

sticht auf der umfangreichen Speisekarte<br />

ins Auge – damit zollt das fußballbegeisterte<br />

Team dem deutschen Trainer<br />

Otto Rehagel seinen Respekt, der 2004<br />

mit der griechischen Nationalmannschaft<br />

überraschenderweise Europameister<br />

wurde.<br />

Neben Lamm- und Grillgerichten wird<br />

natürlich auch Fisch angeboten. Die wechselnden<br />

Empfehlungen auf einem Extrablatt<br />

richten sich nach dem täglich frischen<br />

Einkauf der Ware. Nicht immer also wird<br />

eine ganze Dorade gegrillt in Folie mit<br />

Kartoffeln und Salat zum akzeptablen Preis<br />

von 15 Euro offeriert, während der gegrillte<br />

Schwertfisch mit Knoblauchsauce<br />

(12,80 Euro) zum Standardprogramm zählt.<br />

Ein interessantes Geschmackserlebnis<br />

bieten die Scampis im Juwezi (das ist ein<br />

Tontopf) aus dem Backofen, die in einer<br />

cremigen Tomatensauce, verfeinert mit<br />

Schafskäse und Knoblauch serviert werden<br />

(13 Euro).<br />

Trotz der Größe der Räume – es gibt auch<br />

einen separaten für Raucher – und der<br />

vielen Tische wird durch die geschickte<br />

Abtrennung durch Säulen im »Irodion« für<br />

eine gemütliche Atmosphäre gesorgt.<br />

Marion Schwarzmann<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 90 im Restaurant,<br />

90 im Wintergarten, 60 im<br />

Raucherbereich<br />

Küche: Typisch griechisch<br />

Spezialitäten: Grill- und Lammgerichte,<br />

täglich frischer Fisch<br />

Öffnungszeiten: Täglich von<br />

11.30 bis 15 Uhr sowie von<br />

17.30 bis 1 Uhr<br />

Küche ★★★✩<br />

Ambiente ★★★✩<br />

Service ★★★✩<br />

Preise UUU


…Chesterfield f6 Music Award<br />

Band-Contest im Ulenspiegel<br />

Ab März heißt es für die 70 Bands, die sich beim Chesterfield f6 Music Award für die erste<br />

Runde qualifiziert haben: »Auf die Bühne und mit Vollgas voran!« Im Rahmen eines Auswahlkonzerts<br />

in einer von insgesamt 14 Universitätsstädten in ganz Deutschland müssen die<br />

Newcomer ihr Talent live unter Beweis stellen und sich gegen starke Konkurrenten durchsetzen,<br />

um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Auf den Gewinner wartet ein umfangreiches<br />

Förderpaket: Die Aufnahme einer professionellen EP, verbunden mit der Chance auf einen<br />

Plattenvertrag bei EMI Music Germany. Der Auftakt steigt am Samstag, 10. März, im Ulenspiegel<br />

in Gießen. Dort werden fünf der 70 besten Bands einen musikalischen Battle liefern –<br />

denn am Ende jedes Konzerts kommt nur eine Band weiter. Fans der Newcomer sind eingeladen,<br />

die Favoriten vor Ort zu unterstützen. Eine Jury unter dem Vorsitz von ECHO-Producer<br />

Gerd Gebhardt kürt am selben Abend die Band, die im Halbfinale stehen wird. Beginn<br />

20 Uhr. Eintritt 5 Euro.<br />

…in der Stadt Gießen<br />

Lerneffekt auf Schritt und Tritt<br />

Gießen steckt voller Entdeckungen. Das beweisen die Stadtführungen<br />

der Gießen Marketing nun seit über 20 Jahren. Was 1991<br />

mit einer historischen Stadtführung begann, entwickelte sich zu<br />

einer Erfolgsgeschichte mit über 120 Führungen pro Jahr – und<br />

einer großen Themenvielfalt. Ob Stadtgeschichte, Wissenschaft<br />

oder das Unbekannte – die Entdeckungsreisen bieten ungewöhnliche<br />

Einblicke. Das Angebot reicht vom historischen Stadtrundgang<br />

über Wochenmarkt, Experimentalvorlesung wie zu<br />

Liebigs Zeiten bis zur <strong>Gießener</strong> Frauengeschichte oder den wilden<br />

Studentenzeiten früherer Jahrhunderte. Die Gästeführerinnen<br />

und -führer informieren über Geschichte und Kultur ebenso<br />

wie über scheinbar Alltägliches und die »gute alte Zeit«. Kinder<br />

können die Stadt als Detektive erkunden oder »Ferien im Oberhessischen<br />

Museum« machen. Neu in Programm, das im März<br />

UNTERWEGS<br />

…Papalala-Festival in Staufenberg-Treis<br />

»Revolverheld« Strate singt am Eröffnungsabend<br />

Schon im Vorfeld hat das Papalala-Festival, das am 2./3. März in der Sport- und Kulturhalle in<br />

Staufenberg-Treis stattfindet, überregionales Interesse gefunden. Und zwar deshalb, weil bei<br />

der Benefizveranstaltung, deren Erlös für die Kinder- und Jugendarbeit in Staufenberg bestimmt<br />

ist, nicht nur renommierte heimische Bands spielen, sondern weil sich auch ein »Promi« wie Johannes<br />

Strate (Revolverheld) in den Dienst der guten Sache stellt. Zudem unterstützt<br />

der Kreis das Festival durch das Projekt Xenos, das gegen radikale Strömungen gerichtet ist.<br />

Die Musiker werden mit dem Publikum »Hier kommt Alex« von den Toten Hosen singen und<br />

so Rechtsströmungen die Rote Karte zeigen. In den Chor gegen Rechts einstimmen wird auch<br />

Lokalmatador Norman Keil, der bei wingenfelder:Wingenfelder Gitarrist ist. Neben wingenfelder:Wingenfelder<br />

und Johannes Strate heizt am Eröffnungsabend (ab 19.30 Uhr) Singer und<br />

Songwriter Jane ein. Am 3. März spielen ab 18.30 Uhr Calamaty Jane, Greyghost, Mothers Milk<br />

und Noisic sowie das Duo Li-duo. js<br />

beginnt, sind ein Spaziergang an der Lahn und Führungen durch<br />

das Buchdruckmuseum Setzkasten, aber auch im Hinblick auf<br />

das Büchner-Jahr 2013 wird es Rundgänge mit dem Thema Burschen,<br />

Büchner und Co. und eine Wanderung zu den geheimen<br />

Orten dieser Epoche geben. Ein besonderer Blick gilt zudem<br />

dem Gießen der 50er und 60er Jahre und den Themen Wirtschaftswunder<br />

und Amerikaner in Gießen, dem Shanghai an der<br />

Lahn. »Alles wieder in Butter – Gießens Wunderjahre« lautet der<br />

Führungstitel. Die Architektur der 50er Jahre findet sich noch<br />

heute originalgetreu in der Innenstadt. Ihre Entstehungsgeschichte<br />

kennenzulernen und die Qualitäten zu entdecken, ist Ziel<br />

dieses Rundgangs. »Auf den Spuren der Amerikaner« zeigt, wie<br />

diese gelebt, das US-Viertel geprägt haben und was heute noch<br />

an diese Zeit erinnert. Infos: www.giessen-tourismus.de.<br />

3/2012 streifzug 23


AUSLESE<br />

Hart(z4) aber herzlich<br />

Schauspielerin und Kabarettistin Nicole C. Dressel aus dem Saarland<br />

weiß genau, wovon sie redet, wenn sie in der Rolle der Marie Antoinette<br />

Kaczmarek in ihrem Polit-Kabarett »Hart(z4) aber herzlich« von<br />

den Sorgen und Nöten der »Hartzer« erzählt. Denn sie ist selber<br />

Hartz-IV-Empfängerin und hat schon viel Unglaubwürdiges und Skurriles<br />

erlebt. Das <strong>Gießener</strong> Publikum kann sich im Rahmen des Kulturfreitags<br />

im MuK (2. März, Beginn 21 Uhr) einen persönlichen Eindruck<br />

davon machen, wie sie Politiker und Behörden auf die Schippe<br />

nimmt. Dabei nimmt die gelernte Bürokauffrau kein Blatt vor den<br />

Mund, wenn Sie Neues, Geheimnisvolles,<br />

Wissenswertes und Eindrucksvolles<br />

aus der Hartz-IV-Welt zum<br />

Besten gibt. Man darf gespannt sein!<br />

Dressels Herz hängt schon seit den<br />

1990er Jahren am Kabarett. Nach<br />

Auftritten im Homburger Frauenkabarett<br />

Die Laufmasche und in Janoschs<br />

Theaterstück »Mutterglück« startete sie<br />

2002 einen Erfolgszug mit dem Solo-<br />

Kabarett »Fränzis Wut«. Ab 2003 ging<br />

sie in »Mutterurlaub«, nun zieht es sie<br />

mit aller Gewalt zurück auf die politische<br />

Kabarettbühne, wo sie uns den<br />

Spiegel vorhält.<br />

Oscar-Filme in Alsfeld<br />

Vom 15. bis 21. März läuft zum ersten Mal in Alsfeld das Kurzfilm-<br />

Festival »AUGENBLICKE« – täglich im Kinocenter. Stolz sind die Veranstalter<br />

darauf, dass u.a. auch der für den Oscar nominierte Film<br />

»More« dabei ist. Den Zuschauer erwartet ein abwechslungsreiches<br />

Programm. Insgesamt werden pro Veranstaltung 14 Kurzfilme gezeigt.<br />

»Eine wunderbare kurzweilige<br />

filmische Weltreise von Spiel- über<br />

Trickfilme bis zu Animationsfilmen«,<br />

Veranstalter Thomas Bayer. U.a. wird<br />

die Komödie »Die Berliner Mauer« zu<br />

sehen sein. In diesem Film versucht ein<br />

alter Mann (Fritz Roth/Foto) die Mauer<br />

wieder aufzubauen. Seine Nachbarn<br />

stehen ihm hilfreich zur Seite.<br />

24 streifzug 3/2012<br />

Feinsinn und Energie<br />

GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Klassik Gespräche<br />

Am Samstag, 10. März,<br />

um 20 Uhr gastiert<br />

Detlev Eisinger im<br />

Konzertsaal des Rathauses<br />

in Gießen. »Es<br />

ist mir ein Anliegen,<br />

dem Publikum die<br />

klassische Klaviermusik<br />

durch Gesprächskonzerte<br />

näherzubringen«,<br />

sagt Eisinger. Dabei<br />

werde Aufbau und<br />

Struktur der Musik genauso erläutert wie die Entstehungsgeschichte<br />

der Werke und heitere Anekdoten neben Klangbeispielen<br />

eingefügt. »Die Gesprächskonzerte von Eisinger<br />

sind legendär: Seine fundierten Ausführungen über die<br />

Struktur der Werke und ihre Entstehungsgeschichte, die<br />

Musikbeispiele und Anekdoten aus dem Leben der Komponisten<br />

begeistern immer wieder«, schreibt das »Weilheimer<br />

Tagblatt«. Eisinger wird in Gießen Musikbeispiele und Anekdoten<br />

aus dem Leben der Komponisten Franz Schubert,<br />

Richard Wagner, Franz Liszt und Frédéric Chopin zum<br />

Besten geben. VVK: 15 Euro. AK: 18 Euro.<br />

Zum zehnten Mal finden vom 8. bis 25. März die Licher Kulturtage statt. Unter dem Motto<br />

»Ansichten« laden über 50 Veranstaltungen aus Konzert, Theater, Film, Lesung, Ausstellung,<br />

Seminare und Workshops dazu ein, Kunst und Kultur zu entdecken. Am 24. März<br />

kommt es in diesem Rahmen um 15 und um 20 Uhr zu einem Auftritt von SPARK, immerhin<br />

Echo-Klassik-Preisträger 2011 in der Kategorie »Klassik ohne Grenzen«. Zum ersten Mal<br />

findet bei den Licher Kulturtagen ein Konzert in einer Fabrikhalle statt (Firma Merz-System,<br />

Bahnhofstraße 25). SPARK – das sind Andrea Ritter und Daniel Koschitzki (Flöten), Stefan<br />

Glaus (Violine), Victor Plumettaz (Cello) und Jutta Rieping (Klavier). »Kammermusik auf<br />

höchstem Niveau und am Puls der Zeit«, schreibt die FAZ über den vielversprechenden<br />

Klassik-Act. Das Quintett verbindet den Feinsinn und die Präzision eines klassischen Kammermusikensembles<br />

mit der Energie einer Rockband. Eintritt: 15 Euro.


