PDF, 5,8 MB - FG Siedlungswasserwirtschaft - TU Berlin
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<strong>FG</strong> <strong>Siedlungswasserwirtschaft</strong> 4<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Tabelle 1 gibt eine Zusammenfassung der möglichen Auswirkungen von<br />
Mischwasserentlastungen in Fließgewässer.<br />
Tabelle 1: Auswirkungen von Mischwassereinleitungen auf Fließgewässer nach [Borchardt<br />
1999] und [Erbe 2004]<br />
Art der Wirkung<br />
akut<br />
(Stunden)<br />
verzögert<br />
(Tage, Wochen)<br />
akkumulativ,<br />
chronisch<br />
(Wochen-Jahre)<br />
Art der Belastung Indikator Bezugsgröße<br />
hydraulisch<br />
stofflich<br />
hygienisch<br />
ästhetisch<br />
stofflich<br />
hygienisch<br />
ästhetisch<br />
hydrologisch<br />
stofflich<br />
- Schubspannung, Scherkraft,<br />
- Erosion, Abfluss<br />
- Sauerstoffdefizit<br />
- suspendierende Stoffe<br />
- Schwebstoffe, Trübung<br />
- toxische Stoffe (insb. NH3)<br />
- pathogene Bakterien/Viren<br />
- Geruch, Treibgut, Grobstoffe<br />
- Sauerstoffzehrung (Sediment)<br />
- toxische Substanzen (NO2,NH3)<br />
- Feststoffe<br />
- Bakterien, Viren (Sediment)<br />
-Treibgut, Öl<br />
- Abflussregime<br />
- Morphologie<br />
- persistente organische<br />
Verbindungen<br />
- Schwermetalle<br />
- Bildung anorganischer<br />
u. organischer Sedimente<br />
- Sauerstoffzehrung<br />
(eutrophierende Stoffe)<br />
Einzelereignis<br />
Einzelereignis<br />
Einzelereignis<br />
Einzelereignis<br />
Einzelereignis<br />
Einzelereignis<br />
Einzelereignis<br />
Gesamtfracht<br />
einer Mehrzahl<br />
von Ereignissen;<br />
Konzentrationen<br />
im Sediment<br />
Auf Grund der auftretenden Mischwasserentlastungen sind weitergehende<br />
Vermeidungsstrategien sowie weitergehende MW-Behandlungen anzustreben, auch um den<br />
künftigen Forderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie gerecht zu werden. Die<br />
Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg haben sich beispielsweise auf ein gemeinsames<br />
Handlungskonzept zur Reduzierung der Nährstoffbelastung in gemeinsamen Gewässern<br />
geeinigt, worin in Abhängigkeit vom jeweiligen Subtyp der vorhandenen sensiblen Seen und<br />
ihrer Zuflüsse Orientierungswerte für Gesamt – Phosphor zwischen 40 und 90 µg/l<br />
vorgegeben werden. [SenGUV <strong>Berlin</strong> und MUGV Brandenburg 2011]<br />
3.1.2 Mischwasserproblematik in <strong>Berlin</strong><br />
In <strong>Berlin</strong> wird und wurde vermehrt auf die konventionelle Mischwasserbehandlung (siehe<br />
Kap. 2.2.2.1) gesetzt. Die Entwässerung der <strong>Berlin</strong>er Innenstadtbezirke sowie der<br />
Spandauer Altstadt erfolgt über die Mischwasserkanalisation. Das Gesamteinzugsgebiet der<br />
MW-Kanalisation beträgt ca. 92 km² mit insgesamt 531 Regenüberläufen, 9 RÜB,<br />
1 Stauraumkanal und einem Bewirtschaftungsbauwerk (Stand 2001). Die Anzahl der MW-