PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
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<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 19<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Der einzelne Kunststoffkörper des Fuzzy Filters® (Fuzzy Ball) besitzt eine Porosität von 88-<br />
90 %. Durch die räumliche Verfügbarkeit im Inneren der Kollektoren wächst die<br />
Gesamtporosität des Filterbetts signifikant gegenüber anderen Filterarten. Die Porosität des<br />
entspannten (unkomprimierten) Filterbettes kann Werte bis 94 % annehmen [Metcalf & Eddy<br />
2003]. Sand- und Anthrazitfilter werden in der Literatur meist mit Porositäten von 40-46 %<br />
bzw. 50-60 % angegeben [Caliskaner et al. 1999], [Jimenez et. al 1999]. Die Kollektoren sind<br />
hochpermeabel und werden im Gegensatz zu gekörnten Materialien nicht nur um- sondern<br />
auch durchströmt. Der große interstitiale Raum der einzelnen Kunststoffelemente ermöglicht<br />
hohe Durchflussraten des Fuzzy Filters®. Die größeren Porenräume zwischen den<br />
Kollektoren wirken wie eine Art Bypass in tiefere Schichten. Dies ermöglicht auch nach<br />
längeren Filterlaufzeiten einen Transport durch das Filterbett bei geringen Druckverlusten.<br />
Durch die höheren Geschwindigkeiten bei der Umströmung der Filterelemente wird die<br />
Geschwindigkeit in den Kollektoren herabgesetzt und verbessert die Bedingungen für die<br />
Trübstoffabscheidung [Nahrstedt 1998]. Abbildung 8 stellt die schematische Filterschüttung<br />
aus permeablen synthetischen Kollektoren dar.<br />
Abbildung 8: Schematische Filterschüttung aus permeablen synthetischen Kollektoren<br />
[Nahrstedt 1998]<br />
Sedimentation, Interzeption und Diffusion bestimmen im Wesentlichen den Transport zu den<br />
Oberflächen der Kunststofffasern. Bei zunehmenden Kompressionsgraden werden die<br />
Porosität und die Porengrößen im Filterbett verringert und der Bypass-Volumenstrom nimmt<br />
ab. Die Wahrscheinlichkeit eines Partikels abgeschieden zu werden nimmt zu. Eine folglich<br />
schnellere Beladung und erhöhte Druckverluste bewirken eine Zunahme des<br />
Spülaufwandes. Nach Untersuchungen von [Caliskaner et al. 2006b] überwiegen im Zulauf<br />
Partikelgrößen von >60 µm während im Ablauf kleinere Partikel mit