Lange Nacht<br />

Die Mathematik zeigt sich am Freitag,<br />

23. März, von einer angenehmen und<br />

unterhaltsamen Seite. Im <strong>Gießener</strong> Mathematikum<br />

heißt es dann: Willkommen<br />

zur langen Nacht der Mathematik. Das<br />

Mitmachmuseum wird illuminiert sein,<br />

die Besucher werden mit stimmungsvoller<br />

Musik empfangen und können sich an<br />

originellen Cocktails erfreuen. Die besondere<br />

Atmosphäre wird auch bestimmt<br />

durch zwei originelle Kurzvorträge von<br />

Prof. Manfred Börgens (TH Mittelhessen)<br />

zu »Mathematik auf Briefmarken« und<br />

von Prof. Gregor Nickel (Uni Siegen) zu<br />

»Mathematik – die (un)heimliche Macht<br />

des Unverstandenen«. Ein Highlight ist<br />

das speziell für die Lange Nacht entworfene<br />

Mathe-Quiz. Gastgeber Professor<br />

Albrecht Beutelspacher stellt witzige, verblüffende<br />

und knifflige Fragen, an denen<br />

Besucher ihre mathematische Allgemeinbildung<br />

testen können. Für die Sieger<br />

gibt es attraktive Preise. Mitmachaktionen<br />

runden diesen unterhaltsamen Abend im<br />

Mathematikum ab. Zum Abschluss darf<br />

eine Vorführung des Flammenrohrs nicht<br />

fehlen. 200 Flammen zeigen eindrucksvoll<br />

den Rhythmus und die Töne der<br />

Musik. Eintritt 5 Euro, Familien zahlen<br />

15 Euro. Beginn: 19 Uhr.<br />

Unkonventioneller Techno<br />

The Spirit of Scotland: Der britische<br />

Opernstar John Cashmore<br />

präsentiert am 2. März<br />

um 20 Uhr in der <strong>Gießener</strong> Kongresshalle<br />

historische Ereignisse und erzählt<br />

einzigartige Anekdoten der schottischen<br />

Highlands. Außerdem: Virtuoses<br />

Klavier und mystische Synthesizerklänge<br />

von Stephan Weiler, traditionelle<br />

Dudelsackperformance von Freddy the<br />

Piper, romantische Duette mit Kaybee<br />

Cashmore und das Trommler-Duo<br />

»The Flying Sticks«.<br />

AUSLESE<br />

Knall Körper Kontakt freut sich, zu einer Party der besonderen Art in den Bunker des<br />

MuK in Gießen einladen zu dürfen. Dabei werden lockere, träumerische Sounds in ungewöhnlicher<br />

Atmosphäre zu hören und zu erleben sein. Als Headliner des Abends<br />

wirkt der aufstrebende Berliner Constantijn Lange (200, Laut&Luise), der mit seinem Remix<br />

für die Dürerstuben gerade die gesamte Republik in Bewegung versetzt und für seine<br />

treibenden und zugleich lockeren Deep-House-Sets bekannt ist. Abgerundet wird<br />

dieser Leckerbissen von Steph (UnderTheGround), der Knall Körper Truppe mit Tom<br />

Simmert LIVE (Tanzhaus West, Frankfurt) und Phil Baake (Offenbach), um die Essenz dessen,<br />

was Spaß für Ohren und Augen macht, in den Bunker zu holen. Anspruch von KKK<br />

ist es, ein Gesamterlebnis zu bieten, also nicht nur die Ohren zu putzen. KKK hat Spaß<br />

an für »Technoparties« unkonventionellen Ideen und setzt diese um. 24. März, 22 Uhr.<br />

Rammstein-Tributeband in Gießen<br />

Keine Lust auf immer gleiche House- und Technopartys und Chartmusik? Wer zu rockigen<br />

Klängen tanzen und seine ganz persönlichen Klassiker hören möchte, sollte sich<br />

den Termin der zweiten »Heavy Rotation« in den Hessenhallen vormerken. Als Liveact<br />

ist dieses Mal, Samstag, 17. März, die begehrte Rammstein-Tributband Völkerball am<br />

Start. Mithilfe von mühevoll nachgebildeten Requisiten, Outfits und Maske verstehen<br />

es die sechs Musiker, so perfekt in die Rollen ihrer »Vorbilder« zu schlüpfen, dass sich<br />

selbst eingefleischte Rammstein-Fans die Augen reiben werden. Dabei präsentiert die<br />

Truppe – wie der Name schon sagt – eine Bühnenshow, die an die »Völkerball«-Live-<br />

DVD angelehnt ist, die Rammstein<br />

2006 veröffentlicht haben. Viel<br />

Show und die typischen Pyroeffekte<br />

gehören selbstverständlich auch<br />

zum Programm. Über 50 Konzerte<br />

pro Jahr sprechen für den Erfolg<br />

der Band, deren Vorbild erst im<br />

Dezember mit »Made in Germany«<br />

eine neue Best-of-CD veröffentlicht<br />

hat. Nach dem Konzert geht<br />

es auf der angrenzende »Heavy<br />

Rotation«-Party weiter. Konzertbeginn:<br />

20 Uhr. Party im Anschluss.<br />

3/2012 streifzug 25


Frühlingserwachen<br />

3. /4.März2012<br />

Höhepunkte 2012<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

4.3.2012 |13.00 –18.00 Uhr<br />

Entdecke die vielen Gesichter der Stadt!<br />

12. –13. Mai |<strong>Gießener</strong> Wissenschafts- und Karrieretage<br />

Samstag: Master &Career<br />

Sonntag: Straße der Experimente<br />

17.Mai –16. Juli |Urzeit in Gießen entdecken<br />

Wasnach den Dinosauriern kam<br />

Lebensgroße Urzeit-Tierebringen die Evolutionsgeschichte in<br />

die <strong>Gießener</strong> Innenstadt.<br />

24.Juni |Kunstspectaculum –Fluss mit Flair<br />

17.–19. August |Stadtfest<br />

1. –2.September |Lahnlust<br />

22. September –7.Oktober |Herbstmesse<br />

6. –7.Oktober |Krämermarkt mit Französischem Markt<br />

4. November |Liebigs Suppenfest<br />

4. November |Gießen tanzt<br />

30.November –23. Dezember |Weihnachtsmarkt<br />

Ausführliche Infos und Jahresprogramm unter:<br />

www.giessen-tourismus.de<br />

Tourist-Information Gießen<br />

Berliner Platz 2(Kongresshalle)<br />

Tel: 0641306 -1890<br />

E-Mail: tourist@giessen.de<br />

Frühjahrsmesse<br />

31. März –15. April2012<br />

Aufdem Messeplatz an der Ringallee<br />

Geöffnet Sonntag –Donnerstag 14.00 –22.00 Uhr<br />

Freitag und Samstag: 14.00 –23.00 Uhr<br />

Eröffnung mit Fassanstich: Samstag,31. März, 14.00 Uhr<br />

Gießen Marketing GmbH |www.giessen-tourismus.de


Veranstaltungen Ihre<br />

1DO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Mücke<br />

Malerei von Olga<br />

Bläser – Vernissage<br />

� 15.00 KunstCafé<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Macbeth – Tanzstück<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Premiere: Nordost<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter DJ Jimmy<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Studentenparty<br />

� 22.00 Havana-Club<br />

Langgöns<br />

Rock Workout<br />

� 18.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Louis Fitz<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

2 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Hotel Savoy<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Acis und Galatea<br />

� 20.00 TiL<br />

Nicole C. Dressel –<br />

Hart(z4) aber Herzlich<br />

Politisches Kabarett<br />

� 21.00 MuK<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Justitia is a DJ<br />

� 21.00 Havana Club<br />

Mixtape – Kosta Minor<br />

� 22.00 Admiral<br />

Seek & Destroy<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Disco Desaster<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Party tanzbar<br />

� 22.00 Ulenspiegel<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Staufenberg<br />

Papalala Festival<br />

Siehe Seite 23<br />

� 19.30 Kulturhalle Treis<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Spirit of Scotland<br />

� 20.00 Kongresshalle<br />

Buseck<br />

Bandnacht<br />

� 18.30 Kulturzentrum,<br />

Großen-Buseck<br />

Grünberg<br />

Red Cat<br />

� 20.30 Zum Bahnhof<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Jagen Reiten Fischen<br />

Offroad (bis 5.)<br />

Pferd- und Falknershow<br />

� 9.30 Hessenhalle<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Spieglein, Spieglein<br />

Märchenhafte Lesung<br />

mit Petra Soltau<br />

� 16.00 Stadtbibliothek<br />

3 SA<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Biebertal<br />

Kunst in Biebertal –<br />

Die Farbe rot<br />

Vernissage<br />

� 14.00 Bürgerhaus<br />

Laubach<br />

Lebensräume<br />

Vernissage. Werke von<br />

Maria Dimitriu<br />

� 17.00 Schlossgalerie<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Arsen und<br />

Spitzenhäubchen<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Ingo Appelt:<br />

»Göttinnen«<br />

� 20.00 Kongresshalle<br />

1001 Nacht<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.00 Astaire’s<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Admiral House Special<br />

� 22.00 Admiral<br />

Demian Abschiedsparty<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Sternstunde<br />

� 22.00 MuK<br />

Achterbahn statt<br />

Bällchenbad<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Soul Safari<br />

� 22.00 Ulenspiegel<br />

Grünberg<br />

Discoparty<br />

� 20.30 Gallushalle<br />

Langgöns<br />

Lady Cocktailtime<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Frühlingserwachen –<br />

Sport in der City<br />

� Innenstadt<br />

Staufenberg<br />

Papalala Festival<br />

Siehe Seite 23<br />

� 13.30 Kulturhalle Treis<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

� 6.00 Rodheimer Str.<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

� 8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Full of Hate Festival<br />

� 18.00 Hessenhallen<br />

Pohlheim<br />

Anna Depenbusch<br />

Siehe Seite 14<br />

� 20.00 KH Garbenteich<br />

Wettenberg<br />

Jazz’n’More<br />

Mit kreolischem Menü<br />

� 19.00 Kunst- und<br />

Kulturhalle Wißmar<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Say Yes! Improtheater-<br />

Workshop<br />

� 10.00 Jokus<br />

MuSEHum:<br />

Mit einem Klirren zerspringt<br />

die Form<br />

Kinderatelier<br />

� 11.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

Amateurfunktreffen<br />

� 14.00 Bürgerhaus<br />

Kleinlinden<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

EnBW Ludwigsburg<br />

� 20.00 Sporthalle Ost<br />

4 SO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Biebertal<br />

Kunst in Biebertal –<br />

Die Farbe rot<br />

� 11.00 Bürgerhaus<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Spieglein, Spieglein<br />

� 11.00 TiL<br />

Schneewittchen<br />

� 16.00 Kleine Bühne<br />

Enten Variationen<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Independent tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Frühlingserwachen –<br />

Sport in der City<br />

Verkaufsoffener So.<br />

� 13.00 Innenstadt<br />

Karibischer Frühling<br />

� 13.00 Galerie<br />

Neustädter Tor<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

� 8.00 Hessenhallen<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Solistenportrait<br />

Serge Zimmermann<br />

(Violine)<br />

� 11.00 Stadttheater<br />

La Bohème<br />

� 15.00 Stadttheater<br />

Orgelkonzert<br />

� 17.00 St. Bonifatius-<br />

Kirche<br />

Wettenberg<br />

Frühjahrskonzert<br />

Mit den Hergolshäuser<br />

Musikanten<br />

� 14.00 MZH Krofdorf<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Amateurfunktreffen<br />

� 10.00 Bürgerhaus,<br />

Kleinlinden<br />

Buseck<br />

Modellbaubörse<br />

� 10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ<br />

Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

02.03. | Freitag | 20 Uhr<br />

SPIRIT OF SCOTLAND<br />

www.spirit-of-scotland.com<br />

03.03. | Samstag | 20 Uhr<br />

Ingo Appelt »Göttinnen«<br />

www.s-promotion.de<br />

04.03. | Sonntag | 13 Uhr<br />

»Go and Dance« Hip-Hop Tanzworkshop<br />

TSG Blau-Gold Gießen e.V. in Kooperation<br />

mit der Sparkasse Gießen<br />

05./06.03. | Mo./Di. | 19 Uhr<br />

Erbrecht-Tage Gießen<br />

www.erbvp.de<br />

08.03. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Johannes Scherer »Asoziale Netzwerke«<br />

www.s-promotion.de<br />

10.03. | Samstag | 12–18 Uhr<br />

25. <strong>Gießener</strong> Ostereiermarkt<br />

Lions Club Gießen – Justus von Liebig<br />

11.03. | Sonntag | 10–18 Uhr<br />

25. <strong>Gießener</strong> Ostereiermarkt<br />

Lions Club Gießen – Justus von Liebig<br />

18.03. | Sonntag | 19 Uhr<br />

BODO WARTKE »Klaviersdelikte«<br />

(Ausverkauft)<br />

www.s-promotion.de<br />

23./24.03. | Fr./Sa. | 20 Uhr<br />

Abschlussbälle der Tanzschule Bäulke<br />

www.tanzschule-baeulke.de<br />

25.03. | Sonntag | 20 Uhr<br />

Dia-Vortrag »Im Vakuum der Zeit«<br />

von Thomas Huber<br />

Pilz Veranstaltungen<br />

27.03. | Dienstag | 16 Uhr<br />

Musical »Ritter Rost ist krank«<br />

www.ritterrost.de<br />

04.04. | Mittwoch | 14 Uhr<br />

Tag der älteren Generation<br />

»Märchenhafter Nachmittag«<br />

Magistrat der Stadt Gießen<br />

3/2012 streifzug 27


VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ<br />

20<br />

Sa., 21.04.2012 UHR<br />

GIESSEN -KONGRESSHALLE<br />

Karten bei GI-<strong>Allgemeine</strong>, Marktplatz u. Buchhandlung Reinhard,<br />

Grünberg sowie allen bek. AD-VVK-Stellen<br />

Infos und weitere Termine www.handwerker-promotion.de<br />

Kartentelefon 02365-5035500<br />

Kartenvorverkauf:<br />

<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung,<br />

Marktplatz, Gießen<br />

Buchhandlung Reinhard, Grünberg<br />

Tourist Information Gießen,<br />

Telefon 0641/3061890<br />

Dürerhaus Kühn, Telefon 0641/35608<br />

www.reservix.de und<br />

unter der Tickethotline 01805/700733<br />

28 streifzug 3/2012<br />

@<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Say Yes! Improtheater-<br />

Workshop<br />

� 10.00 Jokus<br />

HipHop-Tanzworkshop<br />

� 13.00 Kongresshalle<br />

Tanzcafé<br />

� 15.00 Astaire’s<br />

5 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Ensemble NeoBarock<br />

� 20.00 Rathaus<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Seniorennachmittag<br />

� 15.00 Mathematikum<br />

Traumberuf Prinzessin<br />

Mütter-Mädchen-<br />

Seminar zur Berufswahl<br />

� 15.00 Bundesagentur<br />

für Arbeit<br />

Pub Quiz<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

6 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

� 22.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

7. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart und<br />

Igor Strawinsky<br />

� 20.00 Stadttheater<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Study Night<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

7 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

La Danse Macabre<br />

� 21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Musik von Rockharry<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Burkhard Mayer<br />

Quartett<br />

� 20.00 Ulenspiegel<br />

Mac Frayman<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tango Argentino<br />

� 20.00 Lahnterrasse<br />

8 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Johannes Scherer:<br />

Asoziale Netzwerke<br />

� 20.00 Kongresshalle<br />

Clyde und Bonnie<br />

� 20.00 TiL<br />

Nachtschattengewächs<br />

Fidel trifft Che – Ein<br />

Abend zwischen Utophie<br />

und Realität, mit<br />

Texten von Guevara,<br />

Castro und Arenas<br />

� 22.00 TiL<br />

Alsfeld<br />

Kay Ray<br />

� 20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land Unter<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Coco Jambo Cocktail<br />

Night<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Langgöns<br />

Rock Workout<br />

� 18.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Kabatschoka<br />

� 20.30 DGH-Haus<br />

Radio Rumeli<br />

Balkanmusik mit Jazzund<br />

Latingroove<br />

� 20.30 Ulenspiegel<br />

Mac Frayman<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Licher Kulturtage<br />

