Unternehmensförderung und -sicherung - IHK Koblenz

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Heimische Rohstoffgewinnung
und Naturschutz
Deutschland ist ein rohstoffreiches Land, die volkswirtschaftliche Relevanz unserer heimischen Rohstoffe
bedeutend. Für den Wohlstand der deutschen Bevölkerung spielt die Rohstoffgewinnung seit jeher eine
bedeutende Rolle.
Auch Rheinland-pfalz kann als reiches
Land bezeichnet werden, wenn es um
mineralische Rohstoffe (wie zum Beispiel
steine- und Erden-Rohstoffe, die vorzugsweise
in der Bauwirtschaft zum Einsatz
kommen) oder aber um verschiedene Industrieminerale
(wie Quarzsande und -kiese,
spezialtone, kaolin, Feldspat oder Bentonit)
geht. Diese finden in den unterschiedlichsten
industriellen prozessen Verwendung.
nach der Landesplanung von Rheinlandpfalz
sind wirtschaftlich bedeutsame Lagerstätten
für den Rohstoffabbau zu schützen.
Hierfür sind die regionalen Raumordnungspläne
und die gemeindlichen Flächennutzungs-Bebauungspläne
eine wichtige planerische
Grundlage (Daseinsvorsorge). In ihnen
werden auch naturschutzinteressen gebührend
berücksichtigt.
Rheinland-pfalz ist das an keramischen Rohstoffen
reichste Bundesland. so werden hier
jährlich über drei Millionen tonnen spezialton
gefördert, mithin fast 2 Rheins sind darüber hinaus die feuerfesten
und keramischen tone von Mülheim-kärlich
zu finden. Bekannt sind außerdem die tonvorkommen
bei ahrweiler, in der Eifel sowie
in der pfalz. Die tonindustrie bietet eine reiche
palette qualitativ hochwertiger tone zur
Gewinnung und Weiterverarbeitung an. Die
tone werden in leistungsfähigen tagebaubetrieben
gefördert, heutzutage sind dies große,
moderne tagebauen mit kapitalintensiven
Gewinnungs- und aufbereitungsanlagen und
einer Qualitätskontrolle in allen Betriebsphasen.
Weitere keramische Rohstoffe, die in Rheinland-pfalz
vorkommen, sind kaolin (Rhein-
Lahn-kreis, kreis ahrweiler und Westerwald),
Feldspat (Region Birkenfeld) und Quarzit
(Hunsrück). Die heimische Rohstoffpalette
wird ergänzt durch den Eisenberger klebsand,
dessen Lagerstätten die bedeutendsten in Europa
sind. Er findet vorwiegend in der Herstellung
von Feuerfestprodukten Verwendung.
/3 der deutschen Diese heimischen Rohstoffe sind aus dem
Gesamtförderung. Die enorme wirtschaftli- alltag nicht mehr wegzudenken: neben seiche
Relevanz zeigt sich insbesondere auch nem bekanntesten Haupteinsatzgebiet, dem
darin, dass in diesem sektor mehrere tausend Bereich der sanitär-, Fliesen- und Baukera-
direkt und abhängig Beschäftigte tätig sind. mik, kommt beispielsweise ton als Rohstoff
spezialtone stammen im Wesentlichen aus bei der Geschirr- sowie Gefäßkeramik ebenso
dem Westerwald. Das „kannenbäckerland“ zum Einsatz wie in der Feuer- und säurefest-
hat sich hier als größtes deutsches tonrevier industrie, Elektro- und technischen keramik.
einen namen gemacht und nimmt sogar in Die Einsatzmöglichkeiten wurden und wer-
der Europäischen union eine spitzenstellung den innovativ ständig erweitert.
ein. Die Westerwälder tonvorkommen erstre- auch im Bereich der Mineralprodukte spielen
cken sich im Westen vom neuwieder Becken keramische Rohstoffe aufgrund ihrer enor-
bis weit nach Hessen hinein. Westlich des men Vielseitigkeit eine bedeutende Rolle.
Darüber hinaus finden
Tongewinnung. � FOtO: FF
sie bei der Herstellung
von spezialbaustoffen
und Füllstoffen für
spezielle polymersysteme
anwendung,
außerdem in der
Landwirtschaft und
in der chemischen
Industrie. kaolin ist
der wesentliche Bestandteil
bei der Her-
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Rohstoffversorgung Deutschlands.
stellung von papier. all diese Industrie- und
Wirtschaftssparten erfüllen grundlegende
volkswirtschaftliche Bedürfnisse und sind
für die Lebens- und arbeitsfähigkeit bedeutender
Wirtschaftsmärkte unerlässlich.
Die heimische Rohstoffgewinnung ist gekennzeichnet
durch die Besonderheit der
standortgebundenheit der Lagerstätte, der
vorübergehenden Flächenbeanspruchung
und anschließenden Wiedernutzbarmachung
der Rohstoffflächen sowie der dynamischen
Betriebsweise bei der Gewinnung.
Das thema nachhaltigkeit steht bei der Rohstoffgewinnung
stets im Vordergrund. Die
tonindustrie in Rheinland-pfalz weist eine
Vielzahl positiver Beispiele für eine gelungene
umweltgerechte nutzung ehemaliger
abbauflächen auf.
Bereits während des abbaus werden die Flächenbeanspruchungen
auf ein Minimum
– mit einhergehenden Rekultivierungs- und
Renaturierungsmaßnahmen – reduziert.
Ganz gleich, ob bei der Wiedernutzbarmachung
für die Land- und Forstwirtschaft oder
aber der Wiederbesiedelung von Grubenflächen
durch einheimische pflanzen und tiere
mit vielfältigen Lebensgemeinschaften: Die
Belange des naturschutzes finden ebenso
Berücksichtigung wie der Freizeit- und Erholungswert
oder regionale wirtschaftliche
Gesichtspunkte. Häufig schafft sogar erst
der Rohstoffabbau die Voraussetzungen für
das aufkommen und Bestehen seltener und
schützenswerter pflanzen- und tierarten,
wie zum Beispiel der seltenen uferschwalbe
oder der vom aussterben bedrohten Gelb-
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