PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
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<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 166<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />
6.4.5 Möglichkeiten zur Installation der jeweiligen Anlagen in urbanen Gebieten mit<br />
hoher Bebauungsdichte<br />
Auf Grund teurer und häufig nicht vorhandener Freiflächen in urbanen Gebieten kann der<br />
Flächenbedarf bei der Auswahl einer Anlage zur weitergehenden Mischwasserbehandlung<br />
eine entscheidende Rolle spielen. Bei Anwendung der Anlagen in Kombination mit einem<br />
RÜB ist je nach Beschaffenheit des Beckens zu prüfen, ob eine Installation der Anlagen auf<br />
der Abdeckung des RÜB’s möglich ist. Eine zusätzliche Stabilisierung des RÜB’s wäre<br />
grundsätzlich, aber vor allem bei den schweren Anlagebauten Tuchfilter und Mikroflotation,<br />
zu prüfen. Bei größeren RÜB könnten die Tuchfiltermodule im RÜB installiert werden. Dabei<br />
sind jedoch die Reduzierung des Speichervolumens sowie die derzeitigen rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen im Umgang mit Mischwasser zu beachten, die grundsätzlich eine<br />
Behandlung des gespeicherten Mischwassers in der Kläranlage vorsehen.<br />
Des Weiteren könnte bei einer Realisierung von Mischwasserspeichern in der Art der<br />
Pilotanlage des Projektes Spree 2011, die aus im Gewässer verankerten Kunststoffrohren<br />
mit aufmontierter Nutzplattform bestehen, der neu geschaffene Raum direkt als Standfläche<br />
für Anlagen zur weitergehenden Mischwasserreinigung genutzt werden.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Implementierung der Reinigungsverfahren bei hoher<br />
Bebauungsdichte und ausreichender Breite des Einleitgewässers besteht darin, im<br />
Gewässer direkt vor Mischwasserentlastungspunken eine Art Floß zu verankern und auf<br />
diesem die Behandlungseinheiten zu installieren. Die Anlagen bleiben so relativ mobil und<br />
könnten nach eventueller Stauraumvergrößerung des jeweiligen Einzugsgebietes mit daraus<br />
resultierenden geringeren Mischwasserentlastungsraten zu einem anderen Einsatzort<br />
überführt werden. Bei einer Installation der Anlage auf bzw. direkt am Gewässer könnte<br />
außerdem, soweit vorhanden, das Kanalstück zwischen RÜB-Überlauf und Einleitungsstelle<br />
im Gewässer als Fällungs- und Flockungsraum fungieren.<br />
7 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />
Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die getesteten Anlagen<br />
Fuzzy Filter ® , Tuchfilter und Mikroflotation grundsätzlich für die weitergehende<br />
Mischwasserreinigung geeignet sind. Alle Anlagen stellten sich als robust und<br />
bedienungsfreundlich heraus und zeigten keine nennenswerten Probleme im<br />
diskontinuierlichen Betrieb.<br />
Schwankende Mischwasserkonzentrationen über die gesamte Projektlaufzeit lassen nur<br />
allgemeine Aussagen über jede Reinigungstechnik im einzelnen und im Vergleich der<br />
Technologien zu. Ziel des Projektes war, die prinzipielle Eignung der vorher ausgewählten<br />
Verfahren zur Mischwasserbehandlung zu untersuchen. Die Aufgabe weiterführender<br />
Praxisuntersuchungen könnte darin bestehen, beispielsweise durch Änderungen in der<br />
Betriebsführung an den einzelnen Anlagen und/oder durch weitere Chemikalienversuche den<br />
Einsatz der Technologien zu optimieren. Dazu würde auch gehören, mittels online-<br />
Messgeräten kontinuierlich die Zulaufqualitäten zu messen und dementsprechend die<br />
Chemikaliendosierung und sonstigen Betriebseinstellungen der Anlagen anzupassen so