– Eröffnung<br />

Young Voices A Cappella<br />

mit Boice & Voice<br />

(Vänersborg/Schweden)<br />

und Songlines (Lich).<br />

� 19.30 Traumstern<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Ein Leben in Irrungen<br />

und Wirrungen<br />

Dichter Heinrich von<br />

Kleist. Vortrag von Jutta<br />

Hendel<br />

� 15.30 Netanya-Saal<br />

Die Vier<br />

Wie bringen wir Ordnung<br />

in die Welt der<br />

Zahlen? Prof. Beutelspacher<br />

stellt die Zahlen<br />

bis 10 vor.<br />

� 19.30 Mathematikum<br />

9 FR<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Grünberg<br />

Sehnsucht Brasilien<br />

Bilder von F. Steisslinger<br />

� 17.00 Museum im<br />

Spital<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Die Legende vom<br />

heiligen Trinker<br />

Lesung mit Frerk<br />

Brockmeyer<br />

� 17.00 Stadttheater<br />

Cochmopolitan<br />

Über das moderne Medienleben<br />

der Frauen<br />

und Männer von Welt!<br />

Mit Renate Coch<br />

� 19.00 Rathaus<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Die fetten Jahre sind<br />

vorbei<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

UNDERtheGROUND<br />

� 22.00 MuK<br />

Mixtape<br />

� 22.00 Admiral<br />

Nachttierhaus<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Kopfhörerparty<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Alessandro Stradella<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Ferd ‘n Val<br />

� 21.00 Café Amélie<br />

Daniel Vagant<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Grünberg<br />

Robert Kaiser<br />

� 20.30 Zum Bahnhof<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Garten Blumen<br />

Frühling<br />

� 10.00 Hessenhallen<br />

VORTRÄGE<br />

Lich<br />

10. Licher Kulturtage<br />

Lesung: Wilhelm Genazino<br />

– Wenn wir Tiere<br />

wären<br />

� 20.00 Stadtbibliothek<br />

10 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Nordost<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.00 Astaire’s<br />

Rhythm & House<br />

� 22.00 Admiral<br />

Can we mix it?<br />

Yes, we can!<br />

� 22.00 MuK<br />

Quenns Rock’n’Roll<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Rock of Ages<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Buseck<br />

Atlantis-Revival-Party<br />

� 21.00 BGH Trohe<br />

Langgöns<br />

Lady Cocktailtime<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

� 6.00 Rodheimer Str.<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

� 8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Detlev Eisinger<br />

Siehe Seite 24<br />

� 20.00 Rathaus<br />

Music Award<br />

Mit fünf lokalen Bands<br />

� 20.30 Ulenspiegel<br />

Fire – A Tribute to<br />

Jimi Hendrix<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

10. Licher Kulturtage<br />

Young Voices A<br />

Cappella<br />

� 15.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Operettenabend<br />

Mit Susanne Maria Vogelmann<br />

(Sopranistin)<br />

� 20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Reiskirchen<br />

Evergreens im Frühling<br />

Mit Chor Vocomotion<br />

� 20.00 Bürgerhaus<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

GINA –<br />

Automesse<br />

� 9.00 Messeplatz


Garten Blumen Frühling<br />

� 10.00 Hessenhallen<br />

Ostereiermarkt<br />

� 12.00 Kongresshalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

MuSEHum<br />

Wie aus Bildern Filme<br />

werden (8 bis 12 J.)<br />

� 11.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Uganda – Perle Afrikas<br />

Diavortrag<br />

� 19.00 ZiBB<br />

11 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

vorgestellt: Maria Tudor<br />

� 11.00 Stadttheater<br />

Clowns Rata & Tui<br />

� 16.00 Kleine Bühne<br />

Cabaret<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Discofoxparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

� 11.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Maria Regina<br />

D’Inghilterra<br />

� 11.00 Stadttheater<br />

Amici Ensemble<br />

Kammermusikalisches<br />

Benefizkonzert<br />

� 16.00 Uni-Aula<br />

Orchesterkonzert<br />

zur Passion<br />

� 17.00 Johanneskirche<br />

Lich<br />

St. Petersburger<br />

Harmonie<br />

� 17.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

GINA – Automesse<br />

� 9.00 Messeplatz<br />

Garten Blumen Frühling<br />

� 10.00 Hessenhallen<br />

Ostereiermarkt<br />

� 10.00 Kongresshalle<br />

Buseck<br />

Antik- und Sammlermarkt<br />

� 9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

12 MO<br />

BÜHNE<br />

Wetzlar<br />

Olaf Schubert<br />

� 20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

13 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

� 22.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Emanzipation und<br />

Sexualität<br />

Moderierte Diskussion<br />

� 19.30 pro familia<br />

Study Night<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

14 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Der Untergrund lebt<br />

� 21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Musik von Rockharry<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Chicago Five & One<br />

� 19.00 Lahnterrasse<br />

JJ Grey & Mofro<br />

� 20.00 Jokus<br />

Who’s Bob?!<br />

� 21.00 Ulenspiegel<br />

Willer<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Lich<br />

Orgelvesper<br />

� 19.00 Marienstiftskirche<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers – FC<br />

Bayern München<br />

� 20.00 Sporthalle Ost<br />

15 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Märchenherz<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Rock Workout<br />

� 18.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mittagskonzert<br />

� 13.00 Konzertsaal<br />

Miller and Heath<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 17.00 Kinocenter<br />

Hoherodskopf<br />

Vulkan-Gaumenfreuden<br />

Infos: 06644/7529<br />

�19.00 Vogelsberg<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Die Katze, das zärtliche<br />

Raubtier<br />

Lichtbildervortrag<br />

� 15.30 Netanya-Saal<br />

Erzählende und<br />

gedichtete Texte<br />

Mit Antje Welz<br />

� 19.00 Büchergilde<br />

16 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Hotel Savoy<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Anna Blue<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

Admiral Blackbeatz<br />

� 22.00 Admiral<br />

Ghettoblastin’<br />

� 22.00 MuK<br />

Nachttierhaus<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Faun – Acoustic-Tour<br />

� 20.00 Pankratius<br />

Fulltime Job<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Bernd Begemann<br />

� 21.00 Jokus<br />

Fernwald<br />

Bag in Box<br />

� 20.00 Ev. Kirche, Annerod<br />

Grünberg<br />

In’n Out – Jazzkonzert<br />

� 20.30 Zum Bahnhof<br />

Langgöns<br />

Was uns bleibt<br />

Cae Gauntt und Florian<br />

Sitzmann (Söhne<br />

Mannheims)<br />

� 20.00 Bürgerhaus<br />

Lich<br />

Talking Horns<br />

� 20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

SONSTIGES<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 19.00 Kinocenter<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Stätten islamischer<br />

Architektur<br />

Diavortrag von Dr.<br />

Reinhard Kaufmann<br />

� 19.00 ZiBB<br />

17 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Premiere: Maria Tudor<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ<br />

Dirk Großhaus<br />

Maler-und Lackierermeister<br />

Geprüfter<br />

Restaurator<br />

im Maler- und<br />

Lackiererhandwerk<br />

COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung<br />

Raum- und Fassadengestaltung<br />

Qualität Qualität hat ihren ihren Preis Preis<br />

Wir bieten Komplettlösungen<br />

für alle Gewerke.<br />

• Renovierungen und<br />

• Altbausanierungen innenund außen<br />

• Bauleitung füralle Handwerker<br />

Telefon 06404/6 15 79<br />

Vertrauen Sie uns, vertrauen Sie<br />

unserer fachlichen Kompetenz<br />

Weißenburgring 5·35415 Pohlheim-Garbenteich<br />

d.grosshaus@t-online.de<br />

Wünschen Sie Ihre<br />

Veranstaltung im streifzug<br />

Schreiben Sie bis zum 16. März per E-Mail an:<br />

streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Garten ·Blumen·Frühling<br />

GIESSEN<br />

9.-11.März 2012 | Hessenhallen<br />

Internationale Verkaufs- und<br />

Informationsausstellung rund um den Garten in Gießen<br />

Über 120 internationale Aussteller |täglich 10-18 Uhr<br />

Pflanzen ·Möbel ·Accessoires ·Kunst ·Mode ·Kräuter<br />

Dekorationen für Haus und Garten ·Schaugärten<br />

Evergreen GmbH &Co.KG ·Tel. 0561-2075730od. 0511-3537 9670<br />

www.Gartenfestivals.de<br />

3/2012 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ<br />

Die fetten Jahre sind<br />

vorbei<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.00 Astaire’s<br />

House at Admiral<br />

� 22.00 Admiral<br />

Hard to Beat<br />

� 22.00 MuK<br />

Back to Disco<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Achterbahn statt<br />

Bällchenbad<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Lady Cocktailtime<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

� 6.00 Rodheimer Str.<br />

Buseck<br />

Floh- und Radmarkt<br />

� 8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

30 streifzug 3/2012<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Acht-Cappella<br />

� 15.00 ZiBB<br />

Völkerball<br />

Mit After-Show-Party<br />

� 20.00 Hessenhallen<br />

Tito: St. Patrick’s Day<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Buseck<br />

Don Kosaken Chor<br />

Serge Jaroff<br />

� 19.30 Schlosspark<br />

Wetzlar<br />

Hansi Hinterseer<br />

� 18.00 Rittal-Arena<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

MuSEHum<br />

Streifzug durch Gaudís<br />

Barcelona. Für Kinder<br />

von 6 bis 9 J.<br />

� 11.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 19.00 Kinocenter<br />

ANZEIGENHOTLINE:<br />

Telefon 06 41/30 03-2 24<br />

18 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Lucie Lauthals &<br />

Frau Gogik<br />

� 16.00 Kleine Bühne<br />

Bodo Wartke:<br />

Klaviersdelikte<br />

� 19.00 Kongresshalle<br />

Macbeth<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Afrikanisches Puzzle<br />

Musical. Für alle ab 8 J.<br />

� 15.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Pohlheim<br />

Trödelflohmarkt<br />

� 10.00 Garbenteich<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

neue Städel-Museum<br />

� 9.30 Bahnhofshalle<br />

KONZERTE<br />

Wettenberg<br />

Saitenzauber<br />

� 17.00 Ev. Kirche,<br />

Wißmar<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Vogelbörse<br />

� 6.00 Hessenhallen<br />

Allendorf/Lda.<br />

15. Kreativmarkt<br />

� 11.00 Bürgerhaus<br />

Alsfeld<br />

Antikmarkt<br />

� 9.00 Hessenhalle<br />

Buseck<br />

Büchermarkt<br />

� 10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tanzcafé<br />

� 15.00 Astaire’s<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 19.00 Kinocenter<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Formationsturnier<br />

Standard- und Lateinamerikanische<br />

Tänze<br />

� 13.00 Sporthalle Ost<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Räuber Flocke sucht den<br />

Schatz im Silberwald<br />

Lesung mit S. Hack<br />

� 15.00 MuK<br />

19 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 20.00 Kinocenter<br />

20 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

� 22.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Morgan Finlay<br />

� 21.00 MuK<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bingo-Night<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 20.00 Kinocenter<br />

VORTRÄGE<br />

Grünberg<br />

Mörderisches Hessen<br />

Tatortgeschichten von<br />

Rainer Scheer<br />

� 20.00 Barfüßerkloster<br />

21 MI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Spielreich<br />

Familien-Theatertage<br />

� 16.00 TiL<br />

Spieglein, Spieglein<br />

Kinderstück (ab 4 J.)<br />

� 16.00 TiL<br />

Lars und Robert: Poetisches<br />

Wohnzimmer<br />

� 20.30 Ulenspiegel<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

La Danse Macabre<br />

� 21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Musik von Rockharry<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Ann Christine<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Alsfeld<br />

Kurzfilm Festival<br />

� 20.00 Kinocenter<br />

22 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

König Ödipus<br />

� 19.00 TiL<br />

Cabaret<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Coco Jambo Cocktail<br />

Night<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Land Unter<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Rock Workout<br />

� 18.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Myles & Electric Elbow<br />

� 20.00 Ulenspiegel<br />

Die Schwindler<br />

� 20.15 Karstadt<br />

I Heart Sharks<br />

Siehe Seite 40<br />

� 21.00 MuK<br />

Mark Bennett<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Franz Liszt<br />

Von Prof. W. Huschke<br />

� 15.30 Netanya-Saal<br />

Warum sind in der<br />

Nacht alle Katzen grau?<br />

Kindervorlesung<br />

� 17.00 TiL<br />

Grünberg<br />

Ladies Night<br />

� 20.00 Buchhandlung<br />

Reinhard<br />

23 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

1001 Nacht<br />

� 18.00 TiL<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Cabaret<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Lich<br />

Stimmtheater<br />

� 20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

Mixtape<br />

� 22.00 Admiral<br />

Nachttierhaus<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Positano<br />

� 20.00 Café Amélie<br />

Abel & Cain<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Preußens Gloria<br />

� 20.00 Johanneskirche<br />

Grünberg<br />

Maggy Scott<br />

� 20.30 Zum Bahnhof<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Lange Nacht der<br />

Mathematik<br />

� 19.00 Mathematikum<br />

24 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Märchenherz<br />

� 19.00 TiL<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Alessandro Stradella<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Crazy Broadway<br />

� 20.00 Astaire’s<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.00 Astaire’s<br />

Rhythm & House<br />

� 22.00 Admiral<br />

Angsthasen<br />

Veranstaltung<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Knall Körper Kontakt<br />

� 22.00 MuK<br />

Dancing Devils in<br />

Angels Way<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Lady Cocktailtime<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Spielreich-Straßenfest<br />

� 11.00 TiL<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

� 6.00 Rodheimer<br />

Straße 116<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

� 8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt


FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrs-Werkstatt<br />

Sonntagsführung<br />

� 14.00 Bot. Garten<br />

Gießen historisch<br />

Mit Dagmar Klein<br />

� 15.00 Kirchenplatz<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Dailey Friday<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Spark<br />

Siehe Seite 24<br />

� 15.00 Merz-System<br />

Lahnau<br />

Blasmusikjuwelen<br />

� 19.00 Lahnauhalle<br />

Lollar<br />

The Oldies<br />

� 20.00 Bürgerhaus<br />

Staufenberg<br />

Frühjahrskonzert<br />

� 20.00 Stadthalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Spielraum<br />

Zentrum für Musik-Therapie-Entspannung.<br />

Tag<br />

der offenen Tür<br />

� 11.30 Siemensstr. 18<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Wie haben die Römer<br />

gerechnet?<br />

Kindervorlesung<br />

� 11.00 Mathematikum<br />

25 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Froschkönig<br />

� 16.00 Kleine Bühne<br />

Afrikanisches Puzzle<br />

Musical von P. Rose<br />

und A. Conlon, für alle<br />

ab 8 Jahre<br />

� 16.00 TiL<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Lich<br />

Ingmar Maybach<br />

� 19.00 Gemeindehaus<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Discofoxparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

� 11.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

3. Kammerkonzert<br />

� 11.00 Stadttheater<br />

Kaffeehausmusik<br />

� 16.00 MuK<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Linden<br />

Marienmarkt<br />

Krämermarkt<br />

� 10.15 Ortskern<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tanzcafé<br />

