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Unternehmensförderung und -sicherung - IHK Koblenz

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Was wäre, wenn ...?<br />

Viele unternehmerinnen <strong>und</strong><br />

unternehmer verdrängen<br />

erfolgreich alle Fragen, die sich<br />

damit auseinandersetzen, was<br />

im notfall passieren soll. Das<br />

ist im privatleben der meisten<br />

Menschen nicht anders: Wer<br />

hat schon in jungen Jahren sein<br />

testament gemacht, um im Falle<br />

eines plötzlichen todes seine angelegenheiten<br />

nach den eigenen<br />

Wünschen geregelt übergeben<br />

zu können?<br />

Leider kommt es aber auch für unternehmerinnen<br />

oder unternehmer<br />

beziehungsweise deren partner oft ohne<br />

Vorwarnung <strong>und</strong> fast immer ohne eigene<br />

Einflussmöglichkeit zu notfällen wie krankheit,<br />

unfall oder tod. Erfahrungsgemäß stehen<br />

damit sowohl die Existenz der unternehmerfamilie<br />

<strong>und</strong> des unternehmens als auch<br />

in vielen Fällen die arbeitsplätze der Mitarbeiter<br />

auf dem spiel – <strong>und</strong> damit auch deren<br />

familiäre Existenzen.<br />

Die Folgen können für alle Beteiligten dramatisch<br />

sein. Oft ist es bei einer langen<br />

Erkrankung noch schwieriger, praktikable<br />

Regelungen zu bekommen, als bei einer<br />

todesfallbedingten Erbfolge mit Erbschein.<br />

nach einer statistik des Instituts für Mittelstandsforschung<br />

in Bonn sind krankheit <strong>und</strong><br />

tod für ein Viertel aller Wechsel an der unternehmensspitze<br />

verantwortlich – <strong>und</strong> das<br />

meist ohne Vorbereitung durch Übergabeoder<br />

Übernahmestrategien oder etwa einen<br />

notfallkoffer.<br />

Der appell: Gönnen sie sich deshalb etwas<br />

Zeit – trotz oder wegen der Belastungen<br />

Ihres tagesgeschäfts! schützen sie sich <strong>und</strong><br />

Ihre Familie <strong>und</strong> auch Ihr unternehmen – es<br />

lohnt sich! sie werden sehen, dass sie ruhiger<br />

schlafen werden, wenn sie diese Verantwor-<br />

tHEMEnscHWERpunkt: untERnEHMEnsFÖRDERunG unD -sIcHERunG<br />

Haben Sie Ihren Notfallkoffer<br />

schon gepackt?<br />

tungübernommen<br />

<strong>und</strong> Re- Re-<br />

ge lungen getroffen<br />

haben.<br />

Wie geht das mit dem notfallkoffer? am an an<br />

fang der Beschäftigung mit dem notfallkof<br />

fer sollte eine familieninterne abstimmung<br />

erfolgen. Danach bietet sich die Beteiligung<br />

des engsten umfelds im unternehmen an.<br />

sie werden sehen, dass auch Ihre Führungskräfte<br />

<strong>und</strong> danach Ihre Mitarbeiter dann beruhigt<br />

sein werden, wenn bekannt ist, dass es<br />

Regelungen für den notfall gibt.<br />

nicht zuletzt spielt die systematische notfallplanung<br />

auch eine Rolle beim Rating <strong>und</strong><br />

der Bereitschaft zur kreditvergabe Ihres kreditinstituts.<br />

Wichtige Elemente sind:<br />

� stellvertreter-Regelungen, unternehmerische<br />

Generalvollmacht;<br />

� kontenvollmachten, Vorsorgevollmachten,<br />

patientenverfügung;<br />

� passwörter, codes, pIns für computer<br />

<strong>und</strong> Online-Banking;<br />

� unternehmertestament sowie privates<br />

testament, Ehevertrag;<br />

� kontaktdaten der Familienmitglieder<br />

sowie der wichtigsten Lieferanten,<br />

k<strong>und</strong>en, kreditsachbearbeiter <strong>und</strong><br />

sonstigen ansprechpartner;<br />

� notfall-anweisungen für elementare<br />

projekte;<br />

� Übersicht über die F<strong>und</strong>stellen von<br />

wichtigen Verträgen, unterlagen,<br />

schlüsseln, patenten, schutzrechten,<br />

etc.<br />

� Jahresabschlüsse (Bilanzen, Gewinn-<br />

<strong>und</strong> Verlustrechnung, Vermögensübersicht);<br />

� altersvorsorge- <strong>und</strong> Ver<strong>sicherung</strong>sunterlagen;<br />

� kopie des stammbuchs.<br />

Der kof-<br />

fer muss<br />

gar nicht groß<br />

sein, sein, oft reicht<br />

auch ein kleines pa-<br />

ket aus, welches sicher<br />

zum Beispiel beim Rechtsanwalt <strong>und</strong>/oder<br />

steuerberater deponiert <strong>und</strong> für die Familie<br />

zugänglich sein sollte.<br />

Machen sie es sich zur Routine, regelmäßige<br />

Überarbeitungen der wesentlichen Elemente<br />

vorzunehmen. stellen sie sich dabei im sinne<br />

eines planspiels die Frage: „Was wäre, wenn<br />

ich jetzt durch einen Verkehrsunfall ins koma<br />

fallen würde?“<br />

Wenn der notfallkoffer gepackt ist, fallen<br />

Ihnen die antworten vermutlich auch relativ<br />

leicht. aber auch langfristig hilft Ihnen der<br />

notfallkoffer, sich in späteren Jahren mit<br />

der aktiven Gestaltung Ihrer unternehmensnachfolge<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Beachten sie dabei unbedingt, wie wichtig<br />

eine notariell geregelte Erbfolge mit Regelungen<br />

zur testamentsvollstreckung ist. Im<br />

Gegensatz könnte eine Inanspruchnahme<br />

von pflichtteilsansprüchen Ihrer engsten<br />

Verwandtschaft die Liquidität des gesamten<br />

unternehmens betreffen. Dies hat in der<br />

praxis auch schon dazu geführt, dass vorher<br />

kernges<strong>und</strong>e unternehmen die Insolvenz anmelden<br />

mussten!<br />

Lassen sie also mit unterstützung Ihres<br />

Rechtsanwalts <strong>und</strong>/oder steuerberaters eine<br />

Vermögensübersicht erstellen, die Ihnen die<br />

Folgen einer pflichtteilsinanspruchnahme<br />

aufzeigt.<br />

Informationen<br />

zum Notfallkoffer finden Sie im Internet<br />

unter der Adresse www.ihk-koblenz.de, Dokument-Nummer<br />

2478. Ihre Ansprechpartner<br />

bei der <strong>IHK</strong> <strong>Koblenz</strong> zu diesem Thema sind<br />

Claudia Nebendahl, Telefon 0261/106-262,<br />

<strong>und</strong> Martin Neudecker, 0261/106-309.<br />

18 | <strong>IHK</strong>-Journal Dezember 2012 www.ihk-koblenz.de

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