PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
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<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 39<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Tabelle 11: Abhängigkeit verschiedener Parameter von der Blasengröße [Damann et al. 2007],<br />
[Stark et al. 2005]<br />
Blasengröße [µm] 20 50 100<br />
Anzahl der Blasen pro ml 1.250.000 100.000 14.000<br />
Oberfläche [cm²/cm³] 23 12 6,6<br />
Abstand der Blasen [µm] 100-150 250-350 500<br />
Aufstiegsgeschw. [m/h],<br />
20 °C<br />
1 5 20<br />
Je kleiner die Blasen, desto höher ist deren Anzahl pro definierten Volumen Fluid. Des<br />
Weiteren reduziert sich der Abstand zwischen den einzelnen Blasen und die<br />
Gesamtoberfläche der Blasen vergrößert sich signifikant. Folglich steigt die<br />
Wahrscheinlichkeit der Anlagerung von Gasblasen an Feststoffpartikel. Das optimale<br />
Blasengrößenspektrum liegt zwischen 20 und 50 µm, um eine ausreichend hohe<br />
Kollisionsrate und optimale Auftriebsgeschwindigkeit zu garantieren. Schon eine geringe<br />
Anzahl an Blasen über 100 µm können durch ihre größere Aufstiegsgeschwindigkeit<br />
Turbulenzen verursachen, welche Luft-Flocken-Agglomerate zerstören oder ihre Bildung<br />
behindern können. Daher ist ein enges und homogenes Blasenspektrum besonders wichtig.<br />
Die hydraulischen Bedingungen müssen ebenso beachtet werden, da die entstandenen Luft-<br />
Feststoff-Agglomerate durch zu große Scherkräfte zerstört werden können. [Damann et al.<br />
2007]<br />
d) Anlagerungsprozess der Gasblasen an Feststoffe<br />
Durch unterschiedliche Mechanismen können Gasblasen an Feststoffe oder Flocken an-<br />
oder eingelagert werden. Wenn die Dichte der Luft-Feststoff-Agglomerate kleiner als die<br />
Dichte des Fluids ist, steigen die Agglomerate auf. Je größer die Dichtedifferenz, desto<br />
größer die Aufstiegsgeschwindigkeit. Bei der An- oder Einlagerung der Gasblasen findet<br />
keine nennenswerte Vergrößerung der Agglomerate statt. Die Haftungsprozesse werden<br />
durch folgende Begebenheiten verstärkt: möglichst viele kleine Gasblasen, hydrophobe<br />
Partikel und Flocken sowie kompakte und scherstabile Flockung der einzelnen Feststoffe.<br />
Aus dem relativ großen Randwinkel der hydrophoben Stoffe erfolgt eine große nutzbare<br />
Fläche zur Anlagerung der Gasblase am Partikel. [Stark et al. 2005]<br />
Abbildung 25 zeigt die unterschiedlichen Prozesse der Luft-Feststoff-Agglomerationsbildung.