� 15.00 Astaire’s<br />

Alsfeld<br />

Alpaka-Zucht-Schau<br />

� 9.00 Hessenhalle<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Die Drei<br />

Mit Prof. Beutelspacher<br />

� 15.00 Mathematikum<br />

Im Vakuum der Zeit<br />

Diavortrag von Extrembergsteiger<br />

Thomas<br />

Huber<br />

� 20.00 Kongresshalle<br />

Grünberg<br />

Bücherfrühling<br />

Für Kinder ab 8 Jahre<br />

� 15.00 Stadtbücherei<br />

26 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Happy birthday,<br />

Johann Sebastian<br />

� 20.00 Petruskirche<br />

27 DI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Ritter Rost ist krank<br />

� 16.00 Kongresshalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

� 22.00 Monkeys<br />

KONZERT<br />

Gießen<br />

Vierkanttretlager<br />

� 21.00 MuK<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Study Night<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Beutelspachers Sofa<br />

Mit Prof. Karin Landerl –<br />

Spezialistin für Dyskalkulie(Mathematikschwäche)<br />

� 19.30 Mathematikum<br />

28 MI<br />

BÜHNE<br />

Shaham – Oriental Restaurant<br />

»Zauberhaft orientalisch«: So heißt das Motto des neuen Restaurants »Shaham«<br />

in Gießen-Wieseck (Am Kaiserberg 1/Ecke Marburger Straße). Die über 50 Speisen,<br />

die auf der Karte zur Auswahl stehen, versprechen eine sinnliche kulinarische<br />

Reise durch »Tausendundeine Nacht«. Beispiel gefällig? Eines der liebevoll<br />

zusammengestellten Hauptgerichte ist »Shaham Kebap«: Lammhackfleisch am<br />

Spieß gebacken in Blätterteig mit Käsefüllung,verfeinert mit Knoblauchbutter<br />

und gehackten Kräutern, dazu Sögülme, Reis, Zwiebelsalat und Tomaten-Paprika-<br />

Püree. Zudem kann man in<br />

Vorspeisen schwelgen und sich<br />

einen Teller mit drei bis sechs<br />

Sie erwartet eine vielfältige Auswahl<br />

an orientalischen Köstlichkeiten in einer<br />

einzigartigen Atmosphäre.<br />

Seit August 2011<br />

in Gießen!<br />

Seit August 2011<br />

in Gießen!<br />

Shaham ·AmKaiserberg 1·35396 Gießen<br />

Reservierung +Lieferservice: 0641.97909984<br />

Öffnungszeiten: Di. bis So. 11 - 24 Uhr<br />

Mittagsbüfett: Di. bis Fr. 12 - 15 Uhr<br />

www.shaham-giessen.de<br />

Grünberg<br />

Toter geht’s nicht<br />

Die Show zum Buch<br />

von Dietrich Faber<br />

� 20.00 Barfüßerkloster<br />

VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ<br />

Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />

Telefon 0641/38306<br />

www.schlosskeller-giessen.de<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

APRIL-AUSGABE<br />

Erscheinungstermin: 29. März 2012<br />

Anzeigenschluss: 16. März 2012<br />

Sichern Sie sich schon heute Ihren<br />

Anzeigenplatz in einem informativen<br />

und ansprechenden Umfeld!<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Tel. 0641/3003-223, -224 · Fax 0641/3003-300<br />

anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de<br />

– Anzeige –<br />

Vorspeisen selbst zusammenstellen:<br />

von Auberginenpüree über<br />

gebratenes Gemüse bis zu Blätterteigröllchen<br />

mit Weichkäse. Das Restaurant ist außerdem spezialisiert auf Grillgerichte,<br />

Steaks und Fisch, zubereitet nach türkisch-orientalischer Art. »Viele Rezepte stammen<br />

aus dem Goldenen Kochbuch des Sultans«, erläutern die Inhaber Mehmet und Nigar Yildiz,<br />

die ganz bewusst ein schönes Restaurant führen wollen und keinen Schnellimbiss. Der<br />

Name »Shaham« bedeutet auf persisch »Essen im gehobenen Sinne«. Das gemütlich in warmen,<br />

roten und braunen Farben eingerichtete Lokal bietet 80 Sitzplätze sowie weitere<br />

80 Plätze auf der großen Freiterrasse. Das »Shaham« am nördlichen Rand Gießens steht<br />

auch für Feiern und Veranstaltungen zur Verfügung und bietet darüber hinaus Catering sowie<br />

alle Speisen zum Mitnehmen an. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 11.00 Uhr bis<br />

14.30 Uhr und 17.30 Uhr bis 24.00 Uhr. Samstag und Sonntag ist durchgehend von 11.00<br />

bis 24.00 Uhr offen, warme Küche gibt es immer bis 23.00 Uhr. Montag ist Ruhetag.<br />

3/2012 streifzug 31


VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Der Untergrund lebt<br />

Mit DJ Lecur<br />

� 21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Musik von Rockharry<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Hessischer Schulchorwettbewerb<br />

� 17.00 Stadttheater<br />

Singer/Songwriter –<br />

Community aus Mainz<br />

� 20.00 Ulenspiegel<br />

Sascha Santorineos<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

32 streifzug 3/2012<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tango Argentino<br />

� 20.00 Lahnterrasse<br />

Poetry Slam<br />

� 20.00 Jokus<br />

VORTRÄGE<br />

Lollar<br />

Schweinskopf al dente<br />

Lesung mit Rita Falk<br />

� 19.30 CBES<br />

29 DO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

BilderWandelBilder<br />

Antonio Marra (Malerei)<br />

& Raimund Göbner<br />

(Skulpturen)<br />

� 19.00 Altes Schloss<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Maria Tudor<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Die fetten Jahre sind<br />

vorbei<br />

� 20.00 TiL<br />

Alsfeld<br />

Martin Rütter<br />

� 20.00 Hessenhalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Studentenparty<br />

� 22.00 Havana-Club<br />

BWLer Ersti Party<br />

� 22.00 Havana-Club<br />

Langgöns<br />

Rock Workout<br />

� 18.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

More than Life<br />

� 20.30 MuK<br />

King Automatic<br />

� 20.30 Ulenspiegel<br />

Tobi Wessel<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Colours of Blue<br />

� 19.00 Vitos-Klinik<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Sauberer Strom für<br />

Gießen!?<br />

� 15.30 Netanya-Saal<br />

30 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Sicher auf der Piste –<br />

Mit Sportbrille und Kontaktlinsen den<br />

Wintersport genießen.<br />

Die Wintersportsaison läuft auf Hochtouren.<br />

Zur Grundausrüstung für alle Ski- und Snowboardfahrer,<br />

die auch sonst Brille tragen, gehört<br />

eine gute Skisportbrille.<br />

Wir befragten dazu Thorsten Müller, Niederlassungsleiter<br />

bei Neusehland am Kreuzplatz<br />

in Gießen.<br />

Frage: Herr<br />

Müller, warum<br />

ist eine gute<br />

Ausstattung<br />

beim Wintersport<br />

auch für<br />

die Augen wichtig?<br />

Müller: Das Klima in<br />

luftiger Höhe stellt unsere<br />

Augen vor besondere Herausforderungen.<br />

Die erhöhte UV-Strahlung, geringe Luftfeuchtigkeit<br />

und Sauerstoffmangel erfordern<br />

eine besondere Ausrüstung. Ich empfehle<br />

eine spezielle Sportbrille.<br />

Frage: Wodurch zeichnet sich eine richtig<br />

gute Skisportbrille aus?<br />

Müller: Eine Skisportbrille umschließt die<br />

empfindlichen Augen und lässt weder eisigen<br />

Fahrtwind noch gefährliche UV-Strahlen<br />

durch. Einerseits muss eine Sportbrille gut gegen<br />

Wind schützen, andererseits aber auch<br />

noch gut belüften, damit die Gläser nicht beschlagen.<br />

Frage: Ist die Skisportbrille ein guter Ersatz<br />

für meine reguläre Brille?<br />

– Anzeige –<br />

Müller: Skisportbrillen sind beim Wintersport<br />

sogar besser als Ihre reguläre Brille,<br />

denn sie sind besser auf die Wind- und Wettersituation<br />

beim Wintersport angepasst.<br />

Es gibt verschiedene Varianten: Einige Skisportbrillenkönnen<br />

Sie direkt<br />

mit Gläsern tragen,<br />

die in Ihrer<br />

Sehstärke gefertigt<br />

sind. Bei<br />

anderen gibt<br />

es die Möglichkeit,<br />

einen Clip<br />

mit Ihrer Sehstärke<br />

direkt hinter die Sportbrillenscheibe<br />

zu setzen.<br />

Das bietet zusätzlich die tolle Möglichkeit,<br />

die Sportbrillenscheiben je nach Lichtverhältnissen<br />

zu tauschen.<br />

Frage: Lässt sich eine Skisportbrille auch<br />

mit Kontaktlinsen kombinieren?<br />

Müller: Die Kombination von Skisportbrille<br />

und Kontaktlinsen ist ideal. Denn hier können<br />

Sie je nach Situation Wechselgläser in unterschiedlichen<br />

Farben in Ihre Sportbrille einsetzen.<br />

Also bei Sonnenschein ein stark getöntes<br />

Glas und bei Bewölkung ein Glas, das<br />

weniger verdunkelt. Kontaktlinsen haben<br />

den zusätzlichen Vorteil, dass Sie auch dann<br />

gut sehen, wenn Sie die Skisportbrille abnehmen,<br />

zum Beispiel wenn Sie in einer Hütte<br />

einkehren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Müller.<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Nordost<br />

� 20.00 TiL<br />

Hungen<br />

Rotkäppchen<br />

� 16.00 Kulturzentrum<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

� 21.30 Ulenspiegel<br />

Blackbeatz Secial<br />

� 22.00 Admiral<br />

Electronic Porn No. 59<br />

� 22.00 MuK<br />

Nachttierhaus<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Paganfest<br />

� 15.15 Hessenhallen<br />

Grünberg<br />

Suzanne Lacan<br />

ChansonJazz Quartett<br />

� 20.30 Zum Bahnhof<br />

Linger<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Wenn das Leben dir<br />

eine Zitrone gibt, frag<br />

nach Salz und Tequila<br />

Lesung mit Sonya Kraus<br />

� 20.00 Kongresshalle<br />

31 SA<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Mathematik in Stahl<br />

� 11.00 Mathematikum<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Curtain Up<br />

� 19.30 Kleine Bühne<br />

Cabaret<br />

� 19.30 Stadttheater<br />

Die Wanze<br />

� 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

� 20.00 Astaire’s<br />

House at Admiral<br />

� 22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Indie Fresse Party<br />

� 22.00 Monkeys<br />

Jazz Your Azz<br />

� 22.00 MuK<br />

Rock of Ages<br />

� 22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Lady Cocktailtime<br />

� 20.00 Hard Rock<br />

FESTE<br />

Gießen<br />

Frühlingsfest<br />

� Kongresshalle<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

� 6.00 Rodheimer<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

� 8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt,Alten-<br />

Buseck<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

� 11.00 Mathematikum<br />

(Un)heimliches Gießen<br />

Mit Jutta Failing<br />

� 19.15 Kirchenplatz<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Prime Time<br />

� 21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

Rock & Oldies<br />

� 20.00 Hessenhalle<br />

Buseck<br />

20 Jahre Logo<br />

Von BAP bis Westernhagen<br />

� 20.30 Kulturzentrum<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

� 14.00 Messeplatz<br />

Buseck<br />

Spur-0-Tage<br />

� 10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers – EWE<br />

Baskets Oldenburg<br />

� 20.00 Sporthalle Ost<br />

Das regionale Stellenportal mit über 35.000 Stellen<br />

in Mittelhessen: www.JOBS-in-Mittelhessen.de


Der Retter der Country-Musik<br />

»Wie bitte? Du hörst Yankee-Volksmusik? Dann geh doch nach Nashville und häng dir ‘ne<br />

Südstaaten-Fahne über!« Wer bei der Erwähnung des Wortes Country so reagiert, sollte jetzt<br />

umblättern – sofort und Rihanna oder Dimmu Borgir auflegen. Doch dann würde derjenige<br />

wohl eine der außergewöhnlichsten Bands der Staaten und einen der wohl besten Song-<br />

writer der heutigen Zeit verpassen: Kurt Wagner kommt mit seiner Band Lambchop nach<br />

Frankfurt und spielt seine Version dieser uramerikanischen Musik in der Union Halle.<br />

1986 hieß Wagners Band noch Posterchild,<br />

1990 nannte er sie in Lambchop – zu<br />

deutsch: Lammkotelett – um. Schon damals<br />

wollte er nicht dem Klischee des<br />

Cowboy-Kitsches entsprechen. Er reicherte<br />

den Sound seiner Band mit Soul-, Jazzund<br />

Alternative-Anleihen an und ist so zu<br />

einem der Vertreter dieses neuen Countrys<br />

geworden, die das Genre wieder in den<br />

Rang ernst zu nehmender Musik katapultiert<br />

haben. Auch das Feuilleton jubelt: Die<br />

FAZ sagt, es gebe kaum einen gewiefteren<br />

Komponisten wie Wagner; die Süddeutsche<br />

hat das 2002er-Album »Is A Woman«<br />

in ihre Top Ten der besten Alben aller<br />

Zeiten gehoben.<br />

Nach vierjähriger Pause ist nun die neue<br />

Scheibe »Mr. M« auf den Markt gekommen.<br />

Das ist keine Selbstverständlichkeit.<br />

Denn nach dem Freitod seines Freundes<br />

und Musikers Vic Chessnut hatte Wagner<br />

jede Freude am Musizieren verloren und<br />

sich stattdessen der Malerei gewidmet.<br />

Hier entstanden eine Reihe von Porträts;<br />

eines davon ziert das Cover der im Februar<br />

erschienenen Platte. Wagners neue Songs<br />

handeln von Liebe – dem Wort mit den<br />

vier Buchstaben (Love), das der früher als<br />

Parkettleger tätige Musiker zehn Alben lang<br />

nicht in den Mund genommen hat. Doch<br />

ist es kein kitschiger Begriff; er deutet ihn<br />

vielmehr um: »Es geht um Liebe, Heilung<br />

und die verbindende Kraft, die sie entfaltet.<br />

Es ist der einzige Grund, warum man nicht<br />

alleine, sondern gemeinsam weitermachen<br />

soll und wofür es sich zu leben lohnt.«<br />

Der Kopf der Band Lambchop – Songwriter Kurt Wagner<br />

Selbst wer nicht über die tragischen Hintergründe<br />

des Todes von Chessnut Bescheid<br />

weiß, der seit dem 18. Lebensjahr im Rollstuhl<br />

saß und im Alter von 45 Jahren den<br />

Freitod wählte, wird sich die eine oder andere<br />

Träne bei Wagners fragilem Gesang<br />

und seiner Musik nicht verkneifen können.<br />

Einfluss auf die neue Lust Wagners, Musik<br />

zu machen, hat auch Produzent und Ex-<br />

Bandmitglied Mark Nevers gehabt. Er habe<br />

ihm, so erzählt es der Songwriter, eine Art<br />

»Psycho-Sinatra-Sound« verschrieben. Es ist<br />

ein Sound, der orchestrale Klänge ebenso<br />

Foto: Steber<br />

mit einschließt, wie Krautrock-Passagen.<br />

Der stellenweise fast schon Pop ist, um<br />

dann im einem Soundgewitter zu enden.<br />

Es sei eine reine Studio-Produktion gewesen<br />

und keine klassische Live-Aufnahme,<br />

betont Wagner. »Das war eine radikale<br />

Neuerung für uns.«<br />

Wer nachprüfen will, ob die vielköpfige<br />

Band es schafft, ihren Studio-Psycho-Sinatra-Sound<br />

auch live umzusetzen, kann am<br />

Samstag, 10. März, in die Union Halle<br />

kommen. Das Konzert von Lambchop<br />

beginnt um 20 Uhr.<br />

3/2012 streifzug 33<br />

Fotos: Sven Stinn


AM MAIN<br />

Indie-Superstar<br />

Leslie Feist ist die Königin der Anderen. Nichts hat sie gemein mit den Lady Gagas dieser<br />

