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PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin

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<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 34<br />

<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Prototyp und wurde weiterentwickelt, sodass von den heute verwendeten Polstoffen mit<br />

gröberem Trägergewebe bei einer wöchentlichen ½-stündigen Dauerabsaugung eine<br />

Standzeit von mehreren Jahren erwartet werden kann. [Grabbe 1998] Durch die gröbere<br />

Struktur des Trägergewebes, kann dieses nicht verblocken und es ist davon auszugehen,<br />

dass die Feststoffe des Rohwassers hauptsächlich von den Polfasern zurück gehalten<br />

werden. Durch die weiten Maschen des Trägermaterials kann die Rückspülung ohne<br />

erheblichen Widerstand betrieben werden und eine ausreichende Reinigung gewährleisten.<br />

[Weissenberg et al. 2000]<br />

Vergleicht man den Wirkungsgrad der Abbauleisung bezogen auf AFS zwischen dem<br />

Polstoff PA12 und dem feinen Nadelfilz (NF102) auf der Anlage Adelebsen, so ergaben sich<br />

für den Polstoff 41 % und für den Nadelfilz 35 %. Dadurch konnten auf der Kläranlage<br />

deutlich bessere Ablaufwerte, im Vergleich zu dem bis dahin verwendeten gröberen Nadelfilz<br />

NF109 (mit minimale Porengröße von 11,1 µm), erreicht werden. [Grabbe 1998]<br />

Auf der Kläranlage Hannover-Gümmerwald (550.000 EW) kam ein Scheibenfilter als<br />

Pilotanlage zum Einsatz. Er wurde mit dem Wasser des Ablaufs der Nachklärung betrieben;<br />

seine Filtergeschwindigkeit betrug 13 m/h. Als Filtermaterialien wurden der Nadelfilz NF102<br />

und die im Stützgewebe verbesserten Polstoffe PA13 und PE15 (mit feinen Polfasern)<br />

getestet. Auch hier konnte der etwas höhere Wirkungsgrad des Polstoffes gegenüber dem<br />

feinen Nadelfilz beobachtet werden. Die AFS-Werte wurden mittels Nadelfilzes um 59 %,<br />

beim Polstoff PA13 um 63 % und bei dem feineren Polstoff PE15 um 74 % verringert.<br />

[Grabbe 1998]<br />

Eine Studie der Firma Aqua-Aerobic Systems präsentiert den Vergleich von Polstoffen aus<br />

Polyamid (PA) und Polyester (PES). Getestet wurden die Polstoffe OptiFiber PA13 und<br />

OptiFiber PES13, also Polstoffe mit gleicher Faserlänge und einer Nennporengröße von<br />

ca. 10 µm. Als Versuchsanlage diente ein Scheibenfilter (AquaDisk) der Firma<br />

Aqua-Aerobic Systems, welcher mit dem Ablauf der Kläranlage von Belvidere (New Jersey)<br />

betrieben wurde. Insgesamt erzielten die Versuchsreihen mit dem Polstoff PES13 im Hinblick<br />

auf das TSS-Rückhaltevermögen und die Trübung etwas bessere Ergebnisse. Der Vergleich<br />

der unterschiedlichen abgeschiedenen Partikelgrößen zeigt ähnlich gute Rückhaltevermögen<br />

für beide Polstofftypen. Nur bei Partikeln mit einer Größe von 20 µm sind bei hohen<br />

Volumenströmen deutliche Abweichungen beim Vergleich der beiden Polstoffe zu<br />

verzeichnen. Auch hier sind die Ergebnisse des Polstoffes PES13 als etwas besser<br />

einzustufen. [Lin et al. 2008]<br />

b) Abwassertechnik<br />

Im folgenden Abschnitt werden einige Anwendungsbeispiele von Tuchfiltersystemen<br />

vorgestellt. Die Anlagen werden in der Abwasserbehandlung größtenteils hinter ungenügend<br />

funktionierenden Nachklärbecken oder als Nachklärbeckenersatz hinter Festbettreaktoren in<br />

den Klärprozess eingegliedert. [Grabbe 1998]<br />

In Tabelle 10 sind Anwendungsbeispiele von Tuchfiltersystemen zur besseren Übersicht<br />

aufgelistet.

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