PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
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<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 37<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />
ebenso für die kommunale Abwasserreinigung, Gewässersanierung und die Behandlung von<br />
Regen-/ und Mischwasser interessant.<br />
3.3.4.1 Allgemeine Funktionsweise<br />
a) Funktionsweise der Druckentspannungsflotation<br />
Die Wirkung der Flotation basiert auf der Umkehrung der Sedimentation [Stark et al. 2008],<br />
indem suspendierte Partikel trotz zum Teil höherer Dichte im Vergleich zum Fluid durch<br />
Anlagerung kleiner Luftblasen zur Wasseroberfläche transportiert werden. Der dort<br />
entstehende Schaum wird mit Hilfe einer Räumvorrichtung entfernt. [Bohnet 2007]<br />
Die Gasblasenerzeugung kann durch unterschiedliche Verfahren erfolgen. Je nach Art der<br />
Luftzuführung werden die Flotationsverfahren eingeordnet. Geläufige Verfahren sind die<br />
Druckentspannungsflotation (DAF), die Begasungsflotation sowie die Elektroflotation. Eine<br />
besondere Rolle in der Abwassertechnik wird der Druckentspannungsflotation zugesprochen<br />
[Kayser 2002].<br />
Bei dem Prinzip der Druckentspannungsflotation wird unter Druck stehendes Wasser mit Luft<br />
gesättigt und über ein Entspannungsventil dem Abwasserstrom im Flotationsbecken<br />
zugegeben. In herkömmlichen Druckkesseln werden 50 bis 90 % der maximalen<br />
Sättigungskonzentration erreicht. Bei der Entspannung auf Atmosphärendruck gast die<br />
überschüssige Luft aus und es bilden sich Mikroblasen, die je nach<br />
Entspannungsvorrichtung eine Größe zwischen 30 und 150 µm besitzen. [Schuster et al.<br />
2004], [Stark et al. 2008]<br />
Es gibt drei Betriebsarten von Druckentspannungsflotationen. Bei dem Vollstromverfahren,<br />
wird das gesamte Abwasser unter Druck gesetzt und mit Luft gesättigt. [Martz 1990] Da<br />
meist mit Drücken zwischen 4 und 6 bar gearbeitet wird [Schuster et al. 2004], stellt dieses<br />
Prinzip das DAF-Verfahren mit dem höchsten Energieverbrauch dar. Bei dem<br />
Teilstromverfahren wird nur ein gewisser Anteil des Abwassers zur Luftsättigung genutzt<br />
[Martz 1990]. Das in der Abwassertechnik wohl am häufigsten eingesetzte Verfahren ist das<br />
Recycle-Verfahren [Kayser 2002].<br />
Abbildung 24: Druckentspannungsflotation im Recycle-Verfahren [Meschede 2004]