Welt. Nicht schrill. Nicht laut. Nicht nackt. Die Kanadierin hat nur ihre Stimme und ihren Stil.<br />

Doch mehr braucht sie auch nicht, um die Konzerthallen auf der ganzen weiten Welt zu<br />

füllen. Am 15. März kommt Feist nach Frankfurt – endlich.<br />

Die Szenerie, in der Leslie Feist eine der<br />

wichtigsten Bekanntschaften ihrer damals<br />

noch jungen Karriere macht, ist heiß und<br />

laut und hektisch: Auf einem Technofestival<br />

lernt die Nordamerikanerin Erlend<br />

Øye kennen. Es ist das Jahr 2001. Der<br />

DJ aus Norwegen fühlt sich unter den<br />

feiernden Ravern ähnlich deplatziert wie<br />

die Backgroundsängerin aus Kanada. Er<br />

drückt ihr eine CD seiner Band aus der<br />

Heimat in die Hand: »Quiet is the New<br />

Loud« steht darauf. Seinen Kings of<br />

Convenience soll die Platte bald Kultstatus<br />

bescheren. Leslie Feist und Erlend<br />

Øye tauschen sich aus, kollaborieren und<br />

fördern sich.<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Donnerstag, 1. März<br />

Sketchy Black Dog<br />

Die Band besteht aus einem Klavierjazztrio<br />

und einem Streicherquartett und spielt eine<br />

Mischung aus Jazz und Rock<br />

➛ 21.00 Jazzkeller<br />

Freitag, 2. März<br />

Frankfurter Autoren-Theater<br />

Detlev Nyga und Ilja Kamphues spielen in<br />

dem Stück »Ich bin nichts. Ich habe nichts.<br />

Aber ich lach mich tot«<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Einzimmer-Wohnklo<br />

Tierpfleger Carsten Färber führt in die<br />

komplexe Welt der Aquarientechnik ein<br />

➛ 19.30 Zoo<br />

Samstag, 3. März<br />

Skyline Symphony<br />

Leitung Michael Sanderling. U.a. Beethovens<br />

Tripelkonzert C-Dur op. 56<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

34 streifzug 3/2012<br />

So kommt die Karriere der Leslie Feist<br />

ins Rollen und nimmt Fahrt auf: Platten,<br />

Preise und Promotiontermine. Erst mit<br />

Broken Social Scene, ihrer Band, dann auf<br />

Solopfaden. In einem Werbespot von<br />

Apple tritt sie genauso auf wie in der<br />

Sesamstraße. Mit leisen Tönen wird die<br />

Kanadierin zum Superstar.<br />

»Danach musste ich erst wieder eine<br />

Richtung finden, einen neuen Sinn im<br />

Songschreiben«, sagt sie heute. Es ist nicht<br />

leicht, von allen geliebt zu werden: Erfolg<br />

kann auch den kreativsten Künstler auslaugen.<br />

Nach einem schier endlosen<br />

Tourmarathon rund um die Welt zog sie<br />

sich zurück, legte eine längere Pause ein.<br />

Dienstag, 6. März<br />

Deichkind<br />

Die Anarcho-Rap-Elektroniker präsentieren<br />

ihre neue Scheibe »Befehl von ganz unten«<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Jasmin Ramadan<br />

Die Hamburger Autorin stellt nach ihrem<br />

verfilmten Erstlingswerk »Soul Kitchen« nun<br />

ihr zweites Buch vor: »Das Schwein unter<br />

den Fischen«<br />

➛ 20.30 Romanfabrik<br />

Mittwoch, 7. März<br />

Patagonien – Ein Drama in drei Akten<br />

Prof. Gunther Nogge berichtet von Dinos<br />

und Riesenfaultieren, der Entdeckung Amerikas<br />

und dem Kampf von Naturschützern<br />

➛ 18.00 Zoo<br />

Donnerstag, 8. März<br />

Gernot Haas<br />

In seinem neuen Programm »Esoderrisch«<br />

bringt der Komiker 23 Charaktere auf die<br />

Feist erinnert sich: »In der Zeit war ich wie<br />

ein Schwamm – ich habe versucht so viel<br />

aufzusaugen, wie ich in den Jahren davor<br />

veröffentlicht und abgegeben habe. Ich<br />

habe die Füße ganz bewusst still gehalten,<br />

habe versucht zu lernen, wie das geht,<br />

wie man einfach mal still ist und sich klarmacht,<br />

dass so eine Stille nichts Schlechtes<br />

sein muss. Manchmal, wenn vorher<br />

alles laut und voller Bewegung war, können<br />

einem diese Ruhe und das Schweigen<br />

ja richtig Angst machen.«<br />

Dann wurde der Schwamm wieder ausgepresst<br />

und Feist veröffentlichte vier Jahre<br />

nach dem letzten Studioalbum ihren<br />

vierten Streich: Auf »Metals« singt sie sich<br />

Bühne – Arnold Schwarzenegger und<br />

Udo Jürgens inklusive<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Freitag, 9. März<br />

Kaizers Orchestra<br />

Die umjubelte Live-Sensation aus Norwegen<br />

rockt jetzt auch deutsche Bühnen<br />

➛ 20.00 Union Halle<br />

Süper Bad Night<br />

Die Performerin Shantel feiert die<br />

Gegenwartskunst<br />

➛ 20.00 Städel<br />

Samstag, 10. März<br />

Lambchop<br />

Kurt Wagner kommt mit seinem Alternative-<br />

Country-Kollektiv aus Tennessee nach Frankfurt<br />

zurück, um sein elftes Album »Mr. M«<br />

vorzustellen<br />

➛ 20.00 Union Halle


mit ihrer außergewöhnlichen Stimme in<br />

die Gehörgänge der Zuhörer. »Es sollte<br />

sich anhören, als wenn ich vor dem Feuer<br />

sitze und eine Geschichte erzähle«, sagt<br />

der Superstar. Bei ihrem bisher letzten<br />

Konzert in Deutschland klang das nicht<br />

nur so, es sah auch so aus: Feist forderte<br />

ihre Besucher in Berlin auf, es sich auf der<br />

Bühne gemütlich zu machen. Dort stand<br />

sie dann, die Königin der Anderen, umgeben<br />

von ihren sitzenden Anhängern. Im<br />

Saal herrschte völlige Stille, bis ihre Stimme<br />

jäh durch den Raum tönte, arktisch<br />

kalt und doch wunderbar warm zugleich.<br />

Am 15. März gibt sich Leslie Feist nun<br />

in der Jahrhunderthalle die Ehre. Nicht<br />

schrill. Nicht laut. Nicht nackt. Nur ihre<br />

Stimme und ihr Stil. Und gerade deswegen<br />

ist ihr Auftritt in Frankfurt eines der<br />

ganz großen Highlights der Konzertsaison.<br />

Florian Dörr<br />

Dienstag, 13. März<br />

Bernd Begemann<br />

Romantisch, intelligent, unterhaltsam und<br />

ausdauernd: Von der Presse wird Begemann<br />

als Antwort auf Robbie Williams gefeiert.<br />

Merkwürdiger Vergleich. Trotzdem gut<br />

➛ 20.30 Bett<br />

Mittwoch, 14. März<br />

Woyzeck<br />

Das Stück von Georg Büchner in der<br />

Wiederaufnahme<br />

➛ 20.00 Katakombe<br />

Donnerstag, 15. März<br />

Feist<br />

Die kanadische Songwriterin mit den Punk-<br />

Wurzeln kommt auf Tour mit ihrer neuen<br />

Platte »Metals«<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Al Andaluz Project<br />

Drei Gesangssolisten prägen den Sound der<br />

In der Stille:Feist erzählt auf »Metals« leise Lagerfeuergeschichten.<br />

spanischen Band, die sich der konzertanten<br />

Weltmusik verschrieben hat<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Sonntag, 18. März<br />

Lear<br />

Die wohl düsterste Tragödie Shakespeares<br />

als Oper in zwei Teilen<br />

➛ 19.30 Uhr Opernhaus<br />

Brief einer Unbekannten<br />

Bettina Kaminski spielt das Monodram von<br />

Stefan Zweig für eine Frau<br />

➛ 17.00 Titania<br />

Dienstag, 20. März<br />

Mundstuhl<br />

Ande Werner und Lars Niedereichholz lesen<br />

aus ihrem Erstlingswerk »Ein bisschen Krass<br />

muss sein«. Klar, dass das keine normale<br />

Lesung sein wird<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Donnerstag, 22. März<br />

AM MAIN<br />

Beatles-Musical<br />

Das Quartett Twist & Shout bringt das<br />

Musical »All you need is love« auf die Bühne<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Freitag, 23. März<br />

Adriana Lecouvreur<br />

Um Eifersucht, Hass und politische Ränkespiele<br />

geht es bei dieser Oper in vier Akten<br />

➛ 19.30 Opernhaus<br />

Samstag, 24. März<br />

Stephanie Lottermoser & Band<br />

Eleganter Stil, funky Sound und kraftvolle<br />

Songs der Saxophonistin und Sängerin<br />

➛ 21.00 Jazzkeller<br />

Montag, 26. März<br />

Foto: Rozzi<br />

Ravens & Chimes<br />

Das New Yorker Quartett macht Musik für<br />

späte Abend- und frühe Morgenstunden<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

3/2012 streifzug 35


Ist Gießen Gießen die richtige<br />

Stadt Stadt für<br />

dich?<br />

Bei der perfekten Party…<br />

…lässt du dich von Lothar Matthäus im P1<br />

auf einen Champagner einladen und hörst t dir<br />

den neusten Klatsch aus seinem Liebesleben an.<br />

…trägst trägst du einen eine Bierhelm lm und triffst triffst zufällig<br />

deine heiße Nachbarin in der heruntergekomheruntergekommenen<br />

WG eines Fremden. en.<br />

Das Wahrzeichen WWahrzeichen einer Stadt sollte sollte… …<br />

Eine Fußgängerzone<br />

braucht unbedingt unbedingt…<br />

…sich durch viel Beton<br />

…eine glorreiche<br />

und drei Löcher aus-<br />

Geschich-te erzählen,<br />

zeichnen. Außerdem<br />

auf Postkarten gut aus-<br />

kann es nicht schaden,<br />

sehen und japanische<br />

…drei schwätzende …einen Starbucks.<br />

wenn gelegentlich die<br />

Touristengruppen<br />

Männchen Männchen aus Metall. Rolltreppen defekt defekt sind. sind. magisch anziehen. anziehen.


Dein Lieblingstier…<br />

Lieblin Lieblingstier… ti<br />

…lebt<br />

im Zoo.<br />

…ist bereits<br />

ausgestorben.<br />

In einem in Museum MMuseum möchtest du... d<br />

Du i isst t am liebste liebsten…<br />

...unter den Blic Blicken icken eines<br />

Wachmanns WWachmanns<br />

dieses die dieses ieses Bild be- be- e-<br />

trachten, trachten, von dem dem de auf der der<br />

Straße Straße so selten en die Rede ist. is<br />

...dich<br />

dich<br />

in einer riesigen<br />

Seifenblase Seifenblas Seif blase<br />

ve verhüllen, Brücken<br />

aus kleinen kleinen<br />

Puzzleteilen Pu Puzzleteilen bauen<br />

oder Knobelaufgaben Knobela Knobelaufgaben<br />

lösen.<br />

…in der der Dönerbude Dönerbude. de. …beim …be beim Sternekoch. Sternek ekoch.<br />

Letztendlich kommt es auf…<br />

Urlaub machst du du<br />

am Liebsten…<br />

…die inneren inner eren Werte an. an an. …Äußerlichkeiten … Äußerlichkeiten an.<br />

