PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 63<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />
4.4.3.1 Flockungsversuche mit Nalco 71260 (FeCl3)<br />
Um einen optimalen Dosierbereich des Flockungsmittels FeCl3 zu gewährleisten wurden im<br />
Vorfeld im Labor Jar-Tests durchgeführt. Die Untersuchungen wurden mit Mischwasser des<br />
Versuchstages 7 durchgeführt. (siehe Tab. 22)<br />
Die 10%ige FeCl3-Lösung wurde in unterschiedlichen Konzentrationen (100 bis 350 ppm)<br />
den jeweiligen Jar-Bechergläsern, die mit 0,8 l Mischwasser befüllt waren, zu dosiert. Das<br />
Jar-Test Programm wurde wie folgt eingeteilt: 30 s Schnellrührphase, 10 min Rührphase und<br />
10 min Sedimentierphase.<br />
Während der Sedimentierphase entstanden gut erkennbare Mikroflocken. Für eine schnelle<br />
Überprüfung der Fällungseigenschaften wurde mit Hach Lange Küvettentests der Portho –<br />
Gehalt der Proben bestimmt. Nach Auswertung der Ergebnisse konnte ein optimaler<br />
Dosierungsbereich von 200-250 ppm Fe festgestellt werden.<br />
Eine vorhergehende Testreihe zeigte, dass Dosierungen von über 350 ppm eine rötliche<br />
Färbung verursachen. Dies lässt auf eine Überdosierung schließen.<br />
Um die Makroflockenbildung mit Hilfe des Flockungshilfsmittel (FHM) Nalco 7757 (0,5 %<br />
verdünnt) zu untersuchen, wurde den einzelnen Jar-Bechergläsern, in denen bereits die<br />
Mikroflockenbildung abgeschlossen war, das FHM in 1 ppm-Schritten zu pipettiert. Ab einer<br />
Konzentration von 4 bis 5 ppm FHM bildeten sich nach wenigen Minuten gut absetzbare<br />
Makroflocken aus. Das Optimum der FHM-Zugabe betrug ca. 5 ppm.<br />
4.4.3.2 Flockungsversuche mit Chargepac 55<br />
Zur Ermittlung eines sinnvollen Dosierbereichs für Chargepac 55 wurden ebenfalls Jar-<br />
Versuche im labortechnischen Maßstab durchgeführt. Es wurden die Parameter CSB, Pgesamt<br />
und Portho untersucht. Mangels echten Mischwassers wurde „synthetisches“ Mischwasser<br />
verwendet. Hierfür wurde Abwasser (aus dem Mischwasserkanal bei Trockenwetter) mit<br />
Frischwasser in einem Verhältnis von 1:4 versetzt (18 Liter Leitungswasser + 6 Liter<br />
Abwasser = 24 Liter Mischwasser). Für die Jar – Tests wurden jeweils 800 ml Mischwasser<br />
unterschiedliche Flockungsmittelmengen (zwischen 0,25 ml/l und 1,5 ml/l) Chargepac 55<br />
zugesetzt. Das Eigenvolumen des Flockungsmittels wurde bei diesen Versuchen<br />
vernachlässigt. Die Probenahme erfolgte nach einer 30 s Schnellmisch-, +10 min Rühr-,<br />
+10 min Sedimentierphase, ca. 5 mm unter der Wasseroberfläche aus dem klaren<br />
Überstand.<br />
Bei einer Dosierung von 0,275 ml/l schien eine ausreichende Abtrennung der untersuchten<br />
Stoffe erreicht worden zu sein, es bildeten sich jedoch keine Makroflocken aus. Die<br />
Flockenphase wirkte wie eine diffuse Wolke, die schon bei leichter Bewegung des<br />
Becherglases ihre Kompaktheit verlor und sehr hohe Instabilität aufwies. Die generelle<br />
Eignung von Chargepac 55 sollte dennoch auf den technischen Anlagen erprobt werden.<br />
4.4.4 Kritische Betrachtung der Analysen<br />
Geringe Schwankungen aller Messreihen an den Versuchsanlagen sind meist auf<br />
statistische und systematische Fehler bei der Analyse der einzelnen Stoffe zurückzuführen.<br />
Ebenso sind Inhomogenitäten in der Probenzusammensetzung des Zu- und Ablaufes<br />
zwischen den einzelnen Proben nicht zu vermeiden. Durch die relativ geringe Anzahl an