…auf der Gummi-Insel. Gum ummi-Insel el. …auf …auf den den Malediven.<br />

CAMPUS<br />

Text: Florian Dörr, Illustration: Jule Engel<br />

Kultur: doof. Essen: doof. Leute: doof.<br />

Bereits jetzt bist du schwer gezeichnet<br />

von der Stadt und den Eingeborenen.<br />

Dein Blutdruck steigt schon in<br />

ungeahnte Höhen, wenn jemand nur<br />

erwähnt, dass Gießen ja auch seine<br />

schönen Ecken habe. Nichts als<br />

Wahnvorstellung der verzweifelten<br />

Seelen! Du solltest sofort die Zelte<br />

abbrechen und so weit fahren, wie es<br />

das Semesterticket hergibt.<br />

Für dich ist Gießen vergleichbar mit<br />

einem Horrorfilm, den man sich ja<br />

auch freiwillig und mit einem wohligen<br />

Gruseln auf DVD anschaut. Und<br />

nachts, wenn man die Straßen und<br />

Häuser nicht sieht, ist die Stadt mit<br />

ihren Kneipen und ihren WG-Partys ja<br />

auch ganz charmant. Doch nach dem<br />

Studium, wenn man langsam mit<br />

einem Erwachsenenleben anfangen<br />

muss, dann bist du weg.<br />

Die Rente genießt du dann<br />

doch lieber auf einer kleinen<br />

Olivenplantage in der Toskana<br />

oder in einem ausgebauten<br />

Leuchtturm an der Nordsee.<br />

Doch bis dahin hat auch ein<br />

Wohnkomplex in der Weststadt<br />

oder eine WG im<br />

Dönerdreieck seinen Reiz. Du<br />

hast die städtischen Perlen gefunden<br />

und fühlst dich wohl.<br />

Die 35390 hast du dir quer über<br />

den Rücken tätowieren lassen, an<br />

der Abendschule suchst du nach<br />

einem Sprachkurs in Manisch und<br />

jeden Morgen gurgelst du mit<br />

Apfelwein. Alles, um den Einheimischen<br />

zu gefallen. Denn Gießen<br />

ist deine Erfüllung. Ihr bleibt<br />

zusammen, bis deine Asche eines<br />

Tages von der Terrasse des Dachcafés<br />

über der Stadt verstreut wird.<br />

3/2012 streifzug 37


Bei kaum einem Beruf geht es derart um die Wurst, wie bei dem des<br />

Mediziners. Niemand möchte an einen Amateur geraten, wenn es um<br />

den eigenen Körper geht. Doch wie bereiten sich angehende Ärzte<br />

eigentlich auf den Ernstfall vor? Wenn es im Krankenhaus um Leben<br />

und Tod geht, lässt man keine Anfänger ran. In Gießen üben Medizin-<br />

studenten seit einiger Zeit in einer Lehrklinik, am GRIPS, an<br />

Mister K. hat ein Problem: Seine Herztöne klingen<br />

nicht gut. Das kann man fühlen und hören. Aber<br />

Lebensgefahr besteht nicht, denn Mister K. ist nur ein<br />

Simulant. Er gilt als Mercedes unter den Trainingspuppen<br />

und kostet in etwa auch so viel wie ein Neuwagen.<br />

Im Nebenraum liegt sein Kumpel. Mister L.<br />

hat es an der Lunge. Ob Raucherhusten oder Lungenentzündung<br />

wird von den studentischen Tutoren am<br />

SkillsLab entschieden und die Symtpome werden via<br />

Computer zum Patienten dirigiert.<br />

Doktor spielen<br />

in Gießen<br />

Hightech-Puppen und an ihren Kommilitonen.<br />

Foto: fd<br />

Die Geschichte der Lehrklinik nimmt im Jahr 2008<br />

ihren Lauf und geht zurück auf eine studentische<br />

Initiative. Damals waren es ein paar wenige Medizinstudenten<br />

um Marius Rohde und Manka Hänsch, die<br />

auf einem Symposium sahen, was seinerzeit an<br />

anderen Universitäten bereits zum Alltag gehörte. In<br />

medizinischen Trainingszentren konnten Studierende<br />

ärztliche Fähigkeiten testen und den Ernstfall proben,<br />

ohne Patienten zu gefährden. In Gießen ging das<br />

damals nur begrenzt. »Bis dahin haben wir viele Fer-


tigkeiten im Studium nur gelernt, wenn jemand<br />

Zeit hatte, sie uns zu zeigen«, erklärt<br />

Rohde. Inzwischen gibt es zwischen 20 und<br />

30 solcher SkillsLabs in Deutschland.<br />

Im Schnelldurchlauf lässt sich die Einrichtung<br />

so zusammenfassen: Ärzte schulen studentische<br />

Tutoren, die wiederum ihr Wissen an<br />

ihre Kommilitonen weitergeben. Die ärztlichen<br />

Fähigkeiten können dann an rund<br />

15 Simulatoren trainiert werden. Zehn Kurse<br />

durchlaufen Medizinstudenten während ihres<br />

Studiums, dazu kommt freie Übungszeit.<br />

Das Spektrum reicht vom Blutabnehmen am<br />

Gummiarm bis hin zum Abhören der Herztöne<br />

an Mister K. Oder man nimmt sich<br />

einen der Schweinefüße aus dem großen<br />

Kühlschrank und versucht sich am Vernähen<br />

von Wunden. Vieles von dem, was im<br />

GRIPS passiert, klingt zunächst nach einer<br />

Selbstverständlichkeit, doch Rohde erläutert:<br />

»Es gab vorher keinen Kurs etwa für das<br />

Blutabnehmen.«<br />

Nun können die Studenten trainieren, ohne<br />

einem Patienten zu schaden. »Was man früher<br />

nur gehört hat, bekommt man nun<br />

unter kontrollierten Bedingungen gezeigt«,<br />

sagt Rohde. Das umfasst auch, Eingriffe bis<br />

zum teils bitteren Ende durchzuführen. »In<br />

der Klinik wird rechtzeitig eingegriffen, wenn<br />

man Fehler macht. Dadurch fehlt den Medizinstudenten<br />

das Aha-Erlebnis«, sagt Manka<br />

Hänsch. Aus Fehlern lernt man zwar am<br />

Patient Mister K.<br />

hat so seine<br />

besten, doch in der Medizin darf man keine<br />

machen. Im GRIPS ist die Simulation teils so<br />

realistisch, dass man die Umgebung vergisst:<br />

Einige Trainingspuppen sind mit Lautsprechern<br />

ausgestattet, über ein Mikrofon im<br />

Nebenraum wird ihnen eine Stimme gegeben.<br />

Dazu werden Fotos etwa einer Straße<br />

per Beamer an die Wände geworfen, sodass<br />

man sich bei einem simulierten Autounfall<br />

noch besser in die Situation hineinfühlen<br />

kann. »Man ist schon aufgeregt, wenn<br />

die Trainingspuppe stirbt«, erinnert sich<br />

Hänsch.<br />

»Die Übung an den Trainingspuppen kann<br />

die Praxis natürlich nicht ersetzen«, relativiert<br />

Rohde aber die Arbeit in der Lehrklinik. Es<br />

dürfe keine Blase entstehen, unter der die<br />

Zeit am Patienten leide. Dennoch bietet das<br />

GRIPS den Medizinstudenten noch eine<br />

weitere wichtige Erfahrung: Sie selbst müssen<br />

auch in die Rolle des Patienten schlüpfen.<br />

Wer einmal selbst erfahren hat, wie man<br />

sich in dieser Situation fühlt, der weiß auch<br />

als Arzt besser einzuschätzen, worauf es im<br />

Umgang mit dem Gegenüber ankommt.<br />

»Es geht um Soft Skills. Die lassen sich durch<br />

einen Rollentausch wunderbar erlernen«,<br />

erklärt Hänsch. Auch können die Studenten<br />

etwa besonders nervöse oder zittrige Patienten<br />

spielen und ihre Kommilitonen somit<br />

auf den Umgang mit entsprechenden<br />

Schwierigkeiten vorbereiten. Florian Dörr<br />

Probleme mit<br />

dem Herz… Foto: bf<br />

DREI PFLICHTVER-<br />

ANSTALTUNGEN<br />

von der »Gießen-Seite«<br />

www.wasmachicheigentlichhier.de<br />

Einfach Ir(r)e<br />

Es grünt so grün, wenn<br />

die Iren glühen!<br />

Und das passiert am<br />

17. März beim alljährlichen<br />

St. Patrick’s Day.<br />

Wo sonst kann man<br />

den heiligen irischen<br />

Nationalfeiertag so<br />

gut feiern, wie in der Insel-Gedenk-Kneipe<br />

Irish Pub? Es wird wild, laut, feuchtfröhlich –<br />

ir(r)isch eben! Zum Ehrentag gibt's hier<br />

Modern Folk von Tito und irisches Flair bis<br />

man grün wird.<br />

Vorhang auf!<br />

Theater über<br />

Theater, das<br />

Ganze mit fünf<br />

Frauen und einer großen Portion englischem<br />

Humor bietet die neue Komödie »Curtain<br />

Up« von Peter Quilter im Keller Theatre in der<br />

Bleichstraße 28 in Gießen. Die liebevoll inszenierten<br />

Stücke des ältesten englischsprachigen<br />

Theaters Deutschlands sind immer<br />

wieder einen Besuch wert, so auch am 9., 16.,<br />

17., 23., 24., 30. und 31. März. Also Vorhang<br />

auf und lachen bitte!<br />

Liedermaching<br />

live<br />

»Hat es den<br />

Urknall gegeben?<br />

Wie viel<br />

kann ein Gabelstapler heben?« Fragen, die<br />

beim Liedermacher Duo Positano nicht ausgesprochen,<br />

sondern ausgesungen werden.<br />

Welche Rätsel noch aufkommen, ist am<br />

23. März im Café Amélie beim monatlichen<br />

Mühlleitners Liedermacher-Abend zu hören.<br />

In feiner Atmosphäre trällern dort Liedermacher<br />

handgemachte Musik hautnah.<br />

2/2011 streifzug 39


Märchen 2.0<br />

Es braucht: One english boy. One german boy. One lost boy. Und schon gibt es Indietronic<br />

auch wohlfrisiert und saufbratzenfrei. I HEART SHARKS vereinen Britpop mit Berliner Electroni-<br />

ca und erfreuen damit Herz und Hüften eines jeden Liebhabers guter Musik. Am 22. März<br />

kommen die drei Jungs mit ihrem Debütalbum »Summer« ins MuK und sorgen für eines der<br />

ersten Konzerthighlights im noch jungen Jahr.<br />

In einer eher dröge daherkommenden<br />

Unterwasserwelt hätte der Hai eigentlich<br />

das Zeug zum Popstar: Er ist elegant, stark<br />

und erfolgreich in dem was er tut. Doch leider<br />

hat der Hai ein Imageproblem. Abseits<br />

meeresbiologischer Institute hängt sich<br />

kaum jemand seine Poster an die Wand,<br />

keiner will abends auf der Couch mit ihm<br />

schmusen, und einen Hai im Gartenteich<br />

hat man auch noch nicht gesehen. Doch<br />

dann kommen drei Hipster daher, nennen<br />

sich ausgerechnet I HEART SHARKS und liefern<br />

mit ihrem Debütalbum »Summer« die<br />

Platte des Winters.<br />

Ihre Geschichte beginnt vor fünf Jahren in<br />

einem ehemaligen Berliner Heizkraftwerk.<br />

Beim Feiern im Berghain lernen sie sich kennen:<br />

Pierre aus London, Georg aus Franken<br />

40 streifzug 3/2012<br />

und Simon, der in Deutschland geboren<br />

und in New York aufgewachsen ist. Später<br />

wird in jedem ordentlichen Text über<br />

I HEART SHARKS die klangvolle Selbstbeschreibung<br />

der drei Jungs zu lesen sein:<br />

One english boy. One german boy. One lost<br />

boy. Sie mieten sich einen Proberaum und<br />

legen los. Wenn es dunkel ist, ziehen sie<br />

durch die Clubs von Kreuzberg und Friedrichshain.<br />

Wenn es hell ist, frikeln sie an<br />

ihrem Sound. Gelernte Musiker sind sie<br />

nicht, doch das hat ja schließlich noch niemanden<br />

abgehalten. »Es war ein ständiges<br />

Versuchen und Scheitern. Viel Scheitern«,<br />

erklären sie heute. In ihren Songs mixen sie<br />

das beste aus ihren Kulturen zusammen:<br />

Britpop aus London trifft auf Berliner Electronica.<br />

Das erinnert mal stark an Friendly Fire,<br />

Foto: Mack<br />

dann wieder entfernt an Kraftwerk. Mit ihren<br />

ersten Stücken erspielen sie sich ein treues<br />

Publikum und gehen auf eine kleine Tour.<br />

Alles läuft nach Plan.<br />

Doch dann kommen die Absagen der Plattenfirmen:<br />

»Wir hätten nichts dagegen gehabt,<br />

auch mit einem großen Label zu<br />

arbeiten«, erinnern sie sich. Nur wollte man<br />

sie damals eben nicht haben. »Zu dieser<br />

Zeit waren es unsere Fans, die dafür sorgten,<br />

dass wir weitermachen«, sagen I HEART<br />

SHARKS heute. Und die Anhänger sind es<br />

dann auch, die mit »Summer« das erste<br />

Album der Band finanzieren sollen. Das<br />

Zauberwort hinter diesem Märchen 2.0<br />

heißt Crowdfunding: Finanzierung durch die<br />

Massen. Auf Internetportalen wie Pledgemusic<br />

oder Kickstarter präsentieren sich


Musiker oder andere Künstler der breiten<br />

Öffentlichkeit und tragen ihr Anliegen vor.<br />

Viele wollen eine Platte herausbringen, andere<br />

brauchen Geld für den Dreh eines Videos<br />

oder die Produktion einer DVD. Allein<br />

beim Branchenprimus Kickstarter bekamen<br />

im vergangenen Jahr knapp 12 000 Künstler<br />

das nötige Geld für ihre Projekte zusammen.<br />

Auf dem Internetportal wurden insgesamt<br />

rund 100 Millionen US-Dollar von den Fans<br />

gesammelt.<br />

Bei Pledgemusic bekommt jeder, der einen<br />

Betrag beisteuert, von der Band etwas zurück.<br />

Bei I HEART SHARKS sah das so aus:<br />

Spendete ein Fan 15 Euro, bekam er etwa<br />

ein Ticket zu einer geheimen Show in Berlin.<br />

Steuerte er 30 Euro bei, durfte er sich über<br />

ein Fotoalbum von der Tour freuen. Für<br />

75 Euro gab es ein privates Konzert über<br />

Skype. Und gegen eine Unterstützung von<br />

400 Euro traten I HEART SHARKS sogar bei<br />

der eigenen Hausparty auf. »Das Geld haben<br />

wir dann benutzt, um unser Album zu<br />

finanzieren.« Als es so weit war, gab es für<br />

jeden Unterstützer noch ein Exemplar als<br />

Dankeschön.<br />

Inzwischen steht »Summer« also in den<br />

Läden, wird von den Kritikern gelobt und<br />

von den Fans gefeiert. Nur im großen und<br />

altehrwürdigen Radio, da läuft es nicht. »Es<br />

ist traurig. Ich habe das Gefühl, vielen Leu-<br />

22. März:<br />

ten dort muss man erst erklären, dass etwas<br />

cool ist, bevor sie es merken. Wir hoffen,<br />

dass es die talentierten Jungs, die zurzeit<br />

kleinere Radios betreiben, irgendwann zu<br />

den großen Sendern schaffen und ihre<br />

Augen dann weiter offen halten für junge<br />

Talente«, machen I HEART SHARKS ihrem<br />

Ärger Luft.<br />

Doch die drei Hipster sind fleißig und sorgen<br />

einfach in Eigenregie dafür, dass ihre<br />

Fans sie nicht aus den Augen verlieren: Allein<br />

im vergangenen Jahr waren sie für ihre<br />

Tour rund 30000 Kilometer auf deutschen<br />

Autobahnen unterwegs. In diesem Frühjahr<br />

steht die nächste an. Und am 22. März<br />

kommen I HEART SHARKS in den MuK. Im<br />

Gepäck haben sie ihre energiegeladenen<br />

Songs und ihre grelle Show. »Wir möchten<br />

mehr sein als eine weitere Truppe, die<br />

elektronische Musik abspielt. Wir wollen wie<br />

eine Band klingen«, sagen sie. Das geht ins<br />

Herz und in die Hüften. Ein Pflichttermin für<br />

jeden Liebhaber guter Musik.<br />

Was das ganze aber nun eigentlich mit dem<br />

zitierten Hai und seinem Imageproblem zu<br />

tun hat? Nichts. I HEART SHARKS, das klingt<br />

einfach gut und sieht gut aus. Die Band<br />

selbst beschreibt die Geschichte hinter<br />

dem irritierenden Namen mit einem Zitat<br />

der Talking Heads: »Stop making sense!«<br />

Florian Dörr<br />

I HEARTSHARKS beginnen um 21 Uhr. Einlass: 20 Uhr.<br />

AK 10 Euro. VVK: 8 Euro (u.a. www.muk-giessen.de).<br />

Im Vorprogramm werden die Berliner unterstützt von Djito, dem Soloprojekt von Daniel<br />

Schmidt (Campaign like Clockwork, Owls & Vultures, Snow in August). Im Januar<br />

erschien sein zweites Album mit dem Titel »Vertigo«. Es ist ein Konzeptalbum mit neun<br />

Songs mit elektronischen und akustischen Parts von extrem bis ruhig. In seinen Texten<br />

dreht sich fast alles um Melancholie und das Alleinsein.<br />

In den USA genießt er bereits einen<br />

ähnlichen Stellenwert wie Blues-Größe<br />

Joe Bonamassa, seine Tourneen sind<br />

meist ausverkauft. Und nun kommt JJ<br />

Grey auf seine erste Headliner-Tour nach<br />

Deutschland und ist mit seiner großartigen<br />

Begleitband Mofro am 14. März<br />

um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Jokus in<br />

Gießen zu Gast. Sein unnachahmliches<br />

Gitarrenspiel, seine einzigartige Bluesröhre und seine Band sorgten dafür, dass<br />

JJ Grey in kürzester Zeit zu einem der interessantesten Bluesmusiker der neuen<br />

Generation aufgestiegen ist. In seinen sehr persönlichen Songs erzählt der Bluesrocker<br />

aus Jacksonville seine Geschichten auf seine ganz besondere Weise. Bereits<br />

mit dem Album »Country Ghetto« erreichte die Band die Independent Album<br />

Charts. Mit dem fünften Studioalbum »Georgia Warehouse« (2010) schaffte es die<br />

Gruppe auf Platz 74 der Billboard 200. Rechtzeitig zur Tour in Deutschland erschien<br />

im September die famose Live-CD »Brighter Days«. Tickets: ab 21,70 Euro.<br />

Foto: Jacknisky<br />

KULTUR<br />

Premieren im<br />

Theater<br />

Nordost<br />

Schauspiel. 1. März, 20 Uhr, TiL<br />

23. Oktober 2002. Tschetschenische<br />

Rebellen nehmen in einem Moskauer<br />

Theater 850 Menschen als Geiseln. Ihre<br />

Forderung: Der Rückzug der russischen<br />

Armee. Torsten Buchsteiner nähert sich<br />

in diesem Stück diesem wahren Drama<br />

aus der Perspektive dreier Frauen. Die<br />

junge Zura ist eine »Schwarze Witwe«,<br />

bereit ihr Leben und das vieler anderer<br />

zu opfern. Die Russin Olga möchte<br />

mit ihrer Familie einen Theaterabend<br />

verbringen. Die Ärztin Tamara hat zum<br />

Zeitpunkt der Geiselnahme Bereitschaftsdienst,<br />

während ihre Tochter in<br />

der Vorstellung sitzt. Kaleidoskopartig<br />

verbinden sich ihre Blickwinkel zu<br />

einem und geben tiefe Einsicht in die<br />

Schrecken von Krieg und Terror.<br />

Maria Tudor<br />

Oper. 17. März, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Nächtliche Kerkerszenen, heimtückischer<br />

Verrat, eine fingierte Hinrichtung,<br />

kühler Mord und grenzenlose Liebe –<br />

eine Oper auf ein schauerromantisches<br />

Drama Victor Hugos hat es immer in<br />

sich. So auch seine Maria Tudor, die der<br />

italienische Belcantokomponist Giovanni<br />

Pacini 1843 in eine musikalisch<br />

farbenprächtige und melodienreiche<br />

Musik setzte: Für die junge Clotilde gerät<br />

das Leben zu einem Alptraum, als<br />

sie erfährt, dass sie von ihrem Geliebten<br />

Fenimoore nur aufgrund ihrer adligen<br />

Herkunft umworben wird. Zugleich<br />

wird Fenimoore Opfer einer höfischen<br />

Intrige, die ihn auf das Schafott bringt.<br />

Doch auch Königin Maria liebt Fenimoore.<br />

Retten kann sie ihren Günstling<br />

jedoch nicht. Das soll Clotilde für sie<br />

erledigen, selbst wenn ein Unschuldiger<br />

dafür mit dem Leben bezahlen soll.<br />

Afrikanisches Puzzle<br />

Musical (ab 8 J.), 18. März, 15 Uhr, TiL<br />

Mitten in Afrika begeben sich drei Kinder<br />

auf eine Reise. Sie verlassen ihr<br />

Dorf, um in der großen Stadt eine<br />

Nähmaschine zu kaufen. Ihr atemberaubender<br />

Ausflug wird zu einem echten<br />

Abenteuer: Sie tauchen ein in eine<br />

Welt, die ihnen vollkommen fremd<br />

ist, und erfahren, was es heißt, zusammenzuhalten<br />

und Freundschaft und<br />

Mut zu beweisen. Mit dem Kinder- und<br />

Jugendchor des Stadttheaters.<br />

3/2012 streifzug 41


Es gelingt nichts<br />

Radball? Das ist doch kein Problem – denke ich. Doch schon nach wenigen Minuten ist<br />

klar, dass mein Ziel, im ersten Training wenigstens einen Treffer zu erzielen, unerreichbar<br />

ist. Auf der Radballmaschine gelingt nichts, gar nichts. Es ist ja auch mein erstes Mal.<br />

Komm, lass uns mal nach Marburg fahren.<br />

Oder auf den Hoherodskopf. Kein Problem!<br />

Aber Radball? Ach, wer Kilometer für Kilometer<br />

unter die Räder nimmt, der wird doch<br />

auch ein paar Runden in der Halle drehen<br />

und dabei einen Ball kontrollieren können?!<br />

Das wäre doch gelacht. Also, los, komm, ab<br />

zum Radball. »Was ist das denn, wie wird<br />

das gespielt?«, fragt sich unser Schulpraktikant.<br />

Na, das ist doch klar, mit einem Rad<br />

und einem Ball. Sonst hieße es ja nicht Radball.<br />

Seine Mimik lässt erahnen, dass es<br />

weiterführender Erklärungen bedarf, ehe wir<br />

am Radball-Training der Schüler bei der<br />

RV 1904/27 Gießen-Kleinlinden in der kleinen<br />

Turnhalle unweit des Sportplatzes teilnehmen.<br />

Wenige Minuten später stehen wir<br />

42 streifzug 3/2012<br />

schon auf einem Radball-Fahrrad. Naja, wir<br />

versuchen es wenigstens.<br />

Während sich die Schüler warmfahren und<br />

auch erste Technikübungen mit und ohne<br />

Ball mit ihrem Trainer Peter Kluge absolvieren,<br />

drehen wir zaghaft erste Runden. Das<br />

Tückische an den Radballmaschinen, so werden<br />

die Räder im Fachjargon genannt, ist die<br />

1:1-Übersetzung auf die starre Nabe. Also:<br />

Die auf die Pedale übertragene Kraft wird<br />

unmittelbar auf die Räder übertragen. Wird<br />

etwas weniger stark in die Pedale getreten,<br />

verringert sich automatisch die Geschwindigkeit.<br />

Da es einen Freilauf nicht gibt, ist<br />

auch ein Dahinrollen in klassischer Art und<br />

Weise nicht möglich. Wer die Pedalen zum<br />

Stillstand bringt, der bringt auch das Fahrrad<br />

Fotos: ras<br />

zum Stehen – und kippt um. Es sei denn,<br />

er hat das Stehen schon erlernt. Die ersten<br />

Versuche scheinen verheißungsvoll, die<br />

Geschwindigkeit wird Stück für Stück reduziert<br />

– und plötzlich ist totaler Stillstand<br />

erreicht, für eine Millisekunde. Mit ein bisschen<br />

Training sollte das schon zu schaffen<br />

sein, flüstert einem die Überheblichkeit ins<br />

Ohr. Ganz ehrlich: bis zum Ende der Trainingseinheit<br />

wird das nichts mit dem Stehen.<br />

Stehen ist im Radball nicht gleichgesetzt mit<br />

Stillstand. Denn der Torwart muss in Position<br />

bleiben, um einen Schuss des Gegners abzuwehren.<br />

Das darf er auch mit der Hand,<br />

ansonsten haben die vier Extremitäten immer<br />

auf den Pedalen oder am U-förmigen<br />

Lenker zu sein.


Etwas verkrampft:<br />

Der streifzug<br />

auf der Radball-<br />

maschine<br />

So langsam trauen wir uns nun auch mal ans<br />

Schießen heran. Die Geübten bringen den<br />

Ball mit dem hinteren Teil des Vorderrades<br />

in Bewegung und drehen dabei den Lenker<br />

fast um 180 Grad. Hilfe! Zaghaft wird der<br />

etwa 600 Gramm schwere Ball mit der Felge<br />

berührt und nimmt auch leicht an Fahrt auf.<br />

Mit koordiniertem Schießen hat dies allerdings<br />

wenig zu tun. Diesen kaum springenden<br />

Ball in das nur zwei mal zwei Meter große<br />

Tor zu bugsieren, zumal ein Gegenspieler<br />

samt Radballmaschine den Weg versperrt,<br />

kaum vorstellbar, dass uns das gelingen wird.<br />

Wird es auch nicht.<br />

Fast nichts gelingt. Der weit nach hinten versetzte<br />

Sattel ist unsere Rettung, immer öfter<br />

setzen wir uns darauf und kommen wieder<br />

zu Kräften. Radball wird nämlich zu 90 Prozent<br />

im Stehen gespielt, und schnell fließt<br />

der Schweiß in Strömen. Der inzwischen<br />

60-Jährige und schon seit 48 Jahren als Radballer<br />

aktive Norbert Magel sowie Peter<br />

Kluge, seit vielen Jahren bei Alt-Herren-Turnieren<br />

in Deutschland unterwegs, können<br />

sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Auch<br />

die Schüler demonstrieren uns immer wieder,<br />

wie scheinbar einfach das Stehen ist.<br />

Aber uns will es einfach nicht gelingen.<br />

Radball ist eine »komplizierte Mischung aus<br />

Koordination, Kraft, Ausdauer, Tempo und<br />

Taktik«, wie Vereinsvorsitzender Gerd Kloske<br />

und Radballwart Jens Jacobi erklären. Nur<br />

wer diese fünf Komponenten in Einklang<br />

bringt, wird sich nach und nach über erste<br />

Erfolgserlebnisse freuen können. Das dürfte<br />

auch ein Grund sein, weshalb der Nachwuchs<br />

eher verhalten auf das Angebot der<br />

wenigen, aber emsigen heimischen Vereine<br />

anspringt. Nach ein paar Trainingseinheiten<br />

ist noch nicht viel gewonnen, nur wer am<br />

Ball und auf dem Fahrrad bleibt, wird auch<br />

im Zusammenspiel mit seinem Partner beim<br />

meist praktizierten Zweier-Radball eine Erfolg<br />

versprechende Einheit bilden können.<br />

Nicht ohne Grund haben wir uns für das<br />

Schülertraining beworben, denn als danach<br />

die Erwachsenen die Übungseinheit aufnehmen<br />

und auf dem Hinterrad eine 180-Grad-<br />

Drehung vollführen, rückwärts fahren, mit<br />

der Radballmaschine hüpfend den Ball<br />

abschirmen oder ihn derart fest an den Torpfosten<br />

wuchten, dass es nur so knallt –<br />

spätestens da wird einem klar, Radball erfordert<br />

jahrelanges Training.<br />

Auch der neunjährige Julius Kluge ist schon<br />

seit einiger Zeit dabei und hat sich in diese<br />

Sportart verliebt. »Mein Ziel ist es, auch<br />

noch, wenn ich alt bin, Radball zu spielen«,<br />

erzählt er beim Umziehen.<br />

Puh, das Training ist endlich zu Ende. Freimütig<br />

darf eingeräumt werden, dass das<br />

scheinbar einfache Radball-Spielchen in der<br />

Halle ähnlich viele Körner gekostet hat wie<br />

die Rennradausfahrt über die heimischen<br />

Hügel – aber auch genauso viel Freude bereit<br />

hat. Ronny Th. Herteux<br />

SPORTWELT<br />

Radball<br />

Auf eine lange und überaus erfolgreiche<br />

Radball-Historie schaut der RV Teutonia<br />

Krofdorf-Gleiberg. Unvergessen noch<br />

heute in Wettenberg besonders bei den<br />

älteren Einwohnern der WM-Titel von<br />

Werner Wenzel/Günter Bittendorf aus<br />

dem Jahre 1967, als sie im schweizerischen<br />

Baden die als unschlagbar geltenden<br />

Jan und Jindrich Pospisil aus der<br />

damaligen Tschechoslowakei besiegten.<br />

Das osteuropäische Brüderpaar ist mit<br />

20 WM-Titeln noch heute und wohl<br />

auch auf unabsehbare Zeit Rekordweltmeister.<br />

Hartmut Retzlaff/Rainer Will<br />

kehrten 1977 mit dem Vizetitel aus<br />

Brünn zurück, in der »Neuzeit« belegten<br />

Thomas Abel/Jens Häuser die Plätze fünf<br />

(2002) und vier (2003). Die Krönung<br />

folgte für Thomas Abel 2006 und 2007,<br />

als der Krofdorfer mit seinem neuen<br />

Partner Christian Hess (RV Hechtsheim)<br />

zweimal Weltmeister wurde.<br />

Wer in der heimischen Region einmal in<br />

den Radball-Sport hineinschnuppern<br />

möchte, kann dies natürlich beim RSV<br />

Teutonia Krofdorf-Gleiberg tun. Genauso<br />

wie bei der RV 1904/27 Klein-Linden,<br />

dem RV Laubach oder dem RSV Launsbach.<br />

Nähere Infos dazu auf den jeweiligen<br />

Homepages.<br />

Bereits bei den Schülern gibt es einen<br />

geregelten Ligenbetrieb, überregionale<br />

Meisterschaften fehlen bei den Radballern<br />

natürlich auch nicht. Nationaler<br />

Höhepunkt ist die Deutsche Meisterschaft.<br />

Wurde früher auch Fünfer-Radball<br />

gespielt, so wird inzwischen überwiegend<br />

mit Zweierteams dem Ball nachgejagt.<br />

Radball, das zu Beginn des letzten<br />

Jahrhunderts erstmals in Deutschland<br />

ausgeübt wurde, wird mit einem etwa<br />

550 Gramm schweren Ball je nach<br />

Altersklasse zwischen 2x5 (U11 bis U17)<br />

und 2x7 Minuten (Erwachsene) gespielt.<br />

Das 14 Meter lange und elf Meter breite<br />

Spielfeld ist von Banden umgeben. Für<br />

ein hochwertiges Erwachsenenrad können<br />

bis zu 2000 Euro veranschlagt werden.<br />

Natürlich verfügen die heimischen<br />

Vereine über eigene Räder, so dass Interessierte<br />

im Prinzip nur Turnschuhe und<br />

Lust mitbringen müssen. Die Kleinlindener<br />

haben erst jüngst zwei Räder<br />

für Erstklässler angeschafft. Das Schöne<br />

am Radball ist auch, dass es nur wenige<br />

Mitspieler und nur eine kleine Halle<br />

braucht. Und dass es in allen Altersklassen<br />

gespielt werden kann, bis ins hohe<br />

Alter. htr<br />

3/2012 streifzug 43


WEIN DES MONATS<br />

Chateau Migraine<br />

Hat Ihnen das letzte Glas<br />

Wein Kopfschmerzen bereitet?<br />

Dann sollten Sie einen Blick<br />

auf das Etikett werfen. Vielleicht<br />

war es ein Roter von<br />

Chateau Migraine. Hier könnte<br />

der Name Programm sein –<br />

wenn es sich nicht um ein Jux-<br />

Etikett handeln<br />

würde.<br />

Davon gibt es<br />

zurzeit einige<br />

auf dem Markt.<br />

Etwa den »Le<br />

Clochard« aus Frankreich<br />

und den »Don Patrone« aus<br />

Sizilien. Bei heimischen<br />

Aktienliebhabern sollte der<br />

»Bärentöter« für eine Hausse<br />

sorgen, auch wenn der<br />

»Spätzünder trocken« aus der »Aktionärsgemeinschaft<br />

Frankfurter Schieflage« seiner<br />

Deklaration zufolge kaum explosive Gaumenfreuden<br />

verspricht – Hauptsache, der<br />

Bär ist tot.<br />

Bleiben wir beim Chateau Migraine. Der<br />

Name wird oft bemüht, wenn nach dem<br />

Weingenuss der Schädel brummt. In diesem<br />

Fall bereitet nur das Etikett Kopfzerbrechen:<br />

»Chateau Migraine, Grand vin<br />

misérable, Domaine Scharlatan, Appelation<br />

souterraine pas controlée, Dernier cru«.<br />

Chateau Migraine, »Grand vin misérable«,<br />

Bordeaux, Jahrgang 2008, 13,5 Prozent<br />

Alkohol, 11,95 Euro im Geschenkkarton;<br />

Bezug via Internet<br />

44 streifzug 3/2012<br />

Das »Letzte Gewächs« hält auf dem Rücken<br />

der Flasche wider Erwarten die echten<br />

Infos bereit. Die preisgekrönte Schlossabfüllung<br />

für den Geschenkelieferanten<br />

Bull & Bear (da ist sie wieder, die Börse) firmiert<br />

als waschechter Bordeaux von Chateau<br />

le Clairiot in der typischen Traubenkonstellation<br />

Cabernet Sauvignon, Cabernet<br />

Franc und<br />

Merlot.<br />

Im Glas rubinrot;<br />

warmer Duft nach<br />

Süßholz, Kirsche,<br />

Brombeere; am<br />

Gaumen bei mittlerer<br />

Textur frisch<br />

und weich, mit<br />

reifer Frucht<br />

(Johannisbeere,<br />

Brombeere), enormer<br />

Würze, feinem Tannin und solider<br />

Säure, die von etwas Süßholz umgarnt<br />

wird; kurzes Finish.<br />

Dieser »Grand vin misérable« hält nicht,<br />

was das Etikett verspricht. Als Geschenk<br />

für Weinfreunde unentbehrlich.<br />

Weinautor Manfred Merz<br />

Schreiben Sie an Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de<br />

DIE MUSIK<br />

ZUM WEIN<br />

Wenn der Chateau Migraine auf Ihrer nächsten Party spaßig glittert, muss die<br />

Musik mithalten. Mit Gary Glitters »Rock’n’Roll, Part 2«, dem zweiten Teil<br />

des Hits aus den 70ern, der bis auf sein wie in der Brunft gebrülltes<br />

Rock’n’Rooooll und ein Hey in allen Variationen ohne Worte auskommt.<br />

Danach sollte »I’m the leader of the gang« auf den Plattenteller – ebenfalls<br />

vom britischen Glamrocker und als Coverversion längst überfällig. Bislang<br />

traut sich keiner. mm


Palmen, Sonne, Meer und mittendrin die<br />

chaotischen Familien Schneider und<br />

Öztürk. Gewohnt turbulent stellen sie in<br />

kürzester Zeit das Paradies auf den Kopf<br />

und lassen dabei kaum ein Fettnäpfchen<br />

aus. Der Spielfilm zur Erfolgsserie »Türkisch<br />

für Anfänger« ist ab 15. März im Kino zu<br />

sehen.<br />

Lena Schneider (Josefine Preuss) hat es<br />

nicht leicht. Vom Leben frustriert und einer<br />

antiautoritären Erziehung »traumatisiert«<br />

wird sie von ihrer Mutter Doris (Anna<br />

Stieblich), Psychotherapeutin und Berufsjugendliche,<br />

zu einem Urlaubstripp nach<br />

Südostasien verdonnert. Bereits im Flugzeug<br />

werden Lenas schlimmste Befürch-<br />

tungen wahr, als sie neben dem wandelnden<br />

Testosteronpaket Cem Öztürk (Elyas<br />

M’Barek) sitzen muss. Deutsche Emanzi-<br />

pation trifft auf türkischen Machismo. Die<br />

Katastrophe ist perfekt, als die Boeing<br />

notwassern muss und Lena sich plötzlich<br />

mit Cem, seiner streng religiösen Schwester<br />

Yagmur (Pegah Ferydoni) und dem stotternden<br />

Griechen Costa (Arnel Taci) auf<br />

einer einsamen Insel wiederfindet. Wäh-<br />

Liebespaar mit Hindernissen: Lena (J. Preuss) und Cem (E. M’Barek).<br />

SPERRSITZ<br />

Kinostart: 15. März<br />

rend die Jugendlichen den Schlagabtausch<br />

im unberührten Paradies eröffnen, trifft<br />

Doris in einer Hotelanlage auf den konventionell-bürgerlichen<br />

Vater Metin Öztürk<br />

(Adnan Maral), ebenfalls auf der Suche<br />

nach seinen Kindern…<br />

Mit seinem unnachahmlichen Gespür für<br />

pointierte Dialoge und abgedrehte Charaktere<br />

inszenierte Autor und Regisseur Bora<br />

Dagtekin (»Doctor’s Diary«) diese bissige<br />

Komödie für die Kinoleinwand ganz neu<br />

und mit ungesehenen Twists. Die Publikumslieblinge<br />

aus der Serie treffen in bekannter<br />

Besetzung aufeinander. Mit Gastauftritten<br />

von Katja Riemann und Günther<br />

Kaufmann.<br />

***<br />

Die beiden Hauptdarsteller Josefine Preuss<br />

und Elyas M’Barek sowie Regisseur Bora<br />

Dagtekin werden am 17. März zur Vorstellung<br />

um 23 Uhr in Gießen sein und den<br />

Zuschauern den Film präsentieren.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />

Kinos 3x2 Tickets für die erste Vorstellung<br />

des Films »Türkisch für Anfänger«<br />

am 15. März. Wer den Film sehen<br />

möchte, sollte bis zum 10. März eine<br />

Karte mit dem Kennwort »Kino« an<br />

streifzug, Marburger Straße 20, 35390<br />

Gießen oder eine Mail an streifzug@<br />

giessener-allgemeine.de senden.<br />

3/2012 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu<br />

im Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 0641/72108<br />

Heli<br />

Frankfurter Straße 34, Telefon 0641/74511<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 0641/32547<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino JOKUS<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 0641/306-2495<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 06401/6869<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 06404/3810<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

präsentieren<br />

3D Special<br />

Titanic 3D<br />

Sonntag, 01.04.2012 um 19:30 Uhr<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Kinocenter •Bahnhofstraße 34 •35390 Gießen<br />

Roxy •Ludwigsplatz 4•35390 Gießen<br />

Heli •Frankfurterstraße 34 •35390 Gießen<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

46 streifzug 3/2012<br />

Die Eiserne Lady<br />

Elegant gestaltetes Biopic<br />

Die Anfänge als Lokalpolitikerin<br />

sind für Margaret<br />

Thatcher schwer. Männliche<br />

Kollegen nehmen sie<br />

nicht ernst. Doch dann<br />

wird sie 1961 Parlamentssekretärin,<br />

ein Posten als Ministerin folgt.<br />

1979 avanciert sie zur ersten weiblichen<br />

Ministerpräsidentin Großbritanniens, ein<br />

Amt, das sie bis 1990 bekleidet. An ihrer<br />

Seite steht Ehemann Denis, Vater ihrer<br />

Zwillinge. Als sie 1982 Argentinien nach der<br />

Besetzung der Falklandinseln den Krieg erklärt,<br />

erhöht sich der politische Druck.<br />

Darsteller: Meryl Streep, Alexandra Roach,<br />

Jim Broadbent, Olivia Colman<br />

Start: 1. März<br />

★★✩✩<br />

Gone<br />

Nervenaufreibender Thriller<br />

Jill hat mit einem traumatischen<br />

Erlebnis zu kämpfen:<br />

Vor einem Jahr wurde<br />

sie von einem Serienmörder<br />

überfallen und konnte<br />

nur knapp entkommen.<br />

Als ihre Schwester Molly eines Nachts spurlos<br />

verschwindet, ist Jill davon überzeugt,<br />

dass derselbe Verbrecher ihre Familie heimsucht.<br />

Einziges Problem: Die Polizei schenkt<br />

ihr keinen Glauben und geht davon aus,<br />

dass sie geistig verwirrt ist. Jill bleibt nichts<br />

anderes übrig, als die Jagd nach dem Killer<br />

selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Darsteller: Amanda Seyfried, Wes Bentley,<br />

Jennifer Carpenter<br />

Start: 22. März<br />

★★✩✩<br />

Russendisko<br />

Nach dem Bestseller<br />

von Wladimir Kaminer<br />

Im Sommer 1990, kurz<br />

nach dem Mauerfall, nutzen<br />

die drei jungen Russen<br />

Wladimir, Mischa und<br />

Andrej die Umbruchphase<br />

in Osteuropa, um nach Deutschland auszuwandern.<br />

In Ost-Berlin angekommen träumen<br />

sie von einem neuen Leben. Andrej<br />

will möglichst schnell reich werden, Mischa<br />

als Musiker Karriere machen und Wladimir<br />

hat noch gar kein Ziel… bis er die schöne<br />

Olga trifft.<br />

Darsteller: Matthias Schweighöfer,Friedrich<br />

Mücke, Christian Friedel, Peri<br />

Baumeister<br />

Start: 29. März<br />

★★★✩<br />

Take Shelter<br />

Psychologisches Drama<br />

Curtis lebt mit seiner Frau<br />

und ihrer sechsjährigen,<br />

tauben Tochter ein bescheidenes<br />

Leben. Das<br />

Geld der Familie ist ewig<br />

knapp, dennoch kommt<br />

man irgendwie über die Runden. Doch<br />

Curtis wird immer häufiger von Albträumen<br />

über einen apokalyptischen Sturm heimgesucht.<br />

Er entschließt sich, im Garten einen<br />

Bunker zu bauen – ein Umstand, der nicht<br />

nur Samantha beunruhigt und verwirrt. Vielleicht<br />

ist Curtis krank – in seiner Familie gibt<br />

es eine Geschichte von Schizophrenie.<br />

Darsteller: Michael Shannon, Jessica<br />

Chastain, Shea Whigham<br />

Start: 22. März<br />

★★★✩<br />

Die Frau in Schwarz<br />

Populäre Schauergeschichte<br />

Anwalt Kipps gilt als verzichtbar<br />

in einer Londoner<br />

Kanzlei, deshalb bekommt<br />

er den Auftrag, den sonst<br />

niemand will. In einem<br />

von Marschland umgebenen,<br />

isolierten Anwesen soll er das Erbe der<br />

verstorbenen Besitzerin klären. Schnell bemerkt<br />

Kipps, dass er bei den Einheimischen<br />

nicht, bei einer gespenstischen Erscheinung<br />

aber durchaus willkommen ist. Wer auch<br />

immer die Frau in Schwarz zu Gesicht bekommt,<br />

löst bei ihr eine Reaktion aus, die<br />

Unschuldigen das Leben kostet.<br />

Darsteller: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds,<br />

Janet McTeer, Shaun Dooley<br />

Start: 29. März<br />

★★✩✩<br />

Sams im Glück<br />

Nach der Kinderbuchreihe<br />

Nach zehn halbwegs geruhsamen<br />

Jahren gemeinsam<br />

mit ihrem Sams passiert<br />

bei Taschenbiers etwas<br />

unvorhersehbares:<br />

Herr Taschenbier verwandelt<br />

sich langsam aber sicher selbst in ein<br />

Sams. Zuerst freut sich das Sams darüber,<br />

dass es endlich einen gleichgesinnten Spielkameraden<br />

hat, doch als die Situation immer<br />

unkontrollierbarer wird, muss ein Ausweg<br />

gefunden werden. Wird das Sams die<br />

Taschenbiers für immer verlassen müssen,<br />

um die stetige Verwandlung aufzuhalten?<br />

Darsteller: Christine Urspruch, Ulrich Noethen,<br />

Eva Mattes, Armin Rohde<br />

Start: 29. März 2012<br />

★★✩✩


www.harmonyfm.de<br />

Gießen 102,0 • Wetzlar 101,3<br />

Alsfeld 